Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
50 von 124 Graphische - Skriptum FarbmetrikBeispiele sonstiger FarbräumeGeräteabhängige FarbräumeRGB-FarbraumDer RGB-Farbraum am Computer weist jedem Pixel einen Intensitätswert zwischen 0 (Schwarz)und 255 (Weiß) für die einzelnen RGB-Komponenten in einem Farbbild zu. Eine hellrote Farbekann z.B. einen R-Wert von 246, einen G-Wert von 20 und einen B-Wert von 50 haben. Wenndie Werte aller drei Komponenten gleich sind, ergibt dies ein neutrales Grau. Beträgt der Wertaller Komponenten 255, entsteht reines Weiß, und bei einem Wert von 0 reines Schwarz. DieFarben sind aber immer noch von den jeweiligen Gerätedaten abhängig (z.B Weißentsprechend der Farbtemperatur des Gerätes).Die geräteabhängigen RGB Farbräume können in einemgeräteunabhängigen CIE Farbraum dargestellt werden, was in den sogenannten Farbprofilen erfolgt.Pantone, HKS FarbraumVorgedruckte Farbmuster auf bestimmtem, definiertem Papier bzw.Bedruckstoff mit Angabe, wie die jeweilige Farbe in CMYK bzw.Hexachrome angenähert werden kann. Oft sind auch die Lab-Werteder Farbe dabei angegeben. Die Farbmuster gelten für bestimmtesPapier, bestimmte Druckfarbe, etc. Für die praktische Anwendungsind diese Farbräume besonders wichtig.Pantone-Fächer sind auch für PSO Drucke verfügbar, alsobeispielsweise mit Farben nach ISO 2846-1 gemäß ISO 12647-2 aufgestrichenen als auch auf ungestrichenen Papieren in üblichem Rastergedruckt.Munsell FarbraumErster gleichabständiger Farbraum (Munsell book of colors), der auchheute noch als Maß für die Gleichabständigkeit herangezogen wird. Inden USA ist dieser empirisch gewonnene Farbraum noch weitverbreitet. Er gilt aber als nicht „valenzmetrisch“, d.h. die Farbwerteentsprechen nicht der Farbvalenz, also nicht den Nervensignalen derzapfen.PhotoYCC FarbraumDer Kodak Photo CD Farbraum, orientiert sich sehr stark an CIE-Lab, istaber für die digitale Bildverarbeitung durch eine nichtlineare Transformation optimiert. Die beideFarbdifferenzkanäle (CC) weisen eine unterschiedliche Stufenskalierung auf: Deshalb bietet YCCbei gleicher Quantisierung (acht bit) in der EBV-Praxis eine bessere Farbauflösung (mehrunterscheidbare Farben) bei gescannten Filmen als CIE-Lab. Dieser Farbraum wird aber kaum mehrverwendet.
Graphische - Skriptum Farbmetrik 51 von 124FarbmessungGrundsätzlichesKörperfarben (Reflexionsmessung, Auflichtmessung)Man kann Körperfarben (Aufsichtsmessung) oder Selbstleuchter (Emissionsmessung) messen.Bei der Aufsichtsmessung ist eine Lichtquelle erforderlich, diese muss je nach Messverfahrenbestimmten Anforderungen genügen. Wichtig ist die Berücksichtigung der Messgeometrie undMessanordnung, die das Messergebnis deutlich beeinflusst.Bei der Messung von Körperfarben muss auch immer angegeben werden, für welche Lichtartdie Messergebnisse gelten (nicht mit Hilfe welcher sie gemessen wurden). Bei derEmissionsmessung ist dies nicht erforderlich.Die Proben können durchsichtig (transparent), undurchsichtig (opak, reflektierend) oder auchteildurchsichtig (transluzent, streuend z.B. Milchglas) sein. Je nach Probe muss das Messlicht unddie Messzelle entsprechend positioniert werden, wobei dies bei der Messung transluzenter Probenschwieriger ist, da das Streulicht erfasst werden muss.Selbstleuchter (Emissionsmessung)Bei der Emissionsmessung ist keine Lichtquelle im Messgerät, es wird die Fotozelle direkt indas zu messende Licht gehalten. Dies kann wie beim Monitor direkt sein, oder auch überlängere freie Lichtwege sein. Hierbei ist auf störendes Umgebungslicht zu achten.Bei der Messung von Lichtquellen wird das einfallende Licht zuerst auf eine Mattscheibegeleitet, damit es zerstreut wird. Die Sekundäremission dieser Mattscheibe (oder weißeKugelkalotte) wird dann auf die Messzelle geleitet.GleichheitsverfahrenUnter Gleichheitsverfahren wird der Vergleich von Farbproben mit bekannten Farbmusternverstanden. Wichtig hierbei ist, dass der Vergleich unter Normlicht erfolgt und mehrereVergleichstests durchgeführt werden. Die Augen sollten ausgeruht sein und das Umfeld sollvom störenden Farbeindrücken frei sein. Eine graue Schablone mit Löchern zurFarbbeurteilung ist hierzu dienlich.Das Gleichheitsverfahren spielt für die Farbmessung heute keine Rolle mehr, wohl aber in derpraktischen Abmusterung in der Druckerei.Das Normlicht der Abmusterung muss 5000 K innerhalb geringer Toleranz erfüllen und weiterseine Beleuchtungsstärke von 2000 lx mit maximal 25% Abweichung innerhalb eines 1m 2 großenFeldes erreichen. Das Umfeld sollte gleichmäßig Grau mit Reflexionsgrad ca. 20% sein.
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Farbmessung
Grundsätzliches
Körperfarben (Reflexionsmessung, Auflichtmessung)
Man kann Körperfarben (Aufsichtsmessung) oder Selbstleuchter (Emissionsmessung) messen.
Bei der Aufsichtsmessung ist eine Lichtquelle erforderlich, diese muss je nach Messverfahren
bestimmten Anforderungen genügen. Wichtig ist die Berücksichtigung der Messgeometrie und
Messanordnung, die das Messergebnis deutlich beeinflusst.
Bei der Messung von Körperfarben muss auch immer angegeben werden, für welche Lichtart
die Messergebnisse gelten (nicht mit Hilfe welcher sie gemessen wurden). Bei der
Emissionsmessung ist dies nicht erforderlich.
Die Proben können durchsichtig (transparent), undurchsichtig (opak, reflektierend) oder auch
teildurchsichtig (transluzent, streuend z.B. Milchglas) sein. Je nach Probe muss das Messlicht und
die Messzelle entsprechend positioniert werden, wobei dies bei der Messung transluzenter Proben
schwieriger ist, da das Streulicht erfasst werden muss.
Selbstleuchter (Emissionsmessung)
Bei der Emissionsmessung ist keine Lichtquelle im Messgerät, es wird die Fotozelle direkt in
das zu messende Licht gehalten. Dies kann wie beim Monitor direkt sein, oder auch über
längere freie Lichtwege sein. Hierbei ist auf störendes Umgebungslicht zu achten.
Bei der Messung von Lichtquellen wird das einfallende Licht zuerst auf eine Mattscheibe
geleitet, damit es zerstreut wird. Die Sekundäremission dieser Mattscheibe (oder weiße
Kugelkalotte) wird dann auf die Messzelle geleitet.
Gleichheitsverfahren
Unter Gleichheitsverfahren wird der Vergleich von Farbproben mit bekannten Farbmustern
verstanden. Wichtig hierbei ist, dass der Vergleich unter Normlicht erfolgt und mehrere
Vergleichstests durchgeführt werden. Die Augen sollten ausgeruht sein und das Umfeld soll
vom störenden Farbeindrücken frei sein. Eine graue Schablone mit Löchern zur
Farbbeurteilung ist hierzu dienlich.
Das Gleichheitsverfahren spielt für die Farbmessung heute keine Rolle mehr, wohl aber in der
praktischen Abmusterung in der Druckerei.
Das Normlicht der Abmusterung muss 5000 K innerhalb geringer Toleranz erfüllen und weiters
eine Beleuchtungsstärke von 2000 lx mit maximal 25% Abweichung innerhalb eines 1m 2 großen
Feldes erreichen. Das Umfeld sollte gleichmäßig Grau mit Reflexionsgrad ca. 20% sein.