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Grenzuntersuchung im Liegenschaftskataster

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5.7 Die polare Aufnahme 101<br />

Abbildung 5.23<br />

Die Freie Stationierung, hier<br />

mit drei angemessenen<br />

Festpunkten.<br />

Es gibt beispielsweise Fälle, bei denen <strong>im</strong> Zuge einer vermessungstechnischen Aufnahme leicht<br />

durchführbare, unterstützende und zusätzliche Messelemente best<strong>im</strong>mt werden können (Mitnahmeeffekt).<br />

Falls diese Leistungen nicht erbracht werden, ist es aber nicht hinnehmbar und<br />

erforderlich, eine erneute örtliche Überprüfung anzusetzen. Dazu ein Beispiel (Abbildung 5.21):<br />

Die Grenzpunkte wurden von beiden, mit SAPOS ® best<strong>im</strong>mten Standpunkten A und C<br />

mit gegenseitiger Orientierung aufgenommen und die Anschlussrichtungen nach Aufnahme<br />

der Grenzpunkte jeweils nochmals angezielt und registriert. Die Zielpunktzentrierung und die<br />

Stabilität des Teilkreises sind damit überprüft. Der Punkt B ist hier nicht vorhanden. Die<br />

Einwand bezieht sich auf die Standpunktzentrierung, die nicht hinreichend kontrolliert ist, was<br />

formal nach Abbildung 5.21 auch erkennbar ist. Diese Einwand ist aber nicht haltbar, weil<br />

Zentrierungsungenauigkeiten <strong>im</strong>mer innerhalb der zulässigen Katastergenauigkeit für Grenzpunkte<br />

liegen. Bei beispielsweise Feinabsteckungen <strong>im</strong> ingenieurtechnischen Bereich liegen die<br />

Verhältnisse anders, weil dort mit Genauigkeiten zu arbeiten ist, die um eine Dez<strong>im</strong>alstelle<br />

höher als <strong>im</strong> Kataster liegen. Dort können sich Zentrierungsungenauigkeiten der Standpunkte<br />

signifikant auswirken.<br />

5.7.3 Die Freie Stationierung<br />

Bei einer ›Freien Stationierung‹ 72 (Abbildung 5.23, Abbildung 5.27 auf Seite 105)<br />

sind die Koordinaten des Standpunktes nicht von vornherein bekannt; er wird in Abhängigkeit<br />

von Zweckmäßigkeit, Sicht- und Sicherheitsbedingungen frei gewählt. Es<br />

ist also eine ›Freie Standpunktwahl‹, wie das Verfahren mitunter auch genannt wird.<br />

● Der Standardfall einer Freien Stationierung umfasst eine<br />

ausschließlich kombinierte Winkel- und Streckenmessung<br />

auch zu den Anschlusspunkten.<br />

(5.20)<br />

Bei zuverlässigen, entsprechend über dem Horizont verteilten Anschlusspunkten ist<br />

eine Koordinierung des Standpunktes u. U. als mehrfacher Rückwärtsschnitt durchaus<br />

möglich. Dies wäre in der Grenzvermessung als ein Sonderfall anzusehen. Solche<br />

72 [68] Teil B und Anlage 4 zu 39.1 und 41.3<br />

Kapitel 5

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