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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.8 Fehlerquellen und -arten, Abweichungen und Reduktionen 107<br />

3. Mangelhafte Markierungsschärfe (Abgerundete oder „rauhe“ Gebäudekanten, Feldsteine, Grenzsteine<br />

ohne Kreuz, Tonscherben als unterirdische Sicherungen)<br />

4. Schwer erkennbare Mauerverhältnisse, wechselnde Mauerbreiten, geneigte Mauern, Verformungen<br />

5. Nichtparallelität von Gebäuden, nicht erkannte stumpfe Winkel, Unterstellung von nicht gegebenen<br />

Geradlinigkeiten<br />

5.8.3 Fehlerquellen der orthogonalen, mechanischen Aufnahme<br />

1. Falsche Addition von separat gemessenen Teilstücken einer Messungslinie (z. B. in eng bebauten<br />

Ortslagen)<br />

2. Vertauschung von Anfangs- und Endpunkt einer Messungslinie (Richtungstausch um 200 gon).<br />

Dies kann auftreten, wenn ein berechneter Schnittpunkt in die Örtlichkeit falsch übertragen,<br />

vermarkt aber richtig dokumentiert wird, z. B. bei der Schnittpunktabmarkung einer abgehenden<br />

Grenze bei einer Straßenschlussvermessung. Auch orthogonale Kontrollmessungen können<br />

diesen menschlichen Orientierungsirrtum nicht aufdecken. Eine solche elementare Fehlerquelle<br />

ist bei einer Absteckung durch Koordinaten, auch durch die grafische Kontrolle, kaum denkbar.<br />

3. Vertauschung von rechts- oder linksliegenden Ordinaten [136] als Absteckungs- oder Dokumentationsfehler.<br />

Auch Spannmaßkontrollen zur Messungslinie hin können derartige Fehler nicht<br />

aufdecken. Eine solche elementare Fehlerquelle wäre wiederum bei einer Absteckung durch<br />

Koordinaten nicht denkbar.<br />

4. Nichteinhalten der Geradlinigkeit, Verbiegung durchlaufender Messungen<br />

5. Fluchtungsfehler auch durch falsch oder seitlich ausgesteckte Punkte<br />

6. Durchhang des Messbandes. Diese Fehlerquelle hat einen vergleichsweise starken Einfluss.<br />

7. Schlechte Staffelung bei geneigtem Gelände, schlechte Horizontierung oder nicht durchgeführte<br />

Reduktionen<br />

8. Falsches Ausstecken oder Signalisieren von Anschlusspunkten<br />

9. Übermäßige Verlängerungen<br />

10. Fehlerhafte Messbandlänge bei durchlaufender Messung: Fehler können auch <strong>im</strong> Messvorgang<br />

be<strong>im</strong> Wechsel der vollen Bandlängen auftreten, die durch Kontrollen nicht aufgedeckt werden.<br />

Mit der üblichen Kontrolle, bei durchlaufenden Messungen jede zweite Grenzlänge zu messen,<br />

werden zwar die Maßzahlen – also die Ablesungen und die Dokumentation – geprüft, aber je<br />

nach Situation nicht die Zuverlässigkeit der Messung. Die folgende Abbildung veranschaulicht<br />

diesen Vorgang:<br />

Abbildung 5.28<br />

Fehlerhafte Messbandlänge<br />

Um einen Überblick für Anteile systematischer Abweichungen bei der Längenmessung<br />

mit Messbändern zu bekommen, ist nachstehend eine Übersicht mit beispielhaften<br />

Längen angegeben. Treten mehrere solche Anteile auf, wirken sie additiv. (Siehe<br />

Tabelle 5.8 auf Seite 108)<br />

Kapitel 5

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