22. November 2022
- Messendorferbach: 2,2 Millionen Euro für den Hochwasserschutz - Mehr Lohn für das Flughafen-Kontrollpersonal gefordert - Neue Verordnung: Entnahme von 40 Fischottern - Energie Steiermark will bis 2040 klimaneutral sein
- Messendorferbach: 2,2 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
- Mehr Lohn für das Flughafen-Kontrollpersonal gefordert
- Neue Verordnung: Entnahme von 40 Fischottern
- Energie Steiermark will bis 2040 klimaneutral sein
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4 graz<br />
www.grazer.at <strong>22.</strong> NOVEMBER <strong>2022</strong><br />
Weil Fischotter in der Fischereiwirtschaft massive Schäden anrichten und die Fischbestände<br />
bedrohen, soll die „Entnahme“ in Ausnahmefällen erlaubt werden. GETTY<br />
Dem Fischotter geht es<br />
künftig an den Kragen<br />
BRISANT. Fischotter sind geschützt, sollen in Ausnahmefällen<br />
künftig aber gejagt werden dürfen.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Das Streit rund um den<br />
Fischotter beschäftigt<br />
die steirische Landespolitik,<br />
die Teichwirtschaft sowie<br />
Tierschützer schon lange – und<br />
wird jedes Jahr auf‘s Neue aufgekocht:<br />
Geht es nach den Teichwirten,<br />
sollte die Entnahme (ein<br />
Euphemismus für die Tötung)<br />
von Fischottern vor dem Hintergrund<br />
enormer wirtschaftlicher<br />
Schäden durch die Fischräuber<br />
schon längst erlaubt sein – Otter<br />
sind aber geschützt. Allerdings:<br />
Wie das Land heute informierte,<br />
ist ein Verordnungsentwurf in Begutachtung,<br />
der eine Entnahme in<br />
Ausnahmefällen erlaubt.<br />
40 Ausnahmen<br />
Fischotter waren in der Mitte des<br />
vergangenen Jahrhunderts in der<br />
Steiermark beinahe ausgerottet,<br />
erst in den 90er-Jahren begann er<br />
sich wieder auszubreiten. Auch<br />
aufgrund der Unterschutzstellung<br />
durch die Fauna-Flora-Habitat-<br />
Richtlinie der EU sowie durch<br />
Naturschutz-Maßnahmen. Mittlerweile<br />
leben in der Steiermark<br />
wieder rund 825 Exemplare, was<br />
zum zunehmenden Problem für<br />
die Fischereiwirtschaft wurde.<br />
Dementsprechend richtete das<br />
Land ein eigenes Fischottermanagement<br />
als Anlaufstelle ein, außerdem<br />
werden Abwehrmaßnahmen<br />
an Teichanlagen gefördert.<br />
Mit der neuen Verordnung soll<br />
nun ermöglicht werden, dass<br />
Fischotter zur Verhütung ernster<br />
Schäden an nicht einzäunbaren<br />
Teichanlagen, die der Zucht oder<br />
Produktion von Fischen oder<br />
anderen Wassertieren zu Speisezwecken<br />
dienen, eingefangen<br />
und von speziell geschulten Jägern<br />
weidmännischerlegt werden<br />
können. Allerdings maximal 40<br />
Tiere im Jahr, die Ausnahme gilt<br />
nur für Jungtiere und erwachsene<br />
Männchen. Alles ist zu dokumentieren<br />
und schriftlich an die<br />
Landesregierung zu melden. Die<br />
Verordnung soll 2023 in Kraft treten<br />
und ist auf drei Jahre befristet.<br />
Agrarlandesrat Johann Seitinger<br />
sieht „einen Schritt in die richtige<br />
Richtung“.<br />
1,7 Millionen CO 2<br />
-Äquivalente weist die Treibhausgasbilanz der Energie<br />
Steiermark für 2021 aus. Bis 2040 will man klimaneutral sein. ENERGIE STEIERMARK<br />
Energie Steiermark:<br />
Klimaneutral bis 2040<br />
FORTSCHRITT. Bis 2030 will man CO 2<br />
-Emissionen<br />
um 50 Prozent senken, bis 2040 klimaneutral sein.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die Energie Steiermark<br />
präsentierte heute den<br />
„Fahrplan Klimaneutralität<br />
2040“. Wie man dabei betonte,<br />
strebe man grundsätzlich<br />
eine umfassende Positionierung<br />
als wegweisender Dekarbonisierungspartner<br />
an. Dementsprechend<br />
setzt man sich ein ambitioniertes<br />
Zwischenziel: Alle<br />
Geschäftstätigkeiten werden auf<br />
eine deutliche Reduktion der direkten<br />
und indirekten CO 2<br />
-Emissionen<br />
um mindestens 50 Prozent<br />
bis 2030 ausgerichtet. Ausgangspunkt<br />
bildet die Treibhausgasbilanz<br />
2021 mit 1,7 Millionen Tonnen<br />
CO 2<br />
-Äquivalenten. Für die<br />
Umsetzung wurden im Fahrplan<br />
30 konzernweite Einzelmaßnahmen<br />
verankert.<br />
Grüner Strom für alle<br />
Im Mittelpunkt bei der Ausarbeitung<br />
des Fahrplans standen,. wie<br />
man informiert, vor allem Kriterien<br />
wie Hintergrund des aktuellen<br />
volatilen Marktumfeldes stan-<br />
den insbesondere Kriterien wie<br />
technologische Realisierbarkeit,<br />
Leistbarkeit, Versorgungssicherheit,<br />
Kundenfreundlichkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit. „Die aktuellen<br />
Herausforderungen in der Energiewirtschaft<br />
verstärken die Bedeutung<br />
von ambitionierten und<br />
konkreten Maßnahmen zur Stärkung<br />
der Resilienz des Energiesystems<br />
und zur Erreichung des<br />
Status Klimaneutralität“, so das<br />
Vorstandsduo Christian Purrer<br />
und Martin Graf.<br />
Die Maßnahmen zur Dekarbonisierung<br />
fokussieren sich auf<br />
grüne Wärmeerzeugung, Dekarbonisierung<br />
des eigenen Energieverbrauchs<br />
sowie Reduktion<br />
des fossilen Energieabsatzes. Ein<br />
Schwerpunkt wird der Ausbau<br />
grüner Wärme für Graz und die<br />
Regionen sein. Der konzerneigene<br />
PKW-Fuhrpark wird spätestens<br />
2030 vollelektrifiziert. Der<br />
Energieeinsatz an den eigenen<br />
Standorten soll spätestes 2040 klimaneutral<br />
erfolgen, bis 2040 sollen<br />
auch Kunden nur noch grünen<br />
Strom, grüne Wärme sowie grüne<br />
Gase und Wasserstoff erhalten.<br />
derGrazer<br />
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