Geschichte der Kunst (Leseprobe)

Leseprobe zu: Geschichte der Kunst (Art Essentials) – Von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert Autorin: Janetta Rebold Benton 176 Seiten, Paperback, Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25 ISBN 978-3-03876-236-2 (Midas Collection) Ein prägnanter, reich bebilderter Überblick über die Geschichte der westlichen Kunst und Architektur von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Architektur, Malerei, Bildhauerei und dekorative Künste spiegeln die Kultur und Gesellschaft ihrer Zeit wider. Dieser neueste Band der »Art-Essentials«-Reihe lädt dazu ein, die Kunst in ihrer Gesamtheit zu erleben und zu schätzen. Leseprobe zu:
Geschichte der Kunst (Art Essentials) – Von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert
Autorin: Janetta Rebold Benton
176 Seiten, Paperback, Euro (D) 17.90 | Euro (A) 18.50 | CHF 25
ISBN 978-3-03876-236-2 (Midas Collection)

Ein prägnanter, reich bebilderter Überblick über die Geschichte der westlichen Kunst und Architektur von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Architektur, Malerei, Bildhauerei und dekorative Künste spiegeln die Kultur und Gesellschaft ihrer Zeit wider. Dieser neueste Band der »Art-Essentials«-Reihe lädt dazu ein, die Kunst in ihrer Gesamtheit zu erleben und zu schätzen.

15.11.2022 Aufrufe

Etruskische und römische Kunst Spielte die Kunst eine Rolle bei der militärischen Eroberung und der Errichtung des Römischen Kaiserreichs? ETRUSKISCHE KUNST In Italien entwickelte sich aus der eisenzeitlichen Villanovakultur etwa zu der Zeit, als die Griechen in die archaische Periode eintraten, die etruskische Kultur. Die heutige Toskana war das Kernland der Etrusker. Bis zum 8. Jahrhundert v. Chr. hatten die Etrusker wertvolle Beziehungen zu den griechischen und phönizischen Kolonien in Italien geknüpft, handelten mit Eisen, Kupfer und Keramik und nahmen durch diese Kontakte kulturelle Einflüsse aus Assyrien und Ägypten auf. Über die religiöse Architektur der Etrusker ist relativ wenig bekannt, da nur die steinernen Fundamente der Tempel erhalten sind. Die oberen Teile, die aus unbeständigem Holz und Lehmziegeln gebaut waren, sind 34

- p r ä h is to r is c h e bi s a n t i k e römis c h e kunst - Etruskischer Künstler Bankettszene, Grab der Leoparden, Tarquinia ca .480–450 v. Chr. Wand- und Deckengemälde Diese Szene bestätigt die Annahme, dass etruskische Frauen und Männer einen vergleichbaren Status hatten. verschwunden. Historiker stützen sich auf eine Beschreibung des römischen Architekten Vitruv. Man vermutet, dass die etruskischen Tempel die griechische dorische Ordnung durch Hinzufügen eines Sockels abänderten und so die toskanische Ordnung schufen. Die etruskischen Tempel unterschieden sich von den griechischen durch das Fehlen eines echten Peristyls, einen fast quadratischen Grundriss, einen tiefen Säulengang und Stufen nur an der Vorderseite. Was über die Etrusker bekannt ist, stammt größtenteils aus ihren Bestattungspraktiken. Etruskische Sarkophage aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. lassen auf eine optimistische Einstellung zum Leben nach dem Tod schließen. Ein Ehepaar liegt bequem auf seinem couchförmigen Sarkophag aus Cerveteri, der um 520–510 v. Chr. aus Terrakotta hergestellt wurde (Musée du Louvre, Paris). Die etruskischen Gräber waren entweder mit Erde bedeckte Steinkuppeln (in Cerveteri) oder in Fels gehauene rechteckige Räume (in Tarquinia). Wandmalereien an den Wänden weisen auf den Glauben an ein Leben nach dem Tod mit vergnüglichen Aktivitäten hin. Im Grab der Leoparden, ca. 480–450 v. Chr., ruhen drei Paare, während zwei nackte Männer sie bedienen. An den Seitenwänden sorgen Musikanten für Unterhaltung. Die Etrusker galten bei ihren griechischen und römischen Zeitgenossen als reich und luxusliebend. Wie im alten Ägypten sind die Frauen mit blasserer Haut dargestellt als die Männer. Im Gegensatz zu den griechischen und römischen Frauen traten die etruskischen Frauen in der Öffentlichkeit auf, speisten und tranken mit den Männern, konnten erben und Eigentum besitzen und behielten nach der Heirat ihren Namen. Besonders bemerkenswert ist das Grab der Reliefs in Cerveteri, da es das Aussehen eines Familienhauses nachahmt und somit ein hervorragendes Dokument des etruskischen Alltagslebens darstellt. Auf gemalten Reliefs sind verschiedene Haushaltsgeräte und andere Gegenstände dargestellt, die Grabnischen in diesem luxuriösen Familienmausoleum sind sogar mit Kissen ausgestattet. Das Grab der Reliefs wird auf das späte 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr. datiert. Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. hatte Rom Etrurien eingenommen. RÖMISCHE KUNST Das am Tiber in Mittelitalien gelegene Rom war ein Dorf mit Lehmhütten, die von Hirten und Bauern bewohnt und von etruskischen Königen regiert wurden. Seit seiner Gründung wurde Rom stark von der griechischen und etruskischen Kultur beeinflusst. Nach Verlusten in Kriegen mit den Griechen in Italien ging die Macht der Etrusker zurück und die Roms wuchs. Die antike römische Geschichte gliedert sich in das Königreich (ca. 750–509 v. Chr.), die Republik (509–27 v. Chr.) und das Kaiserreich (27 v. Chr. bis 476 n. Chr. im Westen und 1453 n. Chr. im Osten). 35

Etruskische und römische <strong>Kunst</strong><br />

Spielte die <strong>Kunst</strong> eine Rolle bei <strong>der</strong><br />

militärischen Eroberung und <strong>der</strong> Errichtung<br />

des Römischen Kaiserreichs?<br />

ETRUSKISCHE KUNST<br />

In Italien entwickelte sich aus <strong>der</strong> eisenzeitlichen Villanovakultur etwa<br />

zu <strong>der</strong> Zeit, als die Griechen in die archaische Periode eintraten, die<br />

etruskische Kultur. Die heutige Toskana war das Kernland <strong>der</strong> Etrusker.<br />

Bis zum 8. Jahrhun<strong>der</strong>t v. Chr. hatten die Etrusker wertvolle Beziehungen<br />

zu den griechischen und phönizischen Kolonien in Italien geknüpft,<br />

handelten mit Eisen, Kupfer und Keramik und nahmen durch diese<br />

Kontakte kulturelle Einflüsse aus Assyrien und Ägypten auf.<br />

Über die religiöse Architektur <strong>der</strong> Etrusker ist relativ wenig bekannt,<br />

da nur die steinernen Fundamente <strong>der</strong> Tempel erhalten sind. Die oberen<br />

Teile, die aus unbeständigem Holz und Lehmziegeln gebaut waren, sind<br />

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