E-Paper DB 5+6-22
Dental Barometer - Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik
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IMPLANTOLOGIE<br />
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4<br />
Mit dem MIMI-Verfahren lässt sich in vielen Fällen auf eine Augmentation verzichten.<br />
Bei der CNIP-Navigation erfolgt die Pilotbohrung<br />
langsamtourig von lingual.<br />
Sobald der Bohrer die spongiöse Schicht<br />
erreicht hat, ...<br />
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8<br />
... wird die Achse (Bild 3) geändert. Die corticalen Schichten rechts und links ... und das Implantat kann sicher inseriert werden.<br />
leiten den Bohrer in die Tiefe (Bilder 3<br />
und 4), ...<br />
Kein Implantat ging über den Zeitraum von 2 Jahren verloren.<br />
Klinische Parameter wie die periimplantäre Sondierungstiefe<br />
(PPD), der Plaque-Index (PI) und Blutungen beim Sondieren<br />
(BOP) wurden ausgewertet. Die Wahrnehmung der Patienten<br />
hinsichtlich des Ergebnisses wurde anhand visueller Analogskalen<br />
(VAS) bewertet. An 82 Prozent der Messpunkte fiel der<br />
BOP-Test negativ aus; die mittlere PPD betrug 2,34 mm; 8 der<br />
40 Implantate wiesen auf der lingualen oder vestibulären Seite<br />
kein keratinisiertes Gewebe auf. Der VAS-Wert von 9,9 zeigte<br />
die hohe Zufriedenheit der Patienten. Obgleich das geplante<br />
computergestützte Protokoll bei einer erheblichen Anzahl<br />
von Fällen aus anatomischen oder technischen Gründen nicht<br />
angewendet werden konnte, erwies es sich bei den restlichen<br />
als für die minimalinvasive Patientenversorgung geeignet.<br />
Schonender „Flapless“-Ansatz bei Sofortbelastung<br />
Al-Juboori et al. untersuchten das Auftreten von Entzündungen<br />
bei lappenloser vs. Lappen-Implantation in einer Literaturrecherche<br />
von Studien der Jahre 1970 bis 2015 8 und kamen zu<br />
dem Schluss, dass sich das lappenlose Verfahren insbesondere<br />
bei Sofortbelastung der Implantate besser eignet. Als Gründe<br />
führten sie an, dass diese Vorgehensweise für den Patienten<br />
eine geringere Morbidität bedeutet und die Eingriffszeit<br />
verkürzt. Zudem wies eine Zunahme von Entzündungszellen<br />
darauf hin, dass bei der Lappen-Präparation der inflammatorische<br />
Prozess langsamer abklingt als bei der lappenlosen<br />
Methode. Eine systematische Übersichtsarbeit von Weigl und<br />
Strangio lieferte zudem vielversprechende Resultate für sofort<br />
inserierte Implantate (IIPR - immediate implant placement and<br />
restoration) im Oberkiefer-Frontzahnbereich und plädiert für<br />
das lappenlose Verfahren als minimalinvasive Methode 9 . Die<br />
Autoren bewerteten in einer Literaturrecherche (2000 bis<br />
2015) die Auswirkungen sofort inserierter Einzelzahnimplantate<br />
auf das Hart- und Weichgewebe im Oberkieferfrontzahnbereich.<br />
17 Studien bezogen 626 IIPR bei 609 Patienten ein,<br />
insgesamt wurden 411 (65,56 Prozent) Implantate lappenlos<br />
und 215 Implantate nach Bildung eines Mukoperiostlappens<br />
gesetzt. Das IIPR führte zu einer hohen Erfolgs- (97,96 Prozent)<br />
und Überlebensrate (98,25 Prozent) nach einer mittleren<br />
Beobachtungszeit von 31,2 Monaten. Das Fazit der Autoren:<br />
Die Möglichkeiten der lappenlosen Chirurgie und der Verzicht<br />
auf eine Transplantation der Alveole stellen die Basis für einen<br />
minimalen chirurgischen Eingriff dar.<br />
Fazit<br />
Den genannten Studien ist zum einen gemein, dass die lappenlose<br />
Insertion durchweg als minimalinvasive Methode charakterisiert<br />
wird – unter anderem gegenüber der konventionellen<br />
Voll-Lappen-Präparation. Zum anderen zeigen sich die vielfäl-<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 5 + 6 I 20<strong>22</strong>