BildungsplanChemie
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BG
BILDUNGSPLAN 2021
BERUFLICHES GYMNASIUM
Chemie
Inhaltsverzeichnis
3 Inkraftsetzung
5 Vorbemerkung
10 Bildungsplanübersicht
Auf den Inhalt des Hefts „Allgemeine Aussagen zum Bildungsplan 2021 für das
Berufliche Gymnasium“ wird besonders hingewiesen:
– Vorwort
– Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der beruflichen Schulen
– Der besondere Erziehungs- und Bildungsauftrag für das Berufliche Gymnasium
Impressum
Kultus und Unterricht
Ausgabe C
Herausgeber
Bildungsplanerstellung
Internet
Verlag und Vertrieb
Urheberrecht
Technische Umsetzung
Titelkonzeption
Druck
Bezugsbedingungen
Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Bildungsplanhefte
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Postfach 103442, 70029 Stuttgart
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Neckarstr. 207, 70190 Stuttgart
(www.zsl.kultus-bw.de)
www.bildungsplaene-bw.de
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen
Fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzordnung für
kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Herausgebers
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Betreuende Lehrer und PrePress-Finishing: Maurizio Di Dario, Roman Wagner
guldedruck, Tübingen
Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der
Angebotsabgabe gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und Gesetzen der Bundesrepublik
Deutschland. Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen
und technischen Möglichkeiten umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.
Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Bildungsplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten
Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler
(abgedruckt auf der zweiten Umschlagseite) vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 22. Mai 2008, K.u.U. S. 141).
Die Bildungsplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt.
Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni
und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher bei der Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1,
78050 Villingen-Schwenningen.
Der vorliegende Fachplan Chemie ist Bestandteil des Bildungsplans für das Berufliche Gymnasium der sechsund
dreijährigen Aufbauform (Reihe I, Nr. 39). Er wird wie folgt eingeordnet:
Band Aufgabenfeld/Richtung Heft-Nr. Fachbezeichnung Richtung(en) Klasse(n) / Jahrgangsstufe(n)
1 Aufgabenfeld III 3 Chemie AG, BTG, EG,
SGG, TG, WG
Eingangsklasse
Jahrgangsstufen 1 und 2
Stuttgart, 23. Juli 2020
BILDUNGSPLAN FÜR DAS BERUFLICHE GYMNASIUM;
HIER:
BERUFLICHES GYMNASIUM DER SECHS- U. DREIJ. AUFBAUFORM
Vom 23. Juli 2020 44 – 6512.- 240/211
I. Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
II.
Der Bildungsplan tritt
für die Eingangsklasse am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 1 am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 2 am 1. August 2023
in Kraft.
Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 1/2003 veröffentlichte Lehrplan in diesem Fach
vom 26. August 2003 (Az. 55-6512-240/92) außer Kraft.
4
Chemie
Chemie 5
Vorbemerkungen
Fachbezogene Vorbemerkungen
1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Die Naturwissenschaft Chemie liefert einen wesentlichen Beitrag zur Beantwortung der
Frage, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Sie prägt durch ihre naturwissenschaftliche
Denk- und Arbeitsweise, durch Erkenntnisse und die daraus resultierenden Anwendungen
grundlegend unsere moderne Gesellschaft und kulturelle „Identität“. Darüber
hinaus ist die Chemie für die ökologische und ökonomische Entwicklung unserer Gesellschaft
und als Grundlage vieler Berufe von besonderer Bedeutung.
Kennzeichnend für die Chemie ist – in der Beschreibung der stofflichen Welt – die wechselnde
Betrachtung von Stoff- und Stoffumwandlungen sowohl auf der Stoff- als auch auf
der Teilchenebene sowie die Verknüpfung beider Ebenen zur Erklärung von Phänomenen
und Sachverhalten, auch unter energetischen Aspekten. Dazu nutzt die Chemie Experimente
und Modelle über die Struktur und über den Ablauf von Stoffumwandlungen sowie
die damit einhergehenden Energieumsätze.
Der Chemieunterricht der gymnasialen Oberstufe des Beruflichen Gymnasiums liefert
einen fachlichen Zugang zur Beurteilung von Umwelt- Verbraucher- oder Alltagsfragen,
von technischen Entwicklungen und Ressourcenfragen. Die Schülerinnen und Schüler
beobachten und beschreiben Phänomene, bilden und überprüfen Hypothesen, führen experimentelle
Untersuchungen durch und erfassen und interpretieren Daten.
Diese spezifischen Denk- und Arbeitsweisen in der Chemie führen zu einer besonderen
Förderung kognitiver Fähigkeiten. Das selbstständige, sicherheitsgerechte Experimentieren,
die Verwendung einer korrekten Fachsprache und das kriterien- und theoriengeleitete
Argumentieren und Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse haben eine
zentrale Bedeutung nicht nur innerhalb der Fachwissenschaft Chemie. Die Schülerinnen
und Schüler transferieren und nutzen diese Denk- und Arbeitsweisen auch als Strategien
in ihren Lebensalltag und in einer Vielzahl von Berufsfeldern oder Studiengängen.
Damit hat die „Chemische Bildung“ einen wesentlichen Einfluss auf den lebenslangen
individuellen Kompetenzaufbau und stellt einen wichtigen Teilbereich der Allgemeinbildung
dar. Schülerinnen und Schüler begegnen in ihrer Lebenswelt einer Vielzahl von
Produkten der chemischen Industrie und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen,
die in einem chemischen Kontext stehen und gesellschaftspolitisch diskutiert werden.
Deshalb ist Ziel eines zeitgemäßen Chemieunterrichtes, jeden Einzelnen zu befähigen,
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
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Chemie
seiner Verantwortung in der durch die Naturwissenschaft Chemie geprägten Lebenswelt
bewusst nachzukommen.
2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene
Kompetenzen
Kompetenzorientierter Unterricht bietet die Möglichkeit, Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten
selbstständig und nachhaltig aufzubauen, zu reflektieren und in verschiedenen
Situationen verantwortungsvoll einzusetzen.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln im aktiven Umgang mit spezifischen Inhalten
die Kompetenzen, die für die Naturwissenschaften von zentraler Bedeutung sind. Erkenntnisse
gewinnen, Kommunizieren und Bewerten stehen für Fähigkeiten und Fertigkeiten,
die dafür charakteristisch sind. Naturwissenschaftlich fachkompetente Schülerinnen und
Schüler verfügen über Sach‐, Erkenntnisgewinnungs‐, Kommunikations- und Bewertungskompetenz.
Diese vier Kompetenzbereiche durchdringen einander und bilden gemeinsam
die Fachkompetenz.
Die Sachkompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis naturwissenschaftlicher
Konzepte, Theorien und Verfahren und der Fähigkeit, diese zu beschreiben und
zu erklären sowie geeignet auszuwählen und zu nutzen, um Sachverhalte aus fach- und
alltagsbezogenen Anwendungsbereichen zu verarbeiten.
Die Erkenntnisgewinnungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der
Kenntnis von naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen und in der Fähigkeit, diese
zu beschreiben, zu erklären und zu verknüpfen, um Erkenntnisprozesse nachvollziehen
oder gestalten zu können und deren Möglichkeiten und Grenzen zu reflektieren.
Die Kommunikationskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis
von Fachsprache, fachtypischen Darstellungen und Argumentationsstrukturen und in der
Fähigkeit, diese zu nutzen, um fachbezogene Informationen zu erschließen, adressatenund
situationsgerecht darzustellen und auszutauschen.
Die Bewertungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis von
fachlichen und überfachlichen Perspektiven und Bewertungsverfahren und in der Fähigkeit,
diese zu nutzen, um Aussagen bzw. Daten anhand verschiedener Kriterien zu beurteilen,
sich dazu begründet Meinungen zu bilden, Entscheidungen auch auf ethischer
Grundlage zu treffen und Entscheidungsprozesse und deren Folgen zu reflektieren.
Für nachhaltig gewinnbringendes Lernen ist es von großer Bedeutung, dass alle Kompetenzbereiche
im Unterricht bewusst und ausgewogen gefördert werden. Die Kompetenzen
entwickeln sich bei den Schülerinnen und Schülern über die Eingangsklasse und Jahrgangsstufen
hinweg und werden im Bildungsplan vielfältig inhaltsbezogen konkretisiert.
Der Vielfalt naturwissenschaftlicher Phänomene liegen im Fach Chemie gemeinsame Prinzipien
zugrunde, die sich als Basiskonzepte beschreiben lassen. Die Basiskonzepte für die
Allgemeine Hochschulreife im Fach Chemie
– Konzept vom Aufbau und von den Eigenschaften der Stoffe und ihrer Teilchen,
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
Chemie 7
– Konzept der chemischen Reaktion und
– Energiekonzept
ermöglichen daher die Vernetzung und Systematisierung fachlicher Inhalte und deren
Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven aufgrund vergleichbarer Strukturierungselemente.
Damit erleichtern sie kumulatives Lernen, den Aufbau von strukturiertem Wissen
und die Erschließung neuer Inhalte. Das Fach Chemie ist im Besonderen durch eine
Betrachtung der Analyse und Synthese von Stoffen, der Beschreibung ihres Aufbaus
und ihrer Eigenschaften und energetischer Zusammenhänge gekennzeichnet, woraus
die drei Basiskonzepte resultieren. Sie beziehen sich auf die Struktur der Stoffe, deren
Umwandlungen durch chemische Reaktionen und die damit einhergehenden energetischen
Prozesse.
Da die Kompetenzen in allen vier Bereichen nur an Fachinhalten erworben werden können,
stellen die Basiskonzepte die Grundlage für die Entwicklung der naturwissenschaftlichen
Kompetenz dar (vgl. Bildungsstandards im Fach Chemie für die Allgemeine Hochschulreife
der KMK i. d. F. vom 18.06.2020).
3. Ergänzende fachliche Hinweise
Für den nachhaltigen Erwerb chemischer Fachkompetenzen ist die sachlogische Fachsystematik
der Wissensgebiete mit lebensweltbezogenen Kontexten zu verknüpfen. Bei der
Behandlung verschiedener Inhalte sind die zugrundeliegenden Basiskonzepte der Chemie
zu berücksichtigen. Hierdurch kann den Schülerinnen und Schülern die systematische
Wissensaneignung erleichtert werden, die sich nicht vordergründig an den chemischen
Inhalten, sondern an den wesentlichen Konzepten der Chemie orientiert.
Der Chemieunterricht leistet durch die Gestaltung verschiedener Lehr- und Lernarrangements
seinen Beitrag dazu,
– bei den Schülerinnen und Schülern Interesse zu wecken und sie zu motivieren, Phänomene
der Natur, der Technik und des Alltags aus chemischer Perspektive – zunehmend
abstrakter und komplexer – zu betrachten,
– lebensweltbezogene Aspekte einzubeziehen, z. B. durch die Auswahl von „Lerngegenständen“,
die für die Schülerinnen und Schülern jetzt und im späteren Leben relevant
sind,
– die Methoden der Erkenntnisgewinnung mit Modellen zu reflektieren sowie die Grenzen
dieser Modelle zu bewerten,
– durch Demonstrations- und Schülerexperimente in systematischer Weise den empirischen
Charakter der Naturwissenschaft Chemie zu verdeutlichen,
– naturwissenschaftliche Sachverhalte fachsprachlich darzustellen, zu diskutieren und zu
argumentieren und eine korrekte Fachsprache zu nutzen und einzufordern,
– Schülerinnen und Schüler zu einem sicheren, zeitgemäßen und nachhaltigen Umgang
mit Umwelt und Ressourcen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu
erziehen,
– chemische Fragestellungen auch in Fächer übergreifenden Kontexten zu betrachten und
zu bewerten,
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
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Chemie
– bei den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit zu entwickeln, Inhalte verschiedener
Quellen fachwissenschaftlich auszuwählen und zu beurteilen,
– durch die Nutzung digitaler Medien Kompetenzen für das Lernen und Leben in einer
digitalen Welt zu entwickeln,
– zu erkennen und zu reflektieren, wie die Chemie unser Leben und die Gesellschaft in
materieller, intellektueller und kultureller Hinsicht ständig verändert.
In der Eingangsklasse des Beruflichen Gymnasiums werden die Basiskonzepte aus der
Sekundarstufe I in den drei Basiskonzepten für die Oberstufe weiterentwickelt. Insofern
bildet die Eingangsklasse das Bindeglied zwischen der Sekundarstufe I und II.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der BPE 1: Dort wiederholen und vertiefen
die Schülerinnen und Schüler als Einstieg in den Oberstufenunterricht den naturwissenschaftlichen
Erkenntnisweg an ausgewählten Beispielen und unterscheiden konsequent die
Stoff- und Teilchenebene als die wechselnde Betrachtungsweise in der Chemie.
In der Jahrgangsstufe 1 und 2 wird die Fachkompetenz aus der Sekundarstufe I ergänzt
und weiterentwickelt. Der Übergang von qualitativer zu quantitativer Beschreibung steht
besonders bei der Betrachtung chemischer Reaktionen, auch unter energetischen und
kinetischen Gesichtspunkten, im Vordergrund. Wesentliche Grundlagen der Kohlenstoffchemie
werden auch auf sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffverbindungen erweitert und
die Schülerinnen und Schüler damit befähigt, ihre Kenntnisse auf natürliche und synthetische
Makromoleküle anzuwenden. Auf diesen Grundlagen treffen sie begründete Entscheidungen
in Alltagssituationen.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus.
In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele
beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert
werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als
Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche
Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach
relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan
im Anhang beigefügt. Die Operatorenliste für dieses Fach wird im Laufe des Jahres 2021
veröffentlicht und in der Onlineversion angehängt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung
mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte
und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind
verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen
Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte
und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw.
BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie
Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen
und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen
und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer
nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspe‐
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
Chemie 9
zifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen
und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die
zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung
steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von
Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-
Gespräche umfassen.
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
10 10Chemie
Chemie
Bildungsplanübersicht
Schuljahr Bildungsplaneinheiten Zeitrichtwert
wert
Gesamtstunden
Eingangsklasse
Vertiefung – – Individualisiertes Lernen Lernen – richt richt (VIP)
– Projektunter‐
(VIP)
20 20
1 | 1 | Stoff-Teilchen-Prinzip 12 12
2 | 2 | Struktur-Eigenschafts-Prinzip 28 28
3 | 3 | Chemische Reaktion: stoffliche und und sche sche energeti‐
Zusammenhänge
10 10 70 70
Zeit Zeit für für Leistungsfeststellung 10 10
80 80
Jahrgangsstufe 1 1
Vertiefung – – Individualisiertes Lernen Lernen – richt richt (VIP) (VIP)
– Projektunter‐
4 | 4 | Chemische Reaktion: Kinetik Kinetik und und wicht wicht
Gleichge‐
5 | 5 | Chemische Reaktion: Donator-Akzeptor-
Prinzip Prinzip
30 30
15 15
24 24
6 | Aufbau 6 | Aufbau und und Eigenschaften organischer Stoffe Stoffe
und und ihrer ihrer Teilchen: Kohlenwasserstoffe
9
9
7 | Aufbau 7 | Aufbau und und Eigenschaften organischer Stoffe Stoffe
und und ihrer ihrer Teilchen: Verbindungen mit mit funktionellenellen
funktio‐
Gruppen
27 27 105 105
Zeit Zeit für für Leistungsfeststellung 15 15
120 120
Jahrgangsstufe 2 2
Vertiefung – – Individualisiertes Lernen Lernen – richt richt (VIP) (VIP)
– Projektunter‐
8 | 8 | Struktur und und Eigenschaften natürlicher und und
synthetischer Makromoleküle und und ihrer ihrer
Bausteine
24 24
24 24
9 | 9 | Energiekonzept 21 21
10 | 10 Chemie | Chemie in in Wissenschaft, Forschung und und
Anwendung
15 15 84 84
Zeit Zeit für für Leistungsfeststellung 12 12
96 96
Berufliches Gymnasium der der sechs- sechs- u. dreij. u. dreij. Aufbauform K.u.U., K.u.U., LPH LPH Nr. 1/2020 Nr. 1/2020 Reihe Reihe I Nr. I 39 Nr. 39Band Band 1 vom 1 vom 23.07.2020
Chemie 11
Eingangsklasse
Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP) 20
Vertiefung Individualisiertes Lernen Projektunterricht
z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Goldgewinnung aus Elektronikschrott
Seltene Erden, Handys
Virtuelles Wasser
Treibhausgase z. B. CO 2
, CH 4
und N 2
O
Salzgewinnung aus Meerwasser
Wasserhärte
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.
BPE 1 Stoff-Teilchen-Prinzip 12
Die Schülerinnen und Schüler nutzen Experimente und Modelle zum Erkenntnisgewinn in der Chemie. Dabei
unterscheiden sie konsequent zwischen der Stoff- und der Teilchenebene und begründen das Ordnungsprinzip
der Elemente im Periodensystem.
BPE 1.1
Die Schülerinnen und Schüler stellen die Stoff- und Teilchenebene in der Chemie an
ausgewählten Beispielen mithilfe von Experimenten und Modellen dar. Sie erklären
Stoffeigenschaften und Phänomene mit dem Teilchenmodell.
Naturwissenschaftlicher Erkenntnisweg
von der Beobachtung zur Erkenntnis
z. B. Eisensulfidsynthese
– Experiment auf der Stoffebene
– Deutung auf der Teilchenebene:
Symbolschreibweise und Anschauungsmodelle
Aufbau von Materie
– Stoffe
– Stoffeigenschaften
z. B. Dichte, Leitfähigkeiten, Schmelzund
Siedetemperaturen, Löslichkeit
– Phänomene Kristallbildung, Aggregatzustandsänderungen,
Diffusion, Wärmeausdehnung
BPE 1.2
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Aufbau der Atome mithilfe von Atommodellen
sowie deren Nutzen und Grenzen.
Geeignete Atommodelle
Atombau: Atomkern und ‐hülle
historische Entwicklung von Modellen
z. B. Schalenmodell, Kugelwolkenmodell
BPE 1.3
Die Schülerinnen und Schüler erklären den Aufbau des Periodensystems der
Elemente. Sie nennen Gruppen von Elementen mit ähnlichen Eigenschaften und
begründen die Elementeigenschaften aufgrund der Stellung im Periodensystem.
Perioden
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
12
Chemie
Hauptgruppen: I, II, VII und VIII
Bedeutung der Nebengruppenmetalle
z. B. Spurenelemente: Stoffwechsel,
Lebensmittel
z. B. Seltene Erden: Alltagselektronik
Ordnungszahl, Massenzahl und Isotope
BPE 2 Struktur-Eigenschafts-Prinzip 28
Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Bindungstypen kennen und unterscheiden diese aufgrund
der Elektronegativitätsdifferenz der beteiligten Teilchen. Sie leiten daraus Eigenschaften unterschiedlicher
Stoffklassen begründet ab.
BPE 2.1
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Bildung der unpolaren Elektronenpaarbindung,
begründen die Struktur der so aufgebauten Moleküle und die daraus resultierenden
Stoffeigenschaften. Sie beschreiben die Stoffklasse der Alkane mithilfe des
Struktur-Eigenschafts-Prinzips.
Unpolare Elektronenpaarbindung
z. B. Halogene, Wasserstoff, Sauerstoff,
Stickstoff
– Edelgaskonfiguration
– bindende und nichtbindende Elektronenpaare
– Valenzstrichformeln (Lewis-Schreibweise)
– Zwischenmolekulare Wechselwirkungen
temporäre Dipole
Eigenschaften von Stoffen bestehend
aus Molekülen mit unpolaren
Bindungen
Struktur-Eigenschaftsbeziehung von
Alkanen
– homologe Reihe
– Siede- und Schmelztemperatur
– Viskosität
z. B. Rohöl-Destillation
BPE 2.2
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Bildung der polaren Elektronenpaarbindung,
begründen die Struktur der so aufgebauten Moleküle und die daraus resultierenden
Stoffeigenschaften. Sie beschreiben die Stoffklasse der Alkanole mithilfe des
Struktur-Eigenschafts-Prinzips.
Polare Elektronenpaarbindung
z. B. Wasser, Ammoniak, Halogenwasserstoffe
– Partialladungen
– Elektronegativität
– Elektronegativitäten innerhalb der
Hauptgruppen und der Perioden im
Periodensystem
– Elektronegativitätsdifferenz bei
unpolaren und polaren Bindungen
Elektronenpaar als Elektronenwolke
Elektronenpaarabstoßungsmodell
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Chemie 13
Räumlicher Aufbau von Molekülen
Dipol-Eigenschaften bei: H 2
O, HCl, NH 3
,
CO 2
, CCl 4
Dipol-Dipol-Kräfte
Wasserstoffbrücken
Eigenschaften von Stoffen bestehend
aus Molekülen mit polaren Bindungen
Struktur-Eigenschaftsbeziehung von
Alkanolen
Ladungsschwerpunkte
permanente Dipole
z. B. Wasser
Ethanol, Glycerin
– polare Hydroxygruppe
– Siede- und Schmelztemperatur
– Löslichkeit
– Viskosität
BPE 2.3
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Metallbindung und erläutern die verschiedenen
Eigenschaften der Metalle.
Metallgitter
Elektronengasmodell
Struktur-Eigenschaftsbeziehung von
Metallen
z. B. Metalle in Smartphones, Problematik
von Elektroschrott
– elektrische Leitfähigkeit
– Wärmeleitfähigkeit
– Verformbarkeit
– metallischer Glanz
– Schmelz- und Siedetemperatur
BPE 2.4
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Ionenbildung und Ionenbindung und
erläutern die verschiedenen Eigenschaften der Salze durch ihren Aufbau.
Ionenbildung
Ionisierungsenergie, Elektronenaffinität
Ionenladung, Kationen, Anionen
Ionenbindung
– Elektronegativitätsdifferenz
– Verhältnisformel
– Nomenklatur von Metallhalogeniden
und ‐oxiden
Ionengitter
– Coulomb'sche Kräfte Abhängigkeit von Ionenladung und
‐radius
– Gitterenergie
Struktur-Eigenschaftsbeziehung von
Salzen
z. B. Sportgetränke, Infusionslösungen
– Schmelztemperaturen
– Löseverhalten und Hydratationsenergie
– elektrische Leitfähigkeit
– Sprödigkeit
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
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Chemie
BPE 3 Chemische Reaktion: stoffliche und energetische Zusammenhänge 10
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass mit einer chemischen Reaktion stoffliche und energetische
Umsätze verbunden sind. Sie erfassen die Stoffumsätze quantitativ, den Energieumsatz qualitativ.
BPE 3.1
Die Schülerinnen und Schüler stellen Reaktionsgleichungen auf. Sie ermitteln
die Stoffumsätze einer Reaktion auf der Basis von Stoffmengenverhältnissen und
Konzentrationen.
Reaktionsgleichungen
Einführung der Begriffe
– Mol-Begriff
– Stoffmenge
– Molare Masse
– Molares Volumen
– Stoffmengenkonzentration
Stöchiometrische Berechnungen
BPE 3.2
Die Schülerinnen und Schüler erklären den energetischen Verlauf chemischer Reaktionen
anhand von Energie-Reaktionsweg-Diagrammen.
Exotherme und endotherme Reaktionen
Energie-Reaktionsweg-Diagramme
– Reaktionsenthalpie
– Aktivierungsenergie
Homogene und heterogene Katalyse
z. B. Autokatalysator, Enzyme
– Einfluss auf die Aktivierungsenergie
– Energie-Reaktionsweg-Diagramm
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
Chemie 15
Jahrgangsstufe 1
Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP) 30
Vertiefung Individualisiertes Lernen Projektunterricht
z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
digitale Darstellung von Molekülmodellen
Kohlenstoffmodifikationen
Seifen und Tenside
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.
BPE 4 Chemische Reaktion: Kinetik und Gleichgewicht 15
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass über verschiedene Faktoren die Reaktionsgeschwindigkeit und
die Lage des chemischen Gleichgewichts einer Reaktion beeinflusst werden können. An Beispielen lernen sie
Möglichkeiten zur Optimierung von Reaktionsabläufen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit kennen.
BPE 4.1
Für ein Experiment zur Bestimmung der Geschwindigkeit einer Reaktion stellen die
Schülerinnen und Schüler das Konzentration-Zeit-Diagramm dar und ermitteln damit
die Momentan- und Durchschnittsgeschwindigkeit.
Konzentration-Zeit-Diagramm
z. B. Marmor und Salzsäure, Zink und
Salzsäure
Geschwindigkeitskonstante
Momentan- und Durchschnittsreaktionsgeschwindigkeit
BPE 4.2
Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Einfluss verschiedener Faktoren auf die
Reaktionsgeschwindigkeit.
Faktoren
– Temperatur
– Konzentration
– Zerteilungsgrad
Kollisionstheorie
Temperaturabhängigkeit der Geschwindigkeitsverteilung
der Teilchen
Maxwell-Boltzmann-Verteilung
Einsatz eines Katalysators
BPE 4.3
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Einstellung des chemischen Gleichgewichts
aufgrund der Angleichung der Reaktionsgeschwindigkeiten der Hin- und
Rückreaktion. Mithilfe des Massenwirkungsgesetzes ermitteln sie die Gleichgewichtskonstante
bzw. Gleichgewichtskonzentrationen eines homogenen Gleichgewichts.
Umkehrbarkeit von Reaktionen
Massenwirkungsgesetz
Modellexperiment
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
16
Chemie
Gleichgewichtskonstante K c
Ausbeuteberechnungen
z. B. Iodwasserstoff-Gleichgewicht,
ohne gemischtquadratische Gleichungen
BPE 4.4
Die Schülerinnen und Schüler erklären mit dem Prinzip von Le Chatelier die Möglichkeit
zur Beeinflussung der Lage und der Einstellung des chemischen Gleichgewichts.
Prinzip von Le Chatelier
Beeinflussung der Lage des Gleichgewichts
durch Temperatur- und Druckänderung
z. B. Bildung von Kesselstein, Ammoniaksynthese,
Hochofenprozess
Beeinflussung der Einstellung des
Gleichgewichts
durch Konzentrationsänderung und
Einsatz eines Katalysators
BPE 5 Chemische Reaktion: Donator-Akzeptor-Prinzip 24
Die Schülerinnen und Schüler wenden das Donator-Akzeptor-Prinzip auf chemische Reaktionen mit Protonenoder
Elektronenübergängen an.
BPE 5.1
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Protonenübergänge mithilfe des Donator-
Akzeptor-Prinzips. An Beispielen erläutern sie Säure-Base-Reaktionen nach Brønsted
und geben korrespondierende Säure-Base-Paare an.
Säure-Base-Theorie nach Brønsted
Nachweis von Oxonium-Ion, Hydroxid-
Ion
Protolysegleichungen
Korrespondierende Säure-Base-Paare
Chlorwasserstoff, Schwefelsäure, Salpetersäure,
Phosphorsäure, Kohlensäure
Ammoniak, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxid
BPE 5.2
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Säure-Base-Gleichgewichte und ordnen
damit Säuren und Basen nach ihrer Stärke. Sie erklären den Zusammenhang
zwischen dem pH-Wert und der Autoprotolyse des Wassers und ermitteln die pH-
Werte von Lösungen einprotoniger starker Säuren und Basen rechnerisch. Die Schülerinnen
und Schüler erklären die Wirkungsweise von Puffersystemen.
Ampholyte
Autoprotolyse des Wassers
pH-Wert
pK W , pK S , pK B
pH-Wert-Berechnung einprotoniger
starker Säuren und Basen
Puffersysteme im Alltag, z. B. Puffer im
Blut
ohne Berechnungen
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39 Band 1 vom 23.07.2020
Chemie 17
BPE 5.3
Die Schülerinnen und Schüler formulieren die Neutralisation als Reaktion zwischen
Säuren und Basen und benennen die entstehenden Salze. Sie werten Säure-Base-
Titrationen zur Konzentrationsbestimmung aus.
Neutralisationsreaktionen
Salzsäure-Natronlauge-Titration mit
Indikator
BPE 5.4
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Elektronenübergänge anhand des
Donator-Akzeptor-Prinzips und erläutern damit Redoxreaktionen. Sie stellen mithilfe
von Oxidationszahlen Reaktionsgleichungen auf.
Oxidationszahlen
Redoxreaktionen in sauren, neutralen
und alkalischen Lösungen
Reduktions- und Oxidationsmittel
Korrespondierende Redoxpaare
BPE 6
Aufbau und Eigenschaften organischer Stoffe und ihrer Teilchen: Kohlenwasserstoffe
9
Die Schülerinnen und Schüler wenden das Struktur-Eigenschafts-Prinzip auf gesättigte und ungesättigte
Kohlenwasserstoffe an, d. h. sie leiten aus dem Aufbau der Moleküle die Eigenschaften der entsprechenden
Stoffe ab.
BPE 6.1
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben anhand der Nomenklatur nach IUPAC die
Ordnungsprinzipien geradkettiger und verzweigter Alkane und Alkene.
Struktur und Nomenklatur geradkettiger
und verzweigter Alkane und
Alkene
Konstitutionsisomerie
E-Z-Isomerie
bis C 20
vgl. BPE 2
BPE 6.2
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Stoffeigenschaften und deren Änderungen
innerhalb der homologen Reihe der Alkane und Alkene. Sie beschreiben und vergleichen
das Reaktionsverhalten gesättigter und ungesättigter Kohlenwasserstoffe.
Eigenschaften (auch für verzweigte
Kohlenwasserstoffe)
vgl. BPE 2
– Schmelz- und Siedetemperatur
– Löslichkeit
– Viskosität
Reaktionsverhalten
– vollständige und unvollständige
Verbrennung
– radikalische Substitution mit Mechanismus
– elektrophile Addition mit Mechanismus
– Nachweis der Doppelbindung
zwischen Kohlenstoff-Atomen
z. B. Halogene, Halogenwasserstoffe,
Wasser
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Chemie
BPE 7
Aufbau und Eigenschaften organischer Stoffe und ihrer Teilchen: Verbindungen
mit funktionellen Gruppen
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Die Schülerinnen und Schüler wenden das Struktur-Eigenschafts-Prinzip auf organische Stoffe mit funktionellen
Gruppen an.
BPE 7.1
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben anhand der Nomenklatur die Ordnungsprinzipien
von Alkanolen.
Struktur und Nomenklatur einwertiger
und mehrwertiger Alkanole
vgl. BPE 2
z. B. Glykol, Glycerin, Sorbit, Xylit
Hydroxygruppe als funktionelle Gruppe
Primäre, sekundäre und tertiäre Alkanole
BPE 7.2
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Stoffeigenschaften der Alkanole und
begründen deren Änderungen innerhalb der homologen Reihe und in Beziehung zur
funktionellen Gruppe.
Eigenschaften vgl. BPE 2
Hinweis auf Toxizität
– Schmelz- und Siedetemperatur
– Löslichkeit
– Viskosität
Reaktionsverhalten:
Oxidierbarkeit von primären, sekundären
und tertiären Alkanolen
BPE 7.3
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben anhand der Nomenklatur die Ordnungsprinzipien
ausgewählter Carbonylverbindungen.
Struktur und Nomenklatur der Alkanale
und Alkanone als Oxidationsprodukte
der Alkanole
z. B. Ethanal, Propanon (auch Trivialnamen)
Carbonylgruppe: Aldehyd- und Ketogruppe
BPE 7.4
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Stoffeigenschaften der Alkanale und
Alkanone und begründen deren Änderungen innerhalb der homologen Reihe und in
Beziehung zur funktionellen Gruppe. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und
formulieren typische Nachweisreaktionen.
Eigenschaften
Hinweis auf Toxizität
– Siedetemperatur
– Löslichkeit
Reaktionsverhalten:
Oxidierbarkeit von Alkanalen und Alkanonen
Nachweisreaktionen:
Fehling‐, Tollens-Probe
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Chemie 19
BPE 7.5
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben anhand der Nomenklatur die Ordnungsprinzipien
von Carbonsäuren und ihrer Derivate.
Struktur und Nomenklatur der Carbonsäuren
Carboxygruppe
Ausgewählte Carbonsäuren mit
mehreren und/oder unterschiedlichen
funktionellen Gruppen
Milchsäure, Oxalsäure, Zitronensäure
BPE 7.6
Die Schülerinnen und Schüler erklären die Stoffeigenschaften der Carbonsäuren und
ihrer Derivate sowie deren Änderungen aufgrund struktureller Besonderheiten.
Sie beschreiben und formulieren typische Reaktionen der Carbonsäuren.
Eigenschaften
– Siedetemperatur
– Löslichkeit
Reaktionsverhalten
– Protolyse, Einfluss induktiver und
mesomerer Effekte
– Veresterung ohne Mechanismus
BPE 7.7
Die Schülerinnen und Schüler benennen Ester und formulieren deren Strukturformeln
anhand vorgegebener Nomenklaturregeln. Sie erklären und vergleichen die
Stoffeigenschaften von Edukten und Produkten der Esterbildung und die Bedingungen
einer Estersynthese.
Struktur und Nomenklatur der Ester
Estergruppe
Eigenschaften (auch Vergleich mit Alkanolen
und Carbonsäuren)
Estersynthese
BPE 7.8
Die Schülerinnen und Schüler benennen Fette als Triglyceride und formulieren deren
Strukturformeln anhand vorgegebener Nomenklaturregeln. Sie erklären besondere
Eigenschaften der Fette und deren Bedeutung.
Struktur der Triglyceride
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren
essenzielle Fettsäuren, Transfette
Eigenschaften
– Schmelzbereich
– Löslichkeit
– Fetthärtung
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Chemie
Jahrgangsstufe 2
Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP) 24
Vertiefung Individualisiertes Lernen Projektunterricht
z. B.
Übungen
Anwenden
Wiederholen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Bierherstellung
Zuckeraustauschstoffe
Kunststoffe: Klebstoffe, Kautschuk und
Gummi, Recycling-Filamente
Ionennachweise: Eisen‐, Nitrat‐, Phosphationen
Chromatografie
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung
Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.
BPE 8
Struktur und Eigenschaften natürlicher und synthetischer Makromoleküle
und ihrer Bausteine
24
Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre Kenntnisse in der organischen Chemie auf natürliche und synthetische
Makromoleküle an. Sie vertiefen ihr Wissen über den räumlichen Bau von Molekülen sowie über den
Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und Eigenschaften der Stoffe und erlangen dadurch ein differenziertes
Verständnis von Struktur-Eigenschaften-Beziehungen. Auf dieser Grundlage treffen sie begründete
Entscheidungen in Alltagssituationen.
BPE 8.1
Die Schülerinnen und Schüler benennen ausgewählte Monosaccharide und stellen
ihre Struktur dar. Sie erklären den Ringschluss als Halbacetalbildung. Sie
beschreiben die Bildung und die Struktur von Di- und Polysacchariden und beurteilen
die Alltagsrelevanz eines Kohlenhydrats an einem ausgewählten Beispiel.
Monosaccharide: Glucose, Fructose,
Galactose
Fischerprojektion, Ringform (α/β-D-
Glucose)
Disaccharide: Saccharose, Maltose,
Lactose
Fotosynthese
asymmetrisches C-Atom
z. B. Zuckergewinnung, Bierherstellung
z. B. Lactoseintoleranz
Glykosidische Bindung
Polysaccharide: Stärke, Cellulose
Stärkenachweis, z. B. Stärkefolie
BPE 8.2
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Struktur von Aminosäuren. Sie
erklären die Entstehung der Peptidbindung als Kondensationsreaktion und erläutern
die Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen.
Allgemeine Struktur der Aminosäuren
Peptidbindung
Proteinstruktur: Primär‐, Sekundär‐,
Tertiär‐, Quartärstruktur
z. B. Hämoglobin, Insulin, Enzyme
Denaturierung
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Chemie 21
BPE 8.3
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben unterschiedliche Synthesemöglichkeiten
von Kunststoffen aus den Monomeren und erklären ihre Einteilung nach Werkstoffeigenschaften.
Polymerisate: PVC, PE
Polykondensate: Polyamide, Polyester
PLA – 3D-Druck-Filament, Weichmacher,
Nylon
Thermoplaste, Elastomere, Duroplaste
Recycling
Umweltbelastung durch Kunststoffe
BPE 9 Energiekonzept 21
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre Erfahrungen, dass Energie bei Reaktionsabläufen eine wichtige
Rolle spielt. Sie untersuchen Reaktionsabläufe unter energetischen Gesichtspunkten und entwickeln ein
Verständnis dafür, wie energetische Parameter den Ablauf einer chemischen Reaktion beeinflussen. Sie
übertragen das Donator-Akzeptor-Prinzip auf elektrochemische Vorgänge und diskutieren die Bedeutung der
Elektrochemie innerhalb der Energieversorgung.
BPE 9.1
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Energieumsatz bei chemischen Reaktionen
quantitativ. Als bestimmende Reaktionsprinzipien erklären sie Enthalpie und
Entropie und ermitteln diese rechnerisch. Sie begründen die Richtung einer Reaktion
mithilfe der freien Enthalpie.
Standardbildungsenthalpie, Satz von
Hess
Standardreaktionsenthalpie
Kalorimetrie
Standardreaktionsentropie
Freie Reaktionsenthalpie
Gibbs-Helmholtz-Gleichung
Exergonisch und endergonisch
technische Prozesse
BPE 9.2
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Aufbau eines galvanischen Elements
und einer Elektrolysezelle und formulieren die Reaktionsgleichungen der ablaufenden
Redoxprozesse. Sie ermitteln die Spannung galvanischer Elemente unter
Standardbedingungen. Sie begründen die Nutzung elektrochemischer Vorgänge in
der Technik. Die Schülerinnen und Schüler erklären die chemischen Vorgänge der
Metallkorrosion.
Elektrochemische Spannungsreihe
Galvanisches Element: Halbzellen, Standardwasserstoffhalbzelle
z. B. Daniell-Element
Standardpotenziale
Batterien
Akkumulatoren
Primärelemente, Sekundärelemente
z. B. Bleiakkumulator, Lithium-Ionen-
Akkumulator
Brennstoffzelle
Elektrolyse
z. B. Aluminium-Schmelzflusselektrolyse,
Recycling
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Chemie
Korrosion durch Säuren und Sauerstoff
Korrosionsschutz
Opferanode
Passivierung, Metallüberzug
BPE 10 Chemie in Wissenschaft, Forschung und Anwendung 15
Die Schülerinnen und Schüler lernen ausgewählte chemische Produkte und aktuelle Technologien – besonders
auch im Bereich der Energiethematik – kennen und diskutieren daran ökologische und ökonomische Aspekte.
BPE 10.1
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben typische chemische Arbeitsweisen und
erklären exemplarisch ausgewählte Analysen und Synthesen. Sie diskutieren aktuelle
Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten und vergleichen
verschiedene Energieträger.
Qualitative und quantitative Analyse
Schülerexperimente
– Ionennachweis: Chlorid‐, Bromid‐,
Carbonat‐, Ammonium-Ion
– instrumentelle Analysen z. B. Zuckergehalt und Wassergehalt
Synthesen
Technologien
Fossile und alternative Energieträger
z. B. Fruchtester, Acetylsalicylsäure,
Nylon
z. B. Ammoniak-Herstellung
Kunststoffverarbeitung
außerschulischer Lernort
z. B. Verfügbarkeit, Heizwerte,
Wirkungsgrad, Energiekosten, Treibhausgase
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