Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022
Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl. Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl.
GEMEINSAM AUFGABEN LÖSEN Um die Beschäftigung wie auch die Kommunikation in einer Gruppe zu fördern, bereiten die Pflegerinnen in Gänserndorf (links: Bettina Gaupmann und Renate Foidl) immer wieder besondere Such-Aufgaben vor. Sehr beliebt: Nach Futter suchen im Stein. Hier sind Bonnie, David, Schuscha und Helene in Gehege D mit Eifer dabei, Leckereien aufzustöbern. MARTHA, GEB. 1978 In einem solchen Gehege, wie es in Gänserndorf originalgetreu nachgebaut ist, hat die Schimpansin 18 Jahre ohne Kontakt zu Artgenossen verbracht. EISKALT GENIESSEN Bei großer Hitze genießen Bonnie und ihre Mitbewohner ihr Gemüse auch gern einmal in gefrorener Form. Blacky steht am Fenster, schaut die Besucherin aufmerksam an, die sich hinter der niedrigen Panzerglasscheibe in seiner Sichthöhe hinkniet. Er hat sie noch nie gesehen, und es scheint fast, als wolle er alles Neue vor sich ganz genau in sich aufnehmen. „Dreh dich doch einmal um, damit er auch deinen Pferdeschwanz sieht“, NEUER LEBENSMUT Heute lebt Martha im Sozialgefüge des Geheges B förmlich auf. Sie ist es auch, die Michael Aufhauser bei seinem ersten Besuch in Gänserndorf entgegenläuft – als wüsste sie genau, dass Gut Aiderbichl den Schimpansen helfen würde … sagt die Pflegerin Renate Foidl. Das leuchtende, rosafarbene Haargummi hat es Blacky offenbar angetan. In seinen dunklen Augen spiegelt sich so vieles: Da ist Neugierde, aber auch Schüchternheit und Unsicherheit, als wolle er immer wieder fragen: „Darf ich das jetzt überhaupt?“ Er wird unruhig: Von hinten nähert sich Isidor, stellt sich aufrecht hin, macht sich groß, schlenkert mit den Armen – mit typischem Imponiergehabe steuert er auf Blackys Fenster zu. Der zieht schnell ab, Isidor schlägt an die Scheibe: Bämm! Klare Ansage: „Ich bin hier der Boss, bin ein ganz Starker – dass du das nur weißt, Besucherin!“ „Die Gruppe muss jetzt lernen, miteinander damit umzugehen, dass du da stehst“, erklärt Renate. Blacky kommt an die Scheibe zurück, schlägt selbst dagegen. Macht nach, was Isidor eben getan hat. Auch wieder Imponiergehabe. „Wenn er das nicht machen würde, wäre er nicht mehr Teil der Gruppe. Die anderen sollen sehen, dass auch er stark ist“, sagt Renate. Doch was ist mit Gogo? „Irgendwer muss zu Gogo gehen!“ ruft Renate. Der ist schon 58 59
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GEMEINSAM AUFGABEN LÖSEN<br />
Um die Beschäftigung wie auch die Kommunikation<br />
in einer Gruppe zu fördern, bereiten die<br />
Pflegerinnen in Gänserndorf (links: Bettina<br />
Gaupmann und Renate Foidl) immer wieder<br />
besondere Such-Aufgaben vor. Sehr beliebt:<br />
Nach Futter suchen im Stein. Hier sind Bonnie,<br />
David, Schuscha und Helene in Gehege D mit<br />
Eifer dabei, Leckereien aufzustöbern.<br />
MARTHA,<br />
GEB. 1978<br />
In einem solchen<br />
Gehege, wie es in<br />
Gänserndorf<br />
originalgetreu<br />
nachgebaut ist, hat<br />
die Schimpansin 18<br />
Jahre ohne Kontakt<br />
zu Artgenossen<br />
verbracht.<br />
EISKALT GENIESSEN<br />
Bei großer Hitze genießen<br />
Bonnie und ihre Mitbewohner<br />
ihr Gemüse auch gern<br />
einmal in gefrorener Form.<br />
Blacky steht am Fenster,<br />
schaut die Besucherin aufmerksam<br />
an, die sich hinter<br />
der niedrigen Panzerglasscheibe<br />
in seiner Sichthöhe<br />
hinkniet. Er hat sie noch nie<br />
gesehen, und es scheint fast, als wolle er<br />
alles Neue vor sich ganz genau in sich aufnehmen.<br />
„Dreh dich doch einmal um, damit<br />
er auch deinen Pferdeschwanz sieht“,<br />
NEUER LEBENSMUT<br />
Heute lebt Martha im Sozialgefüge<br />
des Geheges B förmlich<br />
auf. Sie ist es auch, die Michael<br />
Aufhauser bei seinem ersten<br />
Besuch in Gänserndorf entgegenläuft<br />
– als wüsste sie<br />
genau, dass <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> den<br />
Schimpansen helfen würde …<br />
sagt die Pflegerin Renate Foidl. Das leuchtende,<br />
rosafarbene Haargummi hat es Blacky<br />
offenbar angetan.<br />
In seinen dunklen Augen spiegelt sich so<br />
vieles: Da ist Neugierde, aber auch Schüchternheit<br />
und Unsicherheit, als wolle er immer<br />
wieder fragen: „Darf ich das jetzt überhaupt?“<br />
Er wird unruhig: Von hinten nähert<br />
sich Isidor, stellt sich aufrecht hin, macht<br />
sich groß, schlenkert mit den Armen – mit<br />
typischem Imponiergehabe steuert er auf<br />
Blackys Fenster zu. Der zieht schnell ab,<br />
Isidor schlägt an die Scheibe: Bämm! Klare<br />
Ansage: „Ich bin hier der Boss, bin ein ganz<br />
Starker – dass du das nur weißt, Besucherin!“<br />
„Die Gruppe muss jetzt lernen, miteinander<br />
damit umzugehen, dass du da<br />
stehst“, erklärt Renate. Blacky kommt an<br />
die Scheibe zurück, schlägt selbst dagegen.<br />
Macht nach, was Isidor eben getan<br />
hat. Auch wieder Imponiergehabe. „Wenn<br />
er das nicht machen würde, wäre er nicht<br />
mehr Teil der Gruppe. Die anderen sollen<br />
sehen, dass auch er stark ist“, sagt Renate.<br />
Doch was ist mit Gogo? „Irgendwer muss<br />
zu Gogo gehen!“ ruft Renate. Der ist schon<br />
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