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Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022

Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl.

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Wenn sie faucht, fühlt die<br />

Katze sich unbehaglich,<br />

verschreckt, verängstigt oder<br />

bedroht. Der Mensch reagiert<br />

dann am besten mit achtsamem<br />

Rückzug, weiß Expertin Astrid Huber.<br />

Denn nimmt man ihr Fauchen oder Knurren<br />

nicht ernst, kann die Katze in Folge kratzen oder<br />

beißen. Das passiert vor allem dann, wenn das<br />

Tier aus der Situation nicht fliehen kann.<br />

Was habe ich als Mensch falsch gemacht?<br />

Katzen fauchen meist aus Angst vor einer<br />

Bedrohung. Auch wenn die Katze den<br />

Menschen bereits lange kennt, sind bestimmte<br />

Verhaltensweisen unangenehm<br />

für sie. Ich könnte mich dem Tier zu<br />

schnell oder zu frontal angenähert haben.<br />

Oder sie wird aus naher Distanz intensiv<br />

angestarrt und getadelt, möchte nicht<br />

berührt oder hochgehoben werden. Oftmals<br />

werden die Beschwichtigungssignale davor<br />

übersehen oder missachtet. Das kennen viele<br />

Katzenbesitzer, wenn sie ihren Liebling länger<br />

streicheln als von ihm gewünscht. Dann sieht<br />

sich die Katze gezwungen, mit dem Fauchen<br />

ein Warnzeichen zu setzen. Das bedeutet dann<br />

so viel wie: „Wenn du nicht aufhörst, werde ich<br />

fliehen oder mich verteidigen.“ Die Toleranzgrenze<br />

ist von Katze zu Katze unterschiedlich.<br />

Eine meiner Katzen hat verständlicherweise<br />

eine niedrige Toleranzgrenze, weil sie blind ist.<br />

Warum faucht<br />

mich meine<br />

Katze an?<br />

Erschreckt sie sich heftig, reagiert sie auf Kätzisch<br />

mit Fauchen. Ebenso wenn sie wütend ist.<br />

Faucht eine Katze ohne ersichtlichen Grund,<br />

können körperliches Unbehagen und Schmerzen<br />

die Ursache sein. Dann sollte der Tierarzt<br />

aufgesucht werden. Auch bei Katzen, die sich in<br />

einer Eingewöhnungsphase befinden und sich<br />

in ihrer neuen Umgebung noch unsicher fühlen,<br />

liegen oft die Nerven blank. Dann kann<br />

Fauchen häufiger vorkommen. Katzen fauchen<br />

sich auch untereinander an, wenn sie<br />

einander nicht kennen, sich nicht ausstehen<br />

können oder sich einfach körperlich zu<br />

nahekommen. Wie verhalte ich mich richtig?<br />

Ich muss auf die jeweilige Situation<br />

achten: War das nur ein kurzer Faucher, weil<br />

sich die Katze erschreckt hat? Oder ist sie<br />

wirklich wütend und bereit zum Angriff? In<br />

jedem Fall erst mal Abstand schaffen indem ich<br />

ein paar Schritte zurückgehe, den Blick senke<br />

und sie vorerst nicht berühre. Ich kann ihr beruhigend<br />

oder entschuldigend zureden: „Hoppla,<br />

das war unachtsam von mir. Das nächste Mal<br />

passe ich besser auf.“ Erst wenn sie sich wieder<br />

beruhigt hat und entspannt ist, kann ich ihr als<br />

Versöhnungsgeste den Handrücken anbieten.<br />

Wenn sie sich wegdreht, dann ist es für den Berührungsversuch<br />

noch zu früh. Dann braucht<br />

sie mehr Zeit und räumlichen Abstand. Es ist<br />

wichtig, dass Katzenhalter auf dieses natürliche<br />

Warnsignal achtsam und respektvoll reagieren.<br />

Ist ein<br />

Laufrad für<br />

meine<br />

Wohnungskatze<br />

sinnvoll?<br />

Laufräder für Katzen sind „in“<br />

geworden, seit vor einigen Jahren<br />

die Bengalkatzen in Mode<br />

gekommen sind. Bengalen entstammen<br />

einer Kreuzung aus<br />

Haus- und Wildkatze und sind<br />

aufgrund ihrer prachtvollen<br />

Fellzeichnung äußerst beliebt,<br />

jedoch sehr anspruchsvoll in<br />

der Haltung. Exotische Katzenrassen<br />

sind extrem neugierig,<br />

intelligent, verspielt, agil und<br />

vor allem aktiv. Deshalb brauchen<br />

sie viel Platz und Bewegung,<br />

um körperlich und<br />

mental ausgelastet zu sein.<br />

Sonst drohen Verhaltensstörungen.<br />

Für sehr aktive Rassen<br />

in Wohnungshaltung ist ein<br />

Laufrad sinnvoll, um den Bewegungsdrang<br />

in einem beschränkten<br />

Innenraum gerecht<br />

zu werden. Es ersetzt jedoch<br />

nicht die interaktiven Beschäftigungs-<br />

und Jagdspiele mit<br />

dem Katzenbesitzer. Das Laufrad<br />

nimmt viel Platz ein. Es<br />

muss solide und sicher gebaut<br />

und vor allem groß genug sein,<br />

damit sich die Wirbelsäule<br />

beim Laufen nicht krümmt.<br />

Katzen sind von Natur aus Ansitzjäger<br />

und haben daher wenig<br />

Ausdauer. Sie werden<br />

sich also nicht<br />

stundenlang im<br />

Laufrad bewegen.<br />

Für Jungtiere und feline<br />

Sportskanonen mag es eine<br />

willkommene Bewegungsalternative<br />

sein. Ansonsten ist<br />

es wohl eine teure Investition<br />

ohne Garantie, dass der „normale“<br />

Stubentiger das Laufrad<br />

auch tatsächlich nutzen wird.<br />

Dabei kann aber mit Klickerund<br />

Leckerli-Training liebevoll<br />

nachgeholfen werden.<br />

Brauchen Haustiere<br />

Vitamin D im Winter?<br />

Dazu Tierärztin Dr. Marianne Wondrak:<br />

Menschen können mithilfe der ultravioletten<br />

Strahlen des Sonnenlichts Vitamin D3 herstellen.<br />

Dies ist bei unseren Haustieren anders.<br />

Sie sind das ganze Jahr auf die Zufuhr mit der<br />

Nahrung angewiesen. Da Vitamin D den Kalziumhaushalt reguliert,<br />

ist sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss gefährlich.<br />

Daher sollten auf keinen Fall einfach auf Verdacht Vitamin<br />

D Tropfen aus der Apotheke verabreicht werden. Die meisten<br />

Futtermittel enthalten nur sehr wenig Vitamin D. In Leber,<br />

einigen fettreichen Fischarten sowie in Eigelb ist jedoch viel<br />

Wir wünschen uns einen Herdenschutzhund.<br />

Was müssen wir beachten?<br />

Auch<br />

wenn<br />

er aussieht<br />

wie ein großer<br />

Kuschelbär, ist<br />

ein Herdenschutzhund<br />

alles andere als<br />

ein Familienhund, betont<br />

Josef Hellinger.<br />

Im Unterschied zum Hütehund<br />

beschützt ein Herdenschutzhund<br />

die Herde. Der Hütehund<br />

ist immer beim Menschen, der<br />

Herdenschutzhund ist, wenn er<br />

arbeitet, immer bei der Herde.<br />

Er ist ein sehr selbstständiger<br />

Hund, sehr groß, sehr wachsam<br />

und häufig recht stur und misstrauisch<br />

– das muss er auch<br />

sein, um seine Herde beschützen<br />

zu können. Zu den Herdenschutzhunden<br />

gehören einige<br />

der ältesten Hunderassen, darunter<br />

der Kangal, der Maremmano,<br />

der Kuvasz oder der Kaukasische<br />

Schäferhund (Foto).<br />

Als Familienhund gehalten, ist<br />

der Herdenschutzhund oft unterbeschäftigt.<br />

Er braucht einen<br />

Garten, in dem er sich wohlfühlt,<br />

sowie einen Halter mit<br />

Vitamin D enthalten. Besonders hohe Gehalte findet man in<br />

Fischölen, vor allem in Lebertran. Es gibt allerdings leider<br />

noch keine eindeutigen Empfehlungen für den Vitamin-D-Bedarf<br />

bei Tieren. In Fertigfutter für Hunde und Katzen wird in<br />

der Regel Vitamin D zugesetzt, sodass Symptome einer Fehlversorgung<br />

nur selten zu beobachten sind. Pflanzenfresser<br />

bekommen genügend Vitamin D mit sonnengetrocknetem<br />

Heu. Wer für sein Tier selber kocht, muss auf eine abwechslungsreiche<br />

Zusammenstellung achten und, am besten in<br />

Absprache mit einem Tierarzt, der sich auf Tierernährung spezialisiert<br />

hat, gegebenenfalls Vitamin D als Tropfen zufügen.<br />

Hundeerfahrung – ein Herdenschutzhund<br />

eignet sich nicht<br />

als Ersthund. Der Mensch muss<br />

klare Vorgaben machen, sonst<br />

kann er sich beim Hund nicht<br />

durchsetzen. Der Herdenschutzhund<br />

ist sicher kein Wohnungshund.<br />

Es sollten auch<br />

keine Kinder in der Familie sein,<br />

die unter 16 sind. Die eigene<br />

Familie beschützt er, keine Frage.<br />

Aber wenn er unterbeschäftigt<br />

ist, geht sein Beschützerinstinkt<br />

so weit, dass er keine<br />

Besucher mehr einlässt. Ein<br />

großes Problem sind Mischlinge<br />

aus dem Ausland: Jede Tierschutzorganisation,<br />

die Hunde<br />

einführt und vermittelt, sollte<br />

auch wissen, welche Rassen in<br />

dem Tier stecken. Häufig wird<br />

ein Maremmano zum Beispiel<br />

als Golden-Retriever-La brador-<br />

Mix verkauft. Mit diesen Rassen<br />

hat er aber nichts zu tun. Wenn<br />

man das nicht weiß und behandelt<br />

den Hund wie einen Golden<br />

Retriever, kann er sogar<br />

eine Waffe sein: Dann könnten<br />

selbst nahe Verwandte, die der<br />

Hund aber nicht gut kennt und<br />

die für ihn folglich nicht zur<br />

Herde gehören, angegriffen<br />

werden. Ist man aber bereit, ihnen<br />

alle Bedürfnisse zu erfüllen,<br />

danken Herdenschutzhunde<br />

es durch uneingeschränkte<br />

Loyalität und Treue. Andere<br />

Hunde akzeptiert er, wenn er<br />

sie kennt. Ansonsten gilt, gerade<br />

auch, wenn man mit Hunden<br />

in Regionen mit Schafherden<br />

wie in der Lüneburger<br />

Heide, spazieren geht: Den eigenen<br />

Hund immer an die Leine<br />

nehmen! Kommt er einer<br />

Schafherde zu nahe, kann deren<br />

Herdenschutzhund für ihn<br />

lebensgefährlich werden. Entsprechende<br />

Warnschilder müssen<br />

ernstgenommen werden.<br />

Man sollte auch nicht versuchen,<br />

den Herdenschutzhund<br />

zu beruhigen, sondern sich von<br />

ihm entfernen – dann bleibt er<br />

auch in seinem Bereich.<br />

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