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Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc

Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen

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Graphische - Skriptum Farbmetrik 107 von 124

Softproof

Statt der Ausgabe auf dem Proofdrucker, ist auch eine Monitordarstellung möglich. Dazu muss

ein Monitorprofil vorliegen (oder erstellt werden) und im Betriebssystem installiert werden (ist

bei Windows bei Anzeige – Eigenschaften – Erweitert – Farbverwaltung ersichtlich).

Wird ein Monitor für den Softproof verwendet, so muss er neben einer definierten und

konstanten Farbdarstellung (durch Kalibrierung und Profilierung) auch einen ausrechend

großen Farbraum (und Kontrastumfang) aufweisen. Es sollte der AdobeRGB bzw. noch besser

der ECI-RGB Farbraum (für Druck) vollständig (in allen Farbtönen muss der Monitor höhere

Sättigungen als die genannten Farbräume darstellen können) darstellbar sein.

Um am Bildschirm den Eindruck eines Papiers (Bedruckstoff lt. Simulationsprofil) zu erhalten, gibt

es oft die Option „Papierweiß simulieren“. Dann sollte RGB=255/255/255 visuell gleich der CMYK=

0/0/0/0 Darstellung bzw. dem weißen Blatt unter Normlicht D50 entsprechen. Damit diese

Darstellung am Softproof Sinn macht, sollten am Bildschirm alle weißeren Felder geschlossen

werden, sonst erscheint das simulierte Papierweiß dagegen grauer, als es eigentlich wäre. Der

Mensch sieht Farben ja immer relativ!

Mit der Option „schwarze Druckfarbe simulieren“ kann der Schwarzpunkt der Druckfarbe

(Schwarzpunkt z.B. bei L = 40 statt bei L=0) am Schirm simuliert werden.

Für den Softproof gelten folgende Betrachtungsbedingungen nach ISO 12646:

• Leuchtdichteverteilung über Bildschirm mit maximal 10 % Abweichung vom

Maximalwert

• Leuchtdichte Monitor (bei weiß) mind. 120 cd/m 2

• Weißpunkt D50, also Weißpunkt 5000 K

• Schwarzpunkt 1% des Weißwertes

• Gamma 2,0 (Umfeld dunkler) – 2,4 (Umfeld heller)

• Umgebungslicht D50, Helligkeit maximal 32 - 64 lx

• Streulicht am Bildschirm unter 5% der Leuchtdichte von Weiß (gemessen bei

abgeschaltetem Bildschirm)

Moderne Monitore ändern automatisch ihre Helligkeit in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit,

damit immer ein konstanter Kontrast zwischen Monitorhelligkeit und Umgebungshelligkeit

besteht.

Remote Proofing

Unter Remote Proofing versteht man die Fernausgabe des Proofs beim Kunden. Für

Stammkunden ist es sinnvoll, wenn das Proofdruckgerät oder auch ein farbverbindlicher

Monitor beim Kunden steht und von der Druckerei aus bedient (angesteuert) wird. Die

Druckerei kann dem Kunden dann den Proof elektronisch zusenden.

Der Kunde darf natürlich am Gerät keine Veränderungen vornehmen können. Die

Remoteproofgeräte müssen von der Druckerei regelmäßig kalibriert werden (auf

Standardzustand bringen bzw. diesen kontrollieren).

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