Diplomarbeit biz-geo - Fachleute Geomatik Schweiz
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2 • N o v e m b e r 2 0 0 9<br />
Inhalt<br />
<strong>Geomatik</strong>tage 2009 4<br />
Die Dienstleistungen des Bereichs Arbeitnehmer 5<br />
Informationen für die Lernenden 8<br />
Vermessungsprogramm V1994-B für den neuen HP 50g 8<br />
Die Software für topografische Berechnungen « TopoSuite CE » 9<br />
Bericht zur Lehrabschlussprüfung der Deutschschweiz,<br />
Sommer 2009 11<br />
Übung für jeden der Spass daran hat 12<br />
Sektion Zürich 13<br />
Durchmesserlinie Altstetten - Zürich HB - Oerlikon 13<br />
Integration und Verwaltung von Stockwerkeigentum in ein<br />
<strong>geo</strong>graphisches Informationssystem 16<br />
Der ÖREB-Kataster 22<br />
1
Essayer de mettre moins de choses à faire dans sa Vie et plus<br />
de Vie dans ses choses à faire ...<br />
I m p r e s s u m<br />
NotaBene FGS-Zeitschrift<br />
Erscheinungsweise<br />
Erscheint: Ende April, Ende November<br />
Redaktionsschluss: 31. Januar, 31. August<br />
Auflage<br />
Druckauflage: 1700 Exemplare<br />
Deutsche Ausgabe: 1300 Exemplare<br />
Französische Ausgabe: 350 Exemplare<br />
Italienische Ausgabe: 50 Exemplare<br />
Herausgeber<br />
<strong>Fachleute</strong> <strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Flühlistrasse 30B<br />
3612 Steffisburg<br />
Telefon 033 438 14 62<br />
Fax 033 438 14 64<br />
admin@pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
www.pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
Chefredakteur<br />
Laurent Berset<br />
praesident@pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
Redaktion<br />
Alessandra Bascio, Cathy Eugster,<br />
Mario Ritschard und Alain Wicht<br />
Gestaltung<br />
Cathy Eugster<br />
Übersetzungen und Inserate<br />
<strong>Fachleute</strong> <strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Flühlistrasse 30B, 3612 Steffisburg<br />
admin@pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
Druck<br />
Druck Sprint AG<br />
Hegnaustrasse 60<br />
8602 Wangen bei Dübendorf<br />
Abonnement<br />
für Mitglieder der FGS im Jahresbeitrag<br />
inbegriffen
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Im 2009 wurde ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Festigung der Verbindungen<br />
der verschiedenen Verbandsorgane<br />
und den Ausbau unserer Dienstleistungen<br />
gelegt, insbesondere durch die Einführung<br />
dieses NotaBene, welches in<br />
Deutsch, Französisch und Italienisch<br />
veröffentlicht wird. Diese Publikation ist<br />
nicht nur für unsere Mitglieder, sondern<br />
auch für all unsere Partner gedacht.<br />
Ihre Meinung interessiert uns! Nach<br />
dieser zweiten Ausgabe möchten wir von<br />
unseren Leserinnen und Lesern gerne<br />
eine Beurteilung über diese Zeitschrift -<br />
die Qualität der Artikel, die Häufigkeit<br />
der Publikationen usw. erhalten. Ich<br />
möchte Sie deshalb bitten, uns Ihre Kommentare<br />
per Mail an: admin@pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
zu senden. Dank Ihren wertvollen Informationen<br />
können wir uns Ihren Bedürfnissen<br />
anpassen.<br />
Im Herbst wurde der 100. <strong>Geomatik</strong>technikerInnen-Abschluss<br />
bestanden.<br />
Gratulation diesen Berufsleuten für die<br />
grosse Anstrengung beim Absolvieren<br />
dieser berufsbegleitenden Ausbildung.<br />
Auch bei den Lernenden gibt es erfreuliche<br />
Neuigkeiten. Die Arbeiten der Berufsbildungsreform<br />
werden bald abgeschlossen<br />
sein. Die ersten <strong>Geomatik</strong>lernenden<br />
werden somit bereits nächstes<br />
Jahr, basierend auf der neuen Verordnung,<br />
ihre Ausbildung beginnen. Die drei<br />
angebotenen Schwerpunkte – Kartografie,<br />
Geoinformatik und amtliche Vermessung<br />
– werden das Tätigkeitsfeld der<br />
<strong>Geomatik</strong>branche erweitern und damit<br />
eine nachhaltige Grundlage für unsere<br />
Branche bilden. Der Ball liegt nun bei<br />
den ausbildenden Arbeitgebern, welche<br />
den neuen Ausbildungsplan in ihren Unternehmen<br />
umsetzen müssen.<br />
Das jährliche Treffen mit der IGS hat<br />
am 30. September in Yverdon stattgefunden.<br />
Die Resultate dieser Verhandlung<br />
sind auf unserer Homepage: www.pro<strong>geo</strong>.ch<br />
veröffentlicht. In der aktuellen<br />
Ausgabe finden Sie ausserdem einen interessanten<br />
Artikel über den Bereich Arbeitnehmer<br />
mit wichtigen Tipps für erfolgreiche<br />
Verhandlungen mit dem Arbeitgeber.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />
beim Lesen und entbiete Ihnen und Ihrer<br />
Familie meine besten Wünsche für ein<br />
glückliches 2010!<br />
Laurent Berset<br />
Präsident FGS<br />
3<br />
F G S • N e w s
F G S • N e w s<br />
<strong>Geomatik</strong>tage 2009<br />
Unsere Generalversammlung fand dieses<br />
Jahr im Rahmen der <strong>Geomatik</strong>tage,<br />
welche vom 18. bis 20. Juni 2009 durchgeführt<br />
wurden, in Martigny statt. Dank<br />
des guten Geistes des Wallis und dem<br />
Engagement des Organisationskomitees<br />
(OK), waren die Tage von Momenten<br />
herzhaften Lachens und von Geselligkeit<br />
geprägt.<br />
Am Donnerstagabend war der Zentralvorstand<br />
von der Sektion Wallis oberhalb<br />
von Martigny zu einem Fondue eingeladen.<br />
Dies bot Gelegenheit, sich gegenseitig<br />
kennenzulernen und zusammen einen<br />
gemütlichen Abend zu verbringen.<br />
Gleichzeitig fand das Bankett der IGS<br />
statt, zu welchem Christophe Croset<br />
(Sektionspräsident Wallis und Mitglied<br />
des OKs) und ich eingeladen waren.<br />
Auch dieser Anlass war von einer sehr<br />
freundlichen Atmosphäre geprägt. Der<br />
Abend ging dann in der berühmten<br />
King’s Bar im Hotel du Parc weiter, wo<br />
sich alle wieder trafen und bis in die frühen<br />
Morgenstunden tanzten...<br />
Am Freitag nahmen rund 60 Mitglieder<br />
an der 79. Generalversammlung der<br />
FGS teil. Highlights waren die Präsentation<br />
von Fridolin Wicki (Leiter der V+D)<br />
über die Tätigkeiten seiner Abteilung<br />
und Swisstopo, die Wahl von Cathy<br />
Eugster, welche unter grossem Beifall<br />
zum neuen Vorstandsmitglied und zur<br />
Leiterin des Bereichs Kommunikation<br />
4<br />
erkoren wurde, sowie die Ernennung von<br />
Edwin Tobler (Sektion Bern) zum Ehrenmitglied<br />
der FGS. Ich lade Sie ein, das<br />
Protokoll der Generalversammlung auf<br />
der Startseite unserer Homepage www.<br />
pro-<strong>geo</strong>.ch zu lesen. Wer eine gedruckte<br />
Version erhalten möchte, kann diese bei<br />
unserem Sekretariat (admin@pro-<strong>geo</strong>.ch,<br />
Tel. 033 438 14 62) bestellen.<br />
Der Ausflug zur Staumauer von Emosson<br />
hat am Samstag die <strong>Geomatik</strong>tage<br />
2009 beendet. Wir alle haben beste Erinnerungen<br />
an diese drei in Martigny verbrachten<br />
Tage, bei welchen der Informationsaustausch<br />
zwischen Kollegen und<br />
die Gastfreundlichkeit an der Tagesordnung<br />
waren. Auf die wohlverdiente Erholung<br />
musste man jedoch bis am Samstagabend<br />
warten. Ich danke dem OK recht<br />
herzlich für die ausgezeichnete Organisation<br />
und für all die tollen Momente, die<br />
wir zusammen verbracht haben, sowie<br />
dem Vorstand der FGS Sektion Wallis für<br />
i hren war mher z igen Empfang in<br />
Martigny.<br />
Laurent Berset<br />
Präsident FGS
Bereich Arbeitnehmer<br />
Die Dienstleistungen des<br />
Bereichs Arbeitnehmer<br />
In diesem Artikel möchte ich Sie über<br />
die Vereinbarung IGS-FGS, die dazugehörenden<br />
Dienstleistungen des Bereichs<br />
Arbeitnehmer sowie die damit zusammenhängende<br />
Lohnumfrage informieren.<br />
Die Resultate der Lohnumfrage bringen<br />
dem Bereich Arbeitnehmer wichtige<br />
Informationen zur Einhaltung der Vereinbarung.<br />
Die Resultate haben bei den<br />
Verhandlungen jedoch nur dann das nötige<br />
Gewicht, wenn sie breit abgestützt<br />
sind. Die Rücklaufquote der letzten Lohnumfrage<br />
im Jahre 2006 war diesbezüglich<br />
sehr enttäuschend. Ich hoffe sehr,<br />
dass ich Sie mit diesem Artikel dazu motivieren<br />
kann, bei der diesjährigen Online-Lohnumfrage<br />
auf www.pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
mitzumachen und die Dienstleistungen<br />
der FGS im Bereich Arbeitnehmer zu<br />
nutzen.<br />
Sie als Arbeitnehmer in der <strong>Geomatik</strong>branche<br />
haben eine wichtige Rolle bei<br />
der Umsetzung unserer Vereinbarung,<br />
denn wir als Verband können aufgrund<br />
der heutigen Rechtslage der Vereinbarung<br />
nur auf konkrete Missbrauchsmeldungen<br />
hin aktiv werden. Schauen wir<br />
die Dienstleistungen der FGS rund um<br />
die Vereinbarung genauer an…<br />
Als Arbeitnehmerverband treffen wir<br />
uns alljährlich im Herbst mit dem Arbeitgeber<br />
verband Ingenieur-Geometer<br />
<strong>Schweiz</strong> (IGS) zu Verhandlungen, um die<br />
Anpassung der Vereinbarung zusammen<br />
zu diskutieren. An diesem Treffen kommen<br />
nebst den Lohnforderungen für das<br />
nächste Jahr auch andere Themen wie die<br />
Anpassung der Vereinbarung an das<br />
über<strong>geo</strong>rdnete Recht (z.B. Mutterschaftsentschädigung<br />
und Mutterschaftsurlaub)<br />
zur Sprache.<br />
Sie als Arbeitnehmer können beim<br />
Mitarbeitergespräch auf diese abgemachten<br />
Anpassungen aufbauen und Ihre Arbeitsverträge<br />
angleichen lassen. Sprechen<br />
Sie beim Mitarbeitergespräch alle Arbeitsbedingungen<br />
an, denn nicht nur der<br />
Lohn trägt zu einem motivierenden Arbeitsumfeld<br />
bei. Zu einem erfolgreichen<br />
Mitarbeitergespräch gehören zwingend<br />
eine sauber definierte Funktionseinteilung<br />
und Leistungsbeurteilung, welche<br />
dann als Basis zur Lohnfestlegung benutzt<br />
werden. Am Besten lässt sich der<br />
Zusammenhang zwischen Funktionseinteilung<br />
und Lohn an einem Beispiel (Tabelle<br />
1 - Fallbeispiel 1) zeigen:<br />
5<br />
Arbeitnehmer
Arbeitnehmer<br />
XY ist seit 6 Jahren als <strong>Geomatik</strong>er tätig und hat dieses Jahr erfolgreich seine Ausbildung<br />
als <strong>Geomatik</strong>techniker abgeschlossen, infolge dessen nimmt er im Betrieb<br />
neue Aufgaben war. Im Mitarbeitergespräch legt er mit seinem Vorgesetzten seine<br />
Funktionseinteilung wie folgt fest. Er ist noch zu 60% als <strong>Geomatik</strong>er mit erhöhten<br />
Anforderungen und neu zu 40% als Projektleiter LIS tätig. In der Funktion <strong>Geomatik</strong>er<br />
blickt er nun schon auf 6 Jahre Erfahrung zurück, als Projektleiter hat er jedoch<br />
noch keine Erfahrung. Seine Leistungen werden als gut beurteilt.<br />
Sein Lohn setzt sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>Geomatik</strong>er mit erhöhten Anforderungen zu 60%<br />
mit 6 Jahren Erfahrung Fr. 41’250.00<br />
Projektleiter LIS ZU 40% ohne Erfahrung Fr. 29’200.00<br />
Zwischentotal Funktion Fr. 70’450.00<br />
Für seine gute Leistungen noch 7,5% Leistungslohn Fr. 5’283.75<br />
Dies führt in diesem Fall zu einem Jahresbruttolohn von Fr. 75’733.75<br />
Tabelle 1 - Fallbeispiel 1<br />
Vereinbarung IGS - FGS<br />
Sollten Sie feststellen, dass die Vereinbarung<br />
bei Ihrem Arbeitsverhältnis verletzt<br />
wird, empfiehlt es sich mit dem Arbeitgeber<br />
unverzüglich das Gespräch zu<br />
suchen. Wir als Verband können Sie über<br />
die geltenden Rechte orientieren und Ihnen<br />
beratend eine Funktionseinteilung<br />
sowie eine dazugehörende Lohnempfehlung<br />
abgeben. Können Sie sich daraufhin<br />
im Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber nicht<br />
einigen, so kann ich Sie nur ermuntern,<br />
sich bei mir zu melden und den Fall vor<br />
die paritätische Kommission tragen zu<br />
lassen. Die paritätische Kommission<br />
setzt sich aus Vertretern der IGS und<br />
FGS zusammen. Ziel der paritätischen<br />
Kommission ist, bei Streitigkeiten zwischen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
durch Vermittlung oder Formulierung ei-<br />
6<br />
nes Vergleichsvorschlages eine Einigung<br />
zu erzielen. Wir stellen aber fest, dass von<br />
dieser Schlichtungsmöglichkeit in den<br />
letzten Jahren gar nicht Gebrauch gemacht<br />
wurde. Aus Rückmeldungen wissen<br />
wir aber, dass es sehr wohl Meinungsdifferenzen<br />
zwischen Arbeitnehmenden<br />
und Arbeitgeber gibt.<br />
Ist eine Schlichtung nicht möglich und<br />
liegt offensichtlich ein Fehlverhalten einer<br />
Partei vor, so kann die Kommission<br />
beim Verband Sanktionen beantragen.<br />
Eine Sanktion könnte z.B. darin bestehen,<br />
dass ein Arbeitgeber bei der kantonalen<br />
Aufsicht, als ein sich nicht an die<br />
geltenden Arbeitsbedingungen haltendes<br />
Büro, gemeldet wird.
Bereich Arbeitnehmer<br />
Zur Kontrolle der Einhaltung der Vereinbarung<br />
sowie dem nachhaltigen Aufdecken<br />
von Missständen sind wir auf Ihre<br />
Mitarbeit angewiesen. Sie als Arbeitnehmer<br />
tragen zur korrekten Umsetzung der<br />
Rechtsgrundlagen bei. Also los, auf www.<br />
pro-<strong>geo</strong>.ch die Lohnumfrage ausfüllen<br />
und beim nächsten Mitarbeitergespräch<br />
auf die aus Ihrer Sicht offenen Punkte Ihres<br />
Arbeitsverhältnisses eingehen und<br />
diese klären.<br />
Isabelle Rey,<br />
Leiterin Bereich Arbeitnehmer<br />
arbeitnehmer@pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
Lohnumfrage:<br />
www.pro-<strong>geo</strong>.ch<br />
7<br />
Arbeitnehmer
L e r n e n d e<br />
Informationen für<br />
die Lernenden<br />
Vermessungsprogramm<br />
V1994-B für<br />
den neuen HP 50g<br />
Darf ich mich vorstellen? Mein Name<br />
ist Gian Valentin, ich arbeite bei der Geozug<br />
Ingenieure AG in Baar/ZG und habe<br />
im Herbst 2008 die Weiterbildung als<br />
<strong>Geomatik</strong>techniker FA erfolgreich abgeschlossen.<br />
Das Thema meiner Projektarbeit war<br />
die Modifizierung des beliebten Vermessungsprogramms<br />
Brun/Steiner<br />
V1994-B vom<br />
HP 48GX auf<br />
den HP 50g.<br />
8<br />
Die Idee zu<br />
dieser Arbeit<br />
ist aus folgendem<br />
Gr und<br />
entstanden:<br />
Da ich ein<br />
grosser Fan vom HP 48GX bin und der<br />
HP 48GX im Handel nicht mehr erhältlich<br />
ist, habe ich mir aus Neugier einen<br />
HP 49g+ gekauft, um zu testen ob das<br />
Vermessungsprogramm auch auf diesem<br />
funktionieren würde. So kam ich auf die<br />
Idee, das Vermessungsprogramm für den<br />
HP 49g+/50g zu modifizieren, um wieder<br />
eine handlichere Alternative zum<br />
Notebook für unsere Lernenden zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Welches sind die Vorteile:<br />
» Unsere Lernenden müssen nicht<br />
ständig ein Notebook in die Schule<br />
mitschleppen<br />
» Der HP 50g ist kostengünstig und<br />
sehr handlich<br />
» Der HP 50g kann in der Berufsschule,<br />
beim täglichen Gebrauch<br />
im Büro sowie auf dem Feld eingesetzt<br />
werden<br />
» Der HP 50g ist im Vergleich zum<br />
HP 48GX viel schneller in der Rechenleistung<br />
und dank der USB<br />
Schnittstelle und dem SD-Card<br />
Port können Daten, wie z.B. Koordinatenfiles<br />
oder Programme,<br />
mit hoher Geschwindigkeit übertragen<br />
werden.<br />
Welches sind die Nachteile:<br />
» keine<br />
Von der Bedienung her sind<br />
beide etwa gleich. Der einzige<br />
Unterschied liegt bei der Tasten-<br />
Belegung. Ein Teil der Tasten haben<br />
nicht mehr den gleichen<br />
Standort, was aber keine allzu grosse<br />
Umstellung vom HP 48GX zum HP 50g<br />
ist.<br />
Wenn Sie Interesse oder Fragen zum<br />
Programm haben, können Sie mich gerne<br />
kontaktieren.<br />
E-Mail: gian.v@bluewin.ch
Informationen für die Lernenden<br />
Unter diesem Link erhalten Sie detaillierte<br />
Informationen zum Programm<br />
http://homepage.bluewin.ch/xzero<br />
Die Software für topografischeBerechnungen<br />
« TopoSuite CE »<br />
Im 2006 suchte das Berufsschulzentrum<br />
Morges (CEPM) mit Unterstützung<br />
der paritätischen Kommission der <strong>Geomatik</strong>lernenden<br />
der Westschweiz<br />
(CRAG) nach einer Lösung zur Weiterentwicklung<br />
oder den Ersatz der alten<br />
Vermessungsprogramme für den HP48.<br />
Dieses Modell war kaum mehr im Einsatz<br />
und die vorhandene Version der Vermessungssoftware<br />
funktionierte nur auf diesem<br />
Modell vollständig korrekt.<br />
Angesichts der Notwendigkeit, die relativ<br />
alten Programme für den HP49 anzupassen<br />
und dem Umstand, dass die<br />
Kompatibilität für das in Vorbereitung<br />
stehende Folgemodell HP50 nicht gewährleistet<br />
war, hat das CEPM einen<br />
Plattformwechsel in Betracht gezogen.<br />
Die Pocket PC’s (PDA’s) wurden immer<br />
leistungsfähiger und boten immer<br />
bessere Leistungen sowie interessante<br />
Optionen, wie z.B. ein grösseres Display,<br />
eine höhere Speicherkapazität, eine bessere<br />
Anbindung an den Desktop-PC und<br />
die Möglichkeit, viele zusätzliche Programme<br />
zu den üblichen Anwendungen<br />
wie Kalender, Notizen oder der Tabellen-<br />
kalkulation (Excel Mobile) zu installieren.<br />
Aus diesen Gründen, aber auch wegen<br />
der Modellvielfalt und der oft niedrigeren<br />
Preise gegenüber Taschenrechnern,<br />
wurde schliesslich die Entscheidung getroffen,<br />
eine neue Reihe Berechnungsprogramme<br />
auf Basis des Betriebssystems<br />
Windows Mobile zu entwickeln, mit dem<br />
Vorteil der Kompatibilität zu den an der<br />
Berufsschule, im Büro und zu Hause eingesetzten<br />
PC’s.<br />
Die Möglichkeiten der seit dem Frühjahr<br />
2007 in den Berufschulen Morges<br />
(CEPM), Neuchâtel (CPLN) und Sion<br />
(CFPS) eingesetzten Programme entsprechen<br />
in etwa den Funktionen der<br />
HP48-Vermessungssoftware. Dies jedoch<br />
mit einer freundlicheren und intuitiveren<br />
Benutzeroberfläche. Dazu gehören unter<br />
anderem die Polarberechnungen (Stationsorientierung,<br />
freie Stationierung, polare<br />
Aufnahmen, polare Absteckungen<br />
oder Achsenabsteckung) und die Orthogonalberechnungen<br />
(Aufnahme, Zug,<br />
Absteckung), Berechnungen von Bogen-<br />
und/oder Geradenschnittpunkten (mit<br />
vielen möglichen Optionen), Flächenberechnungen,<br />
Helmerttransformation sowie<br />
weitere kleine Operationen wie Azimut/Distanz,<br />
Einrechnen eines Punktes<br />
in einer Geraden- oder Kreisbogenberechnung<br />
mittels 3 Punkten. Tools zur<br />
Berechnung von Dreiecken und Kreiselementen<br />
sind ebenso Bestandteil der Lösung.<br />
9<br />
L e r n e n d e
L e r n e n d e<br />
Alle Elemente (Punkte, Messungen,<br />
Berechnungen) sind in einer Projektdatei,<br />
welche wieder verwendbar ist, gespeichert.<br />
Man kann Koordinaten mittels einer<br />
Excel CSV Liste importieren und<br />
exportieren und gewisse Standardprotokolle<br />
speichern, so z.B. Absteckungen<br />
oder Flächenberechnungen.<br />
Das Verwaltungsmenu und Berechnungserstellungen<br />
auf einem « Windows Phone »<br />
Einige Vorteile der neuen Pocket PC-Lösung<br />
:<br />
» Vielfalt an Geräten und Zubehör,<br />
verschiedene Preiskategorien<br />
» Einfache Verbindung mit dem Büro-<br />
PC möglich (z.B. Wireless oder<br />
Blue tooth), und einfache Übertragung<br />
von Dateien<br />
» Möglichkeit, viele andere Programme<br />
für andere Branchen zu installieren,<br />
sowie die mögliche Nutzung<br />
beim Feldeinsatz (Notizen, GPS,<br />
Kamera, USB Anschluss), verwenden<br />
von Excel, PDF-Reader, Mobile-GIS<br />
usw.<br />
10<br />
» Möglichkeit, einen Taschenrechner<br />
des Typ’s HP12C zu emulieren<br />
» Bessere Auflösung und Bildschirmgrösse<br />
als bei Taschenrechnern, bessere<br />
Darstellung und Lesbarkeit der<br />
Informationen<br />
Nachteile :<br />
» Unangenehme Nutzung der Standard-Taschenrechnerfunktionen<br />
» Das Fehlen einer physischen Tastatur<br />
bei einigen Modellen ist manchmal<br />
lästig<br />
Angesichts der jüngsten Entwicklungen<br />
im Bereich der Mobilität und der<br />
Verschmelzung von Pocket-PC, Kamera,<br />
GPS und Telefon, scheint die Wahl der<br />
Plattform als sinnvoll und zukunftsweisend.<br />
Hingegen könnten die verschiedenen<br />
Betriebsysteme (Symbian, Apple, Microsoft,<br />
Google) zu einem wachsenden Problem<br />
werden. Die Lösung könnte darin<br />
liegen, sich stärker den Internettechnologien<br />
anzulehnen. Zurzeit wird die Portierung<br />
der topografischen Berechnungsprogramme<br />
auf dem iPhone geprüft.<br />
Weitere Informationen sind auf dem<br />
Internet verfügbar :<br />
http://www.jray.ch/software_tpsce.php.<br />
Die Lernenden können jederzeit die<br />
neuste verfügbare Version herunterladen.<br />
Jérôme Ray
Informationen für die Lernenden<br />
Bericht zur Lehrabschlussprüfung<br />
der Deutschschweiz,<br />
Sommer 2009<br />
Alle 103 Kandidatinnen und Kandidaten<br />
haben die Prüfung mit Erfolg bestanden!<br />
Wir gratulieren herzlich.<br />
Der Gesamtnotendurchschnitt ist mit<br />
4.83 (2008 Durchschnitt von 4.63) wiederum<br />
leicht gestiegen.<br />
Erfreulich ist die Steigerung in den Berufskenntnissen,<br />
deren Durchschnitt gegenüber<br />
2008 um fast 4 Zehntel gestiegen<br />
ist. Dennoch sind 40% in den Berechnungen<br />
und 35% in der Fachkunde<br />
schriftlich immer noch ungenügend. Erfreulich<br />
sind die Noten der mündlichen<br />
Befragung. 60% der Kandidaten haben<br />
eine Note besser als 5.0 und fünf Kandidaten<br />
haben die Experten mit einer 6.0<br />
erfreut.<br />
EDV-Prüfung mit Interlis und DXF<br />
Wie schon letztes Jahr angekündigt,<br />
haben wir dieses Jahr die Prüfung abgeändert<br />
und verlangen auch den Check<br />
des Interlis-Files.<br />
Das hat sehr gut geklappt und wir<br />
möchten an dieser Stelle der Firma Infogrips<br />
herzlich danken. Sie hat uns den<br />
Checker für die Prüfung gratis zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Wir haben jedoch festgestellt, dass bei<br />
büroeigenen Checkern viel einfacher geprüft<br />
wird, so dass nicht alle Fehler aufge-<br />
deckt werden. Wir haben uns daher entschlossen,<br />
ab nächstem Jahr obligatorischerweise<br />
das Bundesmodell mit dem<br />
Interlischecker vorzuschreiben.<br />
Für die Systeme Topobase und Geonis<br />
ist das Bundesmodell durch die Softwarehersteller<br />
bereitgestellt. Bei GeosPro<br />
sieht das ein bisschen anders aus und wir<br />
sind daran mit den betroffenen Büros<br />
eine Lösung zu suchen.<br />
Gut bewährt hat sich auch das Georeferenzieren<br />
des abgegebenen dxf-Files<br />
und die verlangte Ausgabe eines Absteckungsplans.<br />
Weitere aktuelle Informationen zur<br />
Prüfung 2010 und den Vorbereitungen<br />
finden Sie so bald als möglich auf der Internetseite<br />
www.wf-<strong>geo</strong>meter.ch/lap.<br />
Falls Sie Ideen für die EDV-Prüfung<br />
haben, melden Sie sich bitte bei der Prüfungskommission:<br />
Karin Dober oder<br />
Christoph Wyss.<br />
Für sehr gute Leistungen konnten 15<br />
Kandidatinnen und Kandidaten mit je einem<br />
Büchergutschein und einer Anerkennungskarte<br />
ausgezeichnet werden.<br />
Note 5.8: Etter Simon, Flotron AG,<br />
Meiringen<br />
Note 5.7: Frommelt Mirjam, Rusterholz<br />
& Partner, Bremgarten; Weber Monika,<br />
Geiger Rösch Wälter, Affoltern a/A.<br />
11<br />
L e r n e n d e
L e r n e n d e<br />
Note 5.6: Hug Mathias, Buxtorf Lerch<br />
Weber AG, Trimbach; Kübler Doris,<br />
TBB Ingenieure AG, Elgg; Egli Sandra,<br />
<strong>Geomatik</strong>+Vermessung Stadt Zürich,<br />
Zürich; Grüter Dominik, Heini+Partner<br />
AG, Ruswil; Kiefer Markus, W+H AG,<br />
Biberist<br />
Note 5.5: Dätwyler Manuel, Hirschi<br />
Fritz, Zofingen; Gassmann Sandro,<br />
Emch + Berger WSB AG, Kriens;<br />
Walther Michael, BSB + Partner, Oensingen;<br />
von Arx Dimitri, Flotron AG,<br />
Meiringen; Debrunner Fabian,<br />
GEOINFO Gossau AG; Hviid Nils,<br />
Geotop AG, Frauenfeld<br />
12<br />
Note 5.4: Jappert Marco, Koch +<br />
Partner, Laufenburg<br />
Die Prüfungskommission für <strong>Geomatik</strong>er<br />
und <strong>Geomatik</strong>erinnen<br />
Christoph Wyss / Karin Dober<br />
Übung für jeden der Spass daran hat<br />
Wie kann man mit nur 6 Streichhölzern 4 gleichseitige Dreiecke konstruieren?<br />
Die Antwort finden Sie ab dem 20. Dezember auf www.pro-<strong>geo</strong>.ch
Echo aus den Sektionen<br />
Sektion Zürich<br />
Durchmesserlinie Altstetten<br />
- Zürich HB - Oerlikon<br />
FGS-Mitglied Christoph Gaam ist<br />
GIS-Sachbearbeiter bei SBB-Immobilien<br />
in Zürich und hat diesen Anlass zusammen<br />
mit seinem Arbeitgeber organisiert.<br />
Die Zürcher S-Bahn<br />
Am 27. Mai 1990 wurde die S-Bahn<br />
mit dem unterirdischen Bahnhof Museumstrasse<br />
beim Hauptbahnhof Zürich in<br />
Betrieb genommen. Gleichzeitig bot der<br />
Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) auf<br />
dem S-Bahn-Netz gemäss Tarifzonen ein<br />
einziges Billet für die Fahrt in Schnellzügen,<br />
in Bussen und Trams an. Der Erfolg<br />
liess nicht auf sich warten. Seit Eröffnung<br />
der S-Bahn bis heute hat das Reisevolumen<br />
um ca. 60 % zugenommen. Im Jahr<br />
2007 verkehrten täglich 355’653 Passagiere<br />
auf der S-Bahn Zürich. Im Einzugsgebiet<br />
des dichtmaschigen S-Bahn-Netzes<br />
nutzen gut 70 Prozent der Anwohner<br />
den öffentlichen Verkehr. Es ist vorgesehen,<br />
in der Agglomeration Zürich den<br />
Viertelstundentakt weiter auszubauen.<br />
Ausserdem sollen weitere neue Gebiete<br />
in den Nachbarkantonen Aargau, St. Gallen,<br />
Schaffhausen, Thurgau und Schwyz<br />
erschlossen werden.<br />
Die Durchmesserlinie (DML)<br />
Mit dem aktuellen Grossbauprojekt<br />
der DML vom Bahnhof Zürich-Altstetten,<br />
durch den neuen unterirdischen<br />
Bahnhof Löwenstrasse, unter dem Zür-<br />
cher Hauptbahnhof und der Limmat hindurch<br />
via dem 4,7 Kilometer langen<br />
Weinbergtunnel zum Bahnhof Zürich-<br />
Oerlikon, erhoffen sich die SBB schnellere<br />
Verbindungen und eine Steigerung der<br />
Kapazitäten der S-Bahn und des Fernverkehrs<br />
rund um den Zürcher Eisenbahnknoten<br />
bei der Eröffnung im Jahr 2014.<br />
Projektvorstellung<br />
Hanspeter Schmid, Kassier FGS der<br />
Sektion Zürich, begrüsste die stattliche<br />
Zahl von 50 Teilnehmern.<br />
Die Präsentation moderierte Stephan<br />
Eisenegger, Leiter <strong>Geomatik</strong> / GIS SBB,<br />
im Showroom der SBB, unter dem Gleis<br />
18, im Sektor C des Hauptbahnhofs Zürich.<br />
Die DML ist in vier Baulose aufgeteilt,<br />
welche kurz präsentiert wurden. Ein<br />
Filmbericht mit Projektanimationen vermittelte<br />
den ersten Überblick.<br />
13<br />
S e k t i o n e n
S e k t i o n e n<br />
Bis im Jahr 2014 werden gemäss Kostenvoranschlag<br />
für die Durchmesserlinie<br />
2 Milliarden Franken verbaut. Auf die<br />
Vermessung entfallen 16 Millionen Franken,<br />
wovon 10 Millionen Franken für das<br />
über<strong>geo</strong>rdnete Überwachungsmandat<br />
eingesetzt werden. Diese Summen machen<br />
deutlich, dass für die Submission<br />
ein Vorprojekt erstellt werden musste um<br />
detaillierte Grundlagen zu erhalten. Obwohl<br />
das Projekt international ausgeschrieben<br />
wurde, konnten alle Vermessungslose<br />
an <strong>Schweiz</strong>er Unternehmungen<br />
vergeben werden. Dies macht<br />
deutlich, dass in der <strong>Schweiz</strong> das Know<br />
How und die Wettbwerbsfähigkeit in der<br />
Geodäsie und der Ingenieurvermessung<br />
dem internationalen Standard gewachsen<br />
sind.<br />
Für die kreuzungsfreie Zufahrt ab dem<br />
Bahnhof Altstetten ist eine 1200m lange<br />
Letzigrabenbrücke geplant, welche die<br />
Bahnhofgleisanlagen überspannt. Sie<br />
taucht anschliessend über eine 37‰ stei-<br />
14<br />
le Rampe unter der Sihl hindurch, in den<br />
16 m unter der Oberfläche gelegenen<br />
Bahnhof Löwenstrasse mit 420 m Perronlänge.<br />
Der 4.7 km lange doppelspurige<br />
Weinbergtunnel führt in der Folge<br />
zum Bahnhof Zürich-Oerlikon. Für die<br />
Sicherheit wird parallel dazu ein befahrbarer<br />
Sicherheitsstollen erstellt. Der<br />
Weinbergtunnel wird durch einen 22 m<br />
breiten und 40 m tiefen Schacht beim<br />
Brunnenhof in Angriff genommen.<br />
Baustellenbesichtigung<br />
Stephan Eisenegger, Toni Möckli und<br />
Maurus Köchli übernahmen die mit Helmen<br />
und Westen ausgerüsteten Teilnehmer<br />
und führten sie an die verschiedenen<br />
Baustellen im Hauptbahnhof.<br />
80 Bauarbeiter werden im Zweischichtbetrieb<br />
rund um den Hauptbahnhof<br />
eingesetzt. Von Interesse war die <strong>geo</strong>dätische<br />
und <strong>geo</strong>technische Überwachung<br />
der Baustellen. 45 automatische<br />
Tachymeter sammeln zurzeit dynamisch<br />
die Daten von über 2500 Prismen ein<br />
und übertragen sie zur zentralen Auswertung.<br />
Die unterfangenen Grundmauern<br />
des Bahnhofs Zürich werden zusätzlich<br />
mit Druckdosen und Schlauchwasserwagen<br />
permanent überprüft. In Erinnerung<br />
ist die Vollsperrung des Bahnhofplatzes,<br />
nach dem in 10 m Tiefe eine kleine Tunnelbohrmaschine<br />
vom einbrechenden<br />
Material zurück gestossen wurde. Dabei<br />
konnten an der Oberfläche lediglich Setzungen<br />
von 1-2mm gemessen werden<br />
und die Problemstelle ist inzwischen wieder<br />
stabilisiert. Der Ausbruch mit der
Echo aus den Sektionen<br />
Tunnelbohrmaschine erfolgt unter einem<br />
vorgeschobenen Schirm aus Betonlanzen.<br />
Für die Unterquerung der Sihl werden<br />
abwechselnd zwei der<br />
fünf Brückenbogen unter<br />
dem Bahnhofsgelände trocken<br />
gelegt. Danach werden<br />
Schlitzwände bis zur<br />
Sohle des Bahnhofs Löwenstrasse<br />
erstellt und das<br />
Flussbett als Betondeckel<br />
ausgebildet. Die Aushubarbeiten<br />
unter der Sihl<br />
werden durch ein Hochwasser-Alarmsystemabgesichert.<br />
Bei Hochwasser<br />
wird der Bagger per Laufkran<br />
geborgen und die Baustelle geflutet.<br />
Nebst der Sihl entsteht die unterirdische<br />
Passage Gessnerallee, welche das Pendant<br />
zur Passage Löwenstrasse darstellt.<br />
Im Untergrund des Hauptbahnhofs Zürich<br />
wird das Shopville zum Einkaufszentrum<br />
Rail-City ausgebaut, welches die<br />
Fläche des oberirdischen Bahnhofs für<br />
Ladengeschäfte einnimmt. Die Sihlhoch-<br />
strasse, die in der Brunau endet hat hier<br />
im Bahnhof Zürich vorgefertigte Tunnelröhren,<br />
welche bereits mit dem Bahnhof<br />
Museumstrasse erstellt wurden. Diese<br />
Stollen werden für die Logistik der Materialverschiebungen<br />
genutzt.<br />
Die Themen waren noch nicht erschöpft,<br />
jedoch die Zeit war abgelaufen<br />
und die nächste Gruppe stand schon bereit.<br />
Der Bau dauert noch weitere fünf<br />
Jahre, wobei sich wieder einmal die Gelegenheit<br />
für einen Einblick in das<br />
Skelett von Rail-City bieten dürfte.<br />
Den engagierten Betreuern vom<br />
SBB-<strong>Geomatik</strong>team kann ich das<br />
höchste Lob im Namen aller Teilnehmer<br />
aussprechen und wünsche<br />
ihnen ein erfolgreiches Projekt.<br />
Alexander Meyer<br />
FGS - Sektion Zürich<br />
15<br />
S e k t i o n e n
M i t g l i e d e r<br />
Integration und<br />
Verwaltung von<br />
Stockwerkeigentum<br />
in ein <strong>geo</strong>graphisches<br />
Informationssystem<br />
Einleitung<br />
Dieser Artikel bildet die Zusammenfassung<br />
meiner <strong>Diplomarbeit</strong> zum <strong>Geomatik</strong>techniker<br />
mit eidgenössischem<br />
Fachausweis.<br />
Das Thema kommt aus einem vom<br />
Grundbuch formulierten Bedarf, die<br />
Stockwerkeigentümer <strong>geo</strong>graphisch darzustellen<br />
um deren Stockwerkeigentumslose<br />
zu verstehen und zu lokalisieren.<br />
Es gibt aktuell mehr als zweitausend<br />
Stockwerkeigentumsliegenschaften im<br />
Kanton Genf, was einem Umfang von<br />
42218 Stockwerkeigentumslosen entspricht.<br />
Das Ziel ist, dem Grundbuchamt, den<br />
öffentlichen und privaten Verwaltungen,<br />
den Eigentümern, den zukünftigen Eigentümern<br />
und der Bevölkerung, die<br />
Stockwerkeigentumslose räumlich darzu-<br />
16<br />
stellen, was zu einer übersichtlichen und<br />
aktuellen Ansicht dieses Grundstückeigentums<br />
führt.<br />
Als Angestellter des kantonalen Vermessungsamtes<br />
Genf ist es nun mein<br />
Auftrag, die Mutationen des Stockwerkeigentums,<br />
welche von den Nachführungs<strong>geo</strong>metern<br />
erstellt werden, in der<br />
kantonalen <strong>geo</strong>graphischen Datenbank<br />
zu integrieren.<br />
Befragung der Interessengruppen<br />
Als Referenz für diese Arbeit diente<br />
das vom Geometerverband Genf publizierte<br />
Dokument, welches die Definitionen<br />
und technischen Empfehlungen unter<br />
Einhaltung der gültigen kantonalen<br />
und bundesrechtlichen Gesetze und Verordnungen<br />
enthält. Dieses Dokument<br />
umfasst die seit Jahren formulierten Anforderungen<br />
des Kantons bezüglich des<br />
Stockwerkeigentums.<br />
Um sicherzustellen,<br />
dass die tatsächlichen<br />
Bedürfnisse einer solchen<br />
Datenbank abgedeckt<br />
werden und die<br />
verschiedenen Auskunftswünsche<br />
der betroffenenArbeitsbereiche<br />
zum Stockwerkeigentum<br />
zu evaluieren,<br />
waren verschiedene Interviews nötig.<br />
Im Privatbereich: Die befragten Ansprechgruppen<br />
waren: Die Geometer, die<br />
Notare und die Bauherr. Die Verwen-
<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>biz</strong>-<strong>geo</strong><br />
dung der Daten erfolgt nach deren Aussagen<br />
auf Ersuchen eines Kunden, um<br />
dessen Fragen zu beantworten. Da die<br />
Abfragen und Extraktionen der aktuellen<br />
Daten nicht dem öffentlichen Glauben<br />
unterstehen, ist es nicht entscheidend, ob<br />
diese rein informativen Daten zur Verfügung<br />
stehen oder nicht.<br />
In der öffentlichen Verwaltung: Befragt<br />
wurden das Grundbuchamt, das<br />
kantonale Amt für Statistik und das Departement<br />
für Wohnungswesen. Hier<br />
müssen die Stellen aufgrund der Raumplanungsfragen<br />
und dem Bedarf nach statistischen<br />
Daten, der Buchführung oder<br />
anderem, häufig Nachforschungen im Bereich<br />
des Stockwerkeigentums tätigen.<br />
Diese Abklärungen erweisen sich meistens<br />
als lange und kompliziert. Infolge<br />
des offensichtlichen Sparpotentials sind<br />
die Verwaltungen an einer Lösung sehr<br />
interessiert.<br />
In beiden Fällen sind die Erwartungen<br />
an die Auskünfte bezüglich des Stockwerkeigentums<br />
sehr hoch und sehr vielfältig.<br />
Zurzeit werden im Kanton Genf Register<br />
pro Stockwerkeigentum geführt. Diese<br />
Register erfüllen in den meisten Fällen<br />
die Informationsanforderungen. Es besteht<br />
also keine Notwendigkeit, zusätzliche<br />
Informationen bei der Erstellung<br />
oder Änderung eines Stockwerkeigentums<br />
zu erfassen. Des Weiteren, sind einfache<br />
Verbindungen zu verschiedenen<br />
Datenbanktabellen vorzusehen (wie z.B.<br />
CAPITASTRA).<br />
Konzeptionelles Modell, Datenmodellierung<br />
und Integration<br />
Als ersten Schritt der Datenmodellierung<br />
und um den Bedürfnissen der<br />
Stockwerkeigentümer möglichst gut gerecht<br />
zu werden, schien es mir nötig, ein<br />
UML-Diagramm zu erstellen. Dafür habe<br />
ich den vom Bund gratis zur Verfügung<br />
gestellten UMLEDITOR benutzt.<br />
UML Diagramm<br />
= Zu erstellende Tabellen<br />
= Gefragte Auskünfte<br />
Die in den Interviews ausgedrückten<br />
Erwartungen an die künftige Datenbank<br />
werden durch Tabellen, Attribute und<br />
Beziehungen, die bei der Erstellung des<br />
konzeptionellen Modells vorgesehen<br />
worden sind, beschrieben.<br />
Zur Validierung des Modells habe ich,<br />
nach dem Muster des konzeptionellen<br />
UML-Modells, eine Geodatenbank in<br />
ArcCatalog gebildet.<br />
17<br />
M i t g l i e d e r<br />
CAPITASTRA<br />
+ Est grevé par SERVITUDES<br />
0..*<br />
N°_servitudes<br />
+ appartient à Commune<br />
quel immeuble<br />
PPE<br />
N°_parcelle<br />
1 N°_de_feuillet_RF<br />
Commune<br />
Règlement PPE<br />
N°_parcelle<br />
N°_servitudes<br />
N°_de_feuillet_RF Vers feuillet/immeuble RF<br />
N°_de_PJ<br />
N°_du_lot<br />
Acte<br />
Destination 0..*<br />
Servitude droit/charge<br />
0..*<br />
+ Greve<br />
0..*<br />
+ Possède<br />
Type de servitude<br />
Type<br />
+ pour accèder Niveau<br />
+ Quel lot<br />
Posséder<br />
Accès lot<br />
1 Etage<br />
Statut<br />
EGID<br />
EWID<br />
EGRID<br />
Pour_mille<br />
Alt_sol<br />
Hauteur<br />
SHAPE_Area<br />
OBJECTID<br />
+ Contient<br />
0..*<br />
+ Contient<br />
0..*<br />
Sur quelle parcelle<br />
Personne<br />
+ Appartient à<br />
N° AVS<br />
1..* NAS<br />
+ Est contenu par<br />
Nom<br />
Prénom<br />
1 PARCELLES<br />
Adresse<br />
Commune<br />
N°_de_parcelle<br />
+ Sur quel feuillet<br />
1<br />
Sur quel bâtiment<br />
N°_mutation<br />
Surface<br />
+ Quel accès<br />
0..*<br />
ACCES_PPE<br />
Commune<br />
N°_Parcelle<br />
N°_de_feuillet_RF<br />
Depuis_lot_N°<br />
Acces_au_lot_N°<br />
Angle<br />
Altitude<br />
OBJECTID<br />
Quel logement<br />
0..*<br />
+ Quels logements LOGEMENTS<br />
concernés<br />
EWID<br />
Nombre de pièces<br />
+ Est_contenu par<br />
1<br />
BATIMENTS<br />
Commune<br />
N°_de_batiment<br />
EGID
M i t g l i e d e r<br />
Ich brauchte dafür zwei verschiedene<br />
Entitätstypen, einen punktuellen Typ für<br />
die Zugänge und einen Typ Polygon für<br />
die Lose.<br />
Die Basiseinheit für die Erfassung ist<br />
das Stockwerkeigentumslos, welches als<br />
einzelnes Stockwerkeigentum oder mit<br />
mehreren Stockwerkeigentumen zusammen<br />
in einem Merkblatt beschrieben ist.<br />
Die gemeinschaftlichen Teile besitzen<br />
keine Merkblattnummer, behalten aber<br />
die Beziehung zum Los.<br />
Bei der Datenerfassung, hatte ich grosse<br />
Probleme, die erfassten Daten im GIS<br />
zu visualisieren. Um richtig arbeiten zu<br />
können, war ich gezwungen, die Objekte<br />
auf die einzelnen Stockwerke zu filtern.<br />
Die Objekte überlagern einander gegenseitig<br />
und beeinträchtigen die Sicht / die<br />
Wiedergabe der Geometrie stark. Die<br />
Ansicht der <strong>geo</strong>grafischen Lage in 2D<br />
kann somit nur mit Filtern richtig visualisiert<br />
und gelesen werden. Diese Filter<br />
müssen dementsprechend vorgesehen<br />
werden.<br />
Es sind keine Topologiekontrollen<br />
möglich, da sich die Lose gegenseitig<br />
überlagern und die Stockwerkeigentume<br />
keine Gebietsaufteilung bilden. Es muss<br />
daher bei der Erfassung sichergestellt<br />
werden, dass die Geometrien richtig definiert<br />
werden.<br />
Verwaltung<br />
Um die Konsistenz der <strong>geo</strong>metrischen<br />
Daten mit den im Grundbuch eingetrage-<br />
18<br />
nen Elementen gewährleisten zu können,<br />
muss ein Meldesystem zwischen dem<br />
Grundbuch und dem Vermessungsamt<br />
festgelegt werden. Dies, um den Zusammenhang<br />
zwischen dem CAPITASTRA<br />
und den <strong>geo</strong>graphischen Daten der<br />
Stockwerkeigentume zu garantieren.<br />
Derzeit werden nur die Mutationen bei<br />
Erstellung oder <strong>geo</strong>metrischen Änderung<br />
eines Stockwerkeigentums systematisch<br />
an das Vermessungsamt zur Validierung<br />
und Unterschrift gemeldet. Es ist daher<br />
kein Problem, sofort eine Nachführungsanfrage<br />
für ein neues Stockwerkeigentum<br />
umzusetzen.<br />
Für alle anderen Änderungen von<br />
Stockwerkeigentum, welche nicht eine<br />
Mutation vorsehen, ist ein wirksames<br />
Meldesystem vorzusehen. Die Verwendung<br />
des heute schon für Mutationen<br />
verwendeten Meldesystems ist empfohlen.<br />
Die Datenlieferungen würden von den<br />
Nachführungs<strong>geo</strong>metern als „<strong>geo</strong>db“ erfolgen.<br />
Dadurch könnten für die Integration<br />
die vorhandenen Werkzeuge, welche<br />
derzeit für die rechtlichen und technischen<br />
Mutationen verwendet werden,<br />
weiterhin genutzt werden.<br />
Die Struktur der Lose und Eingänge<br />
würde vom Nachführungs<strong>geo</strong>meter direkt<br />
im richtigen Format extrahiert. Dies<br />
entspricht der aktuellen Arbeitsweise, für<br />
die Begleitdateien der rechtlichen Mutationen.
<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>biz</strong>-<strong>geo</strong><br />
Das Vermessungsamt würde sich um<br />
die Integration und das Grundbuchamt<br />
um die Überprüfung / Validierung der<br />
Daten kümmern.<br />
Der grosse Unterschied zu den rechtlichen<br />
Mutationen ist die Überprüfung /<br />
Validierung, welche in diesem Fall durch<br />
das Grundbuchamt geschehen würde,<br />
um der Datenerfassung einen offiziellen<br />
Charakter zu geben. Eine Bestätigung des<br />
öffentlichen Glaubens auf die Daten, welche<br />
durch das Grundbuch überprüft wurden,<br />
dürfte keine Probleme bereiten.<br />
Vertrieb<br />
Diese Daten würden auf derselben<br />
Plattform verbreitet wie die vom Kanton<br />
Genf verwendete Plattform für die Verbreitung<br />
der Daten der amtlichen Vermessung.<br />
Die Website «topoweb» des Kantons<br />
Genf ermöglicht es, Abfragen auf der<br />
Geodatenbank<br />
zu tätigen, sowie<br />
die Anzeige der<br />
Attribute.<br />
Der Zugang zu<br />
diesen Informationen<br />
kann auch<br />
per Link auf der<br />
We b s i t e d e s<br />
Grundbuchamtes<br />
hergestellt<br />
werden, wie dies derzeit für die Parzellen<br />
möglich ist.<br />
Wenn die Daten einem breiten Publikum<br />
zugänglich sein sollen, muss die<br />
Nutzung benutzerfreundlich gestaltet<br />
sein.<br />
Der Zugang muss daher, frei über das<br />
Internet wie auch, für die Verwaltung,<br />
über das Intranet möglich sein.<br />
Damit die Daten bequem gesichtet<br />
werden können, müssen zwingend mehrere<br />
Suchschlüssel vorhanden sein. Zum<br />
Beispiel, muss man sich über Abfragen<br />
auf einem Merkblatt, einem Los oder<br />
dem vollständigen Stockwerkeigentum<br />
lokalisieren können.<br />
Weiter muss auch eine <strong>geo</strong>graphische<br />
Abfrage gestartet werden können, um die<br />
Sachattribute des lokalisierten Stockwerkeigentums<br />
einzusehen.<br />
19<br />
M i t g l i e d e r
M i t g l i e d e r<br />
Die Schwierigkeit liegt darin, dass sich<br />
die einzelnen Stockwerkeigentumslose<br />
überlagern. Um ein Los vom anderen unterscheiden<br />
zu können, genügt die 2D<br />
Ansicht zu einer klaren Visualisierung<br />
des Stockwerkeigentums nicht.<br />
Um ein klareres Bild des Stockwerkeigentums<br />
zu erhalten, ist der Übergang zu<br />
«3D» unerlässlich.<br />
Die Attribute Hoehe_Boden, zur Positionierung<br />
der Lose an ihrer absoluten<br />
Position und Höhe für die Unterscheidung<br />
von Losen, ermöglicht es einer beliebigen<br />
«3D»-Software, die Daten zu<br />
sichten.<br />
Diese Höhenattribute, welche zurzeit<br />
von den Nachführungs<strong>geo</strong>metern als<br />
«Elevation» geliefert werden, haben einen<br />
echten Nutzen für die Visualisierung<br />
der <strong>geo</strong>graphischen Lage der Stockwerkeigentumslose.<br />
Diese Informationen werden derzeit<br />
vom Nachführungs<strong>geo</strong>meter, mit der<br />
Mutation des Stockwerkeigentums, im<br />
Höhenplan geliefert.<br />
Die Höhe des obersten Stockwerkes<br />
wird beispielsweise nach dem Durchschnitt<br />
der übrigen Stockwerke berechnet.<br />
Diese Attribute dienen, sobald sie erfasst<br />
sind, als Referenz.<br />
Da die Gemeinschaft der weltweiten<br />
GIS-User gross und aktiv ist, konnte ich<br />
ein Werkzeug testen, welches von der<br />
20<br />
Stadt Portland USA (Bureau of<br />
Planning) auf der Internetseite der<br />
ESRI Benutzer-Gemeinschaft zum<br />
Download bereitgestellt wird. Dieses<br />
erlaubt direkt aus ArcView, die<br />
im Format „<strong>geo</strong>db“ gespeicherten<br />
Daten in ein kml-File für GoogleEarth<br />
zu exportieren.<br />
Das Exportwerkzeug interpretiert<br />
die 3D-Position der Lose unter<br />
Einbezug der Attribute Hoehe_Boden<br />
und Hoehe.<br />
Die im schweizerischen Koordinatensystem<br />
CH1903 erfassten<br />
<strong>geo</strong>grafischen Positionen, müssen<br />
zur korrekten Lokalisation in<br />
GoogleEarth vor dem Export in<br />
das weltweite Koordinatensystem<br />
WGS84 transformiert werden.<br />
Auch zur Ausführung dieser Operation<br />
bietet ArcView Möglichkeiten. Das Resultat<br />
kann so an die richtige Position exportiert<br />
werden.<br />
Das einfach zu nutzende Exportwerkzeug<br />
bietet mehrere Exportmöglichkeiten,<br />
welche in dem nachfolgend abgebildeten<br />
Beispiel illustriert wird.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die Interviews bildeten eine wertvolle<br />
Hilfe für meine Arbeit. Die Qualität der<br />
Antworten und Bemerkungen haben mir<br />
häufig Lösungen zu den gestellten Problemen<br />
geboten. Die Meinungen von Personen,<br />
die am stärksten von einem Pro-
<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>biz</strong>-<strong>geo</strong><br />
jekt betroffen sind nicht zu berücksichtigen,<br />
kann für das Projekt sehr schädlich<br />
sein. Die «später» nötigen Änderungen<br />
am Arbeitsprozess oder am Datenmodell<br />
und den erfassten Daten, wären mit<br />
grossem Aufwand verbunden. Dieser<br />
Schritt ist daher unumgänglich und muss<br />
mit der nötigen Disziplin durchgeführt<br />
werden.<br />
Das Erstellen von Verknüpfungen mit<br />
anderen Datenbanken ist notwendig geworden,<br />
um alle heutigen und künftigen<br />
Fragestellungen zu Stockwerkeigentum<br />
optimal beantworten zu können. So wird<br />
die <strong>geo</strong>grafische Ansicht von Stockwerkeigentum<br />
den Bedürfnissen optimal gerecht<br />
werden.<br />
Die «3D»-Ansicht ist für mich nicht<br />
nur ein nettes «Spielzeug». Es ist die<br />
einzige Möglichkeit, sich einen Überblick<br />
über die richtige Position einer Partei /<br />
eines Merkblattes in einem Stockwerkeigentumsgebäude<br />
zu schaffen.<br />
Die <strong>geo</strong>metrischen Informationen von<br />
Stockwerkeigentum zur Verfügung zu<br />
stellen ist ein echtes Bedürfnis. Die Umsetzung<br />
der Datenlieferung und die Verwaltung<br />
der Daten sollte schnell geschehen.<br />
Denn die Zeit für die Datenerfassung<br />
ist insgesamt kürzer, wenn diese bei<br />
jeder Gründung und Eintragung einer<br />
neuen Stockwerkeigentumsmutation geschieht,<br />
als wenn sie im Rahmen eines<br />
Auftrages zur globalen Erfassung aller bestehenden<br />
Stockwerkeigentümer ausgeführt<br />
wird.<br />
Die bei dieser Arbeit untersuchte Lösung<br />
berücksichtigt die Bearbeitungsart<br />
in anderen Regionen nicht. Angesichts<br />
der sich abzeichnenden Urbanisierung in<br />
der <strong>Schweiz</strong>, ist zu erwarten, dass sich<br />
dieses Problem auch anderswo stellt.<br />
Möglicherweise wird sich zu diesem<br />
Zeitpunkt die Frage nach der Harmonisierung<br />
der Daten stellen.<br />
LOPEZ Pepito<br />
Vermessungsamt<br />
Quai du Rhône 12<br />
1211 Genève 8<br />
Jose.lopez@etat.ge.ch<br />
21<br />
M i t g l i e d e r
V + D • N e w s<br />
Der ÖREB-Kataster<br />
Der neue Kataster der öffentlich-<br />
rechtlichen Eigentumsbeschränkungen<br />
– gesteigerte Rechtssicherheit<br />
beim Grundeigentum<br />
Die <strong>Schweiz</strong> wird als eines der ersten<br />
Länder der Welt einen Kataster errichten,<br />
in dem ein wesentlicher Teil der öffentlich-rechtlichenEigentumsbeschränkungen<br />
(ÖREB) systematisch dokumentiert<br />
und zentral veröffentlicht wird. Im Bereich<br />
des Grundeigentums werden dadurch<br />
die Rechtssicherheit gefestigt und<br />
die Informationsgewinnung wesentlich<br />
vereinfacht.<br />
Auf den 1. Oktober 2009 hat der Bundesrat<br />
die entsprechende Verordnung<br />
über den ÖREB-Kataster, die auf dem<br />
Bundesgesetz über Geoinformation beruht,<br />
in Kraft gesetzt.<br />
Wer in der <strong>Schweiz</strong> Land besitzt, muss<br />
sich bei dessen Nutzung an Rahmenbedingungen<br />
halten, die ihm der Gesetzgeber<br />
und die Behörden vorschreiben. Dabei<br />
sind eine Vielzahl von Gesetzen,<br />
22<br />
Ö...<br />
ÖREB<br />
E...<br />
R... B<br />
Verordnungen und behördlichen Einschränkungen<br />
– die so genannten öffentlich-rechtlichenEigentumsbeschränkungen<br />
(ÖREB) – zu beachten. Weil diese<br />
ÖREB nicht zentral sondern bei unterschiedlichen<br />
Behörden dokumentiert<br />
sind, ist die Informationsgewinnung betreffend<br />
Eigentumsbeschränkungen über<br />
ein bestimmtes Grundstück heute mit einem<br />
zeitaufwändigen Gang von Amt zu<br />
Amt verbunden. Mit dem neuen Kataster<br />
wird dieser unbefriedigenden Situation<br />
entgegengewirkt. Dadurch werden nicht<br />
nur Zeit und Kosten gespart, auch die<br />
Rechtssicherheit wird deutlich gesteigert<br />
werden.<br />
Im neuen Kataster werden die wichtigsten<br />
Beschränkungen pro Grundstück<br />
verbindlich zusammengefasst und für alle<br />
Interessierten übersichtlich dargestellt.<br />
In einer ersten Phase werden auf Bundesebene<br />
die 17 wichtigsten Eigentumsbeschränkungen<br />
aus folgenden acht Bereichen<br />
in den Kataster aufgenommen:<br />
Belastete Standorte, Eisenbahnen, Flughäfen,<br />
Grundwasserschutz, Lärm, Nationalstrassen,<br />
Raumplanung und Wald. Der
V+D News<br />
Kataster kann mit weiteren kantonalen<br />
ÖREB ergänzt werden, wenn diese folgende<br />
Eigenschaften erfüllen:<br />
» Sie sind im Gelände oder auf einem<br />
Plan eindeutig definiert.<br />
» Sie betreffen eine gewisse Anzahl<br />
von Grundstücken.<br />
» Sie sind rechtskräftig.<br />
Eine ÖREB besteht einerseits aus einem<br />
Plan und andererseits aus einem Reglement.<br />
Im Plan wird festgelegt, für welches<br />
Gebiet eine bestimmte ÖREB (beispielsweise<br />
eine Nutzungszone) gilt. Im<br />
Reglement (beispielsweise im Baureglement<br />
der Gemeinde) wird definiert, was<br />
diese Einschränkung umfasst und welche<br />
Auswirkungen sie hat. Diese Informationen<br />
werden digital und analog erhältlich<br />
sein.<br />
Der ÖREB-Kataster ist kein Tätigkeitsgebiet,<br />
das ausschliesslich einer bestimmten<br />
Berufsgruppe vorbehalten ist. Die<br />
Fülle an Informationen und der Umgang<br />
mit diesen verlangen jedoch nach einer<br />
Ausbildung auf hohem Niveau, die sowohl<br />
technische, administrative als auch<br />
juristische Kenntnisse vermittelt. Gilt es<br />
doch, einerseits Informationen zusammenzustellen<br />
– zum Beispiel durch die<br />
Überlagerung verschiedener Informationsebenen<br />
– andererseits diese im Rahmen<br />
komplexer Verfahren zu überprüfen<br />
und dabei auch mit den aktuellsten Technologien<br />
umgehen zu können.<br />
Die <strong>Fachleute</strong> der Vermessung werden,<br />
gerade was Numerisierung und Datenmodellierung<br />
betrifft, sehr gefragt sein.<br />
Des Weiteren wird es nicht so sein, dass<br />
das Durchlesen eines ÖREB-Katasterauszugs<br />
unmittelbar alle Fragen beantwortet,<br />
welche die oder der Gesuchstellende<br />
hatte. Die Vermessungsfachleute<br />
könnten auch hierzu<br />
notwendige Erklärungen abgeben<br />
und vielen Nutzerinnen<br />
und Nutzern eine wichtige Hilfestellung<br />
geben. Kurz, öffentliche<br />
oder halbprivate Stellen,<br />
welche mit der Führung des<br />
ÖREB-Katasters betraut sind,<br />
werden zweifellos auf gut ausgebildete<br />
<strong>Fachleute</strong> zurückgreifen<br />
wollen.<br />
Bund und Kantone werden<br />
sich in der Führung des ÖREB-<br />
Katasters teilen und auch ge-<br />
23<br />
V + D • N e w s
V + D • N e w s<br />
meinsam die Kosten tragen. Der Bund<br />
wird die strategische Ausrichtung festlegen<br />
und die minimalen Anforderungen<br />
an den Kataster bezüglich Organisation,<br />
Verwaltung, Harmonisierung, Datenqualität,<br />
Methoden und Abläufe bestimmen.<br />
Er hat die Oberaufsicht über den ÖREB-<br />
Kataster dem Bundesamt für Landestopografie<br />
swisstopo delegiert. Die Kantone<br />
regeln die Organisation für die Führung<br />
des Katasters und bestimmen die<br />
verantwortlichen Organe.<br />
Der ÖREB-Kataster wird in zwei Etappen<br />
eingeführt: Bis 2015 werden zwei bis<br />
fünf Kantone den Kataster aufbauen. Die<br />
restlichen Kantone sollen von diesen<br />
Vorarbeiten profitieren und den Kataster<br />
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anschliessend bis 2019 ebenfalls einführen.<br />
Auf www.cadastre.ch – dem Portal für<br />
das schweizerische Katasterwesen (amtliche<br />
Vermessung und ÖREB-Kataster,<br />
etwas später wird das Grundbuch folgen)<br />
sind weitergehende Informationen zu finden.<br />
Fridolin Wicki,<br />
Stellvertretender Direktor swisstopo, Leiter<br />
Eidgenössische Vermessungsdirektion<br />
Keine zeitaufwändige Suche mehr Dank dem ÖREB-Kataster