Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
60 von 124 Graphische - Skriptum FarbmetrikNebenstehende Skizze zeigt den Begriff derBandbreite bzw. Halbwertsbreite (HWB), also denWellenlängenbereich, in dem das lichtdurchgelassen wird.Als Monochromator werden Glasprismen,Beugungsgitter oder Interferenzfilterräderverwendet. Die Interferenzfilter basieren auf derReflexion an dünnen Schichten, wo abhängig vonder Dicke der aufgedampften dünnen Schicht nurbestimmte Wellenlängen durchgelassen bzw. reflektiert werden.Der Monochromator muss sehr genau justiert sein, da er für die richtige Zuordnung derWellenlängen von Remissionsgrad und Normspektralwertkurve verantwortlich ist. BeiFehljustierungen ergeben sich Messfehler, wodurch die Messergebnisse nicht mit anderenMessgeräten vergleichbar sind. Um Fehljustierungen zu vermeiden, gibt es Messgeräte, in denenbei jeder Messung eine Wellenlängenreferenz gemessen wird, und damit die genaue Justierungsoftwaremäßig erfolgt.Außer der Justierung des gesamten Monochromators ist dessen Linearität ein entscheidenderGenauigkeitsfaktor für die Messung.FarbfilterDie Farbfilter bei Dreibereichsgeräten sollen ein genau bestimmtes Transmissionsspektrumhaben (um die Normspektralwerte zu simulieren – Luther Bedingung). Dazu werden Filterhintereinander aber auch nebeneinander (sog. Partialfilterung) geschaltet. Durch die Additionaller parallelen Lichtstrahlen in der Messzelle ist die Partialfilterung möglich.Liegen im Farbfilter Abweichungen von der Luther Bedingung vor, so sind die Messergebnissenicht mit anderen Geräten vergleichbar.WeißstandardAls Weißstandard wird gemäß Vorschlag der CIE gepresstes Bariumsulfatpulver verwendet.Dieses hat ein Reflexionsvermögen von ca. 99% in allen Wellenlängen. Da die gepresstenTabletten allerdings nicht sehr haltbar sind, wird oft ein Porzellanstandard alsZwischenstandard verwendet, der wiederum am Bariumsulfatstandard geeicht wird. DieRemissionswerte der Messung gegen Porzellan werden dann durch einen Faktor(Remissionsgrad des Zwischenstandards gegen Bariumsulfat) in den Remissionsgrad für dieMessung gegen Absolutweiß umgerechnet.PolfilterNasse Proben reflektieren an der Oberfläche viel Licht, daher dringt weniger Licht in die Probeein, es wird weniger diffus reflektiert. Die Messzelle erhält weniger Licht.Erfolgt die Beleuchtung mit polarisiertem Licht (Polarisator im Strahlengang), so wird das ander Oberfläche reflektierte Licht mit dieser Polarisationsrichtung wieder reflektiert, währendder in die Farbe eindringende Anteil durch die Vielfachstreuung innerhalb der Farbedepolarisiert wieder austritt. Wenn nun vor der Messzelle ein senkrecht zum ersten orientiertzweiter Polfilter geschaltet ist, denn kann durch diesen nur jenes Licht hindurch, das aus derFarbe kommt.
Graphische - Skriptum Farbmetrik 61 von 124MessblendeAls Messblende wird der Bereich bezeichnet, auf dem die Probe beleuchtet wird. DieserBereich ist oft ein z.B. Kreis mit Durchmesser 5mm. Um am Rand Streuverluste auszuschließensoll das Licht, das effektiv zur Messzelle gelangt aber nicht von der gesamten Messblendekommen, sondern nur vom mittleren Bereich bis ca. 1 mm innerhalb vom Rand derMessblende. Der Messblendendurchmesser üblicher Geräte liegt z.B. bei 3,5 mm, moderneGeräte können aber auch mit 1,5 mm messen.Für die Messung von Raster muss die Messblende abhängig von der Rasterweite eine bestimmteMindestgröße haben.Die Beleuchtung der Probe erfolgt über eine Optik, die auch bewirkt, dass der Be reich derMessblende gleichmäßig von der Lichtquelle ausgeleuchtet wird, und nicht die Struktur derLichtquelle (z.B. Glühwendel) auf die Messfläche abgebildet wird. Genauso darf der Empfängernicht auf die Probe abgebildet werden.Empfänger (Messzelle, Fotozelle)Als Messzelle werden Fotodioden oder für sehr geringe Lichtmengen auch Sekundärelektronenvervielfacherverwendet. Heute werden auch oft CCD Zeilenchips bzw.Diodenzeilen zur simultanen Messung mehrere Wellenlängen verwendet.Die Messzelle ist ein entscheidender Faktorfür die Genauigkeit des Messgerätes, dazumuss die Messzelle linear arbeiten, d.h. dassdoppelte Strahlungsleistungen wirklich auchzu doppelten Messanzeigen führen. BeiMängeln in der Linearität sind dieMessergebnisse nicht mit anderen Gerätenvergleichbar.Messbedingungen derFarbmessungDer Weißbezug bei der Farbmessung ist immer das Absolutweiß bzw. ein bekannterWeißstandard.Die Farbmessung wird normalerweise auf einer schwarzen Messunterlage durchgeführt,dadurch kann eine eventuell bedruckte Rückseite keine verfälschenden Reflexionenverursachen. Zu beachten ist, dass durch die schwarze Unterlage ein Teil des Messlichtes aufder Papierunterseite absorbiert wird, die Messergebnisse sind daher auch von der Opazität desPapiers ab.Für Testcharts werden zumeist Messungen mit einer weißen Messunterlage verlangt. BeiVerwendung einer weißen Messunterlage sind die Messergebnisse unabhängig von derOpazität bzw. von der Papierstärke.
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Nebenstehende Skizze zeigt den Begriff der
Bandbreite bzw. Halbwertsbreite (HWB), also den
Wellenlängenbereich, in dem das licht
durchgelassen wird.
Als Monochromator werden Glasprismen,
Beugungsgitter oder Interferenzfilterräder
verwendet. Die Interferenzfilter basieren auf der
Reflexion an dünnen Schichten, wo abhängig von
der Dicke der aufgedampften dünnen Schicht nur
bestimmte Wellenlängen durchgelassen bzw. reflektiert werden.
Der Monochromator muss sehr genau justiert sein, da er für die richtige Zuordnung der
Wellenlängen von Remissionsgrad und Normspektralwertkurve verantwortlich ist. Bei
Fehljustierungen ergeben sich Messfehler, wodurch die Messergebnisse nicht mit anderen
Messgeräten vergleichbar sind. Um Fehljustierungen zu vermeiden, gibt es Messgeräte, in denen
bei jeder Messung eine Wellenlängenreferenz gemessen wird, und damit die genaue Justierung
softwaremäßig erfolgt.
Außer der Justierung des gesamten Monochromators ist dessen Linearität ein entscheidender
Genauigkeitsfaktor für die Messung.
Farbfilter
Die Farbfilter bei Dreibereichsgeräten sollen ein genau bestimmtes Transmissionsspektrum
haben (um die Normspektralwerte zu simulieren – Luther Bedingung). Dazu werden Filter
hintereinander aber auch nebeneinander (sog. Partialfilterung) geschaltet. Durch die Addition
aller parallelen Lichtstrahlen in der Messzelle ist die Partialfilterung möglich.
Liegen im Farbfilter Abweichungen von der Luther Bedingung vor, so sind die Messergebnisse
nicht mit anderen Geräten vergleichbar.
Weißstandard
Als Weißstandard wird gemäß Vorschlag der CIE gepresstes Bariumsulfatpulver verwendet.
Dieses hat ein Reflexionsvermögen von ca. 99% in allen Wellenlängen. Da die gepressten
Tabletten allerdings nicht sehr haltbar sind, wird oft ein Porzellanstandard als
Zwischenstandard verwendet, der wiederum am Bariumsulfatstandard geeicht wird. Die
Remissionswerte der Messung gegen Porzellan werden dann durch einen Faktor
(Remissionsgrad des Zwischenstandards gegen Bariumsulfat) in den Remissionsgrad für die
Messung gegen Absolutweiß umgerechnet.
Polfilter
Nasse Proben reflektieren an der Oberfläche viel Licht, daher dringt weniger Licht in die Probe
ein, es wird weniger diffus reflektiert. Die Messzelle erhält weniger Licht.
Erfolgt die Beleuchtung mit polarisiertem Licht (Polarisator im Strahlengang), so wird das an
der Oberfläche reflektierte Licht mit dieser Polarisationsrichtung wieder reflektiert, während
der in die Farbe eindringende Anteil durch die Vielfachstreuung innerhalb der Farbe
depolarisiert wieder austritt. Wenn nun vor der Messzelle ein senkrecht zum ersten orientiert
zweiter Polfilter geschaltet ist, denn kann durch diesen nur jenes Licht hindurch, das aus der
Farbe kommt.