Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
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Theoretische Aspekte des Farbdruckes
Rasterdruck – Optimalfarben
Die Fülle an Farben wird in vielen Druckverfahren durch die Farbmischung weniger
Grundfarben erzeugt. Da die Farbschichtdicke im Druck nicht einfach
steuerbar ist (z.B. beim Offsetdruck nur in begrenztem Ausmaß)
werden Halbtöne durch Verwendung von Rasterungen ermöglicht. Im
Rasterdruck liegen unterschiedlich große Rasterpunkte teilweise
übereinander und teilweise nebeneinander auf dem reflektierenden
Bedruckstoff. Üblicherweise wird mit 4 Grundfarben gedruckt: Cyan
(C), Magenta (M), Yellow (Y) und Schwarz, das Key (K) genannt wird.
Warum gerade diese Farben als Grundfarben verwendet werden soll
hier begründet werden.
Die im Auge wirksame Farbe kommt dadurch zustande, dass die Druckfarbenschichten
beleuchtet werden und durch die Farbstoffmoleküle der Druckfarbe bestimmte Wellenlängen
mehr oder weniger absorbiert (Strahlungsenergie wird
in Wärmeenergie umgewandelt) werden, das
verbleibende Licht geht durch die Druckfarbenschicht
durch und wird vom (meist weißen) Bedruckstoff zum
Betrachtererauge reflektiert. Bei mehreren
Farbschichten wird entsprechend mehr absorbiert.
Beim meist verwendeten sogenannten autotypischen Raster (auch amplitudenmodulierter
Raster genannt) sind die Rasterpunkte in gleichem Abstand
(Rasterfrequenz) aber unterschiedlicher Rasterpunktgröße
(Flächendeckung) gedruckt. Die Anordnung der Rasterpunkte
unterschiedlicher Farben erfolgt in unterschiedlichen Rasterwinkeln,
sodass die Punkte einzelner Grundfarben durchgemischt mehr oder
weniger übereinander liegen. Eine Veränderung der Passerlage der
Grundfarben führt zu einer zwar veränderten Lage, aber
durchschnittlich liegen wieder gleich viele Punkte übereinander.
Wenn Flächen der Rasterunkte teilweise übereinander liegen, so
kommt es aus jeder Farbschicht zu bestimmten Absorptionen
(wellenlängenabhängig). Durch jede zusätzliche Schicht wird die
Intensität verringert, man spricht daher von subtraktiver
Farbmischung. Wenn nun die einzelnen unterschiedlich
absorbierenden Bereiche ihre Lichtenergien gemeinsam ins Auge
strahlen, so kommt es im Auge die zur gemeinsamen Anregung der
Zapfen, man spricht von additiver Farbmischung. Diese
Kombination aus subtraktiver und additiver Farbmischung wird
auch autotypische Farbmischung genannt.
Ein sinnvoll großer Farbraum entsteht dabei nur, wenn von den
einzelnen Grundfarben nicht zu viel absorbiert wird, daher machen
R, G, B als Grundfarben wenig Sinn, da zwei von diesen
übereinander alles absorbieren, also annähernd Schwarz ergeben. Als Grundfarben werden