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Gut Aiderbichl Magazin: Leben lieben Herbst 2022

Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl.

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Interview<br />

„Ich weiß, dass wir<br />

auch diese Krise Seite<br />

an Seite durchstehen<br />

können!“<br />

FÜR-IMMER-<br />

ZUHAUSE FÜR<br />

6000 TIERE<br />

Auf den Höfen von<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> (hier:<br />

Henndorf) leben<br />

aktuell 35 verschiedene<br />

Tierarten, die von<br />

Tierpflegern 365 Tage<br />

im Jahr versorgt<br />

werden. Die Gesamtzahl<br />

aller Tiere<br />

beträgt rund 6000 …<br />

Einer Schätzung der Statistik<br />

Austria zufolge hat die Inflationsrate<br />

im Juli mit 9,2 Prozent<br />

einen traurigen Rekord<br />

aufgestellt – eine derartige<br />

Teuerungsrate gab es in Österreich<br />

zuletzt im Jahr 1975. Was genau<br />

bedeutet das für eine Organisation wie<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>, die sich allein aus Spenden<br />

finanziert – und deren Kosten momentan<br />

explodieren? Ein berührend ehrliches<br />

Gespräch mit Stiftungsvorstand Dieter<br />

Ehrengruber:<br />

Die Preise steigen unaufhaltsam.<br />

Wie wirkt sich das auf die Höfe von<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> aus?<br />

Dieter Ehrengruber: Wir versorgen auf<br />

unseren Höfen momentan rund 6000 Tiere<br />

– 6000 Tiere, die jeden Tag gefüttert und<br />

betreut werden; 6000 Tiere, von denen viele<br />

eine engmaschige tierärztliche und medikamentöse<br />

Behandlung nötig haben,<br />

weil sie älter sind oder krank; 6000 Tiere, für<br />

die wir als <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> nicht nur die<br />

Verantwortung tragen, sondern denen wir<br />

ein Versprechen gegeben haben. Nämlich,<br />

dass sie bei uns bis an ihr <strong>Leben</strong>sende<br />

sicher, geliebt und umsorgt sein werden.<br />

Dieses Versprechen müssen und werden<br />

wir halten, denn genau dafür steht <strong>Gut</strong><br />

<strong>Aiderbichl</strong>, und genau dafür werden wir<br />

auch in Zukunft stehen. Tierwohl ist kein<br />

Luxus, an dem man sparen kann, sondern<br />

eine <strong>Leben</strong>seinstellung – es ist die Achtung<br />

und Wertschätzung unserer Mit-Lebewesen.<br />

Und gerade hier darf nicht gespart<br />

werden!<br />

„Tierwohl ist<br />

kein Luxus, an<br />

dem man<br />

sparen kann. Es<br />

ist Achtung vor<br />

dem <strong>Leben</strong>!“<br />

In welchen Bereichen trifft die Inflation<br />

<strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> am härtesten?<br />

Dieter Ehrengruber: Die Preise für Heizöl<br />

sind mittlerweile um mehr als 98 Prozent<br />

gestiegen – das ist akut zu spüren. Auch<br />

der massive Anstieg der Strom- und Gaspreise<br />

belasten uns massiv. Allein die Gas-<br />

Versorgung des Affen Refugiums in Gänserndorf<br />

kostet aktuell knapp 35 000 Euro<br />

im Jahr; die Beheizung des Katzenhauses<br />

Traisen ist auf fast 15 000 Euro gestiegen.<br />

Und das sind nur zwei von 26 Betrieben,<br />

die wir wirtschaftlich unterhalten. Sehr<br />

hart treffen uns auch die gestiegenen<br />

Spritpreise – unsere Teams fahren jedes<br />

Jahr Tausende von Kilometern, um europaweit<br />

Tierrettungen und -abholungen zu<br />

ermöglichen. Unsere Kosten steigen aber<br />

auch aus einem anderen Grund: Uns erreichen<br />

jeden Tag 20 bis 30 Hilfsanfragen.<br />

Hier geht es oft um Tiere, die Entsetzliches<br />

ertragen müssen und die ohne unsere<br />

Hilfe beim Schlachter landen oder eingeschläfert<br />

werden. Da können wir nicht<br />

wegsehen – aber wir sind auf Spenden angewiesen,<br />

um solche Fälle auch weiterhin<br />

aufnehmen zu können!<br />

Gibt es eine Möglichkeit, diese<br />

immensen Kosten zu reduzieren?<br />

Dieter Ehrengruber: Nein, die gibt es nicht.<br />

Der Versorgungs- und Betreuungsbedarf<br />

eines Tieres nimmt ja nicht ab, nur weil die<br />

Inflationsrate steigt. Im Gegenteil: Mit der<br />

Zeit und dem Alter nehmen die Kosten zu –<br />

oft benötigen die Tiere spezielles Futter,<br />

und immer öfter treten kleine Wehwehchen<br />

auf, die behandelt werden müssen.<br />

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