KölnerLeben Dezember/Januar 2022/23
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Selbstverteidigung – Wie Sie brenzlige Situationen meistern √ Leben in Köln: Hospize - Am Lebensende gut begleitet √ Raus aus Köln: Silvester im Kloster - Besinnung statt Böllerei
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Leben in Köln<br />
Wettlauf gegen die<br />
In vielen Familien wurden einst Erinnerungen mit Filmkameras<br />
festgehalten. Bedeutende Zeitdokumente, um deren Erhalt sich<br />
die Kölner Filmerbe Stiftung kümmert.<br />
Der kleine Junge steht in gestrickter Kleidung an einer<br />
Reling, hinter ihm der Rhein und Brücken im<br />
Wiederaufbau. Der Junge ist blond, der Rhein grünlich<br />
und der Rost auf der Brüstung gut zu erkennen.<br />
Es ist eine Farbaufnahme aus einer Zeit, an die<br />
viele höchstens graue oder verblasste Erinnerungen<br />
haben. Zahlreiche Bilder dieser Art wurden vor Jahrzehnten<br />
mit handlichen Filmkameras eingesammelt.<br />
Heute lagern solche persönlichen Erinnerungsstücke<br />
als digitalisierte und der Nachwelt erhaltene Aufnahmen<br />
in einem Büro in Bickendorf.<br />
Filmemacher und Journalist Hermann Rheindorf<br />
und sein Team sammeln, sichten und sichern für die<br />
Kölner Filmerbe Stiftung bewegte Bilder aus der Geschichte<br />
der Stadt. Im vergangenen Sommer stellte<br />
sich die gemeinnützige Organisation bei einem Kinoabend<br />
im Kölner Rheinauhafen der Öffentlichkeit<br />
vor. „Unser Ziel ist es, besonders das Filmerbe der<br />
Hobby- und Amateurfilmer vor dem drohenden Verlust<br />
zu retten“, erzählt Rheindorf, der seit mehr als<br />
zwei Jahrzehnten Filmmaterial aus Köln und dem<br />
Umland sammelt und bereits mehr als zwanzig filmische<br />
Dokumenta tionen über vergangene Zeiten<br />
in der Stadt und Region herausbrachte.<br />
Filmschätze von historischem Wert<br />
Die Filmerbe Stiftung befindet sich in einem Wettlauf<br />
gegen die Zeit. Wenn Wohnungen, Keller und Lagerräume<br />
entrümpelt werden, erkennen nur wenige<br />
den möglichen Wert der Hinterlassenschaften für<br />
die lebendige Darstellung von Heimatgeschichte und<br />
das kollektive Erinnern an das Leben, wie es in Köln<br />
einmal war. „Alte Filmrollen sind oft das Erste, was<br />
entsorgt wird“, sagt Rheindorf. Denn inzwischen<br />
fehlen den meisten Menschen die Geräte, um die<br />
Filme abzuspielen. Vielen scheint zudem solches<br />
Foto: Kölner Filmerbe Stiftung und Kölnprogramm / Hermann Nick<br />
Foto: Kölner Filmerbe Stiftung und Kölnprogramm / Wilhelm Born<br />
Eine eigene Filmkamera: damals noch ein Grund zum Staunen<br />
Heinz Born 1952 vor der<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 6 | 22