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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.9 Kontrollen und Zuverlässigkeit 115<br />

Kontrollen erfordern einen Mehraufwand. Deswegen sind diesbezügliche wirtschaftliche<br />

Abschätzungen durchaus zu beachten (s. Kapitel ›<strong>Grenzuntersuchung</strong> und Wirtschaftlichkeit‹<br />

auf Seite 245).<br />

[1973] »Kontrollen müssen Vermessungsmaßnahmen gegen Fehler und Irrtümer<br />

so sichern, dass die Richtigkeit der Ergebnisse auf eine möglichst wirtschaftliche<br />

Weise gewährleistet ist. . . . Eine grundsätzliche Forderung, die Fehler nur häuslich<br />

zu beseitigen, kann wegen des damit verbundenen örtlichen Mehraufwandes<br />

nicht erhoben werden.« [153]<br />

5.9.2 Die Mittelbildung von Koordinaten<br />

Bei hierarchischen, einfachen Auswerteverfahren mehrfacher Messungen ist die Mittelbildung,<br />

hier von Koordinaten, der plausibelste und einfachste Lösungsweg. Die<br />

Kontrollvermessung als eine Überbest<strong>im</strong>mung wird dadurch zu einer anteilig wirkenden,<br />

punktbest<strong>im</strong>menden Komponente.<br />

● Eine verwendbare Überbest<strong>im</strong>mung muss unabhängig und<br />

gleich genau sein.<br />

(5.24)<br />

Ebenso sollte eine Korrelationsfreiheit der Überbest<strong>im</strong>mung vorhanden sein. Dies<br />

ist sicherlich erreichbar, wenn – aus theoretischer Sicht betrachtet – die Messung der<br />

Überbest<strong>im</strong>mung zeitlich versetzt ist, eine andere Aufnahmegeometrie gegenüber der<br />

ersten Aufnahme hat, andere Messmittel eingesetzt werden oder auch anderes Personal<br />

diese Messung durchführt.<br />

Da bei einfachen Auswerteverfahren ungewichtete<br />

Messelemente in die Berechnung eingeführt<br />

werden, ist darauf zu achten, dass die Elemente<br />

gleichwertig sind. Die Mittelbildung ist bei polaren<br />

Aufnahmen gefordert 80 , aber nicht <strong>im</strong>mer sinnvoll.<br />

Eine reine formale Mittelung muss nicht <strong>im</strong>mer<br />

geboten sein, wenn die Kontrollmessung zwar<br />

präzise, doch von der Konfiguration her schlechter<br />

ist. Bei Polaraufnahmen ist dies beispielsweise<br />

der Fall, wenn zur Kontrollmessung vorgeschobene<br />

Standpunkte oder speziell dafür geschaffene Standpunkte<br />

genommen werden.<br />

Abbildung 5.29<br />

Streuung und Mittelbildung<br />

Da jedem Messergebnis stochastische Ereignisse<br />

zugrunde liegen, sind die Kriterien, wann ein grober<br />

Fehler eintritt, der zum Ausschluss (Streichen) eines Messwertes vor der Weiterverarbeitung<br />

Anlass gibt, mit Vorsicht zu genießen und sehr vom Einzelfall abhängig.<br />

80 [68] 41.3(1)<br />

Kapitel 5

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