Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022

Wissen
Tier
Expertenwissen aus
der Gut Aiderbichl
Akademie für Fragen
rund ums Tier
Unser Experten-Team
Sprechstunde
Gabriele
Reisinger
Die pensionierte
Lehrerin weiß, was
die bedrohten Igel
brauchen:
www.igelhilfe.net
Eva Zach
ist Pferdewirtin und
Tierpflege-Leiterin
von Gut Aiderbichl
Henndorf
Anita Hartner
Die langjährige Hunde-Expertin
leitet
die Gut Aiderbichl
Akademie und ist
Spezialistin in der
Hühnerhaltung
Astrid Huber
ist Tellington TTouch
Practitioner für
Katzen und Hunde
sowie Katzen-Verhaltensberaterin,
www.mascotas.at
Carmen
Haslinger
Gründerin der
Eichhörnchenhilfe
Salzburg (www.
eichhoernchen
hilfesalzburg.at)
Dr. Marianne
Wondrak
ist Tierärztin auf
Gut Aiderbichl und
erforscht das
Verhalten sowie
die Intelligenz von
Schweinen.
Josef Hellinger
ist Hundetrainer
und Sachverständiger
im Hundewesen.
Infos:
www.familienhundbavaria.de
Sollte ich Igeln für
den Winter einen
Unterschlupf
vorbereiten?
Eine geschützte
Winterschlafstätte
nehmen Igel
immer gern an,
sagt Gabriele Reisinger von
der Igelhilfe Österreich.
Ein dichter Laubhaufen oder ein Holzstapel
in einer ruhigen, nicht allzu aufgeräumten
Ecke des Gartens reichen
normalerweise völlig aus. Auch eine Euro-Palette
nehmen Igel gern an. Wer
mag, kann auch ein Igelhäuschen an
einer vor Wetter und Feuchtigkeit geschützten
Stelle aufstellen. Es gibt zahlreiche
Modelle im Handel, dabei auf
schadstofffrei behandeltes Holz achten.
Es ist ganz wichtig, das Haus nur mit
kurz geschnittenem Stroh und trockenem
Laub auszulegen – nicht mit Holzwolle,
wie oft geschrieben wird. Der Igel
nimmt die Materialien in die Schnauze
und dreht sich im Kreis, weil er sich eine
Mulde gräbt. Bei Holzwolle und langem
Stroh besteht große Verletzungsgefahr.
Beim Aufstell-Ort unbedingt darauf achten,
dass der Eingang versteckt, etwa in
Richtung eines Strauches, steht.
Wie reagiere
ich, wenn ein
Eichhörnchen
meine Nähe
sucht?
Dass Eichhörnchen uns um
Hilfe bitten, kommt gar
nicht so selten vor, sagt Carmen
Haslinger.
Sucht ein Eichhörnchen die Nähe des Menschen,
kann man es also anfassen, ohne dass
es wegläuft, dann braucht es in 90 Prozent der
Fälle Hilfe: Ein gesundes Eichhörnchen bekäme
man nie so gut zu fassen. Ich rate dazu,
nicht eigenmächtig zu handeln, sondern in
einer Wildtierstation anzurufen und dort zu
fragen, was zu tun ist. Man sollte aber immer
bedenken: Ist ein Eichhörnchen so wehrlos,
dass es sich widerstandslos aufheben
lässt, kann es zur leichten Beute für
Katzen oder andere Raubtiere werden.
Es ist ganz wichtig, dass man nicht probiert,
dem Tier irgendetwas zu trinken einzuflößen
oder zu fressen anzubieten. Stattdessen
das Eichhörnchen erst einmal sichern.
Dabei aber zuerst auf den Eigenschutz achten,
es kann immer vorkommen, dass ein Tier
beißt. Das Eichhörnchen also mit einem
Handtuch oder einer Jacke, je nachdem, was
man gerade dabei hat, vorsichtig umfassen,
aufnehmen und in einen Karton setzen, damit
es nicht doch vor lauter Angst wieder wegläuft.
Jungtiere werden übrigens auch nach
Kontakt mit Menschen wieder von ihrer Mutter
angenommen, falls die Wildtierstation zu
einer Rückführung in die Natur rät. Infos, wie
das genau funktioniert, gibt es von den Experten.
Ist ein Jungtier verletzt, holt die Mutter
es übrigens nicht mehr zurück. Dann muss
man es immer zur nächsten Wildtierstation
bringen. Ist es ausgekühlt, sollte man es mit
einer lauwarmen, daneben gelegten Wärmflasche
vorsichtig aufwärmen, aber auch hier
können Experten am Telefon die besten
Ratschläge geben. Die schicken,
wenn nötig, einen Lockruf aufs
Smartphone, mit dem die Mutter auf
ihr Kleines aufmerksam wird und herbeieilt.
Sitzt das Tier erst einmal sicher im
Karton, kann man in Ruhe den Eichhörnchen-
Notruf kontaktieren. Ich selbst bin rund um
die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer
+43 650 7274355 erreichbar (www.
eichhoernchenhilfesalzburg.at), in Deutschland
gibt es den ebenfalls kosten losen Eichhörnchen-Notruf,
Tel. +49 700 20020012
(www.eichhoernchen-notruf.com).
Mit welchen Spielen kann ich
meinen Hund im Winter im
Haus beschäftigen?
Auf jeden Fall dürfen Bewegungsspiele,
bei denen
Muskeln und Gelenke trainiert
werden, beim Indoor-Training
nicht fehlen, findet Anita Hartner.
Das Foto zeigt ein Intelligenz-Futterspielzeug,
das ist eine gute Sache, weil der Hund mit
dem Kopf beschäftigt ist. Mit regelmäßigen
Bewegungsübungen lässt sich aber auch die
Bildung von Arthrosen im Alter verlangsamen.
Dafür kann ich den Hund z. B. mit den
Vorderpfoten auf eine Plattform stellen und
ihn dazu bringen, nur mit den Hinterbeinen
darum herumzugehen. So stärke ich den Rücken
und die Muskulatur in den
Hinterbeinen. Wenn ich statt
einer harten Unterlage eine aus
Schaumgummi nehme, die
nachgibt, und den Hund dann
nacheinander mit den Vorderund
Hinterpfoten daraufstelle,
ist der ganze Körper samt Tiefenmuskulatur
beschäftigt.
Gut zur Stärkung von Muskeln
und Gelenken ist es auch,
wenn der Hund ruhig und
konzentriert über Dinge
steigt, etwa über Stangen,
die man wie beim Mikado
auslegt. Ganz
wichtig ist der Sozialkontakt.
Dafür kann ich die Range-of-Motion-Übung
besonders empfehlen: Dabei
liegt der Hund neben dir auf dem Sofa oder
auf dem Boden, und du nimmst jedes Gelenk
mit den Händen und bewegst es einmal in seinem
gesamten Bewegungsradius. Man
beginnt bei den Pfotengelenken,
über Knie, Hüfte, die Schulter. Das
sorgt für die Ausschüttung von
Kuschelhormonen – beim
Halter und beim Hund.
AIDERBICHL-
AKADEMIE
26.11.2022: Live Webinar
– Hundespiele
In- und Outdoor mit
Anita Hartner
Was tun, wenn
mein Kaninchen
Durchfall hat?
Bei Kaninchen
hat der Durchfall
immer eine
krankhafte Ursache,
warnt Dr. Marianne
Wondrak.
Sollte der Durchfall länger als
einen Tag anhalten oder das
Kaninchen schlapp sein oder
das Futter verweigern, besteht
schnell Lebensgefahr.
Das Kaninchen sollte bald
dem Tierarzt vorgestellt werden,
auch im Notdienst. Ein
an Durchfall erkranktes
Kaninchen muss
gut gepflegt und beobachtet
werden. Vorübergehend
nur
abwechslungsreiches
Grünfutter
und Heu anbieten
sowie frische Eichenzweige
und Verdauungstee.
In jedem Fall
muss die Fütterung überdacht
werden, eine Kotprobe
wird vom Tierarzt auf Hefen,
Kokzidien oder Parasiten untersucht.
Auch Zahnprobleme
können wiederkehrenden
Durchfall verursachen und
sollten vom Tierarzt überprüft
werden.
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