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Prophylaxe<br />
33<br />
Unabhängig vom Alter unserer Patienten ist es wichtig, den Anamnesebogen,<br />
gemäß der gesetzlichen Vorgaben, mindesten alle zwei Jahre,<br />
aus meiner Sicht besser vor jeder Behandlung, erneut abzugleichen.<br />
In adressatengerechter Kommunikation bezeichnen wie diesen Bogen<br />
als Gesundheitsfragebogen oder Anmeldebogen. Es ist sinnvoll für bestimmte<br />
Gruppen Basisformulare zu erarbeiten. Neben der allgemeinenwerden<br />
auch die spezielle- (zahnbezogene), die familiäre- und medikamentenbezogene<br />
Anamnese berücksichtigt. Ebenso spielen zusätzliche<br />
Faktoren wie das Rauchverhalten, die Ernährung, der Vitaminhaushalt,<br />
das Immunsystem oder Umwelteinflüsse eine tragenden Rolle, wenn es<br />
um Mundgesundheit geht!<br />
wertvollen Input zu Zuckerimpulsen, Säureimpulsen oder der täglichen<br />
Flüssigkeitszufuhr eurer Patienten erhalten. Ebenso kann zusätzlich eine<br />
gezielte Fluorid-Anamnese implementiert werden.<br />
Eine wichtige Rückfrage, die für mich unbedingt in den Gesundheitsfragebogen<br />
gehört, ist die Frage nach den „Wünschen“ unserer Patienten!<br />
Das klingt zunächst ganz einfach, wir wissen aber alle, das hier „Sender<br />
und Empfänger“ manchmal sehr weit voneinander entfernt sind. Stellt<br />
daher gezielte Fragen vor der eigentlichen Behandlung wie beispielsweise:<br />
„Was wünschen Sie sich? Haben sie Wünsche oder Anregungen<br />
für uns?“<br />
Praxis-Impressionen: Patientenbezogene<br />
Einflussfaktoren und exemplarische Darstellung<br />
zur Anamnese:<br />
Schwangere: Übelkeit, Würgereiz - auch bei der Durchführung der<br />
häuslichen Zahnpflege, verändertes Ernährungsverhalten während<br />
der Schwangerschaft, Zuckerimpulse, Säureimpulse, intensivere Geschmackswahrnehmung,<br />
Schwangerschaftsdiabetes, verändertes<br />
Schlaf- und Wachverhalten, veränderte Atmung, Zahnfleischbluten,<br />
Zahnschmerzen, Mundgeruch…<br />
Kinder und Jugendliche: Wackelzähne, Nichtanlagen, Schachtelstellung,<br />
Zahnfehlstellungen, erschwerter Zahndurchbruch, erhöhte<br />
Zufuhr an zucker- und säurehaltigen Speisen und Getränke, Fokus<br />
der Zahn-Ästhetik/Farbe/Form/Größe, Sprachentwicklung/Zungenlage/Mundatmung,<br />
Einfluss von Lifestylefaktoren auf die Zahn- und<br />
Mundgesundheit (Piercings, Rauchen, Shisha und co.), Motivation<br />
zur häuslichen Zahnpflege fehlt oder ist weniger im Fokus.…<br />
Erwachsene und Senioren: Diverse Grunderkrankungen, Medikamenteneinnahme,<br />
Löcher in den Zähnen (Karies), Zahnfleischprobleme/Erkrankungen<br />
des Zahnhalteapparates (Gingivitis und Parodontitis),<br />
Einflüsse durch den Lebensstil und die Ernährung, fehlende<br />
Stabilität des Immunsystems, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes,<br />
Stoffwechselerkrankungen, Einfluss der geistigen und körperlichen<br />
Verfassung, Mundtrockenheit, Handicap, Pflegestufe, Notwendigkeit<br />
der oralen Krebsvorsorge, Veränderungen von Zahnhartsubstanz und<br />
Weichgewebe, Wurzelkaries, Fragestellungen zu Zahnersatz, Notwendigkeit<br />
spezieller Hilfsmittel zur häuslichen Zahnpflege, geringe Flüssigkeitszufuhr,<br />
etablieren einer vitaminreichen und bewussten Ernährung,<br />
Bewegung, Sport und Motivation fördern …<br />
Den praxisinternen Gesundheitsfragebogen auf verschiedene Altersstufen<br />
auszulegen und durch einen Ernährungsfragebogen zu erweitern,<br />
um schnell und gezielt möglichst viele Basics filtern zu können, ist nach<br />
meinem Ermessen ein wichtiger Faktor zur Optimierung unserer Arbeitsabläufe.<br />
Mit Hilfe eines erweiterten Ernährungsfragebogens könnt ihr<br />
Behandlungsbeginn und individuelle Vorbereitung<br />
Bevor ihr mit den geplanten Präventionsmaßnahmen beginnt, macht<br />
euch, wenn vorhanden, mit den vorangegangenen Dokumentationen<br />
vertraut. Lest euch kurz in die Karteieinträge (digital oder konventionell)<br />
ein. Wichtig ist es hier, Zusatzinformationen kontinuierlich und sensibel<br />
zu dokumentieren.<br />
Praxis-Impressionen: Patientenbezogene Zusatzinformationen<br />
und exemplarische Dokumentation:<br />
Schwangere: geplanter Entbindungstermin, Art und Verlauf der<br />
Schwangerschaft, Gemütslage der werdenden Mutti, Geschlecht der/<br />
des Ungeborenen (Junge/Mädchen), Wunschname, betreuende Hebamme…<br />
Kinder und Jugendliche: Was mag sie/er? - Was mag sie/er<br />
nicht? (Hobbys, Lieblingssong, Lieblingsfarbe), Freunde/Freundinnen,<br />
Vorbilder/Idole, Geburtstag/Einschulung/Schulischer Bildungsweg,<br />
Artikulation - redet frei oder ausschließlich nach Rapport, Situation<br />
in der Familie (Geschwister, Pflegekinder, Eltern getrennt?), Positive<br />
Motivationsfaktoren<br />
Erwachsene/Senioren und Patient:innen mit Handicap:<br />
Hauptbeschäftigung, Besondere Events (Geburt/Hochzeit/Geburtstag<br />
der Kinder/Enkelkinder), Urlaub/Reisen, Trauerfall in der Familie/<br />
Trennung/negative Faktoren, Gesundheitszustand, Hobbys (Musik,<br />
Kunst), Positive Einflussfaktoren<br />
Ist der Behandlungsbereich vorbereitet, begleitet ihr eure Patienten in<br />
die Räumlichkeit. Nach Anwendung einer geeigneten antiseptischen<br />
Mundspüllösung kann mit der intraoralen Kontrolle begonnen werden,<br />
die ihr vorab ankündigt. Für mich selbst ist es immer sehr wichtig, dass<br />
mein Gegenüber versteht, was ich nun gleich vorhabe und warum ich<br />
dies tue. Ein wortloses agieren kann Unsicherheit und Ängste schüren.<br />
Um bei der Kontrolle von Hartsubstanz und Weichgewebe nichts ungesehen<br />
zu lassen, ist eine bestimmte, immer wiederkehrende Abfolge<br />
und Routine ratsam. Danach erhebt ihr einen Mundhygienestatus,<br />
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