Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022

DIE MÄNNERGRUPPE
VOM SUCHEN UND FINDEN EINER GEMEINSCHAFT
Mit dem Tod von Holophernes und Johannes hat die Gruppe in Gehege A
ihre Leitfiguren, Streitschlichter und Ruhepole verloren. Gogo, Blacky und
Isidor müssen ihr Leben nun zu dritt gestalten – nur wie? Gogo und Blacky
sind sehr schüchtern und ängstlich, Isidor dagegen eher impulsiv. Jeder
von ihnen trägt die Traumata des Laborlebens mit sich. Sterben dann
noch zwei wichtige Orientierungsfiguren, die die Kommunikation in der
Gruppe maßgeblich bestimmt haben, wird den drei Verbliebenen gleichsam
das Fundament für ein funktionierendes Miteinander entzogen.
BLACKY, GEB. 1983
Blacky ist unsicher, kann sich
seinen Artgenossen gegenüber
schwer ausdrücken.
Lange hatte er Probleme, die
Schimpansensprache zu
lernen – wie die meisten
anderen Schimpansen wurde
er im Alter von einem Jahr
gefangen, hatte also nie
Gelegenheit, das soziale
Schimpansenleben zu lernen.
Blacky liebt es zu spielen und
schaut gern aus dem Fenster.
GOGO, GEB. 1974
Gogo verbrachte 21 Jahre –
von 1976 bis 1997 – in der
Forschung. Er ist ein schüchterner
Schimpanse, neigt zu
Stressverhalten. In der Freianlage
blüht Gogo auf, wird
selbstbewusster und neugieriger
– und erfährt dort auch
zum ersten Mal in seinem
Leben, wie es ist zu klettern.
Fehlender Rückhalt
ISIDOR, GEB. 1978
Gogo (links) klammerte sich bei
Isidor hat einen eher undurchschaubaren
Streitigkeiten gern an Johannes
Charakter.
(rechts) und bemühte sich immer
Bei einem Streit ist jeder
um eine Freundschaft mit
bemüht, ihn auf seine Seite
Holophernes. Gogo dürfte die
zu holen. Auf dem Foto steht
beiden Gefährten besonders
er vor dem Bett, das Johannes
schmerzlich vermissen.
sich gemacht hat – keiner der
Schimpansen hat es seit
Johannes‘ Tod angerührt.
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