Skriptum zur Farbmetrik 13 Auflage.doc
Unterrichtsunterlage von Prof. Niedl an der Graphischen
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übersteigen, die Aufhellungsstufe (optische Aufheller) und der Glanz sollen dem
Auflagenpapier ähnlich sein.
Für die Anfertigung von Digital-Prüfdrucken gibt es eine eigene Norm, die ISO 12647-7, diese
gilt für die digitale Prüfdruckerstellung für alle Druckverfahren (also Proofs für Offsetdruck,
Tiefdruck, etc.)
Damit ein Proof als farbverbindlich gemäß ISO 12647 gilt, muss ein FOGRA Medienkeil / CMYK
mit der Datei mitgedruckt werden. Dieser enthält CMYK Farbfelder, die bei richtiger
Einstellung des Proofdruckers bestimmte, bekannte Lab Farbwerte im Druck ergeben. Dies
kann farbmetrisch nachgemessen werden. Liegen die Farbwerte innerhalb der Toleranz (ΔE –
siehe Anhang), so gilt der Druck als farbverbindlich.
Außer den Farbwerten werden gemäß ISO 12647 auch der Tonwertzuwachs und die
Tonwertspreizung (CMY max. 4%) kontrolliert. Auch die sollen zum simulierten Druckverfahren
passen. Da Proofdrucker (Inkjet) oft keine Rasterpunkte erzeugen, wird die Tonwertkennlinie
simuliert.
UGRA/ FOGRA Medienkeil
Zur Kontrolle, ob ein Prüfdruck den Kriterien gemäß ISO 12647 entspricht, wird mit jedem
Proof der Medienkeil CMYK mitgedruckt. Der Proofdruck wird mit dem Zielprofil des
Proofdruckers und dem Quellprofil des Simulationsprofils (Daten liegen im Farbraum des
Simulationsfarbraumes, z.B. Offsetfarbraum) erstellt. Als Rendering Intend wird farbmetrisch
relativ (bei Proof auf Auflagenpapier) oder farbmetrisch absolut (auf hochweißem Proofpapier)
verwendet.
Die neueste Version des Medienkeils ist V3, wobei einige Felder in hellen Bereichen
dazugekommen sind. V3 ist mit V2 aber kompatibel, durch die neuen Felder sind die Farbfelder
in 3 Zeilen angeordnet.
Die Auswertung des FOGRA Medienkeils (aus CMYK-Daten) erfolgt durch eine statistische
Auswertung aller gedruckten Felder. Der Medienkeil selbst ist ein Auszug aus den Feldern des IT
8.7 bzw. ECI 2002 Testcharts (nach ISO 12642). Die Kontrolle der Farbverbindlichkeit mit dem
Medienkeil soll den Druck gemäß ISO 12647 gewährleisten.
Seit 1. 4. 2007 gelten neue Kriterien der Zertifizierung „Prüfdruckerstellung“ gemäß ISO
12647-7, mit der Revision 2016 wird die Farbabweichung mit E2000 gemessen. Daraus die
wichtigsten Kriterien:
Messung nach E2000 auf weißer Unterlage, die opak und mattweiß mit C < 3 und L > 92 sein
muss.