KölnerLeben Dezember/Januar 2022/23
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Selbstverteidigung – Wie Sie brenzlige Situationen meistern √ Leben in Köln: Hospize - Am Lebensende gut begleitet √ Raus aus Köln: Silvester im Kloster - Besinnung statt Böllerei
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Ratgeber<br />
Ein Plus<br />
für mehr<br />
Wenn das Geld knapp ist, hilft der<br />
Staat bei den Wohnkosten – mit dem<br />
Wohngeld. Durch eine Reform soll<br />
es mehr Anspruchsberechtigte und<br />
Energiepauschalen geben. Das bedeutet<br />
mehr Geld für mehr Haushalte.<br />
„Trautes Heim, Glück allein.“ Der<br />
Spruch bringt auf den Punkt, wie<br />
wichtig das Zuhause ist. Doch besonders<br />
in einer Großstadt wie<br />
Köln sind die Mieten für Wohnungen<br />
oder die Unterhaltskosten<br />
für ein Eigenheim hoch. Kommt<br />
dann noch ein geringes Einkommen<br />
dazu, kann es eng werden,<br />
das Zuhause zu finanzieren. In<br />
einem solchen Fall hilft der Staat<br />
mit dem Wohngeld. Der Zuschuss<br />
soll sicherstellen, dass jeder gut<br />
wohnen kann. Doch damit nicht<br />
genug: Wegen der enorm gestiegenen<br />
Preise für Heizkosten plant<br />
die Bundesregierung eine Reform<br />
des Wohngelds zum <strong>Januar</strong> 20<strong>23</strong>.<br />
Verabschiedet ist das Gesetz für<br />
das sogenannte Wohngeld Plus<br />
noch nicht.<br />
Tritt das Gesetz wie geplant in<br />
Kraft, kommen auch Haushalte in<br />
den Genuss von Wohngeld, die<br />
bisher keinen Anspruch hatten.<br />
Der Kreis der Berechtigten wird<br />
sich unter anderem durch die Sen -<br />
kung der Einkommensgrenzen verdreifachen.<br />
Außerdem ist geplant,<br />
die Höhe der Zuschüsse deutlich<br />
zu erhöhen. Sie sollen sich im<br />
Durchschnitt mehr als verdoppeln.<br />
Der derzeitige Durchschnittsbetrag<br />
steigt damit von 180 Euro pro<br />
Monat auf 370 Euro. Zusätzlich<br />
soll eine Pauschale für Heizkosten<br />
und eine Klimakomponente gezahlt<br />
werden.<br />
Dr. Harald Rau, Beigeordneter für<br />
Soziales, Gesundheit und Wohnen<br />
der Stadt Köln, findet die Pläne<br />
richtig. „Das Wohngeld ist eine<br />
wichtige Unterstützung für Menschen<br />
mit geringeren Einkommen,<br />
die die aktuellen Preissteigerungen<br />
besonders hart treffen“, sagt er.<br />
Was und wer<br />
bezuschusst werden<br />
Grundsätzlich können sowohl Mieter<br />
als auch Eigentümer Wohngeld<br />
erhalten. Es gibt für Mieter einen<br />
Mietzuschuss, dieser gilt auch für<br />
Bewohner von Seniorenheimen.<br />
Eigentümer werden mit einem Lastenzuschuss<br />
unterstützt. Für den<br />
Bezug von Wohngeld sind zwei<br />
Faktoren ausschlaggebend: zum<br />
einen die persönlichen finanziellen<br />
Verhältnisse und zum anderen die<br />
Mietstufe. Die eine Voraussetzung<br />
sind geringe Einkünfte eines Haushaltes.<br />
Um die Einkünfte festzustellen,<br />
wird das Einkommen aller<br />
Mitglieder, die unter einem Dach<br />
wohnen, zusammengerechnet. Ob<br />
es aus Gehalt, Rente oder Vermögen<br />
stammt, ist nicht entscheidend.<br />
Und anders als bei der Sozialhilfe<br />
liegen die Einkommensgrenzen<br />
weit höher und man darf Vermögen<br />
besitzen.<br />
Ab <strong>Januar</strong> 20<strong>23</strong> wird es neue Berechnungsformeln<br />
geben, die noch<br />
nicht bekannt sind. Aber wenn zum<br />
Beispiel eine alleinstehende Person<br />
1.200 Euro Gesamteinkommen<br />
und 600 Euro Kaltmiete hat,<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 6 | 22