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Auf der Suche nach Erdbeben mit GNSS Kataster im ... - allnav

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Technik<br />

&mehr<br />

Eine Publikation für Fachleute <strong>der</strong><br />

Vermessung und Kartografie<br />

Ausgabe 2012-2<br />

Bauwerksüberwachung<br />

in Barcelona<br />

Dinosaurier!<br />

<strong>Auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Suche</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>Erdbeben</strong> <strong>mit</strong> <strong>GNSS</strong><br />

<strong>Kataster</strong> <strong>im</strong><br />

ländlichen Ecuador


Technik<br />

&mehr<br />

Verehrte Leser,<br />

Wie<strong>der</strong> umspannt eine Ausgabe von Technik&mehr die ganze Welt von Europa bis <strong>nach</strong><br />

Südamerika und von Südostasien bis in die Vereinigten Staaten. Mit den spannenden<br />

Berichten <strong>der</strong> innovativen Projekte unserer Kunden reicht sie von <strong>der</strong> Gegenwart zurück<br />

bis ins Jurazeitalter. Technik&mehr möchte durch die internationale Vielfalt <strong>der</strong> Projekte<br />

demonstrieren, wie sich durch den Einsatz <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble® Technologie weltweit eine hohe<br />

Produktivität erzielen lässt. Wir hoffen, dass <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Artikel neue Ideen und<br />

nützliche Informationen bereithält, von denen Sie und Ihr Unternehmen profitieren werden.<br />

In dieser Ausgabe erfahren Sie unter an<strong>der</strong>em, wie die<br />

Technologie des 3D-Scanning zur Überwachung von<br />

Staudämmen, Schleusen und an<strong>der</strong>en Bauwerken entlang<br />

<strong>der</strong> Flüsse von Pennsylvania und zur Erstellung eines<br />

3D-Modells von Dinosaurierspuren in den Bergen des Jura<br />

genutzt wird, wie GPS und Totalstationen zur Gewinnung<br />

von Information über Landnutzung und -besitzverhältnisse<br />

tief <strong>im</strong> ecuadorianischen Regenwald zum Einsatz<br />

kommen, wie Bauingenieure kleinste Bewegungen<br />

jahrhun<strong>der</strong>tealter Gebäude be<strong>im</strong> Bau eines Tunnels für eine<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke <strong>im</strong> spanischen Barcelona<br />

überwachen, welchen Nutzen Satellitennavigationssysteme<br />

(<strong>GNSS</strong>) für Überwachungsmessungen in seismisch<br />

gefährdeten Gebieten <strong>der</strong> Erde und für archäologische<br />

Chris Gibson: Vicepresidente<br />

Vermessungen in Island haben, und wie <strong>GNSS</strong>-<br />

Freihandgeräte in Lettland spielend leicht Daten zur Nutzung landwirtschaftlicher Flächen<br />

aufzeichnen. Außerdem werden Sie etwas über aktuelle Methoden und Anwendungen <strong>der</strong><br />

Erfassung raumbezogener Daten <strong>im</strong> Unternehmensmanagement lesen.<br />

In allen Projekten konnten die Anwen<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Tr<strong>im</strong>ble Instrumenten und Technologien<br />

ihre Arbeit schneller und effizienter durchführen. In manchen Fällen wurden <strong>Auf</strong>gaben<br />

möglich, die noch vor wenigen Jahren als undurchführbar gegolten haben.<br />

Möchten Sie in <strong>der</strong> Technik&mehr über Ihre eigenen Projekte berichten? Schreiben Sie eine<br />

E-Mail an Survey_Stories@tr<strong>im</strong>ble.com und erfahren Sie mehr. Wenn Sie wollen, schreiben<br />

wir sogar den Artikel für Sie.<br />

Merken Sie sich folgenden Termin vor! Die internationale Anwen<strong>der</strong>konferenz Tr<strong>im</strong>ble<br />

D<strong>im</strong>ensions 2012 wird vom 05. bis 07. November 2012 <strong>im</strong> Hotel Mirage in Las Vegas (Nevada,<br />

USA) stattfinden. Vor zwei Jahren nahmen fast 3.000 Vermessungs- und Baufachleute an<br />

<strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble D<strong>im</strong>ensions 2010 teil. Wir heißen Sie als Teilnehmer herzlich willkommen:<br />

Tr<strong>im</strong>ble D<strong>im</strong>ensions 2012 verspricht eine Veranstaltung zu werden, bei <strong>der</strong> Sie ein breit<br />

gefächertes Fortbildungsangebot, unvergleichliche Möglichkeiten zur Vernetzung und eine<br />

Menge Spaß vorfinden werden.<br />

Viel Freude be<strong>im</strong> Lesen dieser Ausgabe.<br />

Chris Gibson<br />

Impressum: Chefredakteur: Shelly Nooner<br />

Tr<strong>im</strong>ble Engineering<br />

& Construction<br />

10355 Westmoor Drive<br />

Westminster, Colorado 80021<br />

Tel.: 720-587-6100<br />

Fax: 720-887-6101<br />

Email: T&M_info@tr<strong>im</strong>ble.com<br />

www.tr<strong>im</strong>ble.com<br />

Willkommen zur neuesten<br />

Ausgabe von Technik&mehr!<br />

Redaktion: Angie Vlasaty;<br />

Lea Ann McNabb; Omar Soubra;<br />

Heather Silvestri; Eric Harris; Kelly Liberi;<br />

Susanne Preiser; Christiane Gagel; Bai Lu;<br />

Lin Lin Ho; Echo Wei; Maribel Aguinaldo;<br />

Stephanie Kirtland; Survey Technical<br />

Marketing Team<br />

Art Director: Tom Pipinou<br />

Inhalt:<br />

Frankreich Seite 2<br />

Ecuador Seite 4<br />

Spanien Seite 6<br />

Lettland Seite 14<br />

© 2012, Tr<strong>im</strong>ble Navigation Li<strong>mit</strong>ed. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Tr<strong>im</strong>ble, das Globus- & Dreieck-Logo, GeoExplorer, NetRS,<br />

Pathfin<strong>der</strong>, RealWorks und TSC2 sind be<strong>im</strong> United States<br />

Patent and Trademark Office eingetragene Markenzeichen <strong>der</strong><br />

Tr<strong>im</strong>ble Navigation Li<strong>mit</strong>ed o<strong>der</strong> ihrer Tochtergesellschaften. 4D<br />

Control, FineLock, Floodlight, FX, GeoXT, GX, NetR9, VRS und<br />

VRS3Net sind Warenzeichen <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble Navigation Li<strong>mit</strong>ed<br />

o<strong>der</strong> ihrer Tochtergesellschaften. Alle an<strong>der</strong>en Warenzeichen<br />

sind Eigentum <strong>der</strong> jeweiligen Inhaber.<br />

Titelbild von Bernd Schumacher.


Technik<br />

&more<br />

Eine dritte D<strong>im</strong>ension<br />

für Brücken- und<br />

Staudammvermessungen<br />

Die Vermessungsfachleute und Ingenieure des U.S. Army<br />

Corps of Engineers (USACE) <strong>im</strong> Bezirk Pittsburgh setzen<br />

routinemäßig Technologie und Software ein, um die<br />

Integrität <strong>der</strong> 39 Speicher- und Schifffahrtsbauwerke in ihrem<br />

Bezirk zu überwachen, zu inspizieren und aufrechtzuerhalten.<br />

Die Verringerung <strong>der</strong> eigenen Vermessungssparte 2005 brachte<br />

den Bezirk dazu, viele seiner vermessungstechnischen und<br />

kartografischen <strong>Auf</strong>gaben an externe Unternehmen zu vergeben.<br />

Der Vertragspartner für Geodäsie, TerraSurv wurde ausgewählt<br />

die <strong>Auf</strong>gaben von Deformationsmessungen an Schleusen,<br />

Staumauern und Speicherbauwerken durchzuführen.<br />

Mit einer Kombination aus Tr<strong>im</strong>ble <strong>GNSS</strong>-Empfängern,<br />

optischen und digitalen Nivelliergeräten erfasste TerraSurv<br />

die benötigten Daten und mo<strong>der</strong>nisierte den Ablauf <strong>der</strong><br />

Deformationsmessungen. Allerdings erfor<strong>der</strong>te ein Staudamm<br />

eine beson<strong>der</strong>e Herangehensweise.<br />

Im Jahr 2006 kam es an <strong>der</strong> Hildebrand Schleuse und Staumauer<br />

<strong>im</strong> Monongahela River zu einer Funktionsstörung am<br />

Schleusentor. Die Ingenieure des USACE mussten herausfinden,<br />

ob unerkannte Verschiebungen die Wandpfeiler verbogen o<strong>der</strong><br />

seitwärts geneigt haben.<br />

Um diese Frage zu beantworten, stellte TerraSurv ihren Tr<strong>im</strong>ble<br />

GX 3D-Scanner auf zuvor eingemessenen Ausrichtungsstiften<br />

auf und scannte die sieben Pfeilerwände und Torführungen<br />

des Staudamms. In nur drei Stunden erfassten die<br />

Vermessungsingenieure die Wände und Führungen in Form von<br />

Punktwolken, insgesamt 437.378 Punkte.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble RealWorks® Software georeferenzierten<br />

sie die Punktwolken und extrahierten in 15,24 cm großen<br />

Schritten die Abstände zwischen den Pfeilern in ausgewählten<br />

Höhenlagen. Der aktuelle Zustand wurde ersichtlich indem<br />

vier aufeinan<strong>der</strong>folgende Scans verglichen wurden. Die<br />

resultierenden Punktwolken und eine per CAD erzeugte<br />

grafische Darstellung <strong>der</strong> Toröffnungsmessungen bestätigten,<br />

dass die Hildebrand Schleuse und Staumauer unversehrt<br />

geblieben war.<br />

Nachdem die Vorteile des Scannens klar auf <strong>der</strong> Hand lagen,<br />

setzte TerraSurv den Tr<strong>im</strong>ble GX Scanner für zwei weitere<br />

<strong>Auf</strong>gaben ein: die Vermessung von sieben Brücken über den<br />

Cheat River und die Erfassung von 50 Flussbettquerschnitten.<br />

Das USACE beauftragte TerraSurv <strong>im</strong> Dezember 2010, diese<br />

Arbeiten als Bestandteil einer Untersuchung zur Begrenzung<br />

von Hochwasserschäden auszuführen.<br />

Mit Hilfe von Tr<strong>im</strong>ble R8 <strong>GNSS</strong>-Empfängern, einer Tr<strong>im</strong>ble<br />

S6 Totalstation sowie digitalen Nivelliergeräten legte ein<br />

Messtrupp das erfor<strong>der</strong>liche Festpunktnetz an und scannte<br />

dann die Brücken in West Virginia von den Ufern aus. Dabei<br />

konnten die Punktwolken für alle sieben Brücken in zwei Tagen<br />

erfasst werden.<br />

Anschließend wurden best<strong>im</strong>mte Messwerte, wie etwa die<br />

Brückenlänge und -breite, die Öffnungsweiten <strong>der</strong> Wasserstraße<br />

und die Abmessungen <strong>der</strong> Pfeiler extrahiert, und auch ein 3D-<br />

Oberflächenmodell je<strong>der</strong> Brücke einschließlich <strong>der</strong> Ansichten<br />

<strong>der</strong> Brückenpfeiler und Wi<strong>der</strong>lager erstellt. Maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

CAD-formatierte Modelle versetzten die Ingenieure des<br />

USACE in die Lage, diese Daten in ihre Microstation Software<br />

zu <strong>im</strong>portieren.<br />

Die benutzerspezifischen 3D-Daten ermöglichten es den<br />

Ingenieuren, hydrologische Modelle zu entwickeln und<br />

Überschwemmungskarten zu erstellen. In ihnen ist <strong>der</strong><br />

Verlauf <strong>der</strong> Hochwasserspiegelgrenzen ersichtlich, sodass<br />

sich überflutungsgefährdete Gebiete identifizieren und<br />

für die Zukunft wirksame Strategien zur Eindämmung<br />

erarbeiten lassen.<br />

Angesichts des erfolgreichen Einsatzes sowohl <strong>im</strong> Gelände als<br />

auch <strong>im</strong> Büro entwickelt sich 3D-Scanning zur Basistechnologie<br />

für Deformationsmessungen an Brücken und zur hydraulischen<br />

Modellierung.<br />

Siehe Son<strong>der</strong>beitrag in <strong>der</strong> Februar-Ausgabe des Magazins<br />

Professional Surveyor: www.profsurv.com<br />

-1- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

<strong>Auf</strong> den Spuren<br />

<strong>der</strong> Dinosaurier<br />

Die weltweit größten Fährten und längsten Pfade von<br />

sauropoden Dinosauriern wurden in <strong>der</strong> Bergkette des<br />

Jura in Frankreich entdeckt. Der Informationsgehalt<br />

dieses außergewöhnlichen Orts, auch “Dinoplagne” genannt,<br />

sollte in vollem Umfang erschlossen werden. Dazu beauftragte die<br />

Wissenschaftsgemeinde ein Team von Vermessungsingenieuren, die<br />

auf Tr<strong>im</strong>ble Technologie vertrauen.<br />

Das Jura-Gebirge ist 300 km lang und liegt nördlich <strong>der</strong> Alpen<br />

zwischen Frankreich, <strong>der</strong> Schweiz und Deutschland. Die Bergkette<br />

erhielt ihren Namen vom Jurazeitalter, das auch als “Dinosaurier-<br />

Ära” bezeichnet wird. Das Jurazeitalter dauerte mehr als 60 Millionen<br />

Jahre und endete vor etwa 144 Millionen Jahren. Die Region war einst<br />

ein seichtes, warmes Meer <strong>mit</strong> üppiger Fauna, die hauptsächlich<br />

Schildkröten, Ammoniten (Mollusken) und Seeigel umfasste.<br />

Nachdem das Meer zurückgegangen war, wurde es zum Lebensraum<br />

für Herden von Sauropoden. Zu den Pflanzen fressenden<br />

Vierbeinern <strong>mit</strong> langen Hälsen gehören die größten Tierarten, die<br />

jemals auf <strong>der</strong> Erde unterwegs waren: Diplodocus, Sauroposeidon<br />

und Brachiosaurus.<br />

-2-<br />

Illustration © Alain Bénéteau 2012/www.paleospot.com<br />

Ein bahnbrechen<strong>der</strong> Fund<br />

Im April 2009 entdeckten die unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft <strong>der</strong><br />

Societé des Naturalistes d’Oyonnax (SDNO) arbeitenden Forscher<br />

Marie-Hélène Marcaud und Patrice Landry Abdrücke <strong>der</strong> größten<br />

Dinosaurierspuren, die bisher gefunden wurden. Die Fährten waren<br />

in dem unterirdisch anstehenden Kalkstein erhalten geblieben, <strong>der</strong><br />

von passierenden Fahrzeugen und regenbedingter Erosion entlang<br />

einer Straße in den Wäl<strong>der</strong>n nahe <strong>der</strong> französischen Stadt Plagne in<br />

<strong>der</strong> Region Ain freigelegt wurde. Die Abdrücke bildeten Pfade, die<br />

sich über Längen von bis zu 150 m erstreckten.<br />

Die Größe und die globale Bedeutung des Fundes führten <strong>im</strong> Jahr<br />

2010 dazu, dass vom Labor für Geo- und Umweltwissenschaften<br />

be<strong>im</strong> Centre National de Recherche Scientifique (CNRS) an <strong>der</strong><br />

Université Claude Bernard Lyon 1 ein Ausgrabungsprojekt in die<br />

Wege geleitet wurde.<br />

Über eine Fläche von mehreren Hektar sind in dem freiliegenden<br />

Kalkstein Dutzende Abdrücke, teilweise <strong>mit</strong> einem Durchmesser<br />

von 1,20 bis 1,50 m sichtbar. Sie stammen von den Füßen <strong>der</strong> zu den<br />

Sauropoden gehörenden Diplodociden, Dinosaurier die zwischen<br />

30 und 50 t wogen (was ungefähr 12 heutigen Elefanten entspricht)<br />

und wahrscheinlich mehr als 25 m lang und zwischen 6 und 8 m<br />

hoch waren.


Vermessungsingenieur Eric Varrel be<strong>im</strong> Scannen <strong>der</strong> Spuren <strong>im</strong> Gelände. Bil<strong>der</strong> © www.3dscanmap.fr<br />

“Außergewöhnlich ist die Anzahl <strong>der</strong> Abdrücke und die Qualität,<br />

in <strong>der</strong> sie erhalten sind”, sagen Marcaud und Landry. “Der<br />

vorhandene kalkhaltige Boden, einst bedeckt von einem seichten<br />

Meer, ermöglichte die perfekte Sed<strong>im</strong>entierung <strong>der</strong> Spuren.”<br />

Marcaud und Landry werden ihre Arbeit bis Ende 2012 fortsetzen<br />

und anschließend ihre Ergebnisse präsentieren.<br />

Vom Jurazeitalter in die Laser-Ära<br />

“Die Wissenschaftler des CNRS nahmen unsere Dienste kurz<br />

<strong>nach</strong> <strong>der</strong> Entdeckung in Anspruch, um den Ort möglichst<br />

umfassend zu erfassen”, sagt Eric Varrel, Technischer Leiter<br />

<strong>der</strong> Vermessungs- und Ingenieurfirma 3D Scanmap aus <strong>der</strong><br />

Region Rhône-Alpes. “Wir haben uns entschlossen, die Scan-<br />

Technologie einzusetzen, um das Gelände zu digitalisieren und<br />

ein 3D-Computermodell <strong>der</strong> Spuren zu erstellen. Dieses virtuelle<br />

Modell wird die Wissenschaftler in die Lage versetzen, in einen<br />

un<strong>mit</strong>telbaren Informationsaustausch <strong>mit</strong> Kollegen zu treten,<br />

und es wird vor allem biometrische Untersuchungen von Größe,<br />

Gewicht und an<strong>der</strong>en Charakteristika aus den Fußabdrücken<br />

ermöglichen.”<br />

“Die Arbeiten <strong>im</strong> Gelände führten wir <strong>mit</strong> Teams aus zwei o<strong>der</strong><br />

manchmal drei Personen durch”, fährt Varrel fort. “Zunächst<br />

richteten wir <strong>mit</strong> einem Tr<strong>im</strong>ble R8 <strong>GNSS</strong>-System über das<br />

gesamte Areal hinweg eine gewisse Anzahl georeferenzierter<br />

Festpunkte ein. Anschließend legten wir <strong>mit</strong> Hilfe einer<br />

Totalstation ein Netz aus Punkten <strong>mit</strong> bekannten Koordinaten<br />

an, die als Standpunkte zum Scannen dienen sollten. Nachdem<br />

dies abgeschlossen war, konnten wir den Tr<strong>im</strong>ble FX 3D-Scanner<br />

aufbauen und <strong>mit</strong> <strong>der</strong> eigentlichen Arbeit beginnen. Schon<br />

aus den ersten 3D-Messungen ließ sich auf eine herausragende<br />

Qualität schließen. Und tatsächlich waren wir von <strong>der</strong> hohen<br />

<strong>Auf</strong>lösung und <strong>der</strong> Mill<strong>im</strong>etergenauigkeit <strong>der</strong> Punktwolken-<br />

Rohdaten sehr beeindruckt.”<br />

Varrel sagt: “Diese Technologie ist wegbereitend und versetzt<br />

uns in die Lage umfassende, präzise 3D-Computermodelle<br />

zu entwickeln. Außerdem wurden zahlreiche Fotos gemacht,<br />

um einen Orthophotoplan des Areals zu erstellen. Dank des<br />

ausgeklügelten 3D-Modells gelangten wir zu einem Dokument<br />

von bemerkenswerter geometrischer Qualität. Im letzten<br />

Jahr führten wir 39 Scans durch und erhielten auf diese Weise<br />

insgesamt 56 GB Bruttodaten.”<br />

Beitrag zur paläontologischen Forschung<br />

Die Dinosaurierspuren <strong>im</strong> Dinoplagne-Areal konnten sich nur<br />

deshalb so gut erhalten, weil das Gestein über die Millionen von<br />

Jahren nicht zu stark zerklüftet wurde o<strong>der</strong> durch tektonische<br />

Bewegungen zerbrochen war. Vor diesen Verän<strong>der</strong>ungen wurde<br />

die Oberflächenstruktur bei <strong>der</strong> Gemeinde Plagne, die sich durch<br />

eine Mischung aus Wäl<strong>der</strong>n und Trockenwiesen auszeichnet,<br />

bewahrt. Doch Gefahr besteht weiterhin, denn wenn die Flächen<br />

Eis o<strong>der</strong> extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind,<br />

werden sie sehr fragil.<br />

“Deshalb müssen wir so schnell wie möglich handeln”,<br />

sagt Varrel. “Und es unterstreicht auch die Bedeutung <strong>der</strong><br />

vollständigen <strong>Auf</strong>zeichnung aller Informationen. Zudem erlaubt<br />

es uns, zum Objekt unserer Messungen zurückzukehren, und<br />

den Wissenschaftlern, an den Originalabdrücken zu arbeiten,<br />

die - wegen Witterungseinflüssen und Erosion - <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Zeit<br />

verschwinden o<strong>der</strong> sich verän<strong>der</strong>n könnten.”<br />

Außer den Fußabdrücken scannten die Forscher auch ihre<br />

Umgebung und alle trockenen Bodenflächen, um ein hoch<br />

auflösendes numerisches 3D-Modell davon zu erstellen.<br />

Die Wissenschaftler nutzen dieses Modell als Grundlage für<br />

biometrische Untersuchungen, die es ihnen ermöglichen auf<br />

die charakteristischen Eigenschaften einzelner Tiere (Gewicht,<br />

Größe, Geschwindigkeit) zu schließen und auch ihr Verhalten<br />

(Bewegung in Gruppen von jungen und ausgewachsenen Tieren,<br />

Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen, usw.) besser zu verstehen. “Wir<br />

werden diese Vorgehensweise jedes Jahr wie<strong>der</strong>holen, bis die<br />

Ausgrabungsarbeiten abgeschlossen sind”, sagt Varrel.<br />

Gegenwärtig wird in dem Grabungsgelände ein Projekt in<br />

Erwägung gezogen, das <strong>der</strong> Öffentlichkeit Einblicke in den<br />

Fortschritt <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeit ermöglichen würde.<br />

Nähere Informationen finden Sie <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.dinoplagne.com und www.sdno.asso.fr/dino<br />

-3- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Ein neues <strong>Kataster</strong> <strong>im</strong><br />

ländlichen Ecuador<br />

Das Dorf Sharamentsa <strong>im</strong> östlichen Ecuador liegt<br />

am Rio Pastaza nahe <strong>der</strong> peruanischen Grenze in<br />

<strong>der</strong> nordwestlichen Ecke des südamerikanischen<br />

Amazonasbeckens. Das Dorf ist umgeben von Regenwald,<br />

<strong>der</strong> noch <strong>im</strong>mer ein Paradies für Pflanzen und Wildtiere ist. Er<br />

bietet Jaguaren, Pumas, Tapiren, Flussdelfinen, Anakondas,<br />

Alligatoren, verschiedenen Affenarten und unzähligen<br />

Insekten ein zu Hause. Außerdem ist das Flussbecken ein<br />

wichtiger Lebensraum für seltene und gefährdete Vogelarten.<br />

Die Pflanzenwelt ist ebenso vielfältig: auf einer Fläche von<br />

einem Hektar finden sich mehr als 300 verschiedene Arten<br />

von Bäumen sowie diverse Orchideen- und Palmentypen.<br />

Die Bewohner von Sharamentsa gehören zu dem indigenen<br />

Volk <strong>der</strong> Achuar, die für die gute Kenntnis ihrer physischen<br />

Umwelt und für ihre Fähigkeit, <strong>im</strong> Einklang <strong>mit</strong> dem Land<br />

und seinen natürlichen Ressourcen zu leben, geachtet<br />

werden. In den vergangenen 15 Jahren begegneten den<br />

Achuar jedoch zunehmend Bedrohungen, wie zum Beispiel<br />

Abholzung, die <strong>Suche</strong> <strong>nach</strong> Energiequellen und Bohrungen.<br />

Um ihre Gemeinschaft und ihre Lebensweise zu bewahren,<br />

suchten sich die Achuar Unterstützung bei <strong>der</strong> deutschen<br />

Stiftung AMAZONICA, <strong>der</strong>en Ziel darin besteht, den<br />

Landbesitz <strong>der</strong> indigenen Eigentümer zu schützen und<br />

die Biodiversität <strong>im</strong> Regenwald des Amazonasbeckens zu<br />

erhalten. Teil des Ansatzes von AMAZONICA ist es, eine<br />

ausreichende wirtschaftliche Basis zu schaffen, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> die<br />

Achuar in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Schulen,<br />

Unternehmen und medizinische Infrastruktur zu betreiben<br />

und aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck hat die Stiftung<br />

in den letzten zehn Jahren zahlreiche Projekte in die Wege<br />

geleitet. Eine <strong>der</strong> Initiativen ist die erste Dschungel-Akademie,<br />

eine Schule und Forschungsbasis für indigene Völker<br />

und Studenten aus <strong>der</strong> ganzen Welt. Es ist ein Beispiel für<br />

“Wissenschaftstourismus”. Es wurde ein Anziehungspunkt<br />

für Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen<br />

geschaffen, <strong>der</strong> Einkünfte generiert und so<strong>mit</strong> die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> indigenen Gemeinschaft stärkt. Außerdem<br />

trägt die Dschungel-Akademie die Botschaft <strong>der</strong> Achuar –<br />

und die <strong>der</strong> Regenwaldthemen generell – um die ganze Welt.<br />

Als He<strong>im</strong>at für ein Dutzend Familien gruppieren<br />

sich die Häuser von Sharamentsa um den zentralen<br />

Verkehrsknotenpunkt <strong>der</strong> Region: eine sandige Landebahn<br />

für Kleinflugzeuge. Von <strong>der</strong> 210 km nordöstlich gelegenen<br />

Provinzhauptstadt Puyo erreicht man Sharamentsa <strong>mit</strong><br />

einer einmotorigen Cessna in einem fünfzigminütigen Flug.<br />

Die Alternative wäre zu laufen, aber das würde etwa zwei<br />

Wochen dauern.<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-4-<br />

Die Studentin Josipa Puljić von <strong>der</strong> Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften München führt in Sharamentsa Messungen <strong>mit</strong> einer Tr<strong>im</strong>ble<br />

3305DR Totalstation durch.<br />

GPS-Systeme von Tr<strong>im</strong>ble wurden genutzt, um Daten für die<br />

Frischwasserbrunnen des Dorfes und entlang <strong>der</strong> Landebahn zu erfassen.


Corinna Miller in Sharamentsa (Ecuador)<br />

Nach zwei Reisen <strong>nach</strong> Sharamentsa berichtet die Studentin<br />

Corinna Miller von <strong>der</strong> Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften München von faszinierenden Kontrasten in<br />

dem Dorf. “Dort herrscht ein Leben, in dem sich Tradition und<br />

Mo<strong>der</strong>ne die Waage halten”, sagt Miller. “Sie sehen bemalte<br />

Gesichter und traditionelle Kleidung <strong>mit</strong> Kopfschmuck aus<br />

Fe<strong>der</strong>n neben Errungenschaften <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Technik wie<br />

gefiltertem fließendem Wasser, Solarstrom und sogar einem<br />

Internetanschluss per Satellitenantenne <strong>im</strong> Regenwald.”<br />

Die Familien in Sharamentsa leben in Häusern, die um die<br />

Landebahn herum verstreut liegen. Darüber hinaus existieren<br />

Unterkünfte für Gaststudenten sowie eine Krankenstation,<br />

Waschgelegenheiten, ein Lagergebäude, eine Schule und eine<br />

öffentliche Halle.<br />

Im Vorfeld zu Millers erstem Besuch hatten<br />

Architekturstudenten ein Modell für das Gebäude <strong>der</strong><br />

Wissenschaftsakademie erarbeitet, und Millers Team sollte<br />

den geplanten Standort <strong>der</strong> Akademie einmessen. Die<br />

Arbeitsbedingungen waren schwierig, wozu neben hohen<br />

Temperaturen auch eine hohe Luftfeuchte, starke Regenfälle<br />

und unzählige Moskitos beitrugen. Das Team lernte schnell,<br />

die Moskitonetze Nacht für Nacht zu überprüfen um<br />

sicherzugehen, dass sich keine Spinnen, Kakerlaken o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>es Getier in den Betten einnisten.<br />

Wegen des dichten Waldes verließ sich das Team für einen<br />

Großteil <strong>der</strong> Arbeit auf ein konventionelles Instrument.<br />

Mit einer Tr<strong>im</strong>ble 3305DR Totalstation und einem Tr<strong>im</strong>ble<br />

TSC2® Controller polygonierten sie durch den Dschungel<br />

zum Standort <strong>der</strong> Akademie und nahmen eine vollständige<br />

topografische Vermessung des Areals vor. Wegen <strong>der</strong><br />

begrenzten Verfügbarkeit von Strom war <strong>der</strong> geringe<br />

Verbrauch <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble Instrumente von großer Bedeutung.<br />

Die Vermessungsinstrumente funktionierten unter<br />

schwierigsten Bedingungen: auch bei <strong>der</strong> Hitze und <strong>der</strong><br />

Feuchtigkeit des Dschungels arbeiteten das Instrument und<br />

das Datenerfassungssystem einwandfrei.<br />

Für Millers zweite Reise <strong>nach</strong> Sharamentsa baten die Achuar um<br />

Unterstützung be<strong>im</strong> <strong>Auf</strong>bau von Grundstücksinformationen<br />

und Eigentums<strong>nach</strong>weisen für das Dorf. “Sie wollten ein<br />

<strong>Kataster</strong> um planen zu können, welche Teile ihres Landes sie<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n und neuen Familien geben können”, erläutert<br />

Miller. Nach langen Debatten einigten sich die Dorfbewohner<br />

auf die Eigentumsgrenzen. Dann schlugen sie <strong>mit</strong> Macheten Pfade<br />

durch den Wald und vermarkten die Grundstückseckpunkte<br />

<strong>mit</strong> Holzpflöcken. Um das Dorfkataster einzurichten, mussten<br />

die Messteams die Positionen <strong>der</strong> Eckpunkte erfassen. Da sich<br />

die Holzpflöcke unter Dschungelbedingungen rasch zersetzen,<br />

führten sie <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Totalstation Messungen durch, um die<br />

Pflöcke in das Festpunktnetz einzubinden.<br />

Die Teams wollten einen Teil <strong>der</strong> <strong>Kataster</strong>vermessung<br />

<strong>mit</strong>tels GPS umsetzen; allerdings war die Landebahn <strong>der</strong><br />

einzige Bereich, <strong>der</strong> sich dafür eignete. Die Firma Sinning<br />

Vermessungsbedarf GmbH stellte ein Tr<strong>im</strong>ble R7 und ein<br />

Tr<strong>im</strong>ble R3 GPS-System zur Verfügung, <strong>mit</strong> denen die Teams<br />

GPS-Daten zur Nachbearbeitung erfassten. Sie nutzten<br />

statische GPS-Methoden, um die Lagekoordinaten von drei<br />

entlang <strong>der</strong> Landebahn eingerichteten Festpunkten aus<br />

Beton und den Frischwasserbrunnen des Dorfes zu er<strong>mit</strong>teln.<br />

Daraufhin verarbeiteten sie die GPS-Daten <strong>mit</strong> Hilfe bekannter,<br />

200 bis 600 km entfernter Referenzstationen. Nachdem das<br />

Festpunktnetz angelegt war, nutzte Das Team die Tr<strong>im</strong>ble<br />

3305DR Totalstation zur Polygonierung und zur Einmessung<br />

georeferenzierter Positionen <strong>der</strong> Grenzmarken auf den<br />

Grundstückseckpunkten und <strong>der</strong> Ecken <strong>der</strong> bestehenden<br />

Gebäude. Für Zwecke <strong>der</strong> Qualitätskontrolle führten sie auf<br />

den Festpunkten und Brunnen mehrere Messungen durch, und<br />

zwar sowohl <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Totalstation als auch per GPS. Insgesamt<br />

wurden in Sharamentsa alle Daten erfasst, die zur Festlegung<br />

von 17 verschiedenen Grundstücken benötigt wurden. Die<br />

Fakultät Geoinformation <strong>der</strong> Hochschule nutzte die Daten<br />

zur Erstellung eines Grundstücksplans als Grundlage für das<br />

<strong>Kataster</strong> des Dorfs. “Die Dorfbewohner hatten drei Festpunkte<br />

aus Beton hergestellt, die wir entlang <strong>der</strong> Landebahn verteilten”,<br />

sagt Miller. “Wir haben uns für Beton entschieden, weil sich<br />

Holzvermarkungen in dem feuchten Kl<strong>im</strong>a sehr schnell<br />

zersetzen. Wir hoffen, die Festpunkte bei unserem nächsten<br />

Besuch wie<strong>der</strong> vorzufinden!”<br />

Miller glaubt, dass ihre Arbeit in Sharamentsa eine wichtige<br />

Hilfe für das Volk <strong>der</strong> Achuar war, um ihr Leben <strong>im</strong> Regenwald<br />

zeitgemäß zu meistern. Die Vermessungsarbeiten gaben ihr<br />

die Gelegenheit, den Regenwald <strong>mit</strong> seinem einzigartigen<br />

Artenreichtum zu erleben und die dortigen Menschen <strong>mit</strong> ihrer<br />

an<strong>der</strong>sartigen Kultur und Lebensweise kennenzulernen. “Es<br />

war eine beeindruckende Erfahrung”, bemerkt sie abschließend.<br />

“Ich würde es <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> tun.”<br />

Luftaufnahme von Sharamentsa (Ecuador)<br />

-5- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Bohren <strong>im</strong><br />

Untergrund<br />

von Barcelona<br />

Be<strong>im</strong> Bau eines Tunnels für eine<br />

Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke kommen<br />

mo<strong>der</strong>nste Messtechnologien zum Einsatz, um<br />

die darüber befindlichen Gebäude zu schützen<br />

Hochgeschwindigkeitseisenbahnen erfreuen sich in<br />

ganz Westeuropa eines starken Wachstums. Die<br />

neuen Züge können <strong>mit</strong> Geschwindigkeiten über<br />

300 km/h reisen und schaffen durch grenzüberscheitende<br />

Verbindungen zwischen den westeuropäischen Län<strong>der</strong>n<br />

neue Anreize für Bahnreisende.<br />

Im Nordosten Spaniens ist gegenwärtig die<br />

Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Barcelona und<br />

Figueres <strong>im</strong> Bau. Es ist das letzte Teilstück zur Anbindung<br />

des spanischen Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes (Alta<br />

Velocidad Española, AVE) an die französische Grenze<br />

und die französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />

(Lignes à Grande Vitesse, LGV). Eigentlich sollte es<br />

bereits Ende 2012 fertiggestellt sein. Diese Strecke wird<br />

Hochgeschwindigkeitsfahrten von Madrid <strong>nach</strong> Paris und<br />

darüber hinaus ermöglichen.<br />

Das letzte Großprojekt <strong>der</strong> Strecke Barcelona-Figueres ist <strong>der</strong> Bahnhof La Sagrera in Barcelona. Mit einer Fläche von mehr als<br />

295.000 m2 wird er das größte Gebäude <strong>der</strong> Stadt sein. La Sagrera wird einen intermodalen Verkehrsknotenpunkt <strong>mit</strong> Wohn-<br />

und Geschäftsflächen kombinieren. Etwa 100 Millionen Reisende werden den Bahnhof pro Jahr passieren. Außerdem wird er den<br />

Hochgeschwindigkeitsverkehr <strong>mit</strong> den Stadt- und Regionalbahnen, sowie den Bussen und Taxis <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verbinden.<br />

Die Hochgeschwindigkeitszüge aus Richtung Süden und Westen werden La Sagrera durch einen neuen Tunnel von Sants,<br />

dem Hauptbahnhof von Barcelona erreichen. Der Verlauf des etwa 5.600 m langen Tunnels wurde sorgfältig geplant, sodass<br />

Wohngebäude und historische Bauten umgangen werden. Das Projekt wurde von <strong>der</strong> Verwaltung für Bahnbauwerke (Adif)<br />

überwacht, die zum Spanischen Ministerium für öffentliche Arbeiten gehört. Der Hauptauftragnehmer für die Arbeiten war das<br />

Unternehmen Sacyr.<br />

Überwachung an <strong>der</strong> Oberfläche<br />

Die Ausbrucharbeiten <strong>im</strong> Tunnel von Sants <strong>nach</strong> La Sagrera wurden zum größten Teil von einer Tunnelbohrmaschine (TBM)<br />

<strong>mit</strong> dem Spitznamen Barcino ausgeführt. Diese TBM kann ein Loch von 10,4 m Durchmesser bei einem Vortrieb von ca. 18<br />

bis 25 m pro Tag bohren. Die Vortriebsgeschwindigkeit <strong>der</strong> Maschine entspricht dem Tempo des Abtransports des Erdreichs,<br />

wodurch sich Störungen und potenzielle Bodenverschiebungen <strong>im</strong> Umfeld des Tunnels verringern lassen. Während ihres<br />

Vortriebs platzierte Barcino die bewehrten Betonelemente, aus denen die Tunnelauskleidung besteht. Obwohl <strong>der</strong> Tunnel etwa<br />

28 m unter <strong>der</strong> Oberfläche verläuft, hat Adif Vorkehrungen getroffen um zu verhin<strong>der</strong>n, dass es zu <strong>nach</strong>teiligen Auswirkungen<br />

an <strong>der</strong> Oberfläche kommt.<br />

Um Störungen an <strong>der</strong> Oberfläche vorzubeugen, installierten Sacyr und ihr Subauftragnehmer Soldata Iberia ein geotechnisches<br />

Überwachungssystem. Zu diesem System gehörten Ultraschallsensoren, die entlang <strong>der</strong> Tunnelstrecke in 150 m langen<br />

Intervallen angeordnet wurden. In sensiblen Bereichen und in Setzungsgebieten wurden diese Abschnitte verkürzt. Die Sensoren<br />

waren per Mobilfunk drahtlos <strong>mit</strong> dem Internet verbunden.<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-6-<br />

Sämtliche Bil<strong>der</strong> von Bernd Schumacher


Ein zweites, oberirdisches Überwachungssystem stützte<br />

sich auf ein optisches Vermessungsinstrumentarium und<br />

führte da<strong>mit</strong> genaue Beobachtungen an mehr als 2.800<br />

Zielprismen aus, die an Gebäuden und Bauwerken entlang<br />

<strong>der</strong> Tunnelstrecke befestigt wurden. Die Prismen wurden<br />

durch ein Netz aus 31 Tr<strong>im</strong>ble S8 Totalstationen überwacht,<br />

die auf Gebäuden und Pfeilern innerhalb <strong>der</strong> Tunnelbauzone<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en Nähe angeordnet waren. Dabei waren die<br />

Instrumente in maßgeschnei<strong>der</strong>ten Gehäusen untergebracht<br />

und über drahtlose Verbindungen <strong>mit</strong> einem Überwachungs-<br />

und Kontrollzentrum verknüpft. Jedes Instrument führte<br />

per Fernsteuerung mehrere Messungen zu Dutzenden<br />

von Prismen aus. In 30-minütigen Intervallen griffen die<br />

Instrumente auf die Tr<strong>im</strong>ble FineLock Technologie zurück,<br />

um die Zielprismen automatisch zu lokalisieren, anzuzielen<br />

und präzise Winkel- und Streckenmessungen durchzuführen.<br />

Die Messwerte wurden zum Kontrollzentrum gesandt,<br />

dort zusammengeführt und in eine Datenverwaltungs- und<br />

-analysesoftware eingespeist.<br />

Um auch geringfügige Bewegungen <strong>der</strong> Gebäude erkennen<br />

zu können, wurden die Prismenpositionen auf 1 mm o<strong>der</strong><br />

noch genauer erfasst. Zusätzlich zu den präzisen Winkel- und<br />

Streckenmessung <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble S8 kamen in dem Projekt auch<br />

Atmosphärensensoren zum Einsatz, um Korrekturen an den<br />

optischen Messungen anzubringen.<br />

Das Mess- und Alarmsystem wurde auf die Struktur <strong>der</strong> zu<br />

überwachenden Objekte zugeschnitten. Die Projekt<strong>mit</strong>arbeiter<br />

definierten geeignete Bewegungsschwellwerte für die<br />

verschiedenen Bereiche entlang des Streckenverlaufs. An<br />

mo<strong>der</strong>nen Gebäuden schlägt das System auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>mit</strong> Beträgen von mehr als 10 mm an. Für ältere Gebäude<br />

sind die Toleranzen geringer. Stellt ein Sensor Verän<strong>der</strong>ungen<br />

fest, die diese Werte überschreiten, dann sendet das System<br />

Warnmeldungen in Form von eMail und Kurz<strong>mit</strong>teilungen an<br />

die Projekt<strong>mit</strong>arbeiter.<br />

In dem Maße, wie die TBM <strong>im</strong> Untergrund vorankam, wurden<br />

die Totalstationen und Prismen <strong>nach</strong>geführt, um <strong>mit</strong> dem<br />

Vortrieb Schritt zu halten. Im Laufe des Projekts kam jedes<br />

Instrument an drei verschiedenen Überwachungsstandorten<br />

entlang <strong>der</strong> Tunnelstrecke zum Einsatz. An jedem Standort<br />

wurden die Totalstationen so platziert, dass die Sichtlinien<br />

zu den Zieltafeln auf den zu überwachenden Gebäuden und<br />

Bauwerken frei waren. Vor Beginn <strong>der</strong> Bauarbeiten er<strong>mit</strong>telte<br />

das System für Referenzzwecke die Ausgangspositionen aller<br />

Zielprismen, um dann während <strong>der</strong> Bauarbeiten anhand<br />

statistischer Analysen die Ausgangspositionen <strong>mit</strong> den<br />

Messergebnissen vergleichen zu können. Jede Bewegung<br />

wurde <strong>mit</strong> einer hohen statistischen Sicherheit bestätigt.<br />

Entlang <strong>der</strong> gesamten Strecke des Tunnelprojekts arbeiteten<br />

die auf den Dächern <strong>der</strong> Wohn- und Geschäftshäuser<br />

montierten Tr<strong>im</strong>ble S8 Totalstationen geräuschlos, sodass<br />

die Anwohner kaum gestört wurden. Die Techniker des<br />

Projekts stellten fest, dass <strong>der</strong> Instandhaltungsaufwand für<br />

die Instrumente über die jährliche Wartung und Kalibrierung<br />

hinaus sehr gering war. Um bekannte Bezugspunkte für<br />

die Anbindung <strong>der</strong> Messungen bereitzustellen, wurde eine<br />

definierte Anzahl von Prismen auch außerhalb <strong>der</strong> Bauzone<br />

aufgestellt. Durch regelmäßige Kalibrierung <strong>mit</strong> Hilfe dieser<br />

festen Ziele wurde das Überwachungssystem in die Lage<br />

versetzt, Bewegungen <strong>mit</strong> höchster Genauigkeit zu erkennen.<br />

Eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Überwachung<br />

war das Kommunikationssystem für die Instrumente. Manuel<br />

Frías, Leiter <strong>der</strong> Abteilung Eisenbahnvermessung bei SACYR<br />

S.A.U., beschreibt das System so: “Die Kommunikation<br />

erfolgte über ein WiFi-Netz <strong>der</strong> dritten Generation (3G), das<br />

eigens für die Steuerung <strong>der</strong> Stationen und die Kontrolle <strong>der</strong><br />

über das Netz versendeten Daten installiert wurde. Entlang<br />

<strong>der</strong> Strecke wurden auf den Dächern <strong>der</strong> höchsten Gebäude<br />

Repeater aufgestellt, um entlang <strong>der</strong> gesamten Strecke eine<br />

gute Kommunikation zu gewährleisten.”<br />

-7- Technik&mehr; 2012-2


Überwachung einer weithin sichtbaren Kirche<br />

Eines von mehreren gefährdeten Gebäuden <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> Tunnelstrecke war die Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada<br />

Família (allgemein bekannt unter dem Namen Sagrada Familia), ein einzigartiges Bauwerk, das von <strong>der</strong> UNESCO (United<br />

Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Wegen<br />

ihrer Höhe und ihrer auf den Baugrund einwirkenden Last erfor<strong>der</strong>te die Sagrada Familia zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen.<br />

Um das Bauwerk zu schützen, errichteten die Ingenieure eine Sicherheitsbarriere bestehend aus 104 Pfeilern <strong>mit</strong> einem<br />

Durchmesser von 1,5 m und einer Tiefe von 41 m.<br />

Im Innern <strong>der</strong> Kirche stellten die Vermessungsingenieure vier Tr<strong>im</strong>ble S8 Totalstationen auf und installierten 149 Prismen.<br />

Die Totalstationen führten kontinuierliche Messungen zu den Prismen durch und lieferten so ununterbrochen Daten zum<br />

Verhalten des kostbaren Gebäudes. Außerhalb <strong>der</strong> Kirche sorgten weitere Totalstationen und Sensoren in un<strong>mit</strong>telbarer<br />

Nähe für die Erfassung von Absackungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bewegungen.<br />

Wegen des unschätzbaren Werts <strong>der</strong> Gebäude entlang <strong>der</strong> Tunnelstrecke überprüfte ein Team aus 20 Technikern vom<br />

Instituto Técnico de Materiales y Construcciones (Technisches Institut für Material und Bauwesen) die Dokumentation<br />

und die eingesetzten Verfahren zur Überwachung <strong>der</strong> Kirche und des Projektareals.<br />

Manuel Frías sagt, dass man die Gebäude früher <strong>mit</strong> herkömmlichen Nivellements überwacht hätte. “Der Vorteil<br />

<strong>der</strong> heutigen Robotic-Totalstationen liegt in <strong>der</strong> großen Zahl <strong>der</strong> Ablesungen und den automatisch versendeten<br />

Warnmeldungen”, sagt er. “Und sicherlich könnten wir noch <strong>im</strong>mer das konventionelle Nivellement nutzen, um die<br />

Ultraschall- und Totalstationsmessungen zu überprüfen.”<br />

Das Projekt beweist, dass Techniker <strong>mit</strong> ausgeklügelten Überwachungsmethoden in Kombination <strong>mit</strong> WiFi- und 3G-<br />

Kommunikationstechnologien eine gesamte Bauzone kontrollieren können. Im Falle auftreten<strong>der</strong> Bewegungen werden<br />

sie anhand genauer und stets aktueller Informationen in <strong>der</strong> Lage sein, umgehend zu reagieren.<br />

Siehe Son<strong>der</strong>beitrag in <strong>der</strong> Online-Ausgabe <strong>der</strong> CE News vom Februar 2011: www.cenews.com<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-8-


Technik<br />

&mehr<br />

Überwachung <strong>der</strong> größten<br />

Kohlemine Thailands<br />

Die Mae Moh Mine in <strong>der</strong> Provinz Lampang <strong>im</strong> Norden<br />

Thailands ist <strong>der</strong> größte Braunkohletagebau des Landes<br />

und wird von <strong>der</strong> Electricity Generating Authority<br />

of Thailand (EGAT) betrieben. Sie wurde 1960 eröffnet, um<br />

Kohle für die Stromproduktion <strong>im</strong> nahe gelegenen Mae Moh<br />

Kraftwerk zu för<strong>der</strong>n. Heute erstreckt sich die Mine über mehr<br />

als 28 km 2 . Ihre tiefste Abbaustelle liegt etwa 300 m unter <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Geländehöhe. Im Jahr 2010 produzierte <strong>der</strong><br />

Tagebau fast 16 Millionen Tonnen Braunkohle, die sich gut zur<br />

Stromerzeugung eignet.<br />

In dem Maße, wie sich <strong>der</strong> Tagebau ausweitete, wurde<br />

Ingenieuren und Geologen klar, dass Regenfälle, Erdrutsche<br />

o<strong>der</strong> Grundwasser die Stabilität <strong>der</strong> Hänge und Steilböschungen<br />

des Tagebaus beeinträchtigen können. Sicherheitsbelange<br />

haben in <strong>der</strong> betriebsamen Mine <strong>mit</strong> seinen Bergleuten,<br />

baulichen Anlagen und Maschinen hohe Priorität. Die<br />

technischen Mitarbeiter sahen die Notwendigkeit den Tagebau<br />

messtechnisch zu überwachen, um <strong>nach</strong> Bewegungen o<strong>der</strong><br />

Deformationen Ausschau zu halten, die zu Hangrutschungen<br />

führen könnten. Um dem Bedarf an präzisen Messungen für<br />

das riesige Tagebaugelände gerecht zu werden, installierten<br />

sie ein automatisiertes Überwachungssystem <strong>mit</strong> Geräten von<br />

Tr<strong>im</strong>ble. Das System umfasste eine Tr<strong>im</strong>ble S8 Totalstation<br />

zur Ausführung <strong>der</strong> Messungen und die Tr<strong>im</strong>ble 4D Control<br />

Software zur Datenauswertung.<br />

Die Tr<strong>im</strong>ble S8 wurde in einem kleinen Gebäude untergebracht,<br />

das eine gute Sicht auf den Tagebau ermöglicht. An dieser<br />

Stelle ist das Instrument auf einem Betonsockel platziert, <strong>der</strong><br />

eine stabile, vibrationsfreie Standfläche bietet. Von dort misst<br />

die Tr<strong>im</strong>ble S8 zu mehr als 100 einzelnen Zielprismen, die an<br />

strategisch wichtigen Orten über das gesamte Tagebaugelände<br />

verteilt sind. Jedes Prisma wird sechs Mal täglich angemessen.<br />

Einige <strong>der</strong> Zieltafeln sind bis zu 3 km von dem kleinen<br />

Messgebäude entfernt. Die Tr<strong>im</strong>ble FineLock Technologie für<br />

große Reichweiten ermöglicht es, selbst die entferntesten Ziele<br />

zuverlässig und genau anzumessen. Deshalb benötigten die<br />

Ingenieure nur ein einziges Instrument auf einem Standpunkt,<br />

um die Mine komplett zu überwachen. Mit <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble<br />

Technologie wurden Kosten gespart und die Komplexität <strong>der</strong><br />

Überwachung deutlich verringert.<br />

Die Tr<strong>im</strong>ble S8 wird von <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble 4D Control Software<br />

gesteuert. Dabei läuft die Software auf Servern, die sich in<br />

einem Kontrollzentrum in etwa 4 km Entfernung von dem<br />

Instrumentengebäude befinden. Eine <strong>der</strong> wichtigsten Fragen<br />

bei <strong>der</strong> Überwachung war die Notwendigkeit einer schnellen<br />

und zuverlässigen Kommunikation <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Totalstation.<br />

Die Mine hatte bereits Probleme <strong>mit</strong> <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

Funkübertragung erlebt, was vermutlich auf Blitzeinschläge<br />

und an<strong>der</strong>e Unterbrechungen zurückzuführen war. Die Lösung<br />

bestand darin, ein drahtloses LAN <strong>mit</strong> großer Reichweite<br />

einzurichten, um die Tr<strong>im</strong>ble S8 <strong>mit</strong> dem Kontrollzentrum<br />

zu verbinden. Das LAN ermöglicht Hochgeschwindigkeits-<br />

Datenverbindungen und verhin<strong>der</strong>t viele <strong>der</strong> <strong>mit</strong> den<br />

Funkgeräten festgestellten Probleme.<br />

Der modulare <strong>Auf</strong>bau <strong>der</strong> Software ermöglicht den Ingenieuren<br />

eine Fernsteuerung des Instruments, sodass ihnen <strong>der</strong> lange<br />

Weg zum Messgebäude erspart bleibt. Die Ingenieure können<br />

die Daten entwe<strong>der</strong> in Echtzeit prüfen o<strong>der</strong> über längere<br />

Zeitspannen auswerten, um monatliche o<strong>der</strong> vierteljährliche<br />

Ergebnisse zu erhalten. Die Daten <strong>der</strong> Überwachung werden<br />

in einer sicheren SQL-Datenbank gespeichert. Dieses Vorgehen<br />

ermöglicht den Ingenieuren einen einfachen Zugang, um die<br />

Daten <strong>mit</strong> Hilfe <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble 4D Control Software zu überprüfen<br />

und zu analysieren, o<strong>der</strong> für weitere Berechnungen in an<strong>der</strong>e<br />

Systeme einzuspeisen.<br />

-9- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

<strong>Auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Suche</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>Erdbeben</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>GNSS</strong><br />

Im Jahr 2011 meldete U.S. Geological Survey (USGS) weltweit mehr<br />

als 2.420 <strong>Erdbeben</strong> <strong>der</strong> Stärke 5.0 o<strong>der</strong> noch stärker. Dies sind 10%<br />

mehr als 2010 und über 30% mehr als <strong>im</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> letzten<br />

10 Jahre. Gleichzeitig konzentriert sich die Weltbevölkerung zunehmend<br />

in städtischen Ballungsgebieten, von denen viele in erdbebengefährdeten<br />

Regionen liegen. In vielen Städten wird das Schadenspotential von <strong>Erdbeben</strong><br />

zusätzlich durch eine veraltete Infrastruktur verstärkt. Im Ergebnis sind<br />

die Risiken für Leib und Leben sowie den Verlust von Eigentum infolge<br />

von <strong>Erdbeben</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Naturkatastrophen deutlich gestiegen. Um<br />

diese Risiken durch ein besseres Verständnis <strong>der</strong> plattentektonischen<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Erde zu min<strong>der</strong>n, setzen Wissenschaftler heute<br />

Satellitennavigationssysteme (<strong>GNSS</strong>) ein.<br />

An den Bruchflächen <strong>der</strong> tektonischen Platten <strong>der</strong> Erde beschreiben<br />

Geophysiker drei Arten von seismischen Aktivitäten. Der sogenannte<br />

seismische Zyklus wird in vor-seismische, koseismische und <strong>nach</strong>seismische<br />

Phasen unterteilt. Vor-seismische Bewegungen treten in <strong>der</strong><br />

Zeitspanne zwischen starken <strong>Erdbeben</strong> auf. Sie bestehen aus elastischen<br />

Verformungen <strong>der</strong> Platten und Spannungen, die sich über einen langen<br />

Zeitraum aufbauen, aber zu keiner Bewegung an <strong>der</strong> Bruchlinie selbst<br />

führen. Diese seismischen Aktivitäten summieren sich und üben eine<br />

steigende Belastung auf die Bruchflächen aus. Wenn die gesamte Spannung<br />

den Reibungswi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> umliegenden Gesteinsschichten übersteigt,<br />

tritt eine plötzliche Versetzung auf. Es kann ein <strong>Erdbeben</strong> ausgelöst<br />

werden, das riesige Mengen an Energie freisetzt. Die koseismische Phase<br />

äußert sich in den Erschütterungen und raschen Verschiebungen <strong>der</strong><br />

Oben: Geophysiker Ken Hudnut vom USGS fotografiert eine Störungszone in Baja California. Unten links: Eine <strong>GNSS</strong>-Station des UNAVCO Plate<br />

Boundary Observatory (PBO) in <strong>der</strong> Nähe des Mount St. Helens in den USA. Unten rechts: Mehr als 800 Überwachungsstationen für das Plate<br />

Boundary Observatory erstrecken sich über den Westen <strong>der</strong> USA<br />

-10-


Erdoberfläche während eines <strong>Erdbeben</strong>s und seiner Nachbeben. Sie hält an bis die Spannung unter einen Wert fällt, an dem<br />

weitere Bewegung durch die Reibung verhin<strong>der</strong>t wird. Nach einem <strong>Erdbeben</strong> durchläuft die Bruchfläche <strong>nach</strong>-seismische<br />

Aktivitäten. Die Spannungen, verursacht durch Verän<strong>der</strong>ungen infolge des Bebens, werden neu verteilt o<strong>der</strong> abgebaut. In<br />

manchen Fällen können <strong>nach</strong>-seismische Oberflächenbewegungen Größenordnungen von über 1 cm pro Tag erreichen,<br />

wenn die Verwerfungszone ihren neuen Normalzustand ann<strong>im</strong>mt. Da<strong>nach</strong> setzen sich die vor-seismischen Bewegungen<br />

fort und <strong>der</strong> Zyklus beginnt von neuem.<br />

Satellitennavigationssysteme (<strong>GNSS</strong>) sind ein wichtiges Werkzeug für geophysikalische Untersuchungen, denn <strong>mit</strong> ihnen<br />

lassen sich die langfristigen vor-seismischen Bewegungen <strong>mit</strong> hoher Genauigkeit messen. Sie können auch zur Erfassung <strong>der</strong><br />

schnellen koseismischen Verän<strong>der</strong>ungen während des <strong>Erdbeben</strong>s dienen. “Die größten Erkenntnisgewinne aus <strong>der</strong> <strong>GNSS</strong>-<br />

Nutzung hatten wir in den Bereichen, wo es keine an<strong>der</strong>e passende Sensortechnologie gibt”, sagt Geophysiker Ken Hudnut<br />

vom USGS. “Für plattentektonische Bewegungen und die sich aufbauenden Spannungen <strong>im</strong> Vorfeld eines <strong>Erdbeben</strong>s sowie<br />

die anschließenden <strong>nach</strong>-seismischen Bewegungen ist <strong>GNSS</strong> einzigartig.”<br />

Geophysiker bringen <strong>GNSS</strong> umfassend zum Einsatz. Sie nutzen es,<br />

um best<strong>im</strong>mte Punkte periodisch über längere Zeiträume zu messen<br />

(Messkampagne). Beispielsweise könnte ein Messtrupp einmal jährlich<br />

einen gegebenen Punkt (oft eine selbst gesetzte Markierung) aufsuchen,<br />

um über einige Stunden (o<strong>der</strong> Tage) statische <strong>GNSS</strong>-Messungen<br />

vorzunehmen. Mit diesem Ansatz lassen sich vor-seismische Bewegungen<br />

<strong>mit</strong> einer relativ großen Anzahl von Punkten in einem Gebiet über Jahre<br />

hinweg messen. So entsteht in einer bekannten Verwerfungszone ein<br />

detailliertes Bild <strong>der</strong> Oberflächenbewegungen. Diese Daten helfen den<br />

Wissenschaftlern dabei die Spannungen abzuschätzen, die sich tief <strong>im</strong><br />

Untergrund aufbauen.<br />

Un<strong>mit</strong>telbar <strong>nach</strong> einem <strong>Erdbeben</strong> sind die Messteams da<strong>mit</strong><br />

beschäftigt, die Punkte <strong>der</strong> Messkampagne nochmals zu messen, um<br />

sich ein Bild von den koseismischen Bewegungen machen zu können.<br />

Dabei ist rechtzeitiges Messen wichtig, da die <strong>nach</strong>-seismischen<br />

Bewegungen wichtige Hinweise zum Verhalten <strong>der</strong> Verwerfungszone<br />

geben. Nach einem Beben wollen die Wissenschaftler schnellstmöglich<br />

zur Tat schreiten, um möglichst viele Kampagnenpunkte zu messen,<br />

bevor die koseismischen Bewegungen von <strong>nach</strong>-seismischen<br />

Bewegungen überlagert werden. Zur Unterstützung einer schnellen<br />

Reaktion, haben das UNAVCO-Konsortium (Boul<strong>der</strong>, Colorado), die<br />

University of Hawaii, die Ohio State University und an<strong>der</strong>e Einrichtungen<br />

“<strong>GNSS</strong>-Kampagnenkits” entwickelt, die kurzfristig in <strong>Erdbeben</strong>gebieten<br />

einsetzbar sind. Nach dem <strong>Erdbeben</strong> in <strong>der</strong> chilenischen Region Maule<br />

Oben: Eine UNAVCO Überwachungsstation in den USA vor <strong>der</strong> letzten Inspektion und Betriebsüberprüfung. Unten links: GeoNet überwacht<br />

Neuseeland <strong>mit</strong> über 180 <strong>GNSS</strong>-Stationen. Unten rechts: Kirby MacCleod bedient einen <strong>GNSS</strong>-Kampagnenempfänger in Neuseeland.<br />

-11- Technik&mehr; 2012-2


<strong>im</strong> Jahr 2010 stellte UNAVCO 25“<strong>GNSS</strong>-Kampagnenkits” für<br />

Forschungen zur Verfügung, und Tr<strong>im</strong>ble spendete neun Tr<strong>im</strong>ble<br />

NetRS Referenzstationen.<br />

Zusätzlich zu den Messkampagnen setzen Geophysiker in<br />

vielen Gebieten kontinuierlich arbeitende Referenzstationen<br />

(Continuously Operating Reference Stations, CORS) ein, um<br />

langfristig <strong>GNSS</strong>-Datenströme zu erfassen und aufzuzeichnen.<br />

Die CORS erfüllen zwei Funktionen. Zum einen können sie<br />

alle drei Bewegungsarten des seismischen Zyklus messen,<br />

um ein detailliertes Bild <strong>der</strong> Bewegungen vor, während und<br />

<strong>nach</strong> einem <strong>Erdbeben</strong> zu geben. Zum an<strong>der</strong>em stellt CORS<br />

geodätische Bezugspunkte bereit, die von Wissenschaftlern,<br />

Vermessungsingenieuren und Rettungskräften <strong>nach</strong> einer<br />

Katastrophe genutzt werden können. In vielen Gebieten ist<br />

das CORS-Netz in ein Echtzeitnetz (real-t<strong>im</strong>e network, RTN)<br />

eingebunden, das einen kontinuierlichen Datenstrom von den<br />

einzelnen CORS empfängt. Die zur Steuerung des RTN eingesetzte<br />

Software kann <strong>mit</strong> Hilfe <strong>der</strong> Netzintegritätskontrolle feststellen,<br />

ob sich einer <strong>der</strong> <strong>GNSS</strong>-Sensoren während eines <strong>Erdbeben</strong>s o<strong>der</strong><br />

einer an<strong>der</strong>en Katastrophe bewegte o<strong>der</strong> offline ging.<br />

Kooperation zwischen Wissenschaft und Vermesser<br />

In CORS-Netze werden häufig wissenschaftliche und kommerzielle<br />

Applikationen integriert. Ein Beispiel ist das Washington State<br />

Reference Network (WSRN), ein Zusammenschluss von über<br />

100 über den ganzen Bundesstaat verteilten GPS- und <strong>GNSS</strong>-<br />

Referenzstationen. Mit Hilfe <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble VRS Technologie<br />

liefert das WSRN Echtzeit-Dienste zur Positionsbest<strong>im</strong>mung<br />

für die Vermessungs- und Kartografiebranche, sowie für weitere<br />

Nutzer <strong>mit</strong> hohen Genauigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen. Die Empfänger<br />

des WSRN sind auch Bestandteil des Pacific Northwest Geodetic<br />

Array (PANGA), einem Netz, das etwa 350 CORS <strong>im</strong> pazifischen<br />

Nordwesten umfasst und vom Geodätischen Labor <strong>der</strong> Central<br />

Washington University betrieben wird. Die Daten des PANGA<br />

sind für Vermessungsingenieure und an<strong>der</strong>e kommerzielle<br />

Nutzer zugänglich. In ähnlicher Weise betreibt das Plate<br />

Boundary Observatory (PBO) des UNAVCO-Konsortiums mehr<br />

als 1.100 <strong>GNSS</strong>-Referenzstationen in einem Netz, das sich über<br />

elf Bundesstaaten des amerikanischen Westens von den Rocky<br />

Mountains bis zum Stillen Ozean (einschließlich Alaska) erstreckt.<br />

Die Daten des PBO sind für Echtzeit- und Nachbearbeitungs-<br />

Anwendungen frei zugänglich.<br />

In Neuseeland erläutert John Beavan, Geophysiker und<br />

Spezialist für Krustendynamik bei <strong>der</strong> Fa. GNS Science, wie GNS<br />

Science und die Neuseeländische <strong>Erdbeben</strong>kommission das<br />

Projekt GeoNet einrichteten, um ein mo<strong>der</strong>nes geologisches<br />

Gefahrenüberwachungssystem aufzubauen. GeoNet umfasst ein<br />

Netz aus geophysikalischen Instrumenten (<strong>GNSS</strong>, Seismografen<br />

und an<strong>der</strong>e Instrumente), die <strong>mit</strong> Hilfe spezieller Software<br />

seismische Aktivitäten erkennen, analysieren und darauf<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-12-<br />

reagieren. Das <strong>GNSS</strong>-Netz besteht aus mehr als 180 Tr<strong>im</strong>ble<br />

NetR9 und NetRS <strong>GNSS</strong>-Referenzempfängern.<br />

GNS Science betreibt GeoNet in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Land<br />

Information New Zealand (LINZ), <strong>der</strong> nationalen Verwaltung für<br />

Landes- und <strong>Kataster</strong>vermessung. LINZ nutzt <strong>GNSS</strong>-Daten von<br />

etwa 40 kontinuierlich arbeitenden GeoNet Referenzstationen als<br />

Teil seines PositioNZ Netzes, das Daten zur Positionsbest<strong>im</strong>mung<br />

sowohl für Nachbearbeitung- als auch für Echtzeit-Anwendungen<br />

bereitstellt. Außerdem nutzt iBASE, ein von <strong>der</strong> Fa. Geosystems,<br />

Ltd. privat betriebenes RTN, Daten von PositioNZ in Verbindung<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble VRS3Net App für die zent<strong>im</strong>etergenaue Echtzeit-<br />

Positionsbest<strong>im</strong>mung in sechzehn Regionen des Landes.<br />

Angesichts <strong>der</strong> anhaltend starken seismischen Aktivitäten<br />

in Neuseeland haben die drei Betreiber (GeoNet, LINZ und<br />

iBASE) zusammengearbeitet, um den wissenschaftlichen,<br />

ingenieurtechnischen und humanitären Bedürfnissen<br />

gerecht zu werden. Beavan verweist darauf, dass die GeoNet<br />

Referenzstationen die großen Beben <strong>der</strong> Jahre 2010 und 2011<br />

weitgehend unbeschadet überstanden und eine wichtige Rolle<br />

be<strong>im</strong> Einsatz <strong>der</strong> Rettungskräfte gespielt haben. Das <strong>GNSS</strong>-Netz<br />

war auch hilfreich, als es darum ging, die Ausdehnung <strong>der</strong> Gebiete<br />

zu er<strong>mit</strong>teln, in denen es infolge des Bebens zu horizontalen<br />

Bodenbewegungen, Hebungen und Senkungen gekommen war.<br />

(Nähere Informationen zu den Beben in Neuseeland finden Sie in<br />

dem Artikel <strong>der</strong> Ausgabe 2012-1 von Technik&mehr.)<br />

Obwohl das Wissen über Plattentektonik und seismische<br />

Aktivitäten weiterhin stetig wächst, ist es noch <strong>im</strong>mer unmöglich<br />

vorauszusagen, wann o<strong>der</strong> wo sich ein <strong>Erdbeben</strong> ereignen wird.<br />

“Es gibt keine Gewissheit”, sagt Beavan. “Das Beste, was wir<br />

tun können, ist zu sagen, dass eine Wahrscheinlichkeit von X%<br />

besteht, dass innerhalb <strong>der</strong> nächsten N Jahre ein Beben <strong>der</strong> Stärke<br />

Y in einer best<strong>im</strong>mten geografischen Region stattfinden wird.”<br />

Auch wenn das nebulös klingt, hat es hier in den vergangenen<br />

Jahren große Fortschritte gegeben. Wir können <strong>Erdbeben</strong> nicht<br />

vorhersagen, aber wir können besser auf sie vorbereitet sein.<br />

Siehe Son<strong>der</strong>beitrag in <strong>der</strong> April-Ausgabe des Magazins Professional<br />

Surveyor: www.profsurv.com<br />

Oben: Fahrtvektoren zeigen das Ausmaß des <strong>Erdbeben</strong>s vor <strong>der</strong> Küste <strong>der</strong><br />

Region Maule in Chile, 2010. Unten: <strong>GNSS</strong>-Stationen des PBO in Alaska


Technik<br />

&mehr<br />

Vermessung <strong>der</strong> Geschichte Islands<br />

Forscher setzen auf Tr<strong>im</strong>ble <strong>GNSS</strong> bei Untersuchungen<br />

zu den historischen Siedlungen <strong>der</strong> Insel<br />

Durch seine Lage <strong>im</strong> nördlichen Atlantik spielte Island<br />

lange eine wichtige Rolle <strong>im</strong> Erkundungs- und<br />

Expansionsdrang europäischer Abenteurer. Die Insel<br />

wurde <strong>im</strong> 9. Jahrhun<strong>der</strong>t erstmals besiedelt und ihre Bewohner<br />

lebten bis zu ihrer Unabhängigkeit <strong>im</strong> Jahr 1944 unter<br />

norwegischer und dänischer Herrschaft. Die Einzelheiten <strong>der</strong><br />

isländischen Geschichte sind in alten Artefakten, Bauten und<br />

Siedlungen erhalten, die über die Jahrhun<strong>der</strong>te verschüttet<br />

wurden. Islands reichhaltiges archäologisches Erbe spiegelt<br />

sich in einer ausgeprägten Tradition archäologischer Forschung<br />

wi<strong>der</strong>. Eine <strong>der</strong> wichtigsten Forschungseinrichtungen ist das<br />

Institut für Archäologie, eine 1995 gegründete unabhängige<br />

Institution.<br />

Dem Einfluss des Instituts ist es unter an<strong>der</strong>em zu verdanken,<br />

dass sich die methodische Vorgehensweise <strong>der</strong> isländischen<br />

Archäologie bei <strong>der</strong> Vermessung, Ausgrabung und Verwaltung<br />

archäologischer Funde verbessert hat. Für diese Arbeiten<br />

wurden Satellitennavigationssysteme von Tr<strong>im</strong>ble (<strong>GNSS</strong>) zu<br />

einem unverzichtbaren Instrument.<br />

Der Archäologe Gísli Pálsson hat am Sitz des Instituts<br />

in Reykjavik Standards und Musterlösungen für die<br />

Archäologievermessung entwickelt. Pálsson, <strong>der</strong> seine<br />

vermessungstechnischen Fähigkeiten seinem Mentor<br />

Jón Indridason zuschreibt, hat, neben Archäologie, eine<br />

Ausbildung in Geodäsie und Kartografie. “Differentielles <strong>GNSS</strong><br />

und RTK bringen eine spürbare Verbesserung <strong>der</strong> Qualität und<br />

Geschwindigkeit von kleinen, autonomen GPS-Geräten”, sagt<br />

Pálsson. “Anstatt <strong>im</strong> Feld Skizzen anzufertigen und dann die<br />

Fundstücke nochmals <strong>mit</strong>tels CAD zu zeichnen, lassen sich<br />

<strong>mit</strong> RTK-Messungen auch verzwickte Details und komplexe<br />

Funde korrekt vor Ort aufzeichnen.”<br />

So nutzte Pálsson ein Tr<strong>im</strong>ble R8 <strong>GNSS</strong>-System für<br />

Vermessungsarbeiten in Vatnsfjörður, einer Fundstätte, an<br />

<strong>der</strong> man auf umfangreiche Überreste aus <strong>der</strong> Wikingerzeit<br />

gestoßen war. Die Tr<strong>im</strong>ble R8 wurde eingesetzt, um eine<br />

RTK-Vermessung <strong>der</strong> Landschaft durchzuführen und ein<br />

Referenznetz für die zeichnerische Erfassung des Fundorts<br />

anzulegen. Dabei werden meistens an jedem Projektstandort<br />

Basisstationen eingerichtet, um RTK-Korrekturwerte<br />

zu liefern. Falls notwendig, werden die Standorte in das<br />

Landeskoordinatennetz eingebunden. Für kleinere Standorte<br />

und Einzelausgrabungen nutzt das Institut eine Tr<strong>im</strong>ble S8<br />

Totalstation.<br />

An den meisten Standorten arbeiten die Archäologen <strong>mit</strong><br />

einer Genauigkeit von 2 cm be<strong>im</strong> Anlegen <strong>der</strong> lokalen Netze<br />

und 5 cm bei <strong>der</strong> Geländevermessung. Für letztere nutzen<br />

die Messtrupps die kontinuierliche Topo-Funktionalität von<br />

Tr<strong>im</strong>ble, um Punkte rasch erfassen und daraus ein akkurates<br />

Modell des Geländes ableiten zu können. Wenn während <strong>der</strong><br />

Ausgrabung Artefakte entdeckt werden, greift <strong>der</strong> Messtrupp<br />

auf Bän<strong>der</strong> zurück, um manuell einen Lagebezug zu den<br />

Linien herzustellen, die das Netz des jeweiligen Fundorts<br />

markieren. Die Messung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Artefakte bezogen<br />

auf die ursprüngliche Oberfläche ist ebenfalls wichtig und<br />

erfolgt <strong>mit</strong> Hilfe von optischen Nivelliergeräten und vor Ort<br />

angelegten Festpunkten.<br />

Viele <strong>der</strong> neusten Arbeiten des Institutes konzentrierten sich<br />

auf die Siedlung Þingeyjarsýslur <strong>im</strong> Norden Islands. Hierbei<br />

geht es um ein besseres Verständnis <strong>der</strong> baulichen Traditionen<br />

und sozialen Strukturen dieser Zeit. “Die Struktur <strong>der</strong><br />

Landschaft hat bei archäologischen Vermessungen in Island<br />

an Bedeutung gewonnen”, sagt Pálsson. “Für das Verständnis<br />

eines Fundorts ist <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Höhenlinien,<br />

Vegetations- und Umweltmerkmalen <strong>mit</strong> den archäologischen<br />

Befunden wichtig. <strong>GNSS</strong> ist eine Voraussetzung für eine genaue<br />

und detailgetreue Vermessung <strong>der</strong> Landschaft.”<br />

-13- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Lettischer Dienst zur Unterstützung des<br />

ländlichen Raums nutzt <strong>GNSS</strong> zur Umsetzung<br />

des EU-Landwirtschaftsprogramms<br />

Lettische Inspektoren setzen auf Tr<strong>im</strong>ble <strong>GNSS</strong>-Freihandgeräte zur genauen Datenerfassung in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

Der lettische Dienst zur Unterstützung des ländlichen<br />

Raums <strong>mit</strong> Sitz in <strong>der</strong> Hauptstadt Riga ist verantwortlich<br />

für die Umsetzung <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

(EU) in den Sektoren Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und<br />

ländliche Entwicklung des osteuropäischen Landes, in dem<br />

mehr als 2,2 Millionen Menschen leben.<br />

Eine <strong>der</strong> wichtigsten <strong>Auf</strong>gaben <strong>der</strong> Institution ist die <strong>Auf</strong>sicht<br />

über die EU-Regelung für die einheitliche Flächenzahlung,<br />

einem För<strong>der</strong>programm zur Bereitstellung von<br />

Direktzahlungen an Landwirte, die Nutzpflanzen anbauen und<br />

Ackerland auf umweltfreundliche Weise erhalten.<br />

Für den lettischen Dienst zur Unterstützung des ländlichen<br />

Raums heißt dies, landwirtschaftliche Parzellen <strong>im</strong> ganzen<br />

Land sorgfältig und kontinuierlich zu überwachen, was auch<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-14-<br />

die Identifizierung <strong>der</strong> Grenzen und die genaue <strong>Auf</strong>zeichnung<br />

<strong>der</strong> jeweils bewirtschafteten Fläche einschließt.<br />

Hierbei setzen die Inspektoren auf <strong>GNSS</strong>-Technologie,<br />

um vor Ort Kontrollen für anspruchsberechtigte Betriebe<br />

vorzunehmen.<br />

“Wir nutzen seit 2003 Tr<strong>im</strong>ble GeoExplorer Handhelds und<br />

konnten da<strong>mit</strong> unsere Datenerfassung und -verwaltung<br />

vereinfachen”, sagt Edgar Bordāns vom Dienst zur<br />

Unterstützung des ländlichen Raums. “In diesem Sommer<br />

haben wir <strong>mit</strong> dem Kauf von 35 neuen GeoXT Handheld <strong>der</strong><br />

Serie Tr<strong>im</strong>ble GeoExplorer 6000 <strong>mit</strong> größerem Bildschirm,<br />

längerer Batterielebensdauer und eingebauter Kamera unsere<br />

Ausrüstung nochmals verbessert.”


Bei <strong>der</strong> Serie Tr<strong>im</strong>ble GeoXT 6000 handelt es sich um einen<br />

robusten <strong>GNSS</strong>-Handheld-Empfänger <strong>mit</strong> Tr<strong>im</strong>ble Floodlight<br />

Technologie zur Reduzierung <strong>der</strong> Satellitenabschattung,<br />

durch die sich die Verfügbarkeit und Genauigkeit in<br />

schwierigen <strong>GNSS</strong>-Umgebungen erheblich verbessert, was für<br />

die lettischen Inspektoren von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist.<br />

“Wäl<strong>der</strong> sind charakteristisch für Lettland”, sagt Bordāns.<br />

“Messungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen finden<br />

oft unter schwierigen <strong>GNSS</strong>-Bedingungen unter o<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Nähe von Bäumen, Wäl<strong>der</strong>n, Büschen und an<strong>der</strong>weitig<br />

bewachsenen Orten statt. Für uns es ist wichtig, dass wir auch<br />

unter diesen Bedingungen genaue und zuverlässige Daten<br />

bekommen.”<br />

Mit den GeoXT Handhelds können die Außendienstinspektoren<br />

die Daten rasch und problemlos <strong>im</strong> Feld erfassen und <strong>mit</strong>tels<br />

Nachbearbeitung Submeter-Genauigkeit erreichen.<br />

“Da die Landwirte finanzielle Unterstützung erhalten, ist es<br />

sowohl für die Landwirte als auch für die EU von Bedeutung,<br />

genaue und zutreffende Messwerte von den bewirtschafteten<br />

Flächen zu haben”, sagt Bordāns. “Gleichzeitig ist es wichtig<br />

für uns, <strong>mit</strong> einer Technologie zu arbeiten, die sich leicht<br />

erlernen und handhaben lässt, die <strong>im</strong> Gelände strapazierfähig<br />

ist und zuverlässig funktioniert. Der GeoXT Handheld erfüllt<br />

all diese Anfor<strong>der</strong>ungen.”<br />

Je<strong>der</strong> Außendienstinspektor hat ein Tr<strong>im</strong>ble GeoXT<br />

6000 Handheld, in dem ESRI-Shapefiles, Referenzdaten<br />

vom Flächenidentifizierungssystem und Daten <strong>der</strong><br />

Grundstücksgrenzen (<strong>Kataster</strong>) gespeichert sind. Nach ihrer<br />

Ankunft in dem jeweiligen Betrieb erfassen die Inspektoren<br />

die <strong>GNSS</strong>-Position, die Fläche, den Umfang, die Form und die<br />

Größe <strong>der</strong> verschiedenen landwirtschaftlichen Anbauflächen.<br />

In den auf dem Handheld gespeicherten Formularen<br />

vermerken sie Attribute wie Grundstücksnummer, Fruchtart<br />

und - bei Bedarf - weitere Anmerkungen.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>im</strong> Tr<strong>im</strong>ble GeoXT 6000 Handheld eingebauten<br />

Kamera können die Inspektoren auch Fotos von unzulässigen<br />

Objekten wie Straßen, Bäume, Teiche, Gräben, Büsche und<br />

an<strong>der</strong>em hinzufügen. Diese werden von <strong>der</strong> landwirtschaftlich<br />

genutzten Parzellenfläche abgezogen. Nach Abschluss <strong>der</strong><br />

Messungen und <strong>der</strong> Datenerfassung <strong>im</strong> Feld begeben sich die<br />

Inspektoren zum nächsten Betrieb.<br />

Nach Rückkehr ins Büro erfolgt die Auswertung <strong>mit</strong> Hilfe<br />

<strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble GPS Pathfin<strong>der</strong>® Bürosoftware, dem leicht<br />

anwendbarem Tr<strong>im</strong>ble Softwarepaket. Es eignet sich perfekt<br />

für die <strong>GNSS</strong> Nachbearbeitung und zur Erzeugung von<br />

genauen GIS-tauglichen Informationen aus den <strong>im</strong> Feld<br />

erfassten <strong>GNSS</strong>-Daten.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> differenziellen Korrekturwerte von LAPTOS (dem<br />

lettischen Anbieter von <strong>GNSS</strong>-Referenzstationsdiensten)<br />

-15-<br />

können die Inspektoren bei <strong>der</strong> Positionsbest<strong>im</strong>mung<br />

Submeter-Genauigkeit erreichen. Sobald die Auswertung<br />

<strong>der</strong> Daten abgeschlossen ist, werden sie auf ihre Qualität<br />

überprüft und anschließend an das Agricultural Area Register<br />

GIS (AARGIS) <strong>der</strong> Institution über<strong>mit</strong>telt. Gleichzeitig werden<br />

die aktualisierten Shapefiles in das GIS eingespeist.<br />

“Das ganze System ist effektiv und leicht zu bedienen, wodurch<br />

wir sowohl <strong>im</strong> Büro als auch <strong>im</strong> Außendienst viel Zeit sparen”,<br />

sagt Bordāns. “Mit dem GeoXT Handheld können wir Daten<br />

schneller und <strong>mit</strong> höherer Genauigkeit als je zuvor erfassen.<br />

Außerdem sind wir uns sicher, dass wir <strong>mit</strong> zuverlässigen<br />

Geräten arbeiten, die präzise Messergebnisse liefern.”<br />

Einer <strong>der</strong> weiteren Vorzüge, die Bordāns und seine Kollegen<br />

in dem Tr<strong>im</strong>ble GeoXT 6000 Handheld sehen, ist die für<br />

große Helligkeit opt<strong>im</strong>ierte Anzeige. Mit ihr es möglich<br />

auch bei starker Sonneneinstrahlung je<strong>der</strong>zeit die Anzeige<br />

zu erkennen.<br />

“Der neue GeoXT Handheld ist unglaublich schnell, verfügt<br />

über ein starkes Signal und funktioniert besser als alle an<strong>der</strong>en<br />

Handhelds, die ich ausprobiert habe, und zwar sowohl bei<br />

großer Helligkeit als auch unter Bäumen”, sagt Bordāns.<br />

“Keine Frage: <strong>der</strong> neue Handheld spart uns Zeit und Geld,<br />

und es macht unsere Arbeit effizienter und genauer. Wir sind<br />

schon sehr gespannt auf die weiteren Einsatzmöglichkeiten.”<br />

Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Geospatial Technology und<br />

Unternehmensmanagement<br />

Für Unternehmen, die sich über weite geografische Räume erstrecken, sind räumliche Aspekte Schlüsselkomponenten für<br />

die Effizienzsteigerung und die Kostenkontrolle. Für diese Organisationen stehen die Fragen “Was ist es?” und “Wo ist es?”<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong> Planung, <strong>der</strong> Betriebsführung und des Lebenszyklus-Managements. Mo<strong>der</strong>ne Managementsysteme<br />

passen sich diesem Erfor<strong>der</strong>nis an, indem sie das Wissen um die materiellen Wirtschaftsgüter in das Transaktions- und<br />

Prozessmanagement einfließen lassen. Betriebsführungs- und Instandhaltungsabläufe sind häufig an den Ort <strong>der</strong> materiellen<br />

Wirtschaftsgüter, Kunden, Lieferanten und zugehörigen Ausrüstungskomponenten gebunden. Daten <strong>mit</strong> Raumbezug können<br />

genaue und zutreffende Informationen liefern, um diese Fragen zu beantworten, und werden deshalb zu einem integralen<br />

Bestandteil des Unternehmensmanagements für Organisationen, die Ver- und Entsorgungsnetze und Infrastruktur betreiben o<strong>der</strong><br />

Verkehrsleistungen erbringen.<br />

Mit Geospatial Technology lassen sich gewaltige Datenmengen hoher Dichte über große geografische Gebiete erfassen. Die<br />

Daten werden verarbeitet und umformatiert, um sie <strong>nach</strong>gelagerten Anwendungen in Geoinformations- und CAD-Systemen,<br />

in Planungsprozessen o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Ingenieur- und Bauwesen zuzuführen. Die Daten können auch in Datenbanken für Zwecke des<br />

Unternehmensmanagements und <strong>der</strong> Ressourcenplanung (engl.: ERP) eingespeist werden. <strong>Auf</strong> diese Weise wird die traditionelle<br />

ERP um Rauminformationen ergänzt, und es entsteht eine neue Funktionalität, die aus den Synergien von Transaktions- und<br />

Raumdaten resultiert.<br />

Ein Schritt weiter: vom Kartenbild zur Information<br />

Die Infrastruktur <strong>der</strong> Ver- und Entsorgungsbranche befindet sich nie in einer zweid<strong>im</strong>ensionalen Ebene. Es gibt <strong>im</strong>mer<br />

eine vertikale Komponente, die für Betriebsführung und Instandhaltung von Belang ist. In diesem Zusammenhang ist ein<br />

Stromversorgungsunternehmen ein gutes Beispiel. Es besitzt tausende Kilometer an Freileitungen zur Energieübertragung und<br />

-verteilung, die an vielen Stellen durch Bäume in <strong>der</strong> Nähe gefährdet werden können. Es ist daher gängige Praxis, diese Bäume<br />

und Vegetation zu beschneiden. Das Problem ist, zu wissen wo geschnitten werden muss. Die Lösung liegt in einem luftgestützten<br />

LiDAR (Light Detection and Ranging)-System und Bildsensoren, <strong>mit</strong> dem das Unternehmen das gesamte Leitungsnetz scannen<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-16-


lassen kann. Das System erzeugt dichte Punktwolken und<br />

qualitativ hochwertige orthorektifizierte Bil<strong>der</strong>, die alle in das<br />

entsprechende Koordinatensystem georeferenziert werden.<br />

Die Daten <strong>der</strong> verschiedenen Geospatial Sensoren werden in einem<br />

Datensatz zusammengeführt und <strong>nach</strong> benutzerdefinierten<br />

Regeln und Anwendungsszenarien analysiert. Die Software kann<br />

selbständig Hochspannungsmasten und -leitungen identifizieren<br />

und die Bereiche erkennen, in denen <strong>der</strong> Pflanzenbewuchs zu<br />

nahe kommt. Diese Areale werden vom System markiert. Mit den<br />

ausgegebenen Informationen werden die Pläne zum Beschneiden<br />

<strong>der</strong> Pflanzen entwickelt. Anschließend können die Schnittarbeiten<br />

beginnen, und zwar genau dort, wo es erfor<strong>der</strong>lich ist. Gerade zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Arbeiten sind die Daten nützlich, um die Mitarbeiter<br />

genau dorthin zu leiten, wo sie tätig werden sollen. Dies spart<br />

Treibstoffkosten, Arbeitsstunden und Kohlenstoffemissionen und<br />

verbessert gleichzeitig den Kundenservice <strong>im</strong> Außendienst und<br />

das Management <strong>der</strong> betrieblichen Ressourcen.<br />

Durch den Einsatz <strong>der</strong> Geospatial Technology lässt sich die<br />

Infrastruktur häufiger und <strong>mit</strong> höherer Datendichte und<br />

Genauigkeit überprüfen. An nur einem Tag kann zum Beispiel<br />

ein mobiles Kartierungssystem eine Strecke von mehr als 100 km<br />

abdecken. In einem 4D System führt dies zu einer höheren <strong>Auf</strong>lösung<br />

<strong>der</strong> Zeitebene und verbessert die Analyse <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsrate<br />

bei Bewuchs o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Umgebungsbedingungen. Eine<br />

so funktionierende Ressourcenplanung unterstützt be<strong>im</strong><br />

Kostenmanagement, sowie bei Instandhaltungs- und<br />

Betriebsablaufplänen.<br />

Als ein zweites Beispiel lässt sich die Rolle raumbezogener<br />

Daten für <strong>Auf</strong>gaben des Regenwassermanagements anführen.<br />

In den USA verlangen die Umweltschutzbest<strong>im</strong>mungen von<br />

den Städten und Bundesstaaten, umfassende Regelungen für<br />

das kommunale Regenwassermanagement zu erstellen. In den<br />

Geoinformationssystemen lassen sich Umfang und Ausdehnung<br />

<strong>der</strong> versiegelten Oberfläche kartografisch darstellen und messen.<br />

Diese Karten enthalten wichtige Informationen für die Erarbeitung<br />

von Regenwasseranalysemodellen.<br />

Regenwasseranalysen auf <strong>der</strong> Basis von raumbezogenen<br />

Daten lassen sich auch <strong>mit</strong> internen IT-Systemen für Planung<br />

und Besteuerung verknüpfen. In manchen Regionen hat<br />

die Grundsteuer einen Bestandteil, <strong>der</strong> sich <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Größe<br />

<strong>der</strong> bebauten Fläche auf einem Grundstück bemisst. Diese<br />

Fläche zieht eine höhere Regenwasserlast <strong>nach</strong> sich und wird<br />

daher an<strong>der</strong>s besteuert. In Raumdatensystemen können aus<br />

<strong>der</strong> Luft erfasste Daten (georeferenzierte Bild- und LiDAR-<br />

Daten) <strong>mit</strong> <strong>Kataster</strong>informationen zu Grundstücken und<br />

<strong>der</strong>en Besitzverhältnissen kombiniert werden. Die Funktion<br />

zur automatisierten Merkmalsextraktion wird genutzt, um<br />

versiegelte Oberflächen in definierten Bereichen festzustellen.<br />

Durch die 3D-Messung unterscheidet sie sogar hoch gelegene<br />

Flächen, wie Gebäude und Dächer, von Straßen und Parkplätzen.<br />

Die so er<strong>mit</strong>telten Flächeninformationen können direkt in<br />

die Ressourcenplanung einfließen und als Grundlage für die<br />

Bewertungen und Abrechnungen dienen. Dieses System führt zu<br />

einer genaueren und da<strong>mit</strong> angemesseneren Bewertungen <strong>der</strong><br />

Grundsteuern und trägt zur Senkung <strong>der</strong> Betriebskosten bei.<br />

-17- Technik&mehr; 2012-2


Ein Blick <strong>nach</strong> vorn<br />

Derzeit etablieren sich Raumdatensysteme in zunehmend neuen<br />

Branchen und werden zur Selbstverständlichkeit. Sie erzeugen<br />

große Mengen von qualitativ hochwertigen Daten. Ein Ziel<br />

<strong>der</strong> Geoinformationsbranche sollte es sein, diese wertvollen<br />

Daten einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen. Solche<br />

Bestrebungen würden die Nachfrage <strong>nach</strong> Technikern und<br />

Unternehmen, die in <strong>der</strong> Lage sind, raumbezogene Daten zu<br />

erfassen, zu verwalten und zu nutzen, ansteigen lassen. Mit<br />

denen sich schnell ausdehnenden Nutzungsmöglichkeiten<br />

wächst auch <strong>der</strong> Bedarf an Daten und Informationen, die von den<br />

Sensorsystemen und Softwarelösungen gewonnen wurden.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Raumdatensysteme sind eine Mischung aus<br />

Sensor- und Softwaretechnologie in Gestalt kleiner,<br />

transportabler Instrumente. Größe und Konfiguration<br />

<strong>der</strong> Sensoren variieren je <strong>nach</strong> Anwendungsbereich.<br />

Beispielsweise sind mobile Kartierungssysteme wie das Tr<strong>im</strong>ble<br />

MX8 Mobile Spatial Imaging System so konzipiert, dass sie sich<br />

auf Kleinwagen o<strong>der</strong> Schienenfahrzeugen montieren lassen<br />

und bei hohen Geschwindigkeiten Daten erfassen. An<strong>der</strong>e<br />

Sensorsysteme, wie zum Beispiel Tr<strong>im</strong>ble Harrier, bieten den<br />

gleichen Funktionsumfang in Bezug auf Kleinflugzeuge.<br />

Die Digitalkameras <strong>der</strong> Raumdatenerfassungssysteme nehmen<br />

hochauflösende Bil<strong>der</strong> auf. Mit mehreren Kameras lassen sich<br />

Panoramabil<strong>der</strong> genauso wie detailliertere Ansichten von<br />

Straßenoberflächen erzeugen. Die raumbezogenen Informationen<br />

werden <strong>mit</strong>tels LiDAR (oft als “Laserscanning” bezeichnet) erfasst,<br />

die tausende 3D-Punkte pro Sekunde <strong>mit</strong> Zent<strong>im</strong>etergenauigkeit<br />

aufzeichnet.<br />

Zwecks Georeferenzierung muss das System die Position <strong>der</strong><br />

Kamera und <strong>der</strong> Scanner während <strong>der</strong> Datenerfassung er<strong>mit</strong>teln.<br />

Hierfür nutzt das System eine Kombination aus <strong>GNSS</strong> und<br />

Inertialsensoren. Das <strong>GNSS</strong> erfasst zum einen die Positionen<br />

<strong>mit</strong> hochgenauen <strong>GNSS</strong>-Empfängern und Echtzeit- o<strong>der</strong><br />

Postprocessing-Techniken. Die Inertialsensoren zum an<strong>der</strong>en<br />

gewährleisten die Fähigkeit zur Positionsbest<strong>im</strong>mung bei kurzen<br />

Unterbrechungen in <strong>der</strong> <strong>GNSS</strong>-Abdeckung. Die Inertialsensoren<br />

liefern auch die Informationen, die zur Orientierungskorrektur<br />

<strong>der</strong> Kameras und Laserscanner infolge <strong>der</strong> Flugzeug- o<strong>der</strong><br />

Fahrzeugbewegung benötigt werden. Bei luftgestützten<br />

Anwendungen unterstützt das <strong>GNSS</strong> auch die Navigation und das<br />

Flugmanagement.<br />

Ergiebige Daten<br />

Wenn die <strong>Auf</strong>nahmen <strong>im</strong> Außendienst abgeschlossen sind, nutzt<br />

das System Datenfusionstechniken, um die Daten von mehreren<br />

Sensoren zusammenzuführen. Dieser Prozess ermöglicht es, die<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

-18-<br />

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist <strong>der</strong> Fall klar:<br />

Raumdatensysteme sind einzigartig in ihrer Fähigkeit, qualitativ<br />

hochwertige Daten aus mehreren Quellen zu erfassen, sie<br />

zusammenzuführen und daraus in einem einzigen Arbeitsgang<br />

Informationen zu extrahieren. Der außergewöhnliche<br />

Produktivitätssprung rechtfertigt die Investition in Planung<br />

und Umsetzung, die für die Überführung in die täglichen<br />

Arbeitsabläufe benötigt wird. Durch die Bereitstellung<br />

quantitativer Daten zur Unterstützung von Entscheidungs- und<br />

Betriebsprozessen werden Raumdatensysteme schnell eine<br />

wichtige Informationsquelle für das Unternehmensmanagement<br />

sein.<br />

Siehe Son<strong>der</strong>beitrag in <strong>der</strong> Juli-Ausgabe des Magazins Geospatial<br />

Today: www.geospatialtoday.com<br />

Raumbezogene Datensammlung:<br />

Technologie in Harmonie<br />

Daten vieler Sensoren als einen einzigen Datensatz zu verwalten.<br />

Bil<strong>der</strong>, 3D LiDAR-Punkte und Positionen stehen dann an jedem<br />

beliebigen Punkt des Projekts zur Analyse bereit.<br />

Durch Verschmelzung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>, Scan-Daten und Positionen<br />

kann die Auswertungssoftware eine 3D-Darstellung des Projekts<br />

erzeugen. Vektorbasierte Daten aus GIS, CAD o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Systemen können <strong>im</strong>portiert und verschmolzen werden, um zu<br />

umfassen<strong>der</strong>en Informationen zu gelangen. Die Nutzer können<br />

dann Visualisierungen erstellen, Daten extrahieren, Messungen<br />

durchführen und Informationen an <strong>nach</strong>gelagerte Systeme<br />

weitergeben.


Technik<br />

&mehr<br />

Überwachung <strong>der</strong> Central-Wan Chai<br />

Umgehungsstraße in Hongkong<br />

Überwachungssystem<br />

übern<strong>im</strong>mt Schlüsselrolle<br />

in komplexen<br />

Bauvorhaben<br />

Als kommerzielles und kulturelles Drehkreuz<br />

<strong>im</strong> südlichen Asien ist Hongkong eine <strong>der</strong> am<br />

dichtesten besiedelten Regionen <strong>der</strong> Welt. Mit<br />

mehr als sieben Millionen Menschen auf einer Fläche von<br />

nur 1.104 km 2 hat Hongkong in seine Infrastruktur für den<br />

öffentlichen und den privaten Verkehr investiert. Aber trotz<br />

all dieser Anstrengungen kämpft Hongkong noch <strong>im</strong>mer<br />

<strong>mit</strong> Verkehrsüberlastung.<br />

Um diese Belastung zu min<strong>der</strong>n, baute die Regierung von<br />

Hongkong eine Umgehungsstraße entlang <strong>der</strong> Nordküste<br />

<strong>der</strong> Insel Hongkong. Die neue Route namens Central-Wan<br />

Chai Bypass and Island Eastern Corridor Link (CWB)<br />

besteht aus 4,5 km Straße <strong>mit</strong> getrennten Fahrbahnen und<br />

beschränktem Zugang, um den Verkehr vom zentralen<br />

Korridor abzuleiten.<br />

Etwa in <strong>der</strong> Mitte ihrer Streckenführung entlang <strong>der</strong> Insel<br />

Hongkong verläuft die CWB über einen Tunnel <strong>der</strong> Hong<br />

Kong Mass Transit Railway (MTR). Der Tunnel ist ein<br />

wichtiger Streckenabschnitt in dem Eisenbahnnetz, weshalb<br />

die Ingenieure vor <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>gabe standen, ihn vor möglichen<br />

Deformationen o<strong>der</strong> Störungen infolge <strong>der</strong> Bautätigkeit<br />

zu schützen. Zu diesem Zweck wurde das Unternehmen<br />

Mannars Chan & Associates (MCA) <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Ausführung<br />

von Überwachungsleistungen beauftragt. MCA installierte<br />

ein automatisiertes Deformationsüberwachungssystem,<br />

das auf Tr<strong>im</strong>ble Technologie beruht. Das Ziel war eine<br />

kontinuierliche Überwachung rund um die Uhr zu<br />

gewährleisten, ohne den Betrieb und die Instandhaltung <strong>der</strong><br />

MTR unterbrechen zu müssen.<br />

In <strong>der</strong> Anfangsphase des Projekts sollte das System<br />

einen 120 m langen Tunnelabschnitt überwachen. MCA<br />

installierte an best<strong>im</strong>mten Stationen <strong>im</strong> Tunnel jeweils<br />

fünf 25 mm-Prismen, die sich über den Tunnelquerschnitt<br />

verteilten. Um die Prismen anzumessen, montierte MCA<br />

etwa in <strong>der</strong> Mitte des Überwachungsbereichs sieben<br />

Tr<strong>im</strong>ble S8 Totalstationen auf Stahlkonsolen. Ein drahtloses<br />

Netz verband die Instrumente <strong>mit</strong> einem MTR Server<br />

außerhalb des Tunnels. Gesteuert von <strong>der</strong> Tr<strong>im</strong>ble 4D<br />

Control Software, führte jedes Instrument in 30-minütigen<br />

Zyklen die Messungen zu den ca. 100 Prismen aus. Dabei<br />

arbeitete das System in völliger Dunkelheit und stoppte die<br />

Messungen nur für planmäßige Instandhaltungsarbeiten an<br />

den Bahngleisen. Da <strong>im</strong> Tunnel aufgestellte Prismen sehr<br />

nahe beieinan<strong>der</strong> liegen konnten, nutzte MCA die Tr<strong>im</strong>ble<br />

FineLock Technologie um sicherzustellen, dass die richtigen<br />

Ziele angemessen wurden.<br />

Die Projektteams konfigurierten die Software so, dass die<br />

Ergebnisse für jedes Prisma in Echtzeit berechnet und<br />

<strong>mit</strong> den voreingestellten Alarmschwellwerten verglichen<br />

wurden. Ausgehend von <strong>der</strong> gemessenen Bewegung<br />

kann die Software eMails o<strong>der</strong> Kurz<strong>mit</strong>teilungen an die<br />

Projektteams generieren und versenden. Während <strong>der</strong><br />

ersten sechs Monate <strong>der</strong> Überwachung wurde vom System<br />

keine Warnmeldung ausgelöst.<br />

Die Überwachung des in Betrieb befindlichen<br />

Eisenbahntunnels hielt beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bereit. Die nächtlichen Gleisinstandhaltungsarbeiten <strong>im</strong><br />

Tunnel setzten feinen Metallstaub frei, <strong>der</strong> die Instrumente<br />

und Prismen bedeckte. Zusätzlich lösten schnell fahrende<br />

Züge starke Erschütterungen und Windböen aus, die zu<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Instrumente führten. Um die Instrumente<br />

vor den Erschütterungen zu schützen, entwickelte MCA ein<br />

<strong>Auf</strong>hängungssystem, das die Stabilität <strong>der</strong> Messplattform<br />

aufrechterhielt.<br />

Trotz <strong>der</strong> schwierigen Bedingungen funktionierten die<br />

Instrumente zuverlässig. “Das Tr<strong>im</strong>ble System sorgte für<br />

sehr großes Vertrauen bei unserem Kunden”, sagt Mannars<br />

Chan, Geschäftsführen<strong>der</strong> Direktor von MCA. “Das<br />

System ersetzte unsere Augen und Ohren, wo sich bei <strong>der</strong><br />

Überwachung keine herkömmliche Methode einsetzen ließ."<br />

Siehe Son<strong>der</strong>beitrag in <strong>der</strong> Juni-Ausgabe des Magazins POB<br />

(Point of Beginning): www.pobonline.com<br />

-19- Technik&mehr; 2012-2


Technik<br />

&mehr<br />

Vermessungsarbeiten am Seeufer<br />

Reine Stoffels, Studentin <strong>im</strong> ersten Jahr Ihres Masterstudiums<br />

<strong>im</strong> Fach Geomatik an <strong>der</strong> Universität Gent in Belgien, sandte<br />

uns dieses Bild von ihrer Arbeit an einer hydrografischen<br />

und topografischen Vermessung am Lac de Vassivière in<br />

Zentralfrankreich. Der künstlich angelegte See wird von EDF<br />

(Electricité de France) zur Stromerzeugung aus Wasserkraft<br />

genutzt. Er hat eine Fläche von 10 km² und einen Umfang<br />

von etwa 35 km. Das Projekt war Bestandteil eines Erasmus<br />

Intensivprogramms (IP) für drei Universitäten aus <strong>der</strong> EU:<br />

Gent, Ecole Nationale Supérieure de Techniques Avancées<br />

Bretagne (ENSTA-Bretagne) in Brest (Frankreich) und HafenCity<br />

Universität Hamburg (Deutschland). Die Studenten erstellten ein<br />

detailliertes digitales Höhenmodell des Speichers von Vassivière<br />

<strong>mit</strong> Messungen bis zu 700 m über dem Referenzellipsoid, wofür<br />

die Gruppe optische und <strong>GNSS</strong>-Instrumente nutzte. Das Foto<br />

zeigt ein Tr<strong>im</strong>ble R6 <strong>GNSS</strong>-System.<br />

Tief <strong>im</strong> Wasser<br />

Eldar Rubinov sandte uns dieses witzige Foto, das während einer<br />

Hochwasservermessung des King Parrot Creek in Flowerdale,<br />

70 km nördlich von Melbourne (Australien) entstanden war.<br />

Es wurde von Grant Hausler aufgenommen und zeigt Rubinov<br />

in<strong>mit</strong>ten des Flüsschens. Beide arbeiten für ThinkSpatial, ein<br />

führendes Vermessungs- und Geoinformationsunternehmen.<br />

<strong>Auf</strong>traggeber <strong>der</strong> Hochwasserkartierung war die Goulburn<br />

Broken Catchment Management Authority (GBCMA), die<br />

Wasserbehörde <strong>der</strong> Region. Die Messungen erstreckten sich<br />

über 20 km entlang des Flüsschens, wobei alle 100 m ein<br />

Querprofil und alle 50 m o<strong>der</strong> an jedem Neigungswechsel eine<br />

Höhe am tiefsten Punkt des Flusses aufgenommen wurde,<br />

um ein kontinuierliches Flussprofil zu erstellen. “In einigen<br />

Abschnitten war das Laub <strong>der</strong> Baumkronen zu dicht für<br />

GPS-Messungen, sodass wir auf die Tr<strong>im</strong>ble S6 Totalstation<br />

angewiesen waren”, sagt Rubinov, “aber für den überwiegenden<br />

Teil des <strong>Auf</strong>trags nutzten wir die Tr<strong>im</strong>ble R8 <strong>GNSS</strong>-Empfänger,<br />

die wir von einer lokalen Basisstation aus betrieben. Dies sparte<br />

viel Zeit, da wir zwei Rover gleichzeitig einsetzen konnten. Meist<br />

war <strong>der</strong> Fluss recht flach; das Foto zeigt ihn an seiner vermutlich<br />

tiefsten Stelle.”<br />

Technik&mehr; 2012-2<br />

Fotowettbewerb<br />

Unsere Fans auf Facebook haben gesprochen: <strong>nach</strong>dem unsere Redakteure die vier besten Fotos ausgewählt hatten, war es den<br />

Tr<strong>im</strong>ble Survey Fans auf Facebook (www.facebook.com/Tr<strong>im</strong>bleSurvey) vorbehalten, die besten zwei auszuwählen. Der erste<br />

Platz — und eine Tr<strong>im</strong>ble Allwetterjacke — geht an das Bild von den Vermessungsarbeiten am Seeufer, das die meisten St<strong>im</strong>men<br />

<strong>der</strong> Facebook Fans erhielt. Der zweite Platz — und ein digitaler Fotorahmen von Tr<strong>im</strong>ble — geht an das Bild “Tief <strong>im</strong> Wasser”. Schauen<br />

Sie sich auch die weiteren Preisträger an und machen Sie <strong>mit</strong> bei <strong>der</strong> Aktion: besuchen Sie die Tr<strong>im</strong>ble Survey Division auf Facebook,<br />

um die Kandidaten des Fotowettbewerbs <strong>der</strong> nächsten Ausgabe zu sehen.<br />

-20-


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Technik<br />

&mehr<br />

Fotowettbewerb<br />

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Fotowettbewerb für Technik&mehr!<br />

Die Gewinner des Tr<strong>im</strong>ble Fotowettbewerbs erhalten Tr<strong>im</strong>ble<br />

Preise, und die Fotos werden in Technik&mehr veröffentlicht.<br />

Den ersten Platz in dieser Ausgabe belegte das von Reine Stoffels<br />

aus Belgien eingereichte Foto von ihren Vermessungsarbeiten<br />

am Seeufer. Die nächstplatzierten Fotos sind auf Seite 20<br />

abgedruckt. Senden Sie Ihr Foto <strong>mit</strong> einer <strong>Auf</strong>lösung von<br />

300 dpi (10 x 15 cm o<strong>der</strong> 4 x 6 in) an Survey_Stories@tr<strong>im</strong>ble.<br />

com. Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Ihren Titel und Ihre<br />

Kontaktinformationen anzugeben.<br />

Sie können Technik&mehr kostenlos abonnieren, indem Sie Ihre Bestellung unter<br />

www.tr<strong>im</strong>ble.com/t&m aufgeben o<strong>der</strong> eine eMail an T&M_info@tr<strong>im</strong>ble.com senden.<br />

Unter www.tr<strong>im</strong>ble.com/t&m können Sie Technik&mehr auch online anschauen.<br />

Sie können auch dieses Formular kopieren,<br />

ausfüllen und uns an eine <strong>der</strong> folgenden<br />

Nummern faxen:<br />

USA +720 887 6101<br />

EU +49 61 42 2100 140<br />

Asien +61 7 3216 0088<br />

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Technik&mehr auf.<br />

q Bitte rufen Sie mich an.<br />

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