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Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc

Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen

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Graphische - Skriptum Farbmetrik 79 von 124

Farbannahme das Druckergebnis. Treten Fehler wie Schieben oder Dublieren auf, so werden

die Farben stark verändert.

Scanner und Digitalkamera

Scanner und Digitalkameras unterscheiden sich dadurch, dass der Scanner eine eigene

Lichtquelle hat, die Digitalkamera nicht. Beide erzeugen aus dem von einer Körperfarbe farbig

reflektierten Licht eine Aufteilung in RGB Kanäle. Die spezielle Aufteilung ist durch die Filter in

Scanner (Interferenzfilter) bzw. Kamera (Mosaikfilter) bestimmt. Durch den Weißabgleich

können die RGB Kanäle gegeneinander noch verschoben (auf Weiß justiert) werden. Weiters

kann noch eine Scannergammakorrektur (Zusammenhang Helligkeiten und Digitalwerte)

vorgenommen werden.

Farbprofile

Um den geräteabhängigen Farbraum (z.B. RGB eines bestimmten Monitors) überhaupt erst zu

bestimmen, muss dieser in einem geräteunabhängigen Farbraum (ein CIE Farbraum)

beschrieben werden. Dazu werden die Farbräume durch Testbilder (Testcharts)

gegenübergestellt. Beispielsweise wird ein Monitor mit bestimmten Kombinationen von R, G

und B angesteuert, und die Darstellung am Bildschirm wird mit einem Messgerät als CIE-Lab

Farbwert gemessen. Dieser Zusammenhang wird für viele Farben in einer so genannten Look

up Table (LutT) gespeichert.

Die LuT-Daten der Messung werden auch

Charakterisierungsdaten genannt.

Aus den gemessenen Farbwerten (Stützwerten)

werden Zwischenwerte berechnet (durch Interpolation

nach geeignetem Algorithmus), damit die Anwendung

des Profils rasch und genau erfolgen kann.

R G B L a b

35 166 98 45 -53 -13

36 166 98 46 -52 -13

...... ……..

Die Algorithmen zur Interpolation berücksichtigen das menschliche Sehvermögen in genauerer

Weise, als dies in den Farbräumen berücksichtigt ist. Die mangelnde Gleichabständigkeit des Lab

Farbraumes wird dabei auch korrigiert.

Je mehr Stützstellen vorhanden sind, umso genauer wird das Profil. Es werden nicht nur die

Grundfarben (RGB bzw. CMYK) gemessen, sondern auch die Sekundär und Tertiärfarben, also

deren Mischungen.

In den Profilen werden mehrere LuT abgespeichert, nämlich je Rendering

Intent je eine LuT für jede Umwandlungsrichtung (PCS (z.B. Lab) zu

Gerätefarbraum (z.B. CMYK) und Gerätefarbraum zu PCS). Für 3 Rendering

Intents ergeben sich daher 6 LuT im Profil.

All diese Werte werden gemeinsam mit weiteren Angaben (43 Tags darunter

Weißpunkt, Hersteller, etc.) als Profil (in der Datenstruktur, wie sie von ICC

vorgegeben ist) abgespeichert. Es gibt verpflichtende Angaben im Profil

(required tags) und Zusatzangaben (optional tags), wobei Zusatzangaben

auch so verschlüsselt sein können, dass sie nur von bestimmten Anwenderprogrammen

auswertbar sind (private tags).

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