Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
56 von 124 Graphische - Skriptum FarbmetrikWinkelgeometrie 45°/0°, 0°/45°Diese Geometrie ist im graphischen Gewerbe üblich. Es erfolgt die Beleuchtung unter 45°, dieMessung des reflektierten Lichtes unter 0° (senkrecht auf die Probenoberfläche) oder genauumgekehrt. Durch die Beleuchtung von mehreren Seiten (Ringspiegeloptik) ergibt sich einebesonders homogene Ausleuchtung, dies wird daher heute meist eingebaut.Bei 45°/0° besteht eine gute Übereinstimmung mit dem visuellen Eindruck des Auges. Einvisueller Unterschied zwischen matten und glänzenden Proben wird auch in der Messungdeutlich (unterschiedliche Werte).Bei Proben, deren Oberfläche strukturiert (z.B. bei Textilien) ist, ist die 45/0 Geometrie nichterlaubt, da sich die Messwerte bei Drehung der Probe verändern können. Hier ist eine diffuseBeleuchtung oder Messung erforderlich.Kugelgeometrie d/0°, 0°/dBei dieser Geometrie erfolgt die Beleuchtung diffus, dasheißt von allen Seiten mit Hilfe einer innen weißbeschichteten Kugel, der Ulbrichtkugel. Die Messungerfolgt unter 0°, wodurch zur Messzelle keine Glanzlichterkommen können, denn diese müssten auch von derMesszelle ausgehen (Einfallswinkel = Ausfallswinkel).Die Messung erfasst alle Oberflächenstrukturen gleich, dadie reflektierte Gesamtenergie in alle Richtungengemessen wird. Verschiedene Oberflächenstrukturenergeben daher bei gleicher Farbe auch die gleichenMessergebnisse.Grundsätzliche ist die Reflexion an der Oberfläche nicht vermeidbar, sie beträgt über alleRaumrichtungen ca. 4% des eingestrahlten Lichtes. Daher kann diese Oberflächenreflexion auchdurch rechnerische Reduktion des Remissionsgrades um 4% berücksichtigt werden.Kugelgeometrie d/8°, 8°/dEine üblichere Variante der diffusen Beleuchtung ist mit der Messung unter 8°, denn hier kannzwischen der Messung mit und ohne Glanzeffekt gewählt werden, indem gegenüber der 8°Neigung der Fotozelle eine Glanzfalle (ein schwarzer Fleck bzw. Samt) zugeschaltet werdenkann, oder eben die weiße Kugelinnenseite von dort reflektiert.
Graphische - Skriptum Farbmetrik 57 von 124Laut DINKurzUmgangsspracheBedeutungmitGlanzSCIohneGlanzfalleDie Glanzfalle ist geschlossen, der Glanz bleibt in der Kugel,unterschiedliche Oberflächen werden nahezu gleichgemessenohne Glanz SCEmit GlanzfalleDie Glanzfalle ist offen, der Glanz geht teilweise durch dieÖffnung, unterschiedlich genarbte Oberflächen können nurbedingt differenziert werden.Bei eingeschalteter Glanzfalle sind die Remissionswerte um ca. 4% geringer als bei Messung mitGlanzeinschluss.Bei Messung mit Kugelgeometrie wird der Glanz, d.h. die Oberflächenreflexion mitgemessen, dieErgebnisse weisen daher im Vergleich zu einer 45/0 Geometrie geringere Sättigungen auf.Kugelgeometrien werden im graphischen Gewerbe selten verwendet, sie sind aber in derTextilindustrie wichtig, um auch bei rauen Oberflächen verlässliche Messwerte zu erhalten.Durchlichtmessung Geometrie 0°/0°Für transparente Proben wird im Durchlicht gemessen. Statt einem Weißstandard ist dabei derfreie Lichtweg (Messung ohne Probe, durch Luft) die Bezugsgröße.Als Messgeometrie kommt im einfachsten Fall von einer Seite die Beleuchtung unter 0°, aufder anderen Seite die Messung unter 0° vor.MesshintergrundFür die Aufsichtsmessung wird in der ISO 13655 als Messhintergrund eine schwarzeProbenauflage verlangt, damit Reflexionen des Messlichtes an der Rückseite der Probe dasErgebnis nicht verändern.Ein Durchscheinen des schwarzen Hintergrundes nimmt eine mögliche Verschlechterung bzw.Veränderung des Druckbildes durch Durchscheinen der Rückseite eines Druckes vorweg. ImVergleich zu einem weißen Hintergrund wird der Farbumfang bei schwarzem Hintergrund geringer,die Buntheit der Eckfarben ist geringer.Messungen im Auflagendruck erfolgen meist mit schwarzer Messunterlage (bb – blackbacking). Allerdings gibt es auch Ausnahmen, diese verlangen einen weißen Hintergrund (wb –white backing) oder als Hintergrund 3 unbedruckte Blätter des Bedruckstoffes (sb – selfbacking). Beispielsweise werden Druckfarbenprüfungen gemäß ISO 2846 und Messungen desFOGRA Medienkeils hinter weißem Hintergrund durchgeführt.Messmodi nach ISO 13655In der ISO 13655 wurden 3 Messbedingungen für die Beleuchtung definiert. Diese sollen u.a.die Fluoreszenzeigenschaften von Bedruckstoff (opt. Aufheller) und Druckfarben(Leuchtfarben) berücksichtigen.
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Winkelgeometrie 45°/0°, 0°/45°
Diese Geometrie ist im graphischen Gewerbe üblich. Es erfolgt die Beleuchtung unter 45°, die
Messung des reflektierten Lichtes unter 0° (senkrecht auf die Probenoberfläche) oder genau
umgekehrt. Durch die Beleuchtung von mehreren Seiten (Ringspiegeloptik) ergibt sich eine
besonders homogene Ausleuchtung, dies wird daher heute meist eingebaut.
Bei 45°/0° besteht eine gute Übereinstimmung mit dem visuellen Eindruck des Auges. Ein
visueller Unterschied zwischen matten und glänzenden Proben wird auch in der Messung
deutlich (unterschiedliche Werte).
Bei Proben, deren Oberfläche strukturiert (z.B. bei Textilien) ist, ist die 45/0 Geometrie nicht
erlaubt, da sich die Messwerte bei Drehung der Probe verändern können. Hier ist eine diffuse
Beleuchtung oder Messung erforderlich.
Kugelgeometrie d/0°, 0°/d
Bei dieser Geometrie erfolgt die Beleuchtung diffus, das
heißt von allen Seiten mit Hilfe einer innen weiß
beschichteten Kugel, der Ulbrichtkugel. Die Messung
erfolgt unter 0°, wodurch zur Messzelle keine Glanzlichter
kommen können, denn diese müssten auch von der
Messzelle ausgehen (Einfallswinkel = Ausfallswinkel).
Die Messung erfasst alle Oberflächenstrukturen gleich, da
die reflektierte Gesamtenergie in alle Richtungen
gemessen wird. Verschiedene Oberflächenstrukturen
ergeben daher bei gleicher Farbe auch die gleichen
Messergebnisse.
Grundsätzliche ist die Reflexion an der Oberfläche nicht vermeidbar, sie beträgt über alle
Raumrichtungen ca. 4% des eingestrahlten Lichtes. Daher kann diese Oberflächenreflexion auch
durch rechnerische Reduktion des Remissionsgrades um 4% berücksichtigt werden.
Kugelgeometrie d/8°, 8°/d
Eine üblichere Variante der diffusen Beleuchtung ist mit der Messung unter 8°, denn hier kann
zwischen der Messung mit und ohne Glanzeffekt gewählt werden, indem gegenüber der 8°
Neigung der Fotozelle eine Glanzfalle (ein schwarzer Fleck bzw. Samt) zugeschaltet werden
kann, oder eben die weiße Kugelinnenseite von dort reflektiert.