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Liebe Leserin, lieber Leser - AKG Civil Solutions

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Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH<br />

Uhlandstraße 12<br />

79423 Heitersheim<br />

Tel. 0 76 34 / 56 12-0<br />

Fax 0 76 34 / 56 12-300<br />

Stralauer Platz 34<br />

10243 Berlin<br />

Tel. 0 30 / 28 52 91-0<br />

Fax 0 30 / 28 52 91-30<br />

Internet:<br />

www.akgsoftware.de<br />

E-Mail:<br />

info@akgsoftware.de<br />

Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing.<br />

Artur K. Günther<br />

Dipl.-Ing.<br />

Arno Brüggemann<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Bernhard Feser<br />

Redaktion<br />

Franz-Josef Knelangen<br />

Daniela Lentschewski<br />

Markus Körle<br />

profile@akgsoftware.de<br />

Anzeigen<br />

vertrieb@akgsoftware.de<br />

Herstellung<br />

Druckerei Winter<br />

Uhlandstraße 13<br />

79423 Heitersheim<br />

Auflage<br />

6.500 Exemplare<br />

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Editorial<br />

Qualitätsmanagement .................................................... 3<br />

VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />

Vorteile im Überblick .................................................... 4<br />

Produkt-Bericht: Maschinensteuerung<br />

Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle ............... 6<br />

OKview<br />

Digitaler Planungsordner 2.0 ......................................... 8<br />

Kostenberechnung<br />

KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an ...................... 11<br />

Anwenderbericht VESTRA PRO<br />

Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak ........................ 12<br />

Tifosy<br />

VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy ...... 15<br />

Schulungen<br />

Neues aus dem <strong>AKG</strong>-Trainingscenter ........................... 17<br />

Anwenderbericht<br />

3D-Visualisierungen in Libyen mit VESTRA-Daten .... 18<br />

Entwicklung<br />

Neue VESTRA-Benutzerschnittstelle ........................... 22<br />

Workshop<br />

Der neue DGM-Manager ............................................. 24<br />

Anwenderbericht VESTRA <strong>Civil</strong> 3D/VESTRA CAD<br />

Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ .................. 26<br />

Vorgestellt<br />

<strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH .............................................. 28<br />

VESTRA PRO<br />

Pflege: eine lohnende Investition ................................... 30<br />

<strong>AKG</strong>-Homepage<br />

Neuer Internet-Auftritt ................................................. 33<br />

VESTRA GIS GeoMedia<br />

3D-Daten im Wandel der Zeit ...................................... 34<br />

GE/CAD<br />

Grunderwerb auf AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D .......................... 36<br />

BB-Visu<br />

Visualisierung und Sichtweitenberechnung ................... 37<br />

Copyright © 2008 <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH<br />

Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren- und Markennamen werden ohne Gewährleistung der<br />

freien Verwendbarkeit benutzt. <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung<br />

übernehmen. Alle Rechte inklusive fotomechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen Medien vorbehalten. <strong>AKG</strong>®, <strong>AKG</strong> Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®,<br />

VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB® und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH. OKSTRA® ist eine eingetra-<br />

gene Marke der BASt. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie nicht gesondert ausgezeichnet sind.<br />

PROFILE 1/2008


PROFILE 1/2008<br />

<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>in</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Leser</strong>,<br />

Qualität ist machbar. Schwer verständlich daher,<br />

dass es nur ganz wenige Softwarehäuser in unserer<br />

Branche gibt, die ein eigenes Qualitätsmanagementsystem<br />

aufweisen. Dies liegt nicht so sehr, wie<br />

man vermuten könnte, an den jährlich wiederkehrenden<br />

Investitionskosten, es hängt vielmehr mit<br />

der Forderung an die Leitung eines Unternehmens<br />

zusammen, ein solches Managementsystem zu erhalten,<br />

zu planen und weiterzuentwickeln. Die<br />

Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherung von<br />

Qualität und zur Erreichung der definierten<br />

Qualitätsziele sowie deren Überwachung müssen Teil der Geschäftspolitik einer<br />

Firma sein. Nur so ist gewährleistet, dass alle davon profitieren: Unternehmen,<br />

Belegschaft und vor allem die Kunden.<br />

Die Qualität von Software zu erhalten und zu verbessern stellt heute aufgrund<br />

der unausweichlichen Verflechtungen des Softwaremarktes eine enorme<br />

Herausforderung dar. Denn es gilt, auf die Randbedingungen verwendeter<br />

Basissysteme zu reagieren. Während man früher auf einer quasi leeren Datenautobahn<br />

operierte, hat man es heute mit vielen Benutzern, mit Staus und oftmals<br />

sogar mit Geisterfahrern zu tun.<br />

Am 20. März 2008 wurde unser Qualitätsmanagementsystem zum 11-ten Mal von<br />

einem europäischen Zertifizierungsinstitut überprüft. Dass vom Auditor keine<br />

Abweichungen von der Norm festgestellt wurden, hat uns sehr gefreut. Wichtiger<br />

war jedoch das Erreichen unseres Qualitätsziels offiziell bestätigt zu bekommen:<br />

die bestmöglichen Lösungen mit der höchsten Qualität zu liefern.<br />

Alle unsere Programmsysteme wurden im vergangenen Jahr wesentlich erweitert<br />

und an neue Hard- und Softwaremöglichkeiten leistungsmäßig angepasst.<br />

Die Integration neuer Richtlinien wurde realisiert, zahlreiche Wünsche und<br />

Forderungen berücksichtigt. Die inzwischen marktführende Qualität unserer<br />

neuen Programmentwicklungen für die Bauabrechnung wird uns im nationalen<br />

und internationalen Einsatz von vielen Baufirmen und Planungsbüros immer wieder<br />

bestätigt. Unsere Spitzenposition bei der Herstellung von Programmsystemen<br />

für den räumlichen Verkehrswegebau bleibt unangetastet und konnte weiter ausgebaut<br />

werden.<br />

In einer aktuellen Umfrage haben unsere Kunden ihre Zufriedenheit mit uns<br />

und unseren Programmsystemen wieder einmal bestätigt: Sie bewerteten uns<br />

mit der Schulnote gut. Dies ist uns Ansporn. Wir werden die Betreuung unserer<br />

Kunden weiter ausbauen, unsere kostenlosen Webcasts erweitern und unsere<br />

Trainer werden, ausgestattet mit kompletter Hard- und Software, verstärkt<br />

Präsenz-Schulungen in unmittelbarer Kundennähe kostengünstig anbieten.<br />

Die Qualitätssicherung bleibt unsere höchste Zielvorgabe. Dabei ist die<br />

Kundenzufriedenheit unser Maßstab.<br />

Ihr A. K. Günther<br />

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Andreas Blaudszun ist<br />

bei der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH in<br />

den Bereichen Schulung<br />

und Programmabnahme<br />

tätig.<br />

Im Objektstil sind die<br />

Darstellungsoptionen<br />

der <strong>Civil</strong> 3D-Objekte<br />

definiert, z. B. Farben,<br />

Strichdicken, Layerbelegung<br />

etc.<br />

Ein Template (DWT-<br />

Format in AutoCAD) ist<br />

eine Vorlagendatei, aus<br />

der bei Projektbeginn<br />

eine DWG-Datei mit<br />

den entsprechenden<br />

Voreinstellungen entsteht.<br />

Im Beschriftungsstil<br />

sind die Definitionen<br />

für die automatische<br />

Beschriftung hinterlegt,<br />

z. B. Textstil,<br />

Texthöhe, Farbe oder<br />

Umfang der<br />

Beschriftung.<br />

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VESTRA <strong>Civil</strong> 3D: Vorteile im Überblick<br />

Von staatl. gepr. Bautechniker Andreas Blaudszun<br />

AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D ist die Straßenbaulösung aus dem Hause Autodesk, die im<br />

Gegensatz zu AutoCAD spezielle Objekte für den Tiefbau-Bereich zur Verfügung<br />

stellt. Durch Objekte wie z. B. DGM, Achse oder Gradiente wird objektorientiertes<br />

Arbeiten möglich. <strong>Civil</strong> 3D-Objekte mit ihren umfangreichen Darstellungsmöglichkeiten<br />

ergeben in Verbindung mit den VESTRA-Berechnungen eine Tiefbau-<br />

Software, die allen Anforderungen gerecht wird.<br />

Digitales Geländemodell (DGM)<br />

Das DGM wird wie gewohnt in VESTRA mit<br />

den Algorithmen „Kantentausch“ oder „Bauabrechnung“<br />

(erforderlich für die Berechnung<br />

nach REB oder GAEB) erzeugt. Das gerechnete<br />

Geländemodell kann neben den herkömmlichen<br />

Darstellungsoptionen auch direkt als <strong>Civil</strong> 3D-<br />

Oberfläche ausgegeben werden.<br />

Abb. 1: Ausgabe der Geländemodell-Berechnung<br />

Damit wird die DGM-Berechnung als VESTRA<br />

DGM-Datei im Projekt gespeichert und steht zusätzlich<br />

als Geländeoberfläche in der DWG-Datei<br />

zur Verfügung. Durch das Speichern des Geländes<br />

in der Zeichnung kann die Darstellung von <strong>Civil</strong> 3D<br />

übernommen werden. Zwischen den Objektstilen<br />

des DGM kann einfach gewechselt werden – je<br />

nachdem, welche Darstellung gerade benötigt wird:<br />

Dreiecksvermaschung, Höhenliniendarstellung oder<br />

Farbkarte.<br />

Abb. 2: Darstellung über <strong>Civil</strong> 3D-Objektstile<br />

In den Templates von VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />

sind die wichtigsten Stile bereits definiert. Zur<br />

Beschriftung der Geländeinformationen stehen<br />

umfangreiche Beschriftungsstile für die <strong>Civil</strong>-<br />

Oberfläche zur Verfügung. Höhenlinien können<br />

entlang einer dynamisch verschiebbaren Linie, in<br />

einem frei definierbaren Intervall oder einzeln und<br />

punktuell beschriftet werden. Steigungen lassen sich<br />

in Prozent oder 1:n jederzeit zwischen zwei beliebigen<br />

Punkten anschreiben. Legenden für Höhenlinien<br />

oder Farbschemata können in einer dynamischen<br />

Tabelle auf dem Plan mit ausgegeben<br />

werden. Die Definitionen dieser Anschriebe sind<br />

allesamt über Stile definiert, so dass die Darstellung<br />

der Texte jederzeit in der Planungsphase änderbar<br />

ist. Die Textgrößen der Beschriftungsstile werden<br />

in Papiergröße definiert, d. h. eine Texthöhe von<br />

2,5 mm wird in jedem Layout – unabhängig vom<br />

Maßstab – immer mit 2,5 mm ausgegeben. Die<br />

variable Vorgabe eines Darstellungsmaßstabs im<br />

Modellbereich nimmt von Arbeitsbeginn an auf die<br />

Position der Texte und Symbole Rücksicht. Diese<br />

Beschriftungsoptionen finden sich in allen Objektbeschriftungen<br />

von <strong>Civil</strong> 3D wieder, wie z. B. bei<br />

Achse oder Gradiente.<br />

Achsen<br />

Auch Achsen werden über VESTRA-Funktionen<br />

konstruiert. Hier stehen wie in allen VESTRA-<br />

Versionen die Achsassistenten und der Achsmanager<br />

zur Verfügung. Die Achsen werden direkt bei der<br />

Konstruktion als <strong>Civil</strong>-Objekt in der Zeichnung<br />

abgelegt. Dies bedeutet, dass bei Bedarf ebenfalls<br />

auf Stildefinitionen zurückgegriffen werden<br />

kann und sich die einzelnen Achselemente wäh-<br />

PROFILE 1/2008


end der Konstruktionsphase mit unterschiedlichen<br />

Farben kennzeichnen lassen, was in schwierigen<br />

Planungsgebieten eine gute Kontrollmöglichkeit<br />

bietet. Die Eingabewerte können gleich bei der<br />

Konstruktion geprüft werden, da die Elemente direkt<br />

in der Zeichnung beschriftet werden, so dass<br />

auch hier eine dauerhafte Kontrolle stattfindet.<br />

Abb. 3: Ausschnitt aus der Achskonstruktion<br />

Über die Quickinfo werden – ohne separaten<br />

Befehl – an jeder Mausposition Station und Abstand<br />

zu den benachbarten Achsen angezeigt. Die Anzeige<br />

kann wahlweise für einzelne Achsen ein- bzw. ausgeschaltet<br />

werden und steht auch bei den anderen<br />

Objektdaten zur Verfügung.<br />

Die Layerverwaltung macht es möglich, die<br />

Achsen gemeinsam oder einzeln ein- und auszublenden.<br />

Über die Stildefinition der Achsen wird die<br />

Achsdarstellung festgelegt, aber auch auf welchem<br />

Layer sie liegen soll. Ein Anwendungsfall für verschiedene<br />

Achsstile ist beispielsweise die Variantenuntersuchung:<br />

Für jede Variante wird ein eigener<br />

Stil erzeugt, wobei unterschiedliche Layer vorgegeben<br />

werden. Nun können die Layer über den<br />

Layermanager ein- und ausgeschaltet werden.<br />

Gradienten<br />

Auch Gradienten können wie bisher in „Gradiente<br />

und Querprofil“ mit den bekannten Werkzeugen<br />

erstellt werden. Über den Gradiententransfer können<br />

alle in VESTRA erzeugten Gradienten aus dem<br />

Querprofilspeicher in die DWG-Datei gespeichert<br />

werden. Dadurch besteht auch hier Zugriff auf die<br />

umfangreichen <strong>Civil</strong> 3D-Darstellungsmöglichkeiten.<br />

Die Anzeige der Elemente mit verschiedenen Farben<br />

lässt sich auf dieselbe Art wie bei den Achsen lösen.<br />

Die Ausgabe des Höhenplans mit den Bändern kann<br />

ebenfalls über die Stile individuell eingestellt werden.<br />

So ist auch ein Höhenplan in Englisch oder<br />

Französisch kein Problem mehr.<br />

Die Konstruktion einer Gradiente direkt in der<br />

DWG-Datei bietet den Vorteil, bereits im Vorfeld<br />

Brückenbauwerke oder kreuzende Straßen in den<br />

Längsschnitt zeichnen zu können. In Kombination<br />

mit der farbigen Darstellung besteht während der<br />

Eingabe immer die Möglichkeit, die Konstruktion<br />

zu überprüfen. Da der Längsschnitt in derselben<br />

DWG-Datei erzeugt wird, können beim Entwurf<br />

der Gradiente auch Punkte im Lageplan gefangen<br />

werden, um so die richtigen Stationen zu erhalten.<br />

Die in <strong>Civil</strong> 3D erzeugten Gradienten können auf<br />

dem umgekehrten Weg über den Gradiententransfer<br />

an VESTRA übergeben werden, um dort den weiteren<br />

Querschnitt zu planen.<br />

PROFILE 1/2008<br />

Abb. 4: Gradientenkonstruktion mit Transferdialog<br />

Multiuser-Fähigkeit<br />

Immer häufiger ist es vor allem bei größeren<br />

Projekten notwendig, dass mehrere Ingenieure<br />

und Techniker gleichzeitig Projektarbeit leisten.<br />

Das setzt voraus, dass Planunterlagen immer aktuell<br />

gehalten werden. Eine entscheidende Hilfe bei<br />

der Projekt- und Dokumentenverwaltung bietet<br />

die so genannte Multiuser-Funktion. Welche Vorteile<br />

mit dieser Funktion für den Anwender entstehen,<br />

soll am Beispiel einer gemeinsamen Straßen-<br />

und Kanalplanung veranschaulicht werden: Da die<br />

Kanalplanung von den geplanten Straßenhöhen abhängig<br />

ist, sollte noch während die Straßenplanung<br />

in Bearbeitung ist, ein Kunstkörper-DGM zur<br />

Verfügung gestellt werden. Dieses wird von der<br />

Straßenplanung als vorläufiges Geländemodell per<br />

Datenreferenz geliefert. So lässt sich die Referenz für<br />

die Kanalplanung in eine eigene DWG-Datei holen.<br />

Nun kann mit diesem DGM gearbeitet werden,<br />

und die geplanten Kanalhöhen können sich darauf<br />

beziehen. Sobald eine Änderung des Kunstkörper-<br />

DGM gespeichert wird, erhält die Zeichnung mit<br />

der Datenreferenz einen Aufruf zum Abgleich.<br />

Dadurch wird das DGM in der Kanalzeichnung<br />

aktualisiert wie auch die Kanalplanung selbst.<br />

Sobald die Kanalplanung fertiggestellt ist, kann<br />

diese wiederum als Referenz in die Straßenplanung<br />

eingebunden werden. Das hat den Vorteil, dass<br />

Beschriftung und Darstellung über die Zeichnung<br />

der Straßenplanung gesteuert werden. Gerade beim<br />

Plotten zeigt sich dieser Nutzen, wenn unterschiedliche<br />

Maßstäbe erzeugt werden sollen.<br />

Diese Technik ist mit der bekannten externen<br />

Referenz unter AutoCAD vergleichbar. Der Unterschied<br />

besteht darin, dass bei der Datenreferenz auf<br />

einzelne Datenobjekte zugegriffen und nicht auf<br />

die komplette Zeichnung referenziert wird, was<br />

Übersicht und Bearbeitung enorm vereinfacht.<br />

Fazit<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich<br />

die Plattform AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D und der Aufsatz<br />

VESTRA <strong>Civil</strong> 3D in idealer Weise ergänzen. Beim<br />

Einsatz dieser Kombination profitiert der Anwender<br />

von der Qualität der VESTRA-Berechnungen, ohne<br />

auf den Komfort der <strong>Civil</strong>-Darstellung verzichten<br />

zu müssen – unabhängig davon, ob die Daten im<br />

OKSTRA-, VESTRA- oder DWG-Format abgegeben<br />

werden.<br />

Multiuser bedeutet,<br />

dass mehrere Bearbeiter<br />

gleichzeitig an<br />

einem Projekt arbeiten<br />

können.<br />

Hinweis: VESTRA <strong>Civil</strong><br />

3D 008 ist ab Build 31<br />

auch für AutoCAD<br />

<strong>Civil</strong> 3D 009 freigegeben!<br />

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Sylvie Leiss ist<br />

European Marketing<br />

Communications<br />

Manager bei der<br />

Trimble Construction<br />

Division.<br />

VESTRA unterstützt die<br />

Ansteuerung von Baumaschinenunterschiedlicher<br />

Hersteller wie<br />

Trimble oder Topcon.<br />

Der Maschinensteuerungsexport<br />

erfolgt auf<br />

LandXML-Basis über<br />

eine bidirektionale<br />

Schnittstelle.<br />

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Automatische Neigungs- und Höhenkontrolle –<br />

ein unverzichtbarer Zusatz<br />

Von Sylvie Leiss<br />

Die Integration aller Phasen des Bauablaufs ist heute Realität. Viele Erdbauunternehmen<br />

können durch die Nutzung automatischer Neigungs- und Höhenkontrolltechnologien<br />

ihren Vorsprung und Erfolg ausbauen. Sie erzielen nicht nur präzise<br />

Ergebnisse, sondern zugleich einen wirtschaftlichen Vorteil aufgrund ihrer gesteigerten<br />

Produktivität.<br />

Die Baubranche muss sich täglich neuen<br />

Herausforderungen stellen. Im Straßenwesen<br />

etwa ist eine ständige Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen,<br />

die Budgets für den Straßenausbau werden<br />

jedoch nicht erhöht. Durch Finanzierungsprojekte<br />

liegt nun auch öfters die Verantwortung beim<br />

Straßenbauunternehmer und nicht mehr alleine<br />

beim Straßeneigentümer. Straßen stellen Vermögenswerte<br />

dar, die genauso wie ein Geschäft verwaltet<br />

werden müssen. Hieraus ergibt sich für Bauunternehmen<br />

die Notwendigkeit, effizienter zu werden.<br />

Mehr Kunden denn je sowohl im privaten als auch<br />

im staatlichen Sektor verlangen mehr für ihr Geld.<br />

Die termingerechte Erfüllung von Verträgen ist ein<br />

entscheidender Faktor, der sich auch unter dem<br />

Strich bezahlt macht.<br />

Die Baubranche ist nicht mehr die konservative<br />

Industrie, die sie einmal war. Es besteht der<br />

Wunsch nach Innovationen. Der Einsatz von 3Dund<br />

lasergestützten Lösungen für Massenaushub,<br />

Baustellenvorbereitung, Feinplanie sowie Baustellenvermessung,<br />

Neigungs- und Höhenkontrolle verändert<br />

die Arbeitsabläufe. Es dreht sich alles um die<br />

Maschinensteuerung. Diese reicht von einfachen<br />

Systemen, bei denen Schnüre und Laser benötigt<br />

werden, bis hin zur hochgenauen dreidimensionalen<br />

Lösung.<br />

Abb. 1: Die Trimble Grade Control System (GCS)-<br />

Produktreihe kann auf zahlreichen Maschinen<br />

installiert werden – z. B. auf Raupen, Walzen,<br />

Gradern, Scrapern, Baggern. Eine einzige Plattform<br />

wird für die Reihe genutzt, und je nach Maschine<br />

und Anwendung kann der Bauunternehmer zwischen<br />

einer Reihe von Optionen wählen.<br />

Auf lasergestützte Display-Systeme ist immer<br />

noch Verlass und ihre Flexibilität und Vorteile<br />

müssen nicht mehr erklärt werden. Viele denken<br />

heute bei Maschinensteuerung an GPS oder<br />

ATS Total Station. Diese Systeme bestimmen die<br />

X-, Y- und Z-Koordinaten des Maschinenschilds<br />

und vergleichen die Daten mit dem zuvor geladenen<br />

Digitalen Geländemodell. Sollhöhe und<br />

Querneigung werden daraufhin für die aktuelle<br />

Position berechnet. Das Hydrauliksystem der<br />

Maschine steuert die Schildorientierung für die korrekte<br />

Abtrags-/Auftragsneigung und -höhe automatisch.<br />

Neigungs- und Höheninformationen werden<br />

zusammen mit der Schild- oder Löffelposition auf<br />

dem Display im Führerhaus angezeigt.<br />

Abb. 2: Bei großen Erdbauprojekten wie z. B.<br />

Dämmen, Bodensanierung, Infrastrukturprojekten<br />

oder Deponien werden die Maschinensteuerungssysteme<br />

gerne eingesetzt: hier das Trimble GCS900<br />

Grade Control System. Das System zeigt nicht nur<br />

aktuelle Einbauwerte, sondern auch Sperr- und<br />

Gefahrenzonen in Echtzeit an.<br />

Zwei Hauptkategorien von 3D-Höhen- und<br />

Neigungskontrollsystemen<br />

Bei den Satelliten-gesteuerten Maschinensteuerungssystemen<br />

hat der Maschinenführer Oberflächen-,<br />

Gefälle- und Kurvenbandinformationen im Führerhaus<br />

jederzeit vor Augen. Damit können umfangreiche<br />

Erdarbeiten und Massenaushub ohne Absteckpflöcke<br />

und Leitdrähte durchgeführt werden. Das<br />

Verfahren nutzt ein Netzwerk von Satelliten, die die<br />

Erde umkreisen. An beiden Seiten des Maschinenschilds<br />

sind Antennen angebracht, die die Signale<br />

empfangen. Der integrierte Empfänger berechnet<br />

mehrmals pro Sekunde die exakte 3D-Position. Die<br />

GNSS-Höhen- und Neigungskontrollsysteme können<br />

bis auf 30 mm genau sein.<br />

In Verbindung mit einer Totalstation kann die<br />

Genauigkeit für die präzise Feinplanierung auf<br />

± 5 mm erhöht werden. Für die genaue Feinplanie<br />

verfolgt die Totalstation automatisch ein am Schild<br />

der Maschine befestigtes Ziel. Die Totalstation übermittelt<br />

kontinuierlich die Positionswerte und überträgt<br />

diese Daten zum Rechner im Führerhaus, der<br />

dann die gewünschte Höhe und Neigung für diese<br />

Position ermittelt.<br />

Der Maschinenführer hat bei beiden 3D-Systemen<br />

alle Informationen des automatischen<br />

Höhen- und Neigungskontrollsystems direkt vor<br />

sich. Ein Rechner im Führerhaus bestimmt die genaue<br />

Position der Schildkanten. Er vergleicht diese<br />

Positionen mit der Sollhöhe und berechnet daraufhin<br />

den erforderlichen Auf- oder Abtrag. Die<br />

PROFILE 1/2008


Planungsinformationen werden auf dem Bildschirm<br />

in Planansicht, Querprofilansicht oder als Text und<br />

auf einer Lichtbalkenanzeige dargestellt. Die Lichtbalkenanzeige<br />

für die manuelle Steuerung führt<br />

den Maschinenführer bei der Fahrt entlang eines<br />

definierten Kurvenbandes „auf Höhe” und „in<br />

Richtung”. Bei automatischer Steuerung werden die<br />

Auf- und Abtragswerte zur Ventilsteuerung für die<br />

automatische Schildkontrolle verwendet.<br />

Die wenigen Hersteller (wie Trimble, Topcon und<br />

Leica), die sich auf Vermessungs- und Positionierungssysteme<br />

spezialisiert haben, führen regelmäßig auch<br />

neue verfeinerte Systeme und Techniken ein.<br />

Abb. 3: Beim Einsatz des Trimble GCS900 Grade<br />

Control System auf Raupen oder Gradern wird<br />

Erdreich schneller als je zuvor verbaut – auch bei<br />

komplexen Entwurfsvorgaben.<br />

Die jüngste Neuheit von Trimble stellt die<br />

Universal Total Station (UTS) dar. Die leistungsstarken<br />

neuen Trimble SPS730- und SPS930-Universaltotalstationen,<br />

die nun über Servo-, Autolock-,<br />

Robotic-, reflektorlose (DR) und ATS-Betriebsarten<br />

verfügen, decken alle Aufmaß- und Absteckarbeiten,<br />

reflektorlosen Messungen und Maschinensteuerungsanforderungen<br />

am Bau ab – alle Funktionen in<br />

einem extrem genauen Instrument! Die Universaltotalstationen<br />

mit exklusiven MagDrive-Servomotoren<br />

bieten eine genaue Zielverfolgung mit<br />

schnellen Ansprechzeiten für eine leistungsfähige<br />

automatische Maschinensteuerung. Die einzigartige<br />

Trimble MultiTrack-Zielverfolgung erlaubt<br />

die Erfassung und Verfolgung aktiver und passiver<br />

Prismen einschließlich des aktiven Trimble MT900-<br />

Maschinenprismas. Das System bietet dank dieser<br />

Technik selbst bei starken Vibrationen und Hindernissen<br />

auf der Baustelle eine beispiellos zuverlässige<br />

Zielverfolgung und erfasst jederzeit den richtigen<br />

Reflektor. Kostspielige Erfassungsfehler und<br />

Nacharbeiten werden vermieden, Maschinenführer<br />

können Erdreich schneller nach Vorgabe verbauen<br />

und produktiver arbeiten.<br />

Die neue GCS-Produktreihe von Trimble bietet<br />

eine Vielzahl flexibler und komplett aufrüstbarer<br />

Systeme. Dank der CAN BUS-Architektur<br />

können Sie je nach Arbeitsanforderung problemlos<br />

Sensoren zum System hinzufügen. Über den erweiterbaren<br />

CAN BUS-Kabelbaum lässt sich ein<br />

System mit einem Sensor schnell zu einer 3D-Multifunktionslösung<br />

ausbauen. Egal, ob Sie Bagger für<br />

den Massenaushub, Raupen oder Scraper für großräumige<br />

Erdarbeiten, Grader für die Feinplanie oder<br />

seit neuestem sogar Walzen für die Bearbeitung<br />

ausgebrachter Materialschichten einsetzen: Diese<br />

Systeme können auf zahlreichen Maschinen instal-<br />

PROFILE 1/2008<br />

liert werden. Sie nutzen eine einzige Plattform und<br />

können dennoch stets die beste Option für die einzelnen<br />

Maschinen und Anwendungen auswählen.<br />

Abb. 4: Die Einhaltung der knappen Einbautoleranzen<br />

ist mit dem Einsatz eines Trimble<br />

GCS900 Grade Control System jederzeit gegeben.<br />

Nach der millimetergenauen Feinplanie lassen sich<br />

Abschluss- und Tragschichten in kürzerer Zeit genauer<br />

ausbringen, Materialkosten sinken auf ein<br />

Minimum.<br />

Mit Hilfe der fortschrittlichen Technologie werden<br />

die Entwurfsdaten aus dem Büro direkt ins<br />

Führerhaus übertragen. Maschinenführer können<br />

damit komplexe Entwürfe wie z. B. vertikale<br />

Kurven, Übergänge, überhöhte Kurven und komplizierte<br />

Baustellenvorgaben ganz ohne Absteckpflöcke,<br />

Schnüre und Lagepläne nach Vorgabe erstellen. Da<br />

die Daten vor Ort zur Verfügung stehen, kann der<br />

Polier oder Maschinenführer schnell eine neue<br />

Neigung oder Planumshöhe vom Führerhaus aus<br />

eingeben, ohne dass zuerst Pflöcke eingeschlagen<br />

oder neu positioniert werden müssen.<br />

Abb. 5: Trimble CB430-Steuerbox, Grafikdisplay für<br />

konventionelle und 3D-Steuerung<br />

Die Vorteile solcher Maschinensteuerungssysteme<br />

liegen auf der Hand: Standzeiten für die Vermessung<br />

oder Gefälleprüfung entfallen, und so kann der<br />

Maschinenführer sowohl schneller als auch produktiver<br />

arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht die<br />

Präzision, die diese Technologien bieten, einen geringeren<br />

Materialaufwand, bessere Kostenvoranschläge,<br />

geringere Nachbearbeitungen und bei Bedarf die<br />

Fortsetzung der Arbeiten auch nach Einbruch der<br />

Dunkelheit.<br />

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Franz-Josef Knelangen<br />

M. A. ist als Abteilungsleiter<br />

Dokumentation<br />

bei <strong>AKG</strong> verantwortlich<br />

für die Software-<br />

Dokumentation sowie<br />

für die Lokalisierung der<br />

<strong>AKG</strong>-Programme.<br />

ISO 32000 ist die<br />

Nummer, unter dem<br />

das bisherige PDF-<br />

Format der Firma<br />

Adobe als offener,<br />

weltweiter Standard<br />

bei der ISO geführt<br />

wird.<br />

Imperial nennt man<br />

das angloamerikanische<br />

Maßsystem,<br />

das auf Zoll als Grundeinheit<br />

beruht.<br />

Bidirektionale<br />

Links sind Links<br />

(Verweise), die in<br />

beide Richtungen<br />

funktionieren. Wenn<br />

Sie einen Verweis von<br />

„A“ nach „B“ anlegen,<br />

wird automatisch ein<br />

Verweis von „B“ nach<br />

„A“ angelegt.<br />

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8<br />

Digitaler Planungsordner 2.0<br />

Von Franz-Josef Knelangen M. A.<br />

In technologisch neuem Gewand, aber mit altbewährten Tugenden präsentiert<br />

sich der Digitale Planungsordner „OKview .0“: komplett in .NET entwickelt, mit<br />

modernen Multifunktionsleisten (Ribbons), die alle wichtigen Funktionen übersichtlich<br />

zur Verfügung stellen. Basis ist und bleibt das PDF-Format, das gerade dabei ist,<br />

zum herstellerunabhängigen ISO-Standard (ISO 3 000) zu werden.<br />

Entwicklungsgrundsätze der neuen Version<br />

Bei der Neuentwicklung von OKview 2.0 haben wir<br />

uns von folgenden Grundsätzen leiten lassen:<br />

• PDF – das neue ISO 32000 – ist und bleibt<br />

Quell- und Ausgabeformat.<br />

• Die für einen Digitalen Planungsordner notwendigen<br />

Funktionen gehen über die Möglichkeiten<br />

von Adobe Acrobat hinaus. Deshalb<br />

wurden sowohl das Autorensystem als auch<br />

der Viewer zur Anzeige des Digitalen Planungsordners<br />

in .NET-Technologie neu entwickelt.<br />

• Das vom OKSTRA und von OKview 1.4 her<br />

bewährte Prinzip – das gesamte Projekt in einer<br />

einzigen geschützten PDF-Datei auf der Projekt-<br />

CD oder einem USB-Stick – wurde beibehalten.<br />

• Alle Struktur- und sonstigen Dateien liegen als<br />

wohlgeformte XML-Dateien vor – klein, lesbar<br />

und elektronisch gut zu verschicken.<br />

OKview 2.0 ist, was Funktionsumfang, Skalierbarkeit<br />

und Bedienbarkeit angeht, ein echter Meilenstein<br />

in der Entwicklung Digitaler Planungsordner.<br />

OKview 2.0 besteht aus zwei Programmen: aus<br />

dem Autorensystem, mit dem der Digitale Planungsordner<br />

erstellt wird, und aus dem Viewer, mit dem<br />

der Digitale Planungsordner angezeigt wird.<br />

Volle PDF-Funktionalität ohne Acrobat<br />

Die erste Neuerung bemerken Sie schon bei der<br />

Installation: Es wird keine Acrobat-Version mehr<br />

abgefragt. Wenn auf Ihrem Rechner kein Acrobat<br />

installiert ist, wird auf Wunsch ein Freeware-PDF-<br />

Drucker mit installiert, mit dem Sie Dokumente<br />

und Pläne ins PDF-Format konvertieren können.<br />

Mit zwei Klicks zur Projektstruktur<br />

OKview 2.0 stellt Ihnen beim Anlegen Digitaler<br />

Planungsordner die vorgegebenen amtlichen<br />

Ordnerstrukturen zur Verfügung (RE-Original, RE-<br />

Varianten, länderspezifische Varianten). Darüber hinaus<br />

steht es Ihnen frei, Abweichungen, Änderungen<br />

und Ergänzungen in der Projektstruktur vorzunehmen<br />

oder Ihr Projekt komplett individuell zu strukturieren.<br />

Wenn Ihr Auftraggeber von Ihnen fordert,<br />

zwischen der Nummer 2.2 und 2.3 eine Nummer<br />

„V (a)“ einzufügen: kein Problem mit OKview 2.0.<br />

Anschließend speichern Sie die Struktur als Vorlage<br />

ab, so dass sie Ihnen beim nächsten Projekt sofort<br />

zur Verfügung steht.<br />

Per Mausklick stellt OKview 2.0 die Projektstruktur<br />

als Ordnerstruktur auf Ihrer Festplatte bereit. Dorthin<br />

können Sie die Quelldokumente für Ihren<br />

Digitalen Planungsordner gleich richtig einsortieren.<br />

OKview spricht Ihre Sprache<br />

Als .NET-Anwendung ist OKview 2.0 so programmiert,<br />

dass die Sprache der Benutzeroberfläche<br />

einfach umgeschaltet werden kann: Deutsch oder<br />

Englisch je nach Bedarf. Diese Umschaltung ist im<br />

Autorensystem und im Viewer möglich.<br />

OKview-Projekte können – unabhängig von der<br />

eingestellten Sprache – wahlweise mit metrischer<br />

oder imperialer Bemaßung versehen werden, so<br />

dass Ihr amerikanischer Geschäftspartner sein Six<br />

Foot Four gleich sehen kann und nicht erst mühsam<br />

umrechnen muss (in diesem Fall 193,04 cm).<br />

Benutzergruppen per Passwort schützen und<br />

zur Laufzeit umschalten<br />

In OKview 2.0 können Sie bis zu acht verschiedene<br />

Benutzergruppen namentlich benennen und festlegen.<br />

Die Benutzergruppen können standardmäßig<br />

Rechte für neu hinzugefügte Dokumente erhalten.<br />

Benutzergruppen können entweder einen<br />

gemeinsamen Planungsordner verwenden, wobei<br />

die Rechte per Passwort umgeschaltet werden<br />

(auch während der Digitale Planungsordner gerade<br />

läuft!), oder es kann pro Benutzergruppe ein eigener<br />

Planungsordner erstellt werden, der nur die<br />

für die Gruppe zutreffenden Dokumente enthält<br />

(Kompatibilitätsmodus OKview 1.4).<br />

Dateien hinzufügen leichtgemacht<br />

Die benötigten Dateien ziehen Sie einfach per Drag<br />

& Drop an die gewünschte Stelle im Projekt. Dabei<br />

können Sie gleich Maßstäbe festlegen oder aus der<br />

Grafik ermitteln. Sie wissen nicht, ob Sie die richtige<br />

Datei „erwischt“ haben? Ein Klick auf die Vorschau-<br />

Schaltfläche zeigt Ihnen den Inhalt der Datei vor<br />

dem Hinzufügen an.<br />

Wenn Sie Ihre Dateien z. B. „Lageplan_Blatt_2_<br />

1_5000.pdf“ nennen, fügt OKview 2.0 die Datei automatisch<br />

unter dem Namen „Lageplan Blatt 2“ mit<br />

dem Maßstab 1:5000 dem Projekt hinzu.<br />

OKview 2.0 setzt Maßstäbe<br />

Jeder im Digitalen Planungsordner enthaltene Lageplan,<br />

Höhenplan oder Querprofilplan kann mit<br />

einem Maßstab versehen werden. Bei überhöhten<br />

Plänen sind unterschiedliche vertikale/horizontale<br />

Maßstäbe möglich. Wenn eine Datei über keine<br />

Maßstabsangabe verfügt, kann der Maßstab auch<br />

durch Abgreifen einer bekannten Strecke im Plan<br />

selbst ermittelt werden.<br />

Bidirektionale (a>b und b>a) und Mehrfach-<br />

Verweise (1:n)<br />

Einer der Meilensteine in OKview 2.0 bildet die intelligente<br />

Verwaltung von Verweisen (Links): Nicht<br />

nur werden alle erstellten Verweise automatisch bidirektional<br />

angelegt (von der Quelle zum Ziel<br />

PROFILE 1/2008


und umgekehrt), sondern es sind auch Mehrfach-<br />

Verweise (1:n) möglich, z. B. von einem Eigentümer<br />

zu all seinen Flurstücken auf dem GE-Plan.<br />

Verwaiste Verweise?<br />

Sie erhalten eine neue Fassung des Erläuterungsberichts<br />

für Ihren eigentlich schon fertigen Digitalen<br />

Planungsordner. Leider ist er eine Seite länger geworden,<br />

und alle Verweise stimmen nicht mehr.<br />

OKview 2.0 bietet Ihnen hier die Möglichkeit, die<br />

Verweise anzupassen.<br />

Verweise identifizieren? Ein Klick genügt<br />

Gerade in umfangreichen Projekten kann es eine<br />

Vielzahl von Verweisen geben. OKview 2.0 unterstützt<br />

Sie bei der Identifizierung zweifach: Per<br />

Mausklick können Sie den Gliederungsbaum auf der<br />

linken Bildschirmseite durch eine Liste der Verweise<br />

ersetzen, die direkt anspringbar sind. Außerdem haben<br />

Sie, auch nachträglich, die Möglichkeit, Ihren<br />

Verweisen „sprechende Namen“ zu geben und so das<br />

Auffinden zu erleichtern.<br />

Start- und Zielpunkte von Verweisen separat<br />

erfassen<br />

Sie verknüpfen z. B. alle Flurstücksfähnchen im GE-<br />

Plan mit der zugehörigen Eigentümer-Information<br />

im GE-Verzeichnis – ohnehin eine zeitraubende<br />

Tätigkeit. Damit Sie nicht dauernd zwischen diesen<br />

beiden Dokumenten hin- und herspringen müssen,<br />

bietet Ihnen OKview 2.0 die Möglichkeit, zunächst<br />

alle Startpunkte der Verweise im GE-Plan en<br />

bloc anzulegen und anschließend die Ziele im GE-<br />

Verzeichnis ebenso en bloc zuzuweisen.<br />

Verweise aus bestehenden PDF-Dokumenten<br />

übernehmen<br />

Längere Dokumente im PDF-Format verfügen<br />

oft über Verweise vom Inhaltsverzeichnis (z. B.<br />

Microsoft Word) oder gar von Index-Einträgen<br />

(z. B. Adobe FrameMaker) zur entsprechenden Text-<br />

PROFILE 1/2008<br />

Abb. 1: Mehrfachfenster in OKview<br />

stelle. Diese internen Verweise in Ihren Quell-PDF-<br />

Dokumenten können Sie in OKview 2.0 einfach per<br />

Mausklick übernehmen.<br />

Planungsordner erstellen mit automatischer<br />

Prüfung<br />

Sind alle Projektdateien vorhanden und alle notwendigen<br />

Verweise gesetzt, können die Dateien für<br />

den Digitalen Planungsordner erstellt werden. Dabei<br />

prüft das Programm, ob alle Voraussetzungen für<br />

das Erzeugen erfüllt sind: Alle Dateien vorhanden?<br />

Alle Passwörter gesetzt? Dann werden per Mausklick<br />

alle Dateien erstellt, die zum Brennen auf eine CD/<br />

DVD bzw. zum Kopieren auf einen USB-Stick erforderlich<br />

sind.<br />

Anwender in reglementierten<br />

IT-Umgebungen<br />

In manchen Abteilungen bzw. Dienststellen sind<br />

PCs aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Wenn die<br />

PCs Ihrer Auftraggeber so organisiert sind, stellt<br />

OKview 2.0 auf Wunsch notwendige Windows-<br />

Updates zur Verfügung. Ist ein Update nicht möglich/gewünscht,<br />

werden zusätzlich eine „offene“<br />

PDF-Datei (mit den Rechten der jeweiligen Benutzergruppe)<br />

und ein Acrobat Reader mit auf die Projekt-<br />

CD/den USB-Stick kopiert.<br />

Auch der Viewer ist komplett in .NET programmiert<br />

und profitiert von allen Vorteilen, die daraus<br />

erwachsen: Multifunktionsleisten (Ribbons), umschaltbare<br />

Oberfläche usw. Darüber hinaus bietet<br />

der Viewer folgende neue bzw. erweiterte Funktionen:<br />

Mehrfache Ansichten (oben/unten oder links/<br />

rechts)<br />

OKview 2.0 ermöglicht es, den Grafik-Bereich zu<br />

teilen und z. B. im oberen Bereich einen GE-Plan<br />

anzuzeigen und gleichzeitig im unteren Bereich den<br />

entsprechenden Ausschnitt aus dem GEV (vergleiche<br />

Abbildung 1). Natürlich werden die Ausschnitte<br />

automatisch synchronisiert und Verweise automatisch<br />

im anderen Anzeigebereich dargestellt. Die<br />

übliche horizontale Teilung des Grafik-Bereiches<br />

(oben/unten) kann, z. B. zur Verwendung mit 16:9-<br />

Bildschirmen, in eine vertikale Teilung (links/rechts)<br />

umgeschaltet werden.<br />

Messen und Kommentieren<br />

OKview 2.0 verfügt über sehr präzise Werkzeuge,<br />

um Strecken und Flächen zu messen. Und auch<br />

hier liegt, wie so oft, die Benutzerfreundlichkeit im<br />

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Abb. 2: Jetzt möglich: maßstäbliches Ausdrucken von Planausschnitten<br />

Detail: rechte Maustaste „Fläche schließen“ schließt<br />

die gemessene Fläche oder rechte Maustaste „Notiz<br />

aus Messung erstellen“ erstellt eine Notiz, die die<br />

Daten der aktuellen Messung bereits im Text enthält.<br />

100 Prozent sind nicht immer 100 Prozent<br />

Vergrößern Sie im Grafikprogramm Ihres Vertrauens<br />

einmal eine A4-Grafik, die der Auflösung Ihres<br />

Bildschirms (meist 96 oder 120 dpi) entspricht, auf<br />

100 Prozent und halten Sie ein DIN A4-Blatt daneben.<br />

Das Ergebnis könnte Sie überraschen. Deshalb<br />

haben Sie in OKview 2.0 die Möglichkeit, Ihren<br />

Bildschirm so zu kalibrieren, dass Anspruch und<br />

Wirklichkeit deckungsgleich sind.<br />

Maßstabsetzend auch beim Drucken<br />

OKview 2.0 erfüllt einen in der Praxis oft geäußerten<br />

Wunsch, nämlich die Weitergabe von<br />

Planausschnitten als maßstäbliche Ausdrucke: Nach<br />

Aufruf der Funktion verwandelt sich der Mauszeiger<br />

in ein Seiten-Rechteck, dass Sie auf dem Plan platzieren<br />

können. In der Vorschau können Sie sich den<br />

Ausschnitt ansehen. Ein Maßstab, der Projektname<br />

und ein freier Bemerkungstext werden mit ausgedruckt<br />

(vergleiche Abbildung 2).<br />

Kommentare schreiben, erhalten, revidieren,<br />

ins Projekt übernehmen<br />

OKview 2.0 unterstützt Review-Workflows durch die<br />

Möglichkeit, im Viewer Kommentare zu erstellen.<br />

Mit einer Benutzerverwaltung können auch in einer<br />

Dienststelle die Kommentare mehrerer Bearbeiter<br />

eindeutig zugeordnet werden. Kommentare können<br />

nicht nur im Original eingeblendet werden, sondern<br />

auch ins Originaldokument übernommen werden<br />

(beim nächsten Mal erhalten alle diese Kommentare<br />

als Teil des Digitalen Planungsordners).<br />

Machen Sie sich Ihr eigenes Bild von den faszinierenden<br />

Möglichkeiten der Präsentation Ihrer<br />

Tiefbauprojekte mit dem Digitalen Planungsordner<br />

OKview 2.0. Eine kostenlose Testversion können Sie<br />

sich auf unserer Website herunterladen. Anwender<br />

der Landesbehörden, die VESTRA PRO im Einsatz<br />

haben, brauchen keine Testversion herunterzuladen:<br />

OKview 2.0 steht mit Build 30 von VESTRA PRO aus<br />

der Verwaltungsplattform heraus zur Verfügung.<br />

Durchweg positiv wurde der neue Digitale Planungsordner auf unseren Roadshows aufgenommen, die<br />

deutschlandweit zu Beginn des Jahres in einigen Städten durchgeführt wurden. Bei den <strong>AKG</strong>-Roadshows<br />

können Sie unsere Applikationen „in Aktion“ erleben. Bei dieser informationsorientierten Veranstaltungsreihe<br />

werden aufkommende Fragen sofort und ohne Umwege beantwortet sowie Anwendungsbeispiele aus der<br />

Tiefbaupraxis ausführlich erörtert. Begrüßen durften wir zahlreiche Besucher aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen: Gleis- und Tiefbau, öffentliche Hand, Geoinformationswesen, Wasserwirtschaft und Hochschulen.<br />

Wir wollen uns an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern herzlich bedanken. Die Veranstaltungsreihe<br />

wird selbstverständlich fortgesetzt, die Termine sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie rechtzeitig<br />

auf unserer Internetseite.<br />

PROFILE 1/2008


KOSTRA nimmt sich der RAB-ING an<br />

Von Dipl.-Math. Ulrich Reinhardt<br />

KOSTRA, das offizielle Programm der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />

zur Kostenberechnung im Straßenbau nach AKS 8 , beinhaltet seit neuestem ein<br />

RAB-ING-Modul zur Erstellung einer Kostenberechnung für Bauwerksentwürfe.<br />

Ein guter Anlass, einen Blick auf die aktuelle Version 9 und ihre Weiterentwicklung<br />

zu werfen. Dipl.-Math.<br />

Ulrich Reinhardt ist<br />

Die RAB-ING ist von der AKS abhängig. Diese<br />

fundamentale Tatsache äußert sich in einer<br />

ähnlich aufgebauten Struktur mit Formblättern<br />

A1, A2, A3 sowie D und E. Auch der Inhalt der<br />

Formblätter ähnelt sich und der Katalog der<br />

Leistungsbeschreibungen hat ein analoges Nummerierungsschema:<br />

Leistungen für Brückenbauwerke<br />

beginnen mit einer 4, Stützwände mit 5, Tunnel<br />

mit 6 und sonstige Bauwerke mit der 7. So lag es<br />

nahe, dass bereits etliche Kunden den Wunsch geäußert<br />

hatten, mit dem primär AKS-orientierten<br />

Programm KOSTRA auch RAB-ING-Kostenberechnungen<br />

erstellen zu können.<br />

RAB-ING<br />

Zuerst wurde die Erfassung des Leistungskataloges<br />

realisiert, der im Gegensatz zur AKS außer den<br />

Gliederungstexten keine vorgegebenen Positionen<br />

kennt. Mit hineingenommen wurde hier die bewährte<br />

Erfassung von Stützpreisen, um bei wiederkehrenden<br />

Positionen sofort Preise zur Verfügung<br />

zu haben. Als zweiter Schritt erfolgte dann die<br />

Erfassung eines Projektes sowie Berechnung und<br />

Ausdruck der Daten. Die Besonderheiten der RAB-<br />

ING (nur ein Teil, keine Formblätter C und D etc.)<br />

wurden alle berücksichtigt und schlagen sich in teilweise<br />

komplett neuen Dialogen nieder.<br />

Abb. 1: Neuerfassung eines RAB-Projektes<br />

Verwaltungskosten<br />

Die anteilige Ermittlung von Verwaltungskosten bildet<br />

für Landesbehörden und den Bund einen wichtigen<br />

Aspekt der Kostenberechnung. Solch ein prozentualer<br />

Anteil an bestimmten Teilen repräsentiert<br />

Kosten, die nicht direkt beim Bau einer Maßnahme<br />

„verbaut“ werden, sondern in der Verwaltung selbst<br />

anfallen. In KOSTRA können diese definiert und<br />

separat ausgewiesen werden. Selbst die Aufteilung<br />

auf mehrere Beteiligte ist möglich, wie Abbildung 2<br />

illustriert.<br />

PROFILE 1/2008<br />

Abb. 2: Verteilung von Verwaltungskosten<br />

Weiteres<br />

Als weitere kleine Neuerung gibt es nicht nur das<br />

Formblatt K, das teilorientiert die Kosten für alle<br />

Beteiligten ausweist, sondern für jeden Kostenbeteiligten<br />

ein separates Blatt KE. Dieses enthält wie<br />

zu erwarten genau die Kosten, die dem Beteiligten<br />

zugeordnet sind. Damit lassen sich schnell Anfragen<br />

der Art „Wie viel muss ich zahlen und wie entstehen<br />

die Zahlen im Detail?“ beantworten.<br />

Schließlich wurde das starre Katalogkonzept gelockert.<br />

Während bisher die Katalognamen insgesamt<br />

festlagen, kann nun für jeden einzelnen Katalog der<br />

zu verwendende ausgewählt werden. Hierzu werden<br />

jeweils alle in der Installation befindlichen in<br />

einem Klappfeld angeboten. Die Benutzung eines<br />

im Netz oder in einem anderen Verzeichnis stehenden<br />

Kataloges ist auch möglich. Als i-Punkt ist sogar<br />

der Katalogwechsel zur Laufzeit realisiert, was<br />

manchen Neustart erspart.<br />

Ausblick<br />

Der Blick auf die Weiterentwicklung des Programms<br />

zeigt für die nächste Version, die wie üblich<br />

zum Jahresende zu erwarten ist, eine Komplettüberarbeitung<br />

der Druckvorschau. Geplant ist<br />

eine Seitenansicht mit der Möglichkeit, bestimmte<br />

Formblätter direkt anzusteuern, eine Auswahl aller<br />

Blätter, das Drucken von Seitenbereichen sowie<br />

das Zoomen in den Blättern, um auch Details vor<br />

dem Druck prüfen zu können. Zu guter Letzt werden<br />

die Textformatierungen variabler gestaltet sein,<br />

um wichtige Textpassagen durch Fettdruck hervorzuheben.<br />

Obwohl es schon lange existiert, hält das Programm<br />

KOSTRA Schritt mit den aktuellen<br />

Anforderungen einer sich ständig ändernden<br />

Rechnerwelt und bietet dem Anwender die Sicherheit<br />

eines offiziellen Programmes der BASt.<br />

Entwicklungsleiter<br />

der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH für<br />

VESTRA.<br />

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Dipl.-Ing.<br />

Bernd Jurkowski ist bei<br />

der Ingenieurbüro Vössing<br />

GmbH tätig.<br />

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Mit VESTRA unterwegs im Nord-Irak<br />

Von Dipl.-Ing. Bernd Jurkowski<br />

Schätzungen der UNHCR (The UN Refugee Agency) zufolge fehlt rund 0 Prozent<br />

der Iraker der Zugang zu einer angemessenen Trinkwasserversorgung, 80 Prozent<br />

müssen ohne funktionierende Sanitäranlagen auskommen. Diese Probleme finden<br />

sich auch in der Stadt Erbil im autonomen Irakisch-Kurdistan, wo dringend<br />

ein neues Abwassersystem benötigt wird. Mit der Planung eines Abwassernetzes<br />

nach europäischem Standard wurde das Ingenieurbüro Vössing GmbH betraut.<br />

Ein schwieriges Unterfangen, das eine große Herausforderung darstellte, da aktuelles<br />

Kartenmaterial nicht zur Verfügung stand. Dennoch wurde eine überzeugende<br />

Lösung gefunden, die der folgende Artikel vorstellt.<br />

Das Ingenieurbüro<br />

Das Ingenieurbüro Vössing wurde 1980 gegründet<br />

und ist deutschlandweit auf 13 Standorte verteilt. An<br />

vielen wichtigen Infrastrukturprojekten des Fern-<br />

und Regionalverkehrs haben Experten des Hauses<br />

Vössing mitgewirkt; das Leistungsspektrum reicht<br />

dabei vom ersten Gutachten über die Begleitung der<br />

Planungs- und Realisierungsphase in allen Ingenieurdisziplinen<br />

bis hin zur Inbetriebnahme.<br />

Spezialgebiete wie Stadtentwicklung, Infrastrukturanalyse<br />

und Public Private Partnership (PPP) sind<br />

einige der neueren Geschäftsfelder, die derzeit aktuell<br />

im Unternehmen auf- und ausgebaut werden.<br />

Im Laufe von 27 Jahren, in denen die Firma besteht,<br />

haben Vössing-Ingenieure mehr als 5.000 Projekte<br />

in über 15 Ländern der Welt abgewickelt.<br />

Der Auftrag im Irak<br />

Als sich Mitarbeiter des Ingenieurbüros Vössing<br />

erstmalig im Jahre 2004 auf den Weg nach Erbil,<br />

der Hauptstadt von Kurdistan/Irak machten, befand<br />

sich die Baubranche in Deutschland in einer<br />

Rezessionsphase. Aus diesem Grunde hatte<br />

die Beschaffung von Aufträgen, auch im Ausland,<br />

höchste Priorität.<br />

Was man in Erbil vorfand, war eine dicht bevölkerte<br />

Großstadt mit einer Unmenge an Autos<br />

und dramatischen hygienischen Verhältnissen in<br />

Kombination mit hohen Temperaturen.<br />

Da sich das Land im Kriegszustand befand, war<br />

das eigene Sicherheitsbedürfnis sehr groß. Allerdings<br />

stellte sich ein Gefühl der Gefährdung im weitestgehend<br />

friedlichen Norden der autonomen Region<br />

Kurdistan nicht ein.<br />

Die unzumutbaren hygienischen Zustände – Abwasserentsorgung<br />

und -behandlung sind nicht vorhanden<br />

– machen den Bau eines Abwassersystems<br />

und einer Kläranlage bzw. Abwasserbehandlungsanlage<br />

auch für die Stadt Erbil zu einer dringlichen<br />

Aufgabe. Eine Anlage dieser Art hat die Aufgabe,<br />

Abwasser so zu behandeln, dass wieder Brauchwasser<br />

oder sogar Wasser in Trinkwasserqualität am Ende<br />

des Reinigungsprozesses zur Verfügung steht. Dazu<br />

ist es erforderlich, das Abwasser der gesamten<br />

Stadt zu sammeln und zur Abwasserbehandlungsanlage<br />

zu transportieren. Dieses Netz musste für<br />

die gesamte Stadt mit ihrer heutigen Bevölkerung<br />

von ca. 1.000.000 Menschen neu geplant werden.<br />

Diese Planung war Auftrag und Aufgabe, die<br />

den Vössing-Ingenieuren gestellt wurde. Es sollten<br />

eine Kläranlage nach europäischem Standard und<br />

ein Abwassernetz als Trennsystem möglichst im<br />

Freispiegelgefälle geplant werden, das alle Haushalte<br />

der heutigen Stadt erfasst und darüber hinaus das<br />

Wachstum dieser Stadt bis zum Jahre 2035 berücksichtigt.<br />

Die Bevölkerung wird auf 2,4 Millionen<br />

Einwohner prognostiziert.<br />

Abb. 1: Reiseroute nach Erbil<br />

Abb. 2: Luftbild Erbil mit Zitadelle<br />

Mit der Zusage, alle Grunddaten – inklusive vorhandener<br />

Vermessungsdaten – zu erhalten, konnte<br />

die Sammlung der erforderlichen Daten begonnen<br />

werden.<br />

Neben allen anderen Grunddaten stellte die<br />

Vermessung der Millionenstadt die wichtigste Basis<br />

für eine planerische Lösung des Abwassersystems<br />

PROFILE 1/2008


dar. Die Beschaffung solcher Daten war das<br />

Hauptziel der anfänglichen Aktivitäten. Zu diesem<br />

Zeitpunkt ahnte jedoch niemand, dass für die<br />

gesamte Stadt nur zwei Festpunkte in Form von<br />

Höhenbolzen im Osten und Westen der Stadt existierten.<br />

Vermessungsdaten europäischen Standards<br />

lagen nicht einmal ansatzweise vor. Der Grund bestand<br />

darin, dass zu Zeiten Saddam Husseins der<br />

Besitz von Kartenmaterial unter Todesstrafe gestellt<br />

war.<br />

Angesichts dieser Situation musste eine umfassende<br />

Neuvermessung der Stadt mit einer Genauigkeit<br />

von +- 10 cm durchgeführt werden. Problematisch<br />

war dabei, dass die Arbeit (durchgeführt mit<br />

klassischen Methoden) mehrere Monate in Anspruch<br />

genommen hätte. Der Auftraggeber verlangte<br />

jedoch alle Zwischenergebnisse in Form einer<br />

Vorplanung als Voraussetzung für eine vereinbarte<br />

Abschlagszahlung.<br />

Da aktuelle Karten nicht zur Verfügung standen,<br />

blieben nur Satellitenbilder. Diese lagen in Google<br />

Earth in vertretbar guter Qualität vor, allerdings erfüllten<br />

nicht alle die geforderte Genauigkeit. Eine<br />

Anfrage bezüglich Kartenmaterials beim amerikanischen<br />

Militär blieb ohne Ergebnis.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass ein geeignetes<br />

Höhenmodell für die Vorplanung fehlte. Zur Verfügung<br />

stand lediglich ein veraltetes Messtischblatt<br />

der Stadt Erbil aus dem Jahre 1973 mit einem Koordinatensystem<br />

und mit Höhenschichtlinien.<br />

Abb. 3: Messtischblatt mit Höhenschichtlinien der<br />

Stadt Erbil aus dem Jahre 1973<br />

Damit war endlich eine prinzipielle topographische<br />

Basis gefunden. Im nächsten Schritt mussten<br />

nun moderne Satellitenbilder mit den Höhenschichtlinien<br />

eines alten Messtischblattes zusammen<br />

digital verarbeitet werden.<br />

Arbeiten mit VESTRA PRO<br />

Die Übernahme der Satellitenbilder in das System<br />

VESTRA PRO ging in mehreren Schritten vor<br />

sich, beginnend mit dem Export einer Vielzahl<br />

von Einzelbildern aus Google Earth. Dafür wurde<br />

eine entsprechende Menge von Kamerapositionen<br />

auf einer Höhe von 500 Metern fixiert (vergleiche<br />

Abbildung 4).<br />

PROFILE 1/2008<br />

Abb. 4: Zusammensetzung der „Placemarks“<br />

Die Festlegung dieser Höhe erfolgte mit dem<br />

Zweck, eine möglichst gute Bodenauflösung zu<br />

erhalten. Danach wurde Bild für Bild als JPEG-<br />

Datei erfasst und im Anschluss mit einem externen<br />

Bildverarbeitungsprogramm wieder zu größeren<br />

Blöcken zusammengefügt, die wiederum als<br />

JPEG-Dateien exportiert wurden.<br />

Die entstandenen Blöcke konnten nun in<br />

VESTRA PRO importiert und über die Eckkoordinaten<br />

grob entzerrt bzw. georeferenziert<br />

werden. Die aufgrund der unberücksichtigten<br />

Erdkrümmung und unvermeidbaren Ungenauigkeiten<br />

entstandenen Klaffungen zwischen den<br />

einzelnen Blöcken ließen sich mittels affiner<br />

Transformationen in VESTRA PRO sehr gut<br />

ausgleichen. Als Zwischenergebnis lag nach einigen<br />

Wochen Arbeit ein aktueller Lageplan der<br />

Stadt Erbil vor.<br />

Um die Genauigkeit der entstandenen Karte zu<br />

überprüfen, wurden 14 Festpunkte über das gesamte<br />

Satellitenbild der Stadt verteilt. Die Punkte<br />

wurden anhand der vorliegenden Einzelbilder<br />

möglichst genau fixiert. Ziel war es, diese Punkte<br />

in der Örtlichkeit aufzusuchen, um mittels eines<br />

GPS-Handheld-Gerätes Vergleichskoordinaten<br />

zu ermitteln.<br />

Abb. 5: Aufzeichnung markanter Punkte<br />

Das Verfahren war erfolgreich. Die Vössing-<br />

Mitarbeiter fanden alle fixierten Punkte und<br />

konnten die entsprechenden Koordinaten erfassen.<br />

Somit war es möglich, das in VESTRA PRO<br />

dargestellte „Satellitenbild“ der Stadt Erbil per affiner<br />

Transformation auf einen für den damaligen<br />

Zeitpunkt genauesten Stand zu bringen.<br />

Für das Höhenmodell wurde in vergleichbarer<br />

Weise verfahren. Auf dem eingescannten und entzerrten<br />

Plan wurden alle Höhenschichtlinien di-<br />

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Ingenieurbüro Vössing<br />

GmbH im Internet:<br />

www.voessing.de<br />

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1<br />

gitalisiert und mit der zugehörigen Höhe versehen.<br />

Aus diesen Linien konnte nun in VESTRA PRO mit<br />

wenigen Schritten das so dringend benötigte DGM<br />

für die Vorplanung berechnet werden.<br />

Abb. 6: Bild mit Höhenlinien<br />

Abb. 7: DGM-Dreiecksvermaschung<br />

Abb. 8: Digitales Geländemodell (DGM) aus<br />

Höhenschichtlinien<br />

Abb. 9: Darstellung von Varianten für die DGM-<br />

Auswertung am Beispiel eines Stadtteils in Erbil<br />

Abb. 10: Orthophoto<br />

Damit war die Grundlage für die Vorplanung geschaffen.<br />

Dazu gehörte vor allem der Entwurf eines<br />

Systems von Hauptsammlern für das Abwasser in<br />

Lage und Höhe mit VESTRA PRO, deren Länge<br />

über 50 Kilometer betrug, und die systematische<br />

stadtteilbezogene Erfassung aller Straßenzüge von<br />

Erbil als Basis für eine koordinierte Durchführung<br />

der weiteren Planungsarbeiten.<br />

Die Präsentation dieser Vorplanung fand im<br />

Januar 2006 in Erbil beim Ministry of Municipality<br />

statt und wurde für das Unternehmen Vössing<br />

ein großer Erfolg. Es gelang, die Kompetenz des<br />

Unternehmens eindrucksvoll darzustellen und zudem<br />

das Vertrauen des Auftraggebers zu gewinnen.<br />

Die Planungsarbeiten in Erbil werden bis heute kontinuierlich<br />

weitergeführt.<br />

Auf Grundlage der Karte aus der Vorplanung erfolgte<br />

noch im Jahre 2005 die Planung eines Bildfluges<br />

für eine vermessungstechnische, stereoskopische<br />

Auswertung der gesamten Stadt Erbil, in<br />

deren Folge ca. 1,3 Millionen Punkte und Linien<br />

entstanden. Aus diesen Daten wurden mit VESTRA<br />

PRO mehrere digitale Geländemodelle berechnet,<br />

die Dank der guten Unterstützung durch den <strong>AKG</strong>-<br />

Support in AutoCAD umgesetzt wurden. Dies bildete<br />

die Basis für die geometrische Planung aller<br />

Leitungen sowie deren hydraulische Berechnungen.<br />

Insgesamt wurden Abwasserleitungen mit einer<br />

Gesamtlänge von über 1.200 Kilometern geplant.<br />

Abb. 11: Entwässerungsplan<br />

Bestandteil der Planung war auch die Erstellung<br />

der Ausschreibungsunterlagen für die Gesamtbaumaßnahme<br />

mit einem Investitionsvolumen von<br />

ca. 750 Millionen US-Dollar für das Abwassernetz<br />

und die Abwasserbehandlungsanlage. Die internationale<br />

Ausschreibung wird voraussichtlich im Jahr<br />

2008 erfolgen.<br />

PROFILE 1/2008


VESTRA und das Straßendatenbanksystem Tifosy<br />

Von Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp<br />

Innerhalb kürzester Zeit realisierte <strong>AKG</strong> für das führende Straßendatenbanksystem<br />

Tifosy der nts Ingenieurgesellschaft mbH eine grafische Anbindung an das Geoinformationssystem<br />

GeoMedia (Intergraph). Im Fokus des Kundeninteresses standen<br />

dabei die grafische Erfassung und Bearbeitung des Netzmodells und der Geometrien<br />

sowie deren Anzeige und Analyse.<br />

Straßendatenbank Tifosy<br />

Tifosy erfüllt die im „Neuen Kommunalen<br />

Finanzmanagement“ (NKF) festgeschriebenen<br />

Forderungen nach Bewertung, Fortführung und<br />

Bilanzierung des gesamten Anlagevermögens einer<br />

Kommune vollständig. Was bisher noch fehlte,<br />

war eine bidirektionale Anbindung an ein Geoinformationssystem!<br />

Netzmodelle direkt im GIS<br />

zu erstellen und direkt in die Tifosy-Datenbank zu<br />

speichern sowie weiterführende Analysen durchzuführen<br />

und deren Ergebnisse grafisch darzustellen<br />

waren Zielsetzung und Vorgabe der Kunden. In<br />

Zusammenarbeit mit Kunden sowie den Firmen<br />

Intergraph und nts realisierte <strong>AKG</strong> die Anwendung<br />

VESTRA Tifosy auf GeoMedia. Das Programm<br />

gliedert sich in die drei Teilbereiche: die bidirektionale<br />

Erfassung des Netzmodells, die bidirektionale<br />

Erfassung von Geometrien (Linien und Flächen) sowie<br />

deren Anzeige und Analyse.<br />

Netzmodell<br />

Zur Erfassung von Straßendaten in Zusammenhang<br />

mit Straßendatenbanken wird ein Netzmodell<br />

(Knoten-Kanten-Modell) benötigt. Straßen werden<br />

mit einer Straßenbezeichnung versehen und als attributive<br />

Linien abgebildet. Man unterscheidet hierbei<br />

zwischen Straßen und Straßenabschnitten.<br />

Aktueller Straßenname mit<br />

Auswahlmöglichkeit<br />

Anzeige und Editieren von<br />

Knotenpunkten und -Nummern<br />

Kompletten Straßenverlauf oder<br />

Straßenabschnitte anzeigen<br />

PROFILE 1/2008<br />

Ein Straßenabschnitt ist der Bereich zwischen<br />

zwei Netzknoten. Als Netzknoten bezeichnet man<br />

alle Anfangs- und Endpunkte einer Straße sowie<br />

alle Kreuzungs- und Einmündungspunkte. Jeder<br />

Netzknoten erhält eine eindeutige Nummer. Daraus<br />

resultierend werden aus den Netzknotennummern<br />

eindeutige Straßenabschnittsnummern generiert.<br />

Bei einer Neuerfassung von Straßen über den Dialog<br />

zur Erfassung des Netzmodells werden diese komplexen<br />

Beziehungen automatisch gebildet und direkt<br />

in die Tifosy-Datenbank gespeichert. Bereits in<br />

Tifosy manuell erfasste Straßen werden gelesen und<br />

in GeoMedia geometrisch erzeugt. Straßen können<br />

unabhängig von der Vorgehensweise optional über<br />

den Dialog „Netzmodell“ ausgewählt und in der<br />

Grafik zentriert hervorgehoben werden oder umgekehrt.<br />

Abbildung 1 zeigt die grafische Ersterfassung der<br />

Goethestraße. Der in GeoMedia vorhandenen oder<br />

evtl. gerade digitalisierten Linie wird die Information<br />

„Goethestraße“ zugewiesen. Das Netzmodell definiert<br />

dabei automatisch den ersten und letzten Stützpunkt<br />

der Linie als Hauptknoten (Netzknoten) und<br />

generiert abgeleitet aus den (Landes-)Koordinaten<br />

der Punkte eine Knotennummer und daraus eine<br />

Straßenabschnittsnummer! Von der Goethestraße<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Marco Schrempp<br />

ist Produktmanager<br />

für VESTRA GIS<br />

GeoMedia.<br />

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abgehende Straßen müssen, falls die Ausgangsgeometrie<br />

nicht schon dahingehend erzeugt wurde,<br />

als weitere Hauptknoten definiert werden. Das grafische<br />

Hervorheben der Stützpunkte erleichtert das<br />

Zuweisen der Hauptknoten im Assistenten. Alle<br />

im Netzmodell erfassten Daten werden einerseits<br />

direkt in die eingestellte Tifosy-Datenbank geschrieben.<br />

Andererseits werden in GeoMedia die<br />

Straßenabschnitte der Goethestraße inklusive aller<br />

zugewiesenen Attribute in der frei wählbaren<br />

Straßendatenbank-Objektklasse gespeichert! Damit<br />

ist vollautomatisch der Bezug zwischen der Tifosy-<br />

Datenbank, dem Netzmodell-Assistenten und der<br />

GeoMedia-Datenbank (Grafikanzeige) hergestellt.<br />

Abb. 2: Datenfluss zwischen Tifosy, VESTRA Tifosy und GeoMedia<br />

Je nach Freischaltung ist ein direkter Wechsel aus<br />

dem Netzmodell-Assistenten auf den Datensatz<br />

„Goethestraße“ in der Tifosy-Datenbank und umgekehrt<br />

möglich.<br />

Geometrien<br />

Der zweite Teilbereich ermöglicht die Erfassung,<br />

Darstellung und Analyse von Flächen und Linien<br />

(Geometrien) mit Attributen wie Befestigungsart,<br />

Flächenart, Position und Zuständigkeit. Geometrien<br />

im Sinne der Straßendatenbank Tifosy sind<br />

Abb. 3: Ersterfassung von Geometrien<br />

alle Flächen-, Linien- und Punktobjekte, die im<br />

Bereich des zu betrachtenden Straßennetzes erfasst<br />

und ggf. bewertet werden sollen. Geometrien<br />

werden jeweils genau einem Straßenabschnitt zugeordnet.<br />

Das setzt voraus, dass das Netzmodell für<br />

den zu bearbeitenden Bereich bereits definiert ist!<br />

Für die Ersterfassung müssen die Objekte schon<br />

in GeoMedia vorliegen oder dort erst auf Grundlage<br />

beispielsweise von Luftbildern digitalisiert<br />

werden. Falls die Geometrien in Tifosy über Regelquerschnitt<br />

oder stationierte Aufnahme erfasst<br />

wurden, können diese selbstverständlich über den<br />

Geometrie-Assistenten in GeoMedia angezeigt werden.<br />

Abbildung 3 zeigt die Ersterfassung von Geo-<br />

metrien. Im Beispiel wurde ein Straßenabschnitt<br />

des Netzmodells der Göttinger Straße selektiert. Für<br />

die linke und rechte Seite des Abschnitts (Position<br />

1- und 1) wurden Verkehrsflächen grafisch zugewiesen.<br />

Die aktuell markierte rechte Straßenseite zeigt<br />

eine Asphaltfläche mit Koordinatenanzeige und<br />

Flächengröße. Abschnitt und Flächen werden bidirektional<br />

in der Grafik und im Assistenten hervorgehoben.<br />

Analog zum Netzmodell werden die<br />

erfassten Flächen sowohl in der Tifosy-Datenbank<br />

als auch zur Anzeige in der GeoMedia-Datenbank<br />

gespeichert.<br />

Abb. 4: Thematische Darstellung<br />

Wer das Analysewerkzeug erworben hat, kann thematische<br />

Darstellungen direkt aus der Tifosy-Datenbank<br />

generieren. In Tifosy hat man die Möglichkeit,<br />

beliebige Abfragen zu erstellen, deren Ergebnisse in<br />

der Tabelle „GIS-Gruppe“ abgelegt werden. Eine<br />

weitere Möglichkeit besteht in der direkten thematischen<br />

Darstellung der Flächenart. Eine farbliche<br />

Unterscheidung von Fahrbahn-, Gehweg- oder<br />

Grünstreifenflächen ist damit auf Knopfdruck ohne<br />

Vorkenntnisse in GeoMedia jederzeit möglich!<br />

PROFILE 1/2008


Neues aus dem <strong>AKG</strong>-Trainingscenter<br />

Von Dipl.-Ing. Jens Günther<br />

Im Frühjahr dieses Jahres wurde das <strong>AKG</strong>-Schulungsangebot deutlich erweitert. In<br />

Ergänzung zu unserem bisherigen Angebot bieten wir unseren Kunden nun auch die<br />

Möglichkeit, an offenen Gruppenschulungen teilzunehmen. Neu im Angebot sind<br />

darüber hinaus reine AutoCAD-Schulungen, die fachlich auf den Tiefbau-Sektor ausgerichtet<br />

sind.<br />

Unsere offenen Gruppenschulungen richten sich<br />

vor allem an Firmen, die einzelne Mitarbeiter<br />

preisgünstig weiter- oder ausbilden möchten.<br />

Reduzieren Sie z. B. mit einer Grundlagenschulung<br />

die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter um ein Vielfaches.<br />

Eine Grundlagenschulung empfiehlt sich<br />

aber auch für Mitarbeiter, die ihre Kenntnisse auffrischen<br />

bzw. erweitern wollen, um so die Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Unsere Vertieferschulungen richten sich dagegen<br />

vor allem an erfahrene Anwender, die Fachkenntnisse<br />

weiter ausbauen möchten. Hier zeigen<br />

wir Ihnen, wie Sie den maximalen Nutzen aus unserer<br />

Software ziehen können und geben Ihnen jede<br />

Menge praxisbezogene Tipps und Tricks.<br />

Neben den Schulungen, die wir in unseren <strong>AKG</strong>-<br />

Schulungszentren Heitersheim und Berlin veranstalten,<br />

bieten wir <strong>AKG</strong>-Kunden mit unseren On Tour-<br />

Schulungen ein ganz besonders attraktives Angebot.<br />

Unser „fliegendes Klassenzimmer“ macht sicherlich<br />

demnächst auch ganz in Ihrer Nähe Station.<br />

Nutzen Sie die Chance und sparen Sie Zeit und<br />

Reisekosten.<br />

PROFILE 1/2008<br />

Der Preis für eine Schulung pro Person/Tag<br />

in Heitersheim oder Berlin beträgt 300,00 € zzgl.<br />

Umsatzsteuer, für On Tour-Schulungen werden<br />

350,00 € zzgl. Umsatzsteuer pro Person/Tag berechnet.<br />

Ein hoher Lernerfolg ist bei unseren Schulungen<br />

garantiert, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist und<br />

jedem Teilnehmer ein eigener CAD-Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung steht. Besonderer Wert wird auch darauf<br />

gelegt, dass während des Trainings genügend<br />

Zeit bleibt, um die vermittelten Lerninhalte ausführlich<br />

zu üben. Die aktuellen Schulungstermine<br />

finden Sie unten im Schulungskalender. Falls kein<br />

geeigneter Termin für Sie dabei ist, senden Sie uns<br />

einfach eine E-Mail mit Angabe des gewünschten<br />

Veranstaltungsorts. Wir werden dann versuchen,<br />

Ihren Wunsch bei der Planung zu berücksichtigen.<br />

Selbstverständlich haben Sie auch nach wie vor<br />

die Möglichkeit, eine Individualschulung oder ein E-<br />

Training zu buchen. Weitere Informationen hierzu<br />

lesen Sie bitte auf unserer Internetseite.<br />

Dipl.-Ing. Jens Günther<br />

ist Leiter der Abteilung<br />

Vertrieb bei der <strong>AKG</strong><br />

Software Consulting<br />

GmbH.<br />

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Dipl.-Ing. Jürgen Idems<br />

ist Geschäftsführer der<br />

V-KON.media GmbH<br />

in Trier.<br />

Dipl.-Ing. Oliver Krebs<br />

ist Geschäftsführer der<br />

V-KON.media GmbH<br />

in Trier.<br />

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Virtuelles 3D-Modell auf Basis von VESTRA-Daten:<br />

neue Tripoli Airport Road in Libyen<br />

Von Dipl.-Ing. Jürgen Idems und Dipl.-Ing. Oliver Krebs<br />

In Tripolis (Libyen) wird es demnächst eine neue Verbindung vom Flughafen bis<br />

in die Innenstadt geben. Geplant ist die Tripoli Airport Road als Prachtstraße mit<br />

einer Länge von ca. km. Das Großprojekt wird von STRABAG International<br />

umgesetzt. Visualisiert wurde die Planung von der V-KON.media GmbH in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Janke und Partner. Die Basis bildeten Daten<br />

aus VESTRA.<br />

Vorteile von 3D-Visualisierungen<br />

Durch hochwertige Computerdarstellungen können<br />

Planungssituationen realistisch und maßstabsgetreu<br />

abgebildet werden. Visualisierungen dienen<br />

dem Verständnis in Bezug auf die Einbindung in die<br />

Umgebung. Sind die Parameter für die Darstellung<br />

einmal festgelegt, nutzen sie darüber hinaus auch der<br />

Verdeutlichung von Farb- und Materialaussagen.<br />

Der Auftrag in Tripolis<br />

Eine 3D-Visualisierung der V-KON.media zeigt<br />

die gesamte Planung der neuen Flughafenstraße in<br />

einem virtuellen Computermodell. Verschiedene<br />

Animationen lassen hier die Planung Wirklichkeit<br />

werden. Das Projekt wurde dem libyschen Premierminister<br />

und dem Verkehrsminister mittels einer interaktiven<br />

Beamer-Präsentation vorgestellt. Jeder der<br />

am Planungsprozess Beteiligten hatte danach ein<br />

klares Bild vor Augen, wie die Straße zukünftig aussehen<br />

wird. Auch eventuellen Missverständnissen,<br />

die bei einer Übersetzung entstehen können, wurde<br />

so vorgebeugt.<br />

Abb. 1: VESTRA-Planung: Kleeblatt<br />

(Quelle: Planungsbüro Janke und Partner GmbH)<br />

VESTRA bietet eine professionelle Basis für die<br />

3D-Modelle von V-KON.media und erleichtert die<br />

Abstimmung von Planungsvarianten. Für Kunden<br />

ist es sehr wichtig, Details und Varianten visualisieren<br />

zu können. In Tripoli wurde beispielsweise<br />

besonderer Wert auf die Bauwerksgestaltung, die<br />

Farbgebung und die Begrünung gelegt.<br />

In einem interaktiven Modell, wie bei der Tripoli<br />

Airport Road, kann sich der Betrachter frei in der<br />

Planung bewegen und alles im Detail ansehen.<br />

Die Navigation ist denkbar einfach: Losgelöst von<br />

den Gesetzen der Schwerkraft lässt der Benutzer<br />

quasi „im Fluge“ seinen Blick über die komplette<br />

Planung schweifen. Navigiert wird über einfache<br />

Steuerungselemente (siehe Schaltflächen in der rechten<br />

Bildecke von Abbildung 3).<br />

Die Möglichkeit, die Planung aus der Luft zu<br />

betrachten, fand in Tripolis besonderen Anklang.<br />

Eine Simulation veranschaulicht z. B. die Funktion<br />

der zukünftigen Service Lanes. Momentan ist die<br />

Auffahrt auf die bestehende Autobahn nicht ein-<br />

PROFILE 1/2008


Abb. 2: Darstellung der Anwohnererschließung über<br />

die „Service Lanes“<br />

deutig geregelt, und so kann jeder auffahren,<br />

wo er möchte. Das System der neuen<br />

Service Lanes schafft Abhilfe; sie führen<br />

die auffahrenden Autos zunächst entlang<br />

der Autobahn und leiten diese dann zu<br />

den offiziellen Auffahrten.<br />

Neben der verkehrlichen Planung einschließlich<br />

eines Verkehrsleitsystems ist<br />

die Architektur von Fußgängerquerungen,<br />

Lärmschutz und des Port of Tripoli (siehe<br />

Abbildung 6) im Modell greifbar dargestellt.<br />

Das Zusammenspiel von klassischer<br />

Straßenplanung und Visualisierung bildet<br />

die bestmögliche Basis zur Abstimmung<br />

und Präsentation. Beim Tripolis-Projekt<br />

hat V-KON schätzungsweise schon über<br />

800 km Straße visualisiert.<br />

Abb. 5: Visualisierung des Kleeblatts mit Freiflächengestaltung<br />

und Begrünung<br />

Abb. 3: Erschließungssituation des Stadtverkehrs über<br />

einen Kreisverkehr in Hochlage an der „Pepsi Cola<br />

Ring Road“<br />

Abb. 4: Visualisierung der Lärmschutzmaßnahmen<br />

(Dieser Entwurf ist in der Präsentation zuschaltbar.)<br />

PROFILE 1/2008<br />

Bereits seit über 15 Jahren ist die V-KON.media<br />

als Spezialist für Visualisierungen in der Bau- und<br />

Immobilienbranche erfolgreich tätig und hat in<br />

dieser Zeit einen enormen Erfahrungsschatz aufgebaut.<br />

Das Leistungsspektrum der V-KON.media<br />

GmbH ist breit gefächert: Es reicht von einfachen<br />

Fotomontagen über 3D-Anwendungen bis hin zu<br />

begehbaren Echtzeitmodellen und speziellen Google<br />

Earth-Visualisierungen.<br />

Für alle Infrastrukturprojekte schaltet V-KON.<br />

media VESTRA als Konstruktionssystem vor. Der<br />

Einsatz von VESTRA trägt wesentlich dazu bei,<br />

dass die Visualisierung in optimaler Qualität erstellt<br />

wird.<br />

Abb. 6: Visualisierung des neuen „Port of Tripoli“<br />

Abb. 7: Ausschnitt des integrierten Verkehrsleitsystems<br />

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Dipl.-Inform.<br />

Stefan Frei ist<br />

Entwicklungsleiter<br />

der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH für<br />

den Bereich Autodesk-<br />

Produkte.<br />

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Das Wesentliche immer im Blick:<br />

Die neue VESTRA-Benutzerschnittstelle<br />

Von Dipl.-Inform. Stefan Frei<br />

Der technologische Fortschritt einer neuen Produktversion bemisst sich heute oft<br />

ausschließlich nach der Anzahl der neuen Funktionen. Bei dieser Sichtweise wird<br />

außer Acht gelassen, dass die hinzugewonnenen Möglichkeiten für den Anwender<br />

erst dann von Nutzen sind, wenn er diese im täglichen Arbeitsablauf effektiv einsetzen<br />

kann. Hierzu ist eine weitere Voraussetzung unerlässlich: eine moderne und<br />

leistungsfähige Benutzerschnittstelle.<br />

Bei der Entwicklung neuer Produktversionen<br />

und Fachschalen kommt der Gestaltung der<br />

Benutzerschnittstelle in VESTRA deshalb auch immer<br />

eine besondere Bedeutung zu. Was aber sind<br />

die zentralen Faktoren einer gelungenen Benutzerführung?<br />

Ein Blick in die Richtlinien zur Gestaltung<br />

von Benutzerschnittstellen, der so genannten User<br />

Experience Guidelines, wie sie von den Anbietern der<br />

Betriebssysteme bereitgestellt werden, liefert wichtige<br />

Anhaltspunkte. Entscheidende Kriterien bei der<br />

Beurteilung von Benutzerschnittstellen umfassen<br />

• eine dem Benutzer vertraute, verständliche und<br />

leicht zugängliche Sicht auf die Daten,<br />

• einen durchgängigen Workflow (Moderne<br />

Anwendungen verzichten deshalb weitestgehend<br />

auf den Programmfluss störende Aktionen und<br />

auf verschachtelte Dialoghierarchien und setzen<br />

modale Dialoge bewusst sparsam ein.),<br />

• die Verwendung von Assistenten zur zielgerichteten<br />

Benutzerführung,<br />

• Echtzeitvisualisierungen der aktuellen Daten<br />

mit Hilfe von Voransichten und grafischer<br />

Anzeige.<br />

Auf Basis dieser Kriterien erkennt man bereits in<br />

den vergangenen VESTRA-Versionen einen rasanten<br />

Fortschritt in vielen wichtigen Programmbereichen.<br />

Die folgenden Beispiele zeigen, wie dieser auch in<br />

den Werkzeugen der nächsten Produktgeneration<br />

Einzug hält.<br />

Abb. 1: Der neue Aufriss als integraler Bestandteil<br />

der Zeichnung in VESTRA <strong>Civil</strong> 3D<br />

Neue tabellenbasierte Gradientenkonstruktion<br />

und Horizontbearbeitung<br />

In den neuen Werkzeugen des Aufrisses wurde eine<br />

einheitliche tabellenbasierte Sicht auf die Daten realisiert.<br />

Diese Darstellungsvariante führt sofort zu<br />

einer deutlich übersichtlicheren Anzeige der TS-<br />

Punkt- und Horizontdaten, ermöglicht sie doch<br />

den Überblick über alle Parameter auf ein Mal. Da<br />

Werte auch direkt in der Tabelle editiert werden können,<br />

entfallen die bisher notwendigen Umwege über<br />

weitere Bearbeitungsdialoge. Selbst Konstruktionen<br />

können unmittelbar in der Tabelle erfolgen.<br />

Bei Wertänderungen werden die abhängigen<br />

Tabellenfelder sofort neu berechnet und aktualisiert.<br />

Im Gegensatz zu anderen Systemen geschieht<br />

dies bereits bei der Eingabe: egal, ob durch Eintippen<br />

oder per schrittweiser Wertänderung mittels<br />

Mausrad oder Pfeiltasten. Eine Prüfung anhand<br />

anderer Tabellenfelder z. B. auf Überschreitung zulässiger<br />

Wertebereiche kann so bereits während der<br />

Eingabe erfolgen.<br />

Die grafische Anzeige der Objekte wurde in<br />

das Zeichnungssystem integriert. Gradienten werden<br />

in der Gradientenanzeige unter <strong>Civil</strong> 3D und<br />

Querprofile in der Zeichnung dargestellt, wenn gewollt<br />

auch in der aus VESTRA bekannten dreigeteilten<br />

Ansicht. Auch das grafische Editieren<br />

der Objekte erfolgt nun direkt in der Zeichnung.<br />

Änderungen werden von den Assistenten erkannt<br />

und resultieren in einer sofortigen Aktualisierung<br />

der Tabellenfelder. Somit ist auch während der grafischen<br />

Bearbeitung eine wertegenaue Kontrolle der<br />

Daten möglich.<br />

Weitere Anpassungen sorgen für einen weitgehend<br />

geradlinigen und unterbrechungsfreien<br />

Workflow. Der tabellenbasierte Ansatz erlaubt es<br />

während der Gradientenkonstruktion, auf fehlerhafte<br />

Eingaben direkt in der jeweiligen Tabellenzeile<br />

hinzuweisen. Eine Prüfung nach RAS-L-Vorgaben,<br />

nach den Richtlinien für die Anlage von<br />

Autobahnen (RAA) sowie nach den Richtlinien für<br />

die Anlage von Landstraßen (RAL) kann so bereits<br />

während der Eingabe stattfinden und resultiert in<br />

einer Markierung der fehlerhaften Eingabewerte.<br />

Auch an eine benutzerspezifische Konfiguration<br />

der neuen Tabellen wurde gedacht. Die tabellenbasierten<br />

Werkzeuge erlauben die Anpassung der<br />

Spalten an persönliche Bedürfnisse. Speichert man<br />

eine solche Konfiguration, sind sogar benutzerdefinierte<br />

Sichten auf die Daten möglich.<br />

PROFILE 1/2008


Abb. 2: Tabellenbasierte Gradientenkonstruktion mit<br />

benutzerspezifischer Spaltenkonfiguration und<br />

Hervorhebung fehlerhafter Eingabewerte<br />

Neue Assistenten<br />

VESTRA setzt bereits seit geraumer Zeit auf Assistenten<br />

und so genannte Manager, wenn es um die<br />

benutzerfreundliche Bearbeitung komplexer und variantenreicher<br />

Aufgabenstellungen geht: sei es der<br />

Achs- oder Folgeberechnungsassistent im Straßenbau<br />

oder der DGM-, Kanal- oder Zwangspunktmanager.<br />

Die Spezialisten für besondere Aufgaben haben<br />

sich in der Praxis bestens bewährt und kombinieren<br />

ein klares und intuitives Benutzermodell mit<br />

einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und<br />

einem Höchstmaß an Freiheitsgraden des persönlichen<br />

Workflows.<br />

Schrittweise geprägte Arbeitsabläufe mit einer<br />

eher geringen Anzahl an Einzelentscheidungen<br />

stellen andere Ansprüche an die Benutzerführung.<br />

Hier steht weniger der möglichst hohe Grad an<br />

Parallelität sondern vielmehr das „An-die-Hand-<br />

Nehmen“ des Anwenders und das gezielte Führen<br />

durch einen Entscheidungsprozess im Vordergrund.<br />

In der neuen Produktversion rückt die Umsetzung<br />

dieser Anforderung in den Mittelpunkt. Das<br />

Ergebnis sind eine Reihe neuartiger Assistenten,<br />

die den Arbeitsablauf an vielen wichtigen Stellen<br />

vereinfachen und effektiver gestalten. Neben dem<br />

Im- und Export profitiert auch der neue Aufriss in<br />

Form von Assistenten zur Horizontbildung und zur<br />

Massenberechnung davon. Auch korrespondierende<br />

Querprofile und der AXS-Import folgen diesem einheitlichen<br />

Schema (vergleiche hierzu Artikel „Neuer<br />

Assistent: Korrespondierende Querprofile“, PROFILE<br />

2/2007, S. 4).<br />

PROFILE 1/2008<br />

Alle Assistenten basieren auf einem neuen<br />

Konzept der Benutzerführung. Der Workflow<br />

wurde in einzelne, klar abgegrenzte Schritte unterteilt.<br />

In jedem Schritt werden nur wenige, thematisch<br />

zusammengehörende Entscheidungen getroffen,<br />

die den Benutzer zielgerichtet durch den<br />

Ablauf führen.<br />

Dort, wo sinnvoll einsetzbar, wird die neue<br />

VESTRA-Preview-Technologie verwendet, die es<br />

ermöglicht, komplexe grafische Anzeigen direkt<br />

und interaktiv in Dialoge und Assistenten einzubetten:<br />

ob Achsimport oder Massenberechnung.<br />

Der Anwender profitiert an vielen Stellen von einer<br />

grafischen Visualisierung der Daten, ohne diese erst<br />

in die Zeichnung übernehmen zu müssen.<br />

Abb. 3: Neuer Assistent zur Massenberechnung<br />

Fazit<br />

VESTRA setzt weiterhin konsequent auf leistungsfähige,<br />

durchdachte und eigenständige Herangehensweisen<br />

statt auf Blendwerk und optische Spielereien.<br />

Ein wesentlicher Faktor bei der Umsetzung unserer<br />

Ziele spielt auch zukünftig die effektive Gestaltung<br />

der Schnittstelle zwischen Software und Anwender.<br />

Lagen hierin bereits in der Vergangenheit wesentliche<br />

Gründe für die besondere Qualität unserer<br />

Produkte, so wird sich auch in Zukunft nichts daran<br />

ändern: Leistungsfähige Funktionalität in Kombination<br />

mit innovativen Benutzerschnittstellen bringen<br />

das VESTRA der nächsten Generation den entscheidenden<br />

Schritt in Richtung Zukunft voran.<br />

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Dipl.-Ing. Arno<br />

Brüggemann ist<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH für<br />

den Bereich Kunden.<br />

Bei der Dateinamensvergabe<br />

wird jedes<br />

Modell unter einem<br />

Namen im Format<br />

„DGM“ gespeichert.<br />

Windows-Standard:<br />

Ordner, Symbolschaltflächen,<br />

Options- und<br />

Auswahlfelder sind<br />

selbsterklärend.<br />

Das aktuelle Modell<br />

bildet die Basis für alle<br />

Auswertungen wie<br />

Höhenlinien, Neigungskarten<br />

etc.<br />

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Workshop: Der neue DGM-Manager<br />

Von Dipl.-Ing. Arno Brüggemann<br />

Das VESTRA-Modul „Digitales Geländemodell (DGM)“ hat sich als mächtiges<br />

Werkzeug für die Modellerzeugung, Fehleranalyse, Visualisierung und Bauabrechnung<br />

bewährt. Im Laufe der Jahre sorgte speziell die Anwendungsvielfalt für<br />

eine steigende Datenmenge im Projekt. Der neue DGM-Manager bringt eine klare<br />

Ordnung in die DGM-Verwaltung und sorgt automatisch für eine übersichtliche<br />

Projektstrukturierung. In diesem Beitrag wird der DGM-Manager auf der Plattform<br />

VESTRA <strong>Civil</strong> 3D näher beleuchtet.<br />

Hintergrund<br />

Das Digitale Geländemodell (DGM) erfüllt die verschiedensten<br />

Aufgaben in der Projektbearbeitung:<br />

Vermessungen werden zu Modellen ausgewertet,<br />

Baumaßnahmen geprüft, umweltspezifische Einflüsse<br />

untersucht, Abrechnungen durchgeführt und<br />

Geländeaufnahmen werden visualisiert. Unterschiedliche<br />

Bearbeiter liefern Beiträge zum Gesamtprojekt,<br />

und es entsteht eine Fülle von Modellen. Speziell bei<br />

großen Projekten wird der Blick auf die Details aufgrund<br />

der Masse an Daten schwierig und es ist nicht<br />

immer einfach, über eine Dateinamensvergabe<br />

den richtigen Überblick zu behalten. Eine derartige<br />

manuelle DGM-Verwaltung ist nicht mehr<br />

zeitgemäß und sollte der Vergangenheit angehören.<br />

VESTRA bietet mit dem neuen DGM-<br />

Manager die optimale automatisierte Lösung, die<br />

den Bearbeiter entlastet. Dieser kann sich auf die jeweils<br />

aktuelle technische Problemstellung konzentrieren<br />

und wird vor Fehlentscheidungen geschützt –<br />

ein wichtiger Schritt in Richtung Optimierung der<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

Abb. 1: Manuelle DGM-Dateiverwaltung<br />

Lösung<br />

Das Ziel der Entwicklung des DGM-Managers war<br />

es, ein Werkzeug für den komplexen Bereich der<br />

DGM-Verwaltung zur Verfügung zu stellen, das in<br />

einem Projektunterordner die gesamte DGM-Organisation<br />

abbildet. Dieses Werkzeug sollte natürlich<br />

intuitiv zu benutzen sein, der übliche Windows-<br />

Standard für die Benutzeroberfläche war demnach<br />

obligatorisch. Abbildung 2 vermittelt einen ersten<br />

Eindruck des neuen DGM-Managers. Hierbei wird<br />

deutlich, dass das gesteckte Ziel erreicht wurde. Die<br />

klar aufgebaute, gängige Ordnerstruktur ermöglicht<br />

zweierlei: Neben dem Überblick zu allen im Projekt<br />

vorhandenen Modellen können auch wichtige Details<br />

zu einem speziellen Modell in der Anzeige eingeblendet<br />

werden. An dieser zentralen Stelle werden<br />

auch Art und Umfang der Modell-Darstellung<br />

im Lageplan gesteuert. Die auf der Festplatte in ver-<br />

schiedenen Dateien gespeicherten Modelle erhalten<br />

dabei eine Identifikation, um zu jeder Zeit eine<br />

Eindeutigkeit hinsichtlich der Zuordnung zwischen<br />

DGM-Manager und Modelldatei sicherzustellen.<br />

Abb. 2: DGM-Manager – erster Eindruck<br />

Abbildung 3 eröffnet einen Blick auf die Details<br />

des aktuellen Modells. Neben der Statistik als<br />

Information in Textform können die Fehler-, Hoch-<br />

und Tiefpunkte sowie der Umring in der Grafik visualisiert<br />

und kontrolliert werden.<br />

Abb. 3: DGM-Manager – Daten und Statistik<br />

Vorgehensweise<br />

Das Vorgehen ist so einfach wie bisher: Ein Modell<br />

wird neu berechnet (unabhängig von der Datengrundlage<br />

und dem Berechnungsalgorithmus),<br />

ein bestehendes Modell wird importiert (unabhängig<br />

vom Format) oder eine Planung wird als<br />

Kunstkörpermodell berechnet (unabhängig von<br />

der Achse oder dem Horizont). Auf jedem dieser<br />

Wege gelangt der Anwender über den üblichen<br />

Dialog zur Darstellung ohne Umwege, d. h. ohne<br />

PROFILE 1/2008


eine zusätzliche Konfiguration, in den DGM-<br />

Manager. Abbildung 4 stellt den Dialog „DGM zur<br />

Verwaltung hinzufügen“ dar. Im DGM-Manager<br />

kann eine Ordnerstruktur einfach angelegt werden.<br />

Das Einordnen des aktuellen Modells in diese<br />

Struktur erfolgt per Maus durch das bekannte Drag<br />

& Drop.<br />

Abb. 4: DGM-Manager – Modell hinzufügen<br />

Die Funktionen des DGM-Managers werden<br />

über Pulldown-Menüs, über verschiedene Kontextmenüs<br />

und am schnellsten durch Ausführen der<br />

Schaltflächen in der Ordnerstruktur selbst gestartet.<br />

Die Synchronisierung mit der Grafik erfolgt – wenn<br />

diese Option aktiviert ist – automatisch. Wird zum<br />

Beispiel die Darstellung der Dreiecke deaktiviert<br />

oder deren Farbe bzw. Füllung geändert, so wird<br />

die Grafik unmittelbar nachgeführt. Damit wird<br />

speziell auf den Autodesk-Plattformen AutoCAD<br />

<strong>Civil</strong> 3D und AutoCAD die Organisation der Layer<br />

auch vom DGM-Manager übernommen.<br />

Abb. 5: DGM-Manager – Darstellung<br />

Abbildung 5 zeigt die Darstellung der Kanten<br />

und die Füllung über den zum Modell gehörigen<br />

Layer. Damit ist die Sorge um veraltete Daten im<br />

Lageplan endgültig passé. Die Symbolschaltfläche<br />

„Glühlampe“, die dem schnellen Aus- und Einschalten<br />

der Dreiecke dient, macht den Weg in den<br />

Layermanager überflüssig.<br />

Grundsätzlich wird sich die bewährte Arbeitsweise<br />

im DGM durch die neue DGM-Verwaltung<br />

PROFILE 1/2008<br />

nicht ändern. Es ist weiterhin ein aktuelles Modell<br />

für alle abgeleiteten Funktionen wie Höhenlinien,<br />

Geländeprofile oder Baugrubenkonstruktionen<br />

aktiv; die anderen Modelle stehen sozusagen auf<br />

Abruf bereit. Mehr Transparenz erleichtert Arbeit<br />

und Organisation erheblich. Abbildung 6 verdeutlicht<br />

beispielhaft, dass Anwender selbst dann den<br />

Überblick nicht verlieren, wenn eine Vielzahl von<br />

Modellen für unterschiedliche Zwecke verwaltet<br />

werden muss.<br />

Abb. 6: DGM-Manager – Überblick<br />

Für eine detaillierte Erläuterung des DGM-<br />

Managers möchten wir auf unsere „eWorkshops“<br />

hinweisen, die sich im Kundenbereich unter<br />

Downloads > Webcasts und Workshops befinden.<br />

Abb. 7: Webcast-Angebot im Kundenbereich<br />

Fazit<br />

Mit dem neuen DGM-Manager bietet VESTRA<br />

eine weitere Funktion für eine übersichtliche, zielgerichtete<br />

Anwendung des Digitalen Geländemodells<br />

im Lageplan. Technologisch fügt sich der intuitiv<br />

über Windows-übliche Elemente zu bedienende<br />

DGM-Manager in die Gruppe der bestehenden<br />

Manager und Assistenten optimal ein. Der DGM-<br />

Manager entlastet den Anwender bei der oft aufwendigen<br />

und zeitraubenden Organisation der DGM-<br />

Modelle und verspricht so einen enormen Vorteil<br />

in der Projektbearbeitung.<br />

Drag & Drop:<br />

Selektieren, Verschieben<br />

und Fallenlassen mit der<br />

linken Maustaste<br />

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Harald Brunner ist<br />

Leiter der Abteilung<br />

Abrechnung und<br />

Vermessung bei galileoip<br />

Ingenieure GmbH.<br />

Staatl. gepr. Hoch-<br />

und Tiefbautechniker<br />

Markus Meister ist bei<br />

galileo-ip Ingenieure<br />

GmbH in den Bereichen<br />

Abrechnung und<br />

Vermessung tätig.<br />

Der Sicherheits- und<br />

Gesundheitsschutzkoordinator<br />

(SiGeKo)<br />

ist vom Bauherrn, je<br />

nach Art und Umfang<br />

des Bauvorhabens, für<br />

Baustellen zu bestellen.<br />

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Großprojekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ mit VESTRA<br />

Von Harald Brunner und staatl. gepr. Hoch- und Tiefbautechniker Markus Meister<br />

Im Rahmen der Umstrukturierung ihrer Truppen in Europa und Deutschland stationiert<br />

die US-Armee auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ein zusätzliches<br />

Truppenkontingent. Das Großprojekt der US Army Europe trägt den Namen<br />

„Efficient Basing Grafenwöhr“ und darf mit seinem Gesamtvolumen von voraussichtlich<br />

über 0 Mio. Euro allein für militärische Baumaßnahmen und seiner hohen<br />

Komplexität wohl zu Recht als außergewöhnlich bezeichnet werden. Ein nicht unerheblicher<br />

Teil der Vermessungs- und Abrechnungsleistungen wird dabei durch das<br />

Ingenieurbüro galileo-ip Ingenieure GmbH (Altenstadt) ausgeführt, das mit VESTRA<br />

<strong>Civil</strong> 3D und VESTRA CAD arbeitet.<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH<br />

Im Jahr 2005 haben sich die Ingenieurbüros<br />

„Dietrich-Photogrammetrie“, „Krapf & Reiter<br />

GbR“ und „VTAS-Brunner“ unter einem Dach zur<br />

„galileo-ip Ingenieure GmbH“ zusammengeschlossen.<br />

Damit entstand eine Ingenieurgesellschaft, die<br />

alle Leistungen in den Bereichen Photogrammetrie,<br />

GIS, Ingenieurvermessung, Bauvermessung, Bauabrechnung<br />

sowie sonstige Vermessungs- und<br />

Abrechnungsaufgaben abdeckt. Laufend wird das<br />

Leistungsspektrum der galileo-ip Ingenieure erweitert:<br />

z. B. hydraulische 2D-Berechnung zur<br />

Festsetzung von Überschwemmungsgebieten, projektspezifische<br />

Software-Entwicklung im Bereich<br />

Vermessung und GIS sowie Durchführung von<br />

SiGeKo-Leistungen.<br />

Derzeit beschäftigt galileo-ip Ingenieure 13 sehr<br />

gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter<br />

und setzt durch ständige Aus- und Weiterbildung<br />

auf neueste Technologien sowie höchste Effizienz.<br />

Vier Auszubildende in den Berufen Vermessungstechniker<br />

und Bauzeichner komplettieren das<br />

Team.<br />

Ausgangslage für das Großprojekt<br />

Sechs Bataillone werden in Grafenwöhr neu stationiert.<br />

Das sind ca. 3.500 Soldaten, die zusammen<br />

mit ihren rund 5.000 Familienangehörigen in dieser<br />

Region eine neue Heimat finden. Dazu sind bei laufendem<br />

Betrieb auf dem Truppenübungsplatz rund 150<br />

Abb. 1: Fundamentabrechnungsplan mit Darstellung der Tiefenzonen<br />

militärische Einzelobjekte – Neubauten, Umbauten,<br />

Renovierungen und Infrastrukturmaßnahmen – bis<br />

Ende 2009 in einer Gesamt-Projektzeit von rund 8<br />

Jahren zu realisieren (Ausbau Bridge Combat Team<br />

(BCT) Area).<br />

Neben den Baumaßnahmen für die militärische<br />

Infrastruktur auf dem Truppenübungsplatz benötigt<br />

die US-Armee vor Ort Einrichtungen des<br />

Gemeinbedarfs und Freizeiteinrichtungen. Diese<br />

stehen im Zusammenhang mit den von privaten<br />

Investoren finanzierten Wohnungsbauprojekten<br />

mit über 1.600 Wohnungen in der Region (u. a.<br />

Netzaberg Housing Area). Das Investitionsvolumen<br />

hierfür wird auf weitere rund 350 Mio. Euro geschätzt.<br />

BCT-Area-Auftrag<br />

Im Zuge des BCT-Area-Ausbaus wurden und werden<br />

bislang zehn Gebäude (jeweils 4 Stockwerke<br />

hoch) mit einer Größe von 103 x 15,50 m erstellt.<br />

Dazu zählen jeweils ca. 80 Parkplätze für Soldaten<br />

und Angehörige. Die Ausbaufläche jedes Gebäudes<br />

inklusive der Zufahrtswege, Feuerwehrumfahrten<br />

und Parkplätze beträgt ca. 11.000 m². Pro Gebäude<br />

wurde ein aufwendiges Kanalsystem mit ca. 34<br />

Schächten und 40 Hausanschlüssen hergestellt. Die<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH erhielt den Auftrag,<br />

diese Projekte vermessungs- und abrechnungstechnisch<br />

bis zur Übergabe der Schlussrechnung zu betreuen.<br />

PROFILE 1/2008


Abb. 2: Eine von insgesamt 12 Soldatenunterkünften<br />

Im Zuge der Stationierung der neuen Truppen werden<br />

neue Maschinenhallen, Werkstätten sowie Lager-<br />

und Standflächen benötigt. Bei diesen Maßnahmen<br />

– von der US-Armee Vehicle Maintenance genannt –<br />

wurde das Ingenieurbüro wiederum von zwei verschiedenen<br />

Generalunternehmern mit der Erstellung<br />

von Daten zur Maschinensteuerung sowie mit vermessungs-<br />

und abrechnungstechnischen Arbeiten<br />

beauftragt. Jedes dieser Vehicle Maintenance umfasst<br />

eine Gesamtfläche von 48.000 m².<br />

Abb. 3: 3D-DGM Auffüllung und 3D-Kanal<br />

Abb. 4: Abrechnungslageplan Frostschutz Gebäudeumfeld<br />

Abb. 5: Abrechnungslageplan Frostschutz Parkplatz<br />

Netzaberg-Housing-Area-Auftrag<br />

Mit 830 Häusern, 830 Garagen und allen Außenanlagen<br />

ist der Netzaberg das größte Wohnungsbauprojekt<br />

in Deutschland. Zusätzlich werden<br />

im inneren Bereich der neuen Stadt eine Schule,<br />

ein Kindergarten sowie ein Jugendzentrum auf<br />

einer Gesamtfläche von ca. 200.000 m² errichtet.<br />

Drei verschiedene Generalunternehmer erteilten<br />

der galileo-ip Ingenieure GmbH den Auftrag,<br />

sämtliche vermessungs- und abrechnungstechnischen<br />

Aufgaben von der Urgeländeaufnahme<br />

bis zur Schlussrechnung durchzuführen. Alle<br />

PROFILE 1/2008<br />

Berechnungen werden im Format REB DA 11 erstellt,<br />

die Bestandsunterlagen der Außenanlagen in<br />

BFR-konformen Layerstrukturen.<br />

Abb. 6: Netzaberg Housing Area<br />

Einsatz von VESTRA <strong>Civil</strong> 3D und<br />

VESTRA CAD<br />

Bei der Suche nach einer leistungsfähigen<br />

Vermessungs- und Abrechnungssoftware auf<br />

AutoCAD-Basis entschied sich das Ingenieurbüro<br />

galileo-ip für VESTRA <strong>Civil</strong> 3D und VESTRA<br />

CAD. Die Software VESTRA aus dem Hause<br />

<strong>AKG</strong> löste damit die Software CARD/1 von IB&T<br />

ab. Maßgebliches Entscheidungskriterium beim<br />

Vergleich der Alternativen war die Möglichkeit<br />

der Bauabrechnung und Ausgabe der Daten nach<br />

REB DA 11 sowie die Leistungsfähigkeit beim<br />

Digitalen Geländemodell und der Erstellung von<br />

Querprofilen.<br />

Abb. 7: Bestandslageplan zur Abrechnung<br />

Abb. 8: 3D-Darstellung der Bestandsaufnahme<br />

VESTRA deckt im Bereich der Bauabrechnung<br />

alle Anforderungen ab, die Bauabrechner an eine<br />

Software stellen – sei es die Abrechnung über digitale<br />

Geländemodelle oder über Querprofile. Ein<br />

schneller Zugriff auf Daten und die Umsetzung in<br />

korrekte Abrechnungsdaten stellen hierbei wesentliche<br />

Vorteile dar. Entsprechende Automatismen<br />

verkürzen die Projektbearbeitung erheblich. Für<br />

das Projekt „Efficient Basing Grafenwöhr“ hat die<br />

galileo-ip Ingenieure GmbH mit VESTRA ein modernes,<br />

intelligentes Werkzeug zur Hand, um alle<br />

Aufgaben effektiv und wirtschaftlich auszuführen.<br />

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Dipl.-Ing. Oliver Luhde<br />

ist Büroleiter der <strong>AKG</strong><br />

Bauconsult GmbH.<br />

BASt: Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen<br />

DEGES: Deutsche<br />

Einheit Fernstraßenplanungs-<br />

und -bau<br />

GmbH<br />

VDE: Verkehrsprojekte<br />

Deutsche Einheit<br />

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8<br />

Vorgestellt: <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH<br />

Von Dipl.-Ing. Oliver Luhde<br />

Die <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH bietet seit über 1 Jahren Dienstleistungen für die verschiedenen<br />

Phasen der Abwicklung von Grunderwerbsmaßnahmen und bei der<br />

Verwaltung von Liegenschaften an. Vorrangiges Ziel ist es, den Kunden bei der<br />

Durchführung von Grunderwerbsmaßnahmen ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen.<br />

Zu den Kunden der <strong>AKG</strong> Bauconsult zählen Vermessungs- und Planungsbüros,<br />

die DEGES GmbH, die Straßenbauverwaltungen vieler Länder sowie Städte und<br />

Gemeinden. Für die verschiedenen Anforderungen im Bereich Grunderwerb haben<br />

die <strong>AKG</strong> Software und die <strong>AKG</strong> Bauconsult in den letzten Jahren eine eigenständige<br />

Produkt-Familie entwickelt: GE/Office. Der folgende Artikel stellt das Einsatzgebiet<br />

dieser Software sowie den Aufgabenbereich der <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH vor.<br />

Hintergrund<br />

Den Anfang markierte GESTRA, ein in den 1980er<br />

Jahren gestartetes Gemeinschaftsprojekt der BASt<br />

und der <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH, mit<br />

dem der Grunderwerb erstmalig umfassend programmtechnisch<br />

(Sach- und Grafikdatenteil) unterstützt<br />

werden konnte. Zu Beginn der 1990er Jahre<br />

war GESTRA bundesweit bei vielen Straßenbauverwaltungen<br />

der Länder im Einsatz oder in der<br />

Erprobung. Als sich die DEGES 1992 auf den Weg<br />

machte, die umfangreiche Realisierung der VDE-<br />

Projekte Straße in Angriff zu nehmen, entschied<br />

sie sich für das am weitesten entwickelte Programm<br />

zur Abwicklung von GE-Vorhaben: GESTRA. Von<br />

Beginn an wurde die DEGES bei der Erstellung,<br />

Pflege und Auswertung der Datenbanken sowie<br />

beim Umgang mit GESTRA durch die <strong>AKG</strong><br />

Bauconsult GmbH unterstützt. Schnell wurde deutlich,<br />

dass die zu bearbeitenden Datenmassen erhebliche<br />

Anforderungen an das ursprünglich für die<br />

Länder konzipierte Datengerüst stellten. Weiterer<br />

Anpassungsbedarf für die nun in Berlin erfolgende<br />

Programmierung des Verwaltungsteils ergab sich<br />

aus den mit der Zeit bei DEGES entwickelten eigenen<br />

Verfahren zur Abwicklung/Kontrolle oder zur<br />

Bearbeitung von Kaufverträgen.<br />

Weiterentwicklung<br />

Mit dem erfolgreichen Einsatz von GESTRA unter<br />

MS Windows ergaben sich neue Möglichkeiten.<br />

Seitens der Länder (BG 24) wurde – stark unterstützt<br />

durch das seinerzeit neue Mitglied Freistaat<br />

Bayern – mit den Experten der <strong>AKG</strong>-Firmengruppe<br />

die Konzeption für die Länder weiterentwickelt. Zu<br />

dieser Zeit wurde der Markenname GE/Office eingeführt.<br />

Mit dem rasanten Ausbau der Funktionalität<br />

für den fortgeschrittenen DEGES-Einsatz war eine<br />

Abb. 1: Phasen der Abwicklung<br />

Spezialisierung der Datenbankstruktur verbunden,<br />

die sich später nicht vollständig mit den konkretisierten<br />

Anforderungen der Länder in Einklang bringen<br />

ließ. Deshalb gibt es zwei GE/Office-Ausführungen:<br />

eine für die Länder und eine für die DEGES. Zur<br />

Unterstützung der Planungsbüros wurde im Laufe<br />

der Jahre das Werkzeug GE/Office GEV für die<br />

reine GEV-Erfassung sowie das in VESTRA integrierte<br />

Modul „Grunderwerb“ zur vollständigen<br />

Erstellung plausibler GE-Unterlagen entwickelt.<br />

GE/Office heute: ein komplettes System<br />

Für viele Verwaltungsprogramm-Hersteller bedeutet<br />

die Erstellung von Grunderwerbsverzeichnissen<br />

und Grunderwerbsplänen bereits Grunderwerb.<br />

Hier wird übersehen, dass diese lediglich die Voraussetzung<br />

zur Abwicklung von Grunderwerbsaufgaben<br />

bilden. GE/Office hingegen deckt als einziges<br />

Programmsystem die gesamte Palette der<br />

anfallenden Grunderwerbsaufgaben ab. Unabhängig<br />

davon, ob es um Entschädigungs- oder um<br />

Vertragsbearbeitung, um Zahlungsverkehr mit integrierter<br />

Nebenbuchhaltung, um Auflassung, um<br />

Fortführungsnachweis, um den gesamten Schriftverkehr<br />

mit Dokumentenverwaltung, um die Verwaltung<br />

von Ausgleichs- und Ersatzflächen, um die<br />

Bearbeitung von Flurbereinigungsverfahren oder<br />

um die vertragliche Abwicklung von Tauschflächen<br />

geht: GE/Office ist als Komplettlösung absolut unerreichter<br />

Spitzenreiter. Dies wissen nicht nur die<br />

Straßenbauverwaltungen in Deutschland zu schätzen.<br />

<strong>AKG</strong> Bauconsult heute: Vorbereitung und<br />

Durchführung<br />

Schwerpunkte der <strong>AKG</strong> Bauconsult sind unter<br />

Einbeziehung der beteiligten Planungsbüros die<br />

Erstellung plausibler und auslegungsreifer Grund-<br />

PROFILE 1/2008


erwerbsunterlagen und die Entwicklung eines vollständigen<br />

GE/Office-Bestandes. Dieser kann sofort<br />

zur Abwicklung der Grunderwerbsmaßnahmen<br />

verwendet werden. Dabei macht sich bezahlt, dass<br />

die <strong>AKG</strong> Bauconsult GmbH frühzeitig die Belange<br />

des Grunderwerbs vertritt. Es werden alle Flurstückspläne<br />

erstellt. Liegen bereits Grunderwerbsunterlagen<br />

vor, so werden diese in GE/Office übernommen<br />

und geprüft. Neben einem vollständigen<br />

GE/Office-Bestand wird ein detaillierter Prüfbericht<br />

erstellt.<br />

Mit der Pflege und Fortschreibung der<br />

GE/Office-Bestände entlastet die <strong>AKG</strong> Bauconsult<br />

PROFILE 1/2008<br />

den Grunderwerber und stellt eine plausible und<br />

aktuelle Auswertung sicher. Vielfältige Auswertungen<br />

(Berichte, Sachstandspläne) unterstützen<br />

die Abwicklung sowie Projektsteuerung und vereinfachen<br />

die Einbindung weiterer Fachbereiche<br />

und Dienstleister in die Realisierung von Grunderwerbsmaßnahmen.<br />

Aufbau der Liegenschaftsverwaltung<br />

Nach einer Analyse der vorhandenen Daten erfolgt<br />

deren Umsetzung in die GE/Office-Datenbank. Der<br />

Kunde erhält eine Datenbank, so dass er unmittelbar<br />

mit der Verwaltung und Fortschreibung seiner<br />

Liegenschaften beginnen kann.<br />

Abb. 2: Übersicht der Dienstleistungen „Unterstützung bei der Durchführung von GE-Maßnahmen“<br />

Abb. 3: Übersicht der Dienstleistungen „EDV-technische Unterstützung bei der Durchführung von<br />

GE-Maßnahmen“<br />

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Dipl.-Ing. (FH)<br />

Bernhard Feser ist<br />

Geschäftsführer der <strong>AKG</strong><br />

Software Consulting<br />

GmbH für den Bereich<br />

Produkte.<br />

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30<br />

Pflege für VESTRA PRO: eine lohnende Investition<br />

Von Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser<br />

Eine komplexe Anwendungssoftware wie VESTRA PRO unterliegt einem stetigen<br />

Wandel: Richtlinien ändern sich, Bezugssysteme werden eingeführt oder<br />

neue Schnittstellen entwickelt. Im Rahmen der Programmpflege wird VESTRA diesen<br />

Gegebenheiten unmittelbar angepasst. Allein im letzten Jahr wurden über<br />

1 0 Neuerungen in VESTRA PRO eingebaut. Dies erstreckt sich von kleineren<br />

Modifizierungen bis hin zur Implementierung kompletter Module. Einige Beispiele<br />

werden in diesem Bericht kurz beschrieben.<br />

Anpassung an Windows Vista<br />

Im Frühjahr 2007 wurde das neue Betriebssystem<br />

Windows Vista 32 Bit eingeführt. VESTRA PRO<br />

wurde mit Build 29 auf dieses Betriebssystem umgestellt.<br />

Die Besonderheit liegt in den Restriktionen<br />

bei den Benutzerrechten. Hier reagiert VESTRA<br />

automatisch auf diese Einschränkungen, so dass<br />

der Anwendung unter Vista nichts im Wege steht.<br />

Auch die Anpassung an Windows Vista SP 1 wurde<br />

bereits vorgenommen.<br />

Neues Koordinatensystem ETRS89<br />

Im Jahre 1991 hat die Arbeitsgemeinschaft der<br />

Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV) die<br />

Einführung des ETRS89 als einheitliches amtliches<br />

Lagebezugssystem für ganz Deutschland beschlossen.<br />

Verschiedene Landesvermessungsverwaltungen<br />

liefern daher Daten in diesem Koordinatensystem.<br />

Beispielsweise werden in Nordrhein-Westfalen<br />

EDBS-Daten mit Gauß-Krüger- und ETRS89-<br />

Koordinaten in einer Datei übergeben.<br />

Wird in VESTRA PRO ein neues Projekt angelegt,<br />

erscheint die Frage, ob innerhalb von<br />

Messungen oder in der Vermessung die Reduktion<br />

nach ETRS89 zu berücksichtigen sei. Auf Wunsch<br />

erfolgt bei vermessungstechnischen Berechnungen<br />

oder verschiedenen Messungen eine Reduktion, die<br />

auch angezeigt wird.<br />

Abb. 1: ETRS89: Abfrage nach Reduktion<br />

Abb. 2: ETRS89: Einstellungen<br />

Abb. 3: Flächenberechnung ETRS89 aktiv<br />

Abb. 4: Zwangspunktdiagnose ETRS89 aktiv<br />

Kanal<br />

Das Modul „Kanal“ wurde komplett neu entwickelt<br />

und innerhalb der VESTRA PRO-Programmpflege<br />

an Pflegekunden ausgeliefert. Mit dem neuen<br />

Modul stehen neue Funktionen und Schnittstellen<br />

zur Verfügung.<br />

Im Bereich „Import und Export“ wurde das<br />

ISYBAU-ASCII-Format um das neue ISYBAU-<br />

XML-Format erweitert. Moderne Assistenten erlauben<br />

eine übersichtliche und sichere Ein- und<br />

Ausgabe der Daten (vergleiche Abbildung 5).<br />

Auch im Bereich der Darstellung und Beschriftung<br />

konnten viele Kundenwünsche erfüllt<br />

werden (vergleiche Abbildung 6).<br />

Die Datenhaltung wurde in eine neue Datenbank<br />

verlagert, in der sich die Geometrie unmittelbar<br />

aus der Grafik verändern lässt und weitere<br />

Informationen bearbeitet und erfasst werden können.<br />

Somit wird direkt in der Kanaldatenbank gearbeitet<br />

und ein Abgleich mit der Grafik entfällt (vergleiche<br />

Abbildung 7).<br />

PROFILE 1/2008


Der neue Kanal-Manager erlaubt nicht nur den<br />

Zugriff auf alle Daten, sondern zeigt auch übersichtlich<br />

an, um welche Informationen der Kanal erweitert<br />

wurde. Für Auswertungen und Schachtskizzen<br />

wurde die direkte Ausgabe nach Excel eingeführt.<br />

Abb. 7: Der neue Kanal-Manager<br />

Abb. 8: Kanal-Auswertungen<br />

PROFILE 1/2008<br />

Katasterformat NAS-ALKIS<br />

Mit der Zusammenführung der Automatisierten<br />

Liegenschaftskarte (ALK) und dem Automatisierten<br />

Liegenschaftsbuch (ALB) zum Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />

(ALKIS) durch<br />

die AdV wurde die Normbasierte Austauschschnittstelle<br />

(NAS) geschaffen. Diese ersetzt die Schnittstellen<br />

EDBS, BGRUND und DFK. NAS wurde<br />

im Rahmen der Programmpflege allen Kunden zur<br />

Verfügung gestellt, die diese Schnittstellen haben.<br />

Abb. 9: NAS-ALKIS-Import<br />

DWG-/DXF-Import<br />

Neue AutoCAD-Versionen erfordern auch neue<br />

Schnittstellen. Bis hin zu AutoCAD 2009 oder<br />

AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D 2009 können DWG- und DXF-<br />

Daten schnell und problemlos importiert werden.<br />

Sind in der DWG-Datei auch Informationen wie<br />

Fachbedeutungen aus VESTRA enthalten, so werden<br />

diese interpretiert und eingelesen.<br />

Abb. 10: DWG-Import aus AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D<br />

DGM-Manager<br />

Bei Projekten mit mehreren DGM kann der<br />

Anwender sehr schnell die Übersicht über seine<br />

Projekte verlieren. Besonders bei Baugruben und<br />

deren verschiedenen Varianten ist eine Verwaltung<br />

notwendig. Im neuen DGM-Manager werden alle<br />

DGM in einer Baumstruktur organisiert.<br />

Abb. 11: DGM-Manager<br />

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3<br />

LandXML-Maschinensteuerungsschnittstelle<br />

Mit LandXML ist ein offener Standard für den<br />

Austausch von Punkt-, Gelände-, Vermessungs- und<br />

Trassendaten bei Tiefbau- und Vermessungsprojekten<br />

gegeben. Die Schnittstelle für LandXML ermöglicht<br />

den weltweiten Austausch von Daten mit anderen<br />

Applikationen. Besonders Vermessungsgerätehersteller<br />

wie Leica, Topcon oder Trimble setzen auf<br />

diesen zukunftssicheren Standard.<br />

Alle VESTRA PRO-Anwender mit dem Modul<br />

„Straßenbau“ können dieses neue Exportdatenformat<br />

nutzen.<br />

Abb. 12: Daten-Export zur Maschinensteuerung im<br />

Format LandXML<br />

3D-Darstellung und Sichtweitenberechnung<br />

In Kürze wird das neue Merkblatt für die Visualisierung<br />

von Straßen (M ViSt) erscheinen. Hier<br />

wird geregelt sein, in welcher Form und Ausprägung<br />

die Visualisierung im Rahmen von Planungsprojekten<br />

für klassifizierte Straßen Anwendung<br />

findet. In diesem Zusammenhang nahm die <strong>AKG</strong><br />

Software an zwei Visualisierungs-Workshops teil, die<br />

vom Arbeitskreis 2.2.3 der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) initiiert<br />

wurden. Somit wurde aktiv zur Erstellung<br />

des neuen Merkblatts beigetragen. Eine Vielzahl<br />

der Regelungen dieses Merkblatts wird auch<br />

Eingang in die neue Richtlinie für die Anlage von<br />

Landstraßen (RAL) finden. Parallel hierzu wurde<br />

die 3D-Darstellung in VESTRA überarbeitet und<br />

an die Parameter des M ViSt angepasst. Zusätzlich<br />

wurde eine neue, auf der räumlichen Linienführung<br />

basierende Sichtweitenberechnung eingeführt. Die<br />

Ergebnisse der Sichtweitenberechnung werden im so<br />

genannten Eigenschaftsband dargestellt.<br />

Abb. 13: Eigenschaftsbänder zur 3D-Sicht<br />

Das Eigenschaftsband ermöglicht die Darstellung<br />

der berechneten vorhandenen Sichtweite im Vergleich<br />

zu den technischen Sichtweiten (Haltesichtweite,<br />

Überholsichtweite (in Zukunft auch<br />

Orientierungssichtweite)). Um vor allem sicherheitstechnisch<br />

relevante Schlussfolgerungen aus diesen<br />

Berechnungen zu ziehen, kann die Geometrie der<br />

Straße in den klassischen drei Entwurfsebenen<br />

(Lageplan über Krümmungsband, Gradiente,<br />

Querschnitt mit Querneigungen) dargestellt werden.<br />

Gemeinsam mit der räumlichen Visualisierung<br />

der geplanten Straße erhält der Ingenieur so umfassende<br />

Informationen über die gesamte Geometrie<br />

und das Erscheinungsbild.<br />

Abbildung 14 zeigt die Eingabeparameter zur neuen<br />

3D-Sichtweitenberechnung. Die Berechnungen<br />

können optional für beide Richtungen der Straße<br />

in einem Berechnungsgang durchgeführt werden.<br />

Die Beschränkung der Berechnung auf ausgewählte<br />

Stationsbereiche ermöglicht ein effizientes<br />

Arbeiten auch bei sehr komplexen Planungen.<br />

Die freie Definition des Aug- und Zielpunktes erlaubt<br />

die Berechnung der Sichtweite, egal, welches<br />

technische Sichtweitenmodell als Bezug dient.<br />

Der Algorithmus zur Ermittlung der vorhandenen<br />

Sichtweiten gründet sich auf das bewährte<br />

Sichtstrahlverfahren – erweitert um den flexiblen<br />

Zielstationsabstand und die Klassifizierung der<br />

Einzelhindernisse. Diese werden dabei meist nicht<br />

im Querschnitt definiert, sondern ergeben sich aus<br />

Informationen des Lageplans in Verbindung mit<br />

dem gerechneten Geländemodell (DGM).<br />

Abb. 14: 3D-Sicht nach dem Merkblatt für die<br />

Visualisierung von Straßen<br />

Ausblick<br />

Auch in diesem Jahr wird kontinuierlich an der<br />

Weiterentwicklung von VESTRA PRO gearbeitet.<br />

Bereits im nächsten Build sind eine Reihe von<br />

Neuerungen enthalten. Die neuen Richtlinien<br />

für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) wurden<br />

in das Programm aufgenommen. Sobald die<br />

Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA)<br />

und die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen<br />

(RAL) vorliegen, werden sie unmittelbar<br />

in VESTRA eingepflegt. Des Weiteren wurde der<br />

bereits vorgestellte Assistent für korrespondierende<br />

Querprofile freigegeben (vergleiche hierzu Artikel<br />

„Neuer Assistent: Korrespondierende Querprofile“,<br />

PROFILE 2/2007, S. 4).<br />

Damit Anwender nicht den Überblick darüber<br />

verlieren, welche Neuerungen zur Verfügung stehen,<br />

wurden die so genannten <strong>AKG</strong>-Webcasts eingeführt.<br />

Hier können sich Pflegekunden über aktuelle<br />

Entwicklungen und Neuerungen im Rahmen<br />

einer Internet-Live-Präsentation informieren.<br />

Sie sehen, wir unternehmen viel, damit Ihre<br />

Software den wachsenden Anforderungen gerecht<br />

wird. Denn Programmpflege ist eine Investition in<br />

unsere gemeinsame Zukunft.<br />

PROFILE 1/2008


Neuer Internet-Auftritt: mehr als Kosmetik<br />

Von Markus Körle M. A.<br />

Optisch attraktiver, verbesserte Navigation, mehr Inhalte – so präsentiert sich<br />

seit Februar 008 der durchgängig neu gestaltete Internet-Auftritt der <strong>AKG</strong><br />

Software Consulting GmbH. Die Website kombiniert eine ansprechend gestaltete<br />

Benutzeroberfläche mit einer Fülle von Informationen rund um unsere Produkte<br />

und Dienstleistungen. Was sich durch die Neukonzeption geändert hat, wird im<br />

Folgenden vorgestellt.<br />

TYPO3<br />

Die <strong>AKG</strong>-Internetseite wurde überarbeitet, erweitert<br />

und auf das Content-Management-System<br />

(CMS) TYPO3 umgestellt. Ein CMS ermöglicht<br />

es, Internet-Seiten auf komfortable Art zu pflegen,<br />

ohne dass eine spezielle Software nötig wäre,<br />

denn die Administration der TYPO3-Webseiten<br />

erfolgt browserbasiert. Das heißt, die Eingabe von<br />

Inhalten oder das Anlegen neuer Benutzer erfordert<br />

lediglich einen Rechner mit Internetzugang.<br />

Änderungen können über einen Standard-Web-<br />

Browser vorgenommen werden und so lässt sich jetzt<br />

die <strong>AKG</strong>-Seite von überall in der Welt aktualisieren.<br />

Texte werden mittels einer einfach zu bedienenden<br />

Textverarbeitung im Vorschaumodus erstellt,<br />

was auch das Einfügen von Grafiken, Tabellen und<br />

Links unterstützt. Alle Arten von Dateien können<br />

dann – etwa im Kundenbereich – zum Herunterladen<br />

angeboten werden.<br />

Neue Inhalte und bessere Navigation<br />

Die neue Seite, in Deutsch und Englisch verfügbar,<br />

bietet Besuchern eine bedienerfreundlichere<br />

Führung sowie eine bessere Orientierung. Über das<br />

komfortable und übersichtliche Menü erschließt<br />

sich dem Besucher der <strong>AKG</strong>-Seite ein breit gefächertes<br />

Informationsspektrum. Es reicht von Online-<br />

Demos über Projektbeispiele bis hin zu umfangreichen<br />

Produktinformationen. Wichtige Termine<br />

wie Messen und Schulungen präsentieren sich mit<br />

wenigen Mausklicks.<br />

Das Hauptziel bei der Neukonzeption war eine<br />

klar und eindeutige Nutzerführung. Im Mittelpunkt<br />

der neuen Startseite stehen nun die Anwendungsbereiche<br />

„Vermessung“, „Straße“, „Bahn“, „Kanal“<br />

und „Bauabrechnung“. Der Vorteil: Besucher können<br />

ohne Umwege die Seiten erreichen, die für sie<br />

relevant sind.<br />

Abb. 1: Startseite der neuen Homepage<br />

PROFILE 1/2008<br />

Der News-Bereich wurde neu gegliedert. Auf<br />

der alten Internet-Startseite war er zentral platziert,<br />

jetzt erscheinen Kurzfassungen der Nachrichten<br />

in der rechten Spalte und Verlinkungen leiten den<br />

Besucher zu den ausführlichen Informationen. In<br />

diesem News-Pool findet sich auch ein Archiv, das<br />

bis in das Jahr 2005 zurückreicht.<br />

Ferner ist auf der Startseite eine integrierte Suchfunktion<br />

hinzugekommen, die nicht nur alle Seiteninhalte<br />

indiziert, sondern auch die zum Herunterladen<br />

bereitgestellten PDF-Dokumente wie etwa<br />

Produkt-Flyer oder Anwenderberichte. Die Suchergebnisse<br />

werden nach Relevanz gewichtet ausgegeben.<br />

So findet der Besucher die für ihn passenden<br />

Informationen auf der neuen Seite in dreierlei<br />

Weise: über den Schnelleinstieg auf der Startseite,<br />

den übersichtlichen Menübaum oder über die Volltextsuche.<br />

Was ändert sich für Pflegekunden?<br />

Neu ist, dass bei der Anmeldung im Kundenbereich<br />

die E-Mail-Adresse verwendet werden muss. Das<br />

gewährleistet eine eindeutige Zuordnung. Die<br />

Umstellung verlief reibungslos, nach dem Login<br />

(mit altem Passwort) werden Benutzer auf die entsprechende<br />

Änderung hingewiesen.<br />

Abb. 2: Anmeldung im Kundenbereich, als<br />

„Benutzername“ dient die E-Mail-Adresse<br />

Registrierten Benutzern stehen wie gewohnt<br />

auf der Download-Seite die aktuellen Programmversionen,<br />

Systemkomponenten sowie Webcasts<br />

und Workshops zur Verfügung. Im FAQ-Bereich<br />

gibt es eine Sammlung von Fragen und Antworten<br />

in Bezug auf die Anwendung unserer Produkte.<br />

Schnell findet sich hier im entsprechenden Bereich<br />

die passende Antwort.<br />

Aber ob Sie nun als registrierter Anwender Zugang<br />

zum Kundenbereich haben oder noch keiner<br />

sind: Am besten, Sie nehmen sich ein wenig Zeit<br />

und erkunden den neuen Internet-Auftritt selbst –<br />

es lohnt sich allemal!<br />

Markus Körle M. A. ist<br />

bei der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH<br />

Leiter der Abteilung PR.<br />

TYPO3: ein 1998 in<br />

der Erstversion erschienenes<br />

Content-<br />

Management-System,<br />

das auf der Skriptsprache<br />

PHP basiert.<br />

Die Aufgabe eines<br />

Content-Management-<br />

Systems besteht in<br />

der Trennung von<br />

Inhalten, Struktur und<br />

Darstellung. TYPO3<br />

ist im Rahmen der<br />

Open-Source-Vereinbarungen<br />

frei verfügbar.<br />

Neue Seite,<br />

alte Adresse:<br />

www.akgsoftware.de<br />

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Dipl.-Ing. Patrick<br />

Reimann ist Leiter des<br />

Kreisgeometerbüros<br />

Arlesheim (Schweiz).<br />

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3D-Daten im Wandel der Zeit:<br />

Einsatzmöglichkeiten von VESTRA GIS GeoMedia<br />

Von Dipl.-Ing. Patrick Reimann<br />

Kreisgeometerbüros in der Schweiz sind mit den öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren<br />

in Deutschland vergleichbar. Die klassischen Aufgabenstellungen bestehen<br />

in der Fortführung der amtlichen Vermessung und in der Bauvermessung.<br />

Doch sind dies bei weitem nicht die einzigen Aufgaben! Die Informationsebene<br />

„Höhe“ und deren Nutzen für politische und planerische Entscheidungshilfen durch<br />

das Zusammenführen unterschiedlicher geographischer Informationen rückt immer<br />

mehr in den Fokus des öffentlichen und kommunalen Interesses.<br />

Vor wenigen Jahren konzentrierte man sich in<br />

erster Linie auf die korrekte Berechnung von<br />

Digitalen Geländemodellen, Mengenermittlungen<br />

und Höhenlinien. Heute sind diese Aufgaben immer<br />

noch gleich wichtig, aber die Fragestellungen gehen<br />

weiter. Man nutzt die wertvollen 3D-Grundlagen<br />

als Hilfe für technologische, planerische und politische<br />

Grundsatzentscheidungen. Geoinformationssysteme<br />

(GIS) zusammen mit ingenieurtechnischen<br />

Fachschalen liefern hierfür die optimale Grundlage,<br />

wie im Folgenden einige Aufgabenstellungen aus<br />

der Praxis zeigen.<br />

Für die Planung des Winterdienstes (Salzeinsatz)<br />

sollen alle Straßen und Wege eines Gemeindegebietes,<br />

die eine Neigung größer 10 % aufweisen, ermittelt<br />

und angezeigt werden. Solche Straßen verursachen<br />

auch mehr Lärm, da die Fahrzeuge dann hochtourig<br />

gefahren werden. In Abhängigkeit von der<br />

Befahrungsdichte können damit Gegenmaßnahmen<br />

wie Lärmschutzwände oder -Fenster eruiert werden.<br />

Zur Lösung einer solchen Aufgabe wird mit<br />

VESTRA GIS GeoMedia ein Digitales Geländemodell<br />

berechnet. Die Dreiecke werden samt Attributen<br />

in eine Datenbank gespeichert. Anschließend<br />

wird über die GeoMedia-Analysefunktion eine Attributabfrage<br />

erstellt, die alle Dreiecke mit einer<br />

Neigung > 10 % ermittelt. Das Ergebnis dieser<br />

Abfrage wird dann mit der Objektklasse<br />

„Straße“ räumlich verschnitten. Das Ergebnis ist in<br />

Abbildung 1 zu sehen.<br />

Eine weitere Aufgabenstellung kann im Gewässerschutz<br />

liegen. Zu untersuchen sind hierbei z. B. die<br />

Neigungsverhältnisse der befestigten Flächen in einer<br />

Industriezone beispielsweise für den Umschlag<br />

mit toxischen Stoffen.<br />

Abb. 2: Zonen mit Neigung < 1 % sind rot eingefärbt.<br />

In einem anderen Zusammenhang können unbefestigte<br />

Flächen mit einer Neigung von > 20 % dargestellt<br />

werden. Befinden sich diese Flächen in unmittelbarer<br />

Nähe von Fließgewässern, können sie bei<br />

starkem Regen eine Hochwassergefahr für nahe gelegene<br />

Wohngebiete bedeuten.<br />

Die Abbildungen 3 und 4 zeigen die Neigungsverhältnisse<br />

der nicht befestigten Flächen in einem<br />

Korridor entlang der Fließgewässer und geben Auskunft<br />

über eine mögliche Gefährdung.<br />

Abb. 1: Straßen mit einer Neigung > 10 % sind violett gekennzeichnet.<br />

PROFILE 1/2008


Abb. 3: Es besteht keine Hochwassergefahr.<br />

Abb. 4: Hochwassergefahr möglich<br />

In einem anderen Beispiel erleichtert eine Analyse<br />

die Abschätzung der Baulandreserven im bevorzugten<br />

Südhang. Aufgrund genügender Reserven<br />

(grün) kann für den Moment von einer weiteren<br />

Einzonung abgesehen werden.<br />

Abb. 5: Markierte Baulandreserven<br />

Vielfach werden auch thematische Darstellungen<br />

zur Beurteilung von Sachverhalten erstellt. So wurde<br />

für eine Kiesgrube der Materialabbau in einem<br />

Zeitraum von 10 Jahren überprüft. 1998 fand die<br />

erste Vermessung der Grube statt. 10 Jahre später<br />

folgte eine weitere Messung. Aus den sich hieraus<br />

ergebenden Digitalen Geländemodellen wurde<br />

eine Massenberechnung durchgeführt. Um die<br />

Veränderungen für diesen Zeitraum festzustellen,<br />

wurden Höhenzonen ermittelt und anschließend als<br />

thematische Karte angezeigt. Abbildung 6 zeigt die<br />

Höhenzonen in einem Intervall von 1 m.<br />

PROFILE 1/2008<br />

Abb. 6: Höhenzonen zur Beurteilung der Massen-<br />

verhältnisse<br />

Bei den dargestellten Beispielen werden die Ergebnisse<br />

Digitaler Geländemodelle mit Grundlagedaten<br />

wie Kataster, Topographie, Versorgungseinrichtungen<br />

etc. zusammengeführt und analysiert.<br />

Das Kreisgeometerbüro Arlesheim setzt hierfür<br />

auf die Kombination des Geoinformationssystems<br />

GeoMedia Professional (Intergraph) mit der Fachschale<br />

GEOS Pro (a/m/t) für die Amtliche Vermessung<br />

(Kernaufgabe) und VESTRA GIS DGM<br />

GeoMedia (<strong>AKG</strong>). Die Fachschale von <strong>AKG</strong> wird<br />

für die Berechnung Digitaler Geländemodelle, für<br />

Baugrubenkonstruktionen und Mengenermittlungen<br />

eingesetzt.<br />

Abb. 7: AV (Amtliche Vermessung)-GIS und DGM-<br />

GIS im Zusammenspiel: Datenbank-Beispiel für die<br />

Amtliche Vermessung und für DGM samt Auswer-<br />

tungen<br />

Abbildung 7 illustriert das vereinfachte praktizierte<br />

Datenmodell: das Basissystem GeoMedia<br />

Professional mit den integrierten Fachschalen<br />

von <strong>AKG</strong> und a/m/t sowie den gleichzeitigen<br />

Zugriff auf die verschiedenen Datenbanken.<br />

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Dipl.-Phys. Hendrik<br />

Steiger ist Leiter der<br />

Entwicklungsabteilung<br />

Grunderwerb und<br />

Datenbanken bei der<br />

<strong>AKG</strong> Software Consulting<br />

GmbH.<br />

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GE/CAD: Grunderwerb auf AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D<br />

Von Dipl.-Phys. Hendrik Steiger<br />

Das Modul GE/CAD ermöglicht beim Arbeiten mit der Plattform AutoCAD<br />

<strong>Civil</strong> 3D die Erstellung von Grunderwerbsplänen und -verzeichnissen. Zum<br />

GE/CAD-Leistungsumfang zählt ein Assistent, der Flurstücksflächen mit geplanten<br />

Bedarfsflächen des Grunderwerbs verschneidet. Das Ergebnis sind die einzelnen<br />

Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbarkeitsflächen pro betroffenem Flurstück für<br />

das Grunderwerbsverzeichnis und für die GE-Fähnchen. Diese Bearbeitungsweise<br />

verschafft dem Ersteller von Grunderwerbsunterlagen eine erhebliche Zeitersparnis<br />

in der Bearbeitung. Ein weiterer Vorteil liegt in geprüften, plausiblen und vollständigen<br />

Ergebnissen.<br />

Import<br />

Als Kataster- und Grundbuchschnittstelle ist bereits<br />

NAS-ALKIS vorhanden. In ALKIS sind alle<br />

Kataster- und Grundbuchinformationen in einer<br />

Datei enthalten. Auch die alten Datenformate wie<br />

EDBS, DFK, BGRUND und WLDGE stehen zur<br />

Verfügung. Die Erwerbsflächen, die Linien und<br />

Flächen beinhalten, können über alle gängigen<br />

Schnittstellen (DWG, DXF, CARD/1, STRATIS,<br />

CADdy, OKSTRA) eingelesen werden.<br />

Abb. 1: Import von Flurstücken und Eigentümerlisten<br />

über die NAS-ALKIS-Schnittstelle<br />

Abb. 2: Automatische Flächenverschneidung in<br />

AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D 2009<br />

Flächenverschneidung<br />

Eines der wichtigsten Werkzeuge ist jenes, das die<br />

automatische Verschneidung der Flurstücksflächen<br />

mit den geplanten Bedarfsflächen des Grunderwerbs<br />

ermöglicht. Ein neuer Assistent, der die Flächenverschneidung<br />

durchführt, liefert als Ergebnis die<br />

einzelnen Erwerbs-, Anmietungs- und Dienstbarkeitsflächen<br />

pro Flurstück und GE-Fähnchen (vergleiche<br />

hierzu Abbildung 2).<br />

GE-Planerstellung<br />

Nach der Flächenverschneidung werden die einzelnen<br />

Bedarfsflächen dargestellt und mit Grunderwerbsfähnchen<br />

beschriftet (wie in der RE vorgegeben).<br />

Thematische Karten<br />

Neben den Bedarfsflächen für den Grunderwerb<br />

können auch thematische Karten erstellt werden.<br />

Verschiedene Themen sind hinterlegt. Dies umfasst<br />

z. B. die Darstellung aller Flurstücke, die in einem<br />

Flurbereinigungsverfahren enthalten sind, oder die<br />

automatische Erstellung von Besitzkarten.<br />

Abb. 3: Erstellung thematischer Karten<br />

(z. B. Besitzstand)<br />

OKSTRA-Datenaustausch<br />

Das Ergebnis kann nicht nur in Plänen und<br />

Verzeichnissen weitergegeben, sondern auch über<br />

die OKSTRA-Schnittstelle übermittelt werden.<br />

Mit dem neuen Modul lassen sich Grunderwerbspläne<br />

und -verzeichnisse automatisch erstellen<br />

und direkt für GE/Office aufbereiten.<br />

PROFILE 1/2008


Von Dipl.-Ing. Bastian Wieland<br />

Ein Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV) beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Visualisierung der Planung von<br />

Straßenbaumaßnahmen. Ziel ist die Erstellung des Merkblatts für die Visualisierung<br />

von Straßen (M ViSt) – ( 008). Die <strong>AKG</strong> Software Consulting GmbH ist auch in<br />

diesen Prozess eingebunden und hat dazu in Zusammenarbeit mit der BB-Zwo<br />

Software GbR den Programmteil „BB-Visu“ beständig weiterentwickelt.<br />

Der Entwurf einer Straße erfolgt in den drei<br />

Ebenen Lageplan, Höhenplan und Querschnitt.<br />

Die räumliche Linienführung und das räumliche<br />

Bild der Straße entstehen erst im nachfolgenden<br />

Überlagerungsprozess der drei Entwurfsebenen.<br />

Dabei können trotz Einhaltung der entwurfstechnischen<br />

Vorgaben Defizite in der räumlichen<br />

Linienführung auftreten. Verbesserungen sind hier<br />

durch den Einsatz von BB-Visu im Rahmen einer<br />

Entwurfsprüfung möglich. Durch Standbilder, die<br />

den vom M ViSt vorgegebenen Parametern entsprechen,<br />

kann der Planer schnell erkennen, ob die<br />

Trassenführung für den Verkehrsteilnehmer übersichtlich<br />

gestaltet ist.<br />

Abb. 1: Prüfung der Linienführung gemäß M ViSt<br />

Nach Durchführung der Sichtweitenberechnung<br />

können Sichtweitenbänder in den Eigenschaftsbändern<br />

des Längsschnitts oder in einem speziellen<br />

PROFILE 1/2008<br />

Fenster parallel zur Ansicht in BB-Visu dargestellt<br />

werden.<br />

Abb. 2: Eigenschaftsbänder<br />

Die 3D-Sichtweitenberechnung berücksichtigt<br />

jedes Hindernis, das in BB-Visu entweder über das<br />

DGM oder über Möblierungssymbole geladen wurde.<br />

So können Schutzplanken, Lärmschutzwände oder<br />

andere linienförmige Sichthindernisse in BB-Visu<br />

über Linien im Lageplan (versehen mit entsprechenden<br />

Fachbedeutungen) eingestellt werden.<br />

Zur Orientierung in der Visualisierung ist es<br />

möglich, Achshauptpunkte im Straßenverlauf einzublenden,<br />

indem man den entsprechenden Punkten<br />

im Lageplan Fachbedeutungen zuweist und diese in<br />

BB-Visu hinzulädt. Mit BB-Visu können nicht nur<br />

Defizite in der räumlichen Linienführung aufgedeckt,<br />

sondern auch ansprechende Visualisierungen<br />

zu Präsentationszwecken erstellt werden. Die bisher<br />

vorhandenen Signaturen wurden hierzu erheblich<br />

erweitert. Es ist nun möglich, realitätsnahe<br />

Bäume zu erstellen; Gebäude werden mit<br />

Fenstern und Untergeschossen ausgestattet und<br />

können über einen freien Grundriss gelegt werden.<br />

Weitere Möblierungen sind Verkehrsschilder, Leitpfosten<br />

oder Beleuchtungen, die über Punktfachbedeutungen<br />

in die Visualisierung übernommen<br />

werden.<br />

Gute Nachrichten für unsere Pflegekunden: Die seit Herbst 2007 angebotene Webcast-Reihe wird aufgrund<br />

der großen Nachfrage sowie der durchweg positiven Resonanz auch in diesem Jahr fortgesetzt und weiter<br />

ausgebaut. Mittlerweile werden pro Termin grundsätzlich 2 Webcasts durchgeführt. Bisher waren immer<br />

alle Termine ausgebucht, die jeweiligen Webcast-Aufzeichnungen der ca. einstündigen Internet-Live-<br />

Präsentationen stehen für unsere Pflegekunden zum Herunterladen im Kundenbereich bereit. Seit Beginn<br />

dieses Jahres verwenden wir darüber hinaus die neue Netviewer Version 5.0, die sich durch mehr Stabilität<br />

und eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit auszeichnet. Zusätzlich stehen dem Anwender mit der<br />

neuen Version einige technische Verbesserungen zur Verfügung. So wurde beispielsweise ein neues, leistungsfähiges<br />

Tonübertragungsverfahren über das Internet (VoIP) integriert, wodurch sich die Kosten für<br />

die Telefonkonferenz sparen lassen. Folgende Termine und Themen sind bis zum Sommer geplant:<br />

Dipl.-Ing.<br />

Bastian Wieland ist<br />

bei der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH in<br />

den Bereichen Schulung<br />

und Programmabnahme<br />

tätig.<br />

Haben Sie Fragen zur<br />

Webcast-Veranstaltungsreihe?<br />

Schreiben Sie einfach<br />

eine E-Mail an:<br />

vertrieb@akgsoftware.de<br />

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Visualisierung eines Tunnelportals (Jerusalem/Israel)<br />

Durch Computersimulationen werden Ideen schon während der<br />

Planungsphase lebendig und nachvollziehbar. Eines der leistungsfähigsten<br />

Visualisierungs-Werkzeuge für Autodesk-Produkte ist RDV<br />

(Rapid Design Visualization). Die <strong>AKG</strong> <strong>Civil</strong> <strong>Solutions</strong> GmbH ist<br />

nun autorisierter RDV-Händler für das Gebiet Deutschland, Österreich<br />

und Schweiz.<br />

RDV ist für AutoCAD <strong>Civil</strong> 3D entwickelt worden, läuft aber<br />

auch auf den Plattformen AutoCAD, Autodesk Map 3D oder Land<br />

Desktop. Das System ist vollständig in <strong>Civil</strong> 3D integriert und erlaubt<br />

unter Nutzung der <strong>Civil</strong>-Objekte hervorragende Visualisierungen.<br />

So kann z. B. die gesamte Möblierung entlang des Verkehrsweges<br />

(Straße, Bahn) automatisch in die Visualisierung übernommen und<br />

auf separaten Layern (Ebenen) abgelegt werden. Die Definition verschiedener<br />

Kamerapfade, die Berücksichtigung unterschiedlicher<br />

Licht- und Schattenszenarien ist ebenso möglich wie die Simulation<br />

von Verkehr und Gegenverkehr. Selbstverständlich erhalten Sie<br />

von <strong>AKG</strong> nicht nur die RDV-Produkte, sondern auch die nötige<br />

Unterstützung in Form von Schulungen und Support.<br />

Zukünftig kann es EDBS-Daten geben, in denen die Geometrie als Gauß-Krüger- und ETRS89-Koordinaten<br />

vorhanden ist, was natürlich doppelte Punktnamen in einem Datenbestand bedeutet. Daher bietet VESTRA<br />

beim Import die Möglichkeit, die ETRS89-Daten über den Lagestatus gefiltert zu lesen (siehe linke Abbildung<br />

„Einstellungen Import EDBS“). Der Import von EDBS-Daten erkennt automatisch, dass Punkte<br />

mit unterschiedlichem Lagestatus eingelesen werden sollen. In NRW sind dies die Lagestatus 089, 389, 489,<br />

789, 889. Bei der Übernahme wird abschließend 30.000.000,000 im East-Wert addiert, wenn das Format<br />

EDBS sieben Vorkommastellen liefert, ETRS89 arbeitet aber mit acht Stellen. Erfolgt beim Anlegen eines<br />

Projektes die Einstellung des Koordinatensystems auf ETRS89, werden beim Messen und bei der Zwangspunktdiagnose<br />

(siehe rechte Abbildung) neben den kartesischen auch die reduzierten Strecken ausgegeben,<br />

und die Geodäsie arbeitet komplett in ETRS89.<br />

PROFILE 1/2008


In der PROFILE-Ausgabe 1/2007 wurde darüber berichtet,<br />

dass VESTRA für andere Aufgabenbereiche<br />

erfolgreich eingesetzt werden kann. Der Artikel beschrieb,<br />

wie die IU Plan GmbH die Software bei der<br />

digitalen Fassadenvermessung nutzt.<br />

Neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten<br />

gibt es nun eine weitere: Modellbahnplanung mit<br />

VESTRA. Herr Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Schmitz<br />

vom Amt für Verkehrsmanagement der Stadt Düsseldorf<br />

nutzte die Software als Hilfsmittel für die<br />

Erstellung einer H0-Vereinsanlage. „Das war relativ<br />

schnell erledigt“, kommentiert Schmitz, „da die<br />

Anlage bereits existierte und nur ein schönes, möglichst<br />

maßstäbliches Gleisbild davon als Grundlage<br />

für elektrische Trennstellen usw. erstellt werden<br />

sollte, d. h. eine Genauigkeit von 2-3 cm war ausreichend.<br />

Auch die Radien brauchten nur grob abgeschätzt<br />

werden; die höchste Genauigkeit gab es an<br />

den Plattenübergängen, weil die Gleislage nachgemessen<br />

wurde, die als Grundgerüst für die Planung<br />

diente“.<br />

Gleisplan der Vereinsanlage<br />

1982 wurde am Faust-Gymnasium in Staufen die<br />

„Hardware AG“ gegründet. Hier haben Schüler<br />

die Möglichkeit, die Funktionen von Computer-<br />

Technik, Elektronik und Maschinentechnik zu erkunden.<br />

Darüber hinaus entstehen dort neue Ideen,<br />

wird das im Unterricht Erlernte praktisch angewandt<br />

und von den Schülern in Teamarbeit weiterentwickelt.<br />

Für die einmal in der Woche stattfindende<br />

AG hat der Gründer und Mentor der AG, Physik-,<br />

Mathematik- und Informatiklehrer Winfried Sturm,<br />

Messgeräte und Apparaturen organisiert und Firmen<br />

als Sponsoren gewinnen können. Gefördert wird<br />

die Hardware AG auch von der <strong>AKG</strong> Software<br />

Consulting GmbH, die die Tüflerschmiede kürzlich<br />

mit einer großzügigen Spende unterstützte.<br />

Die AG hat inzwischen viele Erfolge aufzuweisen,<br />

stellt auf Hightech-Messen aus oder räumt Preise bei<br />

„Jugend forscht“ ab. Einem breiten Fernsehpublikum<br />

wurde die AG bekannt, als sie mit ihrer Erfindung<br />

eines Systems gegen den Sekundenschlaf am Steuer<br />

in der TV-Sendung Galileo den „Pro-Sieben-<br />

Wissenspreis“ gewann. Der Erfolg zeigt sich auch<br />

in einer hohen Berufs-Übergangsrate (ca. 80 %)<br />

zu naturwissenschaftlichen Bereichen, moder-<br />

PROFILE 1/2008<br />

Modellbau mit VESTRA<br />

Hardware AG Staufen<br />

Bei der Konzeption einer weiteren, privaten<br />

Modellbahn setzte der Ingenieur ebenfalls auf<br />

VESTRA. Hierbei baute er einige Gleisanlagen<br />

im Umfeld Düsseldorfs nach. Auf die Erstellung<br />

größerer Landschaften wurde verzichtet, ein digitales<br />

Geländemodell also nicht gebraucht. Das<br />

Modell zeigt in erster Linie großflächige Ebenen für<br />

Bahnhof, S-Bahnhaltepunkte und Abstellanlagen für<br />

Güter- und Personenzüge mit einigen Kunstbauten<br />

für Überwerfungen. Zu einigen Achsen wurden<br />

auch Längsschnitte erzeugt, da die Rampenlängen<br />

und Durchfahrtshöhen meist auf gerade noch zugverträgliche<br />

Werte begrenzt werden mussten.<br />

„Für Laien ohne Geometrie- und Trassierungskenntnisse<br />

ist die Arbeit mit VESTRA im Modellbahnbau<br />

vermutlich zu schwierig“, resümiert<br />

Schmitz, aber das sollte niemanden davon abhalten,<br />

mit VESTRA zu experimentieren.<br />

Gleisanlagen-DWG des privaten Modells<br />

ner Technologie, Informatik, Maschinenbau oder<br />

Elektrotechnik.<br />

Werkelte die „Hightech-AG“ in den vergangenen<br />

Jahren eher im Verborgenen, war sie zeitgleich zum<br />

Erscheinen der ersten PISA-Studie vor fünf Jahren<br />

ins Rampenlicht geraten.<br />

„Meine Aufgabe sehe ich darin, meine Schüler<br />

für die komplexen Zusammenhänge der naturwissenschaftlichen<br />

Bereiche zu begeistern und ihnen<br />

die Möglichkeit zu geben, individuelle Fähigkeiten<br />

herauszufinden und weiterzuentwickeln“, so Dipl.-<br />

Physiker Sturm, der 2004 vom Magazin „Stern“ zum<br />

„Lehrer des Jahres“ gekürt wurde.<br />

Winfried Sturm mit seiner Hardware AG<br />

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