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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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114 Fuhrmann, <strong>Grenzuntersuchung</strong><br />

Dieses sei an einigen Beispielen erläutert:<br />

– zu 1) Wenn ein neuer Grenzpunkt nicht nach dem Willen eines Beteiligten abgemarkt wurde,<br />

nützt die beste Aufnahme und Berechnung nicht (Aufnahmefehler). Die Arbeit ist hinfällig.<br />

– zu 2) Nicht vollständige Unterlagen <strong>im</strong> Außendienst<br />

– zu 3) Aus einem Ausführungsplan wird ein falsches Maß für eine Absteckung zugrunde gelegt.<br />

– zu 4) Eine Gebäudekante wurde aus verschiedenen Richtungen unterschiedlich interpretiert.<br />

– zu 5) Eine fehlerhafte Messbandlänge (Abbildung 5.28 auf Seite 107), durch die Dokumentation<br />

wird sie nicht aufgedeckt.<br />

– zu 6) und 7) Beispiele für diese Fehler sind trivial.<br />

– zu 8) Die Benutzung nicht aktueller Koordinaten<br />

Gerade bei verketteten, voneinander abhängigen und aufbauenden Abläufen ist es<br />

wichtig, wie tief Kontrollen wirken. Zwischenprüfungen können und müssen erforderlich<br />

sein, um keine fehlerhaften Angaben weiterzutragen. Eine frühe Einschaltung von<br />

Kontrollen erhöht die Arbeitssicherheit.<br />

Kontrollmessungen oder -berechnungen sollen unabhängig, gleichwertig und übergreifend<br />

sein:<br />

unabhängig, d. h., Messwege oder Verfahren, evtl. auch Messmittel<br />

müssen unterschiedlich sein. Das Erkennen der ursprünglichen, pr<strong>im</strong>ären Fehler<br />

ist wichtiger, weniger der darauf aufbauenden.<br />

gleichwertig, d. h., die Genauigkeit der Kontrollmessungen muss mit<br />

den zu kontrollierenden Elementen zumindest gleichwertig oder besser sein. Ungenauere<br />

Kontrollelemente können zwar grobe Fehler aufdecken, bieten aber<br />

keine messtechnische Überprüfung. Ihre Wirkung ist nicht ausreichend.<br />

übergreifend 78 , d. h., mit einer Kontrolle sollten möglichst viele Fehler<br />

aufdeckbar sein. Damit verbunden ist auch die Forderung, bei Zeitabhängigkeit<br />

oder -druck nur das zu messen bzw. zu berechnen, was nötig ist. Mit<br />

einfachen Mitteln viel erreichen! Die Kontrolle muss mit einem Min<strong>im</strong>um an Aufwand<br />

erreichbar bzw. der Aufwand <strong>im</strong> Verhältnis zu dem der zu best<strong>im</strong>menden<br />

Elemente vertretbar sein (wirtschaftlich, für die erforderliche Genauigkeit ausreichend).<br />

Hierzu gehört auch eine vollständige und eine systematische, stetige<br />

Kontrollweise. Nicht selten bleiben Fehler durch unsystematische Abarbeitung<br />

unentdeckt.<br />

Damit eine Kontrolle auch wirklich wirksam ist, muss sie neben der Plausibilität<br />

vermessungstechnisch funktional erkennbar und begründet sein. Sie darf nicht allein<br />

dem Zufall überlassen werden 79 .<br />

Verbindungen zwischen Punkten als solche werden durch mehrfache, für Koordinatenbest<strong>im</strong>mungen<br />

gemachte Aufnahmen nicht kontrolliert. Der Fokus wird heutzutage<br />

verstärkt auf die Best<strong>im</strong>mung der Koordinaten gerichtet. Verwechslungen bei Punkt-<br />

nummern oder falsche Verbindungslinien können, weil sie nicht <strong>im</strong>mer augenscheinlich<br />

sind, durchaus prekäre Folgen haben.<br />

78<br />

Den vielfach benutzten, sprachlich dagegen unklaren und fachlich nicht korrekten Begriff ›durchgreifend‹<br />

sollte man vermeiden.<br />

79<br />

Z. B., wenn das Messungsergebnis von dem eigentlichen Vermessungsgebiet sehr w e i t entfernten<br />

Kontrollpunkt bei einer SAPOS ® –Messung mit dem Sollwert übereinst<strong>im</strong>mt.

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