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Geschichte der Kunst (Leseprobe)

Leseprobe zu: Geschichte der Kunst (Art Essentials) – Von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert Autorin: Janetta Rebold Benton 176 Seiten, Paperback, Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25 ISBN 978-3-03876-236-2 (Midas Collection) Ein prägnanter, reich bebilderter Überblick über die Geschichte der westlichen Kunst und Architektur von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Architektur, Malerei, Bildhauerei und dekorative Künste spiegeln die Kultur und Gesellschaft ihrer Zeit wider. Dieser neueste Band der »Art-Essentials«-Reihe lädt dazu ein, die Kunst in ihrer Gesamtheit zu erleben und zu schätzen.

Leseprobe zu:
Geschichte der Kunst (Art Essentials) – Von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert
Autorin: Janetta Rebold Benton
176 Seiten, Paperback, Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25
ISBN 978-3-03876-236-2 (Midas Collection)

Ein prägnanter, reich bebilderter Überblick über die Geschichte der westlichen Kunst und Architektur von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Architektur, Malerei, Bildhauerei und dekorative Künste spiegeln die Kultur und Gesellschaft ihrer Zeit wider. Dieser neueste Band der »Art-Essentials«-Reihe lädt dazu ein, die Kunst in ihrer Gesamtheit zu erleben und zu schätzen.

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-<br />

d i e geschic h t e<br />

d e r kunst<br />

-<br />

Im Gegensatz zur etruskischen war die römische Gesellschaft stark<br />

patriarchalisch geprägt. Der pater familias hatte die absolute Autorität<br />

über seine Familie, die die grundlegende soziale Einheit darstellte.<br />

Römische Frauen sollten im Allgemeinen außer Sicht bleiben und sich<br />

keusch um die häuslichen Pflichten kümmern, während römische Männer<br />

sich an militärischen und öffentlichen Angelegenheiten beteiligen<br />

sollten. Außerdem war die Gesellschaft in Sklaven und Nicht-Sklaven,<br />

in Bürger und Nicht-Bürger und unter den Bürgern in Plebejer und<br />

Patrizier unterteilt, je nach Geburt.<br />

Der Dichter Horaz schrieb im 1. Jahrhun<strong>der</strong>t v. Chr.: »Graecia capta<br />

ferum victorem cepit« (Das gefangene Griechenland erobert seinen<br />

wilden Eroberer); obwohl die Römer die Griechen im Kampf besiegten,<br />

dominierte die griechische Kultur die römische.<br />

Tatsächlich lobten römische Schriftsteller eher griechische Künstler<br />

wie Polyklet, Praxiteles und Lysippos als römische Künstler.<br />

Die römische <strong>Kunst</strong> war jedoch nicht nur eine Fortsetzung o<strong>der</strong><br />

Nachahmung <strong>der</strong> griechischen <strong>Kunst</strong>. In <strong>der</strong> Wandmalerei führten die<br />

Römer Bil<strong>der</strong> ein, die gleichzeitig dekorativ und täuschend echt waren.<br />

In <strong>der</strong> Bildhauerei schufen sie die ersten wirklich naturalistischen Porträts,<br />

in <strong>der</strong> Architektur nutzten sie die Möglichkeiten des Bogenprinzips<br />

und <strong>der</strong> Betonbauweise.<br />

Man unterscheidet vier Stile <strong>der</strong> römischen Wandmalerei. Der erste<br />

Stil, die Inkrustation, 2. Jahrhun<strong>der</strong>t bis ca. 80 v. Chr., besteht aus bemalten<br />

Imitationen von farbigen Mauerplatten. Im Haus <strong>der</strong> Samniten<br />

in Herculaneum zum Beispiel betonen die bemalten Marmorimitationen<br />

die flache Wandoberfläche.<br />

Der zweite Stil, <strong>der</strong> architektonische, stammt aus <strong>der</strong> Zeit von ca.<br />

80–30/20 v. Chr. Tatsächliche Architektur wird in Farbe nachgeahmt,<br />

wie im Haus <strong>der</strong> Greifen auf dem Palatin in Rom (gegenüber). Bei<br />

dieser Zurschaustellung von Reichtum und Status schmückt die fiktive<br />

Architektur einen ganzen Raum. Die festen Wände verschwinden,<br />

während <strong>der</strong> Künstler die Dimensionen des Raums scheinbar erweitert.<br />

Die antiken Römer bewun<strong>der</strong>ten visuelle <strong>Kunst</strong>griffe: Plinius <strong>der</strong> Ältere<br />

schreibt in seiner Naturgeschichte, dass ein Gemälde mit Dachziegeln<br />

Lob erntete, als Krähen versuchten, sich auf ihnen nie<strong>der</strong>zulassen.<br />

Der dritte Stil, <strong>der</strong> ornamentale, stammt aus dem späten 1. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

v. Chr. bis zur Mitte des 1. Jahrhun<strong>der</strong>ts n. Chr. Große Flächen<br />

sind in einer einzigen Farbe bemalt – entwe<strong>der</strong> rot, schwarz o<strong>der</strong><br />

weiß – und betonen die flache Wandoberfläche. Kleine Szenen sind<br />

in gemalten Rahmen dargestellt. Dekorative architektonische Details,<br />

zarte florale Motive und Figuren verschönern das Bild. Die Casa della<br />

Farnesina in Trastevere, Rom, ist ein Beispiel dafür.<br />

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