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<strong>22</strong> Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />
Das muss ich<br />
erstmal verdauen<br />
Die gesamte Verdauungsarbeit ist ein komplexer, fein abgestimmter Balanceakt zwischen der Art<br />
und Weise, wie wir uns Nahrung zuführen, mechanischer Funktion der verschiedenen beteiligten<br />
Organe, Hormonsystem, Nervensystem, Immunsystem und der Psyche. Je intensiver man sich mit<br />
der Verdauungstätigkeit beschäftigt, desto mehr fällt auf, dass es ein stetiges Wechselspiel aus<br />
Geben und Nehmen darstellt.<br />
Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer<br />
Wir verbrauchen ständig Energie, sodass Hunger oder gar Unterzucker<br />
entsteht, wir denken an Nahrung oder nehmen diese sensorisch (über<br />
Sinnesorgane) wahr. Dies stimuliert jedes Mal unseren Parasympathikus*,<br />
der wiederum unter anderem die Ausschüttung einer Vielzahl von<br />
Sekreten bewirkt.<br />
*Der Parasympathikus ist Teil des autonomen, vegetativen, unwillkürlichen<br />
Nervensystems und der Gegenspieler zum Sympathikus. Gemeinsam<br />
steuern sie, ohne unser bewusstes Zutun, grundlegende lebensnotwendige<br />
Funktionen wie zum Beispiel Atmung, Herz-Kreislauf,<br />
Verdauung und Fortpflanzung.<br />
Im Gegenzug an das Geben der Sekrete wird das Nehmen dieses Sinnbilds<br />
deutlich an der resultierenden Aufnahme von kleinsten Bausteinen<br />
der Nahrung: Monosaccharide (Einfachzucker), Aminosäuren (kleinste<br />
Eiweißbausteine) und Fettsäuren. Wo der Magen endet, beginnt der<br />
Darm - genauer gesagt beginnt hier der Zwölffingerdarm, beziehungsweise<br />
Duodenum - der erste von drei Abschnitten des Dünndarms. Ihm<br />
folgen Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm). Bevor er über eine<br />
Klappe in den Dickdarm übergeht. Der gesamte Abschnitt des Dünndarms,<br />
von Magenausgang bis zur Krummdarm-Dickdarm-Klappe, ist<br />
ungefähr 4 bis 4,5 m lang, hat ein Lumen von 4 cm und durch die<br />
besondere Struktur der inneren Oberfläche kommen wir auf eine Gesamtfläche<br />
von circa 400 m².<br />
Der Zwölffingerdarm heißt übrigens so, weil er ungefähr so lang ist<br />
wie zwölf Zeigefingerbreiten nebeneinander, circa 25 cm. Er ist von<br />
seiner Form her nicht so ausgesackt wie der Magen, viel mehr ist er<br />
wieder schlauchförmig, windet sich C-förmig und findet dann in seiner<br />
Verlängerung einen nahtlosen Übergang zum Jejunum. Die C-Schlinge<br />
des Duodenums ist deshalb so interessant, da hier sowohl der Chymus<br />
(Speisebrei) aus dem Magen portionsweise (je circa 20 ml) ankommt,<br />
als auch die Gallenflüssigkeit aus der Galle, beziehungsweis Leber<br />
und der Verdauungssaft aus dem Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Außerdem<br />
liegt in der C-Schlinge der Kopf der Bauchspeicheldrüse. Die<br />
Gallenflüssigkeit wird übrigens von und in der Leber gebildet, in der<br />
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