Liebe Leserin, lieber Leser - AKG Civil Solutions
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Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH<br />
Uhlandstraße 12<br />
79423 Heitersheim<br />
Tel. 0 76 34 / 56 12-0<br />
Fax 0 76 34 / 56 12-300<br />
Stralauer Platz 34<br />
10243 Berlin<br />
Tel. 0 30 / 28 52 91-0<br />
Fax 0 30 / 28 52 91-30<br />
Internet:<br />
www.akgsoftware.de<br />
E-Mail:<br />
info@akgsoftware.de<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Ing.<br />
Artur K. Günther<br />
Dipl.-Ing.<br />
Arno Brüggemann<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Bernhard Feser<br />
Redaktion<br />
Franz-Josef Knelangen<br />
Daniela Lentschewski<br />
Markus Körle<br />
profile@akgsoftware.de<br />
Anzeigen<br />
vertrieb@akgsoftware.de<br />
Herstellung<br />
Druckerei Winter<br />
Uhlandstraße 13<br />
79423 Heitersheim<br />
Auflage<br />
6.500 Exemplare<br />
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Editorial<br />
Qualitätsmanagement .................................................... 3<br />
VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />
Vorteile im Überblick .................................................... 4<br />
Produkt-Bericht: Maschinensteuerung<br />
Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle ............... 6<br />
OKview<br />
Digitaler Planungsordner 2.0 ......................................... 8<br />
Kostenberechnung<br />
KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an ...................... 11<br />
Anwenderbericht VESTRA PRO<br />
Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak ........................ 12<br />
Tifosy<br />
VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy ...... 15<br />
Schulungen<br />
Neues aus dem <strong>AKG</strong>-Trainingscenter ........................... 17<br />
Anwenderbericht<br />
3D-Visualisierungen in Libyen mit VESTRA-Daten .... 18<br />
Entwicklung<br />
Neue VESTRA-Benutzerschnittstelle ........................... 22<br />
Workshop<br />
Der neue DGM-Manager ............................................. 24<br />
Anwenderbericht VESTRA <strong>Civil</strong> 3D/VESTRA CAD<br />
Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ .................. 26<br />
Vorgestellt<br />
<strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH .............................................. 28<br />
VESTRA PRO<br />
Pflege: eine lohnende Investition ................................... 30<br />
<strong>AKG</strong>-Homepage<br />
Neuer Internet-Auftritt ................................................. 33<br />
VESTRA GIS GeoMedia<br />
3D-Daten im Wandel der Zeit ...................................... 34<br />
GE/CAD<br />
Grunderwerb auf AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D .......................... 36<br />
BB-Visu<br />
Visualisierung und Sichtweitenberechnung ................... 37<br />
Copyright © 2008 <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH<br />
Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren- und Markennamen werden ohne Gewährleistung der<br />
freien Verwendbarkeit benutzt. <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung<br />
übernehmen. Alle Rechte inklusive fotomechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen Medien vorbehalten. <strong>AKG</strong>®, <strong>AKG</strong> Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®,<br />
VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB® und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH. OKSTRA® ist eine eingetra-<br />
gene Marke der BASt. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie nicht gesondert ausgezeichnet sind.<br />
PROFILE 1/2008
PROFILE 1/2008<br />
<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>in</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Leser</strong>,<br />
Qualität ist machbar. Schwer verständlich daher,<br />
dass es nur ganz wenige Softwarehäuser in unserer<br />
Branche gibt, die ein eigenes Qualitätsmanagementsystem<br />
aufweisen. Dies liegt nicht so sehr, wie<br />
man vermuten könnte, an den jährlich wiederkehrenden<br />
Investitionskosten, es hängt vielmehr mit<br />
der Forderung an die Leitung eines Unternehmens<br />
zusammen, ein solches Managementsystem zu erhalten,<br />
zu planen und weiterzuentwickeln. Die<br />
Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherung von<br />
Qualität und zur Erreichung der definierten<br />
Qualitätsziele sowie deren Überwachung müssen Teil der Geschäftspolitik einer<br />
Firma sein. Nur so ist gewährleistet, dass alle davon profitieren: Unternehmen,<br />
Belegschaft und vor allem die Kunden.<br />
Die Qualität von Software zu erhalten und zu verbessern stellt heute aufgrund<br />
der unausweichlichen Verflechtungen des Softwaremarktes eine enorme<br />
Herausforderung dar. Denn es gilt, auf die Randbedingungen verwendeter<br />
Basissysteme zu reagieren. Während man früher auf einer quasi leeren Datenautobahn<br />
operierte, hat man es heute mit vielen Benutzern, mit Staus und oftmals<br />
sogar mit Geisterfahrern zu tun.<br />
Am 20. März 2008 wurde unser Qualitätsmanagementsystem zum 11-ten Mal von<br />
einem europäischen Zertifizierungsinstitut überprüft. Dass vom Auditor keine<br />
Abweichungen von der Norm festgestellt wurden, hat uns sehr gefreut. Wichtiger<br />
war jedoch das Erreichen unseres Qualitätsziels offiziell bestätigt zu bekommen:<br />
die bestmöglichen Lösungen mit der höchsten Qualität zu liefern.<br />
Alle unsere Programmsysteme wurden im vergangenen Jahr wesentlich erweitert<br />
und an neue Hard- und Softwaremöglichkeiten leistungsmäßig angepasst.<br />
Die Integration neuer Richtlinien wurde realisiert, zahlreiche Wünsche und<br />
Forderungen berücksichtigt. Die inzwischen marktführende Qualität unserer<br />
neuen Programmentwicklungen für die Bauabrechnung wird uns im nationalen<br />
und internationalen Einsatz von vielen Baufirmen und Planungsbüros immer wieder<br />
bestätigt. Unsere Spitzenposition bei der Herstellung von Programmsystemen<br />
für den räumlichen Verkehrswegebau bleibt unangetastet und konnte weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
In einer aktuellen Umfrage haben unsere Kunden ihre Zufriedenheit mit uns<br />
und unseren Programmsystemen wieder einmal bestätigt: Sie bewerteten uns<br />
mit der Schulnote gut. Dies ist uns Ansporn. Wir werden die Betreuung unserer<br />
Kunden weiter ausbauen, unsere kostenlosen Webcasts erweitern und unsere<br />
Trainer werden, ausgestattet mit kompletter Hard- und Software, verstärkt<br />
Präsenz-Schulungen in unmittelbarer Kundennähe kostengünstig anbieten.<br />
Die Qualitätssicherung bleibt unsere höchste Zielvorgabe. Dabei ist die<br />
Kundenzufriedenheit unser Maßstab.<br />
Ihr A. K. Günther<br />
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Andreas Blaudszun ist<br />
bei der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH in<br />
den Bereichen Schulung<br />
und Programmabnahme<br />
tätig.<br />
Im Objektstil sind die<br />
Darstellungsoptionen<br />
der <strong>Civil</strong> 3D-Objekte<br />
definiert, z. B. Farben,<br />
Strichdicken, Layerbelegung<br />
etc.<br />
Ein Template (DWT-<br />
Format in AutoCAD) ist<br />
eine Vorlagendatei, aus<br />
der bei Projektbeginn<br />
eine DWG-Datei mit<br />
den entsprechenden<br />
Voreinstellungen entsteht.<br />
Im Beschriftungsstil<br />
sind die Definitionen<br />
für die automatische<br />
Beschriftung hinterlegt,<br />
z. B. Textstil,<br />
Texthöhe, Farbe oder<br />
Umfang der<br />
Beschriftung.<br />
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VESTRA <strong>Civil</strong> 3D: Vorteile im Überblick<br />
Von staatl. gepr. Bautechniker Andreas Blaudszun<br />
AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D ist die Straßenbaulösung aus dem Hause Autodesk, die im<br />
Gegensatz zu AutoCAD spezielle Objekte für den Tiefbau-Bereich zur Verfügung<br />
stellt. Durch Objekte wie z. B. DGM, Achse oder Gradiente wird objektorientiertes<br />
Arbeiten möglich. <strong>Civil</strong> 3D-Objekte mit ihren umfangreichen Darstellungsmöglichkeiten<br />
ergeben in Verbindung mit den VESTRA-Berechnungen eine Tiefbau-<br />
Software, die allen Anforderungen gerecht wird.<br />
Digitales Geländemodell (DGM)<br />
Das DGM wird wie gewohnt in VESTRA mit<br />
den Algorithmen „Kantentausch“ oder „Bauabrechnung“<br />
(erforderlich für die Berechnung<br />
nach REB oder GAEB) erzeugt. Das gerechnete<br />
Geländemodell kann neben den herkömmlichen<br />
Darstellungsoptionen auch direkt als <strong>Civil</strong> 3D-<br />
Oberfläche ausgegeben werden.<br />
Abb. 1: Ausgabe der Geländemodell-Berechnung<br />
Damit wird die DGM-Berechnung als VESTRA<br />
DGM-Datei im Projekt gespeichert und steht zusätzlich<br />
als Geländeoberfläche in der DWG-Datei<br />
zur Verfügung. Durch das Speichern des Geländes<br />
in der Zeichnung kann die Darstellung von <strong>Civil</strong> 3D<br />
übernommen werden. Zwischen den Objektstilen<br />
des DGM kann einfach gewechselt werden – je<br />
nachdem, welche Darstellung gerade benötigt wird:<br />
Dreiecksvermaschung, Höhenliniendarstellung oder<br />
Farbkarte.<br />
Abb. 2: Darstellung über <strong>Civil</strong> 3D-Objektstile<br />
In den Templates von VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />
sind die wichtigsten Stile bereits definiert. Zur<br />
Beschriftung der Geländeinformationen stehen<br />
umfangreiche Beschriftungsstile für die <strong>Civil</strong>-<br />
Oberfläche zur Verfügung. Höhenlinien können<br />
entlang einer dynamisch verschiebbaren Linie, in<br />
einem frei definierbaren Intervall oder einzeln und<br />
punktuell beschriftet werden. Steigungen lassen sich<br />
in Prozent oder 1:n jederzeit zwischen zwei beliebigen<br />
Punkten anschreiben. Legenden für Höhenlinien<br />
oder Farbschemata können in einer dynamischen<br />
Tabelle auf dem Plan mit ausgegeben<br />
werden. Die Definitionen dieser Anschriebe sind<br />
allesamt über Stile definiert, so dass die Darstellung<br />
der Texte jederzeit in der Planungsphase änderbar<br />
ist. Die Textgrößen der Beschriftungsstile werden<br />
in Papiergröße definiert, d. h. eine Texthöhe von<br />
2,5 mm wird in jedem Layout – unabhängig vom<br />
Maßstab – immer mit 2,5 mm ausgegeben. Die<br />
variable Vorgabe eines Darstellungsmaßstabs im<br />
Modellbereich nimmt von Arbeitsbeginn an auf die<br />
Position der Texte und Symbole Rücksicht. Diese<br />
Beschriftungsoptionen finden sich in allen Objektbeschriftungen<br />
von <strong>Civil</strong> 3D wieder, wie z. B. bei<br />
Achse oder Gradiente.<br />
Achsen<br />
Auch Achsen werden über VESTRA-Funktionen<br />
konstruiert. Hier stehen wie in allen VESTRA-<br />
Versionen die Achsassistenten und der Achsmanager<br />
zur Verfügung. Die Achsen werden direkt bei der<br />
Konstruktion als <strong>Civil</strong>-Objekt in der Zeichnung<br />
abgelegt. Dies bedeutet, dass bei Bedarf ebenfalls<br />
auf Stildefinitionen zurückgegriffen werden<br />
kann und sich die einzelnen Achselemente wäh-<br />
PROFILE 1/2008
end der Konstruktionsphase mit unterschiedlichen<br />
Farben kennzeichnen lassen, was in schwierigen<br />
Planungsgebieten eine gute Kontrollmöglichkeit<br />
bietet. Die Eingabewerte können gleich bei der<br />
Konstruktion geprüft werden, da die Elemente direkt<br />
in der Zeichnung beschriftet werden, so dass<br />
auch hier eine dauerhafte Kontrolle stattfindet.<br />
Abb. 3: Ausschnitt aus der Achskonstruktion<br />
Über die Quickinfo werden – ohne separaten<br />
Befehl – an jeder Mausposition Station und Abstand<br />
zu den benachbarten Achsen angezeigt. Die Anzeige<br />
kann wahlweise für einzelne Achsen ein- bzw. ausgeschaltet<br />
werden und steht auch bei den anderen<br />
Objektdaten zur Verfügung.<br />
Die Layerverwaltung macht es möglich, die<br />
Achsen gemeinsam oder einzeln ein- und auszublenden.<br />
Über die Stildefinition der Achsen wird die<br />
Achsdarstellung festgelegt, aber auch auf welchem<br />
Layer sie liegen soll. Ein Anwendungsfall für verschiedene<br />
Achsstile ist beispielsweise die Variantenuntersuchung:<br />
Für jede Variante wird ein eigener<br />
Stil erzeugt, wobei unterschiedliche Layer vorgegeben<br />
werden. Nun können die Layer über den<br />
Layermanager ein- und ausgeschaltet werden.<br />
Gradienten<br />
Auch Gradienten können wie bisher in „Gradiente<br />
und Querprofil“ mit den bekannten Werkzeugen<br />
erstellt werden. Über den Gradiententransfer können<br />
alle in VESTRA erzeugten Gradienten aus dem<br />
Querprofilspeicher in die DWG-Datei gespeichert<br />
werden. Dadurch besteht auch hier Zugriff auf die<br />
umfangreichen <strong>Civil</strong> 3D-Darstellungsmöglichkeiten.<br />
Die Anzeige der Elemente mit verschiedenen Farben<br />
lässt sich auf dieselbe Art wie bei den Achsen lösen.<br />
Die Ausgabe des Höhenplans mit den Bändern kann<br />
ebenfalls über die Stile individuell eingestellt werden.<br />
So ist auch ein Höhenplan in Englisch oder<br />
Französisch kein Problem mehr.<br />
Die Konstruktion einer Gradiente direkt in der<br />
DWG-Datei bietet den Vorteil, bereits im Vorfeld<br />
Brückenbauwerke oder kreuzende Straßen in den<br />
Längsschnitt zeichnen zu können. In Kombination<br />
mit der farbigen Darstellung besteht während der<br />
Eingabe immer die Möglichkeit, die Konstruktion<br />
zu überprüfen. Da der Längsschnitt in derselben<br />
DWG-Datei erzeugt wird, können beim Entwurf<br />
der Gradiente auch Punkte im Lageplan gefangen<br />
werden, um so die richtigen Stationen zu erhalten.<br />
Die in <strong>Civil</strong> 3D erzeugten Gradienten können auf<br />
dem umgekehrten Weg über den Gradiententransfer<br />
an VESTRA übergeben werden, um dort den weiteren<br />
Querschnitt zu planen.<br />
PROFILE 1/2008<br />
Abb. 4: Gradientenkonstruktion mit Transferdialog<br />
Multiuser-Fähigkeit<br />
Immer häufiger ist es vor allem bei größeren<br />
Projekten notwendig, dass mehrere Ingenieure<br />
und Techniker gleichzeitig Projektarbeit leisten.<br />
Das setzt voraus, dass Planunterlagen immer aktuell<br />
gehalten werden. Eine entscheidende Hilfe bei<br />
der Projekt- und Dokumentenverwaltung bietet<br />
die so genannte Multiuser-Funktion. Welche Vorteile<br />
mit dieser Funktion für den Anwender entstehen,<br />
soll am Beispiel einer gemeinsamen Straßen-<br />
und Kanalplanung veranschaulicht werden: Da die<br />
Kanalplanung von den geplanten Straßenhöhen abhängig<br />
ist, sollte noch während die Straßenplanung<br />
in Bearbeitung ist, ein Kunstkörper-DGM zur<br />
Verfügung gestellt werden. Dieses wird von der<br />
Straßenplanung als vorläufiges Geländemodell per<br />
Datenreferenz geliefert. So lässt sich die Referenz für<br />
die Kanalplanung in eine eigene DWG-Datei holen.<br />
Nun kann mit diesem DGM gearbeitet werden,<br />
und die geplanten Kanalhöhen können sich darauf<br />
beziehen. Sobald eine Änderung des Kunstkörper-<br />
DGM gespeichert wird, erhält die Zeichnung mit<br />
der Datenreferenz einen Aufruf zum Abgleich.<br />
Dadurch wird das DGM in der Kanalzeichnung<br />
aktualisiert wie auch die Kanalplanung selbst.<br />
Sobald die Kanalplanung fertiggestellt ist, kann<br />
diese wiederum als Referenz in die Straßenplanung<br />
eingebunden werden. Das hat den Vorteil, dass<br />
Beschriftung und Darstellung über die Zeichnung<br />
der Straßenplanung gesteuert werden. Gerade beim<br />
Plotten zeigt sich dieser Nutzen, wenn unterschiedliche<br />
Maßstäbe erzeugt werden sollen.<br />
Diese Technik ist mit der bekannten externen<br />
Referenz unter AutoCAD vergleichbar. Der Unterschied<br />
besteht darin, dass bei der Datenreferenz auf<br />
einzelne Datenobjekte zugegriffen und nicht auf<br />
die komplette Zeichnung referenziert wird, was<br />
Übersicht und Bearbeitung enorm vereinfacht.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich<br />
die Plattform AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D und der Aufsatz<br />
VESTRA <strong>Civil</strong> 3D in idealer Weise ergänzen. Beim<br />
Einsatz dieser Kombination profitiert der Anwender<br />
von der Qualität der VESTRA-Berechnungen, ohne<br />
auf den Komfort der <strong>Civil</strong>-Darstellung verzichten<br />
zu müssen – unabhängig davon, ob die Daten im<br />
OKSTRA-, VESTRA- oder DWG-Format abgegeben<br />
werden.<br />
Multiuser bedeutet,<br />
dass mehrere Bearbeiter<br />
gleichzeitig an<br />
einem Projekt arbeiten<br />
können.<br />
Hinweis: VESTRA <strong>Civil</strong><br />
3D 008 ist ab Build 31<br />
auch für AutoCAD<br />
<strong>Civil</strong> 3D 009 freigegeben!<br />
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Sylvie Leiss ist<br />
European Marketing<br />
Communications<br />
Manager bei der<br />
Trimble Construction<br />
Division.<br />
VESTRA unterstützt die<br />
Ansteuerung von Baumaschinenunterschiedlicher<br />
Hersteller wie<br />
Trimble oder Topcon.<br />
Der Maschinensteuerungsexport<br />
erfolgt auf<br />
LandXML-Basis über<br />
eine bidirektionale<br />
Schnittstelle.<br />
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Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle –<br />
ein unverzichtbarer Zusatz<br />
Von Sylvie Leiss<br />
Die Integration aller Phasen des Bauablaufs ist heute Realität. Viele Erdbauunternehmen<br />
können durch die Nutzung automatischer Neigungs- und Höhenkontrolltechnologien<br />
ihren Vorsprung und Erfolg ausbauen. Sie erzielen nicht nur präzise<br />
Ergebnisse, sondern zugleich einen wirtschaftlichen Vorteil aufgrund ihrer gesteigerten<br />
Produktivität.<br />
Die Baubranche muss sich täglich neuen<br />
Herausforderungen stellen. Im Straßenwesen<br />
etwa ist eine ständige Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen,<br />
die Budgets für den Straßenausbau werden<br />
jedoch nicht erhöht. Durch Finanzierungsprojekte<br />
liegt nun auch öfters die Verantwortung beim<br />
Straßenbauunternehmer und nicht mehr alleine<br />
beim Straßeneigentümer. Straßen stellen Vermögenswerte<br />
dar, die genauso wie ein Geschäft verwaltet<br />
werden müssen. Hieraus ergibt sich für Bauunternehmen<br />
die Notwendigkeit, effizienter zu werden.<br />
Mehr Kunden denn je sowohl im privaten als auch<br />
im staatlichen Sektor verlangen mehr für ihr Geld.<br />
Die termingerechte Erfüllung von Verträgen ist ein<br />
entscheidender Faktor, der sich auch unter dem<br />
Strich bezahlt macht.<br />
Die Baubranche ist nicht mehr die konservative<br />
Industrie, die sie einmal war. Es besteht der<br />
Wunsch nach Innovationen. Der Einsatz von 3Dund<br />
lasergestützten Lösungen für Massenaushub,<br />
Baustellenvorbereitung, Feinplanie sowie Baustellenvermessung,<br />
Neigungs- und Höhenkontrolle verändert<br />
die Arbeitsabläufe. Es dreht sich alles um die<br />
Maschinensteuerung. Diese reicht von einfachen<br />
Systemen, bei denen Schnüre und Laser benötigt<br />
werden, bis hin zur hochgenauen dreidimensionalen<br />
Lösung.<br />
Abb. 1: Die Trimble Grade Control System (GCS)-<br />
Produktreihe kann auf zahlreichen Maschinen<br />
installiert werden – z. B. auf Raupen, Walzen,<br />
Gradern, Scrapern, Baggern. Eine einzige Plattform<br />
wird für die Reihe genutzt, und je nach Maschine<br />
und Anwendung kann der Bauunternehmer zwischen<br />
einer Reihe von Optionen wählen.<br />
Auf lasergestützte Display-Systeme ist immer<br />
noch Verlass und ihre Flexibilität und Vorteile<br />
müssen nicht mehr erklärt werden. Viele denken<br />
heute bei Maschinensteuerung an GPS oder<br />
ATS Total Station. Diese Systeme bestimmen die<br />
X-, Y- und Z-Koordinaten des Maschinenschilds<br />
und vergleichen die Daten mit dem zuvor geladenen<br />
Digitalen Geländemodell. Sollhöhe und<br />
Querneigung werden daraufhin für die aktuelle<br />
Position berechnet. Das Hydrauliksystem der<br />
Maschine steuert die Schildorientierung für die korrekte<br />
Abtrags-/Auftragsneigung und -höhe automatisch.<br />
Neigungs- und Höheninformationen werden<br />
zusammen mit der Schild- oder Löffelposition auf<br />
dem Display im Führerhaus angezeigt.<br />
Abb. 2: Bei großen Erdbauprojekten wie z. B.<br />
Dämmen, Bodensanierung, Infrastrukturprojekten<br />
oder Deponien werden die Maschinensteuerungssysteme<br />
gerne eingesetzt: hier das Trimble GCS900<br />
Grade Control System. Das System zeigt nicht nur<br />
aktuelle Einbauwerte, sondern auch Sperr- und<br />
Gefahrenzonen in Echtzeit an.<br />
Zwei Hauptkategorien von 3D-Höhen- und<br />
Neigungskontrollsystemen<br />
Bei den Satelliten-gesteuerten Maschinensteuerungssystemen<br />
hat der Maschinenführer Oberflächen-,<br />
Gefälle- und Kurvenbandinformationen im Führerhaus<br />
jederzeit vor Augen. Damit können umfangreiche<br />
Erdarbeiten und Massenaushub ohne Absteckpflöcke<br />
und Leitdrähte durchgeführt werden. Das<br />
Verfahren nutzt ein Netzwerk von Satelliten, die die<br />
Erde umkreisen. An beiden Seiten des Maschinenschilds<br />
sind Antennen angebracht, die die Signale<br />
empfangen. Der integrierte Empfänger berechnet<br />
mehrmals pro Sekunde die exakte 3D-Position. Die<br />
GNSS-Höhen- und Neigungskontrollsysteme können<br />
bis auf 30 mm genau sein.<br />
In Verbindung mit einer Totalstation kann die<br />
Genauigkeit für die präzise Feinplanierung auf<br />
± 5 mm erhöht werden. Für die genaue Feinplanie<br />
verfolgt die Totalstation automatisch ein am Schild<br />
der Maschine befestigtes Ziel. Die Totalstation übermittelt<br />
kontinuierlich die Positionswerte und überträgt<br />
diese Daten zum Rechner im Führerhaus, der<br />
dann die gewünschte Höhe und Neigung für diese<br />
Position ermittelt.<br />
Der Maschinenführer hat bei beiden 3D-Systemen<br />
alle Informationen des automatischen<br />
Höhen- und Neigungskontrollsystems direkt vor<br />
sich. Ein Rechner im Führerhaus bestimmt die genaue<br />
Position der Schildkanten. Er vergleicht diese<br />
Positionen mit der Sollhöhe und berechnet daraufhin<br />
den erforderlichen Auf- oder Abtrag. Die<br />
PROFILE 1/2008
Planungsinformationen werden auf dem Bildschirm<br />
in Planansicht, Querprofilansicht oder als Text und<br />
auf einer Lichtbalkenanzeige dargestellt. Die Lichtbalkenanzeige<br />
für die manuelle Steuerung führt<br />
den Maschinenführer bei der Fahrt entlang eines<br />
definierten Kurvenbandes „auf Höhe” und „in<br />
Richtung”. Bei automatischer Steuerung werden die<br />
Auf- und Abtragswerte zur Ventilsteuerung für die<br />
automatische Schildkontrolle verwendet.<br />
Die wenigen Hersteller (wie Trimble, Topcon und<br />
Leica), die sich auf Vermessungs- und Positionierungssysteme<br />
spezialisiert haben, führen regelmäßig auch<br />
neue verfeinerte Systeme und Techniken ein.<br />
Abb. 3: Beim Einsatz des Trimble GCS900 Grade<br />
Control System auf Raupen oder Gradern wird<br />
Erdreich schneller als je zuvor verbaut – auch bei<br />
komplexen Entwurfsvorgaben.<br />
Die jüngste Neuheit von Trimble stellt die<br />
Universal Total Station (UTS) dar. Die leistungsstarken<br />
neuen Trimble SPS730- und SPS930-Universaltotalstationen,<br />
die nun über Servo-, Autolock-,<br />
Robotic-, reflektorlose (DR) und ATS-Betriebsarten<br />
verfügen, decken alle Aufmaß- und Absteckarbeiten,<br />
reflektorlosen Messungen und Maschinensteuerungsanforderungen<br />
am Bau ab – alle Funktionen in<br />
einem extrem genauen Instrument! Die Universaltotalstationen<br />
mit exklusiven MagDrive-Servomotoren<br />
bieten eine genaue Zielverfolgung mit<br />
schnellen Ansprechzeiten für eine leistungsfähige<br />
automatische Maschinensteuerung. Die einzigartige<br />
Trimble MultiTrack-Zielverfolgung erlaubt<br />
die Erfassung und Verfolgung aktiver und passiver<br />
Prismen einschließlich des aktiven Trimble MT900-<br />
Maschinenprismas. Das System bietet dank dieser<br />
Technik selbst bei starken Vibrationen und Hindernissen<br />
auf der Baustelle eine beispiellos zuverlässige<br />
Zielverfolgung und erfasst jederzeit den richtigen<br />
Reflektor. Kostspielige Erfassungsfehler und<br />
Nacharbeiten werden vermieden, Maschinenführer<br />
können Erdreich schneller nach Vorgabe verbauen<br />
und produktiver arbeiten.<br />
Die neue GCS-Produktreihe von Trimble bietet<br />
eine Vielzahl flexibler und komplett aufrüstbarer<br />
Systeme. Dank der CAN BUS-Architektur<br />
können Sie je nach Arbeitsanforderung problemlos<br />
Sensoren zum System hinzufügen. Über den erweiterbaren<br />
CAN BUS-Kabelbaum lässt sich ein<br />
System mit einem Sensor schnell zu einer 3D-Multifunktionslösung<br />
ausbauen. Egal, ob Sie Bagger für<br />
den Massenaushub, Raupen oder Scraper für großräumige<br />
Erdarbeiten, Grader für die Feinplanie oder<br />
seit neuestem sogar Walzen für die Bearbeitung<br />
ausgebrachter Materialschichten einsetzen: Diese<br />
Systeme können auf zahlreichen Maschinen instal-<br />
PROFILE 1/2008<br />
liert werden. Sie nutzen eine einzige Plattform und<br />
können dennoch stets die beste Option für die einzelnen<br />
Maschinen und Anwendungen auswählen.<br />
Abb. 4: Die Einhaltung der knappen Einbautoleranzen<br />
ist mit dem Einsatz eines Trimble<br />
GCS900 Grade Control System jederzeit gegeben.<br />
Nach der millimetergenauen Feinplanie lassen sich<br />
Abschluss- und Tragschichten in kürzerer Zeit genauer<br />
ausbringen, Materialkosten sinken auf ein<br />
Minimum.<br />
Mit Hilfe der fortschrittlichen Technologie werden<br />
die Entwurfsdaten aus dem Büro direkt ins<br />
Führerhaus übertragen. Maschinenführer können<br />
damit komplexe Entwürfe wie z. B. vertikale<br />
Kurven, Übergänge, überhöhte Kurven und komplizierte<br />
Baustellenvorgaben ganz ohne Absteckpflöcke,<br />
Schnüre und Lagepläne nach Vorgabe erstellen. Da<br />
die Daten vor Ort zur Verfügung stehen, kann der<br />
Polier oder Maschinenführer schnell eine neue<br />
Neigung oder Planumshöhe vom Führerhaus aus<br />
eingeben, ohne dass zuerst Pflöcke eingeschlagen<br />
oder neu positioniert werden müssen.<br />
Abb. 5: Trimble CB430-Steuerbox, Grafikdisplay für<br />
konventionelle und 3D-Steuerung<br />
Die Vorteile solcher Maschinensteuerungssysteme<br />
liegen auf der Hand: Standzeiten für die Vermessung<br />
oder Gefälleprüfung entfallen, und so kann der<br />
Maschinenführer sowohl schneller als auch produktiver<br />
arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht die<br />
Präzision, die diese Technologien bieten, einen geringeren<br />
Materialaufwand, bessere Kostenvoranschläge,<br />
geringere Nachbearbeitungen und bei Bedarf die<br />
Fortsetzung der Arbeiten auch nach Einbruch der<br />
Dunkelheit.<br />
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Franz-Josef Knelangen<br />
M. A. ist als Abteilungsleiter<br />
Dokumentation<br />
bei <strong>AKG</strong> verantwortlich<br />
für die Software-<br />
Dokumentation sowie<br />
für die Lokalisierung der<br />
<strong>AKG</strong>-Programme.<br />
ISO 32000 ist die<br />
Nummer, unter dem<br />
das bisherige PDF-<br />
Format der Firma<br />
Adobe als offener,<br />
weltweiter Standard<br />
bei der ISO geführt<br />
wird.<br />
Imperial nennt man<br />
das angloamerikanische<br />
Maßsystem,<br />
das auf Zoll als Grundeinheit<br />
beruht.<br />
Bidirektionale<br />
Links sind Links<br />
(Verweise), die in<br />
beide Richtungen<br />
funktionieren. Wenn<br />
Sie einen Verweis von<br />
„A“ nach „B“ anlegen,<br />
wird automatisch ein<br />
Verweis von „B“ nach<br />
„A“ angelegt.<br />
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Digitaler Planungsordner 2.0<br />
Von Franz-Josef Knelangen M. A.<br />
In technologisch neuem Gewand, aber mit altbewährten Tugenden präsentiert<br />
sich der Digitale Planungsordner „OKview .0“: komplett in .NET entwickelt, mit<br />
modernen Multifunktionsleisten (Ribbons), die alle wichtigen Funktionen übersichtlich<br />
zur Verfügung stellen. Basis ist und bleibt das PDF-Format, das gerade dabei ist,<br />
zum herstellerunabhängigen ISO-Standard (ISO 3 000) zu werden.<br />
Entwicklungsgrundsätze der neuen Version<br />
Bei der Neuentwicklung von OKview 2.0 haben wir<br />
uns von folgenden Grundsätzen leiten lassen:<br />
• PDF – das neue ISO 32000 – ist und bleibt<br />
Quell- und Ausgabeformat.<br />
• Die für einen Digitalen Planungsordner notwendigen<br />
Funktionen gehen über die Möglichkeiten<br />
von Adobe Acrobat hinaus. Deshalb<br />
wurden sowohl das Autorensystem als auch<br />
der Viewer zur Anzeige des Digitalen Planungsordners<br />
in .NET-Technologie neu entwickelt.<br />
• Das vom OKSTRA und von OKview 1.4 her<br />
bewährte Prinzip – das gesamte Projekt in einer<br />
einzigen geschützten PDF-Datei auf der Projekt-<br />
CD oder einem USB-Stick – wurde beibehalten.<br />
• Alle Struktur- und sonstigen Dateien liegen als<br />
wohlgeformte XML-Dateien vor – klein, lesbar<br />
und elektronisch gut zu verschicken.<br />
OKview 2.0 ist, was Funktionsumfang, Skalierbarkeit<br />
und Bedienbarkeit angeht, ein echter Meilenstein<br />
in der Entwicklung Digitaler Planungsordner.<br />
OKview 2.0 besteht aus zwei Programmen: aus<br />
dem Autorensystem, mit dem der Digitale Planungsordner<br />
erstellt wird, und aus dem Viewer, mit dem<br />
der Digitale Planungsordner angezeigt wird.<br />
Volle PDF-Funktionalität ohne Acrobat<br />
Die erste Neuerung bemerken Sie schon bei der<br />
Installation: Es wird keine Acrobat-Version mehr<br />
abgefragt. Wenn auf Ihrem Rechner kein Acrobat<br />
installiert ist, wird auf Wunsch ein Freeware-PDF-<br />
Drucker mit installiert, mit dem Sie Dokumente<br />
und Pläne ins PDF-Format konvertieren können.<br />
Mit zwei Klicks zur Projektstruktur<br />
OKview 2.0 stellt Ihnen beim Anlegen Digitaler<br />
Planungsordner die vorgegebenen amtlichen<br />
Ordnerstrukturen zur Verfügung (RE-Original, RE-<br />
Varianten, länderspezifische Varianten). Darüber hinaus<br />
steht es Ihnen frei, Abweichungen, Änderungen<br />
und Ergänzungen in der Projektstruktur vorzunehmen<br />
oder Ihr Projekt komplett individuell zu strukturieren.<br />
Wenn Ihr Auftraggeber von Ihnen fordert,<br />
zwischen der Nummer 2.2 und 2.3 eine Nummer<br />
„V (a)“ einzufügen: kein Problem mit OKview 2.0.<br />
Anschließend speichern Sie die Struktur als Vorlage<br />
ab, so dass sie Ihnen beim nächsten Projekt sofort<br />
zur Verfügung steht.<br />
Per Mausklick stellt OKview 2.0 die Projektstruktur<br />
als Ordnerstruktur auf Ihrer Festplatte bereit. Dorthin<br />
können Sie die Quelldokumente für Ihren<br />
Digitalen Planungsordner gleich richtig einsortieren.<br />
OKview spricht Ihre Sprache<br />
Als .NET-Anwendung ist OKview 2.0 so programmiert,<br />
dass die Sprache der Benutzeroberfläche<br />
einfach umgeschaltet werden kann: Deutsch oder<br />
Englisch je nach Bedarf. Diese Umschaltung ist im<br />
Autorensystem und im Viewer möglich.<br />
OKview-Projekte können – unabhängig von der<br />
eingestellten Sprache – wahlweise mit metrischer<br />
oder imperialer Bemaßung versehen werden, so<br />
dass Ihr amerikanischer Geschäftspartner sein Six<br />
Foot Four gleich sehen kann und nicht erst mühsam<br />
umrechnen muss (in diesem Fall 193,04 cm).<br />
Benutzergruppen per Passwort schützen und<br />
zur Laufzeit umschalten<br />
In OKview 2.0 können Sie bis zu acht verschiedene<br />
Benutzergruppen namentlich benennen und festlegen.<br />
Die Benutzergruppen können standardmäßig<br />
Rechte für neu hinzugefügte Dokumente erhalten.<br />
Benutzergruppen können entweder einen<br />
gemeinsamen Planungsordner verwenden, wobei<br />
die Rechte per Passwort umgeschaltet werden<br />
(auch während der Digitale Planungsordner gerade<br />
läuft!), oder es kann pro Benutzergruppe ein eigener<br />
Planungsordner erstellt werden, der nur die<br />
für die Gruppe zutreffenden Dokumente enthält<br />
(Kompatibilitätsmodus OKview 1.4).<br />
Dateien hinzufügen leichtgemacht<br />
Die benötigten Dateien ziehen Sie einfach per Drag<br />
& Drop an die gewünschte Stelle im Projekt. Dabei<br />
können Sie gleich Maßstäbe festlegen oder aus der<br />
Grafik ermitteln. Sie wissen nicht, ob Sie die richtige<br />
Datei „erwischt“ haben? Ein Klick auf die Vorschau-<br />
Schaltfläche zeigt Ihnen den Inhalt der Datei vor<br />
dem Hinzufügen an.<br />
Wenn Sie Ihre Dateien z. B. „Lageplan_Blatt_2_<br />
1_5000.pdf“ nennen, fügt OKview 2.0 die Datei automatisch<br />
unter dem Namen „Lageplan Blatt 2“ mit<br />
dem Maßstab 1:5000 dem Projekt hinzu.<br />
OKview 2.0 setzt Maßstäbe<br />
Jeder im Digitalen Planungsordner enthaltene Lageplan,<br />
Höhenplan oder Querprofilplan kann mit<br />
einem Maßstab versehen werden. Bei überhöhten<br />
Plänen sind unterschiedliche vertikale/horizontale<br />
Maßstäbe möglich. Wenn eine Datei über keine<br />
Maßstabsangabe verfügt, kann der Maßstab auch<br />
durch Abgreifen einer bekannten Strecke im Plan<br />
selbst ermittelt werden.<br />
Bidirektionale (a>b und b>a) und Mehrfach-<br />
Verweise (1:n)<br />
Einer der Meilensteine in OKview 2.0 bildet die intelligente<br />
Verwaltung von Verweisen (Links): Nicht<br />
nur werden alle erstellten Verweise automatisch bidirektional<br />
angelegt (von der Quelle zum Ziel<br />
PROFILE 1/2008
und umgekehrt), sondern es sind auch Mehrfach-<br />
Verweise (1:n) möglich, z. B. von einem Eigentümer<br />
zu all seinen Flurstücken auf dem GE-Plan.<br />
Verwaiste Verweise?<br />
Sie erhalten eine neue Fassung des Erläuterungsberichts<br />
für Ihren eigentlich schon fertigen Digitalen<br />
Planungsordner. Leider ist er eine Seite länger geworden,<br />
und alle Verweise stimmen nicht mehr.<br />
OKview 2.0 bietet Ihnen hier die Möglichkeit, die<br />
Verweise anzupassen.<br />
Verweise identifizieren? Ein Klick genügt<br />
Gerade in umfangreichen Projekten kann es eine<br />
Vielzahl von Verweisen geben. OKview 2.0 unterstützt<br />
Sie bei der Identifizierung zweifach: Per<br />
Mausklick können Sie den Gliederungsbaum auf der<br />
linken Bildschirmseite durch eine Liste der Verweise<br />
ersetzen, die direkt anspringbar sind. Außerdem haben<br />
Sie, auch nachträglich, die Möglichkeit, Ihren<br />
Verweisen „sprechende Namen“ zu geben und so das<br />
Auffinden zu erleichtern.<br />
Start- und Zielpunkte von Verweisen separat<br />
erfassen<br />
Sie verknüpfen z. B. alle Flurstücksfähnchen im GE-<br />
Plan mit der zugehörigen Eigentümer-Information<br />
im GE-Verzeichnis – ohnehin eine zeitraubende<br />
Tätigkeit. Damit Sie nicht dauernd zwischen diesen<br />
beiden Dokumenten hin- und herspringen müssen,<br />
bietet Ihnen OKview 2.0 die Möglichkeit, zunächst<br />
alle Startpunkte der Verweise im GE-Plan en<br />
bloc anzulegen und anschließend die Ziele im GE-<br />
Verzeichnis ebenso en bloc zuzuweisen.<br />
Verweise aus bestehenden PDF-Dokumenten<br />
übernehmen<br />
Längere Dokumente im PDF-Format verfügen<br />
oft über Verweise vom Inhaltsverzeichnis (z. B.<br />
Microsoft Word) oder gar von Index-Einträgen<br />
(z. B. Adobe FrameMaker) zur entsprechenden Text-<br />
PROFILE 1/2008<br />
Abb. 1: Mehrfachfenster in OKview<br />
stelle. Diese internen Verweise in Ihren Quell-PDF-<br />
Dokumenten können Sie in OKview 2.0 einfach per<br />
Mausklick übernehmen.<br />
Planungsordner erstellen mit automatischer<br />
Prüfung<br />
Sind alle Projektdateien vorhanden und alle notwendigen<br />
Verweise gesetzt, können die Dateien für<br />
den Digitalen Planungsordner erstellt werden. Dabei<br />
prüft das Programm, ob alle Voraussetzungen für<br />
das Erzeugen erfüllt sind: Alle Dateien vorhanden?<br />
Alle Passwörter gesetzt? Dann werden per Mausklick<br />
alle Dateien erstellt, die zum Brennen auf eine CD/<br />
DVD bzw. zum Kopieren auf einen USB-Stick erforderlich<br />
sind.<br />
Anwender in reglementierten<br />
IT-Umgebungen<br />
In manchen Abteilungen bzw. Dienststellen sind<br />
PCs aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Wenn die<br />
PCs Ihrer Auftraggeber so organisiert sind, stellt<br />
OKview 2.0 auf Wunsch notwendige Windows-<br />
Updates zur Verfügung. Ist ein Update nicht möglich/gewünscht,<br />
werden zusätzlich eine „offene“<br />
PDF-Datei (mit den Rechten der jeweiligen Benutzergruppe)<br />
und ein Acrobat Reader mit auf die Projekt-<br />
CD/den USB-Stick kopiert.<br />
Auch der Viewer ist komplett in .NET programmiert<br />
und profitiert von allen Vorteilen, die daraus<br />
erwachsen: Multifunktionsleisten (Ribbons), umschaltbare<br />
Oberfläche usw. Darüber hinaus bietet<br />
der Viewer folgende neue bzw. erweiterte Funktionen:<br />
Mehrfache Ansichten (oben/unten oder links/<br />
rechts)<br />
OKview 2.0 ermöglicht es, den Grafik-Bereich zu<br />
teilen und z. B. im oberen Bereich einen GE-Plan<br />
anzuzeigen und gleichzeitig im unteren Bereich den<br />
entsprechenden Ausschnitt aus dem GEV (vergleiche<br />
Abbildung 1). Natürlich werden die Ausschnitte<br />
automatisch synchronisiert und Verweise automatisch<br />
im anderen Anzeigebereich dargestellt. Die<br />
übliche horizontale Teilung des Grafik-Bereiches<br />
(oben/unten) kann, z. B. zur Verwendung mit 16:9-<br />
Bildschirmen, in eine vertikale Teilung (links/rechts)<br />
umgeschaltet werden.<br />
Messen und Kommentieren<br />
OKview 2.0 verfügt über sehr präzise Werkzeuge,<br />
um Strecken und Flächen zu messen. Und auch<br />
hier liegt, wie so oft, die Benutzerfreundlichkeit im<br />
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Abb. 2: Jetzt möglich: maßstäbliches Ausdrucken von Planausschnitten<br />
Detail: rechte Maustaste „Fläche schließen“ schließt<br />
die gemessene Fläche oder rechte Maustaste „Notiz<br />
aus Messung erstellen“ erstellt eine Notiz, die die<br />
Daten der aktuellen Messung bereits im Text enthält.<br />
100 Prozent sind nicht immer 100 Prozent<br />
Vergrößern Sie im Grafikprogramm Ihres Vertrauens<br />
einmal eine A4-Grafik, die der Auflösung Ihres<br />
Bildschirms (meist 96 oder 120 dpi) entspricht, auf<br />
100 Prozent und halten Sie ein DIN A4-Blatt daneben.<br />
Das Ergebnis könnte Sie überraschen. Deshalb<br />
haben Sie in OKview 2.0 die Möglichkeit, Ihren<br />
Bildschirm so zu kalibrieren, dass Anspruch und<br />
Wirklichkeit deckungsgleich sind.<br />
Maßstabsetzend auch beim Drucken<br />
OKview 2.0 erfüllt einen in der Praxis oft geäußerten<br />
Wunsch, nämlich die Weitergabe von<br />
Planausschnitten als maßstäbliche Ausdrucke: Nach<br />
Aufruf der Funktion verwandelt sich der Mauszeiger<br />
in ein Seiten-Rechteck, dass Sie auf dem Plan platzieren<br />
können. In der Vorschau können Sie sich den<br />
Ausschnitt ansehen. Ein Maßstab, der Projektname<br />
und ein freier Bemerkungstext werden mit ausgedruckt<br />
(vergleiche Abbildung 2).<br />
Kommentare schreiben, erhalten, revidieren,<br />
ins Projekt übernehmen<br />
OKview 2.0 unterstützt Review-Workflows durch die<br />
Möglichkeit, im Viewer Kommentare zu erstellen.<br />
Mit einer Benutzerverwaltung können auch in einer<br />
Dienststelle die Kommentare mehrerer Bearbeiter<br />
eindeutig zugeordnet werden. Kommentare können<br />
nicht nur im Original eingeblendet werden, sondern<br />
auch ins Originaldokument übernommen werden<br />
(beim nächsten Mal erhalten alle diese Kommentare<br />
als Teil des Digitalen Planungsordners).<br />
Machen Sie sich Ihr eigenes Bild von den faszinierenden<br />
Möglichkeiten der Präsentation Ihrer<br />
Tiefbauprojekte mit dem Digitalen Planungsordner<br />
OKview 2.0. Eine kostenlose Testversion können Sie<br />
sich auf unserer Website herunterladen. Anwender<br />
der Landesbehörden, die VESTRA PRO im Einsatz<br />
haben, brauchen keine Testversion herunterzuladen:<br />
OKview 2.0 steht mit Build 30 von VESTRA PRO aus<br />
der Verwaltungsplattform heraus zur Verfügung.<br />
Durchweg positiv wurde der neue Digitale Planungsordner auf unseren Roadshows aufgenommen, die<br />
deutschlandweit zu Beginn des Jahres in einigen Städten durchgeführt wurden. Bei den <strong>AKG</strong>-Roadshows<br />
können Sie unsere Applikationen „in Aktion“ erleben. Bei dieser informationsorientierten Veranstaltungsreihe<br />
werden aufkommende Fragen sofort und ohne Umwege beantwortet sowie Anwendungsbeispiele aus der<br />
Tiefbaupraxis ausführlich erörtert. Begrüßen durften wir zahlreiche Besucher aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen: Gleis- und Tiefbau, öffentliche Hand, Geoinformationswesen, Wasserwirtschaft und Hochschulen.<br />
Wir wollen uns an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern herzlich bedanken. Die Veranstaltungsreihe<br />
wird selbstverständlich fortgesetzt, die Termine sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie rechtzeitig<br />
auf unserer Internetseite.<br />
PROFILE 1/2008
KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an<br />
Von Dipl.-Math. Ulrich Reinhardt<br />
KOSTRA, das offizielle Programm der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />
zur Kostenberechnung im Straßenbau nach AKS 8 , beinhaltet seit neuestem ein<br />
RAB-ING-Modul zur Erstellung einer Kostenberechnung für Bauwerksentwürfe.<br />
Ein guter Anlass, einen Blick auf die aktuelle Version 9 und ihre Weiterentwicklung<br />
zu werfen. Dipl.-Math.<br />
Ulrich Reinhardt ist<br />
Die RAB-ING ist von der AKS abhängig. Diese<br />
fundamentale Tatsache äußert sich in einer<br />
ähnlich aufgebauten Struktur mit Formblättern<br />
A1, A2, A3 sowie D und E. Auch der Inhalt der<br />
Formblätter ähnelt sich und der Katalog der<br />
Leistungsbeschreibungen hat ein analoges Nummerierungsschema:<br />
Leistungen für Brückenbauwerke<br />
beginnen mit einer 4, Stützwände mit 5, Tunnel<br />
mit 6 und sonstige Bauwerke mit der 7. So lag es<br />
nahe, dass bereits etliche Kunden den Wunsch geäußert<br />
hatten, mit dem primär AKS-orientierten<br />
Programm KOSTRA auch RAB-ING-Kostenberechnungen<br />
erstellen zu können.<br />
RAB-ING<br />
Zuerst wurde die Erfassung des Leistungskataloges<br />
realisiert, der im Gegensatz zur AKS außer den<br />
Gliederungstexten keine vorgegebenen Positionen<br />
kennt. Mit hineingenommen wurde hier die bewährte<br />
Erfassung von Stützpreisen, um bei wiederkehrenden<br />
Positionen sofort Preise zur Verfügung<br />
zu haben. Als zweiter Schritt erfolgte dann die<br />
Erfassung eines Projektes sowie Berechnung und<br />
Ausdruck der Daten. Die Besonderheiten der RAB-<br />
ING (nur ein Teil, keine Formblätter C und D etc.)<br />
wurden alle berücksichtigt und schlagen sich in teilweise<br />
komplett neuen Dialogen nieder.<br />
Abb. 1: Neuerfassung eines RAB-Projektes<br />
Verwaltungskosten<br />
Die anteilige Ermittlung von Verwaltungskosten bildet<br />
für Landesbehörden und den Bund einen wichtigen<br />
Aspekt der Kostenberechnung. Solch ein prozentualer<br />
Anteil an bestimmten Teilen repräsentiert<br />
Kosten, die nicht direkt beim Bau einer Maßnahme<br />
„verbaut“ werden, sondern in der Verwaltung selbst<br />
anfallen. In KOSTRA können diese definiert und<br />
separat ausgewiesen werden. Selbst die Aufteilung<br />
auf mehrere Beteiligte ist möglich, wie Abbildung 2<br />
illustriert.<br />
PROFILE 1/2008<br />
Abb. 2: Verteilung von Verwaltungskosten<br />
Weiteres<br />
Als weitere kleine Neuerung gibt es nicht nur das<br />
Formblatt K, das teilorientiert die Kosten für alle<br />
Beteiligten ausweist, sondern für jeden Kostenbeteiligten<br />
ein separates Blatt KE. Dieses enthält wie<br />
zu erwarten genau die Kosten, die dem Beteiligten<br />
zugeordnet sind. Damit lassen sich schnell Anfragen<br />
der Art „Wie viel muss ich zahlen und wie entstehen<br />
die Zahlen im Detail?“ beantworten.<br />
Schließlich wurde das starre Katalogkonzept gelockert.<br />
Während bisher die Katalognamen insgesamt<br />
festlagen, kann nun für jeden einzelnen Katalog der<br />
zu verwendende ausgewählt werden. Hierzu werden<br />
jeweils alle in der Installation befindlichen in<br />
einem Klappfeld angeboten. Die Benutzung eines<br />
im Netz oder in einem anderen Verzeichnis stehenden<br />
Kataloges ist auch möglich. Als i-Punkt ist sogar<br />
der Katalogwechsel zur Laufzeit realisiert, was<br />
manchen Neustart erspart.<br />
Ausblick<br />
Der Blick auf die Weiterentwicklung des Programms<br />
zeigt für die nächste Version, die wie üblich<br />
zum Jahresende zu erwarten ist, eine Komplettüberarbeitung<br />
der Druckvorschau. Geplant ist<br />
eine Seitenansicht mit der Möglichkeit, bestimmte<br />
Formblätter direkt anzusteuern, eine Auswahl aller<br />
Blätter, das Drucken von Seitenbereichen sowie<br />
das Zoomen in den Blättern, um auch Details vor<br />
dem Druck prüfen zu können. Zu guter Letzt werden<br />
die Textformatierungen variabler gestaltet sein,<br />
um wichtige Textpassagen durch Fettdruck hervorzuheben.<br />
Obwohl es schon lange existiert, hält das Programm<br />
KOSTRA Schritt mit den aktuellen<br />
Anforderungen einer sich ständig ändernden<br />
Rechnerwelt und bietet dem Anwender die Sicherheit<br />
eines offiziellen Programmes der BASt.<br />
Entwicklungsleiter<br />
der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH für<br />
VESTRA.<br />
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Dipl.-Ing.<br />
Bernd Jurkowski ist bei<br />
der Ingenieurbüro Vössing<br />
GmbH tätig.<br />
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Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak<br />
Von Dipl.-Ing. Bernd Jurkowski<br />
Schätzungen der UNHCR (The UN Refugee Agency) zufolge fehlt rund 0 Prozent<br />
der Iraker der Zugang zu einer angemessenen Trinkwasserversorgung, 80 Prozent<br />
müssen ohne funktionierende Sanitäranlagen auskommen. Diese Probleme finden<br />
sich auch in der Stadt Erbil im autonomen Irakisch-Kurdistan, wo dringend<br />
ein neues Abwassersystem benötigt wird. Mit der Planung eines Abwassernetzes<br />
nach europäischem Standard wurde das Ingenieurbüro Vössing GmbH betraut.<br />
Ein schwieriges Unterfangen, das eine große Herausforderung darstellte, da aktuelles<br />
Kartenmaterial nicht zur Verfügung stand. Dennoch wurde eine überzeugende<br />
Lösung gefunden, die der folgende Artikel vorstellt.<br />
Das Ingenieurbüro<br />
Das Ingenieurbüro Vössing wurde 1980 gegründet<br />
und ist deutschlandweit auf 13 Standorte verteilt. An<br />
vielen wichtigen Infrastrukturprojekten des Fern-<br />
und Regionalverkehrs haben Experten des Hauses<br />
Vössing mitgewirkt; das Leistungsspektrum reicht<br />
dabei vom ersten Gutachten über die Begleitung der<br />
Planungs- und Realisierungsphase in allen Ingenieurdisziplinen<br />
bis hin zur Inbetriebnahme.<br />
Spezialgebiete wie Stadtentwicklung, Infrastrukturanalyse<br />
und Public Private Partnership (PPP) sind<br />
einige der neueren Geschäftsfelder, die derzeit aktuell<br />
im Unternehmen auf- und ausgebaut werden.<br />
Im Laufe von 27 Jahren, in denen die Firma besteht,<br />
haben Vössing-Ingenieure mehr als 5.000 Projekte<br />
in über 15 Ländern der Welt abgewickelt.<br />
Der Auftrag im Irak<br />
Als sich Mitarbeiter des Ingenieurbüros Vössing<br />
erstmalig im Jahre 2004 auf den Weg nach Erbil,<br />
der Hauptstadt von Kurdistan/Irak machten, befand<br />
sich die Baubranche in Deutschland in einer<br />
Rezessionsphase. Aus diesem Grunde hatte<br />
die Beschaffung von Aufträgen, auch im Ausland,<br />
höchste Priorität.<br />
Was man in Erbil vorfand, war eine dicht bevölkerte<br />
Großstadt mit einer Unmenge an Autos<br />
und dramatischen hygienischen Verhältnissen in<br />
Kombination mit hohen Temperaturen.<br />
Da sich das Land im Kriegszustand befand, war<br />
das eigene Sicherheitsbedürfnis sehr groß. Allerdings<br />
stellte sich ein Gefühl der Gefährdung im weitestgehend<br />
friedlichen Norden der autonomen Region<br />
Kurdistan nicht ein.<br />
Die unzumutbaren hygienischen Zustände – Abwasserentsorgung<br />
und -behandlung sind nicht vorhanden<br />
– machen den Bau eines Abwassersystems<br />
und einer Kläranlage bzw. Abwasserbehandlungsanlage<br />
auch für die Stadt Erbil zu einer dringlichen<br />
Aufgabe. Eine Anlage dieser Art hat die Aufgabe,<br />
Abwasser so zu behandeln, dass wieder Brauchwasser<br />
oder sogar Wasser in Trinkwasserqualität am Ende<br />
des Reinigungsprozesses zur Verfügung steht. Dazu<br />
ist es erforderlich, das Abwasser der gesamten<br />
Stadt zu sammeln und zur Abwasserbehandlungsanlage<br />
zu transportieren. Dieses Netz musste für<br />
die gesamte Stadt mit ihrer heutigen Bevölkerung<br />
von ca. 1.000.000 Menschen neu geplant werden.<br />
Diese Planung war Auftrag und Aufgabe, die<br />
den Vössing-Ingenieuren gestellt wurde. Es sollten<br />
eine Kläranlage nach europäischem Standard und<br />
ein Abwassernetz als Trennsystem möglichst im<br />
Freispiegelgefälle geplant werden, das alle Haushalte<br />
der heutigen Stadt erfasst und darüber hinaus das<br />
Wachstum dieser Stadt bis zum Jahre 2035 berücksichtigt.<br />
Die Bevölkerung wird auf 2,4 Millionen<br />
Einwohner prognostiziert.<br />
Abb. 1: Reiseroute nach Erbil<br />
Abb. 2: Luftbild Erbil mit Zitadelle<br />
Mit der Zusage, alle Grunddaten – inklusive vorhandener<br />
Vermessungsdaten – zu erhalten, konnte<br />
die Sammlung der erforderlichen Daten begonnen<br />
werden.<br />
Neben allen anderen Grunddaten stellte die<br />
Vermessung der Millionenstadt die wichtigste Basis<br />
für eine planerische Lösung des Abwassersystems<br />
PROFILE 1/2008
dar. Die Beschaffung solcher Daten war das<br />
Hauptziel der anfänglichen Aktivitäten. Zu diesem<br />
Zeitpunkt ahnte jedoch niemand, dass für die<br />
gesamte Stadt nur zwei Festpunkte in Form von<br />
Höhenbolzen im Osten und Westen der Stadt existierten.<br />
Vermessungsdaten europäischen Standards<br />
lagen nicht einmal ansatzweise vor. Der Grund bestand<br />
darin, dass zu Zeiten Saddam Husseins der<br />
Besitz von Kartenmaterial unter Todesstrafe gestellt<br />
war.<br />
Angesichts dieser Situation musste eine umfassende<br />
Neuvermessung der Stadt mit einer Genauigkeit<br />
von +- 10 cm durchgeführt werden. Problematisch<br />
war dabei, dass die Arbeit (durchgeführt mit<br />
klassischen Methoden) mehrere Monate in Anspruch<br />
genommen hätte. Der Auftraggeber verlangte<br />
jedoch alle Zwischenergebnisse in Form einer<br />
Vorplanung als Voraussetzung für eine vereinbarte<br />
Abschlagszahlung.<br />
Da aktuelle Karten nicht zur Verfügung standen,<br />
blieben nur Satellitenbilder. Diese lagen in Google<br />
Earth in vertretbar guter Qualität vor, allerdings erfüllten<br />
nicht alle die geforderte Genauigkeit. Eine<br />
Anfrage bezüglich Kartenmaterials beim amerikanischen<br />
Militär blieb ohne Ergebnis.<br />
Erschwerend kam hinzu, dass ein geeignetes<br />
Höhenmodell für die Vorplanung fehlte. Zur Verfügung<br />
stand lediglich ein veraltetes Messtischblatt<br />
der Stadt Erbil aus dem Jahre 1973 mit einem Koordinatensystem<br />
und mit Höhenschichtlinien.<br />
Abb. 3: Messtischblatt mit Höhenschichtlinien der<br />
Stadt Erbil aus dem Jahre 1973<br />
Damit war endlich eine prinzipielle topographische<br />
Basis gefunden. Im nächsten Schritt mussten<br />
nun moderne Satellitenbilder mit den Höhenschichtlinien<br />
eines alten Messtischblattes zusammen<br />
digital verarbeitet werden.<br />
Arbeiten mit VESTRA PRO<br />
Die Übernahme der Satellitenbilder in das System<br />
VESTRA PRO ging in mehreren Schritten vor<br />
sich, beginnend mit dem Export einer Vielzahl<br />
von Einzelbildern aus Google Earth. Dafür wurde<br />
eine entsprechende Menge von Kamerapositionen<br />
auf einer Höhe von 500 Metern fixiert (vergleiche<br />
Abbildung 4).<br />
PROFILE 1/2008<br />
Abb. 4: Zusammensetzung der „Placemarks“<br />
Die Festlegung dieser Höhe erfolgte mit dem<br />
Zweck, eine möglichst gute Bodenauflösung zu<br />
erhalten. Danach wurde Bild für Bild als JPEG-<br />
Datei erfasst und im Anschluss mit einem externen<br />
Bildverarbeitungsprogramm wieder zu größeren<br />
Blöcken zusammengefügt, die wiederum als<br />
JPEG-Dateien exportiert wurden.<br />
Die entstandenen Blöcke konnten nun in<br />
VESTRA PRO importiert und über die Eckkoordinaten<br />
grob entzerrt bzw. georeferenziert<br />
werden. Die aufgrund der unberücksichtigten<br />
Erdkrümmung und unvermeidbaren Ungenauigkeiten<br />
entstandenen Klaffungen zwischen den<br />
einzelnen Blöcken ließen sich mittels affiner<br />
Transformationen in VESTRA PRO sehr gut<br />
ausgleichen. Als Zwischenergebnis lag nach einigen<br />
Wochen Arbeit ein aktueller Lageplan der<br />
Stadt Erbil vor.<br />
Um die Genauigkeit der entstandenen Karte zu<br />
überprüfen, wurden 14 Festpunkte über das gesamte<br />
Satellitenbild der Stadt verteilt. Die Punkte<br />
wurden anhand der vorliegenden Einzelbilder<br />
möglichst genau fixiert. Ziel war es, diese Punkte<br />
in der Örtlichkeit aufzusuchen, um mittels eines<br />
GPS-Handheld-Gerätes Vergleichskoordinaten<br />
zu ermitteln.<br />
Abb. 5: Aufzeichnung markanter Punkte<br />
Das Verfahren war erfolgreich. Die Vössing-<br />
Mitarbeiter fanden alle fixierten Punkte und<br />
konnten die entsprechenden Koordinaten erfassen.<br />
Somit war es möglich, das in VESTRA PRO<br />
dargestellte „Satellitenbild“ der Stadt Erbil per affiner<br />
Transformation auf einen für den damaligen<br />
Zeitpunkt genauesten Stand zu bringen.<br />
Für das Höhenmodell wurde in vergleichbarer<br />
Weise verfahren. Auf dem eingescannten und entzerrten<br />
Plan wurden alle Höhenschichtlinien di-<br />
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Ingenieurbüro Vössing<br />
GmbH im Internet:<br />
www.voessing.de<br />
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gitalisiert und mit der zugehörigen Höhe versehen.<br />
Aus diesen Linien konnte nun in VESTRA PRO mit<br />
wenigen Schritten das so dringend benötigte DGM<br />
für die Vorplanung berechnet werden.<br />
Abb. 6: Bild mit Höhenlinien<br />
Abb. 7: DGM-Dreiecksvermaschung<br />
Abb. 8: Digitales Geländemodell (DGM) aus<br />
Höhenschichtlinien<br />
Abb. 9: Darstellung von Varianten für die DGM-<br />
Auswertung am Beispiel eines Stadtteils in Erbil<br />
Abb. 10: Orthophoto<br />
Damit war die Grundlage für die Vorplanung geschaffen.<br />
Dazu gehörte vor allem der Entwurf eines<br />
Systems von Hauptsammlern für das Abwasser in<br />
Lage und Höhe mit VESTRA PRO, deren Länge<br />
über 50 Kilometer betrug, und die systematische<br />
stadtteilbezogene Erfassung aller Straßenzüge von<br />
Erbil als Basis für eine koordinierte Durchführung<br />
der weiteren Planungsarbeiten.<br />
Die Präsentation dieser Vorplanung fand im<br />
Januar 2006 in Erbil beim Ministry of Municipality<br />
statt und wurde für das Unternehmen Vössing<br />
ein großer Erfolg. Es gelang, die Kompetenz des<br />
Unternehmens eindrucksvoll darzustellen und zudem<br />
das Vertrauen des Auftraggebers zu gewinnen.<br />
Die Planungsarbeiten in Erbil werden bis heute kontinuierlich<br />
weitergeführt.<br />
Auf Grundlage der Karte aus der Vorplanung erfolgte<br />
noch im Jahre 2005 die Planung eines Bildfluges<br />
für eine vermessungstechnische, stereoskopische<br />
Auswertung der gesamten Stadt Erbil, in<br />
deren Folge ca. 1,3 Millionen Punkte und Linien<br />
entstanden. Aus diesen Daten wurden mit VESTRA<br />
PRO mehrere digitale Geländemodelle berechnet,<br />
die Dank der guten Unterstützung durch den <strong>AKG</strong>-<br />
Support in AutoCAD umgesetzt wurden. Dies bildete<br />
die Basis für die geometrische Planung aller<br />
Leitungen sowie deren hydraulische Berechnungen.<br />
Insgesamt wurden Abwasserleitungen mit einer<br />
Gesamtlänge von über 1.200 Kilometern geplant.<br />
Abb. 11: Entwässerungsplan<br />
Bestandteil der Planung war auch die Erstellung<br />
der Ausschreibungsunterlagen für die Gesamtbaumaßnahme<br />
mit einem Investitionsvolumen von<br />
ca. 750 Millionen US-Dollar für das Abwassernetz<br />
und die Abwasserbehandlungsanlage. Die internationale<br />
Ausschreibung wird voraussichtlich im Jahr<br />
2008 erfolgen.<br />
PROFILE 1/2008
VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy<br />
Von Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp<br />
Innerhalb kürzester Zeit realisierte <strong>AKG</strong> für das führende Straßendatenbanksystem<br />
Tifosy der nts Ingenieurgesellschaft mbH eine grafische Anbindung an das Geoinformationssystem<br />
GeoMedia (Intergraph). Im Fokus des Kundeninteresses standen<br />
dabei die grafische Erfassung und Bearbeitung des Netzmodells und der Geometrien<br />
sowie deren Anzeige und Analyse.<br />
Straßendatenbank Tifosy<br />
Tifosy erfüllt die im „Neuen Kommunalen<br />
Finanzmanagement“ (NKF) festgeschriebenen<br />
Forderungen nach Bewertung, Fortführung und<br />
Bilanzierung des gesamten Anlagevermögens einer<br />
Kommune vollständig. Was bisher noch fehlte,<br />
war eine bidirektionale Anbindung an ein Geoinformationssystem!<br />
Netzmodelle direkt im GIS<br />
zu erstellen und direkt in die Tifosy-Datenbank zu<br />
speichern sowie weiterführende Analysen durchzuführen<br />
und deren Ergebnisse grafisch darzustellen<br />
waren Zielsetzung und Vorgabe der Kunden. In<br />
Zusammenarbeit mit Kunden sowie den Firmen<br />
Intergraph und nts realisierte <strong>AKG</strong> die Anwendung<br />
VESTRA Tifosy auf GeoMedia. Das Programm<br />
gliedert sich in die drei Teilbereiche: die bidirektionale<br />
Erfassung des Netzmodells, die bidirektionale<br />
Erfassung von Geometrien (Linien und Flächen) sowie<br />
deren Anzeige und Analyse.<br />
Netzmodell<br />
Zur Erfassung von Straßendaten in Zusammenhang<br />
mit Straßendatenbanken wird ein Netzmodell<br />
(Knoten-Kanten-Modell) benötigt. Straßen werden<br />
mit einer Straßenbezeichnung versehen und als attributive<br />
Linien abgebildet. Man unterscheidet hierbei<br />
zwischen Straßen und Straßenabschnitten.<br />
Aktueller Straßenname mit<br />
Auswahlmöglichkeit<br />
Anzeige und Editieren von<br />
Knotenpunkten und -Nummern<br />
Kompletten Straßenverlauf oder<br />
Straßenabschnitte anzeigen<br />
PROFILE 1/2008<br />
Ein Straßenabschnitt ist der Bereich zwischen<br />
zwei Netzknoten. Als Netzknoten bezeichnet man<br />
alle Anfangs- und Endpunkte einer Straße sowie<br />
alle Kreuzungs- und Einmündungspunkte. Jeder<br />
Netzknoten erhält eine eindeutige Nummer. Daraus<br />
resultierend werden aus den Netzknotennummern<br />
eindeutige Straßenabschnittsnummern generiert.<br />
Bei einer Neuerfassung von Straßen über den Dialog<br />
zur Erfassung des Netzmodells werden diese komplexen<br />
Beziehungen automatisch gebildet und direkt<br />
in die Tifosy-Datenbank gespeichert. Bereits in<br />
Tifosy manuell erfasste Straßen werden gelesen und<br />
in GeoMedia geometrisch erzeugt. Straßen können<br />
unabhängig von der Vorgehensweise optional über<br />
den Dialog „Netzmodell“ ausgewählt und in der<br />
Grafik zentriert hervorgehoben werden oder umgekehrt.<br />
Abbildung 1 zeigt die grafische Ersterfassung der<br />
Goethestraße. Der in GeoMedia vorhandenen oder<br />
evtl. gerade digitalisierten Linie wird die Information<br />
„Goethestraße“ zugewiesen. Das Netzmodell definiert<br />
dabei automatisch den ersten und letzten Stützpunkt<br />
der Linie als Hauptknoten (Netzknoten) und<br />
generiert abgeleitet aus den (Landes-)Koordinaten<br />
der Punkte eine Knotennummer und daraus eine<br />
Straßenabschnittsnummer! Von der Goethestraße<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Marco Schrempp<br />
ist Produktmanager<br />
für VESTRA GIS<br />
GeoMedia.<br />
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abgehende Straßen müssen, falls die Ausgangsgeometrie<br />
nicht schon dahingehend erzeugt wurde,<br />
als weitere Hauptknoten definiert werden. Das grafische<br />
Hervorheben der Stützpunkte erleichtert das<br />
Zuweisen der Hauptknoten im Assistenten. Alle<br />
im Netzmodell erfassten Daten werden einerseits<br />
direkt in die eingestellte Tifosy-Datenbank geschrieben.<br />
Andererseits werden in GeoMedia die<br />
Straßenabschnitte der Goethestraße inklusive aller<br />
zugewiesenen Attribute in der frei wählbaren<br />
Straßendatenbank-Objektklasse gespeichert! Damit<br />
ist vollautomatisch der Bezug zwischen der Tifosy-<br />
Datenbank, dem Netzmodell-Assistenten und der<br />
GeoMedia-Datenbank (Grafikanzeige) hergestellt.<br />
Abb. 2: Datenfluss zwischen Tifosy, VESTRA Tifosy und GeoMedia<br />
Je nach Freischaltung ist ein direkter Wechsel aus<br />
dem Netzmodell-Assistenten auf den Datensatz<br />
„Goethestraße“ in der Tifosy-Datenbank und umgekehrt<br />
möglich.<br />
Geometrien<br />
Der zweite Teilbereich ermöglicht die Erfassung,<br />
Darstellung und Analyse von Flächen und Linien<br />
(Geometrien) mit Attributen wie Befestigungsart,<br />
Flächenart, Position und Zuständigkeit. Geometrien<br />
im Sinne der Straßendatenbank Tifosy sind<br />
Abb. 3: Ersterfassung von Geometrien<br />
alle Flächen-, Linien- und Punktobjekte, die im<br />
Bereich des zu betrachtenden Straßennetzes erfasst<br />
und ggf. bewertet werden sollen. Geometrien<br />
werden jeweils genau einem Straßenabschnitt zugeordnet.<br />
Das setzt voraus, dass das Netzmodell für<br />
den zu bearbeitenden Bereich bereits definiert ist!<br />
Für die Ersterfassung müssen die Objekte schon<br />
in GeoMedia vorliegen oder dort erst auf Grundlage<br />
beispielsweise von Luftbildern digitalisiert<br />
werden. Falls die Geometrien in Tifosy über Regelquerschnitt<br />
oder stationierte Aufnahme erfasst<br />
wurden, können diese selbstverständlich über den<br />
Geometrie-Assistenten in GeoMedia angezeigt werden.<br />
Abbildung 3 zeigt die Ersterfassung von Geo-<br />
metrien. Im Beispiel wurde ein Straßenabschnitt<br />
des Netzmodells der Göttinger Straße selektiert. Für<br />
die linke und rechte Seite des Abschnitts (Position<br />
1- und 1) wurden Verkehrsflächen grafisch zugewiesen.<br />
Die aktuell markierte rechte Straßenseite zeigt<br />
eine Asphaltfläche mit Koordinatenanzeige und<br />
Flächengröße. Abschnitt und Flächen werden bidirektional<br />
in der Grafik und im Assistenten hervorgehoben.<br />
Analog zum Netzmodell werden die<br />
erfassten Flächen sowohl in der Tifosy-Datenbank<br />
als auch zur Anzeige in der GeoMedia-Datenbank<br />
gespeichert.<br />
Abb. 4: Thematische Darstellung<br />
Wer das Analysewerkzeug erworben hat, kann thematische<br />
Darstellungen direkt aus der Tifosy-Datenbank<br />
generieren. In Tifosy hat man die Möglichkeit,<br />
beliebige Abfragen zu erstellen, deren Ergebnisse in<br />
der Tabelle „GIS-Gruppe“ abgelegt werden. Eine<br />
weitere Möglichkeit besteht in der direkten thematischen<br />
Darstellung der Flächenart. Eine farbliche<br />
Unterscheidung von Fahrbahn-, Gehweg- oder<br />
Grünstreifenflächen ist damit auf Knopfdruck ohne<br />
Vorkenntnisse in GeoMedia jederzeit möglich!<br />
PROFILE 1/2008
Neues aus dem <strong>AKG</strong>-Trainingscenter<br />
Von Dipl.-Ing. Jens Günther<br />
Im Frühjahr dieses Jahres wurde das <strong>AKG</strong>-Schulungsangebot deutlich erweitert. In<br />
Ergänzung zu unserem bisherigen Angebot bieten wir unseren Kunden nun auch die<br />
Möglichkeit, an offenen Gruppenschulungen teilzunehmen. Neu im Angebot sind<br />
darüber hinaus reine AutoCAD-Schulungen, die fachlich auf den Tiefbau-Sektor ausgerichtet<br />
sind.<br />
Unsere offenen Gruppenschulungen richten sich<br />
vor allem an Firmen, die einzelne Mitarbeiter<br />
preisgünstig weiter- oder ausbilden möchten.<br />
Reduzieren Sie z. B. mit einer Grundlagenschulung<br />
die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter um ein Vielfaches.<br />
Eine Grundlagenschulung empfiehlt sich<br />
aber auch für Mitarbeiter, die ihre Kenntnisse auffrischen<br />
bzw. erweitern wollen, um so die Produktivität<br />
zu steigern.<br />
Unsere Vertieferschulungen richten sich dagegen<br />
vor allem an erfahrene Anwender, die Fachkenntnisse<br />
weiter ausbauen möchten. Hier zeigen<br />
wir Ihnen, wie Sie den maximalen Nutzen aus unserer<br />
Software ziehen können und geben Ihnen jede<br />
Menge praxisbezogene Tipps und Tricks.<br />
Neben den Schulungen, die wir in unseren <strong>AKG</strong>-<br />
Schulungszentren Heitersheim und Berlin veranstalten,<br />
bieten wir <strong>AKG</strong>-Kunden mit unseren On Tour-<br />
Schulungen ein ganz besonders attraktives Angebot.<br />
Unser „fliegendes Klassenzimmer“ macht sicherlich<br />
demnächst auch ganz in Ihrer Nähe Station.<br />
Nutzen Sie die Chance und sparen Sie Zeit und<br />
Reisekosten.<br />
PROFILE 1/2008<br />
Der Preis für eine Schulung pro Person/Tag<br />
in Heitersheim oder Berlin beträgt 300,00 € zzgl.<br />
Umsatzsteuer, für On Tour-Schulungen werden<br />
350,00 € zzgl. Umsatzsteuer pro Person/Tag berechnet.<br />
Ein hoher Lernerfolg ist bei unseren Schulungen<br />
garantiert, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist und<br />
jedem Teilnehmer ein eigener CAD-Arbeitsplatz<br />
zur Verfügung steht. Besonderer Wert wird auch darauf<br />
gelegt, dass während des Trainings genügend<br />
Zeit bleibt, um die vermittelten Lerninhalte ausführlich<br />
zu üben. Die aktuellen Schulungstermine<br />
finden Sie unten im Schulungskalender. Falls kein<br />
geeigneter Termin für Sie dabei ist, senden Sie uns<br />
einfach eine E-Mail mit Angabe des gewünschten<br />
Veranstaltungsorts. Wir werden dann versuchen,<br />
Ihren Wunsch bei der Planung zu berücksichtigen.<br />
Selbstverständlich haben Sie auch nach wie vor<br />
die Möglichkeit, eine Individualschulung oder ein E-<br />
Training zu buchen. Weitere Informationen hierzu<br />
lesen Sie bitte auf unserer Internetseite.<br />
Dipl.-Ing. Jens Günther<br />
ist Leiter der Abteilung<br />
Vertrieb bei der <strong>AKG</strong><br />
Software Consulting<br />
GmbH.<br />
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Dipl.-Ing. Jürgen Idems<br />
ist Geschäftsführer der<br />
V-KON.media GmbH<br />
in Trier.<br />
Dipl.-Ing. Oliver Krebs<br />
ist Geschäftsführer der<br />
V-KON.media GmbH<br />
in Trier.<br />
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Virtuelles 3D-Modell auf Basis von VESTRA-Daten:<br />
neue Tripoli Airport Road in Libyen<br />
Von Dipl.-Ing. Jürgen Idems und Dipl.-Ing. Oliver Krebs<br />
In Tripolis (Libyen) wird es demnächst eine neue Verbindung vom Flughafen bis<br />
in die Innenstadt geben. Geplant ist die Tripoli Airport Road als Prachtstraße mit<br />
einer Länge von ca. km. Das Großprojekt wird von STRABAG International<br />
umgesetzt. Visualisiert wurde die Planung von der V-KON.media GmbH in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Janke und Partner. Die Basis bildeten Daten<br />
aus VESTRA.<br />
Vorteile von 3D-Visualisierungen<br />
Durch hochwertige Computerdarstellungen können<br />
Planungssituationen realistisch und maßstabsgetreu<br />
abgebildet werden. Visualisierungen dienen<br />
dem Verständnis in Bezug auf die Einbindung in die<br />
Umgebung. Sind die Parameter für die Darstellung<br />
einmal festgelegt, nutzen sie darüber hinaus auch der<br />
Verdeutlichung von Farb- und Materialaussagen.<br />
Der Auftrag in Tripolis<br />
Eine 3D-Visualisierung der V-KON.media zeigt<br />
die gesamte Planung der neuen Flughafenstraße in<br />
einem virtuellen Computermodell. Verschiedene<br />
Animationen lassen hier die Planung Wirklichkeit<br />
werden. Das Projekt wurde dem libyschen Premierminister<br />
und dem Verkehrsminister mittels einer interaktiven<br />
Beamer-Präsentation vorgestellt. Jeder der<br />
am Planungsprozess Beteiligten hatte danach ein<br />
klares Bild vor Augen, wie die Straße zukünftig aussehen<br />
wird. Auch eventuellen Missverständnissen,<br />
die bei einer Übersetzung entstehen können, wurde<br />
so vorgebeugt.<br />
Abb. 1: VESTRA-Planung: Kleeblatt<br />
(Quelle: Planungsbüro Janke und Partner GmbH)<br />
VESTRA bietet eine professionelle Basis für die<br />
3D-Modelle von V-KON.media und erleichtert die<br />
Abstimmung von Planungsvarianten. Für Kunden<br />
ist es sehr wichtig, Details und Varianten visualisieren<br />
zu können. In Tripoli wurde beispielsweise<br />
besonderer Wert auf die Bauwerksgestaltung, die<br />
Farbgebung und die Begrünung gelegt.<br />
In einem interaktiven Modell, wie bei der Tripoli<br />
Airport Road, kann sich der Betrachter frei in der<br />
Planung bewegen und alles im Detail ansehen.<br />
Die Navigation ist denkbar einfach: Losgelöst von<br />
den Gesetzen der Schwerkraft lässt der Benutzer<br />
quasi „im Fluge“ seinen Blick über die komplette<br />
Planung schweifen. Navigiert wird über einfache<br />
Steuerungselemente (siehe Schaltflächen in der rechten<br />
Bildecke von Abbildung 3).<br />
Die Möglichkeit, die Planung aus der Luft zu<br />
betrachten, fand in Tripolis besonderen Anklang.<br />
Eine Simulation veranschaulicht z. B. die Funktion<br />
der zukünftigen Service Lanes. Momentan ist die<br />
Auffahrt auf die bestehende Autobahn nicht ein-<br />
PROFILE 1/2008
Abb. 2: Darstellung der Anwohnererschließung über<br />
die „Service Lanes“<br />
deutig geregelt, und so kann jeder auffahren,<br />
wo er möchte. Das System der neuen<br />
Service Lanes schafft Abhilfe; sie führen<br />
die auffahrenden Autos zunächst entlang<br />
der Autobahn und leiten diese dann zu<br />
den offiziellen Auffahrten.<br />
Neben der verkehrlichen Planung einschließlich<br />
eines Verkehrsleitsystems ist<br />
die Architektur von Fußgängerquerungen,<br />
Lärmschutz und des Port of Tripoli (siehe<br />
Abbildung 6) im Modell greifbar dargestellt.<br />
Das Zusammenspiel von klassischer<br />
Straßenplanung und Visualisierung bildet<br />
die bestmögliche Basis zur Abstimmung<br />
und Präsentation. Beim Tripolis-Projekt<br />
hat V-KON schätzungsweise schon über<br />
800 km Straße visualisiert.<br />
Abb. 5: Visualisierung des Kleeblatts mit Freiflächengestaltung<br />
und Begrünung<br />
Abb. 3: Erschließungssituation des Stadtverkehrs über<br />
einen Kreisverkehr in Hochlage an der „Pepsi Cola<br />
Ring Road“<br />
Abb. 4: Visualisierung der Lärmschutzmaßnahmen<br />
(Dieser Entwurf ist in der Präsentation zuschaltbar.)<br />
PROFILE 1/2008<br />
Bereits seit über 15 Jahren ist die V-KON.media<br />
als Spezialist für Visualisierungen in der Bau- und<br />
Immobilienbranche erfolgreich tätig und hat in<br />
dieser Zeit einen enormen Erfahrungsschatz aufgebaut.<br />
Das Leistungsspektrum der V-KON.media<br />
GmbH ist breit gefächert: Es reicht von einfachen<br />
Fotomontagen über 3D-Anwendungen bis hin zu<br />
begehbaren Echtzeitmodellen und speziellen Google<br />
Earth-Visualisierungen.<br />
Für alle Infrastrukturprojekte schaltet V-KON.<br />
media VESTRA als Konstruktionssystem vor. Der<br />
Einsatz von VESTRA trägt wesentlich dazu bei,<br />
dass die Visualisierung in optimaler Qualität erstellt<br />
wird.<br />
Abb. 6: Visualisierung des neuen „Port of Tripoli“<br />
Abb. 7: Ausschnitt des integrierten Verkehrsleitsystems<br />
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Dipl.-Inform.<br />
Stefan Frei ist<br />
Entwicklungsleiter<br />
der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH für<br />
den Bereich Autodesk-<br />
Produkte.<br />
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Das Wesentliche immer im Blick:<br />
Die neue VESTRA-Benutzerschnittstelle<br />
Von Dipl.-Inform. Stefan Frei<br />
Der technologische Fortschritt einer neuen Produktversion bemisst sich heute oft<br />
ausschließlich nach der Anzahl der neuen Funktionen. Bei dieser Sichtweise wird<br />
außer Acht gelassen, dass die hinzugewonnenen Möglichkeiten für den Anwender<br />
erst dann von Nutzen sind, wenn er diese im täglichen Arbeitsablauf effektiv einsetzen<br />
kann. Hierzu ist eine weitere Voraussetzung unerlässlich: eine moderne und<br />
leistungsfähige Benutzerschnittstelle.<br />
Bei der Entwicklung neuer Produktversionen<br />
und Fachschalen kommt der Gestaltung der<br />
Benutzerschnittstelle in VESTRA deshalb auch immer<br />
eine besondere Bedeutung zu. Was aber sind<br />
die zentralen Faktoren einer gelungenen Benutzerführung?<br />
Ein Blick in die Richtlinien zur Gestaltung<br />
von Benutzerschnittstellen, der so genannten User<br />
Experience Guidelines, wie sie von den Anbietern der<br />
Betriebssysteme bereitgestellt werden, liefert wichtige<br />
Anhaltspunkte. Entscheidende Kriterien bei der<br />
Beurteilung von Benutzerschnittstellen umfassen<br />
• eine dem Benutzer vertraute, verständliche und<br />
leicht zugängliche Sicht auf die Daten,<br />
• einen durchgängigen Workflow (Moderne<br />
Anwendungen verzichten deshalb weitestgehend<br />
auf den Programmfluss störende Aktionen und<br />
auf verschachtelte Dialoghierarchien und setzen<br />
modale Dialoge bewusst sparsam ein.),<br />
• die Verwendung von Assistenten zur zielgerichteten<br />
Benutzerführung,<br />
• Echtzeitvisualisierungen der aktuellen Daten<br />
mit Hilfe von Voransichten und grafischer<br />
Anzeige.<br />
Auf Basis dieser Kriterien erkennt man bereits in<br />
den vergangenen VESTRA-Versionen einen rasanten<br />
Fortschritt in vielen wichtigen Programmbereichen.<br />
Die folgenden Beispiele zeigen, wie dieser auch in<br />
den Werkzeugen der nächsten Produktgeneration<br />
Einzug hält.<br />
Abb. 1: Der neue Aufriss als integraler Bestandteil<br />
der Zeichnung in VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />
Neue tabellenbasierte Gradientenkonstruktion<br />
und Horizontbearbeitung<br />
In den neuen Werkzeugen des Aufrisses wurde eine<br />
einheitliche tabellenbasierte Sicht auf die Daten realisiert.<br />
Diese Darstellungsvariante führt sofort zu<br />
einer deutlich übersichtlicheren Anzeige der TS-<br />
Punkt- und Horizontdaten, ermöglicht sie doch<br />
den Überblick über alle Parameter auf ein Mal. Da<br />
Werte auch direkt in der Tabelle editiert werden können,<br />
entfallen die bisher notwendigen Umwege über<br />
weitere Bearbeitungsdialoge. Selbst Konstruktionen<br />
können unmittelbar in der Tabelle erfolgen.<br />
Bei Wertänderungen werden die abhängigen<br />
Tabellenfelder sofort neu berechnet und aktualisiert.<br />
Im Gegensatz zu anderen Systemen geschieht<br />
dies bereits bei der Eingabe: egal, ob durch Eintippen<br />
oder per schrittweiser Wertänderung mittels<br />
Mausrad oder Pfeiltasten. Eine Prüfung anhand<br />
anderer Tabellenfelder z. B. auf Überschreitung zulässiger<br />
Wertebereiche kann so bereits während der<br />
Eingabe erfolgen.<br />
Die grafische Anzeige der Objekte wurde in<br />
das Zeichnungssystem integriert. Gradienten werden<br />
in der Gradientenanzeige unter <strong>Civil</strong> 3D und<br />
Querprofile in der Zeichnung dargestellt, wenn gewollt<br />
auch in der aus VESTRA bekannten dreigeteilten<br />
Ansicht. Auch das grafische Editieren<br />
der Objekte erfolgt nun direkt in der Zeichnung.<br />
Änderungen werden von den Assistenten erkannt<br />
und resultieren in einer sofortigen Aktualisierung<br />
der Tabellenfelder. Somit ist auch während der grafischen<br />
Bearbeitung eine wertegenaue Kontrolle der<br />
Daten möglich.<br />
Weitere Anpassungen sorgen für einen weitgehend<br />
geradlinigen und unterbrechungsfreien<br />
Workflow. Der tabellenbasierte Ansatz erlaubt es<br />
während der Gradientenkonstruktion, auf fehlerhafte<br />
Eingaben direkt in der jeweiligen Tabellenzeile<br />
hinzuweisen. Eine Prüfung nach RAS-L-Vorgaben,<br />
nach den Richtlinien für die Anlage von<br />
Autobahnen (RAA) sowie nach den Richtlinien für<br />
die Anlage von Landstraßen (RAL) kann so bereits<br />
während der Eingabe stattfinden und resultiert in<br />
einer Markierung der fehlerhaften Eingabewerte.<br />
Auch an eine benutzerspezifische Konfiguration<br />
der neuen Tabellen wurde gedacht. Die tabellenbasierten<br />
Werkzeuge erlauben die Anpassung der<br />
Spalten an persönliche Bedürfnisse. Speichert man<br />
eine solche Konfiguration, sind sogar benutzerdefinierte<br />
Sichten auf die Daten möglich.<br />
PROFILE 1/2008
Abb. 2: Tabellenbasierte Gradientenkonstruktion mit<br />
benutzerspezifischer Spaltenkonfiguration und<br />
Hervorhebung fehlerhafter Eingabewerte<br />
Neue Assistenten<br />
VESTRA setzt bereits seit geraumer Zeit auf Assistenten<br />
und so genannte Manager, wenn es um die<br />
benutzerfreundliche Bearbeitung komplexer und variantenreicher<br />
Aufgabenstellungen geht: sei es der<br />
Achs- oder Folgeberechnungsassistent im Straßenbau<br />
oder der DGM-, Kanal- oder Zwangspunktmanager.<br />
Die Spezialisten für besondere Aufgaben haben<br />
sich in der Praxis bestens bewährt und kombinieren<br />
ein klares und intuitives Benutzermodell mit<br />
einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und<br />
einem Höchstmaß an Freiheitsgraden des persönlichen<br />
Workflows.<br />
Schrittweise geprägte Arbeitsabläufe mit einer<br />
eher geringen Anzahl an Einzelentscheidungen<br />
stellen andere Ansprüche an die Benutzerführung.<br />
Hier steht weniger der möglichst hohe Grad an<br />
Parallelität sondern vielmehr das „An-die-Hand-<br />
Nehmen“ des Anwenders und das gezielte Führen<br />
durch einen Entscheidungsprozess im Vordergrund.<br />
In der neuen Produktversion rückt die Umsetzung<br />
dieser Anforderung in den Mittelpunkt. Das<br />
Ergebnis sind eine Reihe neuartiger Assistenten,<br />
die den Arbeitsablauf an vielen wichtigen Stellen<br />
vereinfachen und effektiver gestalten. Neben dem<br />
Im- und Export profitiert auch der neue Aufriss in<br />
Form von Assistenten zur Horizontbildung und zur<br />
Massenberechnung davon. Auch korrespondierende<br />
Querprofile und der AXS-Import folgen diesem einheitlichen<br />
Schema (vergleiche hierzu Artikel „Neuer<br />
Assistent: Korrespondierende Querprofile“, PROFILE<br />
2/2007, S. 4).<br />
PROFILE 1/2008<br />
Alle Assistenten basieren auf einem neuen<br />
Konzept der Benutzerführung. Der Workflow<br />
wurde in einzelne, klar abgegrenzte Schritte unterteilt.<br />
In jedem Schritt werden nur wenige, thematisch<br />
zusammengehörende Entscheidungen getroffen,<br />
die den Benutzer zielgerichtet durch den<br />
Ablauf führen.<br />
Dort, wo sinnvoll einsetzbar, wird die neue<br />
VESTRA-Preview-Technologie verwendet, die es<br />
ermöglicht, komplexe grafische Anzeigen direkt<br />
und interaktiv in Dialoge und Assistenten einzubetten:<br />
ob Achsimport oder Massenberechnung.<br />
Der Anwender profitiert an vielen Stellen von einer<br />
grafischen Visualisierung der Daten, ohne diese erst<br />
in die Zeichnung übernehmen zu müssen.<br />
Abb. 3: Neuer Assistent zur Massenberechnung<br />
Fazit<br />
VESTRA setzt weiterhin konsequent auf leistungsfähige,<br />
durchdachte und eigenständige Herangehensweisen<br />
statt auf Blendwerk und optische Spielereien.<br />
Ein wesentlicher Faktor bei der Umsetzung unserer<br />
Ziele spielt auch zukünftig die effektive Gestaltung<br />
der Schnittstelle zwischen Software und Anwender.<br />
Lagen hierin bereits in der Vergangenheit wesentliche<br />
Gründe für die besondere Qualität unserer<br />
Produkte, so wird sich auch in Zukunft nichts daran<br />
ändern: Leistungsfähige Funktionalität in Kombination<br />
mit innovativen Benutzerschnittstellen bringen<br />
das VESTRA der nächsten Generation den entscheidenden<br />
Schritt in Richtung Zukunft voran.<br />
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Dipl.-Ing. Arno<br />
Brüggemann ist<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH für<br />
den Bereich Kunden.<br />
Bei der Dateinamensvergabe<br />
wird jedes<br />
Modell unter einem<br />
Namen im Format<br />
„DGM“ gespeichert.<br />
Windows-Standard:<br />
Ordner, Symbolschaltflächen,<br />
Options- und<br />
Auswahlfelder sind<br />
selbsterklärend.<br />
Das aktuelle Modell<br />
bildet die Basis für alle<br />
Auswertungen wie<br />
Höhenlinien, Neigungskarten<br />
etc.<br />
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Workshop: Der neue DGM-Manager<br />
Von Dipl.-Ing. Arno Brüggemann<br />
Das VESTRA-Modul „Digitales Geländemodell (DGM)“ hat sich als mächtiges<br />
Werkzeug für die Modellerzeugung, Fehleranalyse, Visualisierung und Bauabrechnung<br />
bewährt. Im Laufe der Jahre sorgte speziell die Anwendungsvielfalt für<br />
eine steigende Datenmenge im Projekt. Der neue DGM-Manager bringt eine klare<br />
Ordnung in die DGM-Verwaltung und sorgt automatisch für eine übersichtliche<br />
Projektstrukturierung. In diesem Beitrag wird der DGM-Manager auf der Plattform<br />
VESTRA <strong>Civil</strong> 3D näher beleuchtet.<br />
Hintergrund<br />
Das Digitale Geländemodell (DGM) erfüllt die verschiedensten<br />
Aufgaben in der Projektbearbeitung:<br />
Vermessungen werden zu Modellen ausgewertet,<br />
Baumaßnahmen geprüft, umweltspezifische Einflüsse<br />
untersucht, Abrechnungen durchgeführt und<br />
Geländeaufnahmen werden visualisiert. Unterschiedliche<br />
Bearbeiter liefern Beiträge zum Gesamtprojekt,<br />
und es entsteht eine Fülle von Modellen. Speziell bei<br />
großen Projekten wird der Blick auf die Details aufgrund<br />
der Masse an Daten schwierig und es ist nicht<br />
immer einfach, über eine Dateinamensvergabe<br />
den richtigen Überblick zu behalten. Eine derartige<br />
manuelle DGM-Verwaltung ist nicht mehr<br />
zeitgemäß und sollte der Vergangenheit angehören.<br />
VESTRA bietet mit dem neuen DGM-<br />
Manager die optimale automatisierte Lösung, die<br />
den Bearbeiter entlastet. Dieser kann sich auf die jeweils<br />
aktuelle technische Problemstellung konzentrieren<br />
und wird vor Fehlentscheidungen geschützt –<br />
ein wichtiger Schritt in Richtung Optimierung der<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Abb. 1: Manuelle DGM-Dateiverwaltung<br />
Lösung<br />
Das Ziel der Entwicklung des DGM-Managers war<br />
es, ein Werkzeug für den komplexen Bereich der<br />
DGM-Verwaltung zur Verfügung zu stellen, das in<br />
einem Projektunterordner die gesamte DGM-Organisation<br />
abbildet. Dieses Werkzeug sollte natürlich<br />
intuitiv zu benutzen sein, der übliche Windows-<br />
Standard für die Benutzeroberfläche war demnach<br />
obligatorisch. Abbildung 2 vermittelt einen ersten<br />
Eindruck des neuen DGM-Managers. Hierbei wird<br />
deutlich, dass das gesteckte Ziel erreicht wurde. Die<br />
klar aufgebaute, gängige Ordnerstruktur ermöglicht<br />
zweierlei: Neben dem Überblick zu allen im Projekt<br />
vorhandenen Modellen können auch wichtige Details<br />
zu einem speziellen Modell in der Anzeige eingeblendet<br />
werden. An dieser zentralen Stelle werden<br />
auch Art und Umfang der Modell-Darstellung<br />
im Lageplan gesteuert. Die auf der Festplatte in ver-<br />
schiedenen Dateien gespeicherten Modelle erhalten<br />
dabei eine Identifikation, um zu jeder Zeit eine<br />
Eindeutigkeit hinsichtlich der Zuordnung zwischen<br />
DGM-Manager und Modelldatei sicherzustellen.<br />
Abb. 2: DGM-Manager – erster Eindruck<br />
Abbildung 3 eröffnet einen Blick auf die Details<br />
des aktuellen Modells. Neben der Statistik als<br />
Information in Textform können die Fehler-, Hoch-<br />
und Tiefpunkte sowie der Umring in der Grafik visualisiert<br />
und kontrolliert werden.<br />
Abb. 3: DGM-Manager – Daten und Statistik<br />
Vorgehensweise<br />
Das Vorgehen ist so einfach wie bisher: Ein Modell<br />
wird neu berechnet (unabhängig von der Datengrundlage<br />
und dem Berechnungsalgorithmus),<br />
ein bestehendes Modell wird importiert (unabhängig<br />
vom Format) oder eine Planung wird als<br />
Kunstkörpermodell berechnet (unabhängig von<br />
der Achse oder dem Horizont). Auf jedem dieser<br />
Wege gelangt der Anwender über den üblichen<br />
Dialog zur Darstellung ohne Umwege, d. h. ohne<br />
PROFILE 1/2008
eine zusätzliche Konfiguration, in den DGM-<br />
Manager. Abbildung 4 stellt den Dialog „DGM zur<br />
Verwaltung hinzufügen“ dar. Im DGM-Manager<br />
kann eine Ordnerstruktur einfach angelegt werden.<br />
Das Einordnen des aktuellen Modells in diese<br />
Struktur erfolgt per Maus durch das bekannte Drag<br />
& Drop.<br />
Abb. 4: DGM-Manager – Modell hinzufügen<br />
Die Funktionen des DGM-Managers werden<br />
über Pulldown-Menüs, über verschiedene Kontextmenüs<br />
und am schnellsten durch Ausführen der<br />
Schaltflächen in der Ordnerstruktur selbst gestartet.<br />
Die Synchronisierung mit der Grafik erfolgt – wenn<br />
diese Option aktiviert ist – automatisch. Wird zum<br />
Beispiel die Darstellung der Dreiecke deaktiviert<br />
oder deren Farbe bzw. Füllung geändert, so wird<br />
die Grafik unmittelbar nachgeführt. Damit wird<br />
speziell auf den Autodesk-Plattformen AutoCAD<br />
<strong>Civil</strong> 3D und AutoCAD die Organisation der Layer<br />
auch vom DGM-Manager übernommen.<br />
Abb. 5: DGM-Manager – Darstellung<br />
Abbildung 5 zeigt die Darstellung der Kanten<br />
und die Füllung über den zum Modell gehörigen<br />
Layer. Damit ist die Sorge um veraltete Daten im<br />
Lageplan endgültig passé. Die Symbolschaltfläche<br />
„Glühlampe“, die dem schnellen Aus- und Einschalten<br />
der Dreiecke dient, macht den Weg in den<br />
Layermanager überflüssig.<br />
Grundsätzlich wird sich die bewährte Arbeitsweise<br />
im DGM durch die neue DGM-Verwaltung<br />
PROFILE 1/2008<br />
nicht ändern. Es ist weiterhin ein aktuelles Modell<br />
für alle abgeleiteten Funktionen wie Höhenlinien,<br />
Geländeprofile oder Baugrubenkonstruktionen<br />
aktiv; die anderen Modelle stehen sozusagen auf<br />
Abruf bereit. Mehr Transparenz erleichtert Arbeit<br />
und Organisation erheblich. Abbildung 6 verdeutlicht<br />
beispielhaft, dass Anwender selbst dann den<br />
Überblick nicht verlieren, wenn eine Vielzahl von<br />
Modellen für unterschiedliche Zwecke verwaltet<br />
werden muss.<br />
Abb. 6: DGM-Manager – Überblick<br />
Für eine detaillierte Erläuterung des DGM-<br />
Managers möchten wir auf unsere „eWorkshops“<br />
hinweisen, die sich im Kundenbereich unter<br />
Downloads > Webcasts und Workshops befinden.<br />
Abb. 7: Webcast-Angebot im Kundenbereich<br />
Fazit<br />
Mit dem neuen DGM-Manager bietet VESTRA<br />
eine weitere Funktion für eine übersichtliche, zielgerichtete<br />
Anwendung des Digitalen Geländemodells<br />
im Lageplan. Technologisch fügt sich der intuitiv<br />
über Windows-übliche Elemente zu bedienende<br />
DGM-Manager in die Gruppe der bestehenden<br />
Manager und Assistenten optimal ein. Der DGM-<br />
Manager entlastet den Anwender bei der oft aufwendigen<br />
und zeitraubenden Organisation der DGM-<br />
Modelle und verspricht so einen enormen Vorteil<br />
in der Projektbearbeitung.<br />
Drag & Drop:<br />
Selektieren, Verschieben<br />
und Fallenlassen mit der<br />
linken Maustaste<br />
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Harald Brunner ist<br />
Leiter der Abteilung<br />
Abrechnung und<br />
Vermessung bei galileoip<br />
Ingenieure GmbH.<br />
Staatl. gepr. Hoch-<br />
und Tiefbautechniker<br />
Markus Meister ist bei<br />
galileo-ip Ingenieure<br />
GmbH in den Bereichen<br />
Abrechnung und<br />
Vermessung tätig.<br />
Der Sicherheits- und<br />
Gesundheitsschutzkoordinator<br />
(SiGeKo)<br />
ist vom Bauherrn, je<br />
nach Art und Umfang<br />
des Bauvorhabens, für<br />
Baustellen zu bestellen.<br />
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Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ mit VESTRA<br />
Von Harald Brunner und staatl. gepr. Hoch- und Tiefbautechniker Markus Meister<br />
Im Rahmen der Umstrukturierung ihrer Truppen in Europa und Deutschland stationiert<br />
die US-Armee auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ein zusätzliches<br />
Truppenkontingent. Das Großprojekt der US Army Europe trägt den Namen<br />
„Efficient Basing Grafenwöhr“ und darf mit seinem Gesamtvolumen von voraussichtlich<br />
über 0 Mio. Euro allein für militärische Baumaßnahmen und seiner hohen<br />
Komplexität wohl zu Recht als außergewöhnlich bezeichnet werden. Ein nicht unerheblicher<br />
Teil der Vermessungs- und Abrechnungsleistungen wird dabei durch das<br />
Ingenieurbüro galileo-ip Ingenieure GmbH (Altenstadt) ausgeführt, das mit VESTRA<br />
<strong>Civil</strong> 3D und VESTRA CAD arbeitet.<br />
galileo-ip Ingenieure GmbH<br />
Im Jahr 2005 haben sich die Ingenieurbüros<br />
„Dietrich-Photogrammetrie“, „Krapf & Reiter<br />
GbR“ und „VTAS-Brunner“ unter einem Dach zur<br />
„galileo-ip Ingenieure GmbH“ zusammengeschlossen.<br />
Damit entstand eine Ingenieurgesellschaft, die<br />
alle Leistungen in den Bereichen Photogrammetrie,<br />
GIS, Ingenieurvermessung, Bauvermessung, Bauabrechnung<br />
sowie sonstige Vermessungs- und<br />
Abrechnungsaufgaben abdeckt. Laufend wird das<br />
Leistungsspektrum der galileo-ip Ingenieure erweitert:<br />
z. B. hydraulische 2D-Berechnung zur<br />
Festsetzung von Überschwemmungsgebieten, projektspezifische<br />
Software-Entwicklung im Bereich<br />
Vermessung und GIS sowie Durchführung von<br />
SiGeKo-Leistungen.<br />
Derzeit beschäftigt galileo-ip Ingenieure 13 sehr<br />
gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter<br />
und setzt durch ständige Aus- und Weiterbildung<br />
auf neueste Technologien sowie höchste Effizienz.<br />
Vier Auszubildende in den Berufen Vermessungstechniker<br />
und Bauzeichner komplettieren das<br />
Team.<br />
Ausgangslage für das Großprojekt<br />
Sechs Bataillone werden in Grafenwöhr neu stationiert.<br />
Das sind ca. 3.500 Soldaten, die zusammen<br />
mit ihren rund 5.000 Familienangehörigen in dieser<br />
Region eine neue Heimat finden. Dazu sind bei laufendem<br />
Betrieb auf dem Truppenübungsplatz rund 150<br />
Abb. 1: Fundamentabrechnungsplan mit Darstellung der Tiefenzonen<br />
militärische Einzelobjekte – Neubauten, Umbauten,<br />
Renovierungen und Infrastrukturmaßnahmen – bis<br />
Ende 2009 in einer Gesamt-Projektzeit von rund 8<br />
Jahren zu realisieren (Ausbau Bridge Combat Team<br />
(BCT) Area).<br />
Neben den Baumaßnahmen für die militärische<br />
Infrastruktur auf dem Truppenübungsplatz benötigt<br />
die US-Armee vor Ort Einrichtungen des<br />
Gemeinbedarfs und Freizeiteinrichtungen. Diese<br />
stehen im Zusammenhang mit den von privaten<br />
Investoren finanzierten Wohnungsbauprojekten<br />
mit über 1.600 Wohnungen in der Region (u. a.<br />
Netzaberg Housing Area). Das Investitionsvolumen<br />
hierfür wird auf weitere rund 350 Mio. Euro geschätzt.<br />
BCT-Area-Auftrag<br />
Im Zuge des BCT-Area-Ausbaus wurden und werden<br />
bislang zehn Gebäude (jeweils 4 Stockwerke<br />
hoch) mit einer Größe von 103 x 15,50 m erstellt.<br />
Dazu zählen jeweils ca. 80 Parkplätze für Soldaten<br />
und Angehörige. Die Ausbaufläche jedes Gebäudes<br />
inklusive der Zufahrtswege, Feuerwehrumfahrten<br />
und Parkplätze beträgt ca. 11.000 m². Pro Gebäude<br />
wurde ein aufwendiges Kanalsystem mit ca. 34<br />
Schächten und 40 Hausanschlüssen hergestellt. Die<br />
galileo-ip Ingenieure GmbH erhielt den Auftrag,<br />
diese Projekte vermessungs- und abrechnungstechnisch<br />
bis zur Übergabe der Schlussrechnung zu betreuen.<br />
PROFILE 1/2008
Abb. 2: Eine von insgesamt 12 Soldatenunterkünften<br />
Im Zuge der Stationierung der neuen Truppen werden<br />
neue Maschinenhallen, Werkstätten sowie Lager-<br />
und Standflächen benötigt. Bei diesen Maßnahmen<br />
– von der US-Armee Vehicle Maintenance genannt –<br />
wurde das Ingenieurbüro wiederum von zwei verschiedenen<br />
Generalunternehmern mit der Erstellung<br />
von Daten zur Maschinensteuerung sowie mit vermessungs-<br />
und abrechnungstechnischen Arbeiten<br />
beauftragt. Jedes dieser Vehicle Maintenance umfasst<br />
eine Gesamtfläche von 48.000 m².<br />
Abb. 3: 3D-DGM Auffüllung und 3D-Kanal<br />
Abb. 4: Abrechnungslageplan Frostschutz Gebäudeumfeld<br />
Abb. 5: Abrechnungslageplan Frostschutz Parkplatz<br />
Netzaberg-Housing-Area-Auftrag<br />
Mit 830 Häusern, 830 Garagen und allen Außenanlagen<br />
ist der Netzaberg das größte Wohnungsbauprojekt<br />
in Deutschland. Zusätzlich werden<br />
im inneren Bereich der neuen Stadt eine Schule,<br />
ein Kindergarten sowie ein Jugendzentrum auf<br />
einer Gesamtfläche von ca. 200.000 m² errichtet.<br />
Drei verschiedene Generalunternehmer erteilten<br />
der galileo-ip Ingenieure GmbH den Auftrag,<br />
sämtliche vermessungs- und abrechnungstechnischen<br />
Aufgaben von der Urgeländeaufnahme<br />
bis zur Schlussrechnung durchzuführen. Alle<br />
PROFILE 1/2008<br />
Berechnungen werden im Format REB DA 11 erstellt,<br />
die Bestandsunterlagen der Außenanlagen in<br />
BFR-konformen Layerstrukturen.<br />
Abb. 6: Netzaberg Housing Area<br />
Einsatz von VESTRA <strong>Civil</strong> 3D und<br />
VESTRA CAD<br />
Bei der Suche nach einer leistungsfähigen<br />
Vermessungs- und Abrechnungssoftware auf<br />
AutoCAD-Basis entschied sich das Ingenieurbüro<br />
galileo-ip für VESTRA <strong>Civil</strong> 3D und VESTRA<br />
CAD. Die Software VESTRA aus dem Hause<br />
<strong>AKG</strong> löste damit die Software CARD/1 von IB&T<br />
ab. Maßgebliches Entscheidungskriterium beim<br />
Vergleich der Alternativen war die Möglichkeit<br />
der Bauabrechnung und Ausgabe der Daten nach<br />
REB DA 11 sowie die Leistungsfähigkeit beim<br />
Digitalen Geländemodell und der Erstellung von<br />
Querprofilen.<br />
Abb. 7: Bestandslageplan zur Abrechnung<br />
Abb. 8: 3D-Darstellung der Bestandsaufnahme<br />
VESTRA deckt im Bereich der Bauabrechnung<br />
alle Anforderungen ab, die Bauabrechner an eine<br />
Software stellen – sei es die Abrechnung über digitale<br />
Geländemodelle oder über Querprofile. Ein<br />
schneller Zugriff auf Daten und die Umsetzung in<br />
korrekte Abrechnungsdaten stellen hierbei wesentliche<br />
Vorteile dar. Entsprechende Automatismen<br />
verkürzen die Projektbearbeitung erheblich. Für<br />
das Projekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ hat die<br />
galileo-ip Ingenieure GmbH mit VESTRA ein modernes,<br />
intelligentes Werkzeug zur Hand, um alle<br />
Aufgaben effektiv und wirtschaftlich auszuführen.<br />
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Dipl.-Ing. Oliver Luhde<br />
ist Büroleiter der <strong>AKG</strong><br />
Bauconsult GmbH.<br />
BASt: Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen<br />
DEGES: Deutsche<br />
Einheit Fernstraßenplanungs-<br />
und -bau<br />
GmbH<br />
VDE: Verkehrsprojekte<br />
Deutsche Einheit<br />
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Vorgestellt: <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH<br />
Von Dipl.-Ing. Oliver Luhde<br />
Die <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH bietet seit über 1 Jahren Dienstleistungen für die verschiedenen<br />
Phasen der Abwicklung von Grunderwerbsmaßnahmen und bei der<br />
Verwaltung von Liegenschaften an. Vorrangiges Ziel ist es, den Kunden bei der<br />
Durchführung von Grunderwerbsmaßnahmen ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Zu den Kunden der <strong>AKG</strong> Bauconsult zählen Vermessungs- und Planungsbüros,<br />
die DEGES GmbH, die Straßenbauverwaltungen vieler Länder sowie Städte und<br />
Gemeinden. Für die verschiedenen Anforderungen im Bereich Grunderwerb haben<br />
die <strong>AKG</strong> Software und die <strong>AKG</strong> Bauconsult in den letzten Jahren eine eigenständige<br />
Produkt-Familie entwickelt: GE/Office. Der folgende Artikel stellt das Einsatzgebiet<br />
dieser Software sowie den Aufgabenbereich der <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH vor.<br />
Hintergrund<br />
Den Anfang markierte GESTRA, ein in den 1980er<br />
Jahren gestartetes Gemeinschaftsprojekt der BASt<br />
und der <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH, mit<br />
dem der Grunderwerb erstmalig umfassend programmtechnisch<br />
(Sach- und Grafikdatenteil) unterstützt<br />
werden konnte. Zu Beginn der 1990er Jahre<br />
war GESTRA bundesweit bei vielen Straßenbauverwaltungen<br />
der Länder im Einsatz oder in der<br />
Erprobung. Als sich die DEGES 1992 auf den Weg<br />
machte, die umfangreiche Realisierung der VDE-<br />
Projekte Straße in Angriff zu nehmen, entschied<br />
sie sich für das am weitesten entwickelte Programm<br />
zur Abwicklung von GE-Vorhaben: GESTRA. Von<br />
Beginn an wurde die DEGES bei der Erstellung,<br />
Pflege und Auswertung der Datenbanken sowie<br />
beim Umgang mit GESTRA durch die <strong>AKG</strong><br />
Bauconsult GmbH unterstützt. Schnell wurde deutlich,<br />
dass die zu bearbeitenden Datenmassen erhebliche<br />
Anforderungen an das ursprünglich für die<br />
Länder konzipierte Datengerüst stellten. Weiterer<br />
Anpassungsbedarf für die nun in Berlin erfolgende<br />
Programmierung des Verwaltungsteils ergab sich<br />
aus den mit der Zeit bei DEGES entwickelten eigenen<br />
Verfahren zur Abwicklung/Kontrolle oder zur<br />
Bearbeitung von Kaufverträgen.<br />
Weiterentwicklung<br />
Mit dem erfolgreichen Einsatz von GESTRA unter<br />
MS Windows ergaben sich neue Möglichkeiten.<br />
Seitens der Länder (BG 24) wurde – stark unterstützt<br />
durch das seinerzeit neue Mitglied Freistaat<br />
Bayern – mit den Experten der <strong>AKG</strong>-Firmengruppe<br />
die Konzeption für die Länder weiterentwickelt. Zu<br />
dieser Zeit wurde der Markenname GE/Office eingeführt.<br />
Mit dem rasanten Ausbau der Funktionalität<br />
für den fortgeschrittenen DEGES-Einsatz war eine<br />
Abb. 1: Phasen der Abwicklung<br />
Spezialisierung der Datenbankstruktur verbunden,<br />
die sich später nicht vollständig mit den konkretisierten<br />
Anforderungen der Länder in Einklang bringen<br />
ließ. Deshalb gibt es zwei GE/Office-Ausführungen:<br />
eine für die Länder und eine für die DEGES. Zur<br />
Unterstützung der Planungsbüros wurde im Laufe<br />
der Jahre das Werkzeug GE/Office GEV für die<br />
reine GEV-Erfassung sowie das in VESTRA integrierte<br />
Modul „Grunderwerb“ zur vollständigen<br />
Erstellung plausibler GE-Unterlagen entwickelt.<br />
GE/Office heute: ein komplettes System<br />
Für viele Verwaltungsprogramm-Hersteller bedeutet<br />
die Erstellung von Grunderwerbsverzeichnissen<br />
und Grunderwerbsplänen bereits Grunderwerb.<br />
Hier wird übersehen, dass diese lediglich die Voraussetzung<br />
zur Abwicklung von Grunderwerbsaufgaben<br />
bilden. GE/Office hingegen deckt als einziges<br />
Programmsystem die gesamte Palette der<br />
anfallenden Grunderwerbsaufgaben ab. Unabhängig<br />
davon, ob es um Entschädigungs- oder um<br />
Vertragsbearbeitung, um Zahlungsverkehr mit integrierter<br />
Nebenbuchhaltung, um Auflassung, um<br />
Fortführungsnachweis, um den gesamten Schriftverkehr<br />
mit Dokumentenverwaltung, um die Verwaltung<br />
von Ausgleichs- und Ersatzflächen, um die<br />
Bearbeitung von Flurbereinigungsverfahren oder<br />
um die vertragliche Abwicklung von Tauschflächen<br />
geht: GE/Office ist als Komplettlösung absolut unerreichter<br />
Spitzenreiter. Dies wissen nicht nur die<br />
Straßenbauverwaltungen in Deutschland zu schätzen.<br />
<strong>AKG</strong> Bauconsult heute: Vorbereitung und<br />
Durchführung<br />
Schwerpunkte der <strong>AKG</strong> Bauconsult sind unter<br />
Einbeziehung der beteiligten Planungsbüros die<br />
Erstellung plausibler und auslegungsreifer Grund-<br />
PROFILE 1/2008
erwerbsunterlagen und die Entwicklung eines vollständigen<br />
GE/Office-Bestandes. Dieser kann sofort<br />
zur Abwicklung der Grunderwerbsmaßnahmen<br />
verwendet werden. Dabei macht sich bezahlt, dass<br />
die <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH frühzeitig die Belange<br />
des Grunderwerbs vertritt. Es werden alle Flurstückspläne<br />
erstellt. Liegen bereits Grunderwerbsunterlagen<br />
vor, so werden diese in GE/Office übernommen<br />
und geprüft. Neben einem vollständigen<br />
GE/Office-Bestand wird ein detaillierter Prüfbericht<br />
erstellt.<br />
Mit der Pflege und Fortschreibung der<br />
GE/Office-Bestände entlastet die <strong>AKG</strong> Bauconsult<br />
PROFILE 1/2008<br />
den Grunderwerber und stellt eine plausible und<br />
aktuelle Auswertung sicher. Vielfältige Auswertungen<br />
(Berichte, Sachstandspläne) unterstützen<br />
die Abwicklung sowie Projektsteuerung und vereinfachen<br />
die Einbindung weiterer Fachbereiche<br />
und Dienstleister in die Realisierung von Grunderwerbsmaßnahmen.<br />
Aufbau der Liegenschaftsverwaltung<br />
Nach einer Analyse der vorhandenen Daten erfolgt<br />
deren Umsetzung in die GE/Office-Datenbank. Der<br />
Kunde erhält eine Datenbank, so dass er unmittelbar<br />
mit der Verwaltung und Fortschreibung seiner<br />
Liegenschaften beginnen kann.<br />
Abb. 2: Übersicht der Dienstleistungen „Unterstützung bei der Durchführung von GE-Maßnahmen“<br />
Abb. 3: Übersicht der Dienstleistungen „EDV-technische Unterstützung bei der Durchführung von<br />
GE-Maßnahmen“<br />
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Dipl.-Ing. (FH)<br />
Bernhard Feser ist<br />
Geschäftsführer der <strong>AKG</strong><br />
Software Consulting<br />
GmbH für den Bereich<br />
Produkte.<br />
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Pflege für VESTRA PRO: eine lohnende Investition<br />
Von Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser<br />
Eine komplexe Anwendungssoftware wie VESTRA PRO unterliegt einem stetigen<br />
Wandel: Richtlinien ändern sich, Bezugssysteme werden eingeführt oder<br />
neue Schnittstellen entwickelt. Im Rahmen der Programmpflege wird VESTRA diesen<br />
Gegebenheiten unmittelbar angepasst. Allein im letzten Jahr wurden über<br />
1 0 Neuerungen in VESTRA PRO eingebaut. Dies erstreckt sich von kleineren<br />
Modifizierungen bis hin zur Implementierung kompletter Module. Einige Beispiele<br />
werden in diesem Bericht kurz beschrieben.<br />
Anpassung an Windows Vista<br />
Im Frühjahr 2007 wurde das neue Betriebssystem<br />
Windows Vista 32 Bit eingeführt. VESTRA PRO<br />
wurde mit Build 29 auf dieses Betriebssystem umgestellt.<br />
Die Besonderheit liegt in den Restriktionen<br />
bei den Benutzerrechten. Hier reagiert VESTRA<br />
automatisch auf diese Einschränkungen, so dass<br />
der Anwendung unter Vista nichts im Wege steht.<br />
Auch die Anpassung an Windows Vista SP 1 wurde<br />
bereits vorgenommen.<br />
Neues Koordinatensystem ETRS89<br />
Im Jahre 1991 hat die Arbeitsgemeinschaft der<br />
Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) die<br />
Einführung des ETRS89 als einheitliches amtliches<br />
Lagebezugssystem für ganz Deutschland beschlossen.<br />
Verschiedene Landesvermessungsverwaltungen<br />
liefern daher Daten in diesem Koordinatensystem.<br />
Beispielsweise werden in Nordrhein-Westfalen<br />
EDBS-Daten mit Gauß-Krüger- und ETRS89-<br />
Koordinaten in einer Datei übergeben.<br />
Wird in VESTRA PRO ein neues Projekt angelegt,<br />
erscheint die Frage, ob innerhalb von<br />
Messungen oder in der Vermessung die Reduktion<br />
nach ETRS89 zu berücksichtigen sei. Auf Wunsch<br />
erfolgt bei vermessungstechnischen Berechnungen<br />
oder verschiedenen Messungen eine Reduktion, die<br />
auch angezeigt wird.<br />
Abb. 1: ETRS89: Abfrage nach Reduktion<br />
Abb. 2: ETRS89: Einstellungen<br />
Abb. 3: Flächenberechnung ETRS89 aktiv<br />
Abb. 4: Zwangspunktdiagnose ETRS89 aktiv<br />
Kanal<br />
Das Modul „Kanal“ wurde komplett neu entwickelt<br />
und innerhalb der VESTRA PRO-Programmpflege<br />
an Pflegekunden ausgeliefert. Mit dem neuen<br />
Modul stehen neue Funktionen und Schnittstellen<br />
zur Verfügung.<br />
Im Bereich „Import und Export“ wurde das<br />
ISYBAU-ASCII-Format um das neue ISYBAU-<br />
XML-Format erweitert. Moderne Assistenten erlauben<br />
eine übersichtliche und sichere Ein- und<br />
Ausgabe der Daten (vergleiche Abbildung 5).<br />
Auch im Bereich der Darstellung und Beschriftung<br />
konnten viele Kundenwünsche erfüllt<br />
werden (vergleiche Abbildung 6).<br />
Die Datenhaltung wurde in eine neue Datenbank<br />
verlagert, in der sich die Geometrie unmittelbar<br />
aus der Grafik verändern lässt und weitere<br />
Informationen bearbeitet und erfasst werden können.<br />
Somit wird direkt in der Kanaldatenbank gearbeitet<br />
und ein Abgleich mit der Grafik entfällt (vergleiche<br />
Abbildung 7).<br />
PROFILE 1/2008
Der neue Kanal-Manager erlaubt nicht nur den<br />
Zugriff auf alle Daten, sondern zeigt auch übersichtlich<br />
an, um welche Informationen der Kanal erweitert<br />
wurde. Für Auswertungen und Schachtskizzen<br />
wurde die direkte Ausgabe nach Excel eingeführt.<br />
Abb. 7: Der neue Kanal-Manager<br />
Abb. 8: Kanal-Auswertungen<br />
PROFILE 1/2008<br />
Katasterformat NAS-ALKIS<br />
Mit der Zusammenführung der Automatisierten<br />
Liegenschaftskarte (ALK) und dem Automatisierten<br />
Liegenschaftsbuch (ALB) zum Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />
(ALKIS) durch<br />
die AdV wurde die Normbasierte Austauschschnittstelle<br />
(NAS) geschaffen. Diese ersetzt die Schnittstellen<br />
EDBS, BGRUND und DFK. NAS wurde<br />
im Rahmen der Programmpflege allen Kunden zur<br />
Verfügung gestellt, die diese Schnittstellen haben.<br />
Abb. 9: NAS-ALKIS-Import<br />
DWG-/DXF-Import<br />
Neue AutoCAD-Versionen erfordern auch neue<br />
Schnittstellen. Bis hin zu AutoCAD 2009 oder<br />
AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D 2009 können DWG- und DXF-<br />
Daten schnell und problemlos importiert werden.<br />
Sind in der DWG-Datei auch Informationen wie<br />
Fachbedeutungen aus VESTRA enthalten, so werden<br />
diese interpretiert und eingelesen.<br />
Abb. 10: DWG-Import aus AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D<br />
DGM-Manager<br />
Bei Projekten mit mehreren DGM kann der<br />
Anwender sehr schnell die Übersicht über seine<br />
Projekte verlieren. Besonders bei Baugruben und<br />
deren verschiedenen Varianten ist eine Verwaltung<br />
notwendig. Im neuen DGM-Manager werden alle<br />
DGM in einer Baumstruktur organisiert.<br />
Abb. 11: DGM-Manager<br />
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LandXML-Maschinensteuerungsschnittstelle<br />
Mit LandXML ist ein offener Standard für den<br />
Austausch von Punkt-, Gelände-, Vermessungs- und<br />
Trassendaten bei Tiefbau- und Vermessungsprojekten<br />
gegeben. Die Schnittstelle für LandXML ermöglicht<br />
den weltweiten Austausch von Daten mit anderen<br />
Applikationen. Besonders Vermessungsgerätehersteller<br />
wie Leica, Topcon oder Trimble setzen auf<br />
diesen zukunftssicheren Standard.<br />
Alle VESTRA PRO-Anwender mit dem Modul<br />
„Straßenbau“ können dieses neue Exportdatenformat<br />
nutzen.<br />
Abb. 12: Daten-Export zur Maschinensteuerung im<br />
Format LandXML<br />
3D-Darstellung und Sichtweitenberechnung<br />
In Kürze wird das neue Merkblatt für die Visualisierung<br />
von Straßen (M ViSt) erscheinen. Hier<br />
wird geregelt sein, in welcher Form und Ausprägung<br />
die Visualisierung im Rahmen von Planungsprojekten<br />
für klassifizierte Straßen Anwendung<br />
findet. In diesem Zusammenhang nahm die <strong>AKG</strong><br />
Software an zwei Visualisierungs-Workshops teil, die<br />
vom Arbeitskreis 2.2.3 der Forschungsgesellschaft<br />
für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) initiiert<br />
wurden. Somit wurde aktiv zur Erstellung<br />
des neuen Merkblatts beigetragen. Eine Vielzahl<br />
der Regelungen dieses Merkblatts wird auch<br />
Eingang in die neue Richtlinie für die Anlage von<br />
Landstraßen (RAL) finden. Parallel hierzu wurde<br />
die 3D-Darstellung in VESTRA überarbeitet und<br />
an die Parameter des M ViSt angepasst. Zusätzlich<br />
wurde eine neue, auf der räumlichen Linienführung<br />
basierende Sichtweitenberechnung eingeführt. Die<br />
Ergebnisse der Sichtweitenberechnung werden im so<br />
genannten Eigenschaftsband dargestellt.<br />
Abb. 13: Eigenschaftsbänder zur 3D-Sicht<br />
Das Eigenschaftsband ermöglicht die Darstellung<br />
der berechneten vorhandenen Sichtweite im Vergleich<br />
zu den technischen Sichtweiten (Haltesichtweite,<br />
Überholsichtweite (in Zukunft auch<br />
Orientierungssichtweite)). Um vor allem sicherheitstechnisch<br />
relevante Schlussfolgerungen aus diesen<br />
Berechnungen zu ziehen, kann die Geometrie der<br />
Straße in den klassischen drei Entwurfsebenen<br />
(Lageplan über Krümmungsband, Gradiente,<br />
Querschnitt mit Querneigungen) dargestellt werden.<br />
Gemeinsam mit der räumlichen Visualisierung<br />
der geplanten Straße erhält der Ingenieur so umfassende<br />
Informationen über die gesamte Geometrie<br />
und das Erscheinungsbild.<br />
Abbildung 14 zeigt die Eingabeparameter zur neuen<br />
3D-Sichtweitenberechnung. Die Berechnungen<br />
können optional für beide Richtungen der Straße<br />
in einem Berechnungsgang durchgeführt werden.<br />
Die Beschränkung der Berechnung auf ausgewählte<br />
Stationsbereiche ermöglicht ein effizientes<br />
Arbeiten auch bei sehr komplexen Planungen.<br />
Die freie Definition des Aug- und Zielpunktes erlaubt<br />
die Berechnung der Sichtweite, egal, welches<br />
technische Sichtweitenmodell als Bezug dient.<br />
Der Algorithmus zur Ermittlung der vorhandenen<br />
Sichtweiten gründet sich auf das bewährte<br />
Sichtstrahlverfahren – erweitert um den flexiblen<br />
Zielstationsabstand und die Klassifizierung der<br />
Einzelhindernisse. Diese werden dabei meist nicht<br />
im Querschnitt definiert, sondern ergeben sich aus<br />
Informationen des Lageplans in Verbindung mit<br />
dem gerechneten Geländemodell (DGM).<br />
Abb. 14: 3D-Sicht nach dem Merkblatt für die<br />
Visualisierung von Straßen<br />
Ausblick<br />
Auch in diesem Jahr wird kontinuierlich an der<br />
Weiterentwicklung von VESTRA PRO gearbeitet.<br />
Bereits im nächsten Build sind eine Reihe von<br />
Neuerungen enthalten. Die neuen Richtlinien<br />
für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) wurden<br />
in das Programm aufgenommen. Sobald die<br />
Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA)<br />
und die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen<br />
(RAL) vorliegen, werden sie unmittelbar<br />
in VESTRA eingepflegt. Des Weiteren wurde der<br />
bereits vorgestellte Assistent für korrespondierende<br />
Querprofile freigegeben (vergleiche hierzu Artikel<br />
„Neuer Assistent: Korrespondierende Querprofile“,<br />
PROFILE 2/2007, S. 4).<br />
Damit Anwender nicht den Überblick darüber<br />
verlieren, welche Neuerungen zur Verfügung stehen,<br />
wurden die so genannten <strong>AKG</strong>-Webcasts eingeführt.<br />
Hier können sich Pflegekunden über aktuelle<br />
Entwicklungen und Neuerungen im Rahmen<br />
einer Internet-Live-Präsentation informieren.<br />
Sie sehen, wir unternehmen viel, damit Ihre<br />
Software den wachsenden Anforderungen gerecht<br />
wird. Denn Programmpflege ist eine Investition in<br />
unsere gemeinsame Zukunft.<br />
PROFILE 1/2008
Neuer Internet-Auftritt: mehr als Kosmetik<br />
Von Markus Körle M. A.<br />
Optisch attraktiver, verbesserte Navigation, mehr Inhalte – so präsentiert sich<br />
seit Februar 008 der durchgängig neu gestaltete Internet-Auftritt der <strong>AKG</strong><br />
Software Consulting GmbH. Die Website kombiniert eine ansprechend gestaltete<br />
Benutzeroberfläche mit einer Fülle von Informationen rund um unsere Produkte<br />
und Dienstleistungen. Was sich durch die Neukonzeption geändert hat, wird im<br />
Folgenden vorgestellt.<br />
TYPO3<br />
Die <strong>AKG</strong>-Internetseite wurde überarbeitet, erweitert<br />
und auf das Content-Management-System<br />
(CMS) TYPO3 umgestellt. Ein CMS ermöglicht<br />
es, Internet-Seiten auf komfortable Art zu pflegen,<br />
ohne dass eine spezielle Software nötig wäre,<br />
denn die Administration der TYPO3-Webseiten<br />
erfolgt browserbasiert. Das heißt, die Eingabe von<br />
Inhalten oder das Anlegen neuer Benutzer erfordert<br />
lediglich einen Rechner mit Internetzugang.<br />
Änderungen können über einen Standard-Web-<br />
Browser vorgenommen werden und so lässt sich jetzt<br />
die <strong>AKG</strong>-Seite von überall in der Welt aktualisieren.<br />
Texte werden mittels einer einfach zu bedienenden<br />
Textverarbeitung im Vorschaumodus erstellt,<br />
was auch das Einfügen von Grafiken, Tabellen und<br />
Links unterstützt. Alle Arten von Dateien können<br />
dann – etwa im Kundenbereich – zum Herunterladen<br />
angeboten werden.<br />
Neue Inhalte und bessere Navigation<br />
Die neue Seite, in Deutsch und Englisch verfügbar,<br />
bietet Besuchern eine bedienerfreundlichere<br />
Führung sowie eine bessere Orientierung. Über das<br />
komfortable und übersichtliche Menü erschließt<br />
sich dem Besucher der <strong>AKG</strong>-Seite ein breit gefächertes<br />
Informationsspektrum. Es reicht von Online-<br />
Demos über Projektbeispiele bis hin zu umfangreichen<br />
Produktinformationen. Wichtige Termine<br />
wie Messen und Schulungen präsentieren sich mit<br />
wenigen Mausklicks.<br />
Das Hauptziel bei der Neukonzeption war eine<br />
klar und eindeutige Nutzerführung. Im Mittelpunkt<br />
der neuen Startseite stehen nun die Anwendungsbereiche<br />
„Vermessung“, „Straße“, „Bahn“, „Kanal“<br />
und „Bauabrechnung“. Der Vorteil: Besucher können<br />
ohne Umwege die Seiten erreichen, die für sie<br />
relevant sind.<br />
Abb. 1: Startseite der neuen Homepage<br />
PROFILE 1/2008<br />
Der News-Bereich wurde neu gegliedert. Auf<br />
der alten Internet-Startseite war er zentral platziert,<br />
jetzt erscheinen Kurzfassungen der Nachrichten<br />
in der rechten Spalte und Verlinkungen leiten den<br />
Besucher zu den ausführlichen Informationen. In<br />
diesem News-Pool findet sich auch ein Archiv, das<br />
bis in das Jahr 2005 zurückreicht.<br />
Ferner ist auf der Startseite eine integrierte Suchfunktion<br />
hinzugekommen, die nicht nur alle Seiteninhalte<br />
indiziert, sondern auch die zum Herunterladen<br />
bereitgestellten PDF-Dokumente wie etwa<br />
Produkt-Flyer oder Anwenderberichte. Die Suchergebnisse<br />
werden nach Relevanz gewichtet ausgegeben.<br />
So findet der Besucher die für ihn passenden<br />
Informationen auf der neuen Seite in dreierlei<br />
Weise: über den Schnelleinstieg auf der Startseite,<br />
den übersichtlichen Menübaum oder über die Volltextsuche.<br />
Was ändert sich für Pflegekunden?<br />
Neu ist, dass bei der Anmeldung im Kundenbereich<br />
die E-Mail-Adresse verwendet werden muss. Das<br />
gewährleistet eine eindeutige Zuordnung. Die<br />
Umstellung verlief reibungslos, nach dem Login<br />
(mit altem Passwort) werden Benutzer auf die entsprechende<br />
Änderung hingewiesen.<br />
Abb. 2: Anmeldung im Kundenbereich, als<br />
„Benutzername“ dient die E-Mail-Adresse<br />
Registrierten Benutzern stehen wie gewohnt<br />
auf der Download-Seite die aktuellen Programmversionen,<br />
Systemkomponenten sowie Webcasts<br />
und Workshops zur Verfügung. Im FAQ-Bereich<br />
gibt es eine Sammlung von Fragen und Antworten<br />
in Bezug auf die Anwendung unserer Produkte.<br />
Schnell findet sich hier im entsprechenden Bereich<br />
die passende Antwort.<br />
Aber ob Sie nun als registrierter Anwender Zugang<br />
zum Kundenbereich haben oder noch keiner<br />
sind: Am besten, Sie nehmen sich ein wenig Zeit<br />
und erkunden den neuen Internet-Auftritt selbst –<br />
es lohnt sich allemal!<br />
Markus Körle M. A. ist<br />
bei der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH<br />
Leiter der Abteilung PR.<br />
TYPO3: ein 1998 in<br />
der Erstversion erschienenes<br />
Content-<br />
Management-System,<br />
das auf der Skriptsprache<br />
PHP basiert.<br />
Die Aufgabe eines<br />
Content-Management-<br />
Systems besteht in<br />
der Trennung von<br />
Inhalten, Struktur und<br />
Darstellung. TYPO3<br />
ist im Rahmen der<br />
Open-Source-Vereinbarungen<br />
frei verfügbar.<br />
Neue Seite,<br />
alte Adresse:<br />
www.akgsoftware.de<br />
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Dipl.-Ing. Patrick<br />
Reimann ist Leiter des<br />
Kreisgeometerbüros<br />
Arlesheim (Schweiz).<br />
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3D-Daten im Wandel der Zeit:<br />
Einsatzmöglichkeiten von VESTRA GIS GeoMedia<br />
Von Dipl.-Ing. Patrick Reimann<br />
Kreisgeometerbüros in der Schweiz sind mit den öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren<br />
in Deutschland vergleichbar. Die klassischen Aufgabenstellungen bestehen<br />
in der Fortführung der amtlichen Vermessung und in der Bauvermessung.<br />
Doch sind dies bei weitem nicht die einzigen Aufgaben! Die Informationsebene<br />
„Höhe“ und deren Nutzen für politische und planerische Entscheidungshilfen durch<br />
das Zusammenführen unterschiedlicher geographischer Informationen rückt immer<br />
mehr in den Fokus des öffentlichen und kommunalen Interesses.<br />
Vor wenigen Jahren konzentrierte man sich in<br />
erster Linie auf die korrekte Berechnung von<br />
Digitalen Geländemodellen, Mengenermittlungen<br />
und Höhenlinien. Heute sind diese Aufgaben immer<br />
noch gleich wichtig, aber die Fragestellungen gehen<br />
weiter. Man nutzt die wertvollen 3D-Grundlagen<br />
als Hilfe für technologische, planerische und politische<br />
Grundsatzentscheidungen. Geoinformationssysteme<br />
(GIS) zusammen mit ingenieurtechnischen<br />
Fachschalen liefern hierfür die optimale Grundlage,<br />
wie im Folgenden einige Aufgabenstellungen aus<br />
der Praxis zeigen.<br />
Für die Planung des Winterdienstes (Salzeinsatz)<br />
sollen alle Straßen und Wege eines Gemeindegebietes,<br />
die eine Neigung größer 10 % aufweisen, ermittelt<br />
und angezeigt werden. Solche Straßen verursachen<br />
auch mehr Lärm, da die Fahrzeuge dann hochtourig<br />
gefahren werden. In Abhängigkeit von der<br />
Befahrungsdichte können damit Gegenmaßnahmen<br />
wie Lärmschutzwände oder -Fenster eruiert werden.<br />
Zur Lösung einer solchen Aufgabe wird mit<br />
VESTRA GIS GeoMedia ein Digitales Geländemodell<br />
berechnet. Die Dreiecke werden samt Attributen<br />
in eine Datenbank gespeichert. Anschließend<br />
wird über die GeoMedia-Analysefunktion eine Attributabfrage<br />
erstellt, die alle Dreiecke mit einer<br />
Neigung > 10 % ermittelt. Das Ergebnis dieser<br />
Abfrage wird dann mit der Objektklasse<br />
„Straße“ räumlich verschnitten. Das Ergebnis ist in<br />
Abbildung 1 zu sehen.<br />
Eine weitere Aufgabenstellung kann im Gewässerschutz<br />
liegen. Zu untersuchen sind hierbei z. B. die<br />
Neigungsverhältnisse der befestigten Flächen in einer<br />
Industriezone beispielsweise für den Umschlag<br />
mit toxischen Stoffen.<br />
Abb. 2: Zonen mit Neigung < 1 % sind rot eingefärbt.<br />
In einem anderen Zusammenhang können unbefestigte<br />
Flächen mit einer Neigung von > 20 % dargestellt<br />
werden. Befinden sich diese Flächen in unmittelbarer<br />
Nähe von Fließgewässern, können sie bei<br />
starkem Regen eine Hochwassergefahr für nahe gelegene<br />
Wohngebiete bedeuten.<br />
Die Abbildungen 3 und 4 zeigen die Neigungsverhältnisse<br />
der nicht befestigten Flächen in einem<br />
Korridor entlang der Fließgewässer und geben Auskunft<br />
über eine mögliche Gefährdung.<br />
Abb. 1: Straßen mit einer Neigung > 10 % sind violett gekennzeichnet.<br />
PROFILE 1/2008
Abb. 3: Es besteht keine Hochwassergefahr.<br />
Abb. 4: Hochwassergefahr möglich<br />
In einem anderen Beispiel erleichtert eine Analyse<br />
die Abschätzung der Baulandreserven im bevorzugten<br />
Südhang. Aufgrund genügender Reserven<br />
(grün) kann für den Moment von einer weiteren<br />
Einzonung abgesehen werden.<br />
Abb. 5: Markierte Baulandreserven<br />
Vielfach werden auch thematische Darstellungen<br />
zur Beurteilung von Sachverhalten erstellt. So wurde<br />
für eine Kiesgrube der Materialabbau in einem<br />
Zeitraum von 10 Jahren überprüft. 1998 fand die<br />
erste Vermessung der Grube statt. 10 Jahre später<br />
folgte eine weitere Messung. Aus den sich hieraus<br />
ergebenden Digitalen Geländemodellen wurde<br />
eine Massenberechnung durchgeführt. Um die<br />
Veränderungen für diesen Zeitraum festzustellen,<br />
wurden Höhenzonen ermittelt und anschließend als<br />
thematische Karte angezeigt. Abbildung 6 zeigt die<br />
Höhenzonen in einem Intervall von 1 m.<br />
PROFILE 1/2008<br />
Abb. 6: Höhenzonen zur Beurteilung der Massen-<br />
verhältnisse<br />
Bei den dargestellten Beispielen werden die Ergebnisse<br />
Digitaler Geländemodelle mit Grundlagedaten<br />
wie Kataster, Topographie, Versorgungseinrichtungen<br />
etc. zusammengeführt und analysiert.<br />
Das Kreisgeometerbüro Arlesheim setzt hierfür<br />
auf die Kombination des Geoinformationssystems<br />
GeoMedia Professional (Intergraph) mit der Fachschale<br />
GEOS Pro (a/m/t) für die Amtliche Vermessung<br />
(Kernaufgabe) und VESTRA GIS DGM<br />
GeoMedia (<strong>AKG</strong>). Die Fachschale von <strong>AKG</strong> wird<br />
für die Berechnung Digitaler Geländemodelle, für<br />
Baugrubenkonstruktionen und Mengenermittlungen<br />
eingesetzt.<br />
Abb. 7: AV (Amtliche Vermessung)-GIS und DGM-<br />
GIS im Zusammenspiel: Datenbank-Beispiel für die<br />
Amtliche Vermessung und für DGM samt Auswer-<br />
tungen<br />
Abbildung 7 illustriert das vereinfachte praktizierte<br />
Datenmodell: das Basissystem GeoMedia<br />
Professional mit den integrierten Fachschalen<br />
von <strong>AKG</strong> und a/m/t sowie den gleichzeitigen<br />
Zugriff auf die verschiedenen Datenbanken.<br />
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Dipl.-Phys. Hendrik<br />
Steiger ist Leiter der<br />
Entwicklungsabteilung<br />
Grunderwerb und<br />
Datenbanken bei der<br />
<strong>AKG</strong> Software Consulting<br />
GmbH.<br />
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GE/CAD: Grunderwerb auf AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D<br />
Von Dipl.-Phys. Hendrik Steiger<br />
Das Modul GE/CAD ermöglicht beim Arbeiten mit der Plattform AutoCAD<br />
<strong>Civil</strong> 3D die Erstellung von Grunderwerbsplänen und -verzeichnissen. Zum<br />
GE/CAD-Leistungsumfang zählt ein Assistent, der Flurstücksflächen mit geplanten<br />
Bedarfsflächen des Grunderwerbs verschneidet. Das Ergebnis sind die einzelnen<br />
Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbarkeitsflächen pro betroffenem Flurstück für<br />
das Grunderwerbsverzeichnis und für die GE-Fähnchen. Diese Bearbeitungsweise<br />
verschafft dem Ersteller von Grunderwerbsunterlagen eine erhebliche Zeitersparnis<br />
in der Bearbeitung. Ein weiterer Vorteil liegt in geprüften, plausiblen und vollständigen<br />
Ergebnissen.<br />
Import<br />
Als Kataster- und Grundbuchschnittstelle ist bereits<br />
NAS-ALKIS vorhanden. In ALKIS sind alle<br />
Kataster- und Grundbuchinformationen in einer<br />
Datei enthalten. Auch die alten Datenformate wie<br />
EDBS, DFK, BGRUND und WLDGE stehen zur<br />
Verfügung. Die Erwerbsflächen, die Linien und<br />
Flächen beinhalten, können über alle gängigen<br />
Schnittstellen (DWG, DXF, CARD/1, STRATIS,<br />
CADdy, OKSTRA) eingelesen werden.<br />
Abb. 1: Import von Flurstücken und Eigentümerlisten<br />
über die NAS-ALKIS-Schnittstelle<br />
Abb. 2: Automatische Flächenverschneidung in<br />
AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D 2009<br />
Flächenverschneidung<br />
Eines der wichtigsten Werkzeuge ist jenes, das die<br />
automatische Verschneidung der Flurstücksflächen<br />
mit den geplanten Bedarfsflächen des Grunderwerbs<br />
ermöglicht. Ein neuer Assistent, der die Flächenverschneidung<br />
durchführt, liefert als Ergebnis die<br />
einzelnen Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbarkeitsflächen<br />
pro Flurstück und GE-Fähnchen (vergleiche<br />
hierzu Abbildung 2).<br />
GE-Planerstellung<br />
Nach der Flächenverschneidung werden die einzelnen<br />
Bedarfsflächen dargestellt und mit Grunderwerbsfähnchen<br />
beschriftet (wie in der RE vorgegeben).<br />
Thematische Karten<br />
Neben den Bedarfsflächen für den Grunderwerb<br />
können auch thematische Karten erstellt werden.<br />
Verschiedene Themen sind hinterlegt. Dies umfasst<br />
z. B. die Darstellung aller Flurstücke, die in einem<br />
Flurbereinigungsverfahren enthalten sind, oder die<br />
automatische Erstellung von Besitzkarten.<br />
Abb. 3: Erstellung thematischer Karten<br />
(z. B. Besitzstand)<br />
OKSTRA-Datenaustausch<br />
Das Ergebnis kann nicht nur in Plänen und<br />
Verzeichnissen weitergegeben, sondern auch über<br />
die OKSTRA-Schnittstelle übermittelt werden.<br />
Mit dem neuen Modul lassen sich Grunderwerbspläne<br />
und -verzeichnisse automatisch erstellen<br />
und direkt für GE/Office aufbereiten.<br />
PROFILE 1/2008
Von Dipl.-Ing. Bastian Wieland<br />
Ein Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />
(FGSV) beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Visualisierung der Planung von<br />
Straßenbaumaßnahmen. Ziel ist die Erstellung des Merkblatts für die Visualisierung<br />
von Straßen (M ViSt) – ( 008). Die <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH ist auch in<br />
diesen Prozess eingebunden und hat dazu in Zusammenarbeit mit der BB-Zwo<br />
Software GbR den Programmteil „BB-Visu“ beständig weiterentwickelt.<br />
Der Entwurf einer Straße erfolgt in den drei<br />
Ebenen Lageplan, Höhenplan und Querschnitt.<br />
Die räumliche Linienführung und das räumliche<br />
Bild der Straße entstehen erst im nachfolgenden<br />
Überlagerungsprozess der drei Entwurfsebenen.<br />
Dabei können trotz Einhaltung der entwurfstechnischen<br />
Vorgaben Defizite in der räumlichen<br />
Linienführung auftreten. Verbesserungen sind hier<br />
durch den Einsatz von BB-Visu im Rahmen einer<br />
Entwurfsprüfung möglich. Durch Standbilder, die<br />
den vom M ViSt vorgegebenen Parametern entsprechen,<br />
kann der Planer schnell erkennen, ob die<br />
Trassenführung für den Verkehrsteilnehmer übersichtlich<br />
gestaltet ist.<br />
Abb. 1: Prüfung der Linienführung gemäß M ViSt<br />
Nach Durchführung der Sichtweitenberechnung<br />
können Sichtweitenbänder in den Eigenschaftsbändern<br />
des Längsschnitts oder in einem speziellen<br />
PROFILE 1/2008<br />
Fenster parallel zur Ansicht in BB-Visu dargestellt<br />
werden.<br />
Abb. 2: Eigenschaftsbänder<br />
Die 3D-Sichtweitenberechnung berücksichtigt<br />
jedes Hindernis, das in BB-Visu entweder über das<br />
DGM oder über Möblierungssymbole geladen wurde.<br />
So können Schutzplanken, Lärmschutzwände oder<br />
andere linienförmige Sichthindernisse in BB-Visu<br />
über Linien im Lageplan (versehen mit entsprechenden<br />
Fachbedeutungen) eingestellt werden.<br />
Zur Orientierung in der Visualisierung ist es<br />
möglich, Achshauptpunkte im Straßenverlauf einzublenden,<br />
indem man den entsprechenden Punkten<br />
im Lageplan Fachbedeutungen zuweist und diese in<br />
BB-Visu hinzulädt. Mit BB-Visu können nicht nur<br />
Defizite in der räumlichen Linienführung aufgedeckt,<br />
sondern auch ansprechende Visualisierungen<br />
zu Präsentationszwecken erstellt werden. Die bisher<br />
vorhandenen Signaturen wurden hierzu erheblich<br />
erweitert. Es ist nun möglich, realitätsnahe<br />
Bäume zu erstellen; Gebäude werden mit<br />
Fenstern und Untergeschossen ausgestattet und<br />
können über einen freien Grundriss gelegt werden.<br />
Weitere Möblierungen sind Verkehrsschilder, Leitpfosten<br />
oder Beleuchtungen, die über Punktfachbedeutungen<br />
in die Visualisierung übernommen<br />
werden.<br />
Gute Nachrichten für unsere Pflegekunden: Die seit Herbst 2007 angebotene Webcast-Reihe wird aufgrund<br />
der großen Nachfrage sowie der durchweg positiven Resonanz auch in diesem Jahr fortgesetzt und weiter<br />
ausgebaut. Mittlerweile werden pro Termin grundsätzlich 2 Webcasts durchgeführt. Bisher waren immer<br />
alle Termine ausgebucht, die jeweiligen Webcast-Aufzeichnungen der ca. einstündigen Internet-Live-<br />
Präsentationen stehen für unsere Pflegekunden zum Herunterladen im Kundenbereich bereit. Seit Beginn<br />
dieses Jahres verwenden wir darüber hinaus die neue Netviewer Version 5.0, die sich durch mehr Stabilität<br />
und eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit auszeichnet. Zusätzlich stehen dem Anwender mit der<br />
neuen Version einige technische Verbesserungen zur Verfügung. So wurde beispielsweise ein neues, leistungsfähiges<br />
Tonübertragungsverfahren über das Internet (VoIP) integriert, wodurch sich die Kosten für<br />
die Telefonkonferenz sparen lassen. Folgende Termine und Themen sind bis zum Sommer geplant:<br />
Dipl.-Ing.<br />
Bastian Wieland ist<br />
bei der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH in<br />
den Bereichen Schulung<br />
und Programmabnahme<br />
tätig.<br />
Haben Sie Fragen zur<br />
Webcast-Veranstaltungsreihe?<br />
Schreiben Sie einfach<br />
eine E-Mail an:<br />
vertrieb@akgsoftware.de<br />
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Visualisierung eines Tunnelportals (Jerusalem/Israel)<br />
Durch Computersimulationen werden Ideen schon während der<br />
Planungsphase lebendig und nachvollziehbar. Eines der leistungsfähigsten<br />
Visualisierungs-Werkzeuge für Autodesk-Produkte ist RDV<br />
(Rapid Design Visualization). Die <strong>AKG</strong> <strong>Civil</strong> <strong>Solutions</strong> GmbH ist<br />
nun autorisierter RDV-Händler für das Gebiet Deutschland, Österreich<br />
und Schweiz.<br />
RDV ist für AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D entwickelt worden, läuft aber<br />
auch auf den Plattformen AutoCAD, Autodesk Map 3D oder Land<br />
Desktop. Das System ist vollständig in <strong>Civil</strong> 3D integriert und erlaubt<br />
unter Nutzung der <strong>Civil</strong>-Objekte hervorragende Visualisierungen.<br />
So kann z. B. die gesamte Möblierung entlang des Verkehrsweges<br />
(Straße, Bahn) automatisch in die Visualisierung übernommen und<br />
auf separaten Layern (Ebenen) abgelegt werden. Die Definition verschiedener<br />
Kamerapfade, die Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
Licht- und Schattenszenarien ist ebenso möglich wie die Simulation<br />
von Verkehr und Gegenverkehr. Selbstverständlich erhalten Sie<br />
von <strong>AKG</strong> nicht nur die RDV-Produkte, sondern auch die nötige<br />
Unterstützung in Form von Schulungen und Support.<br />
Zukünftig kann es EDBS-Daten geben, in denen die Geometrie als Gauß-Krüger- und ETRS89-Koordinaten<br />
vorhanden ist, was natürlich doppelte Punktnamen in einem Datenbestand bedeutet. Daher bietet VESTRA<br />
beim Import die Möglichkeit, die ETRS89-Daten über den Lagestatus gefiltert zu lesen (siehe linke Abbildung<br />
„Einstellungen Import EDBS“). Der Import von EDBS-Daten erkennt automatisch, dass Punkte<br />
mit unterschiedlichem Lagestatus eingelesen werden sollen. In NRW sind dies die Lagestatus 089, 389, 489,<br />
789, 889. Bei der Übernahme wird abschließend 30.000.000,000 im East-Wert addiert, wenn das Format<br />
EDBS sieben Vorkommastellen liefert, ETRS89 arbeitet aber mit acht Stellen. Erfolgt beim Anlegen eines<br />
Projektes die Einstellung des Koordinatensystems auf ETRS89, werden beim Messen und bei der Zwangspunktdiagnose<br />
(siehe rechte Abbildung) neben den kartesischen auch die reduzierten Strecken ausgegeben,<br />
und die Geodäsie arbeitet komplett in ETRS89.<br />
PROFILE 1/2008
In der PROFILE-Ausgabe 1/2007 wurde darüber berichtet,<br />
dass VESTRA für andere Aufgabenbereiche<br />
erfolgreich eingesetzt werden kann. Der Artikel beschrieb,<br />
wie die IU Plan GmbH die Software bei der<br />
digitalen Fassadenvermessung nutzt.<br />
Neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten<br />
gibt es nun eine weitere: Modellbahnplanung mit<br />
VESTRA. Herr Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Schmitz<br />
vom Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Düsseldorf<br />
nutzte die Software als Hilfsmittel für die<br />
Erstellung einer H0-Vereinsanlage. „Das war relativ<br />
schnell erledigt“, kommentiert Schmitz, „da die<br />
Anlage bereits existierte und nur ein schönes, möglichst<br />
maßstäbliches Gleisbild davon als Grundlage<br />
für elektrische Trennstellen usw. erstellt werden<br />
sollte, d. h. eine Genauigkeit von 2-3 cm war ausreichend.<br />
Auch die Radien brauchten nur grob abgeschätzt<br />
werden; die höchste Genauigkeit gab es an<br />
den Plattenübergängen, weil die Gleislage nachgemessen<br />
wurde, die als Grundgerüst für die Planung<br />
diente“.<br />
Gleisplan der Vereinsanlage<br />
1982 wurde am Faust-Gymnasium in Staufen die<br />
„Hardware AG“ gegründet. Hier haben Schüler<br />
die Möglichkeit, die Funktionen von Computer-<br />
Technik, Elektronik und Maschinentechnik zu erkunden.<br />
Darüber hinaus entstehen dort neue Ideen,<br />
wird das im Unterricht Erlernte praktisch angewandt<br />
und von den Schülern in Teamarbeit weiterentwickelt.<br />
Für die einmal in der Woche stattfindende<br />
AG hat der Gründer und Mentor der AG, Physik-,<br />
Mathematik- und Informatiklehrer Winfried Sturm,<br />
Messgeräte und Apparaturen organisiert und Firmen<br />
als Sponsoren gewinnen können. Gefördert wird<br />
die Hardware AG auch von der <strong>AKG</strong> Software<br />
Consulting GmbH, die die Tüflerschmiede kürzlich<br />
mit einer großzügigen Spende unterstützte.<br />
Die AG hat inzwischen viele Erfolge aufzuweisen,<br />
stellt auf Hightech-Messen aus oder räumt Preise bei<br />
„Jugend forscht“ ab. Einem breiten Fernsehpublikum<br />
wurde die AG bekannt, als sie mit ihrer Erfindung<br />
eines Systems gegen den Sekundenschlaf am Steuer<br />
in der TV-Sendung Galileo den „Pro-Sieben-<br />
Wissenspreis“ gewann. Der Erfolg zeigt sich auch<br />
in einer hohen Berufs-Übergangsrate (ca. 80 %)<br />
zu naturwissenschaftlichen Bereichen, moder-<br />
PROFILE 1/2008<br />
Modellbau mit VESTRA<br />
Hardware AG Staufen<br />
Bei der Konzeption einer weiteren, privaten<br />
Modellbahn setzte der Ingenieur ebenfalls auf<br />
VESTRA. Hierbei baute er einige Gleisanlagen<br />
im Umfeld Düsseldorfs nach. Auf die Erstellung<br />
größerer Landschaften wurde verzichtet, ein digitales<br />
Geländemodell also nicht gebraucht. Das<br />
Modell zeigt in erster Linie großflächige Ebenen für<br />
Bahnhof, S-Bahnhaltepunkte und Abstellanlagen für<br />
Güter- und Personenzüge mit einigen Kunstbauten<br />
für Überwerfungen. Zu einigen Achsen wurden<br />
auch Längsschnitte erzeugt, da die Rampenlängen<br />
und Durchfahrtshöhen meist auf gerade noch zugverträgliche<br />
Werte begrenzt werden mussten.<br />
„Für Laien ohne Geometrie- und Trassierungskenntnisse<br />
ist die Arbeit mit VESTRA im Modellbahnbau<br />
vermutlich zu schwierig“, resümiert<br />
Schmitz, aber das sollte niemanden davon abhalten,<br />
mit VESTRA zu experimentieren.<br />
Gleisanlagen-DWG des privaten Modells<br />
ner Technologie, Informatik, Maschinenbau oder<br />
Elektrotechnik.<br />
Werkelte die „Hightech-AG“ in den vergangenen<br />
Jahren eher im Verborgenen, war sie zeitgleich zum<br />
Erscheinen der ersten PISA-Studie vor fünf Jahren<br />
ins Rampenlicht geraten.<br />
„Meine Aufgabe sehe ich darin, meine Schüler<br />
für die komplexen Zusammenhänge der naturwissenschaftlichen<br />
Bereiche zu begeistern und ihnen<br />
die Möglichkeit zu geben, individuelle Fähigkeiten<br />
herauszufinden und weiterzuentwickeln“, so Dipl.-<br />
Physiker Sturm, der 2004 vom Magazin „Stern“ zum<br />
„Lehrer des Jahres“ gekürt wurde.<br />
Winfried Sturm mit seiner Hardware AG<br />
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