Mit der Krippe durch Advent und Weihnachten
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Mit der Krippe durch
Advent und Weihnachten
Das Alte und das Neue
Erster Advent
Meditation
Ein mächtiger Baum liegt gefällt am Boden. Die Zweige sind
abgeschnitten. Doch das ist nur ein Abschnitt, nicht das Ende.
Die Wurzeln bestehen noch und sie haben das Leben. Der
Baumstumpf bringt neue Frucht, ein junger Trieb wächst heran,
eine Rose, mitten im kalten Winter. Wo der Tod einst das Alte
hinweggerafft hat, sprießt neues Leben.
Das Neue erwächst aus dem Alten, doch es ist anders als das
Alte. Aus der Wurzel Jesse entspringt die Rose Jesus.
Mitten in eine kalte Welt hinein wird ein Kind geboren, der Keim
einer großen Hoffnung, der in einem ärmlichen Stall mitten in
der Nacht aufsprießt. Gott selbst kommt in unsere Welt, um
uns zu retten.
Bibelstelle
Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da erfülle ich das
Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda
gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich
für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird
Recht und Gerechtigkeit wirken im Land. In jenen Tagen wird
Juda gerettet werden. Jerusalem kann in Sicherheit wohnen.
Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere
Gerechtigkeit.
Jer 33, 14 - 16
Johannes der Täufer
Zweiter Advent
Meditation
In der Wüste gelten die Gewissheiten unseres Alltags nicht.
Die Wüste ist gefährlich und menschenfeindlich. Und doch ist
sie ein spiritueller Ort, ein Ort der Besinnung und der
Offenbarung Gottes.
Was Johannes in der Wüste predigt, ist nicht angenehm,
sondern klingt fast wie eine Drohung: „Pass auf, dass du dich
als würdig erweist. Kehr um, bevor es zu spät ist.“
Gott ist die Liebe und alle Liebe kommt von Gott. Daraus aber
folgt ein Anspruch an uns: Wir sind aufgerufen, umzukehren
und diese Liebe weiterzugeben. Wir sollen unser Leben kritisch
in den Blick nehmen und in ein neues Leben mit Gott
aufbrechen. Es gibt sehr wohl ein „zu spät“. Wer nicht umkehrt,
kommt zu Fall und er wird in der Wüste des Lebens straucheln
und versinken.
Bibelstelle
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in
der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist
nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat:
Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des
Herrn! Macht gerade seine Straßen!
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen
ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder
Honig waren seine Nahrung.
Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen
Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden
und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Mt 3,1-6
Die Verheißung
Dritter Advent
Meditation
Maria ist die Tür zwischen zwei Welten, der himmlischen und
der irdischen Welt. Durch sie geht Gott auf die Menschen zu,
damit die Menschen ihm begegnen können.
Nimmt Maria diese Aufgabe gern an? Ist sie frei in ihrer
Entscheidung? Wird sie nicht von den Worten des Engels
erdrückt?
Sie ist frei, weil sie kein Werkzeug ist, sondern selbst an der
Erlösung der Welt beteiligt wird mit all ihren Kräften. Sie fragt
nicht: „Was muss ich tun?“, sondern: „Was braucht Gott jetzt
von mir?“.
Wir müssen begreifen, dass im Anspruch des Wortes Gottes
unsere wahre Freiheit liegt, die Freiheit, unseren Beitrag zu
leisten und offene Türen zu sein.
Bibelstelle
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine
Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt.
Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem
Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,
der Herr ist mit dir.
Lukas 1,26-28
Maria bei Elisabeth
Vierter Advent
Meditation
„Unser Leben ist die Geschichte unserer Begegnungen“. Maria
und ihre Verwandte Elisabet erleben eine wohltuende
Begegnung. Sie sind verbunden durch eine für beide
außergewöhnliche Schwangerschaft. Elisabet ist schwanger
mit Johannes. Noch unglaublicher ist, was an Maria geschehen
ist. Doch Elisabet versteht, dass die Mutter des Allerhöchsten
vor ihr steht.
Weihnachten ist ein Fest der Begegnung mit Familie,
Verwandten und Freunden. Begegnung vor allem mit Gott.
Begegnungen können unscheinbar sein und doch tiefe
Wirkung hervorrufen. Begegnung ist in allen Dingen, wenn wir
verstehen. Wir können Gott nur erfahren, wenn wir die
Begegnung suchen. Gott wohnt dort, wo man ihn hereinlässt.
Bibelstelle
Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in
das Bergland, in eine Stadt in Juda, und sie kam in das Haus
des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es geschah, als
Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem
Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit
lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen,
und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher wird mir
das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn
siehe, sowie der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte
das Kind vor Freude in meinem Leib. Und glückselig ist, die
geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn
gesagt worden ist!
Lukas 1,39-45
Die Geburt Jesu
Weihnachten
Meditation
Auf Weihnachten wollen die wenigsten verzichten. Es ist ein
besonderer Höhepunkt im Jahr.
Braucht man dafür Christus, das Kommen Gottes in die Welt?
Immerhin war er in der Welt, und die Welt erkannte ihn nicht.
Dann ist die Frage: „Hatte Gott das nötig?“.
Ja, Gott sehnt sich nach uns, seinen Kindern. Er bemüht sich
um alle Menschen, jeden Einzelnen. Durch die Geburt Jesu
wurde die Tür zwischen den Welten geöffnet und das Licht
schien durch den Türspalt. Alle, die das Licht sehen, werden
Licht. Wenn wir das Licht nur ein bisschen sehen, erübrigt sich
die Frage „Brauche ich Gott?“.
Öffnen wir also die Tür immer weiter und werden wir selbst
Licht.
Bibelstelle
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und
sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in
Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein
Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem
Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel
des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie
fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: „Fürchtet
euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem
ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt
Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und
das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ Und plötzlich
war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott
lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf
Erden den Menschen seiner Gnade.
Lukas 2,6-14
Die Huldigung der Könige
Erscheinung des Herrn
Meditation
Ein Stern unter vielen am Nachthimmel, aber ein Stern, der die
Aufmerksamkeit dreier Männer erregt, der eine Botschaft
trägt, der sie zum Aufbruch drängt.
Diese Männer waren Heiden, die niemals von den
Verheißungen der jüdischen Propheten gehört hatten. Sie
machten sich trotzdem auf und fanden den Weg durch die
Wüste nach Bethlehem, weil sie von einem Feuer angezogen
wurden, das sie nicht nur am Himmel sahen, sondern in ihren
Herzen spürten.
Sie kamen mit Geschenken und gingen als Beschenkte. Ihr
Schicksal muss uns Hoffnung geben, den Weg durch Wüsten
des Zweifels zu finden und uns beschenken zu lassen von der
Gnade und der Liebe Gottes.
Bibelstelle
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa
geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem
Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene
König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und
sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen
her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als
sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine
Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie
ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und
Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten
wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem
anderen Weg heim in ihr Land.
Mt 2,1-2.9-12
Flucht nach Ägypten
Abschluss der Reihe
Meditation
Macht ist unerlässlich. Sie schützt vor Chaos und
unkontrollierbarer Gewalt. Macht ist aber auch verführerisch.
Sie lädt dazu ein, eigene Ziele mit Gewalt durchzusetzen.
Macht wird auf Dauer zum Selbstzweck. Dafür steht Herodes
und daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch Jesus hat
Macht. Es ist aber nicht die Liebe zur Macht, die ihn bewegt,
sondern die Macht der Liebe. Die Liebe ist der Gewalt
scheinbar unterlegen. Vor 2000 Jahren genau wie heute.
Deshalb ist Jesus das Flüchtlingskind und Herodes der König.
Doch nicht durch die Gewalt, sondern durch die Liebe sind wir
durch ein unsichtbares Band mit Gott verbunden. In allen
Tälern dieser vergänglichen Welt, aber auch und vor allem: in
Ewigkeit.
Bibelstelle
Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der
Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf,
nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach
Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage; denn Herodes hat
vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.
Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit
sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis
nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr
durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea 11,1):
„Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“
Matthäus 2,13-14
Impressum
Herausgeber
Kath. Kirchengemeinde St. Kilian
Hauptstraße 1, 36148 Kalbach
Idee und Umsetzung
Andreas Pörtner
Emanuel Werner
Meditationen
Jannik Heger
Druck
Ausgabe: November 2022
Auflage: 200 Exemplare
Bildnachweis
Hintergrund: stock.adobe.com
Krippe: Andreas Pörtner
Copyright
Alle Rechte vorbehalten
Advents- und Weihnachtskrippe der Pfarrkirche St. Sebastian, Mittelkalbach