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Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc

Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen

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58 von 124 Graphische - Skriptum Farbmetrik

Bei der Messung des Remissionsgrades ist es zwar grundsätzlich egal, welches Messlicht

eingesetzt wird, da sich die Eigenschaften des Messlichtes bei Probenmessung und

Weißreferenzmessung herauskürzen. Allerdings ist wichtig, dass alle relevanten Wellenlängen

überhaupt ausreichend stark vorhanden sind, dass es überhaupt richtige Messergebnisse in

diesen Bereichen gibt.

Die hier als Messbedingungen M0, M1 bzw. M2 definierten Messlichter dürfen nicht mit den

Bezugslichtarten z.B. D50 oder D65 verwechselt werden. Die Bezugslichtarten sind

mathematisch eingerechnet, die Messlichter sind die realen Beleuchtungen auf die Proben im

Messgerät.

Für Farben bzw. Substrate ohne optische Aufheller sind die Messergebnisse der

unterschiedlichen Messmodi fast ident.

Messmodus M0

Die Messbeleuchtung entspricht etwa dem Glühlampenlicht, also Normlicht A. Der UV Anteil

ist gering und undefiniert. Diese Messbedingung war bei den meisten herkömmlichen

Messgeräten Standard, ein stärkerer Unterschied zu den Ergebnissen bei Messbedingung M1

tritt nur bei (starker) fluoreszierender Eigenschaft der Farbe bzw. des Papiers auf.

Messmodus M1

Die Messbeleuchtung entspricht etwa Normlicht D50. Der UV Anteil ist deutlich vorhanden (ca.

ab 300 nm) und genau definiert. Mit dieser Messbedingung M1 können fluoreszierende Stoffe

(z.B. Druck auf optisch aufgehelltem Papier) gemessen werden. Bei Messungen von Papier

ohne optische Aufheller sind die gemessenen Farbwerte bei M0 und M1 praktisch gleich. Die

Messergebnisse bei M1 entsprechen auch dem optischen Eindruck bei der Betrachtung unter

Normlicht D50.

Heute ist der Modus M1 Standard im Druckbereich, dies ist insbesonders bei der Messung von

Proofdrucken zu beachten. Beim Proofdruck ist besonders wichtig, dass die Bedingungen der

Messung der späteren Betrachtung unter Tageslicht entspricht.

Messmodus M2

Die Messbeleuchtung unterdrückt UV Licht („UV-cut“) durch einen UV-Filter, der nur

Wellenlängen über 400 nm durchlässt. Dies wird verwendet, um alle Einflüsse von Fluoreszenz

im Messergebnis auszuschließen. Der Modus M2 wird im Druckbereich selten verwendet.

Messmodus M3

So wie Messbedingung M2, aber es wird mit Polfilter (zwei um 90° gegeneinander gedrehte

Polfilter in den Lichtwegen) gemessen. Dadurch kommt es zur Ausschaltung der

Oberflächenreflexion an der ersten Grenzfläche (Farbe). Die Kombination mit Messlicht M3

(UV Filter) ergibt sich daraus, dass übliche Polfilter meistens UV Licht unter 400 nm zu einem

großen Teil absorbieren.

Für die Dichtemessung ist M3 der übliche Modus, die Glanzreflexion auf nassen Oberflächen

wird damit unterdrückt, die Messung wird daher im Nass- und Trockenzustand ähnliche

Messergebnisse liefern.

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