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E-Paper DB 5+6-22

Dental Barometer - Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik

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<strong>22</strong> KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

die Isolierung des Defektes erfolgte über die Unica anterior<br />

Matrize (Polydentia, Mezzovico-Vira, Schweiz), approximal<br />

adaptiert und abgedichtet über 2 Composi-Tight 3D Fusion<br />

Wedges (Garrison Dental Solutions, Spring Lake, Mi, USA,<br />

Abb. 2). Nach Konditionierung mit 37%-iger Phosphorsäure<br />

(Total Etch, Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein,<br />

Abb. 3) erfolgte die Applikation eines Universaladhäsivs<br />

(Adhese Universal, Ivoclar Vivadent, Abb. 4) 11 mit separater<br />

Polymerisation mit einem Hochleistungs-LED-Polymerisationsgerät<br />

für 20 sek. Gemäß Gebrauchsinformation des<br />

Herstellers reicht für Adhese Universal (wie für die meisten<br />

Universaladhäsive) eine Polymerisationszeit von 10 sek. aus.<br />

Diese Vorgabe gilt aber immer nur für eine Polymerisation<br />

unter optimalen Bedingungen. Durch die Verschattung der<br />

Metallmatrize kann im vorliegenden Fall aber nicht von einer<br />

optimalen Lichtzuführungsmöglichkeit ausgegangen werden.<br />

Eine Verlängerung der Polymerisationszeit von 10 auf<br />

20 sek. selbst bei Hochleistungs-Lichtpolymerisationsgeräten<br />

> 1000 mW/cm 2 gibt mehr Sicherheit für eine suffiziente<br />

Polymerisation und liegt hinsichtlich einer potenziellen<br />

Wärmeschädigung der Pulpa auf keinen Fall in irgendeinem<br />

kritischen Bereich 20 .<br />

Abb. 1: Nach mesial extendierte Zervikalläsion als<br />

Folge einer insuffizienten Klasse-V-Füllung mit<br />

nach mesial reichender Sekundärkaries.<br />

Abb. 2: Verschalung und gleichzeitig Isolierung<br />

des Defektes mit einer Unica anterior Matrize.<br />

Abb. 3: Konditionierung mit 37%-iger Phosphorsäure.<br />

Abb. 4: Die mit einem Universaladhäsiv versiegelte<br />

Klebefläche.<br />

Abb. 5: Die fertig ausgearbeitete und polierte,<br />

nach mesial extendierte Klasse-V-Neuversorgung.<br />

Fazit<br />

Sehr gute Universal-Komposit-Systeme für den Front- und Seitenzahnbereich<br />

gibt es auf dem Markt inzwischen viele – aus<br />

allen lassen sich ästhetische und qualitativ hochwertige und<br />

anspruchsvolle Frontzahnrestaurationen erstellen. Dies zeigt<br />

deutlich das Erfordernis, bei dem bevorrateten Komposit-<br />

Portfolio nicht vorrangig auf Bulk Fill zu setzen: An den klassischen,<br />

auf einem 2 mm-Inkrement-Schichtkonzept basierenden<br />

Universalkompositen führt nach wie vor kein Weg vorbei,<br />

will man neben der Funktion – gerade im Frontzahnbereich –<br />

auch mit Ästhetik punkten. Werden Restaurationen größer oder<br />

breiter, braucht man bei allen Systemen opakere Dentinfarben,<br />

die verhindern, dass die dunkle Mundhöhle durch die Restauration<br />

hindurchscheint und der Aufbau dann grautransluzent<br />

wirkt. Auf der anderen Seite ist die lebendige Transluzenz der<br />

Universalfarben für ein ästhetisches Gesamtergebnis essenziell.<br />

Somit bleibt der Bedarf an Schichtkonzepten, die zumindest auf<br />

2 Opazitäten basieren, erhalten. Durch zusätzliche Effektmassen<br />

lässt sich im High-End-Bereich oftmals auch ein weiteres<br />

Gimmick etablieren; in der großen Masse der Fälle wird dies<br />

aber nur ein verschwindend geringer Prozentanteil sein.<br />

Der Artikel erschien als Erstveröffentlichung im ZMK-Dentalforum 9/21.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

* Weitere Fälle finden Sie auf unserer Homepage: www.<br />

barometer-online.info. Scannen Sie dafür einfach den<br />

QR-Code.<br />

Prof. Dr. Claus-Peter Ernst<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

zahnärztliche Praxisklinik medi+<br />

Haifa-Allee 20 · 55128 Mainz<br />

Tel.: +49 6131 490 80 80<br />

E-Mail: Ernst@mediplusmainz.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 5 + 6 I 20<strong>22</strong>

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