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Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc

Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen

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Prozessstandardisierung

Prozessstandard Offsetdruck nach ISO 12647-2

Für den Offsetdruck gelten einige Farbvorschriften aus der ÖNORM

ISO 12647-2 (2016), die im Folgenden auszugsweise angegeben sind.

Werden alle Bedingungen der ISO 12647 eingehalten, so kann ein

Standardprofil für die Druckmaschine verwendet werden. Dieses

wäre z.B. „PSOcoated.icc“ für den Druck auf gestrichenem Papier (PS

1).

Die Produktion und Prooferstellung gemäß ISO 12647 ist vor allem

auch deswegen wichtig, weil dadurch eine definierte Qualität produziert wird, die auch

wirtschaftlich erreichbar ist und keine Fehler durch zu „gute“ Proofdrucke entstehen können.

Ein Proofdruck darf nur Farben darstellen, die auch im Auflagendruck erreichbar sind.

Weiterentwicklungen des Prozessstandards Offsetdruck sind der PremiumPSO, bei dem die

Toleranzen reduziert sind und der PSOaktiv, bei dem für jeden Druckauftrag bzw. laufend die

PSO Werte kontrolliert werden.

Die gedruckte Farbe ist eine Kombination aus Papier, Druckfarbe und Einstellung der

Druckmaschine. In der Norm sind Parameter zur Abstimmung dieser Komponenten

aufeinander angegeben.

Die Druckfarben sollen den Kriterien der ISO 2846 entsprechen.

In der Norm ISO 12647 bzw. in der Dokumentation zum Prozessstandard Offsetdruck sind

weitere Parameter wie Druckreihenfolge, Rasterarten, Schwarzaufbau und Tonwertsumme,

Beschnittzugabe, Druckkontrollzeichen, Trapping, etc. angegeben, im Folgenden werden nur

die farblich wesentlichen Vorgaben hinsichtlich Volltonfärbungen und Druckkennlinie genauer

beschreiben. Diese entsprechen den Werten, die zu den entsprechenden Standardprofilen

führen.

Die Druckmaschinen müssen gemäß PSO so eingestellt werden, dass diese entsprechend

diesen Profilen drucken. Im Unterschied zum klassischen Farbmanagement wird also kein ICC

Profil einer (gut eingestellten) Druckmaschine erstellt, sondern die Einstellungen der

Druckmaschine werden an das vorgegebene ICC-Profil angepasst.

Papierklassen bzw. Papiertypen

Da sich je nach Papierart unterschiedliche Farbwerte (Aussehen der Farbe) bei gleichem

Farbauftrag (gleichem Druck) ergeben, können die Vorgabewerte nicht für alle Papierarten

gleich sein. Ursprünglich wurden die Papiere in 5 Papiertypen zusammengefasst. In der

Neuauflage PSO 2016 werden 8 bzw. 10 (neue) Papierklassen bzw. Papierkategorien (PS-Paper

Substrate) unterschieden, es werden auch die optischen Aufheller in der Klassifizierung

berücksichtigt. Je Papierkategorie gelten unterschiedliche Sollwerte der Farbe.

Papierhersteller sollten gewisse Eigenschaften des Papiers angeben, diese Eigenschaften sind

in der ISO 15397 „Drucktechnik – Kommunikation der Eigenschaften des Druckpapiers„

aufgeführt.

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