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Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc

Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen

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Graphische - Skriptum Farbmetrik 17 von 124

Zapfen:

Direkt gegenüber der Linse befindet sich der gelbe Fleck, an dem die

meisten Zapfen liegen, die Stäbchen sind über die ganze Netzhaut

verteilt. In den Stäbchen befindet sich der organische Sehfarbstoff

Rhodopsin, auch Sehpurpur genannt, weil er Purpur aussieht, da er

bei ca. 500 nm sein Absorptionsmaximum hat. Bei Belichtung

absorbiert dieser Sehpurpurstoff (infolge des Fotoeffektes)

Lichtenergie und wird dabei chemisch umgewandelt. Das

Umwandlungsprodukt ist nicht mehr sehtauglich, es muss sich erst

(u. a. mit Hilfe von Vitamin A) wieder zum Rhodopsin

zurückwandeln, bevor ein neuer Sehvorgang in dieser Sehzelle

stattfinden kann (erfolgt ca. alle 0,1 s neu).

Bei der chemischen Umwandlung bei Lichteinfall kommt es zu einer

Änderung der Ionenzahl in der Sehzelle, was zu einer

Spannungsänderung an den Nervenzellen führt. Diese

Spannungsänderung wird über die Sehnerven ins Gehirn

weitergeleitet, wo es dann zum eigentlichen Sehen kommt.

Stäbchen

Zapfen

- jene Zellen, die für das Farbempfinden verantwortlich sind

- sie sind vor allem in der Netzhautgrube (in der optischen Achse der Linse) zu finden

- sie sind weniger empfindlich als die Stäbchen

- Empfindlichkeit Zapfen: 10 -2 – 10 -5 cd/m 2

- Für Helligkeit, sind bei Dunkelheit zu unempfindlich

- Es sind ca. 6 Mio. Zapfen vorhanden

Der Sehfarbstoff in den Zapfen ist chemisch fast derselbe, nur bewirken Anlagerungen an dem

komplizierten organischen Rhodopsinmolekül, dass die Hauptabsorbtion bei leicht anderen

Wellenlängen liegt. Es gibt nun drei verschiedenen Arten der Zapfen, die entsprechen d ihrer

Sehwirkung als rot, grün- und blauempfindlich bezeichnet werden.

Die Zapfen arbeiten erst ab einer bestimmten Helligkeit (Leuchtdichte), daher können Farben

im Dunkeln kaum wahrgenommen werden. Andererseits arbeiten die Stäbchen nur bis zu

bestimmten Helligkeiten, da sie sich bei zu großer Helligkeit das Rhodopsin nicht rasch genug

nachbilden kann.

Rezeptive Felder:

- jeder Zapfen hat eine direkte Verbindung zu einer Nervenfaser, bei den Stäbchen

hingegen schließen sich mehrere an eine Nervenfaser zusammen. Weil so viel Stäbchen

vorhanden sind, müssen sie sich quasi zusammenschließen.

- Die zusammengeschlossenen Stäbchen ergeben lichtempfindliche Felder – durch sie

wird das System lichtempfindlicher!

- Das Auflösungsvermögen wird allerdings schlechter

Laterale Inhibition, Kontrastanhebung

Die Netzhautzellen sind gegenseitig verschaltet, so dass Helligkeitsunterschiede (bzw.

Farbunterschiede) verstärkt werden. Dies erfolgt durch die Hemmung jeweils benachbarter

Netzhautzellen, so dass bei einem leichten Erregungsunterschied zwischen 2 Zellen die

stärkere noch verstärkt (weniger gehemmt) und die schwächere noch reduziert (mehr

gehemmt) wird.

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