One Day Magazin Ausgabe 2
Maybe ONE DAY someone will change the world MAGAZIN 02 Das Magazin für mehr Humanität ONE LIFE JUST ONE.
- Seite 2: Vorwort Das zweite ONE DAY Magazin.
- Seite 6: EIN JAHR IN ZAHLEN 70 ehrenamtliche
- Seite 10: EIN INTERVIEW IM RÜCKBLICK MIT DER
- Seite 14: NACHHALTIGE PROJEKTE Let`s change t
- Seite 18: Hope Mama Reisverarbeitungsmaschine
- Seite 22: WIR BRAUCHEN DEINE HILFE Kinder in
- Seite 26: GERMAN DOCTORS Beitrag zum Anti-FGM
- Seite 30: ONE DAY HERO Kinderrechte vertreten
- Seite 34: WIE DER ONE DAY EINSATZ FÜR DIE UR
- Seite 38: AFRIKA UND DER UKRAINE KRIEG Jeder
- Seite 42: TRAUMA- SENSITIVES YOGA Trauma-sens
- Seite 46: UNSERE TRAINER*INNEN Yoga in Sierra
- Seite 50: ACT LOCAL THINK GLOBAL Never stop l
Maybe<br />
ONE DAY<br />
someone will change the world<br />
MAGAZIN 02<br />
Das <strong>Magazin</strong> für mehr Humanität<br />
ONE<br />
LIFE<br />
JUST<br />
ONE.
Vorwort<br />
Das zweite ONE DAY <strong>Magazin</strong>.<br />
“If we could look into each<br />
other’s hearts and understand<br />
the unique challenges each of us<br />
faces, I think we would treat each<br />
other much more gently, with<br />
more love, patience, tolerance,<br />
and care.”<br />
Marvin J. Ashton<br />
Ich muss schmunzeln, wie stolz wir waren, als<br />
wir irgendwie aus dem Nichts, das erste <strong>Magazin</strong><br />
aus dem Ärmel gezaubert haben.<br />
“Lasst uns das doch öfter machen” … mindestens<br />
einmal im Jahr :) Wir hatten noch so viel zu<br />
erzählen und hochschwanger hielt ich die erste<br />
<strong>Ausgabe</strong> in Händen.<br />
Über zwei Jahre später kommt es mir vor, als<br />
läge ein ganzes Leben zwischen der ersten und<br />
zweiten <strong>Ausgabe</strong>. Ein bisschen ist es vielleicht<br />
sogar so, ich wurde Mama -<br />
… unser ONE DAY Ladencafé wurde eröffnet,<br />
wir alle gingen alle länger als wir dachten durch<br />
die Pandemie, ein Krieg brach in Europa aus,<br />
das alte Leben abseits von Social Distancing<br />
kam zurück, allerdings nicht ohne neue Herausforderungen<br />
im Gepäck zu haben. Und nun weiß<br />
die Welt gar nicht mehr, wohin sie zuerst hinschauen<br />
soll, das Gesicht von Mahsa Amini und<br />
die Iran-Revolution begleiten uns täglich.<br />
Viele unendlich schöne und viele unsagbar<br />
schlimme Ereignisse begegneten uns in den letzten<br />
beiden Jahren. Eines bleibt allerdings unverändert.<br />
Wir möchten Euch auch diesmal mit auf<br />
unsere Reise nehmen. Wir möchten Euch erzählen,<br />
was uns bewegt, Euch Geschichten erzählen,<br />
die vielleicht Euren Blick auf die Welt verändern<br />
und Euch erinnern.<br />
Vielleicht daran, dankbar zu sein, vielleicht daran,<br />
inne zu halten, vielleicht daran nie aufzugeben<br />
und nicht den Mut zu verlieren, dass ihr etwas<br />
verändern könnt.<br />
Wir möchten Euch einen ehrlichen, verletzlichen<br />
Einblick geben, in das, was wir täglich aus tiefster<br />
Überzeugung tun.<br />
Die Welt zum Besseren wenden, für Menschen<br />
aufstehen, deren<br />
Deine<br />
Stimme gerade nicht gehört<br />
wird.<br />
SaskiaSchmidt<br />
P.S.: Wir“ bedeutet in diesem Fall übrigens Jan, Steffi und<br />
ich. Mitgewirkt haben natürlich noch viele weitere Personen,<br />
die mit Artikeln, Fotos und Grafiken etwas zum großen Ganzen<br />
beitragen.Ein bisschen lustig ist es aber, dass nun Steffi<br />
und Jan hochschwanger sind. So kommt unser 2. Baby mit<br />
dem 2. Baby im Redaktionsteam im November 2022.
PERSÖNLICHES<br />
Open up and empower<br />
5<br />
9<br />
11<br />
ONE DAY in Zahlen<br />
Ein Interview im Rückblick<br />
Momlife<br />
ACT LOCAL<br />
THINK GLOBAL<br />
Never stop learning. Never stop<br />
growing.<br />
51<br />
53<br />
Warum Kleiderspenden oft Schaden<br />
anrichten<br />
EVERLESS #localheroes<br />
BERÜHREND &<br />
INSPIRIEREND<br />
Shine on.<br />
105<br />
109<br />
Winnenden - nicht an der Schale der<br />
Trauer zerbrechen<br />
Bücher und Filme<br />
TRANSPARENZ<br />
We rise by lifting others<br />
139<br />
141<br />
Finanzen - wir lassen tief blicken<br />
Was ist meine Spende wert<br />
NACHHALTIGE<br />
PROJEKTE<br />
Letʼs change the world, together<br />
15<br />
22<br />
25<br />
33<br />
37<br />
39<br />
41<br />
HOPE - ein Projekt für Kinderrechte<br />
ONE DAY Patenschaften<br />
German Doctors gegen<br />
Mädchenbeschneidung<br />
Krieg in Europa: Ein Interview zu unserer<br />
Arbeit<br />
Welchen Einfluss hat der Krieg in der<br />
Ukraine auf Afrika<br />
Kibera Talents in Kenia - Bildung<br />
TSY - Traumasensitives Yoga<br />
DEIN EINKAUF<br />
TUT GUTES<br />
Buy fair. Make a change.<br />
62-85<br />
86<br />
Charity Shopping<br />
Priba - starke Partner<br />
ONE DAY<br />
PARTNER & FAMILY<br />
We rise by lifting others<br />
89<br />
93<br />
ONE DAY Verkaufsstellen<br />
Ocean Beer - 100 % profit for ocean<br />
cleaning<br />
111<br />
113<br />
Warum helfen glücklich macht<br />
Pro Social<br />
GESUNDHEIT &<br />
WELTGESCHEHEN<br />
„The first wealth is health.“<br />
(Ralph Waldo Emerson)<br />
117<br />
119<br />
121<br />
123<br />
Müssen wir alle Kinder impfen?<br />
Ebola - noch lange nicht eliminiert<br />
Die Schattenpandemie - die Folgen der<br />
Pandemie<br />
Malaria in Sierra Leone - ein ewiger<br />
Kampf<br />
TEAMLIEBE<br />
ONE DAY - ONE TEAM<br />
145<br />
149<br />
Organigramm - Das sind Wir<br />
Darum bin ich bei ONE DAY<br />
KINDER<br />
From little seeds, grow mighty trees.<br />
153<br />
HOPiE - eine Geschichte für die Kleinsten<br />
45<br />
Yoga in Sierra Leone: Die Menschen<br />
dahinter<br />
46 Neues Projekt: Yoga for Streetkids<br />
94<br />
Knärzje - zero waste<br />
LADENCAFE FÜR<br />
DEN GUTEN ZWECK<br />
Place of Kindness<br />
REISEN<br />
"<strong>One</strong> of the great things about travel is that<br />
you find out how many good, kind people<br />
there are.“<br />
(Edith Wharton)<br />
127<br />
Kushe Bureh Beach<br />
155<br />
Kennt Dein Kind seine Rechte?<br />
97<br />
Das Cafè am Rande des Rossmarktes<br />
131<br />
Down to Earth in Portugal<br />
100<br />
Das Ladenteam<br />
133<br />
Österreich - Mama Thresl<br />
101<br />
Der Gedanke dahinter
EIN JAHR<br />
IN ZAHLEN<br />
70<br />
ehrenamtliche<br />
Dolmetscher<br />
koordiniert<br />
1 60<br />
ukrainische Flüchtlinge<br />
in der Notunterkunft<br />
Erbighalle mitbetreut<br />
1 2334<br />
Vergossene<br />
Tränen<br />
57<br />
#onedayler<br />
1 79<br />
#volunteers<br />
5<br />
Aushilfen im<br />
Place of Kindness<br />
1<br />
Teilzeitmitarbeiterin<br />
8<br />
Schulvorträge gehalten<br />
1 4<br />
Events teilgenommen/<br />
ausgerichtet<br />
1<br />
Place of Kindness<br />
1 02<br />
schwangere bis zur<br />
Geburt begleitet<br />
50<br />
köpfiges Team<br />
beschäftigen wir<br />
vor Ort mit anderen<br />
Partnern<br />
1 07<br />
Babys zur<br />
Welt gebracht<br />
1 1<br />
Kaiserschnitte<br />
finanziert<br />
52<br />
Mädchen im<br />
Shelter in Makeni<br />
aufgenommen<br />
1 84 Community<br />
Kinder in medizinischer<br />
Versorgung<br />
0<br />
Mamas haben<br />
wir verloren<br />
5<br />
Babies haben<br />
wir verloren<br />
92<br />
Ebolawaisen<br />
im Projekt in<br />
Betreuung<br />
50<br />
Mädchen im<br />
Shelter Bo<br />
aufgenommen<br />
59.724<br />
Stunden<br />
gearbeitet<br />
7<br />
Spenden<br />
von Kindergärten<br />
1 66<br />
Produkte führt <strong>One</strong><strong>Day</strong><br />
3809<br />
Facebook Follower<br />
346<br />
Stunden in<br />
Zoom Calls<br />
9<br />
Spenden<br />
von Schulen<br />
423<br />
Stunden<br />
Flüchtlingshilfe<br />
Ukraine<br />
1 74<br />
Hope Projektpaten:innen<br />
(Dauerspender)<br />
1 4<br />
Menschen haben anlässlich ihres<br />
Geburtstags an uns gespendet<br />
3898<br />
Instagram Follower<br />
Seite 5<br />
Seite 6
PERSÖNLICHES<br />
Open up and empower.<br />
Seite 7<br />
Seite 8
EIN INTERVIEW<br />
IM RÜCKBLICK MIT DER GRÜNDERIN<br />
Noch als sie schwanger war, gab Saskia dieses Interview.<br />
(Rückblick von 2020)<br />
Erzähl uns von deinem Projekt „ONE<br />
DAY“ und deiner Vision davon?<br />
Einige Jahre vor der Gründung von ONE DAY<br />
e.V. reiste ich nach Namibia und arbeitete dort<br />
in der Suppenküche eines Hilfsprojektes in der<br />
Kalahari Wüste. Diese Zeit hat etwas in mir<br />
verändert. Mir wurde klar, wie einfach es ist,<br />
Menschen zu helfen. Darin fand ich plötzlich<br />
den Sinn in meinem Leben. Ich kam nach Hause<br />
– überwältigt, betroffen und bereichert von<br />
den vielen Emotionen und wusste, dass ich<br />
etwas tun muss.<br />
Ich veranstaltete eine kleine Ausstellung meiner<br />
Bilder aus der Zeit in Namibia und konnte<br />
so einiges an Geld einnehmen, welches ich an<br />
das Projekt spenden konnte. Um das in einem<br />
offiziellen Rahmen umsetzen zu können,<br />
gründete ich schließlich gemeinsam mit meiner<br />
Familie und Freunden den Verein ONE DAY.<br />
Ich wollte die Erkenntnis und das Gefühl, wirklich<br />
etwas beizutragen, mit anderen teilen und<br />
andere dazu motivieren mitzuwirken. Ihnen<br />
eine Hand reichen, um aktiv zu werden. Auf<br />
diesem Weg entstand eine unermüdliche Motivation,<br />
die mich bis heute antreibt.<br />
Gab es große Hürden beim<br />
Gründen? Was waren Stolpersteine<br />
- wie bist du gut durch diese Phase<br />
gekommen? Hattest du<br />
Selbstzweifel?<br />
Es gab viele Hürden. Zunächst dauerte es<br />
Monate bis die Satzung stand und ich<br />
mich durch sämtliche<br />
Gründungsformalien gekämpft hatte. Ich<br />
bin eher ein kreativer Mensch und kann<br />
alles Bürokratische weniger leiden. Das<br />
war eine Herausforderung.<br />
Der Grund für die Gründung selbst war<br />
eher unspektakulär: Es ging um die Ausstellung<br />
von Spendenbelegen und ein<br />
Steuerthema, das mit einherging. Ich persönlich<br />
wollte einfach durchstarten und<br />
loslegen. Für mich persönlich hätte mein<br />
Engagement keinen Rahmen gebraucht.<br />
Wie wichtig die Grundung<br />
wirklich war, wurde mir<br />
erst im Nachhinein<br />
bewusst.<br />
Als das Baby einen Namen hatte, schlossen<br />
sich Menschen an. ONE DAY wurde<br />
zur Marke. Es war wie so oft: die Dinge fügen<br />
sich, wenn Du bewusste Entscheidungen<br />
triffst und deine<br />
Energie einer Sache verschreibst.<br />
Selbstzweifel hatte ich bei<br />
der Gründung keine. Diese<br />
begleiten mich eher im<br />
Alltag. Manche Dinge bleiben<br />
durch die Arbeit auf<br />
der Strecke: Ich vergesse<br />
Geburtstage oder kann nicht<br />
jeden Tag mit<br />
Freundinnen plaudern. Die<br />
Zeit ist leider oft zu knapp.<br />
Am liebsten wäre mir, ich<br />
könnte alles unter einen Hut bringen, leider<br />
geht das nicht immer.<br />
Neben Karrierefrau und Unternehmerin<br />
bist du auch noch eine ganz<br />
frische, liebevolle Mama. Wie<br />
schaffst du diesen Spagat?<br />
wäre die Weiterführung von ONE DAY<br />
nicht denkbar gewesen. Und schließlich<br />
hängen Menschenleben am anderen Ende<br />
der Welt von unserer Arbeit ab, da hört<br />
man nicht einfach mal so auf.<br />
Ich fand den afrikanischen Ansatz „it<br />
takes a village to raise a child“ schon immer<br />
gut. Es muss nicht nur die Mutter sein,<br />
die ein Kind betreut und aufzieht. Auch<br />
zum Wohl des Kindes ist es<br />
schön, wenn es von vielen<br />
Menschen im Umfeld betreut<br />
und geliebt wird.<br />
Und so leben wir: Mein<br />
Freund ist in seiner Arbeitszeit<br />
flexibel und übernimmt<br />
gewisse Zeitfenster. Meine<br />
Mutter ebenso - sie ersetzt<br />
praktisch eine Kita.<br />
Gemeinsam machen wir es<br />
möglich, dass ich arbeiten<br />
kann und der Kleine eigentlich<br />
immer „Quality Time“<br />
hat. Was nicht bedeutet,<br />
dass mir dabei nicht das Mamaherz auch<br />
mal blutet<br />
Ich gehe mit dem Flow.<br />
Denn das habe ich in<br />
Afrika gelernt:<br />
Flexibel sein.<br />
Wenn wir spazieren gehen<br />
und der Kleine schläft, führe<br />
ich das ein oder andere Telefonat<br />
und wenn er zu Hause<br />
in der Trage schläft, stehe ich<br />
schon mal vor dem Laptop<br />
und versuche noch etwas zu<br />
arbeiten.<br />
Ich versuche mir bewusst vor<br />
Augen zu halten, was ich<br />
gerade schaffe und nicht, was ich alles<br />
nicht schaffe. Das klappt mal mehr, mal<br />
weniger gut<br />
Ein Fehler, der dich vieles hat lernen<br />
lassen, aber den du kein zweites<br />
Mal brauchst?<br />
Dein nächster Coup? Traum?<br />
Milestone?<br />
Ein eigenes „Laden-Café“ mit unseren<br />
Charity-Artikeln, die die Welt ein Stück<br />
besser machen.<br />
Ein Laden in dem es nicht um Profit geht,<br />
man dennoch schöne Dinge kaufen kann,<br />
die aber eine Vision in die Welt tragen. In<br />
jedem Artikel steckt eine<br />
Spende und die Gewinne<br />
machen es am Ende des Tages<br />
möglich, unsere Projekte<br />
zu finanzieren und damit Leben<br />
zu retten.<br />
Ich würde an einigen Tagen<br />
vom Cafè aus arbeiten und<br />
wäre auch ansprechbar für<br />
Menschen, die mehr über<br />
ONE DAY wissen möchten.<br />
Kiano könnte nach der<br />
Schule dort hinkommen und<br />
Hausaufgaben machen.<br />
In den gleichen Räumlichkeiten gäbe es<br />
einen Cafébereich, in dem man fairen<br />
Kaffee trinkt, dass ein oder andere Gute<br />
snackt und #deeptalk Gespräche führt.<br />
Über Themen, die über den Tellerrand<br />
hinausgehen, über den Sinn des Lebens,<br />
über Humanität, darüber wie es uns<br />
wirklich geht.<br />
Wenn Du eintrittst fühlst Du ich sofort richtig<br />
wohl. Alles ist warm und riecht gut. Ein<br />
Place of Peace. Vielleicht gäbe es alle<br />
paar Wochen auch mal paar chillige<br />
Beats am Abend und man könnte sich auf<br />
einen „Gutes-tun-steht-Dir-gut-Getränk“<br />
treffen.<br />
Ich würde gar nicht sagen, „dass ich es<br />
schaffe“. Es fühlt sich jedenfalls oft nicht<br />
so an. Ich stehe oft von meinem Laptop<br />
auf und denke im ersten Moment daran<br />
was ich noch nicht erledigt habe. Gleichzeitig<br />
geht mir durch den Kopf, dass mein<br />
Kind jetzt schon drei, vier Stunden nicht bei<br />
mir ist und ich ihn vermisse, mich fast schlecht<br />
fühle, nicht rund um die Uhr für ihn<br />
da zu sein.<br />
Einen konkreten Fehler kann ich nicht benennen.<br />
Aber ich bin vermutlich wie viele<br />
andere, die etwas schaffen, eher der Typ<br />
Mensch, der viele Ideen hat. Unglaublich<br />
viele Ideen.<br />
Was ich gelernt habe ist, dass es wichtig<br />
ist den Fokus nicht zu verlieren. Zu viele<br />
Ideen, die nicht zu Ende gebracht werden,<br />
bringen leider nichts.<br />
Faktisch bin ich so organisiert, dass wir zur<br />
Geburt wieder in mein Elternhaus gezogen<br />
sind und ich meine Mama schon vorab als<br />
Betreuung mit eingeplant habe. Sonst<br />
Lernen musste ich außerdem, dass ich<br />
mich oft mit unbequemerer Arbeit befassen<br />
muss, die eher Organisation und Bürokratie<br />
in sich trägt. Das ist als Kreative<br />
manchmal gar nicht so einfach!<br />
Seite 9<br />
Seite 10
MUM<br />
LIFE<br />
Über das Privileg in Deutschland Mama zu werden<br />
Wie intensiv und erfüllend, aber<br />
auch entbehrungsreich und<br />
dennoch voll unermesslicher<br />
Liebe das Mamasein ist, kann<br />
man vorab wohl nicht erahnen.<br />
Man weiß es tatsächlich erst,<br />
wenn die kleinen Wunder<br />
Deine Welt auf den Kopf<br />
stellen, Dein Herz einnehmen<br />
und Dir gleichzeitig Deine<br />
Grenzen aufzeigen.<br />
Neben all dem negativen<br />
Impact, den Corona in den<br />
letzten Monaten hatte, brachte<br />
es auch die ein oder andere<br />
positive Geschichte. Wir hatten<br />
Zeit, wir sind zur Ruhe<br />
gekommen. Zeit, die man für<br />
neue Dinge nutzen konnte, die<br />
vorher oft keinen Platz im<br />
hastigen Alltag hatten. Deshalb<br />
war es auch irgendwie kein so<br />
schlechter Zeitpunkt, Mama zu werden. Wir<br />
konnten die Zeit nutzen, als kleine neue<br />
Familie zusammenzuwachsen. Eine Zeit,<br />
die Dir niemand wiedergibt - ein großes<br />
Geschenk.<br />
In sehr vielen Situationen im Alltag als<br />
Schwangere und auch jetzt als Mama habe<br />
ich an die Mädchen in Sierra Leone<br />
gedacht. An “unsere” HOPE Mädchen, aber<br />
besonders an alle anderen.<br />
Wann genau?<br />
Zum Beispiel bei den umfangreichen<br />
Voruntersuchungen. Oder als man mir<br />
Folsäure, Vitamin D und Eisen verschrieb,<br />
um mir die Zeit zu erleichtern und dem<br />
Kind die bestmögliche Versorgung zu<br />
bieten. Beim Geburtsvorbereitungskurs,<br />
der aufklärte, wie die Geburt ablaufen<br />
würde, der mir Sicherheit gab. Oder auch<br />
als mich 3-4 ärztliche Mitarbeiter*innen und<br />
Hebammen in einem klimatisierten<br />
Zimmer mit Salzsteinlampe und separatem<br />
Bad zur Geburt in Empfang nahmen.<br />
Bestens aufgehoben und fast cosy<br />
eingerichtet.<br />
Unser Ladencafé - Place of<br />
Kindness ist immer ein Platz für<br />
Mama und Kind, für Papa und Kind, für<br />
Oma und Opa mit Kind. Aber natürlich auch<br />
immer für alle anderen ohne Kind. Bei uns gibt<br />
es ruhige Plätze abseits der Spieleecke und<br />
welche, in denen ihr praktisch mit den Kids in<br />
der Spieleecke sitzt. Jeder und alle sind<br />
willkommen!<br />
Ein Platz zum Austausch und hoffentlich zum<br />
Durchschnaufen. Zudem fanden wir den<br />
Gedanken schön, dass Mamas von hier, damit<br />
Mamas in Sierra Leone und all unseren<br />
anderen Projekten unterstützen.<br />
#empowereachother<br />
Ich musste auch an sie denken, als nach<br />
der Geburt alles getan wurde, dass es<br />
diesem Neuankömmling auf unserer Welt<br />
gut geht. Als mich zu Hause ein Strauß<br />
Blumen erwartete und uns unzählige<br />
Glückwünsche und Geschenke erreichten.<br />
Ich dachte an sie bei der U1, U2, U3 und bei<br />
jeder Aufklärung, bei Fragen zu Impfungen.<br />
Ich musste sogar an sie denken, als unser<br />
kleiner Schatz, bei seinen ersten<br />
Impfungen furchtbar weinte und ich mir<br />
immer wieder sagen musste, dass es nur<br />
zu seinem Besten ist. Und dann als jemand<br />
von der Stadt anrief und proaktiv<br />
Unterstützung bei Überforderung anbot.<br />
Als das Elterngeld auf meinem Konto<br />
einging. Als mir klar wurde, welches<br />
Privileg ich lebe im Vergleich zu den<br />
Mädchen und Frauen in Sierra Leone.<br />
Denn ihnen wird nichts von all dem<br />
Aufgezählten zuteil.<br />
Seite 11 Seite 12
NACHHALTIGE<br />
PROJEKTE<br />
Let`s change the world, together.<br />
Lokal handeln, global denken!<br />
Unsere Projekte werden lokal, von Menschen<br />
aus dem jeweiligen Projektland, geführt.<br />
Nur so kann nachhaltige<br />
Entwicklungszusammenarbeit gelingen.<br />
Seite 13 Seite 14
Geschichte aus dem Projekt HOPE<br />
von Isatu und ihrem Baby<br />
Triggerwarnung: sexuelle Gewalt<br />
Isatu ist grade 15 geworden. Seit kurzem ist sie Mama. Durch sexuellen Missbrauch. Der Täter ist ein Unbekannter,<br />
etwa 10 Jahre älter als Isatu. Ein Fremder, den sie kennenlernt, nachdem sie Zuhause Reißaus nimmt.<br />
Einige Monate zuvor<br />
Isatus Eltern wollen das allerbeste für ihre<br />
junge Tochter. Sie wissen, dass Bildung unerlässlich<br />
ist, um ihr ein besseres Leben zu<br />
ermöglichen, als sie es führen. Zwar besuchte<br />
sie bereits die kleine Schule im Ort,<br />
doch die Möglichkeiten waren begrenzt,<br />
ihre Ausbildung vor Ort bereits<br />
abgeschlossen. Und so beschließen sie<br />
nach langem hin und her ihre Tochter in die<br />
Hände ihres Großvaters zu geben. In der<br />
nächstgrößeren Stadt soll sie die Möglichkeit<br />
bekommen ihre schulische Ausbildung<br />
fortzusetzen.<br />
Zeitsprung:<br />
Isatu nimmt Reißaus<br />
Das Leben bei den Großeltern ist anders,<br />
als Isatu und ihre Eltern es sich für das Mädchen<br />
gewünscht und ausgemalt hatten.<br />
Zwar kann sie die Schule besuchen,<br />
muss aber gleichzeitig den<br />
Familienunterhalt für ihre<br />
Großeltern bestreiten.<br />
Jeden Tag nach der Schule geht sie für<br />
einen Hungerlohn, den sie zuhause gleich<br />
wieder abgeben muss, arbeiten. Wenn sie<br />
nach Hause kommt, warten die alltäglichen<br />
Aufgaben des Haushaltes auf sie. Isatu fühlt<br />
sich zunehmend überfordert, lebt<br />
gleichzeitig aber in Angst. Angst sie könne<br />
ihre Ausbildung verlieren und die ständige<br />
Androhung von Bestrafungen seitens ihrer<br />
Großeltern, sollte sie ihre Aufgaben nicht<br />
erledigen. Eines Tages ist all das zu viel: Die<br />
damals 14-jährige klaubt ihre wenigen<br />
Habseligkeiten zusammen und flieht aus<br />
dem Hause der Großeltern.<br />
Die Straße<br />
Aus Angst ihre Eltern zu enttäuschen kann<br />
sie nicht nach Hause in ihr kleines Dorf<br />
zurück, hatten ihre Eltern doch so viel in Bewegung<br />
gesetzt, um ihr ein besseres Leben<br />
zu ermöglichen. Zu groß die Scham nicht<br />
gut genug zu sein. Zu groß die Sorge vor<br />
weiteren Bestrafungen.<br />
Das Leben auf der Straße – selbst in<br />
Deutschland unvorstellbar schwierig – ist<br />
hart. Als junges Mädchen auf den Straßen<br />
der Stadt ist sie ständig Gefahren ausgesetzt.<br />
An Nahrung kommen ist schwer.<br />
Isatu wird zusehends dünner,<br />
ängstlicher und vergräbt sich<br />
in den Ecken und<br />
Winkeln der Stadt –<br />
sie kämpft ums<br />
Überleben. Als sie schließlich Aba* - einen Mitte 20<br />
jährigen Mann - kennenlernt, scheint sie gerettet. Er<br />
bietet ihr einen Ausweg, verspricht ihr sie bei sich<br />
wohnen zu lassen. Die ersten Tage fühlen sich<br />
sicher an. Isatu schläft viel, Aba versorgt sie mit Essen<br />
und Wasser. Langsam kommt das junge Mädchen<br />
wieder zu Kräften.<br />
Das Glück hält nicht lange an. Schnell wird deutlich,<br />
dass Aba sie zwar bei sich wohnen ließe, jedoch<br />
nicht ohne Hintergedanken. Der junge Mann missbraucht<br />
Isatu über Wochen hinweg. Bricht das junge<br />
Mädchen, benutzt sie und lässt sie liegen wann immer<br />
ihm danach ist. Sie lässt es geschehen, hält aus<br />
und durch. Mit einem leeren Blick sitzt sie in der<br />
Wohnung, wie sie uns später berichtet, ohne jedwedes<br />
Gefühl von Zeit, Emotion und Raum.<br />
Er droht ihr. Würde sie etwas sagen, so macht er<br />
deutlich, würde ihr sowieso niemand Glauben<br />
schenken. Er droht ihr. Auf der Straße würde sie nicht<br />
überleben, zu ihrer Familie könne sie nicht mehr.<br />
Isatu schweigt. Lange.<br />
Als sie schließlich unübersehbar wird, dass mit<br />
ihrem Körper etwas nicht stimmt, er sich verändert<br />
und sie schließlich realisiert, dass sie schwanger<br />
sein muss, nimmt sie all ihren Mut zusammen und<br />
verlässt das Haus ihres Peinigers in einer der wenigen<br />
Minuten, in denen er nicht zuhause ist. Was sie<br />
zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Sie ist bereits im 9.<br />
Monat schwanger.<br />
Sie weiß, dass sie weder zu ihren Großeltern noch zu<br />
ihren Eltern kann. Zu groß die Angst, zu groß die<br />
Scham. Gleichzeitig ist sie viele Kilometer von ihrem<br />
Zuhause entfernt. Isatu verbringt Tage, wenn nicht<br />
Wochen auf der Straße. Hier wird auch ihr Sohn,<br />
Marian, geboren. Allein und verloren bringt sie ihren<br />
Sohn auf die Welt. Ihr Körper ist schwach.<br />
Hoffnung<br />
Isatu hat Glück im Unglück: Eine ältere Frau wird auf<br />
die junge, verunsicherte und geschwächte Mutter<br />
aufmerksam und bringt sie zur Polizei, die sie<br />
schließlich an uns verweist. Unserer Fahrer Fayia<br />
holt das junge, geschwächte Mädchen ab und<br />
bringt sie direkt ins Krankenhaus. Keine Zeit für die<br />
Registrierung im Shelter, zunächst muss<br />
sichergestellt werden, dass Baby und Mutter okay<br />
sind. Überleben.<br />
Im Krankenhaus wird sie zunächst untersucht und<br />
ein medizinischer Bericht erstellt. Die ersten guten<br />
Nachrichten des Tages: Isatu ist zwar sehr schwach,<br />
aber weitestgehend gesund. Auch Baby Marian ist<br />
geschwächt. Beide müssen für einige Tage im<br />
Krankenhaus bleiben. Unsere Mitarbeitenden sind<br />
regelmäßig vor Ort, sprechen mit ihr. Sind für sie da.<br />
Es dauert eine Weile, aber das Mädchen öffnet sich<br />
schließlich. Wieder und wieder bricht ihre Stimme<br />
während sie unserer Sozialarbeiterin Fatmata ihre<br />
Geschichte erzählt. Von Anfang an. Die<br />
Registrierung wird vor Ort aufgenommen und Isatus<br />
Entlassung vorbereitet.<br />
HOPE Shelter<br />
Im Shelter angekommen, erhält Isatu frische<br />
Kleidung und alle notwendigen Hygieneartikel für<br />
sich und ihren Sohn. Sie betritt ihr neues Zimmer. Ein<br />
frisch bezogenes Bett, der erste sichere Platz seit<br />
einer gefühlten Ewigkeit. Ob ihr das zu diesem Zeitpunkt<br />
bewusst ist, wissen wir nicht. Sie verliert nur<br />
wenige Worte.<br />
Im Laufe der nächsten Tage trifft sie nach und nach<br />
auf die anderen Mädchen. Sie taut langsam auf.<br />
Warmes Essen, ein sicherer Ort und eine Gruppe<br />
von jungen Frauen, die verstehen, was sie erlebt hat.<br />
Die kommenden Wochen soll sie einerseits zur<br />
Ruhe kommen, andererseits anfangen ihre tragische<br />
und traumatische Erfahrung aufzuarbeiten.<br />
„Ganz nebenbei“ war da noch Marian, der ganz neue<br />
Aufgaben mit sich brachte.<br />
Ein sehr intensiver und emotionaler Prozess mit<br />
vielen Aufgaben: Der Aufbau einer Bindung zum<br />
Baby, das Verarbeiten der Ereignisse aus der Vergangenheit<br />
und das Mamasein. Mit gerade mal 15<br />
Jahren.<br />
Nach mehreren Wochen im Hope Shelter sind<br />
beide wohlauf. Isatu gelingt es, die traumatischen<br />
Ereignisse aufzuarbeiten und eine Bindung zum<br />
kleinen Marian aufzubauen. Viele Gespräche mit<br />
ihrer leiblichen Familie ermöglichen es, dass sie<br />
zunächst zu ihren Eltern und später sogar wieder zu<br />
ihren Großeltern zieht. Dank langer, intensiver<br />
Gespräche und viel Vermittlung durch die<br />
Sozialarbeitenden des Shelters hat sich sogar die<br />
Situation zwischen Isatu und ihrem Großvater<br />
besänftigt und neu eingespielt. Heute wird sie von<br />
ihren Großeltern bei der Kinderbetreuung<br />
unterstützt und kann daher sogar wieder die<br />
weiterführende Schule besuchen.<br />
Wir begleiteten Isatu natürlich weiterhin durch den<br />
gesamten Prozess des Traumas, des Mamaseins<br />
und den Gerichtsprozess. Sie besucht auch Monate<br />
nach ihrem Auszug weiterhin das Shelter, erhält dort<br />
Traumatherapie, Beratung zu unterschiedlichsten<br />
Themen und Unterstützung im Bereich der<br />
Versorgung des jungen Sohnes. Gleichzeitig wird<br />
der kleine Marian bei jedem Besuch im Shelter<br />
untersucht und mit notwendigen Impfungen sowie<br />
Vorsorgebehandlungen versorgt.<br />
Der Täter wurde mittlerweile gefunden und der<br />
Gerichtsprozess läuft.<br />
Wir hoffen derzeit auf ein weiteres Urteil mit<br />
Strahlkraft, das andere mahnt und die Welt ein<br />
kleines Stückchen besser macht.<br />
Seite 15<br />
Seite 16
Hope Mama<br />
Reisverarbeitungsmaschine für<br />
selbstgeneriertes Einkommen<br />
Shelter Schutzhaus in Bo<br />
Kaiserschnitt HOPE Mama<br />
Versorgungstest Neugebohrenen<br />
Workshop „Stillen“<br />
93 Ebola Vollwaisen<br />
Seite 17<br />
Hannah wird in Kalia empfangen<br />
Spiele im Hof des Schutzhauses<br />
Seite 18
Anruf der Polizei, Family Support Unit,<br />
Mädchen oder Familie meldet sich selbst<br />
Mädchen kommt ins Girlsshelter, Fall<br />
wird über Sozialarbeiter*in<br />
aufgenommen und dokumentiert<br />
Gerichtsprozess wird während der<br />
ganzen Zeit begleitet, um Urteile zu<br />
erwirken, die eine Strahlkraft haben<br />
Schulrückkehr der jungen Mutter wird<br />
gefördert und in die Wege geleitet<br />
Sofern das Mädchen nicht stillen kann,<br />
wird das Baby mit Milchpulver versorgt<br />
Einzug ins Shelter und Ausstattung<br />
Bei medizinischen Anliegen können<br />
Mädchen und Baby jederzeit ins HOPE<br />
Shelter kommen<br />
Einzeltherapie ACT *Verweis auf Artikel<br />
Gruppentherapie: Mädchen öffnet<br />
sich und merkt sie ist nicht allein<br />
Sorglose „Spielzeit“<br />
Sozialarbeiter*in betreut das Mädchen<br />
und Baby weiter mit regelmäßigen<br />
Besuchen für mindestens 12 Monate<br />
Mädchen erhält Versorgungs-<br />
Starterkit mit Decke, Seife, Kamm,<br />
Trinkflasche, Puder<br />
Reunification: Rückführung in ein<br />
sicheres Umfeld, Gemeinschaft<br />
verspricht auf Mutter und Kind<br />
aufzupassen<br />
12<br />
Drei Mahlzeiten am Tag<br />
Workshops: Stillen, Erziehung, Hygiene,<br />
meine Rechte, die Rechte meines Kindes<br />
Medizinische Unterstützung zu jeder<br />
Zeit im Haus<br />
Gemeinsame Zeit 2-4 Wochen<br />
Sozialarbeiter*innen prüfen Umfeld und<br />
bereiten Gemeinschaft auf die Rückkehr vor<br />
Rückführung in ein sicheres Umfeld,<br />
Gemeinschaft verspricht auf Mädchen<br />
aufzupassen, keine Stigmatisierung<br />
Versorgungssituation der Familie wird<br />
besprochen und Starthilfe gezahlt<br />
(ca. 60 Euro)<br />
Mädchen und Baby ziehen ins HOPE<br />
Shelter ein (Mama & Kind Bereich)<br />
Koordinierte Geburt im Krankenhaus,<br />
ggf Kaiserschnitt<br />
Sozialarbeiter*in begleitet die Mädchen<br />
während der Schwangerschaft mit<br />
regelmäßigen Besuchen<br />
Seite 19<br />
Seite 20
WIR<br />
BRAUCHEN<br />
DEINE<br />
HILFE<br />
Kinder in Sierra Leone werden häufig Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch.<br />
Junge Mädchen werden in Folge dessen ungewollt schwanger.<br />
Wir als Verein haben es uns mit unserem Projekt HOPE zur Aufgabe gemacht diese Mädchen aufzufangen.<br />
Wir versorgen sie sowohl medizinisch als auch psychologisch und klären sie über ihre Rechte auf.<br />
Jan<br />
Ich bin bereits seit einigen Jahren<br />
Pate und würde mich immer wieder<br />
dafür entscheiden.<br />
Ich bin dabei, weil ich glaube, dass<br />
wir hier in Deutschland oft gar nicht<br />
realisieren, wie unglaublich privilegiert<br />
wir sind und was für ein Glück<br />
wir haben, in Europa und nicht in<br />
Afrika aufzuwachsen. Seit meine<br />
kleine Tochter auf der Welt ist weiß<br />
ich, dass ich etwas zurückgeben<br />
möchte. Mir tun die 30 Euro im Monat<br />
nicht weh und ich weiß, dass ONE<br />
DAY damit viel Gutes tun kann. Daher<br />
ist die Frage für mich nicht: Warum<br />
bin ich Pate, sondern: Warum sollte<br />
ich es nicht sein?<br />
FEEDBACK<br />
VON UNSEREN<br />
PATEN<br />
Marie<br />
ONE DAY nimmt mich als Patin immer<br />
wieder mit. Ob durch Newsletter,<br />
bei Social Media, oder auch durch<br />
die jährliche Patenpost. So weiß ich<br />
immer, was in den Projekten los ist,<br />
wie viele Menschenleben wir als<br />
Paten berühren und was gerade gebraucht<br />
wird. Ich kenne Saskia bereits<br />
seit vielen Jahren und kenne niemanden,<br />
der so involviert und mit<br />
Herzblut für eine Sache kämpft. Und<br />
genau das ist ONE DAY für mich: Ein<br />
Herzensprojekt.<br />
Simon<br />
Bis vor wenigen Monaten wusste ich<br />
nicht, dass Abtreibung in Sierra<br />
Leone verboten ist.<br />
Dann ist mir das ONE DAY <strong>Magazin</strong><br />
durch Zufall in die Hände gerutscht.<br />
Was ich auf diesen Seiten an Emotionen<br />
durchgemacht habe, lässt sich<br />
nur schwer in Worte fassen. Was mir<br />
aber dadurch klar wurde: Es ist nur<br />
ein kleiner Beitrag, den ich leisten<br />
muss, um die Welt ein Stück besser<br />
zu machen. Ich weiß bei ONE DAY,<br />
dass das Geld da ankommt, wo es<br />
hingehört und so diejenigen unterstützt,<br />
die keine eigene Stimme<br />
haben. ONE DAY schenkt da Hoffnung,<br />
wo sie verloren scheint.<br />
Johanna<br />
ONE DAY schafft es, Menschenleben<br />
nachhaltig zu verändern. Gemeinsam<br />
mit den Partnern vor Ort bieten<br />
sie jungen Mädchen in ihren<br />
schlimmsten Momenten eine Hand,<br />
die ihnen hilft. Gleichzeitig versuchen<br />
sie nicht nur die Symptome, sondern<br />
auch den Ursprung dieser zu lösen.<br />
Bei ONE DAY habe ich nicht nur ein<br />
Patenkind, sondern weiß, dass ich in<br />
ein nachhaltig orientiertes Projekt involviert<br />
bin.<br />
In unseren Schutzhäusern finden sie einen sicheren Ort, der ihnen Raum bietet ihre Erfahrungen aufzuarbeiten.<br />
Wir schenken ihnen und ihren Kindern Hoffnung und eine Zukunft.<br />
Hilf uns und werde<br />
PATE<br />
Fülle den unteren Abschnitt aus und<br />
sende ihn an ONE DAY e.V.,<br />
Wolfslaufstraße 2, 63768 Hösbach<br />
Oder gehe auf<br />
www.oneday.de/pate-werden<br />
ICH MOCHTE PATE WERDEN<br />
Ja, ich will verbindlich Pate/ONE DAY Hero werden!<br />
Monatlicher Patenschaftsbetrag eintragen:<br />
Name, Vorname<br />
E-Mail<br />
Ja, ich ermächtige ONE DAY e.V., Wolfslaufstr. 2, 63768 Hösbach<br />
(Gläubiger-Identifikationsnummer des Vereins: DE53ZZZ00001692344)<br />
den oben genannten wiederkehrenden Betrag von meinem Konto mittels<br />
Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />
ONE DAY e.V., Wolfslaufstr. 2, 63768 Hösbach (Gläubiger-<br />
Identifikationsnummer des Vereins: DE53ZZZ00001692344) auf mein<br />
Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb<br />
von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung<br />
des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem<br />
Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Ja, ich stimme den Datenschutzbestimmungen und den AGB von ONE<br />
DAY e.V. zu. Zum Datenschutz www.oneday.de/agb<br />
Seite 21<br />
Straße / Hausnummer<br />
Telefon<br />
Kontoinhaber<br />
IBAN<br />
PLZ / Ort<br />
Bank<br />
BIC<br />
Seite 22
Patenschaften<br />
EDUCATION IS<br />
THE KEY<br />
TO UNLOCK<br />
THE WORLD<br />
„You can't go back and<br />
change the beginning, but<br />
you can start where you are<br />
and change the ending“<br />
CS Lewis.<br />
SMALL<br />
ACTIONS WILL<br />
CHANGE THE<br />
WORLD<br />
PROJEKTLAND<br />
SIERRA LEONE<br />
#onedayhero1 0<br />
Du erhältst 10% auf<br />
deinen nächsten Einkauf<br />
Als Pate erhältst du:<br />
- Willkommensbrief +<br />
Newsletter<br />
- Flyer<br />
- <strong>Magazin</strong><br />
- Sticker<br />
Du unterstützt durch<br />
Deine Patenschaft<br />
Kinder und werdende<br />
Mütter, die mit Malaria<br />
erkrankt sind. Für<br />
Schwangere und<br />
Kleinkinder ist die<br />
Krankheit besonders<br />
gefährlich, bei Kindern<br />
unter fünf Jahren<br />
verlaufen rund 40<br />
Prozent der Fälle tödlich.<br />
Mit Deiner Spende<br />
können 5 Kinder<br />
behandelt werden. Du<br />
rettest in der Tat Leben.<br />
15€<br />
CHOOSE HOPE<br />
GIVE LIGHT<br />
PROJEKTLAND<br />
SIERRA LEONE<br />
#onedayhero1 5<br />
Du erhältst 15% auf<br />
deinen nächsten Einkauf<br />
Als Pate erhältst du:<br />
Willkommensbrief +<br />
Newsletter<br />
- Armband<br />
- Flyer<br />
- <strong>Magazin</strong><br />
- Sticker<br />
Du unterstützt durch Deine<br />
Patenschaft unser Projekt<br />
Hope. Wir nehmen Kinder,<br />
überwiegend Mädchen auf,<br />
die Opfer von Gewalt und<br />
Missbrauch wurden. Dazu<br />
dienen zwei Shelter<br />
(Schutzhäuser). Einige<br />
unserer Mädchen werden<br />
sogar durch den sexuellen<br />
Missbrauch schwanger. Wir<br />
begleiten sie und ihre<br />
Babys auf dem Weg zurück<br />
ins Leben, stehen für ihre<br />
Rechte ein, ermöglichen<br />
Therapie und die<br />
Schulrückkehr. Du berührst<br />
gleich mehrere Leben und<br />
30€<br />
EDUCATION IS<br />
THE KEY<br />
TO UNLOCK<br />
THE WORLD<br />
PROJEKTLAND<br />
KENIA<br />
#onedayhero20<br />
Du erhältst 20% auf<br />
deinen nächsten Einkauf<br />
Als Pate erhältst du:<br />
- Willkommensbrief +<br />
Newsletter<br />
- Schlüsselanhänger<br />
- Persönlicher Brief des<br />
Patenkindes<br />
- Foto des Patenkindes<br />
- Armband<br />
- Flyer<br />
- <strong>Magazin</strong><br />
- Sticker<br />
Du unterstützt durch Deine<br />
Patenschaft ein<br />
individuelles<br />
Kind. Du ermöglichst eine<br />
weiterführende<br />
Schulbildung, die sich die<br />
Eltern des Kindes<br />
nicht hätten leisten können.<br />
Du finanzierst<br />
Schulmaterial,<br />
Internat und regelmäßige<br />
Gesundheitschecks<br />
(Impfungen, Frauenarztund<br />
Zahnarztbesuche, etc.)<br />
und Hygieneartikel. Du<br />
ermöglichst einem Kind<br />
eine Zukunft und den<br />
Zugang zu Bildung.<br />
45€<br />
PROJEKTLAND<br />
KENIA & SIERRA<br />
LEONE<br />
#onedayhero25<br />
Du erhältst 25% auf<br />
deinen nächsten Einkauf<br />
Als Pate erhältst du:<br />
- Willkommensbrief +<br />
Newsletter<br />
- Schlüsselanhänger<br />
- Persönlicher Brief des<br />
Patenkindes<br />
- Foto des Patenkindes<br />
- Armband<br />
- Flyer<br />
- <strong>Magazin</strong><br />
- Sticker<br />
Du unterstützt durch Deine<br />
Patenschaft die<br />
ganzheitliche Arbeit<br />
unseres Teams vor Ort. In<br />
den dunkelsten Momenten,<br />
brauchen die Kinder Halt<br />
und Meschen, die für sie<br />
einstehen. Das sind unsere<br />
Sozialarbeiter:innen. Du hilfst<br />
uns ein Team zu installieren,<br />
dass die Kinder niemals<br />
allein lässt, wenn sie<br />
uns am Nötigsten brauchen.<br />
Darüber hinaus unterstützt<br />
Du einen weiteren Pfeiler,<br />
ohne den wir viele<br />
Kinder verlieren würden.<br />
Medinisch notwendige<br />
Eingriffe, wie z.B.<br />
Kaiserschnitte ohne die<br />
wir die Mädchen verlieren<br />
würden. Auch nachhaltig<br />
nimmst Du Einfluss. Du<br />
ermöglichst den Zugang zu<br />
Anwälten, der Polizei,<br />
und zu Gericht, um für<br />
die Rechte des Kindes<br />
einzustehen.<br />
95€<br />
100% der Spende fließt in die<br />
gemeinnützige Arbeit von ONE DAY e.V.<br />
Weitere Informationen findest du hier:<br />
Seite 23<br />
Seite 24
GERMAN<br />
DOCTORS<br />
Beitrag zum<br />
Anti-FGM-Projekt<br />
in Sierra Leone<br />
Die Zusammenarbeit mit den German<br />
Doctors ist über viele Jahre gewachsen.<br />
Ihren Anfang nahm sie für uns sogar in<br />
Sierra Leone 2016.<br />
Wir sind so stolz darauf mit einem so<br />
starken Partner an unserem Standort in<br />
Makeni zusammen zu arbeiten.<br />
Wir teilen uns Kosten für die Infrastruktur<br />
des Schutzhauses, arbeiten in<br />
unterschiedlichen Projekten, aber an einem<br />
großen gemeinsamen Ziel.<br />
Die Welt für Mädchen besser zu machen.<br />
L<br />
uba* trägt ihre Haare neuerdings ganz offen. Die 13-<br />
jährige setzt damit ein Zeichen, will sich auch nach<br />
außen erkennbar von den meisten Frauen und Mädchen<br />
im westafrikanischen Sierra Leone unterscheiden. Denn:<br />
Luba bricht mit einer tief in der sierra-leonischen<br />
Gesellschaft verankerten Praxis. Sie ist nicht beschnitten.<br />
„Ich bin stolz darauf, ein<br />
unbeschnittenes Madchen zu sein,<br />
mit all meinen intakten<br />
Korperteilen.“<br />
Ich fühle mich gut so und habe die Kontrolle über<br />
meinen Körper“, sagt sie selbstbewusst. 59 junge<br />
Mädchen aus der Gegend von Bumbuna, einem kleinen<br />
Ort im Norden des Landes, hat Luba inspiriert, es ihr<br />
gleichzutun. Vorbilder wollen sie sein und mehr<br />
Mädchen ermutigen, sich dieser Praxis zu widersetzen.<br />
Eine mutige Entscheidung in einem Land, in dem laut<br />
UNICEF nach wie vor rund 86 Prozent der Frauen und<br />
Mädchen beschnitten sind.<br />
Noch immer gilt diese Praxis in der breiten Bevölkerung<br />
Sierra Leones als Aufnahmeritual in die bestehende<br />
gesellschaftliche Ordnung. Durchgeführt wird der<br />
Eingriff fast immervon Beschneiderinnen, die damit auch<br />
ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie entfernen den<br />
Mädchen ganz oder teilweise die äußeren<br />
Geschlechtsorgane, also Klitoris und Schamlippen –<br />
meist ohne Betäubung mit Messern, Rasierklingen oder<br />
Glasscherben. Die Folgen dieses gewalttätigen Eingriffs<br />
sind vielfältig. Sie reichen von starken Schmerzen und<br />
Schock über schwere Blutungen – im schlimmsten Fall<br />
mit Todesfolge – Infektionen, Zysten und<br />
Unfruchtbarkeit bis hin zu Komplikationen bei späteren<br />
Entbindungen und psychologischen Problemen.<br />
German Doctors-Einsatzärzte behandeln die Folgen der<br />
schädlichen Praxis<br />
Die schlimmen Folgen der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung (auch FGM genannt, von eng.:<br />
„female genitale mutilation“) sehen die lokalen<br />
Mitarbeitenden und die ehrenamtlichen Einsatzärzte der<br />
Hilfsorganisation German Doctors e.V. im „Serabu<br />
Community Hospital“ jeden Tag. Das von der<br />
Nichtregierungsorganisation betriebene Hospital im<br />
ländlichen Bezirk Bumpeh Ngao hat einen Schwerpunkt<br />
im Bereich Mutter-Kind-Gesundheit sowie Geburtshilfe.<br />
Viele der dort durchgeführten Behandlungen wären<br />
nicht nötig, wären die Patientinnen nicht verstümmelt. Dr.<br />
Christine Winkelmann, Vorständin des German Doctors<br />
e.V. erklärt, warum sich der Verein seit Ende 2020 im<br />
Rahmen des Partnerprojekts „My Body My Right“ gegen<br />
die weibliche Genitalverstümmelung engagiert: „Wir<br />
wollten uns nicht mehr nur kurativ um die betroffenen<br />
Frauen und Mädchen kümmern, sondern auch<br />
vorbeugende Maßnahmen unterstützen, damit diese<br />
menschenrechtsverletzende Praxis irgendwann der<br />
Vergangenheit angehört. Wir sind froh, mit der ‚Commit<br />
and Act Foundation Sierra Leone‘ einen Partner<br />
gefunden zu haben, der sich seit vielen Jahren<br />
erfolgreich in diesem Bereich engagiert.“<br />
Luba und ihre Freundinnen sind Teilnehmerinnen des<br />
Projekts „My Body My Right“ – so wie aktuell weitere 340<br />
Mädchen aus vier Gemeinden. Und es könnten noch<br />
mehr sein. Die Nachfrage nach einer Aufnahme in das<br />
Programm steigt! Das mag fast ein wenig überraschen,<br />
wenn man davon ausgeht, dass diese Praxis tief in der<br />
sierra-leonischen Gesellschaft verwurzelt ist.<br />
Zwangsläufig stellt sich die Frage nach dem<br />
Erfolgsrezept des Projekts der „Commit and Act<br />
Foundation Sierra Leone“ (CAF-SL)<br />
und der German Doctors. „Das<br />
Geheimnis der breiten Akzeptanz<br />
liegt wohl in seinem<br />
Mehrebenenansatz“, erklärt<br />
Winkelmann. „Die Initiative setzt bei<br />
allen wichtigen Zielgruppen an: bei<br />
den Mädchen selbst, ihren Eltern<br />
und anderen Bezugspersonen, in<br />
den Schulen, Gemeinden<br />
und mittels Lobbyarbeit auch<br />
auf staatlicher Ebene. Wir<br />
klären auf, setzen uns für<br />
Bildung ein und eröffnen<br />
sowohl den Eltern kurzfristig<br />
als auch den Mädchen<br />
langfristig berufliche<br />
Perspektiven. Nur so können<br />
wir einen grundlegenden<br />
Wertewandel in der sierraleonischen<br />
Gesellschaft<br />
unterstützen sowie Mädchen<br />
und Frauen ermöglichen,<br />
selbstbestimmt zu leben.“<br />
Bildung ermöglicht den<br />
Mädchen ein selbstbestimmtes<br />
Leben<br />
Praktisch gestaltet sich das wie<br />
folgt: In Lubas Heimatort Bumbuna<br />
führten Projektmitarbeitende<br />
zunächst eine Reihe von<br />
Aufklärungsveranstaltungen durch<br />
– unter Einhaltung der geltenden<br />
Covid-19<br />
Hygieneregeln,<br />
selbstverständlich. Sie machten<br />
den Einwohnern die vielfältigen<br />
schädlichen Auswirkungen der<br />
Beschneidungspraktiken bewusst.<br />
Immerwieder betonten sie auch die<br />
Wichtigkeit von Schulbildung für<br />
die Mädchen. Untermauert haben<br />
sie diesen Appell durch die<br />
Bereitstellung von Schulmaterialien<br />
und finanzieller Unterstützung der<br />
Bildungseinrichtungen. Zusätzlich<br />
richteten sie sogenannte „Clubs“ in<br />
den Schulen ein, die von den<br />
Projektteilnehmerinnen selbst<br />
geleitet und von Lehrerinnen und<br />
Lehrern mitbetreut werden. Die<br />
Botschaft: „Wir unbeschnittenen<br />
Mädchen sind etwas Besonderes.<br />
Wir sind selbstbewusst, modern,<br />
und wir bestimmen über unseren<br />
Körper.“ Die Lehrerinnen und Lehrer<br />
berichten, dass sich die schulischen<br />
Leistungen der Mädchen mit ihrem<br />
wachsenden Selbstbewusstsein<br />
gesteigert haben. Und sie werden<br />
nicht mehr von den anderen<br />
Mädchen stigmatisiert, sondern<br />
bewundert und als Vorbilder<br />
angesehen. „Ein Wertewandel und<br />
die Veränderung einer<br />
gesellschaftlichen Praxis braucht<br />
natürlich Zeit. Aber das große<br />
Interesse an dem Projekt zeigt<br />
auch, dass die Zeit für den Wandel<br />
reif ist und dass wir hier zum<br />
richtigen Zeitpunkt die<br />
Partnerinnen vor Ort<br />
unterstützen.“, so die<br />
Vorständin der German<br />
Doctors.<br />
Mitverantwortlich für das<br />
Gelingen des Projekts sind<br />
auch die sogenannten<br />
„Change Agents“,<br />
Lehrerinnen und Lehrer<br />
sowie andere Akteurinnen<br />
und Akteure, die besonders<br />
sorgsam rund um das<br />
Thema weibliche<br />
Genitalverstümmelung<br />
aufgeklärt wurden, jetzt als<br />
Multiplikatoren ihr Wissen<br />
weitergeben und ihrerseits neue<br />
„Change Agents“ gewinnen. Auch<br />
über das Radio klären die<br />
Projektmitarbeitenden die sierraleonische<br />
Öffentlichkeit über die<br />
Folgen der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung auf Körper<br />
und Seele auf. Dieser Kanal ist<br />
besonders effektiv, da das Radio ein<br />
weitverbreitetes Medium<br />
besonders in ländlichen Gebieten<br />
ist.<br />
Seite 25<br />
Seite 26
Selbst Beschneiderinnen schwören<br />
der Tradition ab<br />
Lubas Großmutter sowie die<br />
(Groß-)Eltern der anderen Mädchen<br />
haben sich schriftlich dazu<br />
verpflichtet, ihre (Enkel-)Töchter<br />
nicht beschneiden zu lassen. Als<br />
Anreiz, diese Vereinbarung auch<br />
wirklich einzuhalten, bekommen sie<br />
quartalsweise eine finanzielle<br />
Unterstützung. Denn: Die<br />
Beschneidung hat in Sierra Leone<br />
auch eine ökonomische<br />
Komponente: Eltern erhalten für die<br />
Verheiratung ihrer Tochter einen<br />
Brautpreis. Die weibliche<br />
Genitalverstümmelung gilt oft noch<br />
als Voraussetzung für die Ehe. Sie<br />
markiert den Übergang von der<br />
Kindheit zum Erwachsensein,<br />
selbst wenn das Mädchen<br />
minderjährig, ja manchmal sogar<br />
erst 12 oder 13 Jahre alt ist. Mit der<br />
monetären Unterstützung im<br />
Rahmen des Projekts sollen die<br />
Familien der Mädchen in die Lage<br />
versetzt werden, sich eine<br />
nachhaltige Einkommensquelle<br />
aufzubauen – beispielsweise einen<br />
kleinen Betrieb oder Verkaufsstand<br />
– und nicht in einer finanziellen<br />
Notlage auf den Brautpreis zu<br />
setzen und die Töchter doch<br />
beschneiden zu lassen. Um keine<br />
Abhängigkeiten zu schaffen, sinkt<br />
der ausgezahlte Betrag über die<br />
Projektlaufzeit nach und nach,<br />
während sich das kleine<br />
Unternehmen der Eltern zur<br />
Selbständigkeit entwickelt.<br />
Neue Einkommensquellen müssen<br />
auch für die Beschneiderinnen, die<br />
„Soweis“ gefunden werden.<br />
Traditionell versorgen die Familien<br />
der Mädchen die „Soweis“ während<br />
der sogenannten Initiationszeit mit<br />
Lebensmitteln, Kleidung, Schmuck<br />
und Geld. Auch später bleiben sie<br />
ihnen oft verbunden und<br />
beschenken sie gelegentlich. Umso<br />
erfreulicher ist, dass zuletzt in der<br />
Gemeinde Dansogoia sieben<br />
Beschneiderinnen nach einer<br />
Aufklärungsveranstaltung zu FGM<br />
bei den Projektmitarbeitenden ihr<br />
Bedauern darüber geäußert haben,<br />
dass sie diese Praxis ausgeübt<br />
haben. Sie haben ihre eigenen<br />
Töchter für das „My Body My Right-<br />
Projekt“ angemeldet. Ein deutliches<br />
Zeichen, dass sie diese schädliche<br />
Praxis überwinden möchten. Auch<br />
Lubas Großmutter ist überzeugt,<br />
richtig entschieden zu haben,<br />
indem sie ihrer Enkelin die<br />
Beschneidung erspart hat. Sie<br />
wünscht ihrer Enkeltochter ein<br />
selbstbestimmtes und gesundes<br />
Leben – mit einem unversehrten<br />
Körper.<br />
Werde<br />
Teil des<br />
Teams<br />
Der German Doctors e.V. unterstützt neben dem<br />
Projekt gegen weibliche Genitalverstümmelung<br />
„My Body My Right“ auch ein von „Commit and Act-<br />
Sierra Leone“ und ONE DAY e.V. betriebenes<br />
Schutzhaus für Mädchen, die Opfer von<br />
sexualisierter Gewalt geworden sind. Die Mädchen<br />
finden dort ein Zuhause auf Zeit, einen Ort, an dem<br />
sie sicher und geborgen sind. Im „Shelter“ werden<br />
sie medizinisch und psychologisch betreut. Viele<br />
Fälle werden zudem vor Gericht gebracht.<br />
Wenngleich (noch) nicht viele Täter verurteilt<br />
wurden, so geht von den Fällen, die zu einer Strafe<br />
führten, eine starke Signalwirkung aus.<br />
www.german-doctors.de<br />
Die Welt mit uns<br />
verändern?<br />
Der entscheidene Faktor ist weder<br />
spezielles Können noch Geld.<br />
Der entscheidende Faktor ist Zeit.<br />
Und Deine Bereitschaft diese für<br />
andere einzusetzen.<br />
Seite 27<br />
Seite 28
ONE<br />
DAY<br />
HERO<br />
Kinderrechte vertreten steht<br />
an erster Stelle<br />
WirsindeinekleineOrganisationmitgroßenZielen:Kinderndurch<br />
Rehabilitation, Therapie und Bildung ein Leben zu ermöglichen,<br />
dass ihnen schlichtweg zusteht und sie damit vor Gewalt, MissbrauchundHoffnungslosigkeitzubewahren.IndemDuunsereInitiative<br />
#onedayhero unterstützt, kannst du den entscheidenden<br />
Unterschied machen und das Leben von Kindern, die weniger<br />
Glückhatten,positivverändern.<br />
#onedayhero<br />
ist eine globale Bewegung, die<br />
sichfürKinderrechteeinsetzt.Mit<br />
Deiner Spende als Unternehmen<br />
oder Privatperson stehst Du<br />
genaudafür.DurettestLeben.Du<br />
wendest sie zum Besseren. Du<br />
förderst Bildung, medizinische<br />
Versorgung, Rehabilitation und<br />
vieles mehr. Gemeinsam können<br />
wir den Kreislauf durchbrechen,<br />
gemeinsam können wir diesen<br />
Kindern eine Stimme geben. Mit<br />
Deinem#onedayheroMarketingpaket,<br />
kannst Du Deine Unterstützung<br />
auch nach Außen<br />
zeigen.<br />
91%<br />
aller Bewohner sind bereit für Produkte und<br />
Dienstleistungen, die die Gemeinschaft oder<br />
den Planeten unterstützen, mehr zu bezahlen.<br />
Seite 29 Seite 30
Als<br />
#onedayhero<br />
kannst Du als Firma<br />
soziale Verantwortung<br />
zeigen<br />
B R A V E H E A R T<br />
▶#ONEDAYHERO Logo, um<br />
Dein Engagement zu zeigen<br />
▶#ONEDAYHERO Logo, um<br />
▶Icon- Dein Engagement & Sticker-Sets zufür<br />
zeigen<br />
Marketingzwecke<br />
▶Icon- & Sticker-Sets für<br />
▶Banner Marketingzwecke für<br />
Marketingzwecke<br />
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Keynote der ONE DAY<br />
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Toddlekind spendet bereits als ONEDAYHERO 1% des Nettoumsatzes!<br />
Das sagt die Gründerin:<br />
“Wir unterstützen <strong>One</strong> <strong>Day</strong> aufgrund der erstaunlichen<br />
Arbeit, die sie in Sierra Leone leisten, um Kindern zu helfen.<br />
Wir haben uns mit der Gründerin und mit ihren Buchhaltern<br />
getroffen, die uns transparente Einblicke in ihren Verein<br />
ermöglichten. Es hat uns berührt, wie engagiert sie sich für<br />
den Schutz dieser Kinder einsetzen. <strong>One</strong> <strong>Day</strong> setzt sich<br />
nicht nur für ihre Rechte, sondern auch für ihre Bildung und<br />
die Aufklärung der gesamten Gemeinschaften ein, um<br />
langfristige Veränderungen zu ermöglichen. In ihrer Arbeit<br />
mit dem Team vor Ort geben sie Kindern, jungen Mädchen<br />
und ganzen Gemeinschaften, Werkzeuge an die Hand, um<br />
sich für Kinderrechte einzusetzen und Trauma zu<br />
überwinden; unserer Meinung nach das Wichtigste, um<br />
Menschlichkeit zu bewahren und zu stärken. Ihre Mission<br />
ist es, mit viel Liebe und Energie einen positiven Wandel<br />
herbeizuführen und wir glauben daran, dass Toddlekind<br />
durch die Unterstützung von <strong>One</strong> <strong>Day</strong> einen Beitrag zu<br />
etwas leisten kann, das größer ist als wir selbst”.<br />
Mehr<br />
Informationen<br />
findest<br />
du<br />
hier!<br />
SAMANTHA BRÜCKNER<br />
CEO TODDLEKIND<br />
Seite 31<br />
Seite 32
WIE DER ONE DAY EINSATZ<br />
FÜR DIE URKRAINE IN<br />
DEUTSCHLAND AUSSAH<br />
Maggie, wie kam es dazu, dass ihr in der Flüchtlingsarbeit<br />
unterstützt habt?<br />
Als sich abzeichnete, was der russische Angriff auf<br />
die Ukraine anrichten wird, dass eine Flüchtlingswelle<br />
bevorsteht, vor allem Frauen und Kinder auf<br />
dem Weg zu uns sind, haben wir aktiv unsere Hilfe<br />
angeboten. Die Stadt Aschaffenburg hatte uns<br />
auch kontaktiert und um unsere Mithilfe gebeten.<br />
Es war für beide Seiten klar, dass wir in dieser Lage<br />
zusammenarbeiten. Bereits 2015 waren wir in der<br />
lokalen Flüchtlingshilfe aktiv und konnten auf einen<br />
gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen.<br />
Maggie, was waren eure ersten Schritte, bevor die<br />
Erbighalle eröffnet wurde?<br />
Die Stadt richtete mit Hilfe vieler Organisationen<br />
und helfenden Händen die Erbighalle für alle ankommenden<br />
Menschen vor. Die Sporthalle wurde<br />
so umgebaut, dass sie 160 Menschen einen Schlafplatz<br />
bieten konnte. Wir konnten glücklicherweise<br />
auf viele helfende Hände zählen, die uns unterstützt<br />
haben. Gemeinsam haben wir so in Windeseile<br />
einen Ort geschaffen, an dem die Flüchtigen, vor<br />
allem Mütter und ihre Kinder, kurzfristig unterkommen<br />
konnten. Danach hieß es warten. Weder wir,<br />
noch die Stadt Aschaffenburg oder andere beteiligte<br />
Organisationen wussten, was uns erwartet und<br />
vor allem wann.<br />
Es gab viele offene Fragen und wir konnten in den<br />
ersten Tagen schlichtweg nur abwarten. Als die ersten<br />
Menschen kamen, ging alles Hand in Hand und<br />
wir haben für jeden Einzelfall (davon gab es sehr<br />
viele) Lösungen gesucht und gefunden. Die Schicksale<br />
waren so vielfältig und individuell, dass es<br />
selbst rückblickend schwer fällt sie zusammenzufassen.<br />
Am Ende des Tages war es ganz gleich, ob<br />
kranke Kinder, die ins Krankenhaus mussten, ältere<br />
Menschen, die einen Arzt aufsuchen mussten oder<br />
traumatisierte Mütter mit ihren Kindern, die<br />
schreckliche Angst hatten. Ob Haustiere, die einen<br />
Platz brauchten, Schwangere, Babys, Alleinreisende<br />
- wir haben uns um jede einzelne Person gekümmert<br />
und versucht möglichst schnell und unbürokratisch<br />
zu helfen.<br />
Ich weiß, wie es ist, in ein Land zu kommen ohne die Sprache zu<br />
sprechen oder jemanden zu kennen. Ich selbst kam mit 7 Jahren<br />
nach Deutschland und weiß, was es mit einem macht, wie hilflos<br />
und allein man sich fühlt.<br />
Magdalena Schott, Teil von ONE DAY seit 2016, erzählt.<br />
Wie ging es den Menschen bei ihrer Ankunft?<br />
Welche Herausforderungen hattet Ihr zu bewältigen?<br />
Die Menschen kamen mit wenig. Es gab kaum Gepäck,<br />
nur die wichtigsten Habseligkeiten. Manche<br />
hatten lediglich eine Einkaufstüte mit ein paar Klamotten<br />
und Unterlagen - alles, was sie auf die<br />
Schnelle zusammenraffen konnten. Es blieb nicht<br />
viel Zeit, um die Heimat, das eigene Zuhause zu<br />
verlassen. Oft mussten sie sogar ihre Liebsten zurücklassen.<br />
Ihre Männer. Ihre Tiere. Familienmitglieder.<br />
Die größte Herausforderung war die sprachliche<br />
Barriere - die Menschen sprachen nur ukrainisch<br />
oder russisch - selten Englisch und schon gar kein<br />
Deutsch. Dank einiger spontaner Aufrufe fanden<br />
wir glücklicherweise nach und nach fast 70 (!) Dolmetscher:innen,<br />
die ehrenamt- lich einspringen<br />
und uns die Arbeit<br />
u m<br />
ein Vielfaches erleichtern<br />
konnten. Die Menschen<br />
aus der Ukraine mussten<br />
auf Corona getestet werden,<br />
teilweise brauchten sie<br />
dringend medizinische<br />
Versorgung. Sie mussten<br />
sich registrieren, zur<br />
Bank, zum Tierarzt… Jeden<br />
Tag gab es neue<br />
Herausforderungen,<br />
aber dank unserer<br />
Flexibilität, der tatkräftigen<br />
Hilfe und<br />
unserem mittlerweile<br />
recht stabilen<br />
Netzwerk<br />
konnten wir sie<br />
Schritt für<br />
Schritt gemeinsam<br />
meistern.<br />
Wie sah die Zusammenarbeit mit den anderen<br />
Organisationen und der Stadt aus? Wie lief die<br />
Abstimmung?<br />
Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />
der Stadt Aschaffenburg, der Diakonie, den Maltesern,<br />
der Feuerwehr, dem THW, den Impf-, Testund<br />
Ärzteteams sowie einigen weiteren Behörden<br />
und Organisationen verlief erstaunlich gut. Wir<br />
fanden gemeinsam kurze Wege, ein gewisses<br />
Maß an Flexibilität und vor allem waren wirklich<br />
alle Beteiligten auch nach Feierabend erreichbar -<br />
das hat einiges erleichtert. Eine gemeinsame<br />
Gruppe aller Beteiligten über das Intranet der<br />
Stadt Aschaffenburg hat die Kommunikationswege<br />
extrem vereinfacht und verkürzt. Dennoch gibt<br />
es natürlich Hürden der Bürokratie oder Missverständnisse<br />
untereinander in der Abstimmung, die<br />
sich vermutlich nie ganz vermeiden lassen. Wir haben<br />
aber immer versucht, diese Dinge schnell<br />
auszuräumen, schließlich gab es für alle gerade<br />
ein gemeinsames Ziel, das viel größer war als kleine<br />
Ärgernisse.<br />
Welche Aufgaben habt Ihr übernommen?<br />
Unsere Hauptaufgabe war kurzfristig und flexibel<br />
auf die Gegebenheiten zu reagieren - wir hatten<br />
z.B. in den ersten Tagen einige Kinder, die sich<br />
mit dem Noro-Virus angesteckt hatten und<br />
dringend ins Krankenhaus mussten - also haben<br />
wir Kleidung von der Unterkunft ins Krankenhaus<br />
gefahren, die Mama ins Krankenhaus gebracht,<br />
ihr das WLAn eingerichtet, damit sie mit ihrem<br />
Ehemann, der bei den anderen Kindern in der<br />
Notunterkunft bleiben musste, Kontakt halten<br />
konnte. Wir haben aber auch die große Gruppe<br />
an Dolmetscher:innen, von denen am Tag<br />
teilweise 15 für die unterschiedlichsten Aufgaben<br />
(und davon gab es viele) im Einsatz waren,<br />
koordiniert - das war tagtäglich eine Mammut-Aufgabe.<br />
Ganz gleich ob Registration, Jugendamt-Sprechstunde,<br />
Testen, Impfen, Arzttermine,<br />
Begleitung in die Bank oder den Mobilfunk-Laden,<br />
zum Tierarzt und zu anderen Terminen<br />
- wir brauchten schnelle, ukrainischsprachige<br />
Unterstützung, die es zu koordinieren galt.<br />
den zu kennen, ich selbst kam mit 7 Jahren<br />
nach Deutschland und weiß, was es mit einem<br />
macht, wie hilflos und allein man sich fühlt. Deshalb<br />
war es für mich gar keine Frage, zu helfen,<br />
für die Menschen da zu sein und einfach immer<br />
ein offenes Ohr zu haben. Für die Geflüchteten,<br />
aber auch für alle Organisationen, die Fragen<br />
hatten. Für die ehrenamtlichen Helfer und alle,<br />
die Sachspenden bringen wollten, für Vereine<br />
und Schulen, die sich engagieren wollten.<br />
Überfordert war ich nicht, aber ich kam ganz<br />
schön an meine Grenzen. Nach drei Monaten -<br />
als das meiste in der Flüchtlingsunterkunft<br />
überstanden war - fiel sehr, sehr viel von mir ab<br />
und ich habe ein paarTage Erholung gebraucht.<br />
Das haben glaube ich alle, die während dieser<br />
Zeit in der Erbighalle und an den Gemeinschaftsunterkünften<br />
gerockt haben.<br />
Wie ist die Situation aktuell? Was ist zu tun?<br />
Die Erbighalle ist in den StandBy-Modus gegangen,<br />
sie wurde nicht abgebaut oder geschlossen<br />
- für den Fall, dass wir in (naher) Zukunft<br />
weitere Menschen aufnehmen müssen.<br />
Mittlerweile sind alle Menschen in Gemeinschaftsunterkünften<br />
und privaten Wohnungen<br />
untergekommen. Jetzt gilt es Sprachkurse zu<br />
organisieren, Anträge auszufüllen und die Kinder<br />
in den Schulen und Kindergärten anzumelden.<br />
Und gleichzeitig zu hoffen, dass sie in der<br />
Zwischenzeit gut in Aschaffenburg und Landkreis<br />
ankommen und sich einleben können. Wir<br />
stehen alle weiterhin in Kontakt.<br />
Welcher Fall ging dir besonders unter die<br />
Haut?<br />
Auch von außerhalb erreichten uns in den vergangenen<br />
Monaten Hilferufe, die wir nicht<br />
ignorieren konnten oder wollten. Das prägendste<br />
Beispiel war die kleine Nastya und ihre<br />
Familie. Auf der Flucht vor dem Krieg wurden<br />
ihre Eltern mit ihren fünf Kindern noch in der<br />
Ukraine in einen schweren Autounfall verwickelt.<br />
Nastyas ältere Schwester Marina (7) starb<br />
noch am Unfallort, Nastya (6) und Nadya (4)<br />
wurden sehr schwer verletzt. Glücklicherweise<br />
blieben die beiden Jungs unverletzt. Die Familie<br />
wurde von einem Ort zum anderen gebracht,<br />
bis sie schließlich in Hannover ankam,<br />
wo die Mädchen im Krankenhaus behandelt<br />
wurden. Mutter und Töchter im Krankenhaus,<br />
der Vater mit den beiden Jungen (einer davon<br />
gerade einmal 10 Monate alt) in einer Turnhalle/Notunterkunft.<br />
Dass das kein Zustand war,<br />
muss ich wohl niemandem sagen. Als wir von<br />
diesem Schicksal erfuhren, haben wir aus der<br />
Ferne alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die<br />
Familie zu unterstützen. Wir fanden eine Unterkunft<br />
in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus,<br />
damit sie sich besuchen und die Eltern sich vor<br />
allem abwechseln konnten. Wir ließen ihnen<br />
über einen Lieferdienst Lebensmittel liefern,<br />
der Mutter und den Mädchen Hygienesachen<br />
und Kleidung in die Klinik bringen. Viele Telefonate<br />
später fanden wir glücklicherweise<br />
Menschen vor Ort, bzw. einen Verein, der sich<br />
der Familie annahm. Sie haben ihnen eine feste<br />
und vor allem langfristige Bleibe gesucht, denn<br />
Nastya stehen noch einige Operationen im Gesicht<br />
bevor. Derzeit scheinen die Kinder glücklich<br />
zu sein und die Eltern sehr dankbar. Wir<br />
halten engen Kontakt und wenn man fragt, ob<br />
sie derzeit etwas brauchen, antworten sie immer:„Wir<br />
haben alles – wir haben uns.”<br />
Derzeit liegen zudem zwei verletzte Soldaten<br />
im Klinikum Aschaffenburg, die wir fast täglich<br />
betreuen. Es haben sich drei Dolmetscher freiwillig<br />
gemeldet, die die jungen Männer betreuen<br />
und auch eine Psychologin besucht sie regelmäßig,<br />
so dass sie jemanden zum Reden<br />
haben und sich in dieser schwierigen Situation<br />
nicht allein fühlen. All das ist nur mit ehrenamtlichen<br />
Helfern möglich. Die letzten Monate und<br />
die Flüchtlinge aus der Ukraine haben für uns<br />
wieder einmal verdeutlicht, wie wichtig Hilfe ist.<br />
Und dass jeder einzelne von uns dazu beitragen<br />
kann, die Welt ein kleines Stückchen besser<br />
zu machen.<br />
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit an:<br />
Malteser, Feuerwehr, THW, Diakonie, GESTA<br />
e.V., Wir für Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg,<br />
Ärzteteam, Impfteam, C19-Testteam, BSC<br />
Schweinheim, ukrainische griechische katholische<br />
Gemeinde Misburg Hannover & natürlich<br />
an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer,<br />
an unsere Dolmetscher*innen, die vielen Spender*innen,<br />
Schüler und Schülerinnen aus den<br />
Aschaffenburger Schulen.<br />
Wann kamen die ersten Menschen? Wie oft wart<br />
ihr nach ihrer Ankunft vor Ort?<br />
Die ersten Menschen kamen Anfang März. Ab diesem<br />
Tag waren wir täglich vor Ort. Oft schon sehr<br />
früh am Morgen, manchmal bis spät in die Nacht<br />
hinein. Wenn nötig auch 15 Stunden am Stück, weil<br />
es für diese Arbeit keine Zeitslots gibt. Weil die Tage<br />
nicht planbar waren und wir einfach für die Menschen<br />
da sein mussten und es vor allem auch sein<br />
wollten.<br />
Wie hast Du Dich gefühlt? Worüber<br />
nachgedacht? Warst Du manchmal<br />
überfordert?<br />
Ich persönlich habe - gerade in der Anfangszeit<br />
- einfach funktioniert. Für jedes<br />
Problem eine Lösung gesucht<br />
(und zum Glück auch gefunden). Für<br />
jeden vor Ort ansprechbar sein<br />
und helfen. Ich weiß, wie es ist, in<br />
ein Land zu kommen ohne die<br />
Sprache zu sprechen oder jeman-<br />
Seite 33<br />
Seite 34
Spielen ist ein<br />
Kinderrecht<br />
Aus EBAY Einkäufen und gesammelten Spenden<br />
konnten wir für mehrere Flüchtlingsunterkünfte<br />
Spielecken liebevoll einrichten.<br />
Seite 36
AFRIKA UND DER<br />
UKRAINE KRIEG<br />
Jeder Krieg auf der Welt ist schlimm. Punkt. Der<br />
Krieg in der Ukraine hat für uns alle aber irgendwie<br />
nochmals eine andere Bedeutung, denn wir<br />
werden aktuell auch in Deutschland mit den direkten<br />
Auswirkungen konfrontiert. Gestörte Lieferketten,<br />
knappe Güter, Preissteigerungen,<br />
Energiekrise, Angst. Und doch, auch das gehört<br />
zur Wahrheit, geht es uns immer noch sehr gut im<br />
Vergleich zu Gebieten, in denen auch schon vor<br />
Corona und Putin die Lage ernst war. Darauf hat<br />
der ONE DAY e.V. jüngst in einer Reihe von Posts in<br />
den Sozialen Medien aufmerksam gemacht –<br />
denn der Verein hat sich voll und ganz der Hilfe<br />
für die ärmsten Menschen in Afrika verschrieben.<br />
Wir konnten mit der Vereinsvorsitzenden Saskia<br />
Schmidt über die gegenwärtige Situation reden.<br />
„Es kotzt mich an!“<br />
Der Ukraine Krieg wütet auch dort wo gar nicht geschossen wird.<br />
FRIZZ Das <strong>Magazin</strong>: Wie sehr wird Afrika durch<br />
den Krieg in Europa zusätzlich gebeutelt?<br />
Saskia Schmidt: Heruntergebrochen kann man sagen,<br />
dass in Afrika Ähnliches passiert wie bei uns<br />
oder auch in anderen Ländern: Die Preise steigen<br />
und das Klima verändert sich. Und doch gibt es<br />
massive Unterschiede, denn bei uns sind in fast allen<br />
Fällen die Auswirkungen vielleicht unbequem<br />
und ärgerlich, aber tragbar. Man schnallt den Gürtel<br />
enger, konsumiert vielleicht bedachter. In Afrika<br />
kosten diese Veränderungen aber Menschenleben,<br />
denn der Einfluss multipliziert sich für Menschen,<br />
die ohnehin am Existenzminimum leben.<br />
Ich weiß, man liest das jetzt hier und es ist alles<br />
weit weg, aber wir haben wirklich große Sorgen<br />
vor Ort und ich bin gerade sehr aufgewühlt. Wo es<br />
erst nur Worte der Angst waren, die ich aus Afrika<br />
bekommen habe, muss ich nun leider feststellen,<br />
dass diese Worte, hinter denen immer Schicksale<br />
und Menschen stehen, bereits dramatische Folgen<br />
hatten. Demos zu den nochmals gestiegenen<br />
Lebenshaltungskosten forderten Todesopfer, die<br />
Wut der Menschen richtet sich gegen die Regierung,<br />
die ihrerseits wiederum mit Ausgangssperren<br />
und der Abschaltung des Internets reagiert.<br />
Die Menschen fühlen sich alleingelassen und sind<br />
verzweifelt, Regierungsgebäude und Autos brennen<br />
und wir haben richtige Angst, dass die Lage<br />
vor Ort kippt. Mich macht dieses ungerechte Weltgeschehen<br />
echt wütend.<br />
Jeder liest von fehlenden Weizenlieferungen …<br />
Die Ukraine ist großerWeizenlieferant und die dortigen<br />
Häfen wurden über Monate durch den Krieg<br />
blockiert. Das hat man ja auch hier mitbekommen.<br />
Laut der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel<br />
und Entwicklung (Unctad) liefern Russland und<br />
die Ukraine zusammen 44% des Weizenbedarfs<br />
des afrikanischen Kontinents. Einige Länder sind<br />
aber zu 100% von diesen beiden Staaten abhängig<br />
und müssen nun Weizen teuer auf anderen Märkten<br />
einkaufen. Was aber wirklich unfassbar ist: Menschen<br />
leiden Hunger und das Essen liegt eigentlich<br />
auf Schiffen parat. In solchen Momenten verstehe<br />
ich die Welt nicht mehr. In Somalia, Äthiopien und<br />
Kenia leiden Menschen Hunger und diese Lieferungen<br />
würden tatsächlich Leben retten, wenn sie dort<br />
ankämen, wo sie gebraucht werden.<br />
Welche Länder und Regionen sind besonders<br />
betroffen?<br />
Wir sind in Sierra Leone und Kenia aktiv, diese Länder<br />
sind sehr betroffen. Sierra Leone ist ein Acht-<br />
Millionen-Einwohner-Land und mehr als die Hälfte<br />
der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze von<br />
1,25 US-Dollar pro Tag. (etwa 1,22 Euro). Im Herbst<br />
2021 sind die Lebensmittelpreise laut des monatlichen<br />
Lebensmittelpreisindizes der Ernährungsund<br />
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten<br />
Nationen (FAO) um fast 33% gegenüber des Vorjahrs<br />
gestiegen. Öl, Getreide – das nun auch noch<br />
in Häfen liegt, anstatt bei den Menschen zu sein –<br />
Fleisch oder sogar Zucker sind unerschwinglich<br />
geworden. Das alles hat ja aber nicht nur mit dem<br />
Krieg zu tun, sondern der Klimawandel bringt da<br />
auch noch eine verheerende Ebene mit rein. In Somalia,<br />
Äthiopien und Kenia hat der eigene Anbau<br />
kaum noch eine Chance, die Verknappung der<br />
Güter führt auch hier zu steigenden Preisen. Ich<br />
finde das schrecklich. Manchmal schäme mich<br />
fast, so privilegiert zu leben. Mich plagt manchmal<br />
ein schlechtes Gewissen, wenn wir happy am Esstisch<br />
oder am Main bei einem friedlichen Picknick<br />
sitzen. Ich versuche aber dieses Gefühl in Dankbarkeit<br />
zu verwandeln, dass wir so leben dürfen<br />
und auch in Motivation und Tatendrang, weiter an<br />
unserer Mission zu arbeiten, die Welt ein bisschen<br />
besser zu machen. Sonst belasten einen auch all<br />
die Ereignisse zu sehr.<br />
Neben der Aufklärung und Sensibilisierung ist<br />
direkte Hilfe euer größtes Anliegen? Was wollt<br />
ihr genau jetzt tun und wie sehen eure Ideen zur<br />
Hilfe detailliert aus?<br />
Direkte Hilfe ist natürlich bei solch einem globalen<br />
Thema für einen kleinen Verein wie uns schwierig.<br />
Nichts tun, ist aber auch keine Option. Offen gesprochen,<br />
kotzt es mich an, dass, um zu helfen,<br />
wiederum „einfach mehr Geld“ notwendig sein<br />
wird. Wir sprechen von einer Inflation von 24% in<br />
diesem Jahr in Sierra Leone! Dürre, steigende Lebensmittelpreise,<br />
begünstigt durch Pandemie<br />
und den Krieg in Europa, treiben die Kosten in unerwartete<br />
Höhen. Wir versuchen also einen Ausgleich<br />
zu leisten und gewisse Preiserhöhungen<br />
abzufedern, um das Leben dort erträglicher zu<br />
machen.<br />
Was können wir tun, um euch und somit die<br />
Menschen in Afrika zu unterstützen?<br />
Was uns tatsächlich am meisten hilft, ist eine monatliche<br />
Unterstützung in Form einer Patenschaft<br />
und natürlich freie beziehungsweise wiederkehrende<br />
Spenden. Dabei gibt es verschiedene Modelle,<br />
bei der die Höhe oder der Verwendungszweck<br />
definiert werden können. Beispielsweise<br />
ob nur speziell ein Kind oder ganzheitlich das Projekt<br />
HOPE gefördert werden soll. Auch bei unserer<br />
Arbeit vor Ort haben wir mit den explodieren<br />
Preisen und den knappen Gütern zu kämpfen<br />
und wissen manchmal gar nicht, wie das zu stemmen<br />
sein soll. Oder ihr besucht uns in unserem<br />
Laden im Roßmarkt. Hier kann man shoppen und<br />
einen Kaffee trinken und mit jedem Einkauf tut<br />
man etwas Gutes. Zum Beispiel finanziert man mit<br />
dem Kauf eines Shirts Mahlzeiten für die Kinder,<br />
Malariabehandlungen oder auch eine Dose Babynahrung.<br />
Das stärkt und hilft uns im Projekt.<br />
Was steht neben der aktuellen Hilfe Afrika vs.<br />
Ukraine als nächstes noch bei euch auf der<br />
Agenda?<br />
Wir haben einige tolle neue Ideen für 2023 im Gepäck,<br />
zum Beispiel einen Charity-Flohmarkt – act<br />
local think global. Der soll richtig cool werden, mit<br />
richtig nicen Ständen und chilligen Beats. Aber<br />
nicht nur das, er soll zum Beispiel auch gesellschaftliche<br />
Themen wie zum Beispiel unser Konsumverhalten<br />
beleuchten und erklären, warum<br />
uns Kleiderspenden in Afrika zum Beispiel nicht<br />
helfen. All diejenigen, die sich an uns richten und<br />
eine Möglichkeit suchen, Second-Hand-Kleidung<br />
sinnig abzugeben, sind hier nun also herzlich eingeladen,<br />
vorbeizukommen und mitzumachen.<br />
Die Standgebühr fließt dann direkt in unser Projekt<br />
und alle Teilnehmenden können auch noch<br />
entscheiden, einen Teil der Einnahmen zu spenden.<br />
Der Termin und die Location stehen noch<br />
nicht, aber wir geben das zeitnah bekannt.<br />
Danke für das aufschlussreiche und wie immer<br />
nette Gespräch.<br />
Interview aus dem Frizz <strong>Magazin</strong> Aschaffenburg<br />
von 2022<br />
Seite 37 Seite 38
Kibera Talents<br />
ONE DAY BILDUNGSSTIPENDIEN IM SLUM VON KENIA<br />
Wir sind<br />
unendlich stolz<br />
Annkent hat es geschafft!<br />
Wir sind so unglaublich stolz und gratulieren von ganzem Herzen!<br />
Sie ist unsere ERSTE ABITURIENTIN. Die Erste in ihrer Familie mit<br />
Abitur.<br />
Sie ist die Erste im Projekt ‚Kibera Talents‘, die ihren<br />
Kibera – einer der größten Slums weltweit. Seit 4<br />
Jahren sind wir mit ONE DAY vor Ort tätig. In unserem<br />
Projekt ‚Kibera Talents‘ betreuen wir gemeinsam<br />
mit Erine, unserer Projektbetreuerin und<br />
Gründerin vor Ort, aktuell 41 Schülerinnen und<br />
Schüler, die dank ihrer Patinnen und Paten die<br />
Chance bekommen, ihren Schulabschluss in Form<br />
des Abiturs zu machen. Das Abitur ist die Voraussetzung<br />
um eine qualifizierte Ausbildung/ Studium<br />
zu machen und so der Armut zu entkommen.<br />
Erine lernt die Jugendlichen in der Vorschule kennen,<br />
die sie gegründet hat. Sie ermöglicht ihnen<br />
auch, dank anderer Geldgeber aus Deutschland,<br />
den Besuch der Grundschule, die in Kenia 8 Jahre<br />
geht. Dank der <strong>One</strong> <strong>Day</strong> Patenschaften haben die<br />
Kids, deren Noten gut genug sind, die Möglichkeit,<br />
die weiterführende Schule zu besuchen und einen<br />
Schulabschluss zu erwerben, mit dem sie entweder<br />
zwei Jahre das College oder vier Jahre die Universität<br />
besuchen. Für den Schulbesuch leben die Stipendiaten<br />
im Internat und kommen in den Schulferien<br />
heim. Im Internat erhalten sie Mahlzeiten. <strong>One</strong><br />
<strong>Day</strong> stellt zusätzlich die Schuluniform. Für die Familien,<br />
die seit Corona mit einer noch größeren Armut<br />
und Lebensmittelknappheit kämpfen, ist es eine<br />
Entlastung zu wissen, ihre Kinder können durchgehend<br />
die Schule besuchen und sind versorgt.<br />
Seit einem Jahr möchten wir einen Schritt weiter gehen<br />
und uns gemeinsam mit Partnern aus<br />
Deutschland und vor Ort mit den Themen Gesundheitsfürsorge<br />
und Workshops zu verschiedenen<br />
Themen (PC-Kurs, Gewaltprävention, …) beschäftigen.<br />
Wir wünschen uns, dass die Kinder nicht nur<br />
mit Bildung, sondern vor allem gesund und mit einem<br />
guten Allgemeinwissen aufwachsen.<br />
Magen-Darm-Krankheiten, HIV, frühe Schwangerschaften,<br />
Gewalt, Alkoholismus, Turberkulose, Infektionskrankheiten,<br />
Mangel- und Fehlernährung<br />
sind nur einige Themen, die Menschen in Slums<br />
zusetzen und in den meisten Fällen – aufgrund von<br />
Geldmangel – schlicht nicht behandelt werden.<br />
Von Prophylaxe haben die wenigsten jemals gehört.<br />
Paten, aber auch Organisationen wie der Zonta-<br />
Club Aschaffenburg, haben den Schritt ermöglicht,<br />
so dass wir uns seit letztem Jahr den Themen<br />
Zahn- und Frauengesundheit widmen. Wir übernehmen<br />
den jährlichen Zahnarztbesuch der Jugendlichen<br />
sowie die Versorgung mit Zahnbürsten<br />
und -pasta. Notwendige medizinische Eingriffe<br />
werden ebenfalls übernommen. Die Mädels, immerhin<br />
28 der 41 Stipendiaten, können wir einmal<br />
jährlich zum Frauenarzt schicken und Hygieneartikel<br />
für ihre Menstruation stellen. Folgen sollen Impfungen<br />
sowie Schulungen zur Gesundheitsfürsorge<br />
und Aufklärung.<br />
Bildung soll sich für die Jugendlichen im Slum lohnen.<br />
Nicht nur, weil wir die Jugendlichen bis zum<br />
erlernten Beruf begleiten, sondern auch, weil wir<br />
Gesundheitsfürsorge ermöglichen – ein teures Gut<br />
für die Familien. Wir hoffen, dass wir durch Aufklärung<br />
einerseits ein Bewusstsein für Vorsorge<br />
schaffen können und gleichzeitig möglichst viele<br />
Familien dazu bewegen können, ihre Kinder nicht<br />
früh zu irgendeiner Art von Arbeit zu schicken, sondern<br />
sie mit gutem Gefühl in das Projekt ‚Kibera<br />
Talents‘ integrieren zu lassen. Wir hoffen, dass Geschwisterkinder<br />
unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
den Traum entwickeln, Mitglied unseres<br />
Projektes zu werden. Dass ihre Eltern diesen Traum<br />
erkennen und unterstützen. Ermöglichen können<br />
wir unsere Träume für die Kinder nur dank Spenden<br />
und Paten, die einen jungen Menschen auf<br />
seinem/ihren Weg begleiten wollen – finanziell,<br />
aber auch mit persönlichen Briefen.<br />
Erine betont immer wieder, dass Jugendliche mit<br />
einem Berufsabschluss den Slum verlassen können,<br />
um ein in unseren Augen ‚normales‘ Leben in<br />
einem Gebäude mit fließend Wasser und Strom zu<br />
führen. Sie können ihre Familien unterstützen, ihren<br />
eigenen Weg aufbauen und ihre Träume, Wünsche<br />
und Hoffnungen umsetzen. Gerade für die jungen<br />
Frauen ist diese Chance ein wahres Geschenk. Wir<br />
hoffen, dass wir langfristig noch viele Paten finden,<br />
die den Jugendlichen dies alles ermöglichen.<br />
Schulabschluss in der Tasche hat! Für ein Mädchen, das in größter<br />
Armut aufwächst, grenzt das an ein Wunder. Annkent lebt, wie alle<br />
Stipendiaten unseres Projekts, im größten Slum Kenias auf. Die<br />
Kids leben in Blechhütten ohne fließend Wasser, Strom oder einer<br />
funktionierenden Infrastruktur. Bildung ist nach wie vor ein<br />
Luxusgut für die meisten Familien. Die Familien kämpfen ums<br />
Überleben. Die Kids, die von einem Besuch der weiterführenden<br />
Schule träumen, schreien von Hunger, weil es den Tag über keine<br />
einzige Mahlzeit gibt. Corona und der Krieg in der Ukraine haben<br />
die Situation zusätzlich verschärft.<br />
Zurück zu Annkent: Sie besucht die Uni seit September 2021 und<br />
studiert ‚Kommunikation und Medien (Communication and media<br />
studies)‘ in Nairobi. Dank gebührt ihrem Paten, der die Patenschaft<br />
auch für den Uni-Besuch für weitere vier Jahre weiterführt und ihr<br />
einen PC ermöglicht hat. Wir sind dafür unglaublich dankbar!<br />
Unser Projekt in Kenia wächst. Immer mehr Jugendliche beenden<br />
die Grundschule (8 Schuljahre in Kenia) und wünschen, weitere<br />
vier Jahre die Schule besuchen zu können, um ihr Abitur zu<br />
machen. Im Anschluss können sie, je nach Noten, die Universität<br />
oder ein College besuchen.<br />
Zu unseren Stipendiaten gehört auch Daisy. Sie ist letztes<br />
Schuljahr dazugekommen. Sie ist 15 Jahre alt und Mutter eines<br />
Kleinkindes. Wir freuen uns, dass sie ihren Traum, die<br />
weiterführende Schule zu besuchen, nicht aufgegeben hat. Ihre<br />
Großmutter pflegt ihre Tochter, während Daisy das Internat<br />
besucht. Unsere Projektbetreuerin vor Ort, Erine, betreut sie und<br />
begleitet sie bei Schulterminen.<br />
Du hast Fragen zur Patenschaft?<br />
Schick einfach eine kurze Mail an<br />
hello@oneday.de<br />
wir helfen dir gerne weiter!!<br />
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TRAUMA-<br />
SENSITIVES<br />
YOGA<br />
Trauma-sensitives Yoga –<br />
was ist das eigentlich?<br />
In den letzten Jahrzehnten scheint Yoga allgegenwärtig.<br />
Weltweit wird die Praxis auf unterschiedlichste Art und Weise,<br />
in all ihrer Vielfalt und den unterschiedlichen Stilen<br />
angewandt. Für manche ist Yoga ein klassisches Hobby, Teil<br />
der eigenen Sportpraxis und Ausgleich zum Alltag, für andere<br />
ist es Teil ihrer ganzheitlichen Praxis, die für einige zudem eine<br />
spirituelle Bedeutung trägt.<br />
„The nature of yoga is to shine the<br />
light of awareness into the darkest<br />
corner of the body.”<br />
Jason Crandell<br />
Auch in unseren HOPE Sheltern ist<br />
Yoga seit 2019 fester Bestandteil einer<br />
jeden Woche. Die Mädchen im<br />
Projekt können so, neben den<br />
unterschiedlichsten Therapieformen<br />
und freiem Spielen, auch auf diesem<br />
Wege – durch Bewegung – ihren<br />
Körper wahrnehmen, kennen- und<br />
im Idealfall akzeptieren lernen.<br />
Während Yoga im Allgemeinen eine<br />
sehr strukturierte Praxis ist, die zwar<br />
Offenheit in ihren Stilen bietet, aber<br />
innerhalb der einzelnen Stunden einem<br />
festen Rahmen folgt, muss<br />
Yoga mit Opfern von Gewalt und<br />
Menschen, die traumatisiert sind, auf<br />
anderem Wege stattfinden.<br />
Wie genau das aussieht und was es<br />
mit trauma-sensitivem Yoga auf sich<br />
hat, möchten wir euch im<br />
nachfolgenden Artikel ein bisschen<br />
genauer erklären.<br />
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Trauma<br />
Der Begriff Trauma kommt aus<br />
dem Griechischen und bedeutet<br />
Verletzung. In der Medizin<br />
beschreibt der Begriff (akute,<br />
schwere) körperliche Verletzungen,<br />
die beispielsweise<br />
durch einen Unfall oder Gewalt<br />
entstehen. In der Psychologie<br />
wird der Begriff verwendet, um<br />
eine starke psychische Erschütterung<br />
zu beschreiben,<br />
die durch ein traumatisierendes<br />
Erlebnis hervorgerufen wird.<br />
Die Bezeichnung Trauma beschreibt<br />
dabei sowohl die Symptome<br />
und das daraus entstehende<br />
Krankheitsbild als auch<br />
das Ereignis, welches zu selbigen<br />
führte.<br />
Beispiele hierfür sind psychische<br />
Folgen von Gewalt,<br />
Kriegserlebnissen oder anderen<br />
Situationen, die eine Bedrohung<br />
für das Leben oder die<br />
körperliche Unversehrtheit der<br />
Betroffenen oder einer nahestehenden<br />
Person darstellen.<br />
TSY<br />
Trauma-sensitives Yoga richtet<br />
sich an Menschen, die ein traumatisches<br />
Ereignis durchlebt<br />
haben und mit den Folgen leben.<br />
Es soll einen geschützten<br />
Raum bieten, in dem sich Betroffene<br />
Schritt für Schritt den<br />
eigenen Körperempfindungen<br />
annähern können.<br />
Die Grundlagen des TSY beruhen<br />
auf der Bindungstheorie<br />
sowie aus Wissen der Neurophysiologie<br />
und Psychotraumatologie.<br />
Trigger vergangener<br />
Traumata finden sich häufig im<br />
Inneren. Oft fühlen sich Betroffene<br />
von Emotionen und Empfindungen<br />
überwältigt, taub<br />
oder abgeschnitten. Häufig leiden<br />
sie unter chronischen<br />
Schmerzen, ausgelöst durch<br />
die psychische Belastung. Ihr<br />
Körper reagiert, als würde die<br />
akute Gefahr weiterbestehen.<br />
TSY ist ein körperorientierter<br />
Ansatz, der das Zusammenspiel<br />
von Geist und Körper zur<br />
Heilung von Traumata nutzt.<br />
Die achtsame und behutsame<br />
Yogapraxis hilft das Bewusstsein<br />
für den eigenen Körper<br />
wieder zu gewinnen, im Hier<br />
und Jetzt anzukommen und zu<br />
beobachten, ohne zu reagieren:<br />
eine Grundvoraussetzung, um<br />
sich mit den Erinnerungen<br />
auseinandersetzen zu können.<br />
Bewusst ausgeführte Haltungen<br />
(Asanas) und Atemübungen<br />
(Pranayama) regulieren das<br />
Nervensystem und helfen Betroffenen,<br />
sich geerdeter, stärker<br />
und ruhiger zu fühlen. Auf<br />
diese Weise können sie Kontrolle<br />
über Ihre Gedanken,<br />
Emotionen und Körperreaktionen<br />
wiedererlangen.<br />
Im Gegensatz zu geführten<br />
Yoga Einheiten, wie sie allgemein<br />
bekannt sind, bietet trauma-sensitives<br />
Yoga einen offenen<br />
und gleichsam<br />
geschützten Raum. Offen für<br />
jede*n Betroffene*n, geschützt<br />
durch Rahmen, Raum und festen<br />
Gruppenzusammenhalt.<br />
Der wichtigste Faktor hierbei:<br />
Alles kann, nichts muss. TSY<br />
Lehrende geben Angebote, die<br />
Teilnehmenden entscheiden<br />
selbst, welches davon sie annehmen,<br />
wie weit sie gehen<br />
können und wollen. Der Kurs<br />
darf jederzeit verlassen werden,<br />
wenn sich etwas zu viel, zu<br />
nah oder zu eng anfühlt. Die<br />
Freiwilligkeit, sowohl bei den<br />
einzelnen Übungen als auch<br />
der gesamten Praxis, ist enorm<br />
wichtig, um den Betroffenen<br />
diese Wahlmöglichkeit zu bieten.<br />
Alle Gefühle, Bedürfnisse<br />
und Emotionen sind im geschützten<br />
Raum okay. Und<br />
dazu gehört auch die Möglichkeit<br />
zu gehen, wann immer es<br />
zu viel wird. TSY – insbesondere<br />
mit Gewaltopfern – arbeitet<br />
niemals mit Berührungen. Asanas<br />
werden vorgemacht, begleitet<br />
und unterstützt, Betroffene<br />
können sich aber sicher<br />
sein, dass sie niemand, auch<br />
nicht die Lehrenden selbst, berühren.<br />
Dies schafft ein gewisses<br />
Maß an Sicherheit, die<br />
grundlegend für den gesamten<br />
Heilungsprozess sind.<br />
TSY im<br />
HOPE<br />
Shelter<br />
„Es sind die Begegnungen mit<br />
Menschen...“<br />
Im Laufe der Jahre ergaben<br />
sich durch unsere Projekte in<br />
Sierra Leone immer wieder<br />
spannende Begegnungen, die<br />
rückblickend eine große Bedeutung<br />
für unsere Projekte<br />
haben sollten. Eine davon war<br />
das Kennenlernen von Julia<br />
2019.<br />
Julia Emes lebt in Freetown.<br />
Dort arbeitet sie an verschiedenen<br />
Projekten, ist Psychotherapeutin<br />
und Yogalehrerin mit einer<br />
Zusatzausbildung im Bereich<br />
trauma-sensitives Yoga.<br />
Der Austausch und das Kennenlernen<br />
von Julia und ihrer<br />
Arbeit war nicht nur spannend,<br />
sondern auch von langfristigen<br />
Plänen gespickt: Schnell wurde<br />
deutlich, dass Yoga nicht nur<br />
unser Team in seiner täglichen<br />
Arbeit und der persönlichen<br />
Entwicklung unterstützen<br />
könnte, sondern einen positiven<br />
Einfluss auf die Therapie<br />
der Opfer in unseren Projekten<br />
haben könnte.<br />
Gemeinsam mit Barbadee Samura,<br />
einem Trainer aus ihrem<br />
Team, kam sie kurze Zeit später<br />
auf unsere Einladung hin in unser<br />
Projekt HOPE. Nur einige<br />
Gespräche später war klar:<br />
Wir möchten trauma-sensitives<br />
Yoga im Projekt anbieten.<br />
So nahm Julia sich die Zeit einige<br />
unserer Mitarbeitenden in<br />
die Thematik einzuführen, ihnen<br />
Grundlagen an die Hand<br />
zu geben, die sie künftig selbst<br />
– gemeinsam mit den Opfern<br />
– durchführen sollten. Viele<br />
Stunden Training später, reiste<br />
Julia ab. Doch sie hinterließ ihre<br />
Spuren und ein neues Instrument,<br />
eine neue Herangehensweise,<br />
die unser Projekt bis<br />
heute begleitet.<br />
Die wöchentlichen Yoga Einheiten<br />
sind für jedes Mädchen<br />
zugänglich. Sie dürfen teilnehmen,<br />
können den Vorschlägen<br />
der Sozialarbeitenden folgen<br />
oder ihr eigenes Ding daraus<br />
machen. Hier haben sie Raum<br />
sich zu entfalten, sich und ihren<br />
Körper kennenzulernen und arbeiten<br />
so – ganz ohne Vorgaben,<br />
Erwartungen und Ziele<br />
von außen. Wer sich unwohl<br />
fühlt, darf gehen. Wer möchte,<br />
kann bleiben.<br />
In den letzten drei Jahren hat<br />
sich so ein Werkzeug etabliert,<br />
dessen Ergebnisse faszinierend<br />
sind. Wir stellen fest, dass<br />
die Mädchen aufgrund ihrer<br />
Yogapraxis offener mit sich und<br />
anderen umgehen, sowohl in<br />
der Einzel- als auch in der<br />
Gruppentherapie Fortschritte<br />
machen und „ganz nebenbei“<br />
wieder Raum für sich einnehmen.<br />
Schritt für Schritt zurück<br />
zu sich selbst und einer hoffnungsvollen<br />
Zukunft. Auch für<br />
unsere Mitarbeitenden hat sich<br />
Yoga als hilfreiches Tool erwiesen:<br />
Es hilft ihnen sich auf ihren<br />
Tag vorzubereiten, zwischendurch<br />
mal durchzuatmen und einen<br />
neuen Zugang zu den Opfern<br />
zu finden. Sowohl die Selbst Praxis<br />
als auch die Stunden mit den<br />
Mädchen sind ein liebgewonnener<br />
Teil des Alltags geworden.<br />
Langfristig möchte Julia wiederkommen,<br />
Yogalehrerinnen und -<br />
lehrer in der trauma-sensitiven<br />
Praxis ausbilden, um so ein festes<br />
Netz über das gesamte Land hinweg<br />
aufzubauen. Wir sind uns<br />
sicher: der Aufwand lohnt sich.<br />
Und vielleicht hat am Ende des<br />
Tages eine*r unserer Mitarbeitenden<br />
die Chance an dieser Ausbildung,<br />
diesem Training teilzunehmen.<br />
Um möglichst viele Mädchen<br />
zu erreichen und Hoffnung<br />
in das Shelter sowie die Gemeinden<br />
Sierra Leones zu bringen.<br />
Saskia erzählt:<br />
„Ich hatte ein paar Yogamatten über<br />
eine Facebookgruppe in Sierra Leone<br />
gekauft, um im Shelter Yoga stattfinden<br />
zu lassen.<br />
Eine Julia verkaufte diese und nach<br />
meiner Ankunft in Freetown, wollten<br />
Fayiah und ich diese abholen. Julia<br />
schickte mir eine Adresse und Fayiah<br />
und ich fanden und an einem Haus<br />
mit schöner Aussicht auf Freetown<br />
wieder.<br />
Julia öffnete uns herzlich die Türe. Sie<br />
bat mich und Fayiah ins Haus, bot<br />
uns beiden Tee und selbstgebackene<br />
Brownies an. Ich war begeistert. Julia<br />
lebte mit ihrem Mann seit einigen Jahren<br />
in Sierra Leone und kam ursprünglich<br />
aus UK. So begann unsere<br />
Geschichte und die von TSY in Sierra<br />
Leone.“<br />
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UNSERE<br />
TRAINER*INNEN<br />
Yoga in Sierra Leone<br />
Babardee Fakeh<br />
Samura (34 Jahre)<br />
Mein Yogaweg:<br />
2012 brachte mich mein Martial<br />
Arts Lehrer das erste Mal zum<br />
Yoga. An diesem Tag entdeckte ich<br />
auch meine Leidenschaft für Yoga.<br />
Sie hat mich seitdem nie wieder<br />
losgelassen.<br />
2014 durfte ich an meiner ersten<br />
Yogaausbildung bei Gina Woodhull<br />
teilnehmen. Drei Jahre später reiste<br />
ich für eine weitere Ausbildung<br />
nach Kenia und später, gemeinsam<br />
mit Gina, nach Nigeria für ein weiteres<br />
500 Std Training.<br />
Was Yoga für mich beutetet:<br />
Yoga bedeutet Leben. Yoga bedeutet<br />
Hoffnung. Für den heutigen<br />
Tag und unsere Zukunft. Es bedeutet<br />
mir alles.<br />
Was Yoga in Sierra Leone bewirken<br />
kann:<br />
Yoga kann ein Wendepunkt für die<br />
Menschen in Sierra Leone bedeuten.<br />
Die Yogapraxis beinhaltet so<br />
viele transformierende Werkzeuge<br />
für mehr Achtsamkeit und ein gesundes<br />
Leben.<br />
Wenn wir mehr Menschen mit Yoga<br />
erreichen, können wir ihnen dabei<br />
helfen, sich selbst besser kennenzulernen<br />
und besser für sich<br />
selbst zu sorgen. Außerdem kann<br />
Yoga Stress reduzieren, Achtsamkeit<br />
kultivieren und negative<br />
Gedanken sowie Gewalt reduzieren.<br />
Die Yogapraxis kann uns dabei<br />
helfen, eine respektvollere und<br />
vertrauensvollere Umgebung für<br />
alle zu schaffen. Es wird uns dabei<br />
helfen negative Energien in positive<br />
zu verwandeln und Frieden<br />
und Einheit ins Land zu bringen.<br />
Ich glaube fest daran, dass Yoga<br />
Sierra Leone als Land verändern<br />
kann.<br />
Alhaji a.k.a.<br />
Powerman :) (38 Jahre)<br />
Mein Yogaweg:<br />
2008 entdeckte ich Yoga für mich.<br />
Nur vier Jahre später begann ich<br />
meine erste Ausbildung. Es folgten<br />
noch drei weitere, unter anderem<br />
für Yoga mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Ich hatte das Glück durch<br />
meine Arbeit als Assistenzlehrer<br />
viele weitere Einblicke in die Welt<br />
des Yogas zu erhalten und mich<br />
immer weiterzuentwickeln.<br />
Was Yoga für mich beutetet:<br />
Yoga bedeutet mir unendlich viel.<br />
Es hilft mir meinen Körper, meinen<br />
Geist und meine Seele in Einklang<br />
zu bringen. Es bringt mich dazu, einen<br />
gesunden Lifestyle zu leben<br />
und meine eigenen Fähigkeiten,<br />
sowohl körperlich als auch geistig,<br />
stetig weiterzuentwickeln. Es hilft<br />
mir, mich zu konzentrieren, bewegt<br />
mich und mein ganzes Leben.<br />
Was Yoga in Sierra Leone bewirken<br />
kann<br />
Durch ihre Erfahrungen während<br />
des Bürgerkriegs und der Ebola<br />
Epidemie sind die meisten Menschen<br />
in Sierra Leone psychisch belastet.<br />
Jetzt folgt nach all dem Übel,<br />
dass sie bereits erleben mussten,<br />
auch noch COVID-19. Die mentale<br />
Belastung ist enorm.<br />
Yoga und Meditation sind äußerst<br />
hilfreiche Tools, um Stress zu reduzieren.<br />
Yoga bringt Achtsamkeit<br />
nach Sierra Leone. Um diese positiven<br />
Auswirkungen an mögliche<br />
viele Menschen weitergeben zu<br />
können, haben wir in den letzten<br />
Jahren damit begonnen Yoga an<br />
Schulen und in Gemeinden zu<br />
unterrichten. Wir möchten Yoga in<br />
Sierra Leone bekannter machen<br />
und so möglichst viele Menschen<br />
erreichen, damit sie von allen<br />
Vorteilen der Yogapraxis profitieren<br />
können.<br />
Edward Kekura<br />
Kamara (31 Jahre)<br />
Mein Yogaweg:<br />
Vor einigen Jahren lud mich ein<br />
Freund ein, gemeinsam mit ihm ein<br />
großes Yogaevent und -training<br />
in Freetown zu besuchen. Das war<br />
der Tag, an dem ich mich in Yoga<br />
verliebte. Uns wurde damals angeboten,<br />
im Nachgang wöchentliche<br />
Reports an unsere Trainer*innen zu<br />
senden, wie es uns mit der Yogapraxis<br />
so erging. Und so setzte ich<br />
mich jede Woche hin und verfasste<br />
einen kleinen Bericht. Einige Monate<br />
später kontaktierte mich unsere<br />
damalige Yogalehrerin, Gina<br />
Woodhill: Sie hatte mich für ein<br />
Teacher Training in Kenia empfohlen,<br />
bei dem ich schließlich 2017<br />
meine Ausbildung machen durfte.<br />
Die Reise war unvergesslich,<br />
interaktiv und unfassbar lehrreich.<br />
Es war außerdem der allererste<br />
Flug in meinem Leben. Ein Erlebnis,<br />
was mich bis heute begleitet.<br />
Nach der Ausbildung begann ich –<br />
etwa ein Jahr lang – Gemeinden,<br />
Dörfer und Städte in meiner Umgebung<br />
zu besuchen und ihnen Yoga<br />
ans Herz zu legen. Mittlerweile<br />
arbeite ich mit Fußballteams, Athletinnen<br />
und Athleten, Tanzgruppen,<br />
Hebammen und Menschen<br />
mit<br />
körperlichen<br />
Herausforderungen. Yoga ist so<br />
bunt wie die Menschen selbst.<br />
Was Yoga für mich beutetet:<br />
Yoga bedeutet mir einfach alles.<br />
Yoga gibt mir ein Gefühl von<br />
Zuhause, von Familie, von Zugehörigkeit.<br />
Gefühle, die ich bis zu meiner<br />
Ausbildung so nicht kannte. Ich<br />
weiß nun, wie sich Liebe anfühlt.<br />
Was Yoga in Sierra Leone bewirken<br />
kann<br />
Früher dachten viele Menschen in<br />
Sierra Leone, dass Yoga eine Religion<br />
sei. Andere behaupteten,<br />
Yoga sei nur eine Sportart. Heute<br />
ändert sich dieses Bild glücklicherweise<br />
und die Menschen realisieren,<br />
dass Yoga ein Lebensstil,<br />
eine Lebenseinstellung ist.<br />
Yoga kann Stress und Trauma<br />
reduzieren.<br />
Yoga ist Einheit und Verbindung.<br />
Yoga ist keine Religion. Viel mehr<br />
ist Yoga Einheit und Verbindung<br />
untereinander. Miteinander.<br />
Yoga kann so vieles bewirken.<br />
Kraftaufbau, gesundheitliche Verbesserungen,<br />
aber am Ende des<br />
Tages ist die mentale Wirkung das<br />
was für die Menschen hier am hilfreichsten<br />
ist. So viele von ihnen haben<br />
schwere Trauma durchlebt<br />
und leben in einem permanenten<br />
Stresszustand. Yoga kann dabei<br />
helfen, ihr Trauma aufzuarbeiten,<br />
Stress zu reduzieren und Liebe und<br />
Respekt untereinander zu verbreiten.<br />
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YOGA FÜR<br />
STRAßENKINDER<br />
IN SIERRA LEONE<br />
Ein Projekt zur präventiven Gewaltvermeidung. Für starke, positive<br />
Persönlichkeitsentwicklung, ein Projekt zur Stärkung von Kinderrechten<br />
Versucht, diese Welt ein<br />
wenig besser zu verlassen, als<br />
ihr sie vorgefunden habt.<br />
(Robert Baden-Powell)<br />
„Wenn ein Mensch Asana auf die richtige Art und Weise<br />
übt, so hat das zur Folge, dass er auch durch extreme Einflüsse<br />
nicht aus dem Gleichgewicht gebracht wird.“<br />
(Patjanjali Yoga Sutra 2.48)<br />
Yoga kennenlernen, einen Zugang zu<br />
sich selbst finden. Wissen, dass es andere<br />
Wege als Gewalt gibt, wenn die<br />
Angst im Bauch zu groß wird. Neue Auswege<br />
sehen und Verbundenheit mit Anderen<br />
erleben. Diese Erfahrungen<br />
möchten wir Straßenkindern in Sierra<br />
Leone zu Teil werden lassen, die sonst<br />
keine Möglichkeit hätten diese Praxis zu<br />
erlernen.<br />
Im September 2022 initiierten wir daher<br />
ein Yoga Pilot Projekt für Straßenkinder<br />
in Sierra Leone. Vier Landsleute aus Sierra<br />
Leone (die wir euch bereits auf den<br />
vorherigen Seiten vorgestellt haben)<br />
bieten seitdem wöchentliche Kurse für<br />
Straßenkinder an. Sie sind Vorbild, geben<br />
Halt, bieten wertvolle Beschäftigung.<br />
Eine Anlaufstelle, eine Gemeinschaft<br />
und ein erstes Zusammenfinden<br />
mit und durch Yoga.<br />
Die Kinder kommen zum Yoga, fassen<br />
Vertrauen und praktizieren mit den ONE<br />
DAY Yogis.<br />
Sie lernen dabei nicht nur die Praxis<br />
selbst, sondern auch ihre Rechte als<br />
Kind kennen. Sie verstehen und wissen,<br />
dass niemand ihnen weh tun oder sie<br />
verletzen darf, dass sie bei uns eine Notinsel,<br />
einen Ansprechpartner, einen<br />
Ausweg finden, sollten sie Opfer von Gewalt<br />
werden.<br />
Unsere Vision ist es, dieses Projekt<br />
wachsen zu lassen und die passende<br />
Finanzierung dafür zu finden.<br />
Du möchtest einen Beitrag leisten, dass<br />
unser Yoga-Projekt für Streetkids wachsen<br />
kann?<br />
Mit uns die Welt ein Stückchen besser<br />
machen.<br />
DEINE SPENDE KOMMT AN!<br />
PERSÖNLICH, TRANSPARENT<br />
UND NACHHALTIG.<br />
Seite 47<br />
Seite 48
ACT LOCAL<br />
THINK GLOBAL<br />
Never stop learning. Never stop growing.<br />
Seite 49<br />
Seite 50
WARUM<br />
KLEIDERSPENDEN<br />
SCHADEN KÖNNEN<br />
Der Blick geht in den überfüllten Kleiderschrank oder<br />
auf die Stapel schon wieder zu klein gewordener<br />
Kinderkleidung. „Was für eine Verschwendung, die<br />
Sachen sind doch noch richtig gut.“ Schnell sind ein<br />
paar Kisten gepackt und man möchte mit den ausrangierten<br />
Kleidungsstücken gerne helfen, abgeben wovon man<br />
schlichtweg zu viel hat. Vielleicht freuen sich andere<br />
darüber. Mindestens 2–3-mal pro Woche erhalten wir bei<br />
ONE DAY Anfragen, ob wir dieses besagte „zu viel“ in unsere<br />
Projekte weiterleiten können. Manchmal werden uns ganze<br />
Pakete voller Kleidung auch einfach zugesendet.<br />
Gut gemeint ist nicht immer gut getan. Das ist der Grund,<br />
warum wir dieses Thema unbedingt aufgreifen und euch<br />
einen neuen Blickwinkel aufzeigen möchten. Denn leider<br />
wissen die Wenigsten, dass diese gespendete Kleidung in<br />
großem Stil sogar schaden kann. Auch Julia, aus unserem<br />
Team, die sich diesem Thema angenommen hat, saß<br />
während ihrer Recherche oft sprachlos vor dem Bildschirm.<br />
Kleiderspenden in andere Länder, in unserem Fall nach<br />
Afrika, sind seit vielen Jahren ein großes Thema. Angefangen<br />
irgendwo in den 90ern, als man plötzlich nicht mehr nur<br />
zu jeder Jahreszeit eine neue Kollektion vorfand, sondern<br />
alle paar Wochen neue Kollektionen in den Läden hingen.<br />
Der Beginn von „Fast Fashion“. So ist es kein Wunder, dass<br />
die Altkleiderflut rasend schnell zunahm und um mehr als<br />
20% anstieg – und bis heute stetig steigt.<br />
Pro Jahr kommen so tonnenweise Altkleider zusammen. Da<br />
der Bedarf an Second Hand Kleidung in Deutschland nicht<br />
ansatzweise so hoch ist wie das Angebot, werden die<br />
Sachen gerne in ärmere Länder weitergegeben. So entsteht<br />
bei den „Ausmistenden“ ein gutes Gefühl, an anderer Stelle<br />
allerdings ein mehr als fragwürdiges Geschäftsmodell.<br />
Die riesige Flut an Altkleidern überschwemmt seit Jahren<br />
einen großen Teil des afrikanischen Textilmarktes und zerstörte<br />
ihn damit fast in Gänze. Die EU schützt Länder zum<br />
Beispiel vor solchen Möglichkeiten, dass Güter in den<br />
„Markt“ geschenkt oder zu Dumping-Preisen angeboten<br />
werden. Mit gutem Grund, denn das würde dem Markt nicht<br />
gut tun und vielen Unternehmen schaden.<br />
Sicherlich führten weitere Faktoren, wie eine schlechte<br />
Infrastruktur und mangelhafte Energieversorgung zur<br />
Situation am Textilmarkt in Afrika, doch die massenweisen<br />
Ballen an zusammengepresster Kleidung ließ dem<br />
heimischen Textilmarkt keine Chance mehr. So verloren<br />
viele Arbeiter*innen, wie lokale<br />
Näher*innen und Schneider*innen<br />
ihren lebensnotwendigen Job, ihren<br />
Unterhalt.<br />
Mittlerweile haben einige afrikanische<br />
Länder den Import von Second Hand<br />
Kleidung verboten. Bisher leider nur<br />
wenige, darunter Nigeria, Äthiopien<br />
und Südafrika.<br />
Und bei ONE DAY? Wieso nehmt ihr<br />
die Spenden nicht direkt mit in eure<br />
Projekte?<br />
Die Gründe beginnen schon beim organisatorischen<br />
Aufwand, der dahintersteckt.<br />
Für uns wäre es viel<br />
Aufwand, Kleiderspenden in unsere<br />
Projekte zu transportieren. Zunächst<br />
müssen wir die abgegebenen<br />
Spenden nach Brauchbarkeit<br />
sortieren, lagern und uns schließlich<br />
um die Entsorgung kümmern.<br />
Das überfordert sowohl unsere Zeit-,<br />
Platz- als auch Personalkapazitäten.<br />
Der organisatorische Aufwand für<br />
einen Transport nach Sierra Leone<br />
wäre ebenso enorm und auch mit<br />
Blick auf den CO² Fußabdruck, den wir<br />
in der Welt hinterlassen, nicht sinnvoll.<br />
In den letzten Jahren haben wir nur<br />
selten etwas nach Sierra Leone verschifft<br />
oder auf unseren Reisen<br />
mitgenommen. Der Aufwand übersteigt<br />
den Nutzen leider bei Weitem -<br />
auch wenn alles Mitgebrachte sicher<br />
freudig entgegengenommen würde.<br />
Unser Ziel ist es, das nur in Fällen zu<br />
tun, wenn Produkte oder Hilfsgüter<br />
nicht vor Ort erhältlich sind.<br />
Du willst langfristig<br />
weniger aussortieren (&<br />
neu kaufen) und dir eine<br />
nachhaltige Garderobe<br />
aufbauen, an der du<br />
lange Freude behältst?<br />
Auf der nächsten Seite<br />
zeigen dir die Mädels<br />
von Everless Wardrobe,<br />
was der Begriff Capsule<br />
Wardrobe bedeutet &<br />
wie du deine ganz<br />
persönliche Kapsel<br />
erstellen kannst.<br />
Und der für uns wichtigste Grund: Wir<br />
fördern – in all unseren Projekten –<br />
Hilfe zur Selbsthilfe und orientieren<br />
uns an den SDG‘s (Sustainable Development<br />
Goals). Nachhaltigkeit, Eigenständigkeit<br />
und Unabhängigkeit zu<br />
fördern ist uns unglaublich wichtig.<br />
Wir wünschen uns, dass die<br />
Beteiligten in unseren Projekten<br />
langfristig auf eigenen Beinen stehen,<br />
was in einem Projekt wie unserem,<br />
das Unterstützung in Ausnahmesituationen<br />
bietet, ohnehin sehr schwierig<br />
ist, wir arbeiten schließlich mit<br />
Kindern. Krankenhäuser und Frauenhäuser<br />
in Europa finanzieren sich auch<br />
nur in den seltensten Fällen selbst,<br />
sondern werden durch staatliche<br />
Träger und soziale Systeme abgesichert.<br />
Dennoch möchten wir in jedem Fall, ja<br />
müssen sogar, sicherstellen, dass die<br />
Kaufkraft vor Ort bleibt, wächst und<br />
unser Tun keinen negativen Einfluss<br />
hat. Uns ist es lieber, die Näherin vor<br />
Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen, als<br />
kostengünstig Kleidung für unsere<br />
Mädchen einzuschleusen, die dem<br />
lokalen Markt keine Chance lassen. In<br />
Sierra Leone gibt es ausreichend Rohmaterialien,<br />
wunderschöne farbenfrohe<br />
Stoffe und viele ausgebildete<br />
Näher:innen – unsere Förderung gilt<br />
Zweiterem.<br />
Was kann ich tun? Wie kann ich<br />
helfen? Was mache ich mit meinen<br />
alten Kleidern?<br />
Wir haben nicht die EINE Lösung für<br />
das Gesamtproblem, glauben aber<br />
daran, dass wir alle etwas dazu beisteuern<br />
können, dass nicht mehr so viel<br />
Kleidung nach so kurzer Zeit im Altkleidersack<br />
landet.<br />
Wie kannst Du also wirklich helfen?<br />
“Sei die Veränderung, die Du in der<br />
Welt sehen willst.”<br />
Mit den ausgemisteten Kisten ist es an<br />
dieser Stelle leider nicht getan.<br />
1. Verkaufe deine Kleidung doch auf<br />
Flohmärkten, veranstalte deinen eigenen<br />
Garagenflohmarkt oder nutze<br />
Verkaufsportale online. Den Erlös<br />
kannst Du an uns spenden. So können<br />
wir mit dem Geld gezielt unsere Projekte<br />
vor Ort unterstützen und du<br />
weißt ganz genau, dass dein Geld dort<br />
ankommt, wo es gebraucht wird. So<br />
hat dein aussortierter Kleiderschrank<br />
gleich noch etwas Gutes getan und finanziert<br />
vielleicht einen Monat das<br />
Gehalt eines medizinischen Mitarbeitenden.<br />
2. Packe das Problem an der Wurzel<br />
an – weniger ist oft mehr. Du kannst<br />
dich hierzu auch mal auf der nächsten<br />
Seite bei unseren Freunden von<br />
Everless inspirieren lassen<br />
3. Shoppe fair und nachhaltig. Achte<br />
auf die Herstellung und kaufe lieber<br />
ein Teil weniger, dafür aber etwas, das<br />
eine faire Herstellung nachweisen<br />
kann. Bio Baumwolle und faire Arbeitsbedingungen<br />
bei der Herstellung<br />
deiner Kleidung sind meist deutlich<br />
erkennbar.<br />
4. Schau bei uns im Charity-Shop vorbei!<br />
Fair, nachhaltig, mit großem<br />
Spendenanteil, der direkt in unsere<br />
Projekte fließt. So tust du schon beim<br />
KAUF Gutes.<br />
Wir hoffen, dass wir mit diesen Infos<br />
ein wenig Licht ins Thema Kleiderspenden<br />
bringen können und danken<br />
trotzdem allen, die den wunderbaren<br />
Gedanken gehegt haben, etwas<br />
abzugeben und an Andere zu denken.<br />
Seite 51<br />
Seite 52
EVERLESS<br />
Tipps für einen minimalistischen Kleiderschrank aus der Region<br />
Auch wir kannten dieses große<br />
Fragezeichen über unseren Köpfen nur zu<br />
gut und hatten bis dato nicht verstanden,<br />
dass einfach mehr kaufen nicht die<br />
Lösung des eigentlichen Problems ist.<br />
Ganz im Gegenteil, es vergrößerte nur<br />
den Frust über unsere Garderobe und<br />
schmälerte den Geldbeutel<br />
unnötigerweise. In den letzten Jahren<br />
haben wir uns deshalb intensiv mit<br />
unserem persönlichen Stil, unserem<br />
Kleiderschrankinhalt und vor allem mit<br />
der Suche nach den Ursachen für diese<br />
Unzufriedenheit beschäftigt. Dabei<br />
haben wir das Thema „Capsule<br />
Wardrobe“ für uns entdeckt und<br />
festgestellt, dass ein zufriedenstellender<br />
Kleiderschrank glücklicherweise kein<br />
Zufall sein muss.<br />
Capsule what? Hast du den Begriff noch<br />
Wusstest du, dass wir in 80% der Zeit<br />
nur 20% unserer Kleidung tragen!?<br />
Frauen besitzen im Durchschnitt 118 Kleidungsstücke (Unterwäsche und Socken<br />
ausgenommen). Jedes fünfte Kleidungsstück bleibt dabei ungenutzt im Kleiderschrank<br />
liegen oder wandert viel zu früh in den Altkleider-Container. Kein Wunder also, dass wir<br />
oftmals das Gefühl haben, trotz vollem Kleiderschrank nichts zum Anziehen zu haben!<br />
nie gehört? Kein Problem! Dann<br />
versuchen wir dir das Ganze jetzt mal<br />
etwas näher zu bringen und zeigen dir,<br />
was das genau mit deinem<br />
Kleiderschrank zu tun hat.<br />
Eine Capsule Wardrobe ist eine<br />
Garderobe mit einer reduzierten Anzahl<br />
von Kleidungsstücken (ca. 30-40 Stück<br />
pro Saison). Sie ist farblich aufeinander<br />
abgestimmt, relativ zeitlos und bietet<br />
möglichst<br />
viele<br />
Kombinationsmöglichkeiten. Und das<br />
Wichtigste ist: Sie passt zu dir, deinen<br />
persönlichen Bedürfnissen und deinem<br />
individuellen Alltag. Eine Capsule<br />
Wardrobe soll dir dabei helfen, dass du<br />
vor deinem Kleiderschrank stehst und<br />
endlich das Gefühl hast: Ich habe fast<br />
ausschließlich Kleidung, die ich liebe und<br />
auch wirklich gerne trage.<br />
Everless<br />
ist seit 2022<br />
ONE DAY PATE<br />
Zusammengefasst lässt sich also sagen,<br />
dass man mit einer Capsule Wardrobe<br />
täglich Zeit, Nerven und Geld spart und<br />
dabei seinen ökologischen Fußabdruck<br />
reduzieren kann.<br />
Wie gehst du beim Erstellen einer<br />
Capsule Wardrobe am besten vor? Mit<br />
dieser Frage lassen sich Bücher füllen -<br />
um dir eine Orientierung geben zu<br />
können, haben wir das Vorgehen in<br />
folgende Punkte, unserem „everless-<br />
Prinzip“ zusammengefasst:<br />
Analysieren - Deinen persönlichen Stil<br />
finden<br />
Reduzieren - Detox für den<br />
Kleiderschrank<br />
Umsetzen - Wunsch-Garderobe<br />
verwirklichen<br />
Beim ersten Schritt, dem Analysieren,<br />
geht es vor allem darum, sich<br />
Inspirationen zu suchen, den eigenen Stil<br />
zu entdecken, sein persönliches<br />
Farbkonzept zu erstellen und mit Hilfe<br />
von beispielsweise Outfit Formeln<br />
funktionierende Outfit-Kombinationen zu<br />
entwickeln.<br />
Weiter geht es mit dem Reduzieren, also<br />
dem Ausmisten. Dahinter verbirgt sich ein<br />
weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg<br />
zur Capsule Wardrobe. Denn nur, wenn<br />
du eine gute Übersicht hast und dir<br />
bewusst wird, was genau einen Platz in<br />
deinem Kleiderschrank verdient hat,<br />
kannst du den nächsten Schritt in<br />
Richtung Capsule Wardrobe gehen.<br />
Wenn du die Grundlagen in deinem<br />
Kleiderschrank geschaffen hast, geht es<br />
nun darum, fehlende Kleidungsstücke zu<br />
ermitteln. Durch das Schreiben einer<br />
gezielten Wunschliste erreichst du ein<br />
bewusstes Einkaufsverhalten.<br />
In unserem eBook “Der Kleiderschrank<br />
Kompass - Dein Weg zur Capsule<br />
Wardrobe”, welches dich Schritt für<br />
Schritt auf dem Weg zu deiner Capsule<br />
Wardrobe unterstützt, gehen wir auf<br />
diese Punkte sehr ausführlich ein.<br />
Capsule Wardrobe kann noch so viel<br />
mehr! In einer Welt voller “Fast Fashion”<br />
profitiert auch die Umwelt von einer<br />
durchdachten Garderobe. Dabei geht es<br />
nicht zwingend darum, ausschließlich Fair<br />
Fashion Brands zu kaufen, sondern<br />
vielmehr darum, jede Kaufentscheidung<br />
gründlich zu durchdenken und dadurch<br />
das eigene Konsumverhalten gesünder<br />
zu gestalten. Wenn man sich einmal<br />
überlegt, dass ein Kleidungsstück<br />
durchschnittlich nur vier Mal getragen<br />
wird (ab 30 Mal tragen gilt ein Kleidungsstück als nachhaltig) und wir<br />
mittlerweile doppelt so viel Kleidung kaufen, als noch vor 10 Jahren,<br />
ist es ein deutliches Zeichen, einmal genauer hinzuschauen.<br />
Versteh uns nicht falsch, es spricht natürlich grundsätzlich nichts<br />
gegen Modekonsum - Mode soll und darf immer Spaß machen!<br />
Unsere Kleidung, die wie nichts anderes so nah an uns dran ist,<br />
nimmt einen Einfluss auf uns. Die Falsche kann uns in unserem Alltag<br />
einschränken, weil sie nicht sitzt, zwickt und am Ende einfach nicht zu<br />
uns persönlich passt. Die Richtige allerdings, unterstützt uns in<br />
ALLEM. Sie schenkt uns Wohlbefinden, Selbstbewusstsein und gibt<br />
uns die Möglichkeit, unserer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen!<br />
Kleidung kaufen ja - aber lasst es uns bewusster gestalten! Ganz<br />
getreu unserem Lieblingsmotto: “Weniger kaufen, besser auswählen,<br />
länger Freude daran haben” (Vivienne Westwood)<br />
Möchtest du mehr über das Thema erfahren!? Dann schau doch mal<br />
auf unserem Instagram-Account @everless.wardrobe vorbei. Dort<br />
findest du viele Inspirationen rund um das Thema Capsule Wardrobe.<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
Deine Lena & Lisa<br />
www.everless.eu<br />
T<br />
H<br />
S U P P O R T<br />
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L O C A L<br />
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A<br />
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Seite 54
BRÜDERSCHAFT<br />
DER VÖLKER<br />
Das Fest hat auf jeden Fall einen besondereren<br />
Platz in unseren ONE DAY Herzen #Heimatliebe<br />
Ausgerichtet wird das wundervolle Event vom<br />
Stadtjugendring Aschaffenburg.<br />
Toleranz, Solidarität, Zusammenhalt, Verständnis<br />
und Respekt sind die zentralen Werte die das<br />
Fest „Brüderschaft der Völker“.<br />
Es macht die Vision von gleichberechtigtem<br />
Zusammenleben sichtbar und baut aktiv<br />
Barrieren ab – vor allem in den Köpfen! Das Fest<br />
bietet Begegnungsmöglichkeiten für alle – ein<br />
Fest für alle Menschen!<br />
#oneday #oneworld #onevision<br />
Seite 55 Seite 56
CHARITY<br />
FLOHMARKT<br />
Ich sehe ich einen wundervollen Flohmarkt, bei dem jede*r<br />
den eigenen Stand mit ganz viel Liebe, Kreativität und Individualität<br />
bestückt. Ein bisschen Vintage und ganz viel Liebe<br />
zum Detail.<br />
Ein Tag von Live-Musik und Foodtruck begleitet.<br />
Vorträge über Kleiderspenden (und warum sie in Afrika mehr<br />
schaden als nutzen), über Nachhaltigkeit, über unseren Konsum<br />
und Alternativen für eine bessere Welt. Gemeinsam dürfen<br />
wir lernen, wie Minimalismus vielleicht ganz neue Türen<br />
öffnet und fairer Handel unsere Welt verändert und stärkt.<br />
In meinem Kopf findet das Ganze in schönem Ambiente mit<br />
vielen Lampions statt. Die Standgebühren fließen zu Gunsten<br />
von ONE DAY. Und jeder darf selbst entscheiden, ob er von<br />
seinen Einnahmen noch etwas an uns spendet. Die Idee für<br />
dieses Event hat ein kleines Feuer in mir entfacht, ich würde<br />
am liebsten sofort mit der Planung loslegen und freue mich,<br />
wenn dieser kleine Traum endlich Realität wird.<br />
#winwin #changetheworld #comingsoon<br />
MAKE A CHANGE.<br />
BUY FAIR.<br />
Seite 57<br />
Seite 58
DEIN EINKAUF<br />
TUT GUTES<br />
Buy fair. Make a change.<br />
Seite 59<br />
Seite 60
Charity<br />
Shopping<br />
Kleiner Aufwand,<br />
große Wirkung<br />
Mit besonderen Geschenken<br />
die Welt verändern!<br />
Es gibt viele Möglichkeiten uns zu<br />
unterstützen. Die hier folgenden sind<br />
sicher die besonders schönen. Soviel<br />
steht fest: Ob Shirt, Sweater,<br />
individuelles Armband – man macht<br />
nicht nur dem oder der Beschenkten<br />
eine besondere Freude, sondern<br />
verändert auch noch für jemanden<br />
anderen die Welt.<br />
Seite 61<br />
Seite 62
KIND<br />
PEOPLE<br />
AREKINDA<br />
MY<br />
PEOPLE<br />
Kindness rulez<br />
the world.<br />
Fair, nachhaltig, made in Portugal<br />
und mit viele Liebe produziert in<br />
Kooperation mit<br />
T<br />
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S U P P O R T<br />
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N<br />
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L O C A L<br />
O<br />
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B<br />
L<br />
A<br />
Sweater<br />
KIND PEOPLE ARE<br />
MY KINDA PEOPLE<br />
Preis: 69,00€<br />
Material: 100% Bio Baumwolle<br />
Farbe: schwarz<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Frontprint: ONE DAY<br />
Rückenprint: KIND PEOPLE ARE MY KINDA<br />
PEOPLE<br />
Größen: XS – XXL<br />
Finanziert 1 Schuluniform inkl. Schuhe<br />
Seite 63 Seite 64
SWEATER - KINDNESS ROSÈ<br />
#FORBABES<br />
Material: 100% Bio-Baumwolle<br />
Herstellungsland: Portugal<br />
Farbe: rose-bordeaux<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Stickerei vorne: one day baby<br />
Stickerei Ärmel rechts: treat people with kindness<br />
Preis: 69,- Euro<br />
Finanziert 1 Schuluniform inkl. Schuhe<br />
SOCKS - BE KIND<br />
Material: 77% Baumwolle 20% Polyamide<br />
3% Elastan<br />
Farbe: khaki, Rose & weiß<br />
Verfügbar in Größen: 35-38, 39-42, 43-47<br />
Preis: 13,00,- Euro<br />
Finanziert Babymilch für 4<br />
Wochen für ein Neugeborenes<br />
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T<br />
L<br />
I wear my<br />
beanie to<br />
keep my<br />
ideas warm<br />
Liebevoll handgemacht und<br />
individuell produziert von<br />
Fräulein FadenZauber<br />
S U P P O R T<br />
L O C A L<br />
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I<br />
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K<br />
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O<br />
L<br />
B<br />
A<br />
ONE DAY BEANIE<br />
Preis: 20,00€<br />
Material: 100% Polyacryl<br />
Farben: rot, bordeaux, senf, khaki, pink und<br />
dunkelgrau<br />
Feature: ONE DAY Patch<br />
Größe: Unisex<br />
Finanziert Babymilch für 4<br />
Wochen für ein Neugeborenes<br />
ONE DAY<br />
TURNBEUTEL<br />
Immer ein guter<br />
Begleiter…<br />
Keep it simple<br />
treat people with<br />
kindness.<br />
ONE DAY TURNBEUTEL FOR HER<br />
Preis: 39,00€<br />
Material: Kunstleder und Baumwollstoff<br />
Maße: ca. 38 x 45cm<br />
Varianten: „Erdtöne Landkarte – Beige Leder“ oder „Pastel Landkarte –<br />
Elfenbein Leder“<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus inkl. 3 Mahlzeiten<br />
für 1 Kind<br />
CAP ONE DAY<br />
Preis: 29,00€<br />
Material: 50% Wolle, 30% Polyester, 20% Nylon<br />
Farben: khaki<br />
Größe:Unisex – Weite lässt sich am Verschluss an der<br />
Rückseite regulieren<br />
Finanziert Schulmaterial für 1 Kind für<br />
ein Schuljahr<br />
ONE DAY KOSMETIKTASCHE<br />
Preis: 24,00€<br />
Material: Kunstleder und Baumwollstoff<br />
Maße: ca. 22 x 16cm<br />
Varianten: „Erdtöne Landkarte – Beige Leder“ oder „Pastel Landkarte –<br />
Elfenbein Leder“<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus inkl. 3 Mahlzeiten<br />
BOHO BRILLENKETTE<br />
Preis: 19,00€<br />
Material: handgemacht von den Azubis von SCHWIND SEHEN & HÖREN<br />
Variante 1: #WEAREALLONE – Erdtöne<br />
Variante 2: #OCEANVIBES – Blautöne<br />
Variante 3: #ONEDAYCOLORS – Minttöne<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus inkl. 3 Mahlzeiten<br />
… und wohl immer<br />
ein tolles Geschenk<br />
ONE DAY<br />
KOSMETIKTASCHE<br />
Seite 67<br />
Seite 68
ONE DAY<br />
CHARITY<br />
BRACELETS<br />
NEW<br />
PEARL<br />
BRACELET<br />
Designe dir dein individuelles<br />
Namensarmband – entweder mit<br />
dem Namen deiner besten Freundin,<br />
deines Freundes oder mit einem<br />
beliebigen Wort, das du gerne als<br />
#statement an deinem Arm tragen<br />
möchtest.<br />
Du kannst ebenfalls wählen<br />
zwischen Perlenfarbe, Anhängern<br />
und deren Farbe sowie<br />
Zwischenperlen.<br />
Mit jedem Kauf eines Bracelets<br />
trägst du bereits dazu bei, die Welt<br />
ein kleines Stückchen besser zu<br />
machen. Der Spendenanteil<br />
beträgt je nach Art des Armbands<br />
zwischen ca. 8 und 10 Euro. Der<br />
Erlös fließt direkt in unsere<br />
Projekte nach Afrika. So zahlst du<br />
damit vielleicht ein Medikament<br />
gegen Malaria oder einige Tage<br />
das Essen für eines unserer<br />
Waisenkinder.<br />
Seite 69<br />
Armband New Pearl<br />
Preis: 18,00€<br />
Material: Perlen und Anhänger aus echt versilbertem oder echt<br />
vergoldetem Metall, Zwischenperlen aus Acryl<br />
Feature: Armand lässt sich durch das extrem reißfeste und<br />
strapazierfähige Gummiband problemos an- und ausziehen.<br />
Länge: S 16,5 cm | M 18,00 cm | L 19,00 cm<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus<br />
inkl. 3 Mahlzeiten<br />
Selbst<br />
designen!<br />
Seite 70
1. Armband „Lucky“<br />
Preis: 12,00€<br />
Material: Gewachstes Baumwollband, Begrenzungsperlen und<br />
Herz aus echt versilbertem oder echt vergoldetem Metall.<br />
Feature: Armand zum selbst knoten oder einfach einen<br />
Schiebeknoten binden. Indiviudalisierung möglich!<br />
Länge: mind. 23 cm<br />
Finanziert 1 Schulstunde<br />
2. Heldentat „Babymilch“<br />
Preis: 5,00€<br />
Beschreibung: Babymilch für ein Baby in Sierra Leone<br />
Info Heldentaten: Unterstütze mit unseren Heldentaten dort, wo<br />
es am Nötigsten gebraucht wird.<br />
Spendenanteil: 5,00€<br />
3. Babymutze<br />
Preis: 16,00€<br />
Material: 100% Organic African grown Cotton<br />
Farbe: blau gestreift oder rosa gestreift<br />
Größe: one size<br />
Finanziert Babymilch für<br />
4 Wochen für ein Neugeborenes<br />
4. Baby Body „I will change<br />
the world“<br />
Preis: 24,00€<br />
Material: 100% Bio-Baumwolle<br />
Farbe: weiß, hellrosa und babyblau<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Ärmel: ½ Arm<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus<br />
inkl. 3 Mahlzeiten<br />
1<br />
2<br />
HELLO WORLD<br />
I WILL CARE<br />
Ein passendes Motto für unsere<br />
kleinsten Heldinnen und Helden. In<br />
einem wunderschönen Creme Ton,<br />
mit ebenso wichtiger Message.<br />
Passend zu unserem wundervollen I<br />
WILL CARE Body – unsere<br />
Babymütze in Creme. Natürlich fair<br />
und nachhaltig produziert und aus<br />
100% Biobaumwolle.<br />
Für warme Ohren an kalten Tagen<br />
und den coolen ONE DAY<br />
Komplettlook!<br />
BABYBODY<br />
„HELLO WORLD,<br />
I WILL CARE“<br />
Preis: 34,00€<br />
Material: 100% Bio-Baumwolle<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Ärmel: ½ Arm<br />
Farbe: creme/beige<br />
Größe: 0-3 Monate<br />
Länge: mind. 23 cm<br />
Finanziert Schulmaterial für<br />
1 Jahr für ein Kind<br />
BABYMÜTZE<br />
„I WILL CARE“<br />
Preis: 16,00€<br />
Material: 100% Bio-Baumwolle<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Ärmel: ½ Arm<br />
Farbe: creme/beige<br />
Größe: <strong>One</strong> Size<br />
Finanziert 1 Tag im<br />
Schutzhaus inkl. 3 Mahlzeiten<br />
3<br />
EIN JUNGE UND MÄDCHEN WIE DU<br />
Dieses wundervolle Kinderbuch lädt unsere Mädchen & Jungs ein, all ihre Seiten<br />
zu entdecken und zu entwickeln: Denn Sie sind stark und mutig, ehrgeizig und<br />
zielstrebig, aufmerksam und neugierig!<br />
Es räumt auf mit den gängigen Rollenklischees und macht selbstbewusst und<br />
stark!<br />
· Fördert Werte wie Mut, Optimismus, Ehrgeiz und Neugier<br />
· Eine wundervolle Inspiration für die nächste Generation von Frauen & Männern<br />
· Zeigt und feiert Diversität und Inklusion durch die einzigartigen Illustrationen<br />
von Kayla Harren<br />
Kinderbuch: „Ein Junge wie du“ und „Ein MÄdchen wie du“<br />
Autor: Frank Murphy<br />
Illustriert von Kayla Harren<br />
Ab 3 Jahren<br />
32 Seiten | Gebundene <strong>Ausgabe</strong><br />
Preis: 25,00€<br />
Finanziert Babymilch für<br />
4 Wochen für ein Neugeborenes<br />
4<br />
BABYHERO<br />
Wenn es einen Artikel wirklich ständig und immer braucht<br />
sind es Lätzchen, oder? Insbesondere wennʻs am Tisch die<br />
ersten eigenständigen Essversuche gibt, oder der Brei<br />
einfach gar nicht schmecken will. Bevor ihr euch also die<br />
gute Tischdecke einsaut, greift zu. Und sind wir mal<br />
ehrlich: Auch im Alltag wirkt so ein Bandana immer cool,<br />
oder?<br />
Latzchen „Baby Hero“<br />
Preis: 12,00€<br />
Material: 100% Organic African grown Cotton<br />
Farbe: hellrosa & dunkelblau<br />
Größe: one size<br />
Finanziert 1 Mahlzeit für ein Kind<br />
Seite 71<br />
Seite 72
Duftkerze <strong>One</strong> <strong>Day</strong><br />
Preis: 13,00€<br />
Material: Premiumwachs, Docht aus 100% Baumwolle,<br />
natürlicher Kork, hochwertiges Glas<br />
Variante 1: <strong>One</strong> <strong>Day</strong><br />
Variante 2: Enjoy The Little Things<br />
Variante 3: Lieblingsmensch<br />
Variante 4: Du bist ein Geschenk<br />
Variante 5: Best Mom Ever<br />
Variante 6: Little things will always matter<br />
Variante 7: Hope<br />
Finanziert 4 Wochen Babymilch für ein<br />
Neugeborenes<br />
Nutz<br />
mich als<br />
Vase<br />
Nutz mich als<br />
Aufbewahrung<br />
ONE DAY<br />
KEY<br />
RINGS<br />
Nutz mich als<br />
Stiftehalter<br />
Nutz mich<br />
als Deko<br />
Nutz mich als<br />
Glas<br />
Duftkerzen in Kooperation<br />
ONE DAY e.V. und Feel Good Candle<br />
Seite 73<br />
Ein natürliches, schönes Accessoire<br />
und wohl immer ein tolles Geschenk –<br />
die ONE DAY Duftkerzen in 7<br />
Varianten.<br />
Handgegossene Duftkerzen vereinen beste<br />
Qualität und perfektes Handwerk mit stilvollem<br />
Design. Verwendet wird Premiumwachs sowie<br />
erlesene Parfüme, die wohl dosiert einen<br />
angenehmen Raumduft erzeugen. Ein Docht,<br />
bestehend aus 100% Baumwolle sorgt für ein<br />
sauberes, rußarmes Abbrennen. Im<br />
hochwertigen Glas mit natürlichem Korkdeckel<br />
gelangt dein neues Wohnaccessoire zu dir nach<br />
Hause. Denn:upcycle and reuse<br />
Es wäre wunderbar, wenn du das Glas sowie den<br />
Korken wieder verwendest. Einfach die<br />
Wachsreste entsorgen, das Glas gründlich<br />
reinigen und fertig. Verwende es zur<br />
Aufbewahrung von Kräutern, als Pflanzen-,<br />
Kakteentopf oder aber als Stifthalter auf deinem<br />
Schreibtisch.<br />
<strong>One</strong> <strong>Day</strong> Keyring<br />
Preis: 15,00€<br />
Material: Nylon, Segelseil, Baumwolle<br />
Varianten: 12 Stk. schwarz, flieder, rose, türkis, rot-weiß<br />
gestreift, gold, silber, (khaki, weiß, grau-weiß gestreift, natur<br />
gedreht, natur geflochten<br />
Größe: ca. 14cm inkl. Ring<br />
Finanziert 1 Schulstunde<br />
Seite 74
BEANIE “ONE DAY HOPEDEALER CLUB”<br />
Preis: 20,00€<br />
Material: faire Biobaumwolle<br />
Farben: Normal: hellblau, beige, braun meliert, rot, schwarz, ocker, bordeaux<br />
Feature: Stick “ONE DAY HOPEDEALER CLUB”<br />
Größe: Unisex<br />
Finanziert Babymilch für 4<br />
Wochen für ein Neugeborenes<br />
SHIRT KIDS - “LOVE PEACE &<br />
HUMANITY”<br />
Material: Aufgerautes Sweatshirt , 85% gekämmte ringgesponnene<br />
BioBaumwolle , 15% recyceltes Polyester<br />
Farbe: aloe<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Rückprint: Love, Peace & Humanity, weiß<br />
Preis: 59,- Euro<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus inkl. 3<br />
Mahlzeiten für ein Kind<br />
SWEATER - “ONE DAY<br />
HOPEDEALER CLUB”<br />
Material: 100% Cotton – Organic Carded<br />
Herstellungsland: Portugal<br />
Farbe: aloe<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Rückprint: ONE DAY HOPEDEALER CLUB<br />
Preis: 89,- Euro<br />
Finanziert Schulmaterial für<br />
ein Schuljahr für ein Kind<br />
Seite 75<br />
Seite 76
ONE DAY<br />
CHARITY<br />
CUP<br />
<strong>One</strong> <strong>Day</strong> Charity Cup<br />
Preis: 12,00€<br />
Varianten: Work Hard And Be Kind – <strong>One</strong> Life. Just <strong>One</strong>.<br />
– Filled With Love<br />
Größe: ca. 14cm inkl. Ring<br />
Finanziert Babymilch für<br />
4 Wochen für ein Neugeborenes<br />
Mit diesem Kit bist du startklar fur jedes Festival!<br />
-2 x Kondome (Make Love not war)<br />
-2x Bambus Zahnbürste mit inkludierter Paste<br />
-Pflaster set<br />
-Aufkleber<br />
-Aschenbecher to go ( Love, Peace & Humanity)<br />
FESTIVAL KIT “ONEDAY”<br />
Preis: 29,00€<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus<br />
inkl. 3 Mahlzeiten<br />
Love Peace &<br />
Humanity Socks<br />
Sei jemand, der etwas an Menschen zurück gibt und<br />
sie freundlich sowie respektvoll behandelt. Der<br />
Schriftzug setzt dein #statement. Es war noch nie so<br />
einfach: coole Socken tragen und gleichzeitig noch<br />
so viel Gutes tun.<br />
Love Peace &<br />
Humanity Socks<br />
Preis: 13,00€<br />
Material: 77% Baumwolle 20% Polyamide<br />
3% Elastan<br />
Finanziert Babymilch für 4<br />
Wochen für ein Neugeborenes<br />
ONE DAY HOPEDEALER<br />
GUTSCHEIN<br />
Einfach Gutes Tun.<br />
Du suchst ein Geschenk für jemanden, weißt aber nicht so recht, was Du<br />
kaufen sollst? Verschenk doch einfach die freie Auswahl mit einem<br />
Gutschein für unseren ONE DAY Charity Shop!<br />
So einfach kann Schenken sein! Gleichzeitig tust du noch etwas Gutes. Denn<br />
ganz egal für welches unserer Produkte sich Deine Liebsten am Ende<br />
entscheiden, es ist immer ein transparent ausgewiesener Spendenanteil<br />
inkludiert, der direkt in unsere Projekte fließt.<br />
Erhältliche Beträge: 10, 25, 50 und 100 €<br />
Seite 77 Seite 78
SHIRT UNISEX- “LOVE PEACE &<br />
HUMANITY”<br />
Material: 100% gekämmte ringgesponnene Bio-Baumwolle<br />
Farbe: natur<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Rückprint: Love, Peace & Humanity<br />
Größen: XS, S, M, L, XL, XXL<br />
Preis: 39,- Euro<br />
Finanziert Schulmaterial für<br />
1 Schuljahr für ein Kind<br />
Die neue<br />
„love, Peace<br />
& Humanity<br />
Kollektion ist<br />
jetzt für die<br />
ganze Familie<br />
zu haben. Und<br />
wem das nicht<br />
genügt, kann<br />
sich zusätlich<br />
auch noch die<br />
passenden<br />
Socken kaufen.<br />
Material: 100%<br />
gekämmte<br />
ringgesponnene<br />
Bio-Baumwolle<br />
Farbe: natur<br />
Kragenform:<br />
Rundhals<br />
Frontprint:<br />
ONE DAY<br />
Rückenprint:<br />
Übrigens:<br />
Mit dem Kauf<br />
eines unserer<br />
Love, Peacy<br />
& Humanity<br />
Hoodies<br />
finanzierst<br />
du das<br />
Schulmaterial<br />
für ein Kind<br />
Seite 79<br />
Seite 80
Sweater<br />
Be a badass with a good heart<br />
Preis: 69,00€<br />
Material: 60% Baumwolle / 40% Polyester<br />
Farbe: grau-meliert<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Frontprint: ONE DAY<br />
Rückenprint: BE A BADASS<br />
Größen: S – XXL<br />
Finanziert 1 Schuluniform inkl. Schuhe<br />
BE A HOPE<br />
DEALER<br />
Mehr muss man dazu wohl nicht<br />
sagen. Sei jemand, der die Hoffnung an<br />
Menschen zurück gibt, die sie verloren<br />
haben. Der Schriftzug auf der<br />
Vorderseite setzt dein #statement. Es<br />
war noch nie so einfach:<br />
Cooles Shirt tragen und dabei noch so viel<br />
Gutes tun.<br />
BE A HOPE DEALER Shirt -<br />
Unisex<br />
Preis: 34,00€<br />
Material: 100% Baumwolle<br />
Farbe: schwarz oder weiß<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Ärmel: ½ Arm<br />
Größen: XS – XL<br />
Finanziert Schulmaterial für 1 Kind<br />
für ein Jahr<br />
KEEP IT SIMPLE<br />
TREAT PEOPLE WITH<br />
KINDNESS<br />
Sei jemand, der etwas an Menschen zurück gibt<br />
und sie freundlich sowie respektvoll behandelt.<br />
KEEP IT SIMPLE. TREAT<br />
PEOPLE WITH KINDNESS<br />
Shirt - Unisex<br />
Preis: 34,00€<br />
Material: 100% Baumwolle<br />
Farbe: weiß oder khaki<br />
Kragenform: Rundhals<br />
Ärmel: ½ Arm<br />
Größen: XS-XL<br />
Finanziert 1 Tag im Schutzhaus inkl.<br />
3 Mahlzeiten für 1 Kind<br />
Es zahlt nicht, woher du kommst,<br />
was du machst, welche Hautfarbe<br />
du hast, sondern einzig und allein,<br />
dass du ein Mensch bist..<br />
Seite 81<br />
Seite 82
MEHR<br />
FINDEST<br />
DU IM<br />
ONLINE<br />
SHOP<br />
www.oneday.de/shop<br />
Seite 83<br />
Seite 84
Starke<br />
Produkte<br />
brauchen<br />
starke<br />
Partner.<br />
Wo produziert ihr / inwiefern legt ihr<br />
Wert auf Nachhaltigkeit?<br />
Kleinere Stückzahlen drucken wir<br />
in unserer Print-Baracke (PriBa) in<br />
Aschaffenburg. Bei großen Stückzahlen<br />
beziehen wir immer zuerst regionale<br />
Partner mit ein. Egal wie die Anfrage<br />
ausfällt, wir sehen uns in der<br />
Verantwortung, unseren Kunden im<br />
ersten Schritt ein nachhaltiges Produkt<br />
nahezulegen.<br />
1C1C1C<br />
Euer Lieblingsprodukt mit uns?<br />
Das Festival-Kit.<br />
Das Produkt war mal ein wenig „out of<br />
the box“ und ist der perfekte Begleiter für<br />
deinen Festival-Sommer.<br />
2015<br />
Schon im letzten <strong>Magazin</strong> haben wir euch einige unserer Produzenten<br />
vorgestellt. Gemeinsam mit ihnen setzen wir all unsere kreativen Ideen um,<br />
entwickeln neue Produkte und stellen sicher, dass es euch (und uns) nicht<br />
langweilig wird. Besonders wichtig dabei? Nachhaltige & faire Produktion sowie<br />
ein Kopf voller Flausen! Und eines steht fest: Das trifft auf unsere Jungs von<br />
Priba 1:1 zu - aber das dürfen sie euch nun selbst erklären :)<br />
Was ist eure Vision?<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden ein<br />
größeres Bewusstsein für nachhaltige Textilproduktion<br />
schaffen. Egal um welche Stückzahlen es geht.<br />
T<br />
H<br />
S U P P O R T<br />
I<br />
N<br />
K<br />
G<br />
L O C A L<br />
O<br />
L<br />
B<br />
L<br />
A<br />
Wer seid ihr, was macht ihr?<br />
Wir sind Andi, Ernesto & Max. Gemeinsam<br />
betreiben wir die Priba Agentur und sind eure<br />
erste Wahl in Sachen Textilproduktion, Vertrieb &<br />
Design.<br />
Wie seid ihr zu ONE DAY gekommen?<br />
Unser Textil-Guru Andi ist schon länger mit Saskia<br />
befreundet und hat bereits vor seiner Priba-<br />
Zeit Projekte mit ihr umgesetzt. So kam eins<br />
zum anderen und man hat in die Zusammenarbeit<br />
intensiviert.<br />
Warum arbeitet ihr mit uns zusammen?<br />
Es gibt mehrere gemeinsame Nenner:<br />
Wir können uns aktiv in gemeinnützige<br />
Projekte einbringen und zusammen<br />
Artikel erarbeiten, die gewissen<br />
Grundsätzen wie Nachhaltigkeit,<br />
fairem Handel & einem hohen<br />
Qualitätsanspruch unterliegen.<br />
Was treibt ihr so so? Wo trifft man euch?<br />
In der Pampa. Beim Wandern, Campen oder auf der<br />
Yoga-Matte.<br />
Das will ich noch loswerden…<br />
Geht auf oneday.de oder in den Shop am Roßmarkt und<br />
lasst ein paar Euro da. Ist gut angelegtes Geld.<br />
Seite 85<br />
Seite 86
ONE DAY<br />
PARTNER<br />
& FAMILY<br />
We rise by lifting others<br />
Seite 87<br />
Seite 88
Werde<br />
PARTNER<br />
ONE DAY<br />
PARTNER<br />
Die auf dieser Seite aufgeführten<br />
ONE DAY Partner führen Artikel<br />
unseres Sortiments in ihren Läden.<br />
DEIN<br />
UNTERNEHMEN<br />
Als<br />
ONE DAY<br />
PARTNER<br />
unterstützt du uns, indem du in<br />
deinem Geschäft unsere Charity<br />
Artikel anbietest.<br />
Du generierst dadurch Reichweite<br />
für uns und bietest uns die<br />
Möglichkeit, unsere Ware vor Ort<br />
anzubieten, was uns leider nicht<br />
möglich ist.<br />
Seite 89<br />
Seite 90
WARUM BIN<br />
ICH PARTNER?<br />
„Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine<br />
Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“<br />
(Afrikaisches Sprichwort)<br />
Unsere Partner waren die letzten Jahre DIE Anlaufstelle, wenn Kund*innnen unsere Charity-Produkte offline kaufen wollten.<br />
Unsere Partner vor Ort ermöglichen es uns, Präsenz zu zeigen, neue Menschen auf uns aufmerksam zu machen und so noch<br />
mehr Gutes zu tun. Ganz egal ob in unserer Heimatstadt Aschaffenburg oder Österreich, Norddeutschland oder Portugal. Ob<br />
Einzelhandel, Café, Praxis oder Bar: Einkaufen und Gutes tun. Ein einfacher Deal!<br />
Für die Möglichkeit uns zu präsentieren und die Bereitstellung der Fläche sind wir unseren Heldinnen und Helden unendlich<br />
dankbar!<br />
Warum sie uns unterstützen? Warum sie eine Ecke in ihrem Geschäft für uns freiräumen?<br />
Lest selbst :)<br />
Hol dir unseren<br />
Newsletter<br />
KIEFERORTHOPÄDE AM<br />
LANDING<br />
Weil ihr es schafft die Welt jeden<br />
Tag ein klein wenig besser zu<br />
machen.<br />
Danke an das gesamte ONE<br />
DAY Team.<br />
Euer Einsatz - speziell in dieser<br />
ganz besonderen Zeit - ist noch<br />
wichtiger denn je zuvor. Wir sind<br />
dankbar ein kleiner Teil davon<br />
sein zu dürfen!<br />
„Brillenschreinerei“,<br />
Fabian Rothermich,<br />
Aschaffenburg.<br />
Ich unterstütze ONE DAY, weil ich<br />
die Idee dahinter toll finde und<br />
meinen Anteil für eine gerechtere<br />
Welt so beitragen möchte.<br />
FRÄULEIN LIESE<br />
Wir vom Fräulein Liese unterstützen<br />
ONE DAY, weil wir finden,<br />
es ist so einfach und wirklich für<br />
jeden machbar, jeden Tag etwas<br />
Gutes zu tun und somit die Welt<br />
ein kleines bisschen besser zu<br />
machen.<br />
FROLLEIN CLARA<br />
ONE DAY habe ich persönlich<br />
von Anfang an fasziniert verfolgt.<br />
Auch wenn wir unterschiedliches<br />
tun, haben „Frollein Clara“ und<br />
ONE DAY dasselbe Ziel: Die Welt<br />
ein kleines bisschen besser zu<br />
machen. Und jetzt, da ich die<br />
Möglichkeit habe, dem Verein in<br />
meinem kleinen Unverpackt<br />
Laden eine Plattform zu bieten,<br />
freue ich mich, so unterstützen<br />
zu können.<br />
Dr. Svenja Liedtke<br />
Es ist uns als Praxisteam ein besonderes<br />
Anliegen, Kindern in Not<br />
zu helfen. Durch eine Bekannte<br />
bin ich auf ONE DAY aufmerksam<br />
geworden und war von Anfang<br />
an begeistert, was man alles auf<br />
die Beine stellen kann.<br />
Daher war es uns eine Freude, als<br />
wir einen kleinen ONE DAY Shop<br />
in unserer Praxis eröffnen konnten<br />
und so unsere Patient*innen<br />
direkt auf ONE DAY aufmerksam<br />
machen können. Ein toller Verein,<br />
herzliche Menschen und eine<br />
wunderbare Arbeit, die da<br />
ankommt, wo es am nötigsten ist!<br />
Natur und Land<br />
Die harte Zeit für den Einzelhandel<br />
während der Pandemie hat<br />
ONE DAY und uns zusammengeführt.<br />
Die Produkte haben<br />
mich sofort überzeugt und<br />
passen super in meinen Laden.<br />
Ich trage mit der Unterstützung<br />
des Verkaufs gerne dazu bei, ein<br />
Zeichen für eine bessere Welt zu<br />
setzten.<br />
Denn nur GEMEINSAM sind wir<br />
stark!<br />
ANAIIS YOGA<br />
Ich kenne ONE DAY seit vielen<br />
Jahren und vertraue dem Verein<br />
voll und ganz, deshalb verkaufe<br />
ich auch sehr gerne die wunderschönen<br />
Socken und Armbänder<br />
nach meinen R&B Yoga Sessions<br />
in München!<br />
MAINKLEID<br />
Eine großartige und großherzige<br />
Organisation, die Saskia mit ONE<br />
DAY auf die Beine gestellt hat.<br />
Gerade weil es hier um Kinder und<br />
Frauen geht, denen in ihrer verzweifelten<br />
Lebenssituation Hilfe,<br />
Menschlichkeit und Herzlichkeit<br />
entgegengebracht wird.<br />
Damit Ihr immer auf dem aktuellen<br />
Stand seid, was Projekte, Events,<br />
Aktionen etc. angeht, könnt Ihr<br />
euch hier ganz bequem für den<br />
ONE DAY Newsletter anmelden. Ihr<br />
erhaltet dann regelmäig eine E-<br />
Mail mit allen Neuigkeiten.<br />
Seite 91<br />
Seite 92
ONE DAY<br />
PARTNER<br />
Auf ein Gespräch über ZERO WASTE mit…<br />
ONE DAY<br />
PARTNER<br />
Auf ein Gespräch über Ozean Projekte mit…<br />
2022<br />
Welche Projekte werden im Detail durch<br />
den Verkauf eures Bieres gefördert?<br />
Seite 93<br />
Hallo Marcus, schön, dass du<br />
uns für ein kleines Interview<br />
parat stehst. Du bist<br />
Werksstudent bei Knärzje<br />
und unterstützt den Gründer<br />
Daniel Anthes, kurz Dan, bei<br />
allem was so ansteht. Wie<br />
kam es zu der Idee?<br />
Herzlich Willkommen, vielen<br />
Dank für das Interesse. Soweit<br />
mir von Dan überliefert, begann<br />
alles während eines Städtetrips<br />
2016 in London. Dort entdeckte<br />
er ein Bier namens Toast Ale,<br />
das aus Toast Brot hergestellt<br />
wird. Dan war zu der Zeit bereits<br />
in Deutschland mit einem Food<br />
Truck on Tour, in dem er Lebensmittel<br />
vor dem Wegschmeißen<br />
rettete und zu leckeren<br />
Mahlzeiten verkochte. Und<br />
hier kam ihm direkt eine weitere<br />
Idee gegen Lebensmittelverschwendung:<br />
Brotreste zur Bierherstellung<br />
verwenden. Und<br />
schon war die Idee zum Knärzje<br />
geboren.<br />
Die Reste des Brotes, also ein<br />
eigentliches Abfallprodukt wird<br />
als Braumalz verwendet. Wir<br />
können mit Stolz sagen, dass in<br />
jeder Flasche Knärzje 1/5 des<br />
Viel Genuss. Zero Waste.<br />
Genau so präsentiert die Knärzje GmbH das Produkt auch ihren Kunden. Und weil uns das Konzept so gut<br />
gefällt, gibt es das Knärzje seit Kurzem bei uns im <strong>One</strong> <strong>Day</strong> Laden in Aschaffenburg und auch in unserem<br />
<strong>One</strong> <strong>Day</strong> <strong>Magazin</strong> möchten wir es vorstellen.<br />
Knärzje, hessisch, das Endstück eines Brotlaibs. Und daraus entsteht jetzt ein Bier? Ganz genau! Und wie<br />
man dadurch genau Lebensmittelverschwendung verhindert, das durften wir nochmal ganz genau in einem<br />
Interview mit Marcus, aus dem Knärzje Team, erfahren.<br />
verwendeten Braumalzes aus<br />
Brotresten gewonnen wurde.<br />
Der Grundgedanke klingt super,<br />
aber wie genau kann<br />
man sich das vorstellen? Und<br />
was ist das Besondere an eurer<br />
Art der Herstellung?<br />
Also alles begann damit, dass<br />
wir nach einem Partner gesucht<br />
haben. Nun hatten wir schnell<br />
eine Bio Bäckerei gefunden, die<br />
uns zum Abend immer die restlichen<br />
Brote zur Verfügung stellte.<br />
Dann ging es weiter mit eine<br />
Brauerei Kooperation, die auch<br />
schnell finalisiert werden konnte.<br />
Allein hierbei ist sicher das Besondere,<br />
dass bei uns alles regional<br />
abläuft. Die Bio Bäckerei<br />
und das Brauhaus liegen beide<br />
in der Eifel, und so findet der gesamte<br />
Ablauf im Radius von 80<br />
km statt.<br />
Des Weiteren ist bei uns ganz<br />
klar hervorzuheben, dass wir im<br />
gesamten Prozess auf Nachhaltigkeit<br />
achten. Begonnen bei<br />
den Brotresten aus Bio Bäckerein,<br />
wird regional gebraut, es<br />
wird nichts künstlich hinzugefügt<br />
oder haltbar gemacht. Wir<br />
verfügen über die Siegel „Zero<br />
Waste“ und „Bioland Bier“.<br />
Was ist eure klare Botschaft?<br />
Wir möchten mit diesem Produkt<br />
zeigen, dass Bioland<br />
schmeckt. Der Lebensmittelmarkt<br />
ist im Bio-Bereich ja bereits<br />
ganz gut aufgestellt, bei<br />
Getränken hingegen ist noch<br />
nicht so viel passiert. Das möchten<br />
wir mit vorantreiben, besonders<br />
auch mit einem Bier.<br />
Eine klare Botschaft, das<br />
finden wir gut! Und wie sieht<br />
denn die Marktlage für<br />
Knärzje aus, wo findet man<br />
euch?<br />
Wir sind seit Kurzem in allen Allnatura<br />
in Deutschland vertreten,<br />
das ist schon mal ein großer Erfolg<br />
für uns. Man kann uns noch<br />
als klein bezeichnen, aber wir<br />
sind am Wachsen. Wir versorgen<br />
in diesem Sommer zum ersten<br />
Mal auch einige Festivals.<br />
REWE Mitte DE sind wir auch im<br />
Sortiment, weitere Kooperationen<br />
im Lebensmitteleinzelhandel<br />
sind in finalen Verhandlungen.<br />
Organisch wachsen ist derzeit<br />
unser klares Ziel.<br />
Das klingt vielversprechend,<br />
wir freuen uns euch bald regelmäßiger<br />
in den Regalen<br />
begrüßen zu dürfen. Wie ist<br />
euer Team derzeit aufgestellt?<br />
Wie ist die Arbeit im<br />
Team? Seid ihr cool?<br />
JA, absolut, sind wir! Es macht<br />
einfach Spaß, wir haben flache<br />
Hierarchien, super tolle Events<br />
und arbeiten für eine sinnige<br />
Sache. Cooler geht’s nicht! Derzeit<br />
sind wir eigentlich nur Dan<br />
und ich, hinzu kommen hin und<br />
wieder Praktikanten und Volunteers<br />
für die Festivals.<br />
Wie seid ihr zu <strong>One</strong> <strong>Day</strong> gekommen?<br />
Was gefällt euch<br />
an der Koop?<br />
Aschaffenburg ist meine Heimatstadt.<br />
Zufällig habe ich bei<br />
einem alten Kollegen, Sebastian<br />
aus dem <strong>One</strong> <strong>Day</strong> Team, gesehen,<br />
dass ein <strong>One</strong> <strong>Day</strong> Laden<br />
entsteht. So kam eins zum anderen<br />
und wir haben beschlossen<br />
zwei Organisationen, die<br />
beide etwas für die gute Sache<br />
tun, zu verbinden. Wir freuen<br />
uns, dass so ein nachhaltiges<br />
Produkt, wie das Knärzje, einen<br />
Platz darin findet.<br />
Besonders gefällt uns sicherlich,<br />
das soziale Engagement<br />
des Vereins und nun ein Teil<br />
davon zu sein. Und dass dadurch<br />
unser Bier gleichzeitig<br />
noch eine Spende für die Projekte<br />
von <strong>One</strong> <strong>Day</strong> generieren<br />
kann, ist einfach genial.<br />
Zu guter Letzt – was muss<br />
passieren, damit Knärzje<br />
durch die Decke geht?<br />
Das ist natürlich vorher zu sagen,<br />
was wir uns allerdings<br />
wünschen würden ist, ein Umdenken<br />
in der Gesellschaft. Bewusstsein<br />
zu schaffen, ein Konzept<br />
wie das unsere zu unterstützen.<br />
Wir wollen aufmerksam<br />
machen, besonders auf Nachhaltigkeit<br />
und Awareness<br />
schaffen, dass endlich permanent<br />
mehr darauf geachtet wird,<br />
weniger zu verschwenden, nicht<br />
nur im Lebensmittelbereich.<br />
Mit etwas Humor betrachtet sagen<br />
wir uns immer – unser<br />
Traum ist, dass Knärzje eines<br />
Tages pleitegeht. Pleite, weil<br />
nicht mehr genügend Brotreste<br />
existieren und sie wiederzuverwenden.<br />
Vielen Dank für das Interview,<br />
wir wünschen euch alles Gute<br />
für die Zukunft.<br />
A great beer can change the world!<br />
Ja, ganz richtig, nicht nur wir haben uns auf die<br />
Fahne geschrieben, die Welt ein Stück zu<br />
verändern, auch die Crew der Ocean Born<br />
Foundation.<br />
Das Projekt ist tatsächlich die erste Non Profit<br />
Organisation, die Bier verkauft. Und das aus<br />
einem richtig guten Grund: 100% des Profits<br />
geht in Ozeanprojekte. Alles begann 2020, das<br />
Gründungsjahr der Ocean Born Foundation.<br />
Zuvor gab es bereits seit 2016 ein Bier namens<br />
Surf Brewing, dass sich ebenfalls gezielt für<br />
Ocean Cleanings und weitere<br />
Naturalisierungsprojekte einsetzte. Um das<br />
Bier nicht nur auf die Surf<br />
Community zu limitieren, kam es zur<br />
Gründung der Foundation. Denn der<br />
Ozean geht ja nicht nur die Surfer-<br />
Gemeinschaft, sondern uns alle<br />
etwas an!<br />
Dass die Zeit, in der solche Projekte<br />
nur zum Spaß oder aus purer<br />
Leidenschaft gegründet werden, ist<br />
vorbei! Das zeigen folgende,<br />
ernstzunehmende Zahlen:<br />
70% des Oxygens, das wir atmen<br />
kommt aus dem Meer<br />
30% des kritischen<br />
Meereslebensraumes ist bereits<br />
zerstört<br />
30% aller CO2 Emissionen werden vom Meer<br />
absorbiert.<br />
Es ist einfach notwendig, dass sinnige Projekte<br />
wie dieses an Aufmerksamkeit gewinnen und<br />
deshalb freut es uns ungemein, dass es das<br />
Ocean Beer seit diesem Jahr bei uns im Laden<br />
in Aschaffenburg zu kaufen gibt. Unser Place of<br />
Kindness ist die erste Verkaufsstelle<br />
Deutschlands – YES!<br />
Zum Exklusiv-Interview trafen wir einen<br />
unserer Partner aus Lissabon via Zoom.<br />
Ocean Beer, wie kam es zur Idee?<br />
Seit der Gründung von Surf Brewing 2016 ging es<br />
uns einzig und allein darum, Ozean Projekte zu<br />
unterstützen und so zur Nachhaltigkeit<br />
beizutragen. Wir versuchen unsere Marke und<br />
Reichweite zu nutzen, um noch mehr und noch<br />
größere Ocean Cleanings auf die Beine zu<br />
stellen. Wir wollen Bewusstsein schaffen, auf<br />
unsere Erde aufmerksam machen. Themen, die<br />
uns alle etwas angehen!<br />
Hauptsächlich finden nach wie vor sehr viele<br />
Strand- und Küsten Clean Ups statt. Wir touren<br />
das gesamte Jahr durch Portugal und Spanien<br />
und unterstützen Clean Ups, unabhängig von<br />
welcher Organisation, mit unserer Reichweite<br />
und Expertise.<br />
Auf Menorca unterstützen wir ein Delphin-<br />
Projekt. Hierbei liegt der Fokus darauf, ihren<br />
Lebensraum zu erhalten bzw.<br />
wiederherzustellen. Weitere Spenden gehen in<br />
Förderprojekte für Meerespflanzen (Algen,<br />
Seetang, etc.), sowie windkraftbetriebene Boote,<br />
um schnellstmöglich Alternativen für<br />
motorbetriebene zu schaffen.<br />
Die Ocean Born<br />
Foundation besteht<br />
somit aus dem<br />
Verkauf des Bieres<br />
und den Ozean<br />
Projekten. Gibt es<br />
weitere Bereiche in der<br />
Foundation?<br />
Jawohl, wir sind<br />
aktuell dabei eine<br />
Modelinie aufzubauen<br />
– Ocean Born<br />
Lifestyle. Nachhaltig,<br />
schlicht, für die gute<br />
Sache. Wir stehen<br />
noch ganz am Anfang,<br />
versuchen aber auch hier stetig zu wachsen.<br />
Ocean Bier ist für uns in Deutschland noch<br />
komplett neu, obwohl wir im Norden Ostund<br />
Nordsee haben. Wo findet man Ocean<br />
Beer?<br />
Natürlich im ONE DAY Shop!:)<br />
Ansonsten versuchen wir, wie bereits erwähnt,<br />
stetig zu wachsen. Hier unten im Süden sind wir<br />
schon deutlich besser aufgestellt: 250<br />
Verkaufsstellen in Spanien, 75 in Portugal – da<br />
ist unser Wachstum schon klar zu erkennen.<br />
Welche Märkte sollen als nächstes<br />
„angeschwemmt“ werden?<br />
Wir knüpfen derzeit einige Kontakte, es ist viel<br />
los. Wir greifen gerade aus Offices aus Lissabon,<br />
Barcelona, Madrid, Valencia an, wenn man das<br />
so sagen kann. Die Balearen, besonders<br />
Menorca sowie die Kanaren, hier hervorgehoben<br />
Gran Canaria, sind auf einem sehr guten Weg.<br />
Weiter Richtung Nordeuropa starten wir gerade<br />
in Schweden, aber auch in Benelux über eine<br />
Kooperation mit der Ferienpark Kette Center<br />
Parcs.<br />
Die nächste Ocean Conference findet 2025 in<br />
Marseille, Frankreich, statt. Das ist ebenfalls ein<br />
riesiges Ziel für uns, bis dahin dort Fuß zu fassen.<br />
Um zu deiner Frage zurück zu kommen, „wir<br />
wollen Wellen schlagen“, so viele wie möglich<br />
und somit auch an möglichst viele Märkte<br />
anschwemmen!<br />
Wie kam es zu der Kooperation mit <strong>One</strong><br />
<strong>Day</strong>?<br />
Der Kontakt entstand durch Saskia und ihre<br />
Familie, die während ihres Portugal Aufenthaltes<br />
2021 in einem Surf Shop in Carcavellos<br />
(Lissabon) auf uns aufmerksam wurden. Der<br />
erste Kontakt war hergestellt und wir spürten<br />
schnell, dass unsere beiden Projekte gut<br />
zusammenpassen. Wir arbeiten in völlig<br />
unterschiedlichen Bereichen, allerdings<br />
versuchen wir beide die Welt ein bisschen besser<br />
zu machen.<br />
Für uns ist seit Gründung klar, wir möchten, dass<br />
unsere Produkte in Shops vertrieben werden, die<br />
zu uns passen und mit ONE DAY, dem Konzept<br />
und dem Shop, können wir uns zu 100%<br />
identifizieren.<br />
Vielen Dank für das nette, detaillierte Interview.<br />
Wir freuen uns unheimlich, dass es die<br />
Kooperation mit euch gibt und hoffen, dass wir<br />
noch viel gemeinsam erreichen können. Ganz<br />
nebenbei freut es uns ungemein, dass der Surf<br />
Shop, in dem wir euer Bier entdeckt haben, nun<br />
die erste offizielle Verkaufsstelle von ONE DAY<br />
in Portugal ist – Yes! Auf dass wir weiterhin so<br />
gute Wellen schlagen.<br />
Seite 94
DEIN<br />
LADENCAFE<br />
FÜR DEN<br />
GUTEN ZWECK<br />
Place of Kindness<br />
Seite 95<br />
Seite 96
Willkommen im Rossmarkt 1O -<br />
unserem Place of Kindness<br />
Schon von der Straße aus, kann man den<br />
liebevoll gestalten Außenbereich, der<br />
zum Verweilen und Cafe trinken einlädt,<br />
erkennen.<br />
Sanft wiegt das Pampasgras in großen<br />
Vasen und der Bast der Traumfänger<br />
raschelt im Wind.<br />
Ein Platz, ein Ladencafe das mit viel<br />
Herzblut und Liebe errichtet wurde, um<br />
die Welt zu verändern, zu einem besseren<br />
Ort zu machen. Vielleicht auch einmal<br />
innezuhalten und sich bewusst werden,<br />
dass Wohlstand und Freiheit in vielen Teilen<br />
der Welt keine Selbstverständlichkeit ist.<br />
(Solidarität zeigen, Verantwortung<br />
übernehmen, Charakter beweisen, weniger<br />
Ignoranz, mehr Respekt und Toleranz<br />
gegenüber anderen.<br />
Man tritt ein, und taucht in ein buntes<br />
Sammelsurium aus Teppichen, Schränken,<br />
Flohmarktartikeln, und privaten Schätzen.<br />
So bunt wie das Interior, so vielfältig ist auch<br />
das Produktsortiment und die Mitarbeiter. Die<br />
Produktvielfalt erstreckt sich über fair und<br />
nachhaltig produzierte Textilen, regionalen<br />
Produkten, Kleinigkeiten aus lokalen Manufakturen,<br />
selbst hergestellte Artikel von vielen<br />
fleißigen ehrenamtlichen Helfern, Produkte<br />
aus verschiedenen Kooperationen, Bier,<br />
Schokolade, Cafe von besonderen Unternehmen<br />
und Start ups, die häufig noch zusätzliche<br />
Projekte mit Ihren Produkten finanzieren,<br />
beispielsweise fairer Kaffeehandel,<br />
warme Schulmahlzeiten, Zero Waste, Schutz<br />
von Orang Utans sind einige davon.<br />
Saskia, die Gründerin und die Ladenmädels<br />
haben in vielen gemeinsamen Meetings,<br />
Treffen und Telefonaten eine außergewöhnliche<br />
Produktpalette zusammen g e s t e l l t .<br />
Einzig mit dem Wunsch, Spendengelder zu<br />
generieren um die Projekte in Westafrika und<br />
Kenia zu finanzieren, unterstützen. Denn jeder<br />
verkaufte Artikel generiert Spenden!<br />
PLACE OF KINDNESS<br />
2020 - nach Veröffentlichung unseres<br />
ersten <strong>Magazin</strong>s - führte ich einige<br />
Interviews. Über unsere Arbeit, unser<br />
<strong>Magazin</strong> und meine ganz persönlichen<br />
Erfahrungen der letzten 10 Jahre. In einem<br />
dieser Interviews wurde ich gefragt,<br />
was mein nächster Traum wäre, mein<br />
nächstes Ziel, mein nächster Meilenstein.<br />
Die Antwort fiel mir leicht:<br />
„Ein eigenes „Ladencafé“ mit unseren<br />
Charity-Artikeln, die die Welt ein Stück<br />
besser machen. Ein Laden in dem es<br />
nicht um Profit geht, man dennoch<br />
schöne Dinge kaufen kann, die aber eine<br />
Vision in die Welt tragen. In jedem Artikel<br />
steckt eine Spende und die Gewinne<br />
machen es am Ende des Tages möglich,<br />
unsere Projekte zu finanzieren und damit<br />
Leben zu retten.<br />
Ich würde an einigen Tagen vom Café aus<br />
Du willst mehr wissen?<br />
www.oneday.de<br />
arbeiten und wäre auch ansprechbar für<br />
Menschen, diemehrüberONEDAYwissen<br />
möchten. Kiano könnte nach der Schule<br />
dort hinkommen und Hausaufgaben<br />
machen. In den gleichen Räumlichkeiten<br />
gäbe es einen Cafébereich, in dem man<br />
fairen Kaffee trinkt, dass ein oder andere<br />
Gute snackt und #deeptalk Gespräche<br />
führt. Über Themen, die über den<br />
Tellerrand hinausgehen, über den Sinn<br />
des Lebens, über Humanität, darüber wie<br />
es uns wirklich geht. Wenn Du eintrittst<br />
fühlst Du ich sofort richtig wohl. Alles ist<br />
warm und riecht gut. Ein Place of Peace.<br />
Vielleicht gäbe es alle paar Wochen<br />
auch mal paar chillige Beats am Abend<br />
und man könnte sich auf einen „Gutestun-steht-Dir-gut-Drink“<br />
treffen.“<br />
Seite 97<br />
Seite 98
TEAM<br />
Place of kindness<br />
Ein Team aus 3 Mitarbeitern und 2 „Springern“ kümmert sich um die Ladenschichten, jeder mit seinen Vorlieben<br />
und Eigenheiten, mit ganz einfacher Aufteilung „ Was man am besten kann, bringt man ein. Alle gemeinschaftlich<br />
mit dem Ziel, das Ladencafe inmitten des Rossmarkt zu etablieren, Anlaufstelle sein, Gutes tun und einfach die<br />
Welt ein Stückchen besser zu machen.<br />
Ich hatte keine Ahnung wie schnell<br />
sich dieser Traum erfüllen würde.<br />
Nachdem auch 2021 die meisten<br />
unserer jährlichen Charity-Events und<br />
damit auch Haupteinnahmequellen<br />
ausfallen, machte ich mich im Sommer<br />
auf Location-Suche in der Stadt. „Nur<br />
mir bis heute nicht leicht. Es war einfach<br />
ein unbeschreibliches Gefühl all diese<br />
neuen und alten Gesichter zu treffen,<br />
tiefgehende Gespräche zu führen und<br />
einen Raum zu öffnen, der mehr ist, als<br />
ein einfaches Ladencafé. Unser PLACE<br />
OF KINDNESS ist ein Ort für alle. Ein Ort<br />
Kathrin<br />
Ladenleitung Team Kindness<br />
Unsere Laden Chefin ist nicht nur dafür verantwortlich<br />
wenn es besonders gut riecht im Laden oder bunte<br />
Blumen den Laden noch schöner machen - sie hat<br />
auch immer ein Lachen auf den Lippen und es gibt<br />
wohl kaum jemand der den Satz „Treat people with<br />
kindness“ so sehr verkörpert wie SIE<br />
mal gucken“ - ein bisschen Inspiration<br />
schadet ja schließlich nie.<br />
Wer hätte geahnt, dass wir kurz darauf<br />
nicht nur das passende Objekt finden,<br />
sondern kurz danach auch einen Vertrag<br />
unterschreiben würden? Ich zu diesem<br />
für mehr Menschlichkeit. Ein Ort, um die<br />
Augen zu öffnen, auch wenn das nicht<br />
immer leicht ist.<br />
Einer der schönsten Momente des<br />
Eröffnungstages war ein Gespräch mit<br />
einer jungen Frau. Im Gespräch wurde<br />
Ilka<br />
Team Kindness<br />
3 fache Familienmama, macht<br />
Fotos, findet immer wieder<br />
liebevolle Details und füttert damit<br />
unseren Instagram Kanal.<br />
Britta<br />
Team Kindness<br />
Unser kreativer Chaot, 2- fache Familienmama, hat den<br />
„Ärztehelferinnenkittel“ gegen kreatives Chaos<br />
eingetauscht. Kümmert sich pushi und mit gutem<br />
Geschmack, um die Textilentwicklung mit unseren<br />
lokalen Partnern.<br />
Zeitpunkt sicher nicht. Als ich allerdings<br />
schnell klar, dass sie ONE DAY bereits<br />
das erste Mal in unserem zukünftigen<br />
kennt: Durch einen meiner Vorträge an<br />
Ladencafé stand, war klar: This is it.<br />
Schulen. Das ist schon ein paar Jahre<br />
Mit viel ehrenamtlicher Unterstützung,<br />
mit vielen Möbelspenden sowie Support<br />
von unseren Partnern, bauten wir<br />
den Laden in kürzester Zeit zu einem<br />
gemütlichen Ladencafé um. Am 1.<br />
September 2021, nur wenige Wochen<br />
nach Unterzeichnung des Mietvertrages,<br />
durften wir bereits unsere Eröffnung<br />
her, aber der Eindruck blieb nachhaltig.<br />
Alexandra hat sich, aufgrund meines<br />
Vortrages damals entschieden einen<br />
Studiengang zu wählen, der es ihr<br />
ermöglicht die Welt ein Stückchen<br />
besser zu machen. Mittlerweile ist<br />
sie auch Teil unseres Teams und<br />
unterstützt wo sie nur kann.<br />
Alex<br />
Team Kindness<br />
Unser Küken im Team, wenn sie nicht gerade<br />
in einem der großen Jets hoch über den<br />
Wolken zwischen den Welten unterwegs ist ,<br />
findet man sie gut gelaunt im Laden,<br />
Alex macht die Welt besser, indem sie einfach<br />
da ist! Sie ist lieb, hilfsbereit und lebensfroh, ein<br />
echter Herzmensch!<br />
Tanja<br />
Team Kindness<br />
Unsere Schöne und Charmante, mit dem Blick<br />
auf die Zahlen, die Bestände und Bestellungen.<br />
In Ihrem Hauptberuf, kümmert sich die 2 fache<br />
Familienmutter ebenfalls um Zahlen und<br />
Struktur, so dass sie in unserem Laden<br />
übergangslos in die gleiche Rolle geschlüpft ist.<br />
feiern.<br />
Und wer weiß, vielleicht gibt es den<br />
Seite 99<br />
Die Emotionen in Worte zu fassen, fällt<br />
Place of Kindness ja irgendwann auch in<br />
anderen Städten?<br />
Seite 100
Folge unsauf<br />
Instagram<br />
Dein Ladencafe<br />
für den guten Zweck<br />
Rossmarkt 10<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Ich bin ein Làdencafe für den guten Zweck. Komm rein, trink einen Kaffee bei uns<br />
und nimm dazu einen leckeren Keks dazu. Fühl dich wohl, schau dich um und frag<br />
gern nach oder lass nur auf dich wirken. Wenn du magst nehmen wir dich mit auf ein<br />
Reise, erzählen dir Geschichten, die den Blickwinkel auf die Dinge vielleicht ändern.<br />
Geschichten über Menschen, die du nie getroffen hast. Über Schicksale, die die Frage<br />
nach Gerechtigkeit aufwerfen. Ich bin dein Café am Rande des Rossmarktes.<br />
Wusstest du, dass ich fast ausschließlich aus gespendeten und Second-Hand Artikeln<br />
eingerichtet bin? Außerdem haben wir für dich ein Sortiment aus wundervollen Dingen.<br />
Du findest bei uns sicher immer ein passendes und vor allem sinnvolles Geschenk. Ob<br />
du dich selbst oder andere beschenkst, überlassen wir dir ;) Denn in jedem Fall, jeder<br />
Einkauf tut Gutes. Denn in jedem unserer Artikel steckt ein transparenter Spendenanteil.<br />
Dieser fließt in die Projekt von ONE DAY e. V..<br />
Unser Place of Kindeness ist Teil von Notinsel.<br />
Notinsel ist ein Netzwerk von Geschäften und Läden, in denen Kinder<br />
bei Gefahr Zuflucht finden.<br />
@onedayev<br />
Seite 101 Seite 102
BERÜHREND &<br />
INSPIRIEREND<br />
Shine on.<br />
Seite 103<br />
Seite 104
TIEF ERGREIFEND<br />
UND BEEINDRUCKEND<br />
WINNENDEN<br />
Umso mehr bewundere ich Jürgen und<br />
Barbara dafür, dass sie es geschafft haben,<br />
aus einem unbeschreiblichen<br />
Schicksalsschlag ein kleines neues Ziel in<br />
ihrem Leben zu finden, dass den beiden<br />
wieder ein bisschen Freude und nicht nur<br />
ihnen, sondern auch den Kindern in<br />
Hoachanas, Hoffnung zurückgab.<br />
Das Engagement von Jürgen und Barbara<br />
Marx an der Albertville Realschule<br />
Winnenden<br />
Vor einigen Jahren war ich an der Albertville-<br />
Realschule in Winnenden eingeladen.<br />
Vermutlich geht es einigen von euch ähnlich:<br />
Winnenden - da denkt man leider zuerst an<br />
den Amoklauf 2009. Der Täter erschoss 15<br />
Menschen und schließlich sich selbst.<br />
Szenen, die ich zwar nur aus dem Fernsehen<br />
kenne, die mir jedoch in fassungsloser<br />
Erinnerung geblieben sind.<br />
Nach Winnenden kam ich, da ich einige Zeit<br />
zuvor Jürgen und Barbara Marx kennenlernte.<br />
Sie waren zum Tag der offenen Tür des<br />
Hoachanas Children Fund gekommen. Wir<br />
unterhielten uns zu fünft und sie erzählten,<br />
dass sie sich an der Schule in Winnenden<br />
engagieren. Eine Besucherin, die bei uns<br />
stand, sagte daraufhin: „Das ist aber schön,<br />
wie kommen Sie dazu? Sind Sie Lehrer dort?“<br />
Ruhig antwortete Barbara damals: „Nein, wir<br />
haben unser Kind beim Amoklauf verloren“.<br />
Mit Gänsehaut denke ich an diesen Moment<br />
zurück, als mir die Worte fehlten. Als Barbara<br />
und Jürgen mir zum ersten Mal von Selina<br />
erzählten.<br />
Im weiteren Gespräch erklärten sie mir die<br />
beiden wie sie mit ihrem Verlust umgehen<br />
und dass ihre Trauer in Wellen käme. Es wäre,<br />
als würde man über einen Schwebebalken<br />
laufen und ohne, dass man ihn kommen sieht<br />
trifft einen ein Medizinball und man verliert<br />
das Gleichgewicht.<br />
Es war der Vormittag des 11. März 2009 als<br />
sich in der Albertville-Realschule und deren<br />
Umgebung in Winnenden und in Wendlingen<br />
der Amoklauf, bei dem 15 Menschen<br />
ermordet wurden, ereignete. Der 17-jährige<br />
Tim K. hatte neun Schüler*innen, drei<br />
Lehrerinnen und auf seiner Flucht noch drei<br />
weitere unschuldige Menschen erschossen.<br />
Elf weitere Menschen wurden, einige von<br />
ihnen schwer verletzt, in Krankenhäuser<br />
eingeliefert.<br />
Mit einem Meteoriteneinschlag vergleicht die<br />
Ludwigsburger Psychiaterin Luise Hepp die<br />
traumatischen Erfahrungen, die alle<br />
Beteiligten und ihre Angehörigen damals<br />
erlebten.<br />
Der Bundespräsident fand in seiner Rede<br />
damals folgende Worte: Jedes Kind ist<br />
unschuldig geboren. Wenn ein Kind stirbt,<br />
dann sterben auch Hoffnung und Zukunft mit<br />
ihm. Deshalb entsetzen uns Berichte über<br />
Gewalt gegen Kinder so sehr, sagte er weiter.<br />
Jürgen und Barbara Marx verloren ihre 15-<br />
jährige Tochter Selina. Beide sind<br />
zwischenzeitlich Teil des ONE DAY Teams.<br />
Wie sie dort hinkamen, welche Bedeutung<br />
ein Elefant in Namibia für sie hatte und warum<br />
Afrika für sie zum seelenheilenden Kontinent<br />
wurde, schildern sie uns.<br />
“Manchmal, in den<br />
guten Momenten<br />
des Lebens, fließen<br />
alle Farben<br />
ineinander zu<br />
einem stimmigen<br />
Bild”<br />
Jürgen Marx fallen dazu immer wieder die<br />
Worte ein, die er einmal von Anselm Grün<br />
gehört hatte: „Nicht an der Schale der Trauer<br />
zerbrechen. Sondern sie aufbrechen und<br />
daraus etwas Neues entstehen lassen“.<br />
Und so entstand in Folge des Amoklaufs die<br />
ökumenische Schulgemeinschaft an der<br />
Albertville-Realschule in Winnenden, ein<br />
gemeinsames Projekt von Schüler*innen und<br />
Religionslehrkräften. Sie entstand mit dem<br />
Ziel der Aufarbeitung des Amoklaufes vom 11.<br />
März 2009 und der Begleitung des<br />
Trauerprozesses. Es ging darum, dem<br />
Schmerz und der Desorientierung<br />
standzuhalten, weiterzumachen. Irgendwie.<br />
Mit den Jahren, erzählt der katholische<br />
Religionslehrer Heinz Rupp, ist daraus eine<br />
„Sinngemeinschaft geworden, die dem Leid<br />
etwas Positives entgegenzusetzen vermag.“<br />
Irgendwann, fügt er an, keimte bei den<br />
Schülern der Gedanke: „Jetzt haben wir so<br />
viel bekommen von außen, wir wollen gerne<br />
mal anderen, die es nötig haben, etwas<br />
zurückgeben.“ auf.<br />
Eine Afrika-Projektgruppe formierte sich, es gab<br />
viele Ideen. Aber noch fehlte der rote Faden.<br />
Seite 105<br />
Seite 106
Die Jugendlichen, erzählt Heinz<br />
Rupp, waren vor der Begegnung<br />
etwas beklommen: „Was dürfen<br />
wir fragen, was ansprechen? Wo<br />
müssen wir aufpassen? Treffen<br />
wir den richtigen Ton? ”Die<br />
Befangenheit verlor sich schnell.<br />
sorgen müssen, sondern ganz<br />
auf den Unterricht konzentrieren<br />
können.<br />
2013 fand das erste Fest für<br />
Afrika statt. Es kamen Spenden<br />
in Höhe von 1.660.- €<br />
zusammen dank denen die<br />
„Winnenden ARS Suppenküche“<br />
in Hoachanas eröffnet werden<br />
konnte. Anfangs mit einem<br />
täglichen Mittagessen an<br />
Schultagen für 6 Kinder<br />
(mittlerweile können 12 Kinder<br />
dort zu Gast sein).<br />
dient wo auch immer sie landet<br />
als Bote der<br />
Völkerverständigung. Streng<br />
genommen sind es 30 Tauben,<br />
die Hillinger schuf - jede<br />
einzelne steht für einen der 30<br />
Schulseelsorger Heinz Rupp<br />
Hoachanas, ein kleines Dorf in<br />
Namibia, südöstlich von<br />
Windhoek am Rande der<br />
Kalahari. Die Armut ist dort<br />
allgegenwärtig, die Menschen<br />
leben schlicht, oftmals in<br />
Blechhütten ohne Strom und<br />
Wasseranschluss. Dort gibt es<br />
den Hoachanas Children Fund.<br />
Das Konzept: Kindern den<br />
Schulbesuch finanzieren;<br />
Suppenküchen aufbauen, damit<br />
die Kinder sich nicht ums Essen<br />
Seit diesem ersten Erfolg findet<br />
das Fest für Afrika jährlich statt.<br />
Das soziale Projekt wurde auf<br />
die gesamte Schule<br />
ausgeweitet.<br />
Im Mai 2014 reisten Barbara und<br />
Jürgen Marx erstmals nach<br />
Hoachanas, um sich persönlich<br />
ein Bild der Gegebenheiten vor<br />
Ort und der Suppenküche<br />
machen zu können. Mit im<br />
Gepäck: eine goldfarbene<br />
Taube. Die goldfarbene Taube<br />
mit einem Ölzweig als<br />
Friedenszeichen im Schnabel ist<br />
ein Werk des Künstlers Richard<br />
Hillinger. Vielleicht hat genau<br />
diese Taube schon der Dalai<br />
Lama in Händen gehalten oder<br />
Michael Gorbatschow? Fliegt sie<br />
doch von Mensch zu Mensch,<br />
von Institution zu Institution, und<br />
Mr. Topnaar und Ehepaar Marx<br />
Artikel der Menschenrechte. Da<br />
alle Statuetten gleich aussehen<br />
und nicht nummeriert sind, lässt<br />
sich also kaum rekonstruieren,<br />
wer wann welche hatte. Stellen<br />
wir uns trotzdem vor, dass<br />
genau auf diesem Exemplar, das<br />
nun von Winnenden aus nach<br />
Hoachanas tourte, die<br />
Fingerabdrücke<br />
des<br />
afrikanischen Freiheitshelden<br />
Nelson Mandela prangen. Die<br />
Vorstellung ist zu schön, um<br />
unwahr zu sein. Die Taube wurde<br />
jedenfalls an den Schulleiter der<br />
P.J. TsaiTsaib-Schule in<br />
Hoachanas, Herrn Topnaar,<br />
übergeben.<br />
Am Tag ihrer Rückkehr aus<br />
Namibia berichten die beiden<br />
beim Afrika Fest detailliert über<br />
ihren Besuch vor Ort, inklusive<br />
einer Videobotschaft von Herrn<br />
Topnaar. Unterstützung<br />
erhielten sie dabei von Saskia<br />
Schmidt, die dieses Mal<br />
ebenfalls zu Gast war. Sie<br />
brachte die Friedenstaube im<br />
übrigen Ende des Jahres wieder<br />
nach Hause.<br />
Im Schuljahr 2014/2015 startete<br />
noch ein weiteres Projekt, unter<br />
der Schirmherrschaft des<br />
Winnendener Bürgermeisters<br />
Norbert Sailer: Schüler*innen<br />
arbeiten, anstelle des<br />
Unterrichts, einen Tag lang für<br />
das Projekt in Hoachanas/<br />
Namibia.<br />
Mit der Zertifizierung zur<br />
„Weltethos-Schule“ im Juli 2016<br />
wurde der Albertville-<br />
Realschule eine hohe<br />
Wertschätzung<br />
und<br />
Auszeichnung zuteil. Die Idee<br />
des Weltethos mit der ihm<br />
innewohnenden „Goldenen<br />
Regel“ soll für die gesamte<br />
Schule ein weiterer und<br />
grundlegender Schritt auf dem<br />
Weg zu einem sorgsamen<br />
Miteinander und zur<br />
gemeinsamen Mitverantwortung<br />
unserer Welt sein.<br />
Unter dem Motto „Afrika liegt<br />
gar nicht fern“ feierte die<br />
Albertville-Realschule in<br />
Winnenden am 21. November<br />
2019 ihr 7. Afrikafest.<br />
Zwischenzeitlich wurde auch ein<br />
zweites Afrikaprojekt in die<br />
Unterstützung aufgenommen -<br />
das Projekt ONE DAY e.V. in<br />
Sierra Leone. Vorgestellt wurde<br />
das Projekt durch Saskia<br />
Schmidt, die an diesem Abend<br />
zusammen mit ihrer Mama<br />
persönlich dabei war. So konnte<br />
live über das Engagement in<br />
Sierra Leone berichtet werden.<br />
Weil die tolle Arbeit ihres jungen<br />
und kreativen Teams und die<br />
unglaublichen Bilder, Filme und<br />
Materialien von dort so<br />
beeindruckend sind und dort<br />
innovative Ideen selbst in<br />
schwierigen Corona-Zeiten<br />
reifen, wird seitdem auch dieses<br />
Hilfsprojekt in Afrika unterstützt.<br />
Leider musste das jährliche Fest<br />
2020 aufgrund von Corona<br />
ausfallen. Sowohl der<br />
Arbeitseinsatz der Schüler*innen<br />
als auch das Fest durften<br />
aufgrund der Corona-<br />
Bestimmungen nicht stattfinden.<br />
Damit die Partnerprojekte<br />
trotzdem unterstützt werden<br />
konnten, wurde vor<br />
Weihnachten 2020 eine große<br />
Spendenaktion gestartet. Neben<br />
einer allgemeinen Spende ist es<br />
jetzt auch in Winnenden<br />
möglich<br />
Heldentaten,<br />
Gutscheine, die eine bestimmte<br />
Untersütztung innerhalb der<br />
Projekte unterstützen, zu<br />
erwerben.<br />
Mehr zu den Heldentaten<br />
findest Du hier!<br />
Für die Zukunft sind<br />
Spendensammlungen in der<br />
Schule und eine Aktion in<br />
Zusammenarbeit<br />
mit<br />
Geschäften und Einrichtungen in<br />
Winnenden und Umgebung<br />
geplant, wo die Heldentaten<br />
sowie Gebasteltes aus der<br />
Schule mit Hilfe von festen<br />
Aufstellern verkauft werden<br />
sollen, ganz nach dem Motto:<br />
„Viele kleine Leute an vielen<br />
kleinen Orten, die viele kleine<br />
Schritte tun, können das Gesicht<br />
der Welt verändern.“<br />
Link zur okumenischen<br />
Schulgemeinschaft der ARS<br />
Seite 107<br />
Seite 108
Bucher<br />
Filme<br />
Warum sollte ich das Buch<br />
lesen?<br />
Momo – eines der erfolgreichsten Kinderbücher<br />
aller Zeiten. Und das nicht ohne Grund. Momo<br />
bleibt bei dir, auch wenn du das Buch schon<br />
lange beendet hast. Momo ist mehr als ein<br />
Kinderbuch und verbindet uns miteinander.<br />
Über Generationen, die es lesen – ganz egal ob<br />
alt oder jung. Momo erinnert uns daran, wie<br />
wertvoll Zeit ist. Wie wichtig es ist, dass wir<br />
einander zuhören. Auf eine magische Art und<br />
Weise.<br />
Farbenblind von Trevor Noah<br />
Worum geht es?<br />
Trevor Noah kam 1984 im Township Soweto als<br />
Sohn einer südafrikanischen Mutter vom Stamm<br />
der Xhosa und eines Schweizers zur Welt. Als<br />
Kind, das es im Sinne der damaligen<br />
Rassentrennung nicht geben durfte, erlebte er<br />
Armut und Rassismus, aber auch die mutige<br />
Auflehnung seiner Eltern, die einfallsreich<br />
versuchten, Trennungen zwischen Ethnien und<br />
Geschlechtern zu überwinden. In 18<br />
Geschichten erzählt „Farbenblind“ vom<br />
Aufwachsen in einem Land im Umbruch, in einer<br />
Gesellschaft, die die Apartheid zwar auf dem<br />
Papier hinter sich gelassen hat, in der Realität<br />
immer noch von haarsträubendem<br />
Aberglauben, allgegenwärtigen Vorurteilen und<br />
Momo von Michael Ende<br />
Dienstags bei Morrie von Mitch Alborm<br />
Worum geht es?<br />
Worum geht es?<br />
Momo, ein kleines struppiges Mädchen, lebt am<br />
Rande einer Großstadt in den Ruinen eines<br />
Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie<br />
findet oder was man ihr schenkt, und eine<br />
außergewöhnliche Gabe: Sie hört Menschen zu<br />
und schenkt ihnen Zeit. Doch eines Tages rückt<br />
das gespenstische Heer der grauen Herren in<br />
die Stadt ein. Sie haben es auf die kostbare<br />
Lebenszeit der Menschen abgesehen und<br />
Momo ist die Einzige, die der dunklen Macht der<br />
Zeitdiebe noch Einhalt gebieten kann.<br />
»Wenn du lernst, wie man stirbt, dann lernst du,<br />
wie man lebt.«<br />
Als er erfährt, dass sein ehemaliger Soziologie-<br />
Professor Morrie Schwartz an ALS erkrankt ist<br />
und sterben wird, beginnt Mitch Albom seinen<br />
Lehrer wöchentlich zu besuchen. Dachte er<br />
anfangs noch dem Sterbenden Kraft und Trost<br />
spenden zu müssen, lernt er stattdessen jeden<br />
Dienstag bei und durch Morrie das Leben auf<br />
eine neue Weise zu betrachten und zu<br />
verstehen<br />
furchtbarer Brutalität beherrscht wird. Trevor<br />
Noah schafft es, das Thema humorvoll und<br />
feinfühlig aufzuarbeiten, ohne den oft sehr<br />
ernsten und schwierigen Hintergrund aus den<br />
Augen zu lassen.<br />
Warum sollte ich das Buch<br />
lesen?<br />
Trevor Noah bringt dich zum Lachen, Weinen<br />
und Mitfühlen. Farbenblind ist eines dieser<br />
Bücher, die deine Sicht auf die Welt verändern<br />
werden. Es ist lehrreich, gleichzeitig<br />
unterhaltsam und unglaublich aufwühlend.<br />
Farbenblind lässt uns eintauchen in eine Welt,<br />
wie sie nur die allerwenigsten von uns kennen,<br />
die man sich kaum vorstellen kann.<br />
Warum sollte ich das Buch<br />
lesen?<br />
Die Gespräche zwischen Albom und seinem<br />
Lehrer sind berührend, tiefgreifend und nahbar.<br />
Die Beziehung der beiden, vor allem aber Morries<br />
Sicht auf das Leben und Sterben, regen zum<br />
Nachdenken an. So kurz das Buch auch ist, lässt<br />
es einen doch immer wieder innehalten,<br />
zurückblättern, erneut lesen uns nachspüren. Die<br />
Gespräche erinnern nicht nur daran, das Leben in<br />
vollen Zügen zu genießen, sondern stellen sich<br />
auch der Frage, wie wir uns auf den Tod<br />
vorbereiten und mit dem Verlust eines geliebten<br />
Menschen umgehen können.<br />
Worum geht es?<br />
Diese Dokumentation erzählt die<br />
Geschichte dreier Führungskräfte,<br />
die sich auf die Suche nach Wegen<br />
aus dem „Hamsterrad des<br />
Getriebenseins“ gemacht haben:<br />
Ein ehemaliger Investmentbanker,<br />
ein Großprojektmanager der<br />
Autoindustrie und ein<br />
Verantwortlicher der „dm“<br />
Drogeriemarktkette.<br />
Ihre Motivation: der Wunsch nach<br />
mehr Begeisterung, Sinnhaftigkeit<br />
und Authentizität bei ihrer Arbeit.<br />
Einfühlsam und ohne Tabus<br />
gewährt „From Business to being“<br />
tiefe Einblicke in die Gefühlswelt<br />
der Business-Leader und geht der<br />
Frage nach, inwieweit die Krisen<br />
der heutigen Arbeitswelt<br />
Das Fieber - der Kampf gegen Malaria<br />
Worum geht es?<br />
Malaria hat bereits mehr<br />
Menschen getötet, als alle<br />
Krankheiten und Kriege dieser<br />
Erde zusammen: Ein totes Kind<br />
pro Minute lautet die grausame<br />
Formel. Als Folge des Lockdowns<br />
und der dadurch verschlechterten<br />
Gesundheitsversorgung wird der<br />
Malaria-Parasit dieses Jahr in<br />
Afrika sogar geschätzte eine<br />
Million Menschen töten – doppelt<br />
so viele wie sonst.<br />
Was wäre, wenn eine Heilpflanze<br />
die tückische Krankheit besiegen<br />
könnte? Eine bezahlbare Medizin,<br />
die jede*r selbst im Garten ziehen<br />
kann. Im Krisengebiet Ostafrika<br />
setzen die Heilpraktikerin Rehema<br />
Namyalo, der Biologe Richard<br />
Mukabana und der Pharmakologe<br />
Patrick Ogwang auf Artemisia<br />
annua. Deren isolierter Wirkstoff<br />
Artemisinin wird seit Jahren von<br />
der globalen Pharmaindustrie in<br />
teuren Malaria-Präparaten<br />
erfolgreich eingesetzt. Doch die<br />
Forscher*innen stoßen bei ihrer<br />
Suche nach lokalen, billigen<br />
Lösungen auf heftige<br />
Widerstände der Pharmakonzerne<br />
und große Skepsis der eigenen<br />
Regierungen. Nicht einmal die<br />
WHO will ihr Engagement<br />
unterstützen. Geht es hier<br />
tatsächlich noch um<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
oder um koloniale Unterwerfung<br />
und Profitgier?<br />
Warum ist der Film<br />
sehenswert?<br />
„Das Fieber – Der Kampf gegen<br />
Malaria“ rüttelt auf: Wir alle, die in<br />
den letzten Monaten vermutlich<br />
erstmalig am eigenen Leib den<br />
From Business to being<br />
Bewusstseinskrisen sind. Können<br />
Meditation<br />
und<br />
Bewusstseinstraining dabei helfen,<br />
sich von stresserzeugenden Denkund<br />
Handlungsmustern zu<br />
befreien und zu sich selbst zu<br />
finden? Welche Fähigkeiten<br />
benötigen Führungskräfte künftig?<br />
WIe müssen Organisationen in<br />
einer globalisierten Welt für ein<br />
besseres Miteinander neu gedacht<br />
und gestaltet werden? Auf der<br />
Suche nach Antworten treffen die<br />
Filmemacher auf Experten aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Meditationspraxis, die eine Brücke<br />
zwischen „Business“ und „Being“<br />
schlagen und neue Impulse für<br />
einen Kulturwandel im<br />
Wirtschaftsleben geben, der das<br />
Wohl aller im Sinn hat.<br />
Warum ist der Film<br />
sehenswert?<br />
Es geht um die wichtigen Dinge im<br />
Leben! Ein Thema, wie ich finde,<br />
das perfekt in die heutige Zeit<br />
passt und dazu inspiriert den<br />
Fokus immer wieder umzulenken<br />
– frei nach dem Motto „weniger ist<br />
mehr”. Ein Film, der berührt, zu<br />
Diskussionen anregt und dazu<br />
ermutigt, nach innen zu schauen:<br />
Wer bin ich? Was begeistert mich?<br />
Wie lebe und handle ich<br />
entsprechend? In der<br />
Überzeugung, dass eine bessere<br />
Arbeitswelt und Gesellschaft mit<br />
der Bewusstwerdung des<br />
Einzelnen beginnt.<br />
Schrecken einer Pandemie<br />
erfuhren, werden an all diejenigen<br />
erinnert, die schon ewig mit einer<br />
tödlichen Krankheit ringen. Die<br />
Doku wühlt auf, bewegt, macht<br />
traurig. Gleichzeitig begleitet sie<br />
aber auch Protagonist*innen, die<br />
Selbstbestimmung leben: Ihre<br />
Arbeit mit der Heilpflanze<br />
Artemisia annua könnte vielleicht<br />
Menschenleben retten. Das Fieber<br />
enttarnt die Profiteure einer<br />
Epidemie, die auch ohne Einsatz<br />
aufwendiger, schädlicher und<br />
kostenintensiver Methoden<br />
einzudämmen wäre. Und erteilt<br />
jenen das Wort, die auf kleinerer<br />
Ebene das Leben vieler hundert<br />
Menschen retten, weil sie<br />
erfolgreich auf das Brauen von<br />
Artemisia Tee setzen, aufklären<br />
und zur Selbsthilfe anregen.<br />
Inspirierend, schockierend und<br />
unendlich wichtig.<br />
Seite 109 Seite 110
warum<br />
HELFEN<br />
GLÜCKLICH macht<br />
Helfen macht glücklich,<br />
darin sind sich Forschung und die Menschen,<br />
die sich freiwillig oder im privaten Rahmen<br />
engagieren, einig.<br />
Was uns bei ONE DAY glücklich macht?: Die<br />
Gründe sind vermutlich so bunt und unterschiedlich<br />
wie jede*r Einzelne von uns! Bei<br />
uns macht jeder das, was er oder sie am<br />
besten kann und tut gleichzeitig unendlich<br />
viel Gutes. Dabei ist es ganz egal, ob du<br />
eigentlich am liebsten mit Zahlen arbeitest<br />
oder zu den kreativen Köpfen gehörst – gebraucht<br />
wird die Unterstützung in vielen<br />
Bereichen. Das Allerwichtigste ist immer die<br />
Einstellung: Wer helfen will, für den haben wir<br />
immer einen Platz und eine Aufgabe. Wer<br />
sich zeitlich nicht einbringen kann, wählt häufig<br />
den Weg über Spenden und hilft auf diese<br />
Weise ebenso enorm.<br />
Aber warum genau macht helfen glücklich?<br />
Was treibt Menschen an, anderen zu<br />
helfen?<br />
Betrachten wir erst einmal die Antworten der<br />
Forschung:<br />
„Alle Studien zeigen, dass Freizeitaktivitäten,<br />
die der Gemeinschaft dienen, einen wesentlich<br />
höheren Zuwachs an Zufriedenheit bringen als<br />
etwa eine Gehaltserhöhung“, so Schupp. „Engagement<br />
tut gut“, fasst er zusammen. In den<br />
USA gibt es für dieses Phänomen einen eigenen<br />
Begriff: „Helper’s High“.<br />
Aber wodurch entsteht dieses Hochgefühl?<br />
Wir haben Gründe gesammelt:<br />
1) Helfen hilft uns selbst. In Einklang mit den<br />
eigenen Werten zu handeln und etwas<br />
selbstloses zu tun, führt häufig dazu, dass<br />
das eigene Selbstbewusstsein gestärkt wird<br />
und sich die Eigenwahrnehmung verändert<br />
und verbessert.<br />
2) Wertschätzung des eigenen Lebens. Das<br />
klingt erstmal sehr groß, ist aber am Ende des<br />
Tages eigentlich logisch. Ganz egal wo Hilfe<br />
gebraucht wird, führen wir uns durch diese<br />
vor Augen, wie gut es uns selbst eigentlich<br />
geht. Und sind wir mal ehrlich: Das können<br />
wir ab und an alle ganz gut gebrauchen,<br />
oder?<br />
3) Optimismus und Verbundenheit. Das<br />
Gefühl, etwas zu verändern, die Welt ein<br />
Stückchen besser zu machen und dann auch<br />
die kleinen Erfolge gemeinsam mit anderen<br />
zu feiern, gibt ein positives Lebensgefühl.<br />
Gemeinsam mit Menschen, die ebenfalls<br />
helfen wollen, an Projekten zu arbeiten,<br />
bringt eine ganz andere Dynamik und Motivation<br />
mit sich. Im Team sind wir am stärksten<br />
und das Gefühl, gemeinsam etwas zu bewegen,<br />
ist einfach einmalig.<br />
4) Anderen zu helfen spricht die gleichen<br />
Hirnbereiche und Belohnungssysteme an<br />
wie Handlungen, mit denen wir uns selbst etwas<br />
Gutes Tun, sei es ein leckeres Essen, ein<br />
Besuch bei der Massage oder ein bewusster<br />
Kauf eines (fairen) Kleidungsstückes. Dies<br />
haben amerikanische Neurowissenschaftler<br />
bereits 2006 herausgefunden. Übrigens: Die<br />
gleiche Studie fand heraus, dass Helfen auch<br />
positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit<br />
hat.<br />
5) Helfen hilft wirklich. Und das schönste<br />
Gefühl, das größte Lob ist doch ein ehrliches<br />
Danke, eine Anerkennung für die eigene Arbeit<br />
und die Erkenntnis, wirklich etwas bewegt<br />
zu haben.<br />
Kurzum: Wenn wir anderen helfen, helfen wir<br />
immer auch uns selbst.<br />
Und weil all diese Gründe zwar schon ziemlich<br />
gut sind, wir aber gerne persönliche Meinungen<br />
betrachten, haben wir unser Team<br />
gefragt, was sie am Helfen glücklich macht.<br />
Melanie<br />
Es gibt mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass<br />
ich helfen kann, vor allem Menschen zu unterstützen,<br />
die es nicht so gut haben wie ich.<br />
Es bereitet mir Freude und motiviert mich,<br />
mit anderen zusammen für eine gute Sache<br />
einzustehen. Es fühlt sich gut an meinen Teil<br />
dazu beizutragen die Welt ein Stückchen<br />
besser zu machen<br />
Familie Marx<br />
Jürgen und ich wollten nach dem Tod unserer<br />
Tochter Selina beim Amoklauf in Winnenden<br />
nicht an der Schale der Trauer zerbrechen,<br />
sondern sie aufbrechen und daraus<br />
etwas Neues entstehen lassen. Zudem<br />
waren wir zuvor schon dem südlichen Afrika<br />
zugeneigt und haben dort viel Armut und<br />
Elend gesehen, aber auch die unbändige<br />
Lebensfreude der Menschen und deren<br />
positive Lebenseinstellung bewundert.<br />
Gemeinsam mit der ökumenischen Schulgemeinschaft<br />
der Albertville Realschule wollten<br />
wir diesen Menschen etwas zurückgeben.<br />
Zuerst in Namibia und seit einiger<br />
Zeit auch in Sierra Leone.<br />
Julia<br />
Ich habe irgendwo mal gelesen „es braucht<br />
nur eine kleine Tat, um das ganze Leben<br />
eines Menschen zu verändern.“ Und das vor<br />
Augen und im Hinterkopf, gibt es für mich<br />
gar keine Alternative, als meinen kleinen Teil<br />
beizutragen. Bei ONE DAY ist das Besondere<br />
einfach auch der direkte Kontakt zu den Projekten.<br />
Egal wie groß oder klein der Beitrag<br />
ist, man sieht immer wo es ankommt und<br />
was wir verändern können. Mich macht es<br />
unglaublich stolz zu sehen, was in den vergangenen<br />
Jahren schon alles auf die Beine<br />
gestellt wurde. Ich hoffe es gibt bald wieder<br />
Live Events wo wir alle mit vollem Einsatz für<br />
ONE DAY und für die Kinder alles geben dürfen.<br />
Stefan<br />
Helfen ist ein menschlicher Urinstinkt, der<br />
leider immer mehr verloren geht. ONE DAY<br />
ist eine Herzensangelegenheit. Ich bin mir<br />
sicher, dass unsere Unterstützung genau<br />
dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Leider<br />
können wir die Welt nicht retten, aber wir<br />
schaffen es wieder Lachen in viele Gesichter<br />
zu zaubern. Lasst uns alle zusammen die<br />
Welt ein kleines Stückchen besser machen.<br />
Saskia: Sich für andere einsetzen fühlt sich<br />
für mich so an, als hätte man den Sinn des<br />
Lebens gefunden. Ich freue mich auf mein<br />
weiteres Leben und auch darauf, später mal<br />
zurückzublicken und nicht zu denken, dass<br />
ich diese wertvolle Zeit vergeudet habe.<br />
Heute, nach 10 Jahren “Helfer-Erfahrung“<br />
weiß ich, dass oft der erste Gedanke zu<br />
helfen, nicht unbedingt immer die beste Art<br />
ist, nachhaltig zu helfen. Was aber über die<br />
letzten Jahre immer geblieben ist, ist - dass<br />
mir die Arbeit mit ONE DAY immer ein Anker<br />
im Leben war, der Sinn machte. Etwas<br />
beizutragen, etwas zu verändern, die Welt<br />
vielleicht ein bisschen besser zu verlassen,<br />
als man sie vorgefunden hat.<br />
Hast Du schon einmal ehrenamtlich<br />
gearbeitet oder gespendet?<br />
You have not lived today<br />
until you have done something for someone<br />
who can never repay you.<br />
John Bunyan<br />
Treffen diese Gründe auf Dich zu, oder<br />
fallen dir noch weitere ein?<br />
Wir freuen uns ganz besonders bei diesem Artikel über<br />
Feedback, über DEINE Gründe.<br />
Schreib uns an hello@oneday.de<br />
#begooddogood<br />
Seite 111<br />
Seite 112
PROSOCIAL<br />
in Sierra Leone<br />
Im ersten <strong>Magazin</strong> von <strong>One</strong> <strong>Day</strong> habe ich schon kurz über die Arbeit von „commit and act“ mit Prosocial während der Ebola-Epidemie berichtet.<br />
Durch die Covid-Pandemie können wir uns inzwischen besser in die Menschen in Sierra Leone hineinversetzen.<br />
Manchmal wünsche ich mir, wir wären in Deutschland in der Pandemie so fortschrittlich und aufgeschlossen wie unsere Partner*innen in Sierra<br />
Leone, was neue Methoden wie „Prosocial“ betrifft. Dann könnten wir unsere eigenen Probleme kreativer und effizienter angehen. Die Erfahrungen<br />
mit Prosocial in unseren Projekten und Erfahrungsberichte von Kolleginnen und Kollegen weltweit aus unterschiedlichsten Bereichen -<br />
Schulen, Konzernen, öffentlichen Institutionen, Sport etc. - zeigen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die Wirksamkeit von Prosocial.<br />
Gehen wir noch mal ein paar Schritte zurück in der Zeit, ins Jahr 2014.<br />
Stell Dir vor, Du verlierst deinen liebsten<br />
Menschen durch den Ebola-Virus und<br />
darfst den Körper nicht einmal in einer feierlichen<br />
Zeremonie besetzen. Es kommen<br />
Menschen, die du noch nie gesehen hast, mit<br />
Anzügen wie Raumfahrer. Sie nehmen Dir den<br />
Körper des geliebten Menschen weg und verscharren<br />
ihn in einem Massengrab. Deine tief<br />
verwurzelte Kultur sagt, Du sollst den Verstorbenen<br />
waschen, ölen und in schöne Tücher<br />
hüllen. Alle Verwandten und Freunde sollen ihm<br />
die letzte Ehre erweisen und gemeinsam mit dir<br />
trauern. Aber auch das ist nicht erlaubt. Der<br />
Körper wird abgeholt, in eine Plastiktüte<br />
gesteckt und weggebracht. Eine Frau, die<br />
genau dies durchlebte, sagte in einem unserer<br />
Workshops zu mir, die traditionellen Riten nicht<br />
durchführen zu dürfen, sei für sie mindestens so<br />
schmerzhaft gewesen, wie ihren Bruder durch<br />
Ebola zu verlieren.<br />
Stell dir weiter vor du lebst in einer Großfamilie,<br />
mit vielen Familienmitgliedern unter einem<br />
Dach. Auf kleinem Raum, mit ein oder zwei Zimmern.<br />
Es ist heiß, es gibt weder fließendes<br />
Wasser noch Elektrizität, daher auch kein<br />
Fernsehen und keine Zerstreuung. Da ihr so arm<br />
seid, könnt ihr keine Essensvorräte anlegen. Bei<br />
einem Lockdown oder wenn ein Familienmitglied<br />
infiziert ist und die anderen in Quarantäne<br />
müssen, hungert ihr. Ihr sollt für drei Wochen in<br />
eurer Hütte bleiben. Um eure Ernährung küm-<br />
Seite 113<br />
mert sich niemand. Ihr wisst nicht genau, was<br />
ein Virus überhaupt ist und wie er sich verbreitet.<br />
Es erklärt euch auch keiner, warum die<br />
dreiwöchige Quarantäne so wichtig ist. Wenn<br />
innerhalb dieser Zeit ein weiteres Familienmitglied<br />
erkrankt, verlängert sich die Quarantäne<br />
um weitere drei Wochen.<br />
Das waren die Umstände, die unser Team um<br />
Hannah Bockarie zu Beginn der Ebola-<br />
Epidemie in Sierra Leone erlebte. Hannah und<br />
ich waren fast täglich in Kontakt und überlegten,<br />
wie wir unsere psychotherapeutischen<br />
Methoden zur Verhaltensänderung für diese<br />
Notsituation anpassen könnten. Wir wussten<br />
bereits aus Projekten mit Frauengruppen, dass<br />
Prosocial wirksam ist, wenn es darum geht, das<br />
Verhalten auch in großen Gruppen in Richtung<br />
Selbstverantwortung und Zusammenarbeit<br />
zum Wohl aller Gruppenmitglieder zu verändern.<br />
Vielleicht interessiert es dich, wie Prosocial<br />
überhaupt entstanden ist. Den Anstoß gab die<br />
Wirtschaftswissenschaftlerin Elinor Ostrom,<br />
deren Leidenschaft war herauszufinden, warum<br />
bestimmte Gruppen über Jahrzehnte hinweg<br />
gut zusammen arbeiteten, während andere<br />
Gruppen irgendwann zerbrachen, v.a. weil sie<br />
von einzelnen Gruppenmitgliedern ausgebeutet<br />
wurden und somit die individuellen Interessen<br />
über die gemeinschaftlichen Interessen die<br />
Oberhand gewannen. Die Prinzipien, die Elinor<br />
Ostrom in ihrer jahrzehntelangen, weltweiten<br />
Forschungsarbeit herauskristallisierte sind überraschend<br />
verständlich, pragmatisch und universell.<br />
Ihre Arbeit war bahnbrechend und warf<br />
ein ganz neues Licht auf vermeintliche Gewissheiten<br />
über unser Wirtschaftssystem und das<br />
menschliche Verhalten, so dass Elinor Ostrom<br />
2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften<br />
erhielt.<br />
Zwei weitere herausragende Wissenschaftler<br />
erkannten das Potential dieses Ansatzes für<br />
Gruppen aller Art, der Evolutionswissenschaftler<br />
David Sloan Wilson und der Verhaltenswissenschaftler<br />
Steven C. Hayes, einer der meistzitierten<br />
Psychologen unserer Zeit. Beide verbindet<br />
die Vision, das Leiden von Menschen zu<br />
verringern und Lösungen für die enormen Probleme<br />
zu finden, die uns weltweit bedrohen: die<br />
Klimaerwärmung, die fortschreitende Umweltzerstörung,<br />
Kriege und unzählige Geflüchtete,<br />
Armut, Hunger, Pandemien… die Liste<br />
ist lang.<br />
Es begann eine fruchtbare Kooperation zwischen<br />
den drei Forscher*innen und inzwischen<br />
sind tausende Menschen weltweit in die Weiterentwicklung<br />
und Anwendung von Prosocial involviert.<br />
Ein befreundeter australischer Kollege,<br />
Paul Atkins, hat ein tolles Buch zusammen mit<br />
Wilson und Hayes geschrieben, in dem die Prin-<br />
zipien und Anwendungsmöglichkeiten mit<br />
vielen Beispielen sehr gut erklärt werden (Prosocial:<br />
Using evolutionary science to build productive,<br />
equitable, and collaborative groups.<br />
2019, Context Press).<br />
Fakt ist, dass komplexe Probleme in allen<br />
Lebensbereichen die Zusammenarbeit in Gruppen<br />
erfordern und dass dabei immer wieder die<br />
gleichen Probleme auftreten. Gruppenmitglieder<br />
haben beispielsweise unterschiedliche<br />
Vorstellungen über gemeinsame Ziele oder<br />
über den Weg dorthin; Konflikte, Rechthaberei<br />
und Machtkämpfe verhindern eine effiziente<br />
Zusammenarbeit; einzelne Gruppenmitglieder<br />
verschaffen sich persönliche Vorteile zum<br />
Nachteil der anderen; unsoziales Verhalten<br />
bleibt ohne Konsequenzen; einige rackern sich<br />
ab, andere machen es sich bequem oder erteilen<br />
lediglich gute Ratschläge. Vielleicht<br />
erkennst du einiges davon aus eigenen Erfahrungen<br />
wieder.<br />
Prosocial stellt eine einfache Struktur zur Verfügung,<br />
die Gruppen hilft…<br />
1. mehr Bewusstheit über gemeinsame Werte<br />
sowie innere und äußere Barrieren zu<br />
gewinnen,<br />
2. die Beziehungen und die Sicherheit innerhalb<br />
der Gruppe zu verbessern und<br />
3. sinnvolle, stabilisierende Übereinkünfte in<br />
der Gruppe und mit wichtigen anderen Gruppen<br />
zu treffen.<br />
Ganz nebenbei beantworten wir auch die ewige<br />
Frage: “Was stimmt denn nun, sind Menschen<br />
egoistisch, selbstbezogen und beuten andere<br />
aus, wenn sich die Gelegenheit ergibt - oder<br />
sind Menschen im Grunde gut und sozial?”<br />
Die Antwort ist: es kommt darauf an :) Es kommt<br />
darauf an, welche Bedingungen wir schaffen,<br />
welches Verhalten belohnt wird oder für uns unangenehme<br />
Konsequenzen hat.<br />
Das Evolutionsprinzip „die/der Stärkere gewinnt“<br />
ist nur die halbe Wahrheit. Seit Menschen die<br />
Kooperation entdeckt haben, gibt es ein weiteres<br />
Prinzip: „die stärkste Gruppe gewinnt“. Und<br />
dieses Prinzip hatte so enorme Vorteile in der<br />
Evolution, dass sie uns Menschen zu all dem<br />
verholfen hat, was wir heute „Fortschritt“<br />
nennen, auch wenn keineswegs alles förderlich<br />
für ein gutes, gemeinsames Überleben ist, was<br />
unter diesem Namen passiert ist und noch<br />
heute geschieht. Unsere Fähigkeit zur Sprache<br />
ist vermutlich aus der Zusammenarbeit<br />
entstanden und noch heute wichtiger Teil einer<br />
gelingenden Zusammenarbeit - aber da sind<br />
sich die Forscher noch nicht ganz einig.<br />
Zuruck nach Bo, Sierra Leone:<br />
Ein Problem wie Ebola (oder Covid) kann ein einzelner<br />
Mensch nicht lösen. Dazu braucht es viele<br />
funktionierende Gruppen, die gut zusammenarbeiten.<br />
Prosocial während Ebola<br />
Durch Workshops in Prosocial in den Dörfern<br />
unseres Distrikts haben wir es geschafft, dass<br />
die Menschen selbst Lösungen für drängende<br />
Fragen gefunden haben, z.B. wie sie mit dem<br />
Konflikt umgehen sollen, dass sie ihre Toten<br />
unter allen Umständen ehren wollen, sich dabei<br />
jedoch fast sicher anstecken und damit ihre gesunden<br />
Familienmitglieder und sich selbst gefährden.<br />
Die Lösung hätte kein NGO-Mitarbeiter von<br />
außen finden können. Auf die Idee, den toten<br />
Körper durch den Stamm eines Bananenbaumes<br />
zu ersetzen, konnten nur die betroffenen<br />
Menschen selbst kommen. Und dies<br />
auch nur, weil sie in einer extrem bedrohlichen<br />
Situation, in der das Gehirn oft nicht mehr gut<br />
funktionieren kann, einen sicheren Raum in<br />
einem Workshop hatten, in dem sie in Ruhe<br />
kreativ werden konnten und offen alle inneren<br />
und äußeren Barrieren ansprechen konnten,<br />
ohne verurteilt zu werden. Weil sie wichtige Informationen<br />
über die Ansteckungsgefahren mit<br />
dem Virus lernten und zusätzlich zu den Vorgaben<br />
der Regierung in Sierra Leone weitere<br />
Regelungen finden konnten, die für ihre spezifischen<br />
Bedingungen geeignet waren, die Ansteckungsraten<br />
zu senken. Lösungen müssen<br />
lokal und individuell angepasst werden, um<br />
effizient zu sein. Ein abgelegenes Dorf im<br />
Dschungel muss andere Maßnahmen ergreifen<br />
als eine zentrale Stadt mit vielen Reisenden.<br />
So konnten wir im Distrikt Bo die Ansteckungsraten<br />
während der Ebola-Epidemie<br />
entscheidend senken. Wir haben vermutlich<br />
vielen Menschen das Leben gerettet oder sie<br />
vor den schweren Langzeitfolgen einer überstandenen<br />
Ebola-Infektion bewahrt.<br />
Wie Prosocial Gewaltbereitschaft<br />
reduzieren<br />
kann<br />
Inzwischen ist die Ebola-Gefahr in Sierra Leone<br />
glücklicherweise seit Jahren gebannt. Aber es<br />
gibt wichtige weitere Anwendungen von Prosocial.<br />
Es ist leider kulturell immer noch in vielen<br />
Gesellschaftsschichten akzeptiert, dass Männer<br />
gewalttätig sind, v.a. Frauen und Mädchen gegenüber.<br />
Die bedrohliche Armut, ein Jahrzehnt<br />
Bürgerkrieg, mangelnde Strafen trotz geltender<br />
Gesetze und andere Faktoren begünstigen dies.<br />
Es wird akzeptiert, dass Kinder in Familien oder<br />
Schulen zu Erziehungszwecken geschlagen<br />
werden (in Deutschland ist Gewalt in der<br />
Erziehung übrigens auch erst seit dem Jahr<br />
2000 gesetzlich verboten).<br />
Auch in diesem Bereich kann Prosocial eingesetzt<br />
werden. Unsere sierra-leonischen Trainer-<br />
*innen führen Prosocial Workshops in Dörfern<br />
durch, machen die geltenden Gesetze bekannter<br />
und entwickeln gemeinsam mit den<br />
Menschen vor Ort gewaltfreie Konfliktlösungen.<br />
Fahr bloß mit keinem Taxifahrer,<br />
dass ist lebensgefährlich!<br />
Am meisten beeindruckt hat mich in einem<br />
Prosocial Workshop auf einer meiner Reisen<br />
eine Gruppe von Motorrad-Taxifahrern. Diese<br />
sind im Land bekannt sind für ihre rüde Fahrweise<br />
und ihre Gewaltbereitschaft. Hannah sagt<br />
immer zu mir: „Fahr bloß kein Motorradtaxi, das<br />
ist lebensgefährlich!“ Die Fahrer wollten unbedingt<br />
zu unserem Workshop kommen und<br />
machten am ersten Tag begeistert bei den<br />
Übungen zu Achtsamkeit und Akzeptanz mit.<br />
Am zweiten Tag entwickelten sie mit der Prosocial-<br />
Struktur gemeinsame Werte für ihre<br />
Gruppe, z.B. dass die Passagiere sich bei ihnen<br />
sicher und gut aufgehoben fühlen sollen und<br />
sie die Verkehrsvorschriften und Rechte anderer<br />
respektieren werden. Sie präsentierten<br />
diese Ergebnisse voller Stolz. Die neuen Werte<br />
waren ihnen offensichtlich viel wichtiger als das<br />
gewalttätige Verhalten vorher. Sie vereinbarten<br />
konkrete neue Verhaltensweisen - kein Alkohol,<br />
keine Gewalt oder rüde Ausdrucksweise. Das<br />
Tragen eines Helmes und fester Schuhe, Die<br />
offizielle Anmeldung des Motorrads etc.<br />
Inzwischen gibt es eine Plakette für die Mitglieder<br />
der Vereinigung, zu der alle Motorrad-<br />
Taxifahrer der Stadt gehören. So erkennt jeder<br />
Passagier, dass es sich um einen verlässlichen<br />
Fahrer handelt. Die vorher verrufenen Männer<br />
werden respektiert und können den Lebensunterhalt<br />
für Ihre Familien bestreiten. Einige von<br />
ihnen helfen freiwillig dabei, Prosocial weiter zu<br />
verbreiten.<br />
In ähnlicher Weise setzen wir Prosocial für Paare<br />
mit Gewalt in der Beziehung oder für Frauen,<br />
die sich und ihre Kinder mit ganz geringen Mitteln<br />
durchbringen müssen und sich gegenseitig<br />
Mikrokredite geben ein. Es ist faszinierend, wie<br />
kreativ unsere sierra-leonischen Partner in der<br />
Anwendung von Prosocial sind.<br />
Weltweit werden die Prosocial-Prinzipien inzwischen<br />
für große Herausforderungen verwendet:<br />
zur Reduktion von sozialer Benachteiligung,<br />
Gewalt, Rassismus, Klimaveränderungen,<br />
Konflikten in Organisationen etc.<br />
Manchmal träume ich ein bisschen - dass sich<br />
in Deutschland Schulleiter*innen mit Vertreter-<br />
*innen von Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern<br />
und Gesundheitsexpert*innen zusammensetzen<br />
und in Prosocial-Workshops gemeinsame<br />
Werte finden. Dass die Ausrichtung an diesen<br />
Werten ihnen hilft, den Schulbetrieb mit kreativen<br />
Lösungen bei minimalem Ansteckungsrisiko<br />
möglichst weitgehend aufrecht zu erhalten.<br />
Oder dass sich verantwortliche<br />
Politiker*innen mit Fachleuten aus den wichtigsten<br />
Bereichen beraten und sich bei ihren<br />
Beschlüssen an gemeinsamen Werten orientieren.<br />
Die Ausrichtung an Werten führt zu<br />
mehr Freiheit und Einfallsreichtum, das können<br />
wir aktuell brauchen. Auch in dieser Krise<br />
können wir auf etwas Sinnvolles hin leben.<br />
„You may say,<br />
Iʼm dreamer…<br />
but I´m not the<br />
only one!“<br />
Manchmal werden Träume wahr, also lass uns<br />
zusammen träumen :)<br />
Wenn du mehr zu Prosocial lesen möchtest,<br />
schau mal auf die schöne Website:<br />
Seite 114
GESUNDHEIT &<br />
WELTGESCHEHEN<br />
„The first wealth is health.“<br />
(Ralph Waldo Emerson)<br />
Seite 115<br />
Seite 116
MÜSSEN WIR<br />
ALLE KINDER<br />
IMPFEN?<br />
„Kinder sind unser höchstes Gut.”<br />
Dieses Zitat gilt aus Elternsicht sicherlich für alle Kulturen der<br />
Menschheit. Aber haben Kinder auf der Welt dieselben Chancen in<br />
ihrem Leben? Diese Frage ist sicherlich von vornherein zu verneinen,<br />
und das gilt vor allem mit Blick auf die gesundheitliche Versorgung<br />
von Kindern und Jugendlichen, die speziell in unseren<br />
westeuropäischen Ländern ein echtes Privileg darstellt.<br />
Allerdings wird dieses Privileg nicht von allen so gesehen und schon gar nicht entsprechend genutzt, was<br />
sich unter anderem daran festmachen lässt, dass zum Beispiel in Deutschland die Angebote von gesetzlichen<br />
oder später dann fakultativen Früherkennungsuntersuchungen (sogenannten Vorsorgen) nur unvoll-<br />
Seite 117<br />
ständig in Anspruch genommen werden. Hier mag es regionale Unterschiede geben, aber grundsätzlich<br />
gilt: Die Vorsorgen im Säuglings- und Kleinkindalter (U1-U8 bzw. U9) mögen noch weitgehend lückenlos<br />
wahrgenommen werden, danach dünnt sich die Teilnahmebereitschaft jedoch deutlich aus, wie aktuelle<br />
Statistiken (siehe u.a. KiGGS-Studie des Robert-Koch-Institutes) beweisen. Dabei wäre es gerade im Anschluss<br />
an die Einschulung eines Kindes wichtig, zu diesem Zeitpunkt nochmals ein geschultes Auge auf<br />
die Heranwachsenden zu werfen, wie es im Rahmen von U10 oder U11 sehr gut möglich ist.<br />
Diese Termine haben den unschätzbaren Vorteil, die Kinder im ganzheitlichen Sinne nicht aus den Augen<br />
zu verlieren, wenn sich vielleicht während der Pubertätsentwicklung Besonderheiten abzeichnen, die erst<br />
durch eine Kontinuitäts-Betreuung von Seiten des zuständigen Kinder- und Jugendarztes überhaupt adäquat<br />
beurteilt werden können. Damit kann im Einzelfall sogar eine übertriebene und gegebenenfalls ungezielte<br />
Diagnostik vermieden werden, weil die Biographie der Betroffenen eben bestens bekannt ist. In<br />
diesem Kontext ist die Wahrnehmung eines Termins zur Jugendgesundheitsuntersuchung J1, die ab dem<br />
12. Lebensjahr bis spätestens zum 15. Geburtstag stattfinden sollte, von besonderer Bedeutung.<br />
Es darf nicht unterschätzt werden, wie wichtig es für alle Jugendlichen ist, zu erfahren, inwieweit sie sich<br />
normal entwickelt haben oder welche gesundheitlichen Empfehlungen mit Blick auf möglichst sukzessiv<br />
wachsende Eigenverantwortlichkeit zu berücksichtigen sind. Aktuell stehen naturgemäß im Fragenkatalog<br />
an uns Ärzte ganz oben auf der Hitliste, die verschiedenen Impfungen zur Prävention der Covid-19 Infektion<br />
inklusive der bedeutsamen Varianten (Mutanten) dieses Coronavirus. Ohne an dieser Stelle auf weitere<br />
Details einzugehen, bleibt aus pädiatrischer Sicht erfreulich festzuhalten: das Thema Impfen ist in Zeiten<br />
der Corona-Pandemie ganz deutlich in den Fokus gerückt, sodass ein öffentliches Bewusstsein dafür<br />
jüngst stärker gewachsen ist als in der Folge zahlreicher Impfkampagnen in den Jahren davor (Beispiel:<br />
Deutschland sucht den Impfpass).<br />
Schutzimpfungen gehören zu den effektivsten Maßnahmen,<br />
die neben Hygiene-Vorkehrungen zur Krankheitsvorbeugung<br />
in der langjährigen Medizingeschichte zu finden<br />
sind. Dies haben Menschen in Entwicklungsländern mit<br />
großer Dankbarkeit höchstwahrscheinlich noch intensiver<br />
schätzen gelernt als die meisten Bewohner hier in der<br />
westlichen Welt, wo uneingeschränkter Zugang zu den<br />
gängigen und empfohlenen Impfungen besteht. Es ist eine<br />
bemerkenswerte -und immer wieder im Praxisalltag feststellbare-<br />
Erfahrung, dass in ihrem Wissen um den deutlichen<br />
Impfnutzen eine Diskussion darüber bei Migranten<br />
vergleichsweise selten stattfindet. Die Ursache hierfür liegt<br />
sicher nicht in einer unkritischen, eventuell Arzt-gläubigen<br />
Haltung begründet, sondern ist vor allem geprägt durch<br />
eigene Beispiele und Erfahrungen aus den eigenen Herkunftsländern.<br />
Von daher fühlen sich Eltern mit ihren Kindern<br />
in unserem medizinischen System der Sozialversicherung<br />
durchaus in einer privilegierten Situation, von den<br />
entsprechenden Leistungen hier (ohne Zusatzkosten) zu<br />
profitieren, was Landsleuten in ihren Heimatländern nicht<br />
oder nur unter großen Schwierigkeiten zugänglich wäre.<br />
Das ändert nichts daran, grundsätzlich im Einzelfall Nutzen<br />
und etwaiges Risiko einer jeweiligen Impfung abzuwägen.<br />
In Deutschland haben wir den Vorteil, dass diese Überlegungen<br />
stets in fundierter Form von der ständigen Impfkommission<br />
(STIKO), einem unabhängigen Expertengremium,<br />
vorgenommen werden, und zwar zu jedem<br />
verfügbaren Impfstoff und fortlaufend mit neuesten Erkenntnissen,<br />
ob weltweit ein bestimmtes Präparat in puncto<br />
unerwünschter Arzneimittelwirkungen ein besonderes<br />
Signal gezeigt hat.<br />
Darauf dürfen sowohl ein Patient als auch ein Impfender<br />
Arzt, der zusätzlich seine eigenen Kenntnisse zur Sicherheit<br />
und Verträglichkeit einer Vakzine einbringen kann, generell<br />
vertrauen.<br />
Dr. med. Bernhard Sandner<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Pädiatrische Pneumologie und Allergologie<br />
Sozialpädiatrisch orientierte Versorgung<br />
(von 1990-2020 in Aschaffenburg<br />
als Kinder- und Jugendarzt tätig)<br />
Seite 118
EBOLA<br />
Inmitten der Corona-Pandemie brach im westafrikanischen Guinea und der Demokratischen Republik<br />
Kongo im Jahr 2020 das Virus Ebola erneut aus und brachte Erinnerungen an die Epidemie von 2013<br />
bis 2016 zurück. Die Reaktionen auf den damaligen Ebola-Ausbruch, bei dem mehr als 11.000<br />
Menschen starben, waren zu langsam und träge und gelten bis heute als eines der größten Versagen<br />
in der Geschichte der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch was ist Ebola, wie kann<br />
es sich zu einer Epidemie ausbreiten und was kann heute besser gemacht werden?<br />
Ebola ist eine seltene und<br />
lebensbedrohliche Infektionskrankheit.<br />
Benannt ist sie nach dem Fluss Ebola in der<br />
Demokratischen Republik Kongo, in<br />
dessen Umgebung die Krankheit 1976<br />
ihren ersten großen Ausbruch hatte. Man<br />
nimmt an, dass das Virus ursprünglich von<br />
Menschenaffen, Flughunden oder<br />
Fledermäusen stammt und auf den<br />
Menschen übergesprungen ist.<br />
Das Virus wird durch direkten körperlichen<br />
Kontakt mit Ebolafieber-Erkrankten,<br />
Verstorbenen und infizierten Tieren<br />
übertragen. Der Kontakt mit<br />
Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel,<br />
Sperma oder Erbrochenem ist dabei der<br />
Hauptübertragungsweg.<br />
Grippeähnliche Symptome wie<br />
hohes Fieber, Unwohlsein,<br />
Müdigkeit und<br />
Gliederschmerzen<br />
sind<br />
die<br />
Hauptsymptome, zudem können im<br />
weiteren Verlauf Bauchschmerzen,<br />
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall<br />
hinzukommen . Typisch für das Ebola-Virus<br />
sind zudem innere und äußere Blutungen,<br />
die bis zum Versagen von Leber, Nieren<br />
und anderen Organen führen können.<br />
Der aktuelle Ebola-Ausbruch in Guinea<br />
geht offenbar auf den gleichen Virus<br />
Stamm zurück, der bereits zwischen 2014<br />
und 2016 in Westafrika zirkuliert ist, diese<br />
„Zaire Spezies“ konnte durch genetische<br />
Analyse durch verschiedene<br />
Forschungsgruppen und dem Robert<br />
Koch-Instituts nachgewiesen werden.<br />
Diesmal wurde das Virus jedoch nicht aus<br />
dem Tierreich übertragen, sondern hat<br />
allem Anschein nach die ganze Zeit in<br />
einem Überlebenden der Epidemie<br />
geschlummert. Das ist neu und<br />
schockierend, denn Ebolaviren sind keine<br />
Herpesviren, von denen bekannt ist, dass<br />
sie lang anhaltende Infektionen<br />
verursachen können.<br />
Wissenschaftler:innen wissen schon seit<br />
Jahren, dass das Ebola-Virus lange im<br />
menschlichen Körper bestehen kann. Dies<br />
konnte schon 2016 bei einem erneuten<br />
Ausbruch in Guinea bestätigt werden.<br />
Damals geschah die Übertragung durch<br />
einen Überlebenden, der das Virus mehr<br />
als 500 Tage nach seiner Infektion in sich<br />
getragen hat. Ausbrüche, die von<br />
Ebola-Überlebenden ausgelöst<br />
werden, sind immer noch sehr<br />
selten, werfen aber eine<br />
wichtige Frage auf: Wie<br />
können solche<br />
Übertragungen<br />
verhindert werden, ohne Ebola-Überlebende<br />
weiter zu stigmatisieren?<br />
Bisher ging man davon aus, dass eine neue<br />
Ebola-Epidemie nur durch eine neue Virus-<br />
Spezies von einem tierischen Wirt zum<br />
Menschen übertragen werden kann. Da es<br />
sich hier um die gleichen Spezies handelt ist<br />
das in diesem Fall sehr unwahrscheinlich.<br />
Auch ein neuer Ausbruch in der<br />
Demokratischen Republik Kongo scheint von<br />
einem Überlebenden eines früheren<br />
Ausbruchs im Jahr 2020 ausgelöst worden zu<br />
sein. Ein Genesener, der zunächst zweimal<br />
negativ auf Ebola getestet worden war,<br />
scheint hier der Träger gewesen zu sein.<br />
Diese neue Information wirft weitgehende<br />
Fragen auf. Wie kann dieser Kreislauf<br />
Ausbruch – Heilung – Wiedereinführung –<br />
Ausbruch unterbrochen werden? Gibt es eine<br />
Möglichkeit, das Virus von den Überlebenden<br />
zu entfernen? Was bedeutet diese neue<br />
Situation für Ebola-Überlebende?<br />
Mehr als die Hälfte aller Ebola-Überlebenden<br />
leidet noch zwei Jahre nach der Erkrankung<br />
unter Symptomen. Zudem sind die<br />
Überlebenden schon heute einer starken<br />
Stigmatisierung ausgesetzt, darunter auch<br />
die Behauptung, sie hätten nur überlebt, weil<br />
sie Familienmitglieder an internationale<br />
Organisationen verkauft hätten, um sich<br />
selbst zu retten.<br />
Wenn Ebola-Überlebende tatsächlich das<br />
Virus weitertragen könnten, würde dies zu<br />
neuen Problemen führen, wie zum Beispiel:<br />
Isolation in der Gesellschaft oder der<br />
Ausschluss aus Familie und Gemeinschaft.<br />
Was jetzt gebraucht wird ist eine weitläufige<br />
Aufklärungskampagne, die aufzeigt, dass<br />
ähnlich wie beim HIV-Virus, zum Beispiel<br />
ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einem<br />
Ebola-Überlebenden ein Risiko darstellen<br />
kann, Kontakte wie Händeschütteln und<br />
gemeinsame Arbeit jedoch nicht.<br />
Außerdem erfordert es eine körperliche,<br />
mentale und soziale Unterstützung für die<br />
Überlebenden, damit sie weiterhin in ihren<br />
Familien und Gemeinden bestehen können.<br />
Des Weiteren ist es eine Herausforderung an<br />
das Gesundheitssystem, denn wenn jeder<br />
Patient mit Fieber und Durchfall als<br />
potentieller Ebola-Fall betrachtet werden<br />
muss, wird das Gesundheitssystem langfristig<br />
an seine Grenzen stoßen.<br />
Die Infrastruktur und die wissenschaftlichen<br />
Fähigkeiten haben sich in vielen Ländern<br />
Westafrikas verbessert und auch die Medizin<br />
hat seit 2014 riesige Fortschritte gemacht, vor<br />
allem bei der Entwicklung von Impfstoffen. Da<br />
sich auch der globale Norden durch die<br />
frühere Ebola-Epidemie bedroht fühlte,<br />
wurde viel Geld in die Entwicklung von<br />
Impfstoffen gesteckt. Mit Erfolg. Der erste<br />
Impfstoff gegen das Zaire-Ebolavirus wurde<br />
durch die Europäische Arzneimittel-Agentur<br />
(EMA) unter dem Namen Ervebo im<br />
November 2019 zugelassen. Das Mittel zeigt<br />
eine sehr gute Wirkung mit fast 90%<br />
Heilungschance.<br />
Ihm folgte 2020 eine neue Zwei-Dosen-<br />
Impfung, die sich zur aktiven<br />
Immunisierung von Menschen ab<br />
einem Alter von einem Jahr eignet.<br />
Ein weiterer Schritt in die richtige<br />
Richtung, da der erste Impfstoff nur<br />
für Patienten ab 18 Jahren<br />
zugelassen wurde. Mit der Zwei-<br />
Dosen-Impfung, bestehend aus<br />
Zabdeno und Mvabea, können<br />
akute Ebola-Ausbrüche nicht<br />
bekämpft werden, neue jedoch<br />
verhindert werden. Vielleicht kann<br />
durch die Impfung von Überlebenden<br />
sogar verhindert werden, dass die<br />
latente Infektion weitergegeben wird.<br />
Anders als beim Coronavirus ist hier<br />
keine groß angelegte Impfkampagne<br />
nötig: Es werden nur die<br />
Kontaktpersonen der bestätigten Fälle<br />
geimpft, denn Ebola hat eine lange<br />
Inkubationszeit, eine frühzeitige Impfung<br />
kann den Verlauf dann deutlich mildern<br />
und die Ansteckungsgefahr<br />
erheblich senken. Die<br />
Vereinten Nationen sind<br />
gerüstet und haben für<br />
einen möglichen<br />
neuen Ausbruch<br />
des gefährlichen Ebola-Virus einen Vorrat an<br />
Impfstoff eingerichtet, der in kürzester Zeit an<br />
die betroffenen Länder verteilt werden kann.<br />
Im Zusammenhang mit den neuen<br />
Ausbrüchen konnten in Guinea und in der<br />
Demokratischen Republik Kongo so viele<br />
Menschen geimpft werden, dass im Mai 2021<br />
der Kongo offiziell als frei von Ebola erklärt<br />
wurde. Im Juni 2021 wurde das Ende der<br />
Erkrankungen in Guinea erklärt . Die rasche<br />
Reaktion der Behörden und der Start der<br />
Impfkampagne konnte dieses Mal eine<br />
Katastrophe wie 2016 verhindern, doch die<br />
Behörden müssen weiterhin wachsam<br />
bleiben, denn das Risiko eines erneuten<br />
Ausbruchs in diesen Regionen ist jederzeit<br />
möglich.<br />
Seite 119 Seite 120
Schattenpandemie<br />
COVID-19: Geschlechtsspezifische Gewalt und die Folgen einer Pandemie<br />
für Mädchen und Frauen<br />
Seit mehr als zwei Jahren begleitet<br />
sie uns nun schon - die Corona-<br />
Pandemie. An dem Tag an dem die<br />
Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) den Ausbruch des neuartigen<br />
SARS CoV-2 Virus zu einer<br />
globalen Pandemie erklärte, war<br />
unser Leben wie wir es bisher kannten,<br />
vorerst vorbei. Eine der ersten<br />
Maßnahmen hier bei uns, wie auch<br />
in vielen anderen Ländern rund um<br />
den Globus, war ein Lockdown: Die<br />
Anweisung zu Hause zu bleiben,<br />
Kontakte auf ein Minimum zu<br />
beschränken, um sich und andere<br />
so gut wie möglich von einer<br />
Ansteckung mit dem neuartigen<br />
Virus zu schützen.<br />
Ausgangsbeschränkungen, Abstandsregeln<br />
und Quarantäne sind<br />
grundlegende Maßnahmen zur<br />
Eindämmung von Pandemien und<br />
wurden bereits in Zeiten der Pest,<br />
der Spanischen Grippe, während<br />
der Ebola-Epidemie und jetzt<br />
während Corona angewendet.<br />
Niemand von uns hätte damit<br />
gerechnet, dass das alles so lange<br />
dauern wird und unsere Geduld so<br />
herausfordert. Zumindest hatten wir<br />
alle die Hoffnung, es wäre schneller<br />
wieder vorbei und wir bekämen<br />
unser Leben zurück. Wir sind alle<br />
genervt und am Ende unserer<br />
Geduld, wir leiden unter dem<br />
fehlenden Gruppengefühl, können<br />
das Wort „spazieren gehen“ so<br />
langsam nicht mehr hören und unsere<br />
eigenen vier Wände nicht<br />
mehr sehen. Aber so wie mein<br />
zuhause ist hoffentlich auch deines,<br />
das wünsche ich mir von Herzen für<br />
dich, sicher. Sicher nicht nur vor<br />
einen neuartigen Virus, sondern<br />
auch vor der Gewalt durch deinen<br />
Partner oder ein anderes Familienmitglied.<br />
Leider trifft das nicht auf alle<br />
Menschen zu.<br />
Viele, hauptsächlich Frauen, sind<br />
gefährdet oder betroffen von häuslicher<br />
und/oder geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt und derzeit aufgrund<br />
von Maßnahmen der<br />
Pandemie Bekämpfung gezwungen<br />
zu Hause zu bleiben. An einem<br />
Ort, der sie mit einem gewalttätigen<br />
Menschen einsperrt. Je länger die<br />
Pandemie andauert, umso<br />
gefährlicher wird es für die betroffenen<br />
Frauen – weltweit.<br />
Weitere Daten zeigen, dass<br />
etwa jede dritte Frau im<br />
Laufe ihres Lebens eine<br />
Gewalterfahrung macht.<br />
Bereits vor Corona, so berichtet die<br />
WHO, waren rund 736 Millionen<br />
Mädchen und Frauen zwischen 15<br />
und 49 von geschlechtsspezifischer<br />
Gewalt betroffen. Bei 642 Millionen<br />
von ihnen war der Gewalttäter<br />
der Intimpartner.<br />
Während geschlechtsspezifische<br />
Gewalt in allen Gesellschaften und<br />
allen Kulturen stattfindet, sind Mädchen<br />
und Frauen aus Ländern des<br />
globalen Südens und vor allen in<br />
Ozeanien (Melanesien, Mikronesien,<br />
Polynesien) und Sub-Sahara<br />
Afrika mit 43% bzw. 37% unverhältnismäßig<br />
häufiger von Gewalt betroffen<br />
als Frauen in Westeuropa<br />
(21%).<br />
Gewalt gegen Frauen ist oft das<br />
Ergebnis von Faktoren die auf individueller,<br />
familiärer und gesamtgesellschaftlicher<br />
Ebene auftreten<br />
und miteinander interagieren.<br />
Risikofaktoren, die das Aufkommen<br />
von Gewalt begünstigen sind unter<br />
anderem ein niedrigeres Bil-<br />
dungsniveau, eigene Gewalterfahrung<br />
des Täters, erhöhter Alkoholkonsum,<br />
fehlende Bewältigungsstrategien<br />
bei Stress und<br />
Gesellschaftsnormen, die Männer<br />
privilegieren und Frauen<br />
strukturell benachteiligen.<br />
Leider nimmt Gewalt gegen<br />
Mädchen und Frauen tendenziell<br />
bei jeder Art von<br />
Notfall, in Krisen- und Konfliktsituationen,<br />
und eben<br />
auch während Pandemien,<br />
zu. In Krisen- und Konfliktsituationen<br />
nicht zuletzt auch<br />
aufgrund der fehlenden<br />
Rechtsstaatlichkeit.<br />
Schon mit Beginn des Corona-Ausbruchs<br />
hat der wirtschaftliche und<br />
soziale Stress, gepaart mit Bewegungseinschränkungen<br />
und<br />
sozialen Isolierungsmaßnahmen,<br />
zu einem exponentiellen Anstieg<br />
von Gewalt gegen Frauen geführt.<br />
Bereits in den ersten drei Wochen,<br />
nachdem in vielen Ländern Ausgangssperren<br />
verhängt wurden,<br />
sind vielerorts die Anrufe bei Hilfstelefonen<br />
und Schutzeinrichtungen<br />
für Frauen rasant<br />
angestiegen. So stieg die Zahl<br />
der Hilfegesuche in Frankreich,<br />
Zypern und Argentinien<br />
in den ersten drei Wochen<br />
der jeweiligen lokalen Ausgangssperren<br />
um 25 –<br />
33% . Auch in Deutschland<br />
berichtete der<br />
Weiße Ring von einem<br />
Anstieg der häuslichen<br />
Gewalt. Eine erste<br />
große Studie der<br />
Münchner TU<br />
belegt, dass die<br />
Häufigkeit von<br />
Gewalt gerade<br />
während Quar-<br />
antänemaßnah-<br />
men zunahm und die Opferzahl innerhalb<br />
von Familien mit Finanzsorgen,<br />
höher war. Erschwerend kam<br />
für die Frauen hinzu, dass aufgrund<br />
von Ausgangssperren<br />
viele<br />
Betroffene<br />
eingeschränkten Zugang zu<br />
unterstützenden Netzwerken<br />
und Dienstleistungen<br />
hatten und oft alleine in der<br />
Situation waren.<br />
Um das ganze Ausmaß der<br />
Pandemie auf die Leben<br />
vieler Mädchen und Frauen<br />
weltweit erfassen zu können,<br />
müssen wir unseren Blickwinkel<br />
erweitern und unsere<br />
Aufmerksamkeit etwas genauer auf<br />
die Länder lenken, in denen Frauen<br />
bereits vor der Pandemie stärker<br />
von häuslicher und/oder<br />
geschlechtsspezifischer Gewalt<br />
betroffen waren.<br />
Zoomen wir dafür doch einmal<br />
nach Sub-Sahara Afrika (SSA). SSA<br />
einerseits, da ich einige Länder<br />
dieser afrikanischen Region für<br />
viele Jahre mein zuhause nennen<br />
durfte und mich nach wie<br />
vor beruflich mit der humanitären<br />
Situation der Region<br />
beschäftige und andererseits,<br />
da ONE DAY Projekte<br />
in Namibia, Sierra Leone<br />
und Kenia unterstützt.<br />
Natürlich sind die Länder<br />
in dieser Region sehr<br />
vielfältig und man kann<br />
dort auftretende<br />
soziale Phänomene<br />
nicht pauschalisieren,<br />
dennoch sind die<br />
s e k u n d ä r e n<br />
Auswirkungen der<br />
Corona Pandemie<br />
auf die Leben<br />
von Mädchen<br />
und junger<br />
Frauen sehr ähnlich. Insbesondere<br />
in Bezug auf den rasanten Anstieg<br />
von Teenager- Schwangerschaften<br />
und Kinderehen, um nur zwei<br />
Beispiele zu nennen.<br />
Wie Erfahrungen aus anderen Pandemien,<br />
z.B. Ebola in Westafrika<br />
zeigten, haben auch während<br />
Corona die Fälle von Teenager -<br />
Schwangerschaften zugenommen.<br />
Das hat mehrere Gründe. Einer ist,<br />
dass junge Mädchen, die nun aufgrund<br />
von Schulschließungen zu<br />
Hause bleiben müssen, vermehrt<br />
Opfer von Gewalt und Vergewaltigungen<br />
werden. Die<br />
Nichtregierungsorganisation World<br />
Vision International geht von einem<br />
65-Prozentigen Anstieg der<br />
Teenager Schwangerschaften in<br />
Sub-Sahara Afrika aus und eine andere<br />
Studie beziffert die Zahl mit<br />
rund 4,5 Millionen ungewollten<br />
Schwangerschaften. Neben den<br />
gesundheitlichen<br />
und<br />
wirtschaftlichen Folgen, die eine<br />
Schwangerschaft in einem noch<br />
sehr jungen Alter mit sich bringt,<br />
werden schwangere Vergewaltigungsopfer<br />
nicht selten mit ihren<br />
Peinigern verheiratet. Dies<br />
wiederum führt zu einem Anstieg<br />
der Kinderehen. Kinderehen sind<br />
eine tief in geschlechtsspezifischen<br />
Ungleichheiten und diskriminierenden<br />
sozialen Normen verwurzelte<br />
Tradition und werden in den Ländern<br />
SSAs ohnehin oft vollzogen.<br />
Zugrundeliegende Triebkräfte hierfür<br />
sind familiäre Armut, Hindernisse<br />
einer schulischen Ausbildung<br />
für Mädchen und uneheliche<br />
Schwangerschaft.<br />
Ein weiteres Phänomen, welches<br />
auch schon während des Ebola-<br />
Ausbruchs bestätigt wurde, ist der<br />
Anstieg von „Transactional Sex“.<br />
Aufgrund wirtschaftlicher Instabilität,<br />
Unsicherheit und unzureichender<br />
humanitärer Unterstützung<br />
bleibt vielen Familien oft nichts anderes<br />
übrig, als „Tausch-Abkommen“<br />
einzugehen. Oft wird dabei<br />
Sex gegen materielle Güter wie z.B.<br />
Essen eingetauscht. So gut wie<br />
keine Familie, die in extremer Armut<br />
lebt, kann sich Vorräte für eine<br />
Quarantänezeit anlegen oder über<br />
einen längeren Zeitraum ohne<br />
tägliches Einkommen überleben.<br />
Ersparnisse sowie soziale<br />
Sicherungssysteme der Regierungen<br />
gibt es nicht.<br />
All diese Faktoren werden derzeit<br />
durch die Pandemie weiter verstärkt<br />
und UNFPA geht global von<br />
rund 13 Millionen Kinderehen aus,<br />
die derzeit aufgrund von Corona<br />
geschlossen wurden. Sowohl<br />
Teenager-Schwangerschaften, als<br />
auch Kinderehen haben verheerende<br />
Folgen für die Zukunftsperspektiven<br />
von Mädchen und<br />
Frauen und hindern sie oft daran,<br />
eine Schulausbildung zu beenden<br />
und unabhängige Entscheidungen<br />
für ihre eigene Lebensgestaltung<br />
zu treffen.<br />
Insgesamt sind die sozialen und<br />
wirtschaftlichen Folgen der Corona<br />
Pandemie noch lange nicht<br />
abzusehen. Wir werden noch<br />
einige Jahre versuchen zu verstehen,<br />
was Corona mit unserer<br />
Gesellschaft und der Menschheit<br />
(ge)macht (hat). Eines ist jedoch<br />
sicher: während wir alle auf die<br />
Rückkehr des uns bekannten<br />
Lebens warten, hat Corona das<br />
Leben für viele so grundlegend<br />
geändert, dass es nie wieder so<br />
werden kann wie zuvor.<br />
Seite 121<br />
Seite 122
SIERRA<br />
LEONES<br />
KAMPF<br />
GEGEN<br />
Die Bezeichnung<br />
„Malaria“ stammt vom<br />
dem lateinischen Wort<br />
„mala aria“ ab, was<br />
übersetzt „schlechte<br />
Luft“ bedeutet.<br />
Laut Aussage des Tropeninstitutes gilt Sierra Leone als ein<br />
endemisches Malarialand und hat eine der höchsten Malaria-<br />
Belastungen der Welt. Doch was genau bedeutet es als Malarialand<br />
eingestuft zu werden?<br />
D<br />
ie Infektionskrankheit Malaria<br />
wird durch dämmerungsund<br />
nachtaktive Anopheles-<br />
Mücken übertragen, wobei ihre<br />
gefährlichste Form, die Malaria<br />
tropica, unbehandelt häufig<br />
tödlich verlaufen kann. Die<br />
Anopheles-Mücke ist auf allen<br />
Kontinenten verbreitet, überträgt<br />
jedoch hauptsächlich in Süd- und<br />
Mittelamerika, Asien und Afrika<br />
die Erreger der Krankheit. Rund<br />
100 Länder sind dauerhaft durch<br />
Malaria gefährdet, weshalb sie<br />
als<br />
bedeutendste<br />
Tropenkrankheit bezeichnet wird.<br />
Nach Angaben des nationalen<br />
Malariakontrollprogramms ist<br />
Malaria für fast 40 % aller<br />
Krankheiten in Sierra Leone<br />
verantwortlich und somit eine<br />
Bedrohung für die<br />
Gesamtbevölkerung. Außerdem<br />
ist diese Krankheit die<br />
Hauptursache für Krankheiten<br />
und Todesfälle bei schwangeren<br />
Frauen und jährlich für<br />
schätzungsweise 1.000<br />
Todesfälle bei Kindern unter 5<br />
Jahren verantwortlich (Dies<br />
entspricht ca. 20% der<br />
Kindersterblichkeit). Diese<br />
Altersgruppe ist besonders stark<br />
von Malaria betroffen, da ihr<br />
bereits durch Mangelernährung<br />
geschwächtes Immunsystem der<br />
Infektion nur wenig<br />
entgegenzusetzen hat. Ein<br />
großes Problem ist, dass die<br />
Krankheit häufig erst dann<br />
erkannt und behandelt wird,<br />
wenn sie schon zu weit<br />
fortgeschritten ist oder durch<br />
Naturheilkunde (beispielsweise<br />
mit Kräuterpasten) versucht wird<br />
sie einzudämmen. Hierbei kommt<br />
es häufig zu Vergiftungen,<br />
wodurch das Immunsystem noch<br />
weiter geschwächt wird. Gerade<br />
in kleineren Gemeinden sind<br />
diese Praktiken keine Seltenheit.<br />
Schwangere Frauen haben<br />
ebenfalls ein hohes Risiko an den<br />
Komplikationen einer schweren<br />
Malariainfektion zu sterben.<br />
Darüber hinaus ist Malaria auch<br />
eine Ursache für spontane Fehl-,<br />
Früh- und Totgeburten sowie<br />
schwere mütterliche Anämie.<br />
Eine frühzeitige Diagnose und<br />
Behandlung reduziert die<br />
Übertragung der Krankheit und<br />
verhindert Todesfälle. Schon<br />
einfache Schutzmaßnahmen wie<br />
das Schlafen unter einem<br />
behandelten Moskitonetz können<br />
das Risiko einer Infektion<br />
signifikant verringern. Innerhalb<br />
der Bevölkerung fehlt jedoch<br />
häufig das Wissen darüber, wie<br />
sich Malaria und andere<br />
Infektionen ausbreiten und<br />
wodurch sie vermieden,<br />
beziehungsweise erkannt und<br />
behandelt werden können. So<br />
werden Moskitonetze oft von<br />
Seiten der Bevölkerung<br />
zweckentfremdet, beispielsweise<br />
für den Schutz von Ackerfeldern.<br />
Die ärztliche Versorgung ist,<br />
besonders auf dem Land und in<br />
kleineren Städten, häufig nur<br />
unzureichend vorhanden. Es gibt<br />
nur in den seltensten Fällen<br />
Arztpraxen geschweige denn<br />
Krankenhäuser. Zudem müssen<br />
die meisten Behandlungen privat<br />
gezahlt werden, was sich ein<br />
Großteil der Bevölkerung nicht<br />
leisten kann. Auf Grund dessen<br />
geben Routinedatenerhebungen<br />
kein<br />
vollständiges<br />
epidemiologisches Bild der<br />
Krankheit wieder, da sie lediglich<br />
die Fälle umfassen, die in einer<br />
Gesundheitseinrichtung erhoben<br />
werden.<br />
Als ein weiterer Schwachpunkt<br />
des Gesundheitssystem gelten<br />
Apotheken, welche zwar weit<br />
verbreitet sind, jedoch nur eine<br />
geringe Auswahl an<br />
Medikamenten<br />
mit<br />
minderwertiger Qualität führen.<br />
Moderne Medikamente zur<br />
Malariaprophylaxe wie<br />
Malarone sind vor Ort<br />
etwa<br />
kaum<br />
erhältlich.<br />
Hilfsmaßnahmen internationaler<br />
Organisationen sollen deshalb für<br />
eine nachhaltige Verbesserung<br />
der Lebensverhältnisse der<br />
Bedürftigen<br />
sorgen,<br />
Aufklärungsarbeit zum Thema<br />
Prävention und Behandlung<br />
leisten und das<br />
Gesundheitssystem von innen<br />
heraus stärken.<br />
In den letzten zehn Jahren<br />
wurden in Sierra Leone bereits<br />
erhebliche Investitionen in der<br />
lass uns Leben<br />
zum positiven verÄndern!<br />
Malariabekämpfung getätigt und<br />
es wurden viele Fortschritte<br />
erzielt, die zu einem Rückgang<br />
der Malariafälle und daraus<br />
resultierenden Todesfälle führten.<br />
So hat Sierra Leone zwischen<br />
2010 und 2015 den höchsten<br />
Rückgang der Malaria-Todesfälle<br />
in Westafrika erreicht. Mit<br />
verschiedenen Ansätzen, wie<br />
auch dem neuen Strategieplan<br />
zur Malariabekämpfung<br />
2016-2020 wurden Strategien,<br />
Pläne und Ziele definiert, um die<br />
Belastung durch die Krankheit zu<br />
reduzieren.<br />
So sollen beispielsweise vor<br />
allem die am stärksten<br />
betroffenen der einzelnen<br />
Bevölkerungsgruppen (Kinder<br />
unter fünf Jahren, schwangere<br />
Frauen, HIV/AIDS positive<br />
Personen, Binnenvertriebene und<br />
Flüchtlinge) uneingeschränkten<br />
Zugang zu Maßnahmen der<br />
Malariaprophylaxe und -kontrolle<br />
erhalten und Akteuren im Bereich<br />
der Gesundheitsförderung, der<br />
Aufklärung und der<br />
Durchsetzung<br />
von<br />
Präventionsmaßnahmen mehr<br />
Aufmerksamkeit gewidmet<br />
werden. Auch eine<br />
Massenverteilung<br />
von<br />
Mosquitonetzen wurde bereits<br />
eingeleitet. Dies erfordert<br />
konzertierte Aktionen von<br />
Regierung,<br />
Partnern,<br />
Gesundheitspersonal und<br />
Gemeinden, um die<br />
Inanspruchnahme<br />
von<br />
Präventionsmaßnahmen und<br />
rechtzeitige Behandlung für alle<br />
zu gewährleisten.<br />
Seite 123<br />
Seite 124
REISEN<br />
"<strong>One</strong> of the great things<br />
about travel is that you<br />
find out how many good,<br />
kind people there are."<br />
(Edith Wharton)<br />
Seite 125<br />
Seite 126
Kushe<br />
Bureh<br />
Beach<br />
Seit Katha mich vor einigen Jahren<br />
mit zum Bureh Beach nahm, hat<br />
dieser Ort einen besonderen Platz<br />
in meinem Herzen. Er war so<br />
ursprünglich, irgendwie magisch.<br />
Ob er wohl auf jeden Menschen so<br />
wirkt? Oft sind es ja die eigenen<br />
Gefühle und Erlebnisse, die einen<br />
besonders intensiv an einen Ort<br />
binden. Für andere ist er<br />
möglicherweise weniger<br />
beeindruckend.<br />
Ich war damals zum allerersten<br />
Mal in Sierra Leone, diesem<br />
kleinen Land in Westafrika, das<br />
Bürgerkrieg und Ebola hinter sich<br />
hatte. Ich war aufgeladen von all<br />
den Eindrücken nach meiner<br />
Ankunft und konnte manchmal gar<br />
nicht glauben, dass ich tatsächlich<br />
in den Flieger gestiegen war, um<br />
ein Ebola-Projekt für ONE DAY zu<br />
übernehmen.<br />
„Bureh“ - der für mich schönste<br />
Ort der Welt. Eine Bucht mit Blick<br />
auf die grünen Hügel von Sierra<br />
Leone. Ein kleiner Ort aus<br />
Lehmhütten, direkt an den Strand<br />
grenzend. Fischer fuhren in<br />
hölzernen, bunten Booten raus<br />
aufs Meer.<br />
Katha und ich gingen ein paar<br />
Stufen rauf auf eine Art<br />
Holzterrasse. Katha machte zwei<br />
Zelte bei Moses für uns klar. Zu<br />
trinken kaufte man bei „Pa“, er saß<br />
neben seiner Kühlbox und machte<br />
ein furchtbar schlecht gelauntes<br />
Gesicht, wenn man anschreiben<br />
wollte. Das war sein Job :)<br />
Wir bekamen unsere Zelte, dünne<br />
Matratzen und konnten sie einfach<br />
platzieren, wo wir wollten. Es war<br />
einfach unglaublich. Wild & free -<br />
so soll es sich anfühlen. So wild<br />
und frei ich auch war, schlich sich<br />
irgendwann der Gedanke in<br />
meinen Kopf, ob das nicht<br />
gefährlich werden könnte. Alle<br />
anderen Unterkünfte waren<br />
schließlich durch hohe Zäune,<br />
Stacheldraht und Securities<br />
gesichert. Und jetzt schlafen wir im<br />
Zelt am Strand? Aber aus<br />
irgendeinem Grund verwarf ich<br />
den Gedanken schnell wieder. Ich<br />
fühlte ich mich sicher. Voller<br />
Abenteuerlust. Ich fühlte mich<br />
vogelfrei.<br />
Wir hörten Musik, Bob Marley und<br />
die three little birds liefen über<br />
eine kleine kratzige Box, trafen<br />
Leute von anderen NGOs und<br />
Locals. Wir aßen frischen Fisch<br />
und tranken Wein aus Dosen.<br />
Irgendwann krabbelte ich<br />
vollkommen übermüdet auf<br />
meine Matratze. Die wilden Hunde<br />
am Bureh legten sich um mein<br />
Zelt. Ich lauschte dem<br />
Meeresrauschen und war durch<br />
und durch glücklich.<br />
Gegen 6 Uhr wurde ich wach und<br />
öffnete den Reißverschluss von<br />
meinem Zelt. Ich sah Meer und ein<br />
breites Grinsen als Moses mich<br />
begrüßte. Ich kannte ihn damals<br />
kaum, er und Prince waren für den<br />
Strand zuständig. Für die Bar, die<br />
Zelte, die beiden Holzbungalows.<br />
Er bot mir an, mir den Strand zu<br />
zeigen und so spazierten wir los,<br />
setzten uns irgendwo auf die<br />
Steine und schauten aufs Meer,<br />
die Berge im Rücken. Was für ein<br />
unglaublich schöner Ort.<br />
Inzwischen schließe ich jede Reise<br />
nach Sierra Leone am Bureh ab.<br />
Runterkommen von allem<br />
Erlebten, Freunde treffen,<br />
Lagerfeuer, die Freiheit genießen.<br />
Jedes Jahr entdecke ich kleine<br />
Neuerungen. Bureh wächst und<br />
das ist auch gut so. Dennoch<br />
wünsche ich mir, dass sich dieser<br />
Platz nie verändert. Wortwörtlich<br />
trage ich Bureh inzwischen unter<br />
der Haut. Ein Tattoo ziert meinen<br />
Unterarm: Berge, Wellen und die<br />
three little Birds.<br />
Seite 127<br />
Seite 128
SIERRA LEONE<br />
FACTS<br />
Hauptstadt: Freetown<br />
1,2 Millionen Einwohner<br />
Angrenzende Länder:<br />
Guinea & Liberia<br />
”<br />
Travel is rebellion in its purest<br />
form.<br />
We follow our heart.<br />
We free ourselves of labels.<br />
We lose control willingly.We<br />
trade a role for reality.We love<br />
the unfamiliar.We trust<br />
strangers.<br />
We own only what we can carry.<br />
We search for better questions,<br />
not answers.<br />
We truly graduate.<br />
We, sometimes, choose never to<br />
come back.<br />
“<br />
-unknown-<br />
Sierra Leone ist seit<br />
dem 27. April 1961<br />
unabhängig von<br />
Großbritannien.<br />
Angrenzendes Meer:<br />
Atlantischer Ozean<br />
Sierra Leone, im Westen<br />
Afrikas, ist mit einer<br />
Größe von 71.740 km2<br />
etwa so groß wie<br />
Bayern.<br />
Es gibt circa 20 verschiedene<br />
Sprachen in Sierra Leone.<br />
Hauptsächlich gesprochen werden<br />
Englisch und Krio (kreolische Sprache,<br />
die auf Englisch basiert) sowie die<br />
Sprachen der beiden größten<br />
Volksgruppen Mende und Temne.<br />
Sierra Leone hat<br />
6,6 Millionen<br />
Einwohner<br />
43% wohnen in<br />
Städten.<br />
Der Altersdurchschnitt<br />
in Sierra Leone<br />
liegt bei 19 Jahren. In<br />
Deutschland liegt er<br />
bei fast 48.<br />
Die Flagge steht für:<br />
Natur, Landwirtschaft<br />
und Berge (grün), Einheit<br />
und Gerechtigkeit (weiß)<br />
und das Meer (blau).<br />
Das Radio ist eines der<br />
wichtigsten Medien im Land –<br />
nur etwa ein Viertel der<br />
Bevölkerung nutzt regelmäßig<br />
einen Internetzugang (und dieser<br />
ist sehr ... tagesformabhängig )<br />
Mehr als die Hälfte<br />
der sierra-leonischen<br />
Bevölkerung<br />
sind Analphabeten.<br />
Musik und das Tanzen sind ein<br />
fester Bestandteil der Kultur. Vor<br />
allem nach Ende des Bürgerkrieges<br />
hat sich eine enorm lebhafte<br />
Musik- und Tanzszene im<br />
Land entwickelt.<br />
Von ursprünglich<br />
etwa 70% Regenwald<br />
sind heute nur noch<br />
6% vorhanden.<br />
Circa 75% der<br />
Bevölkerung sind<br />
Muslime. Rund 20%<br />
der Menschen in<br />
Sierra Leone<br />
gehören zum<br />
Christentum. In<br />
Sierra Leone leben<br />
die verschiedensten<br />
Religionen friedlich<br />
miteinander.<br />
Der Großteil des<br />
Sierra-Leonischen<br />
Straßennetzes bilden<br />
ungeteerte Straßen<br />
– während der<br />
Regenzeit sind diese<br />
quasi nicht befahrbar<br />
vor lauter Schlamm<br />
und erschweren so<br />
die Mobilität<br />
innerhalb des<br />
Landes.<br />
Offiziell gibt es zwar<br />
eine Schulpflicht, in<br />
der Realität sieht<br />
dies aber anders aus.<br />
Insbesondere in<br />
ärmeren Regionen<br />
besuchen Kinder oft<br />
nur die Grundschule<br />
– wenn überhaupt.<br />
Sierra Leone hat<br />
eine große<br />
Artenvielfalt. Einige<br />
fast ausgestorbene<br />
Arten wie das<br />
Zwergflusspferd<br />
leben dort bis heute.<br />
Aufgrund des<br />
Bürgerkrieges ist der<br />
Wildtierbestand<br />
leider enorm<br />
zurückgegangen.<br />
Seite 129<br />
Seite 130
DOWN TO<br />
EARTH<br />
IN<br />
PORTUGAL<br />
S e e l e n g l ü c k l i c h<br />
Über Perspektivwechsel, falsche romantische Vorstellungen von<br />
„Vanlife“ und über das bunte, erdende Portugal, das so viel<br />
mehr ist als das Land, in dem wir unsere Sweater fair<br />
produzieren lassen.<br />
Portugal: Für mich ein kleines Stoppschild, eine<br />
Zuflucht. Eine Erinnerung daran, innezuhalten, ein<br />
Reminder gegen die viel zu schnell vorbeiziehenden<br />
Hustle-Tage, die wir oft Alltag nennen. Zwischen<br />
all den Rollen, die ich so bestreite, einfach<br />
mal kurz auf Pause drücken. Den Rhythmus verändern,<br />
den Schreibtisch wechseln und gleichzeitig<br />
damit auch den Blickwinkel auf die Dinge. Nicht<br />
klein, sondern mutig und groß denken und überhaupt<br />
mal wieder Platz im Kopf schaffen. Für Inspiration<br />
und Kreativität. Die Familie genießen und<br />
nicht nur die Tage irgendwie meistern.<br />
Keep it simple<br />
Portugal erdet mich. Die Art wie wir hier unsere<br />
Zeit verbringen und wo. Für uns gilt hier unser<br />
Motto: Keep it simple.<br />
7qm im Wohnmobil - mehr braucht es, wenn wir<br />
ehrlich sind, doch gar nicht. Das Leben wird so viel<br />
einfacher mit vier Tellern statt vierzig und drei<br />
Pullis statt 27.<br />
Weniger haben tut mir unfassbar gut. Mit<br />
schmutzigen Füßen, unter eiskalten Duschen, die<br />
meiste Zeit des Tages draußen.<br />
Perspective & Selfcare<br />
Portugal ist kein Urlaub im klassischen Sinne. Es<br />
sind zwei Monate im Jahr, in denen wir woanders<br />
leben. Aus unserem Alltag ausbrechen, ihn gleichzeitig<br />
mit auf Reisen nehmen. Ich will nicht auf<br />
irgendwann warten, ich will das Leben so leben,<br />
wie ich es mag, und es nicht nur vorbeiziehen<br />
lassen. Ich will der ONE DAY Arbeit nicht müde<br />
werden, die Welt ein Stück besser zu machen.<br />
Voller Energie.<br />
“If you are tired, learn to rest, not to<br />
quit.”<br />
- Nomad Life -<br />
ONE DAY und mein Arbeitsalltag existieren für<br />
mich ortsunabhängig. Zum Glück - wie im Fall von<br />
Portugal - leider, wenn ich viele Themen mit ins<br />
Bett oder auf die Couch nehme. Mir fehlt es an<br />
keinem Platz der Welt an der Motivation meinen<br />
Laptop für ONE DAY aufzuschlagen.<br />
Im Gegenteil, on the road kann ich meine<br />
Gedanken und neuen Ideen kaum bändigen. Ich<br />
träume wieder größer, lauter und bunter.<br />
Was gut organisiert sein will ist die Arbeitszeit.<br />
Zum einen müssen wir als Paar uns abstimmen,<br />
wer unternimmt was mit dem Kleinen und wer arbeitet.<br />
Zum anderen ist da die Verbindung mit<br />
dem Team zu Hause, die weder leiden noch<br />
abreißen darf. Ja, das bedeutet häufig mal umzuplanen<br />
und umzudenken und bedarf einerseits<br />
Arbeit und andererseits Flexibilität - aber das bin<br />
ich allen schuldig, ohne die dieses Stück Freiheit<br />
nicht möglich wäre. Die ich im Gegenzug aber<br />
auch allen anderen lassen würde.<br />
“Not as romantic as you might<br />
think”<br />
2 Euro ins Floskelschwein, here we go: Ein Weg<br />
im Leben entsteht nur, indem Du ihn gehst. Oder<br />
ihn fährst, wie in unserem Fall. Ich muss sagen,<br />
das Leben unterwegs ist nicht weniger anstrengend<br />
als zu Hause. Man lebt 24/7 zusammen auf<br />
kleinstem Raum. Rückzug? Undenkbar. Selbstversorgung<br />
steht hoch im Kurs: ohne großen<br />
Schnickschnack wie Backofen, Kaffee-, Spüloder<br />
Waschmaschine.<br />
Wir arbeiten beide - allerdings plötzlich ohne die<br />
Großeltern oder die Kita in Reichweite. Strom für<br />
die Laptops ist dieses Jahr kein Thema mehr, aber<br />
wo man arbeitet schon. Nichts ist so richtig<br />
gesetzt, es erfordert gleichzeitig viel Planung und<br />
Flexibilität. Du weißt nie, wo der nächste Supermarkt,<br />
die nächste Tanke, der nächste Stell- oder<br />
Spielplatz, oder im Notfall auch der nächste Arzt<br />
ist. Das Handy ist so der ständige Begleiter.<br />
Alle drei Tage stehen Wasser auffüllen, Toilette<br />
leeren und einkaufen auf dem Plan.<br />
Unter Strandduschen eiskalt duschen, um<br />
Wasser zu sparen haben wir schon letztes<br />
Jahr perfektioniert!<br />
The reason we love it anyway?<br />
Es sind die vielen kleinen Momente, die der<br />
Alltag und der Weg so einer Reise mit sich<br />
bringen. Das Wohnmobil, in dem wir morgens<br />
aus der Schlafkoje krabbeln und Kaffee<br />
machen. Der Blick aufs Meer und der wehende<br />
Vorhang.<br />
Kiano der lacht, während er die Wellen das<br />
erste Mal wirklich wahrnimmt. Basti, der sein<br />
Surfbrett schnappt - ganz gleich wie eiskalt<br />
der morgen auch sein mag. Es ist erfrischend<br />
anders. Diese Reise unterbricht den Alltag,<br />
die Gewohnheiten und Routinen, den gut<br />
getakteten Kalender. Versteht mich nicht<br />
falsch – ich liebe unser Leben zu Hause sehr.<br />
Dieser Wechsel der Perspektive ermöglicht<br />
uns Freiraum. Mehr WIR und weniger<br />
Fremdbestimmung durch Termine und<br />
soziale Verpflichtungen. Gerade, wenn das<br />
„Nein“ sagen im Alltag eher schwerfällt,<br />
schützt einen hier die Distanz. Mehr Zeit,<br />
mehr Raum.<br />
Irgendwie sind wir drei hier unterwegs eine<br />
eigene kleine Einheit. Die Reise lässt Zeit für<br />
Gedanken, die zu Hause keinen Platz finden.<br />
Sie inspiriert mit Eindrücken, die in Ideen und<br />
neuer Energie münden.<br />
Das vielleicht Wichtigste für mich? Die Zeit<br />
rennt hier nicht. Ich kann mich an jeden<br />
einzelnen der Orte und das, was wir dort erlebt<br />
haben, erinnern. Es ist als schenken wir<br />
uns Zeit füreinander. Miteinander. Und ich<br />
denke das ist es, was am Ende zählt.<br />
Seite 131<br />
Seite 132
MAMA<br />
THRESL<br />
M<br />
ama thresl, das lässigste<br />
Hotel in Leogang<br />
verkauft bereits seit mehr als<br />
fünf Jahren unsere Charity-<br />
Bracelets und spendet uns<br />
regelmäßig die Erlöse, die direkt<br />
in unsere Projekte fließen. Die<br />
Charity Bracelets werden<br />
passend zum Hotel-Look & Feel<br />
gefertigt, mit Worten wie lässig,<br />
fesch, “moagst schmusn” oder<br />
„mei bist du liab“.<br />
mama Thresl macht noch nen<br />
schönen, hauseigenen Sticker<br />
drauf und ab damit direkt an die<br />
Rezeption.<br />
Wenn ihr euch die Location<br />
anschaut, stellt ihr sicher schnell<br />
fest, dass das Hotel definitiv<br />
eine Reise wert ist: Unter dem<br />
Motto urban soul meets the<br />
alps hat das Team einen Ort<br />
geschaffen für jede*n, der die<br />
Berge liebt, gern Zeit in der<br />
Natur und mit lieben Menschen<br />
verbringt. Ganz egal, ob ihr<br />
gern aktiv seid, oder lieber auf<br />
der #dachterasse oder im<br />
#spa chillt – mama thresl hat<br />
für jede*n was zu bieten. Vom<br />
super leckeren Essen fangen<br />
wir jetzt gar nicht erst an.<br />
Im letzten Jahr war Mama<br />
Thresl – genau wie viele<br />
andere Hotel- und<br />
Gastrobetriebe - durch COVID<br />
und Lockdowns ganz schön<br />
gebeutelt.<br />
Umso schöner ist es, dass das<br />
Team trotzdem bereit ist, einen<br />
kleinen Mehraufwand<br />
abzuwickeln und damit so viel<br />
Gutes zu tun.<br />
Mama Thresl verdient an<br />
dieser Aktion nichts was sich in<br />
Zahlen ausdrücken ließe.<br />
Umso dankbarer sind wir dafür,<br />
dass sie Jahr für Jahr mit uns<br />
gemeinsam die Welt ein<br />
Stückchen besser machen.<br />
Mit in die #mamathresl Familie<br />
gehören übrigens auch:<br />
Hendl Fischerei - Der<br />
mama thresl Mountatin<br />
Club<br />
&<br />
Priesteregg Premium<br />
Eco Resort<br />
50 Zimmer –<br />
mega-gemütlich.<br />
Wunderschönes<br />
Hotel im<br />
Salzburger Land<br />
mit Zirbenholz,<br />
Felsendusche,<br />
Natursteinwasch<br />
becken, WLAN,<br />
Flat-TV, Balkon,<br />
uvm.<br />
Herzlich, frech und nie tierisch ernst.<br />
Ein Domizil für aktive Gäste, die Berge<br />
und Natur genauso wie eine gesellige<br />
Zeit mit Freunden lieben<br />
Das Herz von mama thresl<br />
schlägt an der großen Insel-Bar.<br />
Dort verschmelzen Empfang,<br />
Lobby Lounge und Restaurant<br />
zum Wohlfühl-Zentrum im<br />
Erdgeschoss.<br />
Seite 133 Seite 134
TRANSPARENZ<br />
“Honesty and transparency make<br />
you vulnerable. Be honest and<br />
transparent anyway.”<br />
(Mother Teresa)<br />
Seite 135 Seite 136
0<br />
FINANZEN<br />
0 50000 100000 150000 200000 250000<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
(Jan-Sept)<br />
Projektunterstützung<br />
5,OOO 15,OOO 25,OOO 35,OOO 45,OOO<br />
1O,OOO 2O,OOO 3O,OOO 4O,OOO<br />
September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September<br />
Umsatze <strong>One</strong><strong>Day</strong> Place of Kindness 2021 - 2022<br />
0 50000 100000 150000 200000 250000<br />
2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />
Spenden, Patenschaften, öffentliche Gelder<br />
(Jan-Sept.)<br />
Seite 137 Seite 138
Wohin geht das Geld?<br />
Überweisungszweck Ziel-Land Überweisungsbetrag in EURO<br />
Bildungsbudget Kibera Talents Kenia 963.99<br />
Schulgebühren Kenia Kibera Talents Kenia 7,324.93<br />
Schulgebühren Kenia Kibera Talents Kenia 2,199.03<br />
Hoachanas Children Fund Namibia 100.00<br />
Quartalszahlung Projektbudget 1/2021 Sierra Leone 33,285.54<br />
Weihnachten für alle Kinder des Projektes Sierra Leone 3,537.00<br />
Bemalung der Innenhöfe Schutzhaus Makeni Sierra Leone 1,934.00<br />
Baby Saskia, Beate und Ruben / Langzeitheim Sierra Leone 1,500.00<br />
Hope Shelter – on top budget (Covid bedingt) Sierra Leone 9,324.14<br />
Quartalszahlung Projektbudget 2/2021 Sierra Leone 33,285.54<br />
Quartalszahlung Projektbudget 3/2021 Sierra Leone 33,285.54<br />
Quartalszahlung Projektbudget 4/2021 Sierra Leone 33,285.54<br />
Erhöhung Gehälter Personal vor Ort (Inflation) Sierra Leone 334.58<br />
Schulgebühren Sierra Leone 1,932.61<br />
Bintumani (Yoga Projekt Container Sendung) Sierra Leone 400.00<br />
Quartalszahlung Projektbudget 1/2022 Sierra Leone 36,244.50<br />
Aufklärungsarbeit Mütter und Kinder (Jahr) Sierra Leone 6,114.40<br />
Gesamt 205,766.34<br />
Seite 139 Seite 140
WAS IST MEINE<br />
SPENDE WERT?<br />
Tankfüllung - 140€<br />
Ein Platz im Shelter - 91€<br />
Die Zahlen,<br />
die hinter unserem Projekt stehen, sind oftmals<br />
nicht leicht zu greifen. Wohin geht wie viel Geld<br />
und wofür überhaupt? Transparenz liegt uns am<br />
Herzen und deshalb haben wir das Ganze für Dich<br />
an einigen Beispielen deutlich gemacht.<br />
Wir hoffen, dass Du diesen Einblick genauso<br />
spannend findest wie wir. Einen genaueren<br />
Einblick in unser (Finanz-) Jahr findest du auf den<br />
vorherigen Seiten.<br />
?<br />
? ?<br />
$<br />
€<br />
€<br />
Sprit brauchen wir wirklich immer!<br />
Ob für Fahrten ins Krankenhaus, zu Gericht, zur Polizei, um die<br />
Ebola Waisenkinder im Dorf wöchentlich zu besuchen. Im Projekt<br />
HOPE gibt es daher ein Projekt-Auto und das ist wirklich ständig im<br />
Einsatz!<br />
Unsere Mitarbeiter*innen nutzen oft ihre privaten Motorräder, um<br />
in die weit entlegenen Gegenden zu fahren. Die<br />
Straßenverhältnisse sind jedoch unsagbar schlecht und sie<br />
nehmen viel auf sich. Kürzlich erst hat sich einer unserer<br />
Mitarbeiter das Bein zweifach gebrochen, als es zum<br />
Zusammenstoß auf einer Buckelpiste kam. Sieben Monate fiel uns<br />
Viktor als medizinischer Mitarbeiter aus. So banal es auch klingt:<br />
Um unsere Arbeit zu erledigen, ist Benzin schlicht unerlässlich.<br />
91 Euro kostet es uns im Schnitt ein Mädchen für 21 Tage in<br />
unserem HOPE-Selter zu versorgen. Die größten Kosten entstehen<br />
durch die drei täglichen Mahlzeiten für die anwesenden Mädchen<br />
und Kinder. Gleichzeitig entstehen auch im laufenden Betrieb<br />
Kosten, die notwendig sind, damit das Shelter betrieben werden<br />
kann. Ob Strom,, allgemeine Versorgung, etc., die Liste ist lang.<br />
Lebensnotwendiger Kaiserschnitt<br />
- 150€<br />
Sierra Leone gehört zu den Ländern mit der höchsten<br />
Kindersterblichkeit weltweit.<br />
Babymilch<br />
- Pro Woche 5€<br />
Die jungen Mütter in unserem Projekt HOPE in Sierra Leone sind<br />
alle unter 18 Jahren alt und wurden sexuell missbraucht. Durch<br />
den Missbrauch wurden sie ungewollt schwanger. Wir<br />
unterstützen in einer sehr dunklen und schwierigen Zeit. Wir<br />
schenken Hoffnung. Im HOPE Shelter können sich Mutter und<br />
Kind aneinander gewöhnen. Wir unterstützen in dieser Phase so<br />
gut es geht. Unsere Sozialarbeitenden betreuen psychologisch,<br />
wir versorgen beide medizinisch und klären über Rechte auf.<br />
Oft sind die Mädchen erst 14 Jahre alt. Nicht selten sind sie<br />
unterernährt, Stillen ist daher nicht immer möglich. In<br />
Ausnahmefällen unterstützen wir deshalb mit Babymilchpulver.<br />
Diese wird einmal monatlich an unsere HOPE Mamas<br />
ausgegeben. Dazu kommen die Mütter in unser Shelter, treffen<br />
unsere Sozialarbeiter*innen und erhalten im Bedarfsfall<br />
Milchpulverdosen.<br />
Die leeren Dosen müssen die Mütter wieder zu uns<br />
zurückbringen. Wir nutzen monatlich die Möglichkeit, um die<br />
Babys zu untersuchen und zu wiegen. Die Mütter können in<br />
dieser Zeit mit unseren Sozialarbeiter*innen sprechen. Wir<br />
können den HOPE Babys so einen fairen und gesunden Start ins<br />
Leben ermöglichen.<br />
Mit nur fünf Euro trägst Du dazu bei, dass ein Baby gesund<br />
heranwachsen kann. Zudem gibst Du der jungen Mutter den<br />
Freiraum in bestimmten Zeitfenstern wieder zurück in die<br />
Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu starten, denn das<br />
Baby kann durch eine Dritte Person versorgt werden.<br />
PS: Wir möchten nochmals betonen, sofern die Versorgung mit<br />
Muttermilch möglich ist, gehen wir in jedem Fall diesen Weg. Ab<br />
dem 6. Monat sehen wir auch vom Kauf des Babymilchpulvers<br />
ab und produzieren die Babynahrung im Shelter selbst. Wir<br />
bitten um Verständnis, dass wir auf dem eingeschränkten Markt<br />
nicht die Möglichkeit haben, bestimmte Produkte und Marken zu<br />
meiden.<br />
Malariabehandlung - 3€<br />
Malaria ist in Entwicklungsländern eine der häufigsten<br />
Todesursachen für Kinder, mit am stärksten betroffen ist Sierra<br />
Leone.<br />
Eine Möglichkeit, die Ansteckung zu minimieren, sind<br />
Moskitonetze. Prävention ist der wirksamste Schutz vor der<br />
Tropenkrankheit Malaria, die von Mücken übertragen wird. Somit<br />
sind die von ONE DAY ausgegebenen imprägnierten Schutznetze<br />
eine große Hilfe. Bis heute gibt es keinen Impfstoff gegen die<br />
lebensgefährliche Krankheit.<br />
Starter Kit für Mama / Baby<br />
- pro Mutter mit Kind 42€<br />
Wenn Mama und Baby unser HOPE-Shelter verlassen, erhalten sie<br />
von uns eine Tasche für ihren Neuanfang. Darin enthalten sind eine<br />
Decke für das Baby, eine saubere Trinkflasche, ein Satz Windeln,<br />
Seife, ein Kamm, zwei Babybodies und weitere Kleinigkeiten, die<br />
den Start in ein Leben mit Kind vereinfachen sollen.<br />
Gehalt Care Giver<br />
- pro Monat 220€<br />
Care Giver kümmern sich in Tages- und Nachtschichten um die<br />
Babys in unserem Projekt. Sie stehen den Mamas bei Fragen zur<br />
Verfügung und schulen sie in Themen wie Hygiene, Stillen und<br />
Gesundheit. Sie sind das Herzstück unseres Projektes.<br />
Gehalt Sozialarbeiter*innen<br />
- pro Monat 320€<br />
Unsere Sozialarbeitenden sind wahre Heldinnen und Helden. Tag<br />
für Tag sind sie mit den schlimmsten Schicksalen konfrontiert und<br />
verlieren dennoch nie ihren Mut und Optimismus. Sie alle sind<br />
ausgebildet, um mit dem psychologischen Ansatz der<br />
commitment und acceptance Therapie zu arbeiten und helfen so,<br />
den Mädchen (Opfern) über das Trauma hinwegzukommen. Sie<br />
betreuen die Mädchen und die Babys im Shelter, begleiten sie zu<br />
Arzt- und Gerichtsterminen, sie fahren auf Motorrädern über<br />
Buckelpisten in entlegensten Ecken des Landes, um die Mädchen<br />
auch nach ihrer Entlassung aus dem Shelter weiter zu begleiten.<br />
Ein*e Sozialarbeiter*in verdient 320 Euro pro Monat.<br />
Gehalt medizinische Mitarbeiter*innen<br />
- pro Monat 380€<br />
Unsere CHOs (medizinischen Mitarbeiter*innen) sind einfach<br />
unersetzlich. CHO bedeutet Community Health Officer, kein Arzt,<br />
aber im besten Fall einige Jahre Ausbildung und viel Erfahrungen.<br />
Drei Personen in unserem Team können diese Ausbildung<br />
vorweisen. In unserem Shelter gibt es einen Raum, den unsere<br />
CHOs nutzen. Ihre häufigste Aufgabe ist es, die Mädchen nach<br />
einer Vergewaltigung zu untersuchen, zu behandeln und alles<br />
niederzuschreiben für die Akten, die uns hoffentlich vor Gericht<br />
helfen. An zweiter Stelle stehen Malaria-Tests. Es ist unglaublich<br />
wichtig herauszufinden, ob es sich im Krankheitsfall um Fieber<br />
oder Malaria handelt. Im Falle von Malaria können wir mit der<br />
richtigen Behandlung schnell Schlimmeres vermeiden. Sorgen,<br />
aber auch viele Glücksmomente, bereiten unseren CHOs die<br />
Babys unseres HOPE-Projektes. Sie kümmern sich außerdem<br />
professionell und fürsorglich um alle Themen rund um die<br />
Schwangerschaften der minderjährigen Mädchen.<br />
Die meisten Frauen entbinden allein in ihren Hütten, oft unter<br />
unhygienischen Bedingungen. Sie wissen wenig über Gesundheit,<br />
weil jede Zweite nicht lesen und schreiben kann. Hinzu kommen<br />
traditionelle Riten wie das Einreiben der Nabelschnur mit<br />
Spinnenfäden. Über die Gefahren sind sich die Familien schlicht<br />
nicht bewusst. Infektionen oder Erkrankungen sind die Folge.<br />
Während Deutschland 98 Punkte auf dem Index der<br />
medizinischen Versorgung vorzuweisen hat, steht Sierra Leone mit<br />
0 Punkten dem gegenüber. Die Mädchen in unserem Projekt sind<br />
minderjährig, oft gerade einmal vierzehn Jahre alt. Auch wenn das<br />
Kind durch Missbrauch entstand, Abtreibung ist im Land nicht<br />
erlaubt.<br />
Die Mädchen müssen die Babys zur Welt bringen, ob der Körper<br />
dazu in der Lage ist oder nicht. Komplikationen während der<br />
Schwangerschaft oder der Entbindung bedeuten oftmals den Tod<br />
für Mutter und Kind. Ein Kaiserschnitt rettet in diesem Fall Leben,<br />
ist aber für lokale Verhältnisse nicht bezahlbar.<br />
Motorbike<br />
- 595€<br />
Ob medizinischer Notfall, Nachsorge-Besuche der HOPE Babys<br />
oder eine Fahrt für Besorgungen. Mobilität ist unverzichtbar. Wir<br />
haben für unser Team, bestehend aus 28 Personen, allerdings nur<br />
zwei Projekt-Autos. Die Mitarbeiter*innen nehmen daher oft<br />
Fahrten mit privaten Motorrädern auf sich oder bezahlen<br />
Motorradfahrer, die sie von A nach B bringen.<br />
Manchmal sind die Communities nur schlecht mit dem Auto<br />
erreichbar, da die Wege so schlecht passierbar sind. Hier würde<br />
uns das ein oder andere Motorrad mehr helfen, unsere ONE DAY<br />
Heldinnen und Helden effektiver einzusetzen und mehr Menschen<br />
zu erreichen, die uns und unsere Hilfe brauchen.<br />
Seite 141<br />
Seite 142
TEAMLIEBE<br />
ONE DAY - ONE TEAM<br />
Ein kleines Paket gefüllt mit<br />
unendlicher DANKBARKEIT.<br />
Das war das Weihnachtsgeschenk<br />
von mir an jede*n in unserem Team.<br />
Unsere Weihnachtsfeier, fand in<br />
unserem Wohnzimmer statt.<br />
Seite 143<br />
Seite 144
WE ARE ONE DAY<br />
Saskia Schmidt<br />
Founder &<br />
Chief Inspiration &<br />
Chaos Officer<br />
Sebastian Hugo<br />
Projektleitung & Koops<br />
"Feel good Manager"<br />
KathrinSchneider<br />
Managerin Place of Kindness<br />
"Happiness Managerin"<br />
Magdalena Schott<br />
Head of Projects<br />
"Random Magic Stuff"<br />
Stefan Henkel<br />
Head of Finance<br />
"Mission Impossible"<br />
Vanessa & Max<br />
TeamSocial Media<br />
Natascha Himmler<br />
Newsletter<br />
TanjaHaschert<br />
Shop & Einkauf&<br />
Bestand<br />
Britta Müller<br />
Shop & EinkaufKreativ<br />
Svenja Reiter<br />
Patenschaften<br />
Sierra Leone<br />
Max Baumann<br />
Event<br />
Jana Vogel<br />
Eventleitung<br />
Monique Schmidt<br />
Event<br />
Maura Krause<br />
Social Media &<br />
CRM Erfassung<br />
Christian Simon<br />
Homepage & Technik<br />
Ilka König<br />
Shop & Social Media<br />
Alexandra Barth<br />
Shop & Springer<br />
Anna Ehrlich<br />
Patenschaften Kenia<br />
Rathar Pich<br />
Event<br />
Julien Jackson<br />
Event & Transport<br />
Eva Grünewald<br />
Personalunterstützung<br />
& Event<br />
Marvin Schultz<br />
Grafik & Design<br />
Fabian Stelzer<br />
Payment & Technik<br />
WE<br />
Andrea Grundmüller<br />
Verkaufsstellen<br />
Aschaffenburg<br />
Melanie Droste<br />
Eigenherstellung<br />
Produkte & Einkauf<br />
Marie<br />
Bufdi<br />
Ines zumHebel<br />
Event<br />
Markus Herröder<br />
Event & Springer<br />
Eva Hirsch<br />
Event<br />
Caro Dirnhofer<br />
CRM<br />
Felix<br />
CRM<br />
MiriamGollenia<br />
Bändchen Herstellung<br />
Julia Ries<br />
Schlüsselanhänger<br />
Herstellung<br />
Laurin<br />
Bufdi<br />
Alena Tyralik<br />
Event & Shop<br />
Josie Budde<br />
Event<br />
Andre Eich<br />
Event<br />
Marco Dirnhofer<br />
Prozesse<br />
Mona<br />
CRM<br />
Janina Reiners<br />
Bändchen Herstellung<br />
Madlen Großkopf<br />
Bändchen Herstellung<br />
& Event<br />
Verena Lehmann<br />
Event<br />
Eva Alexander<br />
Event<br />
MariusPeter<br />
Event<br />
Steffi Brandwein<br />
<strong>Magazin</strong><br />
Jan Lukat<br />
Grafik & Design<br />
Beate Ahlswede<br />
Bändchen Herstellung<br />
Johanna Peck<br />
Schlüsselanhänger<br />
Herstellung & Event<br />
Steffen König<br />
Event<br />
Julia Buth<br />
Event & Social<br />
Media<br />
Lea Berghammer<br />
Event<br />
Maria Fernandez<br />
Ausschreibungen<br />
Barbara & Jürgen Marx<br />
Region Winnenden<br />
Kathrin<br />
Event<br />
Julian Sandner<br />
Event & Versicherung<br />
Flo Sauerbier<br />
Event<br />
Patrick Freund<br />
Fundraising<br />
Philip Laucks<br />
ehrenamtlicher Berater<br />
Strategie & Finanzen<br />
Kathrin Grimm<br />
Event<br />
Nicole Rossmann<br />
Event<br />
Seite 145 Seite 146
Seite 147 Seite 148
Warum<br />
bist du bei<br />
ONE DAY?<br />
Nata<br />
scha<br />
Ich war eigentlich auf der Suche<br />
nach einer neuer Organisation für<br />
eine Spende. Dabei bin ich auf <strong>One</strong><br />
<strong>Day</strong> gestoßen.<br />
Eine Vernissage und über drei Jahre<br />
später habe ich mein Herz bei <strong>One</strong><br />
<strong>Day</strong> gelassen. Viele Charity Events,<br />
hunderte Facebook Posts, lange<br />
Nächte weil es gerade brennt – all<br />
das war’s wert als ich unser Team,<br />
unsere Kids und unsere Projekte<br />
persönlich in Sierra Leone<br />
kennengelernt habe!<br />
Seite 149 Seite 150
KINDER<br />
From little seeds, grow mighty trees.<br />
Seite 151 Seite 152
Eine Geschichte fur die Kleinen<br />
antworteteermitleiserStimme.<br />
HOPpie<br />
einHasevollerHoffnung<br />
EswareinmaleinkleinerHasenamensHOPpie.Erwareinsehrfröhlicher,aberauchnachdenklicherHase.<br />
ErlasunheimlichvielüberalldieDinge,dieernochnichtkannte.SeinLieblingsthemawarAfrika,ein<br />
fernesLandmiteineranderenKultur,anderenMenschenundvielenTieren,dieernochniegesehen<br />
hatte.<br />
HOPpiehattevieleFreunde.SeinenbestenFreund,denkleinenFuchs,traferfastjedenTagnachderSchule<br />
undwarschonmorgensganzaufgeregt,wennsiesichamNachmittagtreffensollten.<br />
Manchmalaber,verlorHOPpiesichtagsüberinGedankenüberdieWelt,indersielebten.Erstöbertedurch<br />
Bücher,ummehrüberfremdeLänderzuerfahren.<br />
SoauchandiesemTag.<br />
AlsderkleineFuchsindieHöhlekamundHOPpiesoüberdieBüchergebeugtsah,fragteerIhn,waserda<br />
mache.<br />
HOPpiesahverwundertauf,erhattegarnichtgemerkt,dassjemandzurTürhereingekommenwar.Dann<br />
fragteerseinenKumpel:<br />
„Sag mal, weißt Du wo Afrika ist?“<br />
„Nein“,<br />
antwortederkleineFuchsverlegen.<br />
„Das macht doch nichts“,<br />
sagteHOPpiefröhlich.<br />
„Wenn man etwas nicht weiß, dann muss man einfach fragen, das<br />
zeigt, dass man schlau ist. Am besten ich zeige Dir mal wo Afrika<br />
liegt.“<br />
UndsofuhrderHOPpiemitdemPfötchenüberdieWeltkugel,gefolgtvondenneugierigenBlickendes<br />
Füchschens.<br />
„Weißt Du“,<br />
sagteHOPpie,<br />
„in Afrika ist manches ein bisschen anders. Es gibt andere Tiere,<br />
andere Landschaften, aber auch in der Schule ist es anders. Zum<br />
Beispiel darf man nicht in die Schule gehen, wenn man keine<br />
Schuluniform hat. Oft können Eltern ihren Kindern keine Stifte und<br />
Hefte kaufen. Das ist schlimm“.<br />
DerFuchslauschtedenErzählungendesHasensundkonntegarnichtglaubenwaserda<br />
hörte.<br />
„Das ist ja wirklich traurig“,<br />
„Weißt Du“,<br />
sagteHOPpie,<br />
„ich habe so viele Stifte, dass ich alle, die ich zweimal habe, einfach<br />
einpacke und den Kindern schicke, die keine Stifte haben. Es ist so ein<br />
schönes Gefühl“<br />
schwärmteHOPpie,<br />
„wenn man anderen helfen kann.“<br />
„Das will ich auch machen!“,<br />
riefderkleineFuchsbegeistert.<br />
AuchHOPpiefreutesichsichtlich.<br />
„Ach und noch etwas. Alles, was wir lernen, können wir mit anderen<br />
Menschen teilen. So können wir sicher sein, dass noch viele andere<br />
Afrika auf der Weltkarte suchen und etwas über die Schulen und<br />
weitere Unterschiede lernen. Denn wer wirklich schlau ist, teilt sein<br />
Wissen.“<br />
„Und wenn wir dann mal groß sind,“<br />
träumtederHase,<br />
„fliegen wir um die Erde und helfen direkt vor Ort!“<br />
„Das machen wir“<br />
stimmtederkleineFuchsfröhlichein.<br />
Undsostelltendiebeidenfest,dassesFreundschaftensind,diedemLebeneinenWertgebenundman<br />
anderenhelfenkann,indemmanetwasabgibt,vorallemwennmanvonetwaszuvielhat.Unddass<br />
schonalleindasRedenüberwichtigeThemenhelfenkann.<br />
Siesammeltenalles,wassiedoppelthattenodernichtmehrbrauchten,undschnürten<br />
gemeinsameinPaket,dassaufeinelangeReisegehensollteundvieleKinderglücklich<br />
machenwürde.<br />
Siewussten,dassjedeReise,diesieinZukunftantretenwürden,unabhängigobnach<br />
AfrikaoderaneinenanderenPlatzdieserWelt,einemZielgalt:<br />
DasssiedieWelteinkleinesbisschenbessermachenwürden.<br />
DennHOPpiewollteHoffnungschenkenunddasFüchschenwollte,<br />
dassalleKinderlernendürfen.<br />
EineGeschichtevonONEDAYe.V.<br />
Seite 153<br />
Seite 154
ONE DAY SOMMERFEST<br />
FÜR DIE GANZE FAMILIE IN FECHERS MARIENHOF<br />
Kinder<br />
RECHT AUF SPIEL,<br />
ERHOLUNG UND<br />
FREIZEIT<br />
rechte<br />
Seite 155<br />
RECHT AUF EINE FAMILIE,<br />
ELTERLICHE FÜRSORGE UND EIN<br />
SICHERES ZUHAUSE<br />
Seite 156
Seite 159 Seite 160
Wir sagen<br />
DANKE<br />
MEISTERSTÜCKE ZEITLOS<br />
SCHÖNER ARCHITEKTUR<br />
Seit vielen Jahren unterstützt die MÜNCHNER<br />
HAUSMANUFAKTUR nicht nur, dass Kinder in<br />
Sierra Leone die Schule besuchen können, ihre<br />
Rechte als Kind gestärkt werden und sie damit<br />
eine faire Chance auf eine Zukunft haben,<br />
sondern hat sich auch erneut dazu<br />
entschlossen, dieDruckkostenfürunser<strong>Magazin</strong>zuübernehmen.Dadurchmüssenwirkeine<br />
wertvollen Spendengelder investieren.<br />
Wir sagen TAUSEND DANK dafür, liebe<br />
MÜNCHNER HAUSMANUFAKTUR!<br />
Seite 161<br />
Seite 162
SHARE<br />
ME<br />
Teilen macht glücklich.<br />
Das gilt auch für unser <strong>Magazin</strong>, gib es weiter, wenn Du es zu Ende<br />
gelesen hast.<br />
Teile unsere Vision, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.<br />
Für den Druck dieses <strong>Magazin</strong>s wurden keine Spendengelder<br />
aufgewendet.<br />
TAUSEND DANK an die Münchner Hausmanufaktur.<br />
Spendenkonto:<br />
Kontonummer: 101444905<br />
IBAN: DE37795625140101444905<br />
Bankleitzzahl: 795 625 14<br />
BIC: GENODEF1AB1<br />
Raiffeisenbank Aschaffenburg eG<br />
Begünstigter: ONE DAY e.V.<br />
<strong>One</strong> <strong>Day</strong> ist ein junger, gemeinnütziger Verein aus<br />
Aschaffenburg mit einer klaren Botschaft: Jeder kann etwas<br />
dazu beitragen, die Welt ein Stückchen besser zu machen.<br />
www.oneday.de hello@oneday.de onedayev facebook.com/onedayev