Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62 von 124 Graphische - Skriptum Farbmetrik
Bei stärkeren Papieren und Karton ab flächenbezogener Masse von 170 g/m2 soll grundsätzlich
mit weißer Unterlage gemessen werden, da hierbe die Rückseite nicht mehr relevant
durchscheint.
Die Farbmessung erfolgt fast immer ohne Polarisationsfilter im Lichtweg. Lediglich bei der
Messung von hochpigmentierten Farben oder speziellen Sonderfarben kommt es zur
Farbmessung mit Polfilter zur Minderung des Glanzeffektes.
Die Bezugslichtart ist bei der Farbmessung im Druck meist D50, wobei dies nicht unbedingt das
physikalisch verwendete Messlicht sein muss. Der Messmodus gibt die real verwendete
Lichtquelle der Messung an, für die Farbmessung in der Drucktechnik wird heute meist
Messmodus M1 verwendet.
Als Messgeometrie wird 45/0 oder 0/45 verwendet. Bei der Geometrie 45/0 (Beleuchtung
unter 45°) ist eine Ringspiegelbeleuchtung günstig, um das Messlicht aus allen Richtungen auf
die Probe zu senden. Damit kann eine Abhängigkeit der Messung von der Lage des
Messgerätes auf der Messfläche ausgeschlossen werden.
Die Messblende, also der Durchmesser des beleuchteten Messfleckes sollte bei
Rastermessungen mindestens 3 mm betragen, um einen sinnvollen Mittelwert von vielen
Rasterpunkten zu messen.
Vergleich zwischen Messgeräten
Früher waren die Farbmessgeräte nicht genau genug, um die Messergebnisse verschiedener
Geräte untereinander zuverlässig vergleichen zu können. Man konnte nur zuverlässige
Vergleichsaussagen über Messungen treffen, die alle mit demselben Messgerät durchgeführt
wurden. Heutige Geräte erlauben auch eine Absolutangabe der Ergebnisse, allerdings müssen
die Geräte dazu regelmäßig an unabhängigen Standards überprüft werden.
Man benötigt Referenzfarbproben, deren Farbwerte (Sollwerte) bekannt sind, und sich im Lauf
der Zeit nicht ändern (Porzellan oder Emailkacheln). Nach Messung der Referenzfarben werden
die Geräteabweichungen dann relativ zu den Sollwerten angegeben.
Sollen Messgeräte ohne Referenzfarbprobe untereinander verglichen werden, so muss bei
mehreren Geräten ein Referenzgerät (das genaueste Messgerät) gewählt werden, und die
Ergebnisse anderer Messgeräte mit diesem zu vergleichen.
Es sollen zur Prüfung von Messgeräten mehrere Proben gemessen werden, wobei zumindest
drei Graustufen (hell, mittel dunkel) sowie sechs Grundfarben (C,M,Y, R,G,B) gemessen werden
sollen.
Die Messergebnisse werden dann z.B. für Lab angegeben und E ausgewertet. Aus der mittleren
Abweichung ΔE kann auf die Unterschiedlichkeit der Messergebnisse geschlossen werden.