Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
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Bei der Messung des Remissionsgrades ist es zwar grundsätzlich egal, welches Messlicht
eingesetzt wird, da sich die Eigenschaften des Messlichtes bei Probenmessung und
Weißreferenzmessung herauskürzen. Allerdings ist wichtig, dass alle relevanten Wellenlängen
überhaupt ausreichend stark vorhanden sind, dass es überhaupt richtige Messergebnisse in
diesen Bereichen gibt.
Die hier als Messbedingungen M0, M1 bzw. M2 definierten Messlichter dürfen nicht mit den
Bezugslichtarten z.B. D50 oder D65 verwechselt werden. Die Bezugslichtarten sind
mathematisch eingerechnet, die Messlichter sind die realen Beleuchtungen auf die Proben im
Messgerät.
Für Farben bzw. Substrate ohne optische Aufheller sind die Messergebnisse der
unterschiedlichen Messmodi fast ident.
Messmodus M0
Die Messbeleuchtung entspricht etwa dem Glühlampenlicht, also Normlicht A. Der UV Anteil
ist gering und undefiniert. Diese Messbedingung war bei den meisten herkömmlichen
Messgeräten Standard, ein stärkerer Unterschied zu den Ergebnissen bei Messbedingung M1
tritt nur bei (starker) fluoreszierender Eigenschaft der Farbe bzw. des Papiers auf.
Messmodus M1
Die Messbeleuchtung entspricht etwa Normlicht D50. Der UV Anteil ist deutlich vorhanden (ca.
ab 300 nm) und genau definiert. Mit dieser Messbedingung M1 können fluoreszierende Stoffe
(z.B. Druck auf optisch aufgehelltem Papier) gemessen werden. Bei Messungen von Papier
ohne optische Aufheller sind die gemessenen Farbwerte bei M0 und M1 praktisch gleich. Die
Messergebnisse bei M1 entsprechen auch dem optischen Eindruck bei der Betrachtung unter
Normlicht D50.
Heute ist der Modus M1 Standard im Druckbereich, dies ist insbesonders bei der Messung von
Proofdrucken zu beachten. Beim Proofdruck ist besonders wichtig, dass die Bedingungen der
Messung der späteren Betrachtung unter Tageslicht entspricht.
Messmodus M2
Die Messbeleuchtung unterdrückt UV Licht („UV-cut“) durch einen UV-Filter, der nur
Wellenlängen über 400 nm durchlässt. Dies wird verwendet, um alle Einflüsse von Fluoreszenz
im Messergebnis auszuschließen. Der Modus M2 wird im Druckbereich selten verwendet.
Messmodus M3
So wie Messbedingung M2, aber es wird mit Polfilter (zwei um 90° gegeneinander gedrehte
Polfilter in den Lichtwegen) gemessen. Dadurch kommt es zur Ausschaltung der
Oberflächenreflexion an der ersten Grenzfläche (Farbe). Die Kombination mit Messlicht M3
(UV Filter) ergibt sich daraus, dass übliche Polfilter meistens UV Licht unter 400 nm zu einem
großen Teil absorbieren.
Für die Dichtemessung ist M3 der übliche Modus, die Glanzreflexion auf nassen Oberflächen
wird damit unterdrückt, die Messung wird daher im Nass- und Trockenzustand ähnliche
Messergebnisse liefern.