Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022

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17.11.2022 Aufrufe

Henndorf Susi lernt, das Leben zu lieben Von der wundersamen Rettung eines Mastschweins Manchmal liegen Glück und Unglück sehr nah beieinander. Was wäre, wenn Susi an jenem Tag im Winter 2020, an dem sie mit anderen Schweinen zum Schlachter abgeholt werden sollte, nicht gelahmt hätte? Was, wenn der Fahrer sie deshalb nicht für den Transport abgelehnt hätte? Wir würden jetzt nicht von einer fröhlichen Schweinedame erzählen, die am liebsten auf der Wiese herumtollt oder mit ihren Mitbewohnerinnen im Schweinepalast auf Gut Aiderbichl Henndorf wohlig in den Tag hinein döst. Doch der Weg bis hierhin ist kein leichter, denn Susis schweres Los wird an jenem Tag nicht besser, nur weil sie dem Schlachter entgeht: Ihr Besitzer sperrt das verletzte Schwein in den Stall und verriegelt die Tür mit einem Vorhängeschloss. Es scheint, als wolle er Susi ihrem Schicksal überlassen. Doch gibt es Menschen, denen Susis Wohlergehen nicht egal ist: Als selbst die behördliche Verfügung einer tierärztlichen Untersuchung vom Bauern ignoriert wird, verschafft sich schließlich das Veterinäramt mithilfe der Polizei und eines Bolzenschneiders Zugang zu Susis Verschlag. Die liegt schwach und apathisch da, an zwei Beinen hat sie schmerzhafte Entzündungen, kann nicht alleine gehen. Behutsam bringen die Helfer sie in den Viehtransporter, in dem die völlig dehydrierte Susi erst einmal ganze sieben Liter Wasser trinkt, schließlich ist sie die ganze Zeit nicht in der Lage gewesen, die Tränke aus eigener Kraft zu erreichen. Tierfreunde nehmen sie übergangsweise auf. Und dank der tierärztlichen Betreuung und der komfortablen Unterkunft – Susi liegt zum ersten Mal in ihrem Leben auf Stroh – blüht das Schwein immer mehr auf. Kennt sie bis dato nur Schrot- und Kraftfutter, lernt Susi Äpfel und Birnen lieben. Sie erlebt, was es heißt, Freude und Genuss zu verspüren – das Leben, es hat für Susi, ja für alle Schweine, schließlich so viel mehr zu bieten als seelenlose Schlachtvieh-Haltung. Nach drei Wochen kehrt die Beweglichkeit ihrer Beine nach und nach zurück – doch damit stellt sich auch die Frage, was aus ihr werden soll. Denn dort, wo sie ist, kann sie nicht lange bleiben. Und dorthin, wo sie herkommt, sollte kein Tier der Welt mehr zurück müssen. Susis Retter wenden sich schließlich an Gut Aiderbichl. Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber beschließt sofort: „Susi kann bei uns ihr Für-Immer-Zuhause haben.“ Zunächst macht die Schweinedame Station auf Gut Aiderbichl Kärnten, inzwischen ist sie Teil der munteren Schweinepalast-WG in Henndorf. Heute ist Susi zwei Jahre alt – damit hat sie das für ein Mastschwein vorbestimmte Alter bereits längst überschritten. Doch ihr Leben als wahrhaft glückliches Schwein hat gerade erst begonnen … 63

Henndorf<br />

Susi lernt,<br />

das <strong>Leben</strong> zu<br />

<strong>lieben</strong><br />

Von der wundersamen Rettung eines Mastschweins<br />

Manchmal liegen Glück<br />

und Unglück sehr nah<br />

beieinander. Was<br />

wäre, wenn Susi an jenem<br />

Tag im Winter<br />

2020, an dem sie mit<br />

anderen Schweinen zum Schlachter abgeholt<br />

werden sollte, nicht gelahmt hätte?<br />

Was, wenn der Fahrer sie deshalb nicht für<br />

den Transport abgelehnt hätte?<br />

Wir würden jetzt nicht von einer fröhlichen<br />

Schweinedame erzählen, die am liebsten<br />

auf der Wiese herumtollt oder mit ihren<br />

Mitbewohnerinnen im Schweinepalast auf<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Henndorf wohlig in den Tag<br />

hinein döst. Doch der Weg bis hierhin ist<br />

kein leichter, denn Susis schweres Los wird<br />

an jenem Tag nicht besser, nur weil sie dem<br />

Schlachter entgeht: Ihr Besitzer sperrt das<br />

verletzte Schwein in den Stall und verriegelt<br />

die Tür mit einem Vorhängeschloss. Es<br />

scheint, als wolle er Susi ihrem Schicksal<br />

überlassen.<br />

Doch gibt es Menschen, denen Susis Wohlergehen<br />

nicht egal ist: Als selbst die behördliche<br />

Verfügung einer tierärztlichen<br />

Untersuchung vom Bauern ignoriert wird,<br />

verschafft sich schließlich das Veterinäramt<br />

mithilfe der Polizei und eines Bolzenschneiders<br />

Zugang zu Susis Verschlag. Die liegt<br />

schwach und apathisch da, an zwei Beinen<br />

hat sie schmerzhafte Entzündungen, kann<br />

nicht alleine gehen. Behutsam bringen die<br />

Helfer sie in den Viehtransporter, in dem die<br />

völlig dehydrierte Susi erst einmal ganze<br />

sieben Liter Wasser trinkt, schließlich ist sie<br />

die ganze Zeit nicht in der Lage gewesen,<br />

die Tränke aus eigener Kraft zu erreichen.<br />

Tierfreunde nehmen sie übergangsweise<br />

auf. Und dank der tierärztlichen Betreuung<br />

und der komfortablen Unterkunft – Susi<br />

liegt zum ersten Mal in ihrem <strong>Leben</strong> auf<br />

Stroh – blüht das Schwein immer mehr auf.<br />

Kennt sie bis dato nur Schrot- und Kraftfutter,<br />

lernt Susi Äpfel und Birnen <strong>lieben</strong>. Sie<br />

erlebt, was es heißt, Freude und Genuss zu<br />

verspüren – das <strong>Leben</strong>, es hat für Susi, ja für<br />

alle Schweine, schließlich so viel mehr zu<br />

bieten als seelenlose Schlachtvieh-Haltung.<br />

Nach drei Wochen kehrt die Beweglichkeit<br />

ihrer Beine nach und nach zurück – doch<br />

damit stellt sich auch die Frage, was aus ihr<br />

werden soll. Denn dort, wo sie ist, kann sie<br />

nicht lange bleiben. Und dorthin, wo sie<br />

herkommt, sollte kein Tier der Welt mehr<br />

zurück müssen.<br />

Susis Retter wenden sich schließlich an <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>. Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber<br />

beschließt sofort: „Susi kann bei uns<br />

ihr Für-Immer-Zuhause haben.“ Zunächst<br />

macht die Schweinedame Station auf <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong> Kärnten, inzwischen ist sie Teil<br />

der munteren Schweinepalast-WG in Henndorf.<br />

Heute ist Susi zwei Jahre alt – damit<br />

hat sie das für ein Mastschwein vorbestimmte<br />

Alter bereits längst überschritten.<br />

Doch ihr <strong>Leben</strong> als wahrhaft glückliches<br />

Schwein hat gerade erst begonnen …<br />

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