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recall - Das Praxisteam-Magazin

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Das Praxisteam-Magazin<br />

<strong>7+8</strong>/<strong>22</strong><br />

Risikogebiet Interdentalraum<br />

Zahnmedizinische Herausforderung bei Diabetespatienten<br />

Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Das muss ich erstmal verdauen<br />

Seniorenprophylaxe


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WEIT MEHR ALS NUR KRONEN UND BRÜCKEN


Editorial<br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Parodontaltherapie hat seit der Einführung der neuen PAR-Richtlinie im Juli 2021 einen enormen Aufwind erfahren.<br />

Dank eures Engagements in der Umsetzung sind nun viele Patienten, die ohne diese Möglichkeiten wahrscheinlich weiterhin<br />

unbehandelt geblieben wären, in Betreuung und haben eine Chance, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.<br />

Ihr findet in dieser Ausgabe verschiedene Beiträge zu diesem und anderen Themen.<br />

Wir starten mit einem Interview mit Sylvia Fresmann, der 1. Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für DentalhygienikerInnen<br />

e. V. (DGDH), zu den Folgen durch das neue GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Birgit Thiele-Scheipers zeigt in<br />

ihrem Beitrag, wie Parodontitis- und Periimplantitisprävention unter der Berücksichtigung von Allgemeinerkrankungen,<br />

Multimorbidität und motorischen Einschränkungen gerade bei älteren Patienten gelingen kann. Weitere wirklich interessante<br />

Beiträge und auch ein Abrechnungsbeispiel zur Mundhygiene in der Pflege komplettieren unser Schwerpunktthema.<br />

Im dritten und letzten Teil aus der Rubrik „Organe und (Zahn-)Gesundheit” zeigt Roxane Pfeiffer mit dem Darm die letzte<br />

Station des Weges unserer Nahrung im Körper auf und gibt wieder nützliche Tipps für eine ganzheitliche Behandlung<br />

eurer Patienten.<br />

Viele weitere lesenswerte Beiträge zum Beispiel zur Zahnzusatzversicherung, zum Studium für Dentalhygiene B.Sc., oder<br />

auch ein Erfahrungsbericht einer Kollegin zum verkürzten Lippen- und Zungenbändchen sowie Produktinformationen,<br />

Fortbildungsangebote und neue Gewinnchancen auf den Lifestyle-Seiten komplettieren unser Leseangebot für euch.<br />

Viel Spaß beim Entdecken!<br />

Euer <strong>recall</strong> Redaktions-Team<br />

12<br />

Abrechnung: Mundhygiene<br />

in der Pflege<br />

Inhalt<br />

© adobe.stock.com<br />

Spezielle Prophylaxekonzepte<br />

32© adobe.stock.com<br />

© Sabrina Dogan<br />

36<br />

Studium<br />

Dentalhygiene<br />

B.Sc.<br />

4 Parodontologie<br />

Statement zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz<br />

– Interview mit Sylvia Fresmann<br />

14 Volkskrankheit Parodontitis<br />

Mit gutem Personal gut aufgestellt<br />

16 Erfolgreiche PA-Behandlung<br />

Dank Cupral ®<br />

20<br />

<strong>22</strong> Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Das muss ich erstmal verdauen<br />

26 Initialkaries & White Spots<br />

Schmelzregeneration in der Tiefe<br />

28 Lippen- und Zungenbändchen<br />

Weitreichende Folgen bei Fehlbildung<br />

und Verkürzung<br />

38 Materialmanagement<br />

Umweltbewusste Einkaufsprozesse<br />

40 Zahnzusatzversicherung<br />

Die ganze Familie im gleichen Zahntarif.<br />

Geht das und ist das sinnvoll?<br />

42 Fortbildung<br />

48 Lifestyle/<strong>recall</strong>-Rätselspaß<br />

50 Vorschau/ Impressum<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


4 Parodontologie<br />

Folgt dem neuen GKV-<br />

Finanzstabilisierungsgesetz<br />

jetzt eine PA-Triage?<br />

Sylvia Fresmann, 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygieniker*innen e.V.<br />

(DGDH) zur politischen Entscheidung die neuen PA-Leistungen zu budgetieren und zu deckeln und<br />

wie Praxen erst einmal mit der Situation umgehen werden.<br />

Interview mit Sylvia Fresmann<br />

<strong>recall</strong> Frau Fresmann, im Zusammenhang mit<br />

der verabschiedeten Budgetierung und Deckelung<br />

präventionsorientierter PA-Leistungen warnt<br />

die DGDH vor einer PA-Triage. Ist dieser Begriff<br />

nicht too much?<br />

S. Fresmann Er ist bewusst so gewählt. Wir<br />

müssen auf diese brutale Entscheidung mit der<br />

gleichen Klarheit antworten. Diplomatie macht hier keinen Sinn und wir<br />

müssen Wahrnehmung erreichen – für unsere Patienten.<br />

<strong>recall</strong> Stichwort Patienten. Im Gegensatz zu anderen Stellungnahmen, positioniert<br />

sich die DGDH als Anwalt der Patienten.<br />

S. Fresmann Ja. Es geht letztendlich doch um die Gesundheit unserer Patienten.<br />

Natürlich ist die Entscheidung, die PA-Behandlungsstrecke zu budgetieren<br />

und zu deckeln auch ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich in<br />

den letzten 18 Monaten intensiv mit der Umsetzung beschäftigt haben und<br />

erfolgreich in die Praxis integriert haben. Aber es geht nicht um uns. Wir<br />

konnten in der Praxis zeigen, dass die neuen Strukturen und Abläufe funktionieren<br />

und positive Effekte haben. Es kann nicht sein, dass politische Fehlentscheidungen<br />

diese Erfolge bei unseren Patienten wieder zunichtemachen.<br />

<strong>recall</strong> Woran machen Sie diese positiven Effekte fest?<br />

S. Fresmann Mit der PA-Behandlungsstrecke haben wir ein wissenschaftlich<br />

abgesichertes Konzept auf höchstem Niveau für unsere Patienten<br />

zur Verfügung. Hier wurden die S3-Leitlinien zur Behandlung von<br />

Parodontalerkrankungen und die neue Klassifikation zur Einstufung der<br />

parodontalen Erkrankungen zu Grunde gelegt, um die neue Behandlungstrecke<br />

in der GKV zu verankern – ein Meilenstein und Segen für<br />

unsere Patienten. In der neuen Behandlungstrecke ist auch eine 2-jährige<br />

Nachsorgephase, die Unterstützende PA-Therapie (UPT), integriert – deshalb<br />

sehen wir unsere Patienten jetzt durchaus regelmäßiger. Je nach<br />

Grad der Erkrankung einmal, zweimal oder dreimal pro Jahr. Grundlage<br />

für unser TUN ist die oben erwähnte S3-Leitlinie, in der 62 Empfehlungen<br />

zur PA-Therapie wissenschaftlich bewertet sind - wir wissen also welche<br />

Maßnahmen, Technologien und Hilfsmittel individuell geeignet sind. Wer<br />

meint, dass nur ein Weg nach Rom führt, der irrt. Das sieht übrigens nicht<br />

nur die DGDH so, sondern auch eine breite Front an Wissenschaftlern, mit<br />

denen ich regelmäßig in Kontakt stehe – bei Kongressen, in Diskussionsrunden<br />

und im persönlichen Gespräch.<br />

<strong>recall</strong> Und auch das wollen Sie – wie angekündigt - gegenüber der<br />

Öffentlichkeit darstellen?<br />

S. Fresmann Es gehört in den Gesamtkontext. Wir Fachreise sind uns<br />

einig, dass die verabschiedete Budgetierung und Deckelung präventionsorientierter<br />

PA-Leistungen eine Sackgasse ist. Präventionsorientierte<br />

Leistungen sind eine Erfolgsgeschichte – das haben auch die individualprophylaktischen<br />

Leistungen bei Kindern gezeigt – Prävention, frühzeitige<br />

Erkennung von Erkrankungen und deren frühzeitige Behandlung<br />

funktioniert! Wir Dentalhygieniker sind Experten für Prävention und suchen<br />

den Schulterschluss mit anderen zahnärztlichen Fachgesellschaften<br />

und Verbänden zum Wohle unserer Patienten.<br />

<strong>recall</strong> Kommen wir noch einmal zu dem zurück, um das es bei der Entscheidung<br />

geht – die Budgetierung und Deckelung präventionsorientierter<br />

Leistungen. Welche dieser Leistungen sind besonders wertvoll?<br />

S. Fresmann Die vor 18 Monaten in Kraft getretenen PA-Leistungen der<br />

GKV basieren wie schon erwähnt auf den wissenschaftlichen Leitlinien.<br />

Eine enorme Verbesserung für unsere Patienten! Dieses Konzept enthält<br />

die „sprechende Zahnmedizin“ also Aufklärungstherapiegespräche mit<br />

den Zahnärzten und Mundhygiene-Unterweisungen/Kontrollen für das<br />

Fachpersonal. Es ist eine notwendige Langzeittherapie, die regelmäßige<br />

Befunderhebungen und Verlaufskontrollen sowie die 2-jährige Langzeitbetreuung<br />

in Form der UPT durch uns integriert hat. All diese Stepps sind<br />

wichtig, das macht ja das Konzept für unsere Patienten so wertvoll!<br />

<strong>recall</strong> Bis es – hoffentlich - zu einer Rücknahme der getroffenen Regierungsentscheidung<br />

kommt, müssen die Praxen nun einen Weg finden, die<br />

Versorgung ihrer Patienten ermöglichen. Wie sehen die Möglichkeiten aus?<br />

S. Fresmann Nun, wir führen dieses Interview 2 Tage nach der Entscheidung<br />

im Bundestag. Bis jetzt sind Details noch nicht bekannt – noch keine<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Parodontologie<br />

5<br />

Abb.: UPT-Planung in der PA-Behandlungsstrecke<br />

Budgets verhandelt. Die PA-Leistungen werden ja nicht abgeschafft, sondern<br />

nur budgetiert, das heißt nicht mehr jeder erkrankte Patient wird<br />

eine Behandlung erhalten. Ein möglicher Weg ist unter Umständen die<br />

Behandlung außerhalb der GKV, also die Abrechnung über GOZ-Leistungen.<br />

Hier können den Patienten private Zahnzusatzversicherungen<br />

helfen, die einen Teil der Kosten auffangen können. Aber das ist nicht<br />

unser Ziel, schließlich hat man ja den großen gesundheitlichen Nutzen<br />

der präventiven PA-Leistungen erkannt, sonst wären sie ja im letzten Jahr<br />

nicht eingeführt worden.<br />

<strong>recall</strong> Sie sagen, dass diese Entscheidung Ihre Patienten – aber insbesondere<br />

all die, bei denen die Parodontalbehandlungen in einem direkten<br />

Zusammenhang mit allgemeinen Erkrankungen, wie Diabetes & Co. stehen<br />

besonders trifft. Wieso?<br />

S. Fresmann Nun, viele Allgemeinerkrankungen stehen in einem direkten<br />

Zusammenhang mit der Parodontitis. Parodontitis ist eine „Entzündungserkrankung“<br />

die nicht auf den Mund beschränkt ist. Hier gibt es<br />

zahlreiche wissenschaftliche Nachweise – allem voran die Diabetes. Eine<br />

Diabetes, beziehungsweise der HbA1c-Wert eines Patienten, fließt in die<br />

Diagnose mit ein – diese Patienten haben dann bis zu drei UPT-Sitzungen<br />

pro Jahr, werden also sehr engmaschig betreut. Eine erfolgreiche Parodontitisbehandlung<br />

senkt auf Dauer den HbA1c-Wert und trägt so zur<br />

Verbesserung nicht nur im Mund bei. Nur ein Beispiel für die Beibehaltung<br />

der strukturierten PA-Leistungen.<br />

Wir möchten eine Öffentlichkeit für das Thema schaffen und informieren!<br />

Schließlich geht es um die Gesundheit unserer Patienten – wie gesagt,<br />

wir möchten andere Fachgesellschaften einladen, mit uns die Öffentlichkeit<br />

zu informieren. Ideen sind uns willkommen – auch die Mitarbeit in<br />

der DGDH selbstverständlich!<br />

Sehr geehrte Frau Fresmann, vielen Dank für unser Gespräch.<br />

Über die DGDH:<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker*innen e.V. die größte Fachgesellschaft/Berufsverband<br />

der Dentalhygieniker*innen in Deutschland und<br />

wurde 1999 gegründet. Ziel der DGDH ist die Bündelung und Vertretung<br />

der Interessen der in Deutschland tätigen Dentalhygieniker*innen, die<br />

Weiterentwicklung des Berufsbildes sowie die Förderung und der Ausbau<br />

der Kontakte mit internationalen Verbänden. 2014 wurde die DGDH Gründungsmitglied<br />

des „International Dental Hygiene Educators Forum“ einem<br />

Zusammenschluss internationaler Dentalhygieniker*innen, die in der<br />

Forschung und Lehre tätig sind. Dieser regelmäßige Austausch ermöglicht<br />

eine Weiterentwicklung auf internationalem Niveau. 2016 wurden dann<br />

eigene Qualitätsleitlinien, ein Punktesystem und Leitsätze zur fachlichen<br />

Fortbildung sowie ein Gütesiegel entwickelt.<br />

<strong>recall</strong> Last but not least: Die DGDH hat eine Kampagne angekündigt.<br />

Welche Aktivitäten sind möglich, welche Ziele wollen Sie in welchem Zeitraum<br />

erreichen?<br />

S. Fresmann Die Ankündigung der Verabschiedung des Finanzstabilisierungsgesetz<br />

in den Nachrichten klang relativ harmlos, wenig Details<br />

… Jedoch schaut man genauer hin, wird es große Einschnitte geben.<br />

DGDH e.V.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker*innen e.V.<br />

Fasanenweg 14 ∙ 48249 Dülmen<br />

Ansprechpartnerin: Sylvia Fresmann<br />

E-Mail: fresmann@dgdh.de<br />

www.dgdh.de<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


6<br />

TePe Talk<br />

Risikogebiet<br />

Interdentalraum:<br />

Diabetespatienten und<br />

ihre zahnmedizinischen<br />

Herausforderungen<br />

© adobe.stock.com<br />

Jedes Jahr am 14. November findet der Weltdiabetestag statt, der die Aufmerksamkeit auf Diabetes<br />

Mellitus lenkt. Es geht um Möglichkeiten für Diabetiker, ihre Angehörigen, aber auch nicht Betroffene,<br />

sich umfassend über die Volkskrankheit Diabetes zu informieren. Da Parodontitis und die<br />

sogenannte Zuckerkrankheit in enger Wechselwirkung zueinander stehen, spielen auch Zahnarztpraxen<br />

eine große Rolle, wenn es darum geht, auf diese Verbindungen aufmerksam zu machen.<br />

Text Marina Pommée M.Sc., Dr. Ralf Seltmann M.A. Bilder TePe<br />

Seit fast 80 Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit den Zusammenhängen<br />

von Diabetes Mellitus und oralen Erkrankungen. Beide<br />

Krankheiten weisen ähnliche Risikofaktoren auf, die auch mit unseren<br />

westlich geprägten Lebensgewohnheiten einhergehen. Dazu gehören<br />

zum Beispiel Rauchen, fett- und zuckerreiche Ernährung, Übergewicht<br />

sowie Bewegungsmangel und Stress. Beide Erkrankungen<br />

sind chronisch und nicht übertragbar. Sie gelten als Volkskrankheiten<br />

mit hoher Dunkelziffer. Die klinische Praxis zeigt, dass sie oft erst im<br />

fortgeschrittenen Stadium erkannt werden. Darüber hinaus steigt bei<br />

beiden das Erkrankungsrisiko mit dem Alter. 1 Die Zusammenhänge<br />

sind mittlerweile intensiv untersucht und die Wechselwirkungen gelten<br />

als gesichert 2 . Dieser Sachverhalt fand auch Eingang in die neue<br />

PA-Richtlinie, in der Diabetes als Faktor für den Erkrankungsgrad berücksichtigt<br />

wird 3 .<br />

Wechselwirkung Parodontitis und Diabetes<br />

Vereinfacht kann man es sich so vorstellen: Ausgehend von lokalen PA-<br />

Entzündungen werden über die Blutbahn fortlaufend Bakterien und ihre<br />

Stoffwechselprodukte in den gesamten Organismus gestreut. Dadurch<br />

wird eine systemische Bakteriämie unterhalten. Entzündungsbotenstoffe<br />

können an Insulinrezeptoren andocken und so die Glukoseaufnahme<br />

der Zellen negativ beeinflussen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel und<br />

eine Verschlechterung des Diabetes sind die Folgen. Patienten mit unentdecktem<br />

oder schlecht eingestelltem Diabetes weisen ein erhöhtes<br />

Risiko für parodontale Erkrankung auf, 86 Prozent höher als beim Nicht-<br />

Diabetiker 4 . So ist Parodontitis mittlerweile auch als Folgeerkrankung<br />

des Diabetes anerkannt 8 . Andersherum haben es Patienten mit unbehandelter<br />

Parodontitis schwerer, ihren Diabetes einzustellen. Auch das<br />

Risiko, überhaupt Diabetiker zu werden, ist erhöht – um 53 Prozent 5 . Es<br />

ist also besonders wichtig, diese Wechselwirkungen zu beeinflussen,<br />

weil beide Erkrankungen zudem schneller Probleme verursachen, wenn<br />

sie zugleich vorliegen 6 . Wissenswert ist auch, dass Diabetes nicht nur<br />

ein Risiko für das Parodont darstellt. Auch Verbindungen mit Karies,<br />

Mundschleimhautveränderungen oder sogar endodontischen Befunden<br />

werden diskutiert 7 . Erfreulich ist, dass die PA-Therapie den Langzeitblutzuckertest<br />

(HbA1c) positiv beeinflussen kann 1 .<br />

Was also ist zu tun?<br />

Vielen Patienten fehlen Kenntnisse zum Zusammenhang von Mundund<br />

Allgemeingesundheit 9 . Selbst von Patienten mit chronischen Er-<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


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krankungen, die gemeinhin als gut aufgeklärt gelten, weiß noch nicht einmal die Hälfte,<br />

dass es derartige Zusammenhänge überhaupt gibt 10 . Es ist also noch viel Aufklärung zu<br />

Entstehung, Vorbeugung und Therapie in den Praxen nötig. Dazu gehört außerdem eine<br />

gute Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen zur bestmöglichen Versorgung. Es<br />

wird empfohlen, dabei das zahnmedizinische wie auch das medizinische Team (Hausarzt,<br />

Diabetologe, Diabetesassistenz und Ernährungsberatung) sowie natürlich die Patienten<br />

selbst und wenn nötig oder möglich auch Angehörige einzubeziehen 9 . Wer Risikopatienten<br />

in der Zahnarztpraxis erkennen will, für den können zum Beispiel Fragebögen zur<br />

Risikoidentifikation oder labormedizinische Screeningverfahren hilfreich sein 9 . Auch gut<br />

eingestellte Diabetiker sind meist dankbar, über die Bedeutung der Mundgesundheit beziehungsweise<br />

ihr orales Erkrankungsrisiko aufgeklärt zu werden.<br />

Gemeinsam klären der Bundesverband niedergelassener Diabetologen und die Bundeszahnärztekammer<br />

über diese Zusammenhänge auf – kostenloses Material dazu gibt es<br />

unter paro-check.de. Auch TePe nimmt den Weltdiabetestag zum Anlass und bietet am<br />

8. November um 12 Uhr ein Webinar zu Diabetespatienten und ihren zahnmedizinischen<br />

Herausforderungen an, natürlich kostenlos über unsere Wissensplattform TePe Share.<br />

Den Link zu diesem und weiteren Webinaren sowie dem TePe Symposium findet ihr auf<br />

der Wissensplattform TePe-Share. Um die Patientenkommunikation zu unterstützen, bietet<br />

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8 Seniorenprophylaxe<br />

Parodontitis- und Periimplantitisprävention<br />

unter Berücksichtigung von<br />

Allgemeinerkrankungen, Multimorbidität<br />

& motorischen Einschränkungen<br />

Unsere Patienten werden heute immer älter. Gleichzeitig wächst das Risiko, mit zunehmendem Alter<br />

an chronischen Erkrankungen zu leiden. Kognitive Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer<br />

kommen häufig erschwerend hinzu. Oftmals treten mehrere Erkrankungen gleichzeitig auf – wir<br />

sprechen dann von Multimorbidität. Diese kann dazu führen, dass ältere Patienten motorisch, aber<br />

auch physisch und psychisch überfordert sind, unsere Instruktionen für die häusliche Mundhygiene<br />

anzunehmen und auch kein oder wenig Verständnis für einen regelmäßigen, engmaschigen Recall<br />

zeigen. Somit steigt das Risiko, an einer Parodontitis- und / oder Periimplantitis zu erkranken. Senioren<br />

in der Zahnarztpraxis sind daher eine Patientengruppe, die besonderer Aufmerksamkeit und<br />

Unterstützung des gesamten Praxisteams bedarf.<br />

Text / Bild Birgit Thiele-Scheipers<br />

Tagesaktuelle Anamnese<br />

Die Wichtigkeit der Anamneseerhebung- und aktualisierung sollte dem<br />

gesamten zahnärztlichen Team bewusst sein. Die Abfrage nach gegebenenfalls<br />

neuen Erkrankungen oder/und Medikationen vor jeder Behandlung<br />

gehört zum konsequenten Workflow. Nur durch Feststellung der<br />

aktuellen Risiken können wir die Patienten individuell und professionell<br />

behandeln, beraten und instruieren.<br />

Wichtig: Viele Patienten ignorieren Krankheiten wie zum Beispiel<br />

Bluthochdruck und Diabetes, da sie Medikamente dagegen einnehmen.<br />

Sie erläutern oft nur in Zwischensätzen, dass sie ein Bluthochdruck-und/oder<br />

ein Diabetespräparat einnehmen. Die Patienten<br />

sehen oftmals keinen Zusammenhang zwischen der Allgemein- und<br />

Zahngesundheit.<br />

MH-Instruktionen<br />

Um Parodontitis/Periimplantitis möglichst zu vermeiden oder bei Erkrankung<br />

schnell effektiv und effizient zu handeln, müssen wir als Fachpersonal<br />

individuell erkennen, wie und in welchem Umfang wir den älteren<br />

Patienten beraten und instruieren können. Nicht nur die professionelle<br />

Reinigung der Implantate und aller anderen Zahnersatzkonstruktionen<br />

in der Praxis, sondern auch die häusliche Mundhygiene sind Pfeiler für<br />

die orale Gesundheit. Dabei müssen wir den Patienten als „Ganzes“<br />

sehen, um einschätzen zu können, welche kognitiven und motorischen<br />

Fähigkeiten vorhanden sind, um unsere MH-Instruktionen zu verstehen<br />

und umsetzen zu können.<br />

Fähigkeiten und Motivation<br />

Jeder Patient ist in seinen Fähigkeiten und der Motivation Mundhygienehilfsmittel<br />

in der alltäglichen Mundhygiene anzuwenden unterschiedlich<br />

und wir erleben in der Praxis tagtäglich die unterschiedlichsten<br />

Verhaltensweisen. Als Fachpersonal sollten wir erkennen können, was<br />

der Patient tatsächlich in der alltäglichen Mundhygiene umsetzen kann<br />

und möchte. Dieses geschieht durch aktives Zuhören und Verständnis<br />

zeigen für eventuell motorische und kognitive Einschränkungen. Es gibt<br />

genügend Mundhygieneartikel, aus denen wir für die meisten Patienten<br />

die für sie richtige Auswahl finden können. Gleichwohl ist es wichtig,<br />

dem Patienten aufzuzeigen, dass durch nicht ausreichende alltägliche<br />

Pflegemaßnahmen, unter anderem durch motorische Einschränkungen,<br />

die Recallzeiträume in kürzeren Abständen erfolgen müssen. Nur so<br />

kann präventiv einer Parodontitis- und Periimplantitis entgegengewirkt<br />

werden.<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Seniorenprophylaxe<br />

9<br />

Elektrische oder Handzahnbürste?<br />

Leidet der Patient an rheumatischen oder atherosklerosen Erkrankungen,<br />

hat er in der Regel Schwierigkeiten, die „normale“ Zahnbürste, die<br />

elektrische Zahnbürste oder das empfohlene Zwischenraumreinigungsmittel<br />

richtig anzuwenden. Alternativen mit Griffverstärkungen oder-<br />

Verdickungen zum besseren Halt in der Hand müssen gefunden werden.<br />

Dieses gilt unter anderem bei Patienten mit schweren Verformungen<br />

der Hände. Ihnen fehlt die Kraft und Sensibilität, die Zahnbürste halten<br />

und führen zu können. Studien besagen, dass elektrische Zahnbürsten<br />

gründlicher reinigen als eine Handzahnbürste.<br />

Die Patienten haben allerdings große Schwierigkeiten bei diesen Erkrankungen<br />

mit dem Umgang von elektrisch betriebenen Zahnbürsten.<br />

Vibration in den Händen durch zum Beispiel Schalltechnologie, ist vor<br />

allem im fortgeschrittenen Stadium kontraindiziert. Es bietet sich daher<br />

an, in der Praxis mit dem Patienten zusammen herauszufinden, welche<br />

Art der Zahnbürste er am besten anwenden kann. Sollte er keine elektrisch<br />

betriebene Zahnbürste verwenden können oder wollen, bietet der<br />

Markt eine gute Auswahl an Handzahnbürsten mit Griffverstärkungen.<br />

Tipp: Lasst euch von elektrischen Zahnbürsten Vorführmodelle mit<br />

Einmalaufsätzen zur Demo vom Hersteller in die Praxis schicken. So<br />

kann in der Praxis mit dem Patienten zusammen herausgefunden<br />

werden, ob und wie er mit welcher Zahnbürste zurechtkommt.<br />

Kommunikation<br />

Wie bei allen Instruktionen und Erklärungen ist es wichtig, mit dem<br />

Patienten gemeinsam nach der für ihn besten Alternative und Möglichkeit<br />

zu suchen. Manch älterer Patient scheut zuerst die verschiedenen<br />

elektrischen Zahnbürsten anzuwenden. Durch demonstrieren und üben<br />

in der Praxis können wir beobachten, ob der Patient eine Akzeptanz<br />

aufbaut und wie wir gegebenenfalls bei „Nichtkönnen“ oder „Nichtwollen“<br />

nach weiteren Möglichkeiten suchen. Genauso verhält es sich<br />

bei der Instruktion der geeigneten Zwischenraumreinigungsmittel wie<br />

Picks oder Bürstchen.<br />

Wichtig! Viele ältere Patienten können gerade im fortgeschrittenen<br />

Stadium rheumatischer oder atheroskleroser Erkrankungen keine<br />

elektrischen Zahnbürsten in ihren Händen halten, da sie keine<br />

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10 Seniorenprophylaxe<br />

Griffigkeit und Sensibilität mehr spüren. Eine Handzahnbürste mit<br />

Griffverstärkung oder eine andere Person, die die Zahnpflege übernimmt,<br />

können Alternativen sein.<br />

Kognitive (geistige) Erkrankungen<br />

Demenz und Alzheimererkrankungen können bei älteren Patienten zu<br />

Vergesslichkeit der häuslichen Mundhygiene und den Instruktionen der<br />

Hilfsmittel führen. Der Recalltermin wird häufig vergessen und nicht<br />

eingehalten. Erkennen wir diese Symptome frühzeitig, können wir eventuell<br />

Familienmitglieder instruieren und diese bitten sich um das Einhalten<br />

der Recalltermine zu kümmern, soweit dieses noch möglich ist.<br />

Ein ständiger Behandlerwechsel ist für eine gute Compliance mit dem<br />

älteren Patienten ungünstig. Vertrauen in den Behandler und dessen<br />

Behandlung ist Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.<br />

Diese kann jedoch bei stetigem Wechsel der Behandler nur schwer oder<br />

gar nicht aufgebaut werden.<br />

Parodontitis-, Periimplantitispräventionskonzept<br />

Wichtig ist, dass wir Konzepte finden, die vor allem vom Patienten gut<br />

umgesetzt und akzeptiert werden. Er sollte in der häuslichen Mundhygiene<br />

motiviert werden – dieses geschieht nur, wenn der Patient sich<br />

nicht überfordert fühlt. Gerade ältere Menschen sind in ihren Gewohnheiten<br />

gefestigt und können sich nur schwer an Neuerungen gewöhnen.<br />

Die empfohlenen Hilfsmittel sollten in der Praxis individuell angepasst<br />

und empfohlen werden. So hat der Patient die Möglichkeit, die von uns<br />

gezeigte Anwendung zu wiederholen, zu festigen und nachzufragen.<br />

Engmaschiger Recall<br />

Ein engmaschiger Recall ist gerade bei Patienten mit multimorbiden<br />

Erkrankungen unumgänglich, um das Risiko einzuschränken, an einer<br />

Periimplantitis/Parodontitis zu erkranken. Denn auch wenn der Patient<br />

mit der häuslichen Mundhygiene gut zurechtkommt, bedarf es unserer<br />

regelmäßigen Nachreinigung, Motivation und erneuter Instruktion der<br />

Implantat-, Zwischenraumreinigung und Putzdemo, um Risiken einzugrenzen.<br />

Dieser Recallabstand sollte nicht länger als 3 bis maximal 6<br />

Monate sein. Patienten mit (sehr) stark eingeschränkter Motorik, die<br />

auch durch Angehörige keine Unterstützung bei der MH bekommen<br />

können, sollten in noch kürzeren Zeitabständen einbestellt werden (6<br />

bis 8 Wochen maximal 3 Monate).<br />

Viele Praxen halten für die Implantatprävention generell einen konsequenten<br />

Recall von 3 Monaten ein.<br />

Risiko Medikamente – Nebenwirkungen<br />

Mit zunehmendem Alter erkranken viele unsere Patienten an oft mehr<br />

als einer Allgemeinerkrankung. Um diese Erkrankungen gut einzustellen,<br />

bedarf es Medikamente. Viele dieser Medikamente jedoch lösen<br />

wiederum andere Probleme aus, die zu Veränderungen der Mundschleimhaut<br />

führen können. Diabetes- und Bluthochdruckpräparate haben<br />

die Nebenwirkung, bei vielen Patienten Mundtrockenheit oder ein<br />

Anschwellen der Gingiva auszulösen. Schleimhautbrennen, Veränderungen<br />

der Mundschleimhaut und Prädilektionsstellen für Plaqueansiedlung<br />

sind häufig die Folge.<br />

Einige Patienten vernachlässigen durch solche Nebenwirkungen die<br />

konsequente häusliche Mundhygiene, da diese bei der Durchführung<br />

schmerzhaft und unangenehm ist. Die Folge ist, dass sich der Zustand im<br />

gesamten Mund, an vorhandenen Implantaten und sonstigem Zahnersatz<br />

durch eine verstärkte Bakteriämie und Plaquebildung verschlechtert.<br />

Risikofaktoren Parodontitis / Periimplantitis<br />

· Geschwächtes Immunsystem<br />

· Genetische Faktoren<br />

· Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes<br />

· Nikotinkonsum<br />

· Psychischer Stress<br />

· Mangelnde Mundhygiene<br />

· Hormonumstellung<br />

· Patienten mit einem parodontal vorgeschädigten Gebiss<br />

· Raucher<br />

· Systemische Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems<br />

Aufgaben der ZMP / DH<br />

· PZR an allen vorhandenen Zähnen, Zahnersatz / Implantat<br />

· Zungenreinigung<br />

· Individuelle MHU – Instruktion des Patienten zur<br />

effektiven Mundhygiene<br />

· Regelmäßige Kontrolle des Mundhygienestatus –<br />

Befundung<br />

· Regelmäßige Kontrolle und Abgleich der Anamnese<br />

· Motivation<br />

· Recallplanung<br />

Kommunikation<br />

Mundhygieneinstruktionen bei Senioren sind:<br />

· Erklärungsbedürftig<br />

· Demonstrationsbedürftig<br />

· Übungsbedürftig<br />

Multimorbidität<br />

· Gleichzeitiges Bestehen mehrerer Erkrankungen<br />

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Seniorenprophylaxe<br />

11<br />

Tipp: Statt Floss lieber Picks oder Bürstchen für die häusliche Implantat-Zwischenraumreinigung<br />

empfehlen, da beim Floss Fasern<br />

hängenbleiben können und optimalen Nährboden für Neuinfektionen<br />

bieten.<br />

und höchst motivierende Arbeit. Je mehr Vertrauen zwischen uns und<br />

Patient aufgebaut ist, umso mehr ist der Patient bereit über seine Bereitschaft<br />

zum regelmäßigen Recall und den Möglichkeiten seiner häuslichen<br />

Mundhygiene mitzuteilen.<br />

Fazit:<br />

Patienten bis ins hohe Alter in der Prävention und Prophylaxe begleiten<br />

zu dürfen, stellt für uns Behandler immer wieder eine neue, herausfordernde<br />

Situation dar. Je mehr wir über den Patienten in der tagesaktuellen<br />

Anamnese und seine Allgemeinerkrankungen und Medikamentengaben<br />

erfahren, umso besser ist die Zusammenarbeit und der Erfolg in<br />

der Parodontitis- und Periimplantitisprävention.<br />

Erfolg in der Prävention durch eine gute Compliance sollte bei jedem<br />

Patienten, egal welchen Alters, unser höchster Anspruch sein. Nur so<br />

können wir individuell, altersentsprechend und professionell handeln<br />

und behandeln.<br />

Die Bereitschaft eines Patienten zur aktiven Mitwirkung an therapeutischen<br />

Maßnahmen hängt von der Vertrauensbasis des Patienten in den<br />

Behandler ab. Um die Fähigkeiten und die Motivation des Patienten im<br />

Bereich häuslicher Mundhygiene richtig einschätzen zu können, sollte es<br />

nicht zu ständigen Behandlerwechsel kommen. Den ganzen Patienten<br />

mit all seinen individuellen Fähigkeiten für eine gute häusliche Mundhygiene<br />

und dem Verständnis für regelmäßige Recallabstände zu sehen,<br />

ist unsere tägliche und im bestverstandenen Sinne, herausfordernde<br />

Birgit Thiele-Scheipers<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin<br />

Referentin der ZÄK Westfalen-Lippe,<br />

Freie Referentin und Praxistrainerin<br />

E-Mail: birgit.thielescheipers@gmail.com<br />

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12 Abrechnung<br />

© adobe.stock.com<br />

Mundhygiene in der Pflege<br />

Patienten mit Pflegebedarf benötigen Hilfe für die eigene Zahn- und Mundhygiene. Der Gesetzgeber<br />

hat für Patienten mit Pflegebedarf zusätzliche Positionen geschaffen, um die Zahn- und<br />

Mundhygiene sicherzustellen. Der Vorteil dabei ist, dass ihr in der Praxis eine adäquate Unterstützung<br />

und Betreuung bieten könnt. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Pflege der Prothese als<br />

Prothesenreinigung nicht bedacht wurde.<br />

Text Jana Brandt<br />

Um die entsprechenden BEMA-Positionen nutzen zu können, benötigt ihr<br />

den Nachweis der Pflegestufe beziehungsweise die Eingliederungshilfe. Sobald<br />

der Patient diese nachweisen kann, kann die Berechnung via BEMA<br />

altersunabhängig erfolgen:<br />

Aufgrund der Delegierbarkeit können diese Leistungen von euch übernommen<br />

werden. Mit einem Honorar von circa <strong>22</strong>,70 €, 29,80 €<br />

und 18,20 € kann dies wirtschaftlich in die Praxis integriert werden. Eine<br />

Zeitvorgabe gibt es für 174 a und b nicht.<br />

BEMA Position Inhalt Hinweis Abrechnungsmodus<br />

174a<br />

Mundgesundheitsstatus<br />

und individueller Mundgesundheitsplan<br />

· zur Anwendung empfohlene Maßnahmen und Mittel zur Förderung der Mundgesundheit<br />

einschließlich der täglichen Mund- und Prothesenhygiene, der Fluoridanwendung,<br />

der zahngesunden Ernährung, sowie der Verhinderung bzw. Linderung von Mundtrockenheit/Xerostomie;<br />

· Durchführungs- bzw. Anwendungsfrequenz dieser Maßnahmen und Mittel<br />

· Durchführung der Maßnahmen von dem Versicherten selbst, mit Unterstützung durch<br />

die Pflege- oder Unterstützungsperson oder vollständig durch diese<br />

· Notwendigkeit von Rücksprachen mit weiteren an der Behandlung Beteiligten, sowie<br />

zum vorgesehenen Ort der Behandlung<br />

1 × je Kalenderhalbjahr<br />

174b<br />

107a<br />

Mundgesundheitsaufklärung<br />

· Aufklärung über die Inhalte des Mundgesundheitsplans nach Nr. 174a<br />

Demonstration und ggf. praktische Anleitung zur:<br />

· Reinigung der Zähne und des festsitzenden Zahnersatzes, des Zahnfleischs sowie der<br />

Mundschleimhaut<br />

· Prothesenreinigung und zur Handhabung des herausnehmbaren Zahnersatzes<br />

· Erläuterung des Nutzens der vorstehenden Maßnahmen, Anregen und Ermutigen des<br />

Versicherten sowie dessen Pflege- oder Unterstützungspersonen, die jeweils empfohlenen<br />

Maßnahmen durchzuführen und in den Alltag zu integrieren<br />

Entfernen harter Zahnbeläge bei Versicherten, die einem Pflegegrad nach § 15 SGB XI zugeordnet sind oder Eingliederungshilfe<br />

nach § 53 SGB XII* erhalten<br />

1 × je Kalenderhalbjahr<br />

1 × je Kalenderhalbjahr<br />

Die Erläuterungen und Instruktionen müssen verständlich und der<br />

besonderen Situation des Patienten angepasst sein. Bei Kindern und<br />

Jugendlichen bis 18 Jahren könnt ihr an einem anderen Tag zusätzlich<br />

die IP- beziehungsweise FU-Leistungen im Kalenderjahr erbringen, die<br />

BEMA 174a/b und 107a schließen dies nicht aus. Zusätzlich kann ein<br />

notwendiger Haus- oder Heimbesuch berechnet werden, wenn dies<br />

durch den Zahnarzt erfolgt. Ein Haus- oder Heimbesuch allein durch<br />

eine ZFA löst keine zusätzlichen Besuchsgebühren aus.<br />

Macht euch einen Plan, wie ihr vorgehen wollt. Wichtig ist es, sich mit<br />

dem Zahnarzt abzustimmen, welche Maßnahmen ihr bei zum Beispiel<br />

Xerostomie empfehlen wollt. Dies ist ein Problem, was viele Patien-<br />

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OHNE<br />

TITANDIOXID<br />

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ten nicht ernst nehmen und kaum bedenken. Im Rahmen der<br />

BEMA 174a und b bietet es sich an, eine professionelle Reinigung<br />

des Zahnersatzes anzubieten. Die Berechnung erfolgt<br />

mittels privater Vereinbarung nach BMV-Z und entweder als<br />

analoge Berechnung gemäß § 6 (1) GOZ oder als zahntechnische<br />

Leistung nach § 9 GOZ. Da bei dieser Berechnung eine<br />

individuelle Kalkulation notwendig wird, ist das nachfolgende<br />

Beispiel nur als Vorschlag und nicht als bindende Berechnung<br />

anzusehen:<br />

Ajona wirkt – das fühlt<br />

und schmeckt man.<br />

Die Praxis wünscht sich eine gestaffelte Berechnung, je nach Schwierigkeitsgrad.<br />

Das Honorar sollte zwischen 20,00 € und 34,00 € je Prothese liegen:<br />

GOZ Beschreibung Faktor Honorar<br />

5260a<br />

5260a<br />

5260a<br />

Professionelle Reinigung und Politur einer<br />

herausnehmbaren Prothese, einfacher<br />

Aufwand gemäß § 6 (19 GOZ entsprechend<br />

GOZ 5260:<br />

Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />

Funktion oder zur Erweiterung einer<br />

abnehmbaren Prothese<br />

Professionelle Reinigung und Politur einer<br />

herausnehmbaren Prothese, mittlerer Aufwand<br />

gemäß § 6 (19 GOZ entsprechend<br />

GOZ 5260:<br />

Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />

Funktion oder zur Erweiterung einer<br />

abnehmbaren Prothese<br />

Professionelle Reinigung und Politur einer<br />

herausnehmbaren Prothese, hoher Aufwand<br />

gemäß § 6 (19 GOZ entsprechend<br />

GOZ 5260:<br />

Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />

Funktion oder zur Erweiterung einer<br />

abnehmbaren Prothese<br />

1,4 21,26 €<br />

1,7 25,82 €<br />

2,3 34,93 €<br />

Hinzu könnt ihr noch die GOÄ Ä 5 als Leistungen berechnen,<br />

falls der Zahnarzt sich den Zahnersatz anschaut. Plant ihr eine<br />

antimykotische Beschichtung oder Lack der Prothese, kann dies<br />

ebenfalls als analoge Position gemäß § 6 (1) GOZ individuell kalkuliert<br />

und berechnet werden.<br />

Klinische Studien belegen: Ajona reduziert Plaque um 80 Prozent*<br />

und dies besonders sanft mit einem RDA-Wert von 30.<br />

Für gesunde, saubere Zähne, kräftiges Zahnfl eisch, reinen Atem<br />

und eine lang anhaltende, sehr angenehme Frische im Mund.<br />

✔ antibakteriell und anti-Plaque<br />

✔ natürliche Inhaltsstoffe<br />

✔ entzündungshemmend<br />

✔ remineralisierend<br />

✔ nachhaltiges Zahncremekonzentrat<br />

Ihr habt auch Fragen, dann schickt sie gerne an redaktion@<strong>recall</strong>magazin.de.<br />

Jana Brandt<br />

Freiberufliche ZMV,<br />

Fachautorin & Referentin<br />

Tel.: +49 341 231 032-0<br />

E-Mail: info@<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

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* Klinische Anwendungsstudie unter dermatologischer und dentalmedizinischer Kontrolle,<br />

durchgeführt von dermatest 11/21


14 Parodontologie<br />

© adobe.stock.com<br />

Volkskrankheit Parodontitis<br />

Das beste Instrument für eine ganzheitliche Mundgesundheit ist der Weg zum Zahnarzt – im Besonderen<br />

natürlich die regelmäßigen Termine einer professionellen Zahnreinigung. Der demografische<br />

Wandel sorgt zudem dafür, dass auch das Thema Parodontitis immer wichtiger wird. Eine<br />

Chance für die zahnmedizinische Fachkraft, die sich früh in Richtung Dentalhygiene und Prophylaxe<br />

weiterbildet. Mit dieser Qualifikation wird es in Zukunft wesentlich leichter sein, einen gut<br />

bezahlten Arbeitsplatz zu finden und seiner Profession zu folgen.<br />

Text Sabine Zude, Geschäftsführerin der CGM GmbH<br />

Die unsichtbare schleichende Gefahr<br />

Der gefährlichste Feind ist immer der, den man nicht sieht. Eine große<br />

unterschätzte Gefahr für die Allgemein- und Zahngesundheit ist die<br />

Parodontitis, denn diese chronische Entzündung reicht weit über den<br />

Mundraum hinaus. Medizinische Studien haben gezeigt, dass Parodontitis<br />

in direktem Zusammenhang mit vielen anderen Krankheiten steht.<br />

Dazu gehören Diabetes mellitus, Rheuma und chronische Atemwegserkrankungen<br />

bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall.<br />

Der Anfang einer Parodontitis ist eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis)<br />

mit Symptomen wie Zahnfleischbluten, Schwellung und Rötungen.<br />

Verantwortlich sind Bakterien, die oberflächlich auf den Zähnen, am<br />

Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen als Beläge (Plaque)<br />

anhaften. Ohne Behandlung kann eine Gingivitis in eine Parodontose<br />

übergehen. Dabei dringen diese Bakterien immer tiefer in das Zahnfleisch<br />

ein und bringen den zyklisch verlaufenden Knochenab- und -aufbau<br />

im Körper aus dem Gleichgewicht. Der gesamte Zahnhalteapparat<br />

ist davon betroffen, da auch das Zahnfleisch dem verstärkten Knochenabbau<br />

folgt und zurückgeht. Durch diesen Verlauf verliert der Zahn an<br />

Halt und kann ausfallen oder muss entfernt werden. Die entzündeten<br />

Zahnfleischtaschen werden zu einem Reservoir für Bakterien und können<br />

Abszesse auslösen. Ebenso können die Erreger in die Blutbahn des<br />

Körpers gelangen.<br />

Parodontitis sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die<br />

Wundfläche bei einer mittelschweren Parodontitis ist fast so groß wie<br />

eine Handinnenfläche! Bei einer derart großen sichtbaren Entzündung<br />

würde man umgehend reagieren. Mundgeruch, Zahnfleischbluten und<br />

Schwellung des Zahnfleischs sind typische Frühsignale und sollten in<br />

der Praxis angesprochen werden. Eine Parodontitis mit Ausbildung von<br />

Zahnfleischtaschen bedarf immer einer Behandlung – und je früher eine<br />

Parodontitis behandelt wird, desto besser!<br />

Gefahrenquellen: Alter, Gene, Rauchen<br />

Das Risiko einer Parodontitis steigt mit dem Alter. Bei 34- bis 44-Jährigen<br />

haben gut die Hälfte eine moderate oder schwere Parodontitis, bei<br />

65- bis 74-Jährigen bereits zwei Drittel. Bei jüngeren Menschen ist das<br />

Risiko geringer, jedoch wird vermutet, dass auch genetische Faktoren<br />

bei Jüngeren mit schnell voranschreitender Parodontitis eine wichtige<br />

Rolle spielen können.<br />

Rauchende Menschen haben ein bis zu siebenmal höheres Risiko, an<br />

Parodontitis zu erkranken. Beim Verbrennen von Tabak entstehen chemische<br />

Stoffe, die über die Schleimhäute in den Organismus gelangen<br />

und dadurch den Verlauf negativ beeinflussen können, weil die Alarmzeichen<br />

ausbleiben, durch zum Beispiel verengte Blutgefäße. Studien<br />

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Parodontologie<br />

15<br />

haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen hohem<br />

Tabakkonsum und einem schweren Parodontitisverlauf gibt.<br />

Parodontitis steht unter anderem auch in einer Wechselwirkung mit<br />

Diabetes. Parodontitis kann eine Diabeteserkrankung ungünstig beeinflussen,<br />

umgekehrt haben Menschen mit Diabetes ein deutlich erhöhtes<br />

Risiko für eine Parodontitis. Grund sind hohe Blutzuckerwerte, die<br />

die Abwehrkräfte schwächen: Entzündungen treten häufiger auf und<br />

heilen schlechter. Eine Parodontitis begünstigt Folgeerkrankungen von<br />

Diabetes und kann die Sterblichkeit erhöhen. Diabetiker mit schwerer<br />

Parodontitis haben ein bis zu 8,5-fach erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen.<br />

Das Risiko, an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße zu sterben,<br />

ist gegenüber Menschen mit Diabetes, ohne oder mit nur schwach<br />

ausgeprägter Parodontitis, um den Faktor 2,3 erhöht. Des Weiteren gilt:<br />

Menschen, die an schwerer Parodontitis leiden, haben ein erhöhtes Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Schlaganfall.<br />

Die guten Nachrichten zum Schluss<br />

Wer sich regelmäßig zu einer Professionellen Zahnreinigung begibt,<br />

kann vorbeugen und die Risiken einer Parodontitis signifikant reduzieren.<br />

Die zweite gute Nachricht betrifft das Praxisteam: Praxisinhaber<br />

können sich glücklich schätzen, wenn sie gut ausgebildete DHs oder<br />

ZMP in ihrem Praxisteam haben. Wer dieses Glück nicht hat, sollte drüber<br />

nachdenken, motivierte Mitarbeiter bei einer entsprechenden Weiterbildung<br />

zu unterstützen.<br />

Der Bereich Prophylaxe und PAR-Behandlung wird in den nächsten Jahren<br />

einen immer größeren Raum in Zahnarztpraxen einnehmen und sich<br />

zu einem der Haupt-Umsatztreiber entwickeln. Darauf kann man sich<br />

schon heute vorbereiten, sowohl als ZFA als auch als Praxisinhaber. In<br />

der nächsten Ausgabe der Recall setzen wir die Serie mit dem zweiten<br />

Teil fort und beleuchten die Möglichkeiten der Parodontitis-Prophylaxe.<br />

Psychischer Stress, Schwangerschaft und Medikamente<br />

Auch Stress kann eine Parodontitis verschlimmern. Gleiches gilt für<br />

hormonelle Umstellungen, durch die das Zahnfleisch anfälliger für<br />

Entzündungen werden kann. Ein erhöhter Hormonspiegel wie in der<br />

Schwangerschaft kann dazu führen, dass bestehende Entzündungen<br />

in der Mundhöhle verstärkt werden. Schwere Parodontitis kann sogar<br />

zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen. Mittlerweile<br />

werden Schwangere von ihren Frauenärzte daher zur regelmäßigen<br />

PZR geschickt, um das Risiko einer Frühgeburt zu verringern. Und<br />

was viele gar nicht wissen: Auch Medikamente können eine Parodontitis<br />

begünstigen, zum Beispiel Blutdrucksenker oder Arzneimittel,<br />

die eine Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation<br />

verhindern sollen.<br />

Sabine Zude<br />

Geschäftsführerin<br />

CGM Dentalsysteme GmbH<br />

Maria Trost 25 · 56070 Koblenz<br />

Tel.: +49 261 8000 1900<br />

E-Mail: info.cgm-dentalsysteme@cgm.com<br />

www.cgm-dentalsysteme.de<br />

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16 Parodontologie<br />

Prozentualer Anteil membrangeschädigter<br />

(toter) Zellen am Gesamtvolumen des<br />

Biofilms in einer Verdünnung von Cupral ®<br />

liquid im Vergleich mit CHX. Kontrollgruppe<br />

ohne Behandlung.<br />

© Copyright<br />

Eine lokal erfolgreiche Parodontalbehandlung<br />

– Dank Cupral ®<br />

Dieser Fall beschreibt eine Paro-Endo-Läsion, bei der nach erfolgreicher Wurzelkanalbehandlungsrevision<br />

anschließend noch eine Taschenbehandlung buccal mit Cupral ® durchgeführt wurde.<br />

Text Dr. Thomas Peters Bilder Dr. Thomas Peters, Humanchemie<br />

Ein 35-jähriger Patient mit seit langem beherdeter Zahnwurzel 47<br />

(Abb. 1), konnte endodontisch und prothetisch erfolgreich unter Anwendung<br />

der Depotphorese ® behandelt werden.<br />

Es verblieb jedoch buccal eine Tasche von circa 8 mm Tiefe aufgrund<br />

der jahrelangen endodontisch und chronisch-entzündlichen Situation<br />

(Abb. 2) und Guttaperchastift in der Tasche (Abb. 3).<br />

Diese Tasche konnte durch den Einsatz von reinem Cupral ® nahezu eliminiert<br />

werden, welches mittels Lentulo in die Tasche einrotiert wurde<br />

(Abb. 4) oder/und mittels eines Pellets, Fadens oder eines kleinen<br />

Retraktionsringes in die Tasche und somit gegebenenfalls auch noch<br />

etwas forcierter in die Tiefe der Tasche eingebracht wurde (Abb. 5).<br />

ein einwandfreier Zustand umso erfreulicher, besonders trotz des jahrelang<br />

unversorgten Zahns 47.<br />

Wir verwenden Cupral ® sehr gerne zur lokalen Taschenreduktion und<br />

Reduktion beziehungsweise Eliminierung lokaler entzündlicher parodontaler<br />

Prozesse, da generalisierte Parodontitiden in unserer Praxis<br />

wohl besonders aufgrund verbesserter Hygienemaßnahmen, nur noch<br />

sehr vereinzelt auftreten.<br />

Hier hat sich Cupral ® als sehr viel effektiver herausgestellt als manch<br />

anderes jahrelang verwendete Medikament auf Salbenbasis oder lokale<br />

Kürettage, welche mittels Ultraschall ohnehin Standard in der Vorbehandlung<br />

und Begleitmaßnahme ist.<br />

Pellet oder Ring kann man für einige Minuten belassen, dann entfernen<br />

und gegebenenfalls Cupral ® nochmals etwas frisch einbringen und<br />

dann belassen (Abb. 6).<br />

Dr. Thomas Peters<br />

Zahnarzt<br />

Diese Behandlung wurde mehrfach in circa 1 bis 2-wöchigen Abständen<br />

wiederholt. Danach stellt sich ein klinisch einwandfreies Bild dar.<br />

Eine leichte Dehiszenz ist noch erkennbar, aber ohne Schwellung oder<br />

Rötung oder Blutungsneigung (Abb. 7). Auch von Patientenseite ist hier<br />

Herzogstrasse 17 · 42103 Wuppertal<br />

Tel.: +49 202 451 002<br />

www.drthomaspeters.de<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Parodontologie<br />

17<br />

Abb. 1<br />

Abb. 2<br />

Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7<br />

Humanchemie GmbH<br />

Hinter dem Kruge 5<br />

31061 Alfeld (Leine)<br />

Tel.: +49 51 81 246 33<br />

Fax: +49 51 81 812 26<br />

E-Mail: info@humanchemie.de<br />

www.humanchemie.de<br />

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18 Parodontologie<br />

OXYSAFE – Wirksame Therapie<br />

durch aktive Sauerstofftechnologie<br />

Bei Parodontitis- und Periimplantitis-Therapieverläufen gibt es Patientenfälle, die uns als Behandler<br />

besonders herausfordern. Umso mehr sind wir gefragt und gleichzeitig motiviert, das beste<br />

klinische Behandlungsergebnis für unsere Patienten zu erzielen.<br />

Text / Bilder Sabrina Schneider<br />

Bei folgendem Fall konnten wir nach der Durchführung zahlreicher verschiedener,<br />

herkömmlicher Behandlungsmethoden keine Verbesserung<br />

der Entzündungswerte erkennen. Daher waren wir mutig und nutzten<br />

die Möglichkeit, eine alternative Therapie mittels – uns bis dahin unbekannter<br />

– aktiver Sauerstofftechnologie auszuprobieren.<br />

Das Produkt Oxysafe Professional (Hager & Werken, Duisburg) bot uns<br />

neue Möglichkeiten, die Parodontitis- und Periimplantitistherapie positiv<br />

zu beeinflussen.<br />

Durch aktive Sauerstofftechnologie erzielt man eine rasche Reduktion<br />

der Taschentiefe inklusive Taschendesinfektion ohne Anwendung von<br />

Antibiotika und CHX (Chlorhexidindigluconat).<br />

Das Oxysafe Professional Kit besteht aus einem Gel, gebrauchsfertig<br />

in Spritzen (à 1 ml) und einem Liquid (250 ml), welches zur häuslichen<br />

Anwendung verwendet wird (siehe Abb. 1).<br />

Therapieansätze ein positives Behandlungsergebnis zu erzielen. Ich fasste<br />

den Entschluss, das Produkt Oxysafe Professional anzuwenden.<br />

Bei der Behandlung in der zahnärztlichen Praxis erfolgte zuerst die Reinigung<br />

der Zahnfleischtaschen maschinell mit einem Ultraschallsystem,<br />

manuell unterstützt mit Gracey Küretten (Abb. 3). Anschließend folgte<br />

die erste Applikation des Oxysafe Gels. Nach einer Einwirkzeit von fünf<br />

Minuten wird die Zahnfleischtasche mit Kochsalz wieder ausgespült. Erst<br />

dann erfolgt die zweite Applikation des Gels, welches nun in der Tasche<br />

verbleibt (Abb. 4).<br />

Durch die aktive Sauerstofftechnologie werden ausschließlich anaerobe<br />

Bakterien zerstört. Die Regeneration von entzündetem Gewebe wird<br />

durch den hohen Sauerstoffanteil unterstützt.<br />

Vorteile von Oxysafe im Überblick<br />

Bei dem in Abbildung 2 dargestellten Patientenfall stellte sich Anfang des<br />

Jahres ein männlicher Patient im Alter von 70 Jahren in unserer Praxis<br />

vor. Die Anamnese ergab, dass er Prädiabetiker und Raucher ist. Nach<br />

Diagnose einer chronischen Parodontitis erfolgte die Initialbehandlung<br />

mit anschließender Parodontitistherapie. Die häusliche Compliance war<br />

gut und die Therapie mit CHX 0,2 Prozent erzielte kurzfristig ihre Wirkung.<br />

Nach Abschluss der Behandlung erfolgte ein dreimonatiger Recallintervall<br />

zur parodontalen Nachsorge. Trotz des engmaschigen Recalls<br />

und guter Compliance stieg der BOP Wert nach kurzer Zeit wieder auf<br />

33 Prozent an. Daher hielt ich es für eine gute Möglichkeit, durch andere<br />

· schnelle Reduktion der Taschentiefe und Taschendesinfektion<br />

· ohne Antibiotika (keine Resistenzbildung), ohne CHX<br />

· langfristiges Behandlungsergebnis<br />

· wissenschaftlich und klinisch erprobt<br />

· nicht zytotoxisch (wirkt nicht als Zellgift für gesundes Gewebe)<br />

· einfache Anwendung<br />

· sowohl bei Rauchern und Nichtrauchern identische<br />

Behandlungserfolge<br />

· angenehmer Geschmack<br />

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Parodontologie<br />

19<br />

Abb. 1: Das Oxysafe Professional Kit<br />

Abb. 2: Situation vor Therapie<br />

Abb. 3: Reinigung der Taschen<br />

Abb. 4: Erste Applikation des Oxysafe Gels<br />

Abb. 5: Ergebnis der Behandlung - Der BOP-Wert sank auf 8 Prozent.<br />

Abb. 6: Klinische Abschlusssituation<br />

Für ein dauerhaftes und besseres Therapieergebnis erfolgte die Fortsetzung<br />

der Behandlung mit Oxysafe Liquid. Das ist eine Mundspülung,<br />

die häuslich direkt nach der Behandlung zweimal täglich, morgens und<br />

abends nach dem Zähneputzen zur Nachsorge angewendet wird.<br />

Ziel der Mundspülung ist es, langfristig genügend Aktivsauerstoff in<br />

die Zahnfleischtaschen abzugeben, um eine Reinfektion zu vermeiden.<br />

Nach Abschluss der Behandlung erzielten wir eine deutliche Reduktion<br />

der Taschentiefe und der BOP-Wert sank auf acht Prozent (Abb. 5). Der<br />

Patient empfand die Behandlung sowohl in der Praxis als auch häuslich<br />

als sehr angenehm in Anwendung und Geschmack. Positiv zu bewerten<br />

ist ebenso, dass durch die aktive Sauerstofftherapie bei Rauchern und<br />

Nichtrauchern identische Behandlungserfolge erzielt werden (Abb. 6).<br />

Sabrina Schneider<br />

Dentalhygienikerin<br />

Ästhetische Zahnheilkunde<br />

Dr. Nothelfer, Dr. Brandes & Dr. Grimm<br />

Eisenbahnstraße 28 · 77815 Bühl<br />

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20<br />

Nachhaltig bis ins hohe Alter<br />

Senioren sind eine besondere Patientengruppe! Hier ist<br />

es enorm wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen!<br />

Ich möchte euch zeigen, wie das auch nachhaltig<br />

möglich ist!<br />

Text Tanja Rosellen<br />

© rawpixel.com - de.freepik.com<br />

„Das habe ich schon immer so gemacht!“<br />

Die erste Herausforderung ist, dass viele Senioren schon seit Jahrzehnten<br />

ihre (subjektiv) optimale Mundhygiene durchführen! Wenn<br />

diese Mundhygiene gute Ergebnisse erzielt, die sich optimal mit einem<br />

Plaque- und Blutungsindex messen lassen, finde ich eine Remotivation<br />

völlig ausreichend! Sollten die Indizes nicht zufriedenstellend sein,<br />

empfehle ich den Patienten und/oder auch den Betreuern im Mund zu<br />

demonstrieren, warum genau eine Verhaltensänderung wichtig und<br />

notwendig ist! So wird die Compliance deutlich verbessert!<br />

Was wir in jedem Fall tun können, ist es, nachhaltige Materialien zu<br />

empfehlen! Besonders die betagteren Patienten sind dankbar, wenn wir<br />

die empfohlenen Produkte im Praxisshop verkaufen! So muss es nicht<br />

noch zusätzlich besorgt werden.<br />

Empfehlenswerte Mundhygieneartikel<br />

Solange eine manuelle Zahnpflege motorisch gut möglich ist, sind Handzahnbürsten<br />

aus Bio-Kunststoff empfehlenswert! Es ist keine spürbare<br />

Umstellung notwendig und angenehmer in einer oft eher trockenen<br />

Mundhöhle als Bambus. Als zusätzliche Unterstützung sind Griffverstärker<br />

oft eine große Erleichterung! Diese gibt es aus Moosgummi oder<br />

auch aus spülmaschinenfestem Kunststoff. So ist der Griff hygienisch zu<br />

reinigen und entsprechend von langer Lebensdauer.<br />

Dass Bio-Kunststoff angenehmer als Bambus empfunden wird, gilt<br />

selbstverständlich auch für Interdentalbürsten und die Aufsteckbürsten<br />

von rotierend-oszillierend beziehungsweise Schall-Zahnbürsten!<br />

Die meiste Belagsbildung findet sich oft an den herausnehmbaren Prothesen.<br />

Wenn wir die dafür optimal geeignete Prothesenbürste empfehlen,<br />

bietet sich eine aus Bambus an! Da die allerdings noch nicht<br />

allzu verbreitet ist, macht es hier besonders viel Sinn, sie im Praxis-Shop<br />

vorrätig zu haben!<br />

Zusätzliche Hilfsmittel<br />

Für die Zungenreinigung empfehle ich gerne einen Esslöffel! So wird<br />

die Reinigung des Zungenrückens, aus meiner Erfahrung, eher durchgeführt!<br />

Außerdem werden so Ressourcen, die für eine Produktion<br />

notwendig sind, geschont! Bei Patienten, die eine Zungenreinigung bereits<br />

für sich kultiviert haben, ist ein Schaber aus Kupfer die erste Wahl!<br />

Auch absolut hilfreich und nachhaltig sind Entleerungshilfen für Tuben!<br />

Es ist auch ohne motorische Defizite nicht immer einfach Tuben vollständig<br />

zu entleeren! Die Argumentation, dass so nichts verschwendet<br />

beziehungsweise weggeschmissen wird, stößt gerade bei den Senioren<br />

auf offene Ohren!<br />

In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unsere Patienten und<br />

Umwelt übernehmen!<br />

Tanja Rosellen<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

E-Mail: info@nachhaltigepraxistipps.de<br />

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10.1111/eos.12302. Epub 2016 Sep 29. PMID: 27681016.<br />

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<strong>22</strong> Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Das muss ich<br />

erstmal verdauen<br />

Die gesamte Verdauungsarbeit ist ein komplexer, fein abgestimmter Balanceakt zwischen der Art<br />

und Weise, wie wir uns Nahrung zuführen, mechanischer Funktion der verschiedenen beteiligten<br />

Organe, Hormonsystem, Nervensystem, Immunsystem und der Psyche. Je intensiver man sich mit<br />

der Verdauungstätigkeit beschäftigt, desto mehr fällt auf, dass es ein stetiges Wechselspiel aus<br />

Geben und Nehmen darstellt.<br />

Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva, modifiziert von Roxane Pfeiffer<br />

Wir verbrauchen ständig Energie, sodass Hunger oder gar Unterzucker<br />

entsteht, wir denken an Nahrung oder nehmen diese sensorisch (über<br />

Sinnesorgane) wahr. Dies stimuliert jedes Mal unseren Parasympathikus*,<br />

der wiederum unter anderem die Ausschüttung einer Vielzahl von<br />

Sekreten bewirkt.<br />

*Der Parasympathikus ist Teil des autonomen, vegetativen, unwillkürlichen<br />

Nervensystems und der Gegenspieler zum Sympathikus. Gemeinsam<br />

steuern sie, ohne unser bewusstes Zutun, grundlegende lebensnotwendige<br />

Funktionen wie zum Beispiel Atmung, Herz-Kreislauf,<br />

Verdauung und Fortpflanzung.<br />

Im Gegenzug an das Geben der Sekrete wird das Nehmen dieses Sinnbilds<br />

deutlich an der resultierenden Aufnahme von kleinsten Bausteinen<br />

der Nahrung: Monosaccharide (Einfachzucker), Aminosäuren (kleinste<br />

Eiweißbausteine) und Fettsäuren. Wo der Magen endet, beginnt der<br />

Darm - genauer gesagt beginnt hier der Zwölffingerdarm, beziehungsweise<br />

Duodenum - der erste von drei Abschnitten des Dünndarms. Ihm<br />

folgen Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm). Bevor er über eine<br />

Klappe in den Dickdarm übergeht. Der gesamte Abschnitt des Dünndarms,<br />

von Magenausgang bis zur Krummdarm-Dickdarm-Klappe, ist<br />

ungefähr 4 bis 4,5 m lang, hat ein Lumen von 4 cm und durch die<br />

besondere Struktur der inneren Oberfläche kommen wir auf eine Gesamtfläche<br />

von circa 400 m².<br />

Der Zwölffingerdarm heißt übrigens so, weil er ungefähr so lang ist<br />

wie zwölf Zeigefingerbreiten nebeneinander, circa 25 cm. Er ist von<br />

seiner Form her nicht so ausgesackt wie der Magen, viel mehr ist er<br />

wieder schlauchförmig, windet sich C-förmig und findet dann in seiner<br />

Verlängerung einen nahtlosen Übergang zum Jejunum. Die C-Schlinge<br />

des Duodenums ist deshalb so interessant, da hier sowohl der Chymus<br />

(Speisebrei) aus dem Magen portionsweise (je circa 20 ml) ankommt,<br />

als auch die Gallenflüssigkeit aus der Galle, beziehungsweis Leber<br />

und der Verdauungssaft aus dem Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Außerdem<br />

liegt in der C-Schlinge der Kopf der Bauchspeicheldrüse. Die<br />

Gallenflüssigkeit wird übrigens von und in der Leber gebildet, in der<br />

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bei Parodontitis<br />

Gallenblase wird die Flüssigkeit vor allem eingedickt und gespeichert.<br />

Bei den meisten Menschen gelangen Gallensaft und<br />

Verdauungssaft über einen gemeinsamen Ausführungsgang<br />

durch die Vatersche Papille (kleine Ringmuskelöffnung) ins Duodenum.<br />

Ausgelöst wird die Abgabe dieser Säfte reflektorisch<br />

über das Nervensystem und hormonell über das Blutsystem. Es<br />

gibt also Rezeptoren, die registrieren, dass Chymus ins Duodenum<br />

gelangt und dass jetzt Verdauungssäfte zu deren Bearbeitung<br />

benötigt werden.<br />

60 %<br />

Heilungsrate<br />

Die Gallensäfte werden vorrangig für die Fettverdauung benötigt,<br />

die Pankreassäfte bearbeiten Kohlenhydrate, Eiweiße und<br />

auch Fette. Sowohl Gallensaft als auch Bauchspeichel sind alkalisch,<br />

sie neutralisieren deshalb den Speisebrei, der ja im Magen<br />

stark angesäuert wurde. Dies ist einerseits für die folgenden<br />

Funktionsschritte der Verdauung nötig, aber noch viel wichtiger<br />

ist hierbei der entstehende Schutz für die Schleimhaut des<br />

Darms, die nicht besonders säureresistent ist.<br />

Das Thema Säure ist ein entscheidender Faktor für die Entstehung<br />

von Geschwüren in diesem Bereich, die entweder als Ulcus<br />

ventriculi (Magengeschwür) oder Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür)<br />

in dieser Übergangszone entstehen können.<br />

Aber auch eine Besiedelung der Schleimhaut mit dem Bakterium<br />

Helicobacter Pylori könnte ursächlich für diese sogenannte gastroduodenale<br />

Ulkuskrankheit (Geschwürerkrankung von Magen<br />

und Zwölffingerdarm) sein.<br />

Symptomatisch lassen sich die beiden durch den Zeitpunkt des<br />

Schmerzes unterscheiden, wobei das Magengeschwür prinzipiell<br />

einen Dauerschmerz zeigt und eher zusätzliche Schmerzen<br />

direkt im Anschluss an eine Mahlzeit verursacht, weil die verweilenden<br />

Nahrungsreste das geschwürige Gewebe reizen. Im<br />

Gegensatz dazu besteht beim Zwölffingerdarmgeschwür eher<br />

ein Nüchternschmerz, der bevorzugt nachts auftritt und früh<br />

morgens, sich aber durch Nahrungsaufnahme bessert - weil<br />

neutralisierende Verdauungssäfte wohl die Symptomatik lindern.<br />

Im Jejunum erfolgt die Hauptarbeit der Resorption. Über verschiedene<br />

Sekrete und Enzyme wird der Speisebrei in Feinstarbeit<br />

in seine kleinsten Bausteine zerlegt und über die Schleimhaut<br />

aufgenommen. Monosaccharide, Aminosäuren, Mineralien<br />

und wasserlösliche Vitamine werden spezifisch aufgenommen<br />

und mit dem Blut über die Pfortader zur Leber transportiert. In<br />

der Leber werden die Bestandteile kontrolliert, verarbeitet und<br />

teilweise gespeichert. Fette und fettlösliche Vitamine werden im<br />

Darm mithilfe von Gallensäuren über die Saumzellen in die Lymphe<br />

der Darmwand abgegeben und unter Umgehung der Leber<br />

ins Blut weitergegeben. In den Lymphknoten finden auch<br />

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24<br />

Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

Schließlich folgt nach dem Übertritt durch die Bauhin-Klappe der Dickdarm.<br />

Dieser kann wiederum aufgeteilt werden in Blinddarm mit Wurmfortsatz,<br />

aufsteigenden, queren und absteigenden Dickdarm, sowie<br />

Sigmoid und Rektum. In diesem Abschnitt der Verdauung geht es ums<br />

Loslassen und ums Geben, nachdem zunächst Wasser rückresorbiert<br />

wurde, damit der Stuhl eingedickt wird - Dickdarm eben. Im Dickdarm<br />

tummeln sich eine Vielzahl von Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien,<br />

die für jeden Menschen so individuell sind wie dessen Fingerabdruck.<br />

Man nennt das ganze Spektakel dann Mikrobiota. Die Bakterien<br />

verwenden Bestandteile der Nahrung, allen voran Ballaststoffe, zur<br />

eigenen Ernährung und verstoffwechseln diese. Sie produzieren aber<br />

auch verschiedene Neurotransmitter, wie beispielsweise Tryptophan/<br />

Serotonin oder Vitamine.<br />

Eine Dysbalance dieser individuellen Zusammensetzung kann zu zahlreichen<br />

pathologischen Erscheinungen führen, von Blähungen und<br />

Durchfall/Verstopfung bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen,<br />

Immunschwächen, Autoimmunkrankheiten, Nervenerkrankungen, psychischen<br />

Erkrankungen und auch Kopfschmerzen, sogenannte Bauchkopfschmerzen.<br />

hier Kontrollmaßnahmen und Abwehrfunktionen statt. Im anschließenden<br />

Ileum findet nun immer weniger Resorption statt und dafür mehr<br />

Immunfunktion durch die Peyer-Plaques, die sich im Endbereich befinden.<br />

Im selben Abschnitt des Ileums findet die Hauptaufnahme von Vitamin<br />

B12, Vitamin C und Gallensäuren statt. Dieser Bereich des terminalen<br />

Ileums ist auch Fokus für verschiedene pathologische Thematiken.<br />

Ist dieser Bereich krankhaft verändert, zum Beispiel entzündet bei<br />

M.Crohn oder Colitis Ulcerosa oder durch Operationen entfernt oder<br />

beschädigt worden, so resultiert eine Einschränkung der diesbezüglichen<br />

Immunfunktion sowie auch der Mangel vor allem an Vitamin B12<br />

und Gallensäuren.<br />

Durch Vitamin B12-Mangel kann es zu einer Anämie (Blutarmut) und<br />

deren Folgen kommen. Durch einen Mangel an Gallensäure kann sich<br />

ein Gallensäureverlustsyndrom anschließen, bei dem die Gallensäuren<br />

in größerer Menge als üblich in den Dickdarm gelangen und hier zu<br />

Durchfall führen können. Außerdem folgen Störungen der Fettresorption,<br />

einschließlich der fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K) und deren<br />

weiteren Auswirkungen.<br />

Ähnlich wie in der Mundhöhle geht es mal wieder um Balance, nicht<br />

darum, sämtliche Bakterien zu verteufeln. Eine Vielzahl dieser Mikroorganismen<br />

sind essentiell, also unbedingt notwendig für unser Wohlergehen,<br />

andere Spezies hingegen eher störend. Das Ziel sollte also<br />

sein, die nutzbringenden Bakterien zu füttern und zu erhalten, da sie<br />

beispielsweise auch den Platz besetzen, der dann von pathologischen<br />

Bakterien nicht eingenommen werden kann. Beeinflussen kann man<br />

die persönliche Mikrobiota übrigens simpel über die Nahrungsaufnahme.<br />

Das will heißen, die körpereigene Bakterienkultur ist ziemlich<br />

genau abgestimmt auf die Erfordernisse, also die ankommenden Nahrungsbestandteile.<br />

Als allgemein förderlich für die Mikrobiota gelten:<br />

· Ballaststoffe (Gemüse, Vollkorn)<br />

· Milchsäurebakterien (Milchprodukte)<br />

· Inulin in Artischocken, Chicorée<br />

· Resistente Stärke (gekochte, danach abgekühlte Kartoffeln)<br />

· Ungesättigte Fettsäuren<br />

· Omega-3-Fettsäuren<br />

· Probiotische Lebensmittel (enthalten lebende Mikroorganismen,<br />

zum Beispiel Miso, Kefir, saure Gurken, Sauerkraut, Käse, fermentiertes<br />

Gemüse)<br />

· Präbiotische Lebensmittel (vor allem Ballaststoffe: Gemüse, Obst,<br />

Nüsse, Vollkorn).<br />

Dies gilt selbstredend auch für nützliche Bakterien in der Mundhöhle,<br />

so kann also die Mundgesundheit durch das Essen von oben genannten<br />

Lebensmitteln unterstützt werden!<br />

Die herausragende Kombination aus den bereits zuvor genannten Teilaspekten<br />

der Verdauung: Organe, Hormone, Nervensystem, Immunsystem<br />

und Psyche lässt sich in diesem kurzen Abriss nur erahnen, der Einfachheit<br />

zuliebe verzichte ich auf die Auflistung aller bislang bekannten beteiligten<br />

einzelnen Komponenten. Der Wandaufbau des Magen-Darm-<br />

Trakts beinhaltet eine enorme Vielfalt an unterschiedlichen spezifischen<br />

Zellen. Zunächst ist die Wand grob in 4 Schichten zu unterteilen:<br />

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Organe und (Zahn-)Gesundheit<br />

25<br />

· Mukosa (Schleimhaut)<br />

· Submukosa (Schicht unter der Schleimhaut)<br />

· Muscularis (Muskelschicht)<br />

· Adventitia/Serosa des Peritoneums (Bindegewebe, Bauchfell).<br />

Die Schleimschicht (Mukosa) ist die innere Oberfläche dieser Organe,<br />

sie beherbergt, wie der Name schon vermuten lässt, verschiedene Drüsenzellen,<br />

die vor allem Schleim produzieren. Dieser Schleim dient unter<br />

anderem zum Schutz und zur Gleitfähigkeit. Außerdem ist die Mukosa<br />

des Magens, Darm und auch der Gallenblase aus hochprismatischem<br />

Epithel aufgebaut, welches die Dehnbarkeit dieser Organe und die hohe<br />

Resorptionsfähigkeit gewährleistet.<br />

Nahezu unglaublich erscheint die Umwandlung von Grobem zu Feinem,<br />

von Materie zu Energie. Es ist ein fortwährender Zyklus. Wir nehmen<br />

etwas auf und verdauen es auf verschiedenen Zwischenstationen, während<br />

derer die Spreu vom Weizen getrennt wird. Nahrhaftes wird bis ins<br />

Detail aufgespalten und aufgenommen und weiterverwertet, während<br />

nicht förderliche Substanzen und Abfallstoffe so gut wie möglich ausgeschieden<br />

werden.<br />

Sorgfältig prüfen unsere Organe, ohne unser willentliches zutun, welchen<br />

Nährwert die Bestandteile der Nahrung für unsere Lebenskraft<br />

besitzen. Was wird gebraucht? Was unterstützt, nährt uns? Wofür lohnt<br />

es sich, Energie aufzuwenden, die Dinge zu verarbeiten?<br />

Die Drüsenzellen befinden sich in Ein- oder Ausstülpungen (Drüsen,<br />

Krypten und Zotten) dieser besonderen Schleimhaut.<br />

Welchen Profit erhalten wir aus den angeeigneten Dingen? Wie gut<br />

kann man geben, wie gut also loslassen?<br />

In der Submukosa finden wir weitere exokrine und endokrine (nach innen<br />

und außen abgebende) Drüsen, die zusätzliche Sekrete absondern.<br />

Außerdem befinden sich in dieser Wandschicht Nervenzellgeflechte, die<br />

eben die Drüsentätigkeit innervieren, die so genannten Meissner-Plexus.<br />

Verschiedene Ansammlungen von Abwehrzellen tragen zur immensen<br />

Immunleistung des Darms bei. Besonders zahlreich sind sie im endständigen<br />

Abschnitt des Ileums vorhanden, als so genannte Peyer-Plaques.<br />

Auch Blutgefäße, Lymphgefäße und weitere Nerven lassen sich hier<br />

lokalisieren.<br />

Und mit dem Stichwort „Loslassen“ endet diese Organreihe - schade.<br />

Wir haben uns über mehrere Teile den Weg der Nahrung von Mundhöhle,<br />

speziell der Zunge, über den Magen und schließlich zum Darm<br />

angeschaut und einen kleinen Einblick in die ganzheitlichen Aspekte<br />

dieses Naturschauspiels erhaschen können.<br />

Aber jedem Ende wohnt ein Anfang inne und so beginnen wir im nächsten<br />

Jahr mit neuen spannenden Themen, aus der Kombination von Holistik,<br />

Medizin und Mundgesundheit.<br />

Die Muscularis beherbergt selbstredend Muskelschichten und zu deren<br />

Innervation die Auerbach-Plexus. Die Adventitia schließlich dient der<br />

Verankerung der Organe an Ort und Stelle und der Verschieblichkeit<br />

gegeneinander.<br />

Ich hoffe ihr seid gespannt und freue mich auf viele neugierige Leser.<br />

Eure Roxane.<br />

Da die Wandschichten in veränderlicher Form in allen Abschnitten des<br />

Verdauungstraktes vorkommen, wird hier nochmal deutlich, wie verzahnt<br />

alle Systeme miteinander sind.<br />

Insgesamt sind hier circa 70 Prozent der Immunzellen verankert. Es ist<br />

wohl das größte hormonproduzierende Organsystem. Und es enthält<br />

so reichliche Nervenzellansammlungen, dass es nicht verwunderlich ist,<br />

wieso wir vom Bauchhirn sprechen - ist es ja direkt mit unserem Gehirn<br />

verbunden. Die Psyche kann man hier als ein alles umhüllendes Konstrukt<br />

betrachten. Sie steuert zwar nicht primär die Verdauungsleistung,<br />

aber hegt großen Einfluss auf dessen Ablauf.<br />

Bereits erwähnt habe ich, dass der Sympathikus die Verdauungsleistung<br />

zum Stillstand bringen kann. Stellvertretend für den Sympathikus stehen<br />

Stress-Reaktionen, da ist es nicht verwunderlich, dass durch Hektik<br />

nicht gut verdaut werden kann. Denn um etwas zu verdauen, brauchen<br />

wir Zeit, Ruhe und Seelenfrieden. Die Verdauung, sowohl auf körperlicher<br />

Ebene als auch psychisch und seelisch, bedarf einiger Stationen.<br />

Roxane Pfeiffer<br />

holistic health coach &<br />

Akademisierte Dentalhygienikerin<br />

SALUTOGENESIS<br />

Tel.: +49 151 517 128 30<br />

E-Mail: roxanepfeiffer@yahoo.com<br />

Instagram: saluto.genesis<br />

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26 Kariologie<br />

Day 0 Day 90 Day 180 Day 270<br />

Behandlung von früher<br />

Initialkaries und White Spots<br />

durch Schmelzregeneration<br />

in der Tiefe<br />

Die biomimetische Technologie in Curodont Repair (vVARDIS, Schweiz) bietet eine regenerative,<br />

nicht-invasive und schmerzfreie Lösung für alle Patientengruppen. Das Management und die Behandlung<br />

von frühen kariösen Läsionen und White Spots sind seit langem ein viel und kontrovers<br />

diskutiertes Thema. Während einige Zahnmediziner für ein „Abwarten und Beobachten“ plädieren<br />

oder Fluoridlack auf den kariösen Zahn auftragen, ziehen andere es vor, direkt erste restaurative<br />

Maßnahmen umzusetzen.<br />

Text / Bilder Zantomed GmbH<br />

Beide Therapieansätze basieren auf ein und derselben Prämisse: Zahnschmelz<br />

kann sich nicht selbst regenerieren oder reparieren. Denn sobald<br />

die Odontogenese vollständig abgeschlossen ist, geht die Schmelzmatrix<br />

verloren. Ohne diese Schmelzmatrix fehlt eine „Plattform“ für<br />

die Anlagerung von Hydroxylapatit. Aus diesem Grund hat sich die<br />

zahnmedizinische Forschung in den vergangenen Jahrzehnten darauf<br />

konzentriert, ein Regenerationsmaterial zu entwickeln, das die Eigenschaften<br />

des Zahnschmelzes nachahmt. Der beste Zahnschmelzersatz<br />

ist und bleibt aber der Zahnschmelz selbst.<br />

Seit einigen Jahren etabliert sich jedoch eine revolutionäre, patentierte<br />

Monomer-Peptid 104-Technologie, die auf einem einfachen Peptid aus<br />

Aminosäuren basiert, welche auch im menschlichen Körper vorkommen.<br />

Diese ist in Curodont Repair enthalten, einem biomimetischen<br />

System zur Behandlung früher Kariesläsionen und White Spots durch<br />

Regeneration des Zahnschmelzes. Damit bietet sich erstmals eine nichtinvasive,<br />

schmerzfreie und wirklich biologisch, regenerative Lösung für<br />

Patienten aller Altersgruppen. Das Peptid hat eine niedrige Viskosität,<br />

eine hohe Affinität zu Hydroxylapatit und – wenn die richtigen Voraussetzungen<br />

gegeben sind – die Fähigkeit, sich in situ selbst aufzubauen.<br />

Nach der Applikation von Curodont Repair durch qualifiziertes zahnmedizinisches<br />

Personal*, dringt die Peptid-getränkte Flüssigkeit innerhalb<br />

von 5 Minuten in die Tiefe der frühen Kariesläsion ein und bildet eine<br />

Biomatrix, die der natürlichen Schmelzmatrix gleicht. Diese Biomatrix<br />

zieht fortan über einen längeren Zeitraum Calcium- und Phosphationen<br />

aus dem Speichel in den Defekt, um Hydroxylapatit zu bilden, sodass<br />

der Zahnschmelz in der Tiefe der Läsion Schritt für Schritt regeneriert<br />

wird. Das gesamte Verfahren mit Curodont Repair dauert initial lediglich<br />

8 bis 10 Minuten: ohne Bohrer, ohne Betäubung und ohne Schmerzen.<br />

Im Nachgang arbeitet die Matrix autonom weiter. Die Abbildung am<br />

Anfang des Beitrages zeigt den Fortschritt bei der Rückentwicklung von<br />

White Spots über mehrere Wochen.<br />

Das durch mehr als 20 Jahre wissenschaftlicher Forschung gestützte<br />

Curodont Repair zeigt gegenüber Fluorid konsistent überlegene Erfolgsraten.<br />

Klinischen Studien zeigen, dass mit Curodont Repair in 86 bis 100<br />

Prozent der Fälle eine Inaktivierung und Remineralisierung von frühen<br />

Kariesläsionen erreicht wurde, während Fluoridlacke in ungefähr 35<br />

Prozent der Fälle eine Inaktivierung erreichten. 1,2<br />

Zusätzlich wird der Zahn aus der Tiefe der Läsion hin zur äußeren<br />

Schmelzoberfläche remineralisiert 3 , während mit Fluoridlack lediglich<br />

eine oberflächliche Remineralisierung (~20 – 50 μm) erreicht wird 4 . Allein<br />

im deutschsprachigen Raum wurden in den letzten zehn Jahren mehr<br />

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den Zahnschmelz, indem sie eine Schutzschicht auf der Oberfläche<br />

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reduzieren/verhindern und remineralisiert den Zahnschmelz. 3,4<br />

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Weitere Informationen<br />

3 Jablonski-Momeni A, Nothelfer R, Morawietz M, Kiesow A, Korbmacher-Steiner H. Impact of self-assembling peptides in remineralisation of artificial early<br />

enamel lesions adjacent to orthodontic brackets. Sci Rep. 2020 Sep 15;10(1):15132<br />

4 Soares R, De Ataide IN, Fernandes M, Lambor R. Assessment of Enamel Remineralisation After Treatment with Four Different Remineralising Agents: A<br />

Scanning Electron Microscopy (SEM) Study. J Clin Diagn Res. 2017 Apr;11(4):ZC136-ZC141<br />

# Self-Assembling Peptide P11-4 (CURODONT PROTECT)<br />

≠ Casein Phosphopeptide-Amorphous Calcium Phosphate Fluoride (CPP ACPF - GC Tooth Mousse Plus; GC Corporation, Tokyo, Japan)<br />

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Kariologie<br />

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% Fluoride enhanced Hydroxyapatite Gel (Remin-Pro (VOCO-GmbH, Germany)<br />

treatment of dentin hypersensitivity: A randomized controlled clinical trial. Journal of Periodontolog<br />

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28 Zahnmedizin<br />

Darstellung des posterioren Zungenbandes<br />

Das verkürzte Zungen- und<br />

Lippenbändchen<br />

Unsere Zunge hat viele wichtige Funktionen. Unter anderem für die Sprachentwicklung, die Ausformung<br />

des Gaumens und Kiefers, für eine unbeeinträchtigte Nasenatmung und eine entspannte<br />

Nacken- und Halsmuskulatur sowie beim Essen und auch für das Stillen. Die Beweglichkeit der<br />

Zunge und der Lippen sind die Voraussetzungen für all diese Eigenschaften. Im Folgenden stellt die<br />

Dentalhygienikerin Désirée Voglau einen Fallbericht ihrer kleinen Tochter vor.<br />

Text Désirée Voglau Bilder Zungenbandzentrum München Stadt und Land, Dr. Melanie Linder<br />

Jeder von uns hat ein Zungenbändchen, das im Normalfall sehr weit<br />

hinten am Zungengrund liegt, sodass die Zunge genügend Spielraum<br />

hat. Dennoch gibt es Menschen, die ein verkürztes Zungenbändchen<br />

haben wie zum Beispiel meine kleine Tochter.<br />

Am Tag nach ihrer Geburt haben die Probleme bereits begonnen: der<br />

Versuch, sie zu stillen, war nur unter starken Schmerzen möglich, bedingt<br />

durch wunde Mamillen (Brustwarzen). Ich war ziemlich niedergeschlagen<br />

und meine Tochter (bestimmt) auch, da sie Hunger hatte und<br />

sie keine Muttermilch bekam. Zu diesem Zeitpunkt kannten weder ich<br />

noch die Hebammen den Grund dafür. Dies frustrierte mich sehr, da ich<br />

mein Baby unbedingt stillen wollte.<br />

Ich hörte Sätze wie „Das ist normal“, „Das wird schon werden“ – aber<br />

das war nicht normal, zumindest nicht in diesem Ausmaß, vor allem da<br />

ich bereits mein erstes Kind stillen konnte und das ohne große Probleme.<br />

Mit Abpumpen, Zufüttern und Stillen unter Schmerzen vergingen<br />

die Tage im Krankenhaus. Erst am letzten Tag kam eine Hebamme zur<br />

Visite vorbei, die auf diesem Gebiet Erfahrung hatte.<br />

Ich habe ihr meine Probleme geschildert und daraufhin hat sie sich<br />

meine Tochter genau angeschaut. Sie hat ihr den Finger in den kleinen<br />

Mund gesteckt und ein zu kurzes Zungenbändchen festgestellt.<br />

Dadurch konnte sie beim Stillen ihre Zunge nicht weit genug aus dem<br />

Mund strecken und somit auch nicht die komplette Mamille zum Saugen<br />

umschließen, sondern nur daran reiben. Folglich konnte sie nicht richtig<br />

saugen und das Reiben führte zu den blutigen Mamillen.<br />

In der Klinik war leider kein Arzt in der Lage, das verkürzte Zungenbändchen<br />

zu entfernen. Somit wurden wir erstmal zu unserer Kinderärztin<br />

verwiesen. Dort haben wir umgehend einen Termin erhalten und<br />

konnten die Zeit bis dahin im Wechsel mit Abpumpen, Stillen (unter<br />

Schmerzen) und Zufüttern überbrücken. Unsere Kinderärztin ist eine<br />

sehr nette und kompetente Ärztin, aber leider konnte auch sie das Zun-<br />

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Zahnmedizin<br />

29<br />

Saugbläschen, zweifarbige Lippen<br />

deutlicher Zungenbelag<br />

genbändchen nicht so einfach korrigieren, da es sich hierbei um das<br />

hintere (posteriore) Zungenbändchen handelte und dies nur Spezialisten<br />

kürzen sollten. Sie hat uns daraufhin eine Spezialistin aus München<br />

empfohlen. München ist von Ingolstadt zwar nicht um die Ecke, aber<br />

dennoch hatten wir Glück, was die Entfernung betrifft, wenn man bedenkt,<br />

wie wenig Spezialisten es auf diesem Gebiet aktuell gibt.<br />

Auch dort haben wir sehr schnell einen Termin bekommen und vorab<br />

eine Mail mit vielen wichtigen Informationen zum Ablauf des Termins,<br />

der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Körpertherapeuten, Stillberatung,<br />

einen Link für ein Video für die richtige Wundversorgung sowie<br />

die zu erwartenden Kosten erhalten. Aufgrund der Entfernung konnten<br />

wir sowohl das Aufnahmegespräch als auch die Behandlung an einem<br />

Nachmittag erledigen.<br />

Die Zahnärztin war sehr lieb und hat sich sehr viel Zeit für uns genommen,<br />

ein ausführliches Anamnesegespräch geführt, Fotos von unserer<br />

Tochter und deren Mundsituation erstellt und uns natürlich über die<br />

Kosten aufgeklärt sowie über das Vorgehen, die Risiken und die Wundversorgung.<br />

Die Diagnose lautete: frenulum labii superioris breve sowie<br />

Ankyloglossia. Das heißt, meine Tochter hatte ein verkürztes Lippenbändchen<br />

sowie eine Verwachsung der Zunge mit dem Mundboden,<br />

infolge eines stark verkürzten Zungenbändchens. Beides tritt häufig zusammen<br />

auf. Folglich musste eine Frenektomie sowie eine Frenotomie<br />

des Zungen- und Lippenbändchens erfolgen.<br />

Das Ziel der Behandlung ist das Zusammenwachsen der Wunde in<br />

Längsrichtung, sodass das neu entstehende Band möglichst weit hinten<br />

ansetzt und die Zungenfunktion nicht erneut eingeschränkt wird. Für<br />

ein ideales Wundmanagement wurden uns zwei Übungen (eine für das<br />

Lippen-, die andere für das Zungenbändchen) gezeigt. Diese Demonstration<br />

durfte mein Mann auf Video festhalten, woran wir uns zuhause<br />

orientieren konnten.<br />

Die Dehnübungen sollen das Zusammenkleben der Wundränder verhindern.<br />

In den nächsten 4 bis 6 Wochen mussten wir alle 4 bis 6 Stunden<br />

diese Übungen durchführen, weswegen der Wecker mehrmals in der<br />

Nacht klingelte.<br />

Die Behandlung erfolgte mittels CO 2<br />

-Laser, was den Vorteil hatte, dass<br />

es sehr schnell vorbei war, kaum bis gar keine Blutung aufgetreten<br />

ist, keine Naht durch die Wundversiegelung notwendig war und keine<br />

postoperativen Schmerzen/Schwellungen auftraten. Bei dieser Therapie<br />

handelt es sich um eine rein private Leistung, da die Laserbehandlung<br />

(noch nicht) in den Leistungskatalog der GKV aufgenommen<br />

worden ist. Bei der Kassenvariante wird die Behandlung konventionell<br />

chirurgisch mit dem Skalpell unter örtlicher Betäubung durchgeführt,<br />

was für uns aber keine Option war, da die Vorteile einer schnellen Laserbehandlung<br />

überwogen.<br />

Für diesen Eingriff wurde meine Tochter gepuckt und bekam – wie alle<br />

Anwesenden – einen Augenschutz. Auf die betroffenen Stellen wurde<br />

ein Oberflächenanästhetikum appliziert und innerhalb von Sekunden<br />

wurden sowohl das Lippen- als auch das Zungenbändchen behandelt.<br />

Während der Behandlung hat meine Kleine bitterlich geweint und geschrien,<br />

da sie natürlich nicht wusste, was mit ihr geschieht. Direkt danach<br />

konnte ich sie in einem separaten Stillraum beruhigen und direkt<br />

stillen. Obwohl der Eingriff nur wenige Minuten zurücklag, war dieses<br />

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30 Zahnmedizin<br />

erste Stillen danach bereits sehr viel angenehmer als zuvor. Mit dieser<br />

einen Behandlung war das Problem noch nicht gelöst, aber eine deutliche<br />

Verbesserung war dennoch spürbar. Zur Nachkontrolle mussten<br />

wir nicht mehr nach München in die Praxis fahren, sondern konnten<br />

wöchentlich Fotos der Wunden sowie einen kurzen Verlaufsbericht an<br />

die Zahnärztin per Mail schicken, was uns einen weiten Weg sowie eine<br />

Menge Zeit erspart hat. Innerhalb von 48 Stunden konnten wir schon<br />

mit einer Rückantwort rechnen. Uns wurde auch die Zusammenarbeit<br />

mit einem Osteopathen, einer Stillberatung sowie einem spezialisierten<br />

Logopäden dringendst empfohlen, denn für einen langfristigen Erfolg<br />

ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend.<br />

Das Zungenbändchen hat eine enge Verknüpfung zu vielen weiteren<br />

Körperstrukturen und kann somit häufig weitere Stressfaktoren für das<br />

Baby auslösen. Mithilfe einer Osteopathin konnten wir dies innerhalb<br />

eines Termins bereits ausschließen und uns auf die Stillberatung und<br />

Logopädie konzentrieren. Generell ist eine Stillberatung dazu da, die<br />

Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind zu unterstützen beziehungsweise<br />

aufzubauen. Meine mich betreuende Hebamme kannte sich<br />

mit dieser Diagnose leider nicht aus und so musste ich mich an eine<br />

spezialisierte Hebamme wenden, die auch Hausbesuche vornahm. Mir<br />

wurden verschiedene Positionen für ein optimales Anlegen gezeigt, ich<br />

bekam etwas gegen die wunden Mamillen und durch regelmäßigen<br />

Mailaustausch wurde das Gewicht meiner Tochter kontrolliert und wir<br />

konnten das Zufüttern peu à peu reduzieren.<br />

Weitaus aufwendiger waren die Termine bei der Logopädin. Da es auf<br />

diesem Gebiet auch nur wenig spezialisierte Logopäden gibt, mussten wir<br />

auch hier einen Weg von circa 50 km in Kauf nehmen. Durch das sogenannte<br />

myofunktionelle Training können die Funktionen von zu schwach<br />

beziehungsweise zu stark beanspruchten Muskeln wiederhergestellt werden.<br />

Die Logopädin hat uns weitere wertvolle Übungen und Tipps zur<br />

Unterstützung des Therapieerfolgs gezeigt. Wöchentlich sind wir mit unserer<br />

Tochter dorthin gefahren, dies über einen Zeitraum von 8 Wochen.<br />

Nach dieser Zeit hatten wir dann endlich unser Ziel erreicht, unsere Kleine<br />

konnte optimal gestillt werden und ist heute gesund und munter.<br />

und sogar durchblutet ist. Daher ist es vorteilhaft, diesen Eingriff so<br />

früh wie möglich, sprich in den ersten Lebenstagen oder innerhalb des<br />

ersten Lebensjahres durchführen zu lassen. Doch häufig liegt die größte<br />

Schwierigkeit darin, dass Problem frühzeitig zu erkennen und die Ursache<br />

zu beheben.<br />

Wir hatten das Glück, dass sowohl die Hebamme in der Klinik als auch<br />

unsere Kinderärztin über das nötige Fachwissen verfügten und wir dadurch<br />

an die entsprechende Spezialistin weitergeleitet worden sind und<br />

somit unserer kleinen Tochter geholfen werden konnte.<br />

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass sich viel mehr Hebammen,<br />

Kinderärzte und vor allem auch Zahnärzte auf diesem Gebiet fortbilden<br />

beziehungsweise spezialisieren würden und somit vielen Babys<br />

und Müttern eine schöne, angenehme und wichtige Stillzeit ermöglichen<br />

können.<br />

Indizien für verkürztes Zungenbändchen<br />

(Beispiele):<br />

· oft ein hoher, schmaler Gaumen<br />

· spezielle Zungenform: herz- oder v-förmig<br />

· vermehrte Schnalz- und Klicklaute beim Saugen<br />

· Baby schafft es nicht, über einen längeren Zeitraum zu saugen,<br />

lässt oft los, stattdessen versucht es die Brust ersatzweise mit<br />

den Lippen zu halten<br />

· Milch läuft vermehrt aus dem Mund heraus<br />

· Baby ist unruhig, quengelig und quengelig oder schläft immer<br />

wieder ein<br />

· häufiges, langes und erfolgloses Stillen<br />

· wunde, blutige Mamillen, Milchstau, Mastitis<br />

Vielen ist gar nicht bewusst, wie wichtig ein „normales“ Zungenbändchen<br />

ist. Doch wenn dies unentdeckt bleibt, kann es verschiedene Folgen<br />

haben wie zum Beispiel wunde Brustwarzen, Milchstau und sogar<br />

Wachstumsstörungen beim Kind. Aber dieser Eingriff ist nicht nur bei<br />

Säuglingen mit Stillproblemen wichtig durchzuführen, sondern generell<br />

in jedem Alter. Denn unbehandelt kann dies verschiedene Spätfolgen<br />

mit sich bringen wie Probleme bei der Sprachentwicklung, Zahnfehlstellungen<br />

oder Essstörungen. Auch bei bereits vorhandenen Einschränkungen<br />

kann eine Behandlung zur wesentlichen Verbesserung führen.<br />

Je größer das Kind ist, desto größer ist auch der Eingriff. Eine Behandlung<br />

ohne Narkose ist dann nicht mehr möglich, da das Häutchen dicker<br />

Désirée Voglau<br />

Dentalhygienikerin<br />

Dr. Jakob & Kollegen<br />

Lenbachstraße 27 · 86529 Schrobenhausen<br />

E-Mail: desiree_straub@web.de<br />

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32 Prophylaxe<br />

Individuelle<br />

Prävention -<br />

Kommunikation,<br />

Anamnese und<br />

Behandlungsabfolge<br />

Um Präventionsmaßnahmen in der zahnärztlichen Praxis gekonnt sowie zielführend umsetzten<br />

zu können, benötigen wir spezielle Prophylaxe- und Behandlungskonzepte. An jedem Zahn hängt<br />

auch ein Mensch, der unsere Zahnarztpraxis mit seinen ganz individuellen Bedürfnissen und Sorgen<br />

aufsucht. Die Persönlichkeit, das Alter, das bereits Erlebte oder auch die motorischen Fähigkeiten<br />

werden uns in unserer Tätigkeit immer wieder vor „neue Hürden stellen“. In meinem Beitrag<br />

möchte ich daher auf einige dieser verschiedenen Facetten, die uns in unserem Berufsleben<br />

als Präventionsfächkräfte begleiten, eingehen. Denn schließlich sind es die besonderen Patienten,<br />

die uns bereichern, motivieren und die schlussendlich auch häufig sehr dankbar um unsere Fürsorge<br />

sind!<br />

Text / Bilder Sabrina Dogan, Dentalhygienikerin<br />

Zahnärztliche Prävention beginnt im Bauch der werdenden Mutter<br />

und endet im Seniorenalter. Besondere Patientengruppen sind für uns<br />

demnach Schwangere, Säuglinge, Babys, Kleinkinder, Vorschulkinder,<br />

Schulkinder, junge Erwachsene, Erwachsene und Senioren. All diese genannten<br />

Gruppen bringen häufig ganz eigene dentale Fragestellungen<br />

mit in unsere Zahnarztpraxen. Ebenso sieht es in deren Mündern oft<br />

ganz unterschiedlich aus.<br />

Auch der „erste Eindruck“ der häufig am Telefon stattfindet, ist unwiederbringlich.<br />

Aufmerksames Zuhören im Einklang mit „dem Gegenüber“<br />

will gelernt sein. Sprecht immer freundlich gestimmt, langsam<br />

und verständlich. Der Fokus unseres Tuns sind unsere Patienten. Kinder<br />

und junge Erwachsene dürfen in unserem Praxiskonzept bis zur Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres mit „Du“ und dem Aufruf des Vornamens<br />

angesprochen werden.<br />

Eine gute Behandler-, Patientenbeziehung beginnt mit Kommunikation.<br />

Man kann nicht nicht kommunizieren! In Abhängigkeit diverser<br />

Einflussfaktoren werden verschiedene Patientengruppen auch auf unterschiedliche<br />

Weise angesprochen. Hierbei spielen Körperhaltung, Mimik,<br />

Gestik und unsere Artikulation eine tragende Rolle. Erwachsene<br />

Patienten und unsere Senioren legen vermehrt Wert auf zuvorkommendes,<br />

hilfsbereites sowie freundliches Personal. Begegnen wir ihnen mit<br />

„einem Lächeln auf den Lippen“ wird dieses reflektiert.<br />

Hiermit möchten wie einen lockeren, altersentsprechenden Umgang auf<br />

freundschaftlicher Basis etablieren, was uns später unter Umständen<br />

den weiteren Gesprächsverlauf erleichtert.<br />

Mein Tipp für die Ansprache zur Begleitung zum Beispiel „Aus dem<br />

Wartebereich in den Behandlungsraum"– Exemplarisch:<br />

Anstelle von – Felix Müller bitte!<br />

Felix möchtest du mitkommen? Oder Felix, Du darfst mitkommen!<br />

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Prophylaxe<br />

33<br />

Unabhängig vom Alter unserer Patienten ist es wichtig, den Anamnesebogen,<br />

gemäß der gesetzlichen Vorgaben, mindesten alle zwei Jahre,<br />

aus meiner Sicht besser vor jeder Behandlung, erneut abzugleichen.<br />

In adressatengerechter Kommunikation bezeichnen wie diesen Bogen<br />

als Gesundheitsfragebogen oder Anmeldebogen. Es ist sinnvoll für bestimmte<br />

Gruppen Basisformulare zu erarbeiten. Neben der allgemeinenwerden<br />

auch die spezielle- (zahnbezogene), die familiäre- und medikamentenbezogene<br />

Anamnese berücksichtigt. Ebenso spielen zusätzliche<br />

Faktoren wie das Rauchverhalten, die Ernährung, der Vitaminhaushalt,<br />

das Immunsystem oder Umwelteinflüsse eine tragenden Rolle, wenn es<br />

um Mundgesundheit geht!<br />

wertvollen Input zu Zuckerimpulsen, Säureimpulsen oder der täglichen<br />

Flüssigkeitszufuhr eurer Patienten erhalten. Ebenso kann zusätzlich eine<br />

gezielte Fluorid-Anamnese implementiert werden.<br />

Eine wichtige Rückfrage, die für mich unbedingt in den Gesundheitsfragebogen<br />

gehört, ist die Frage nach den „Wünschen“ unserer Patienten!<br />

Das klingt zunächst ganz einfach, wir wissen aber alle, das hier „Sender<br />

und Empfänger“ manchmal sehr weit voneinander entfernt sind. Stellt<br />

daher gezielte Fragen vor der eigentlichen Behandlung wie beispielsweise:<br />

„Was wünschen Sie sich? Haben sie Wünsche oder Anregungen<br />

für uns?“<br />

Praxis-Impressionen: Patientenbezogene<br />

Einflussfaktoren und exemplarische Darstellung<br />

zur Anamnese:<br />

Schwangere: Übelkeit, Würgereiz - auch bei der Durchführung der<br />

häuslichen Zahnpflege, verändertes Ernährungsverhalten während<br />

der Schwangerschaft, Zuckerimpulse, Säureimpulse, intensivere Geschmackswahrnehmung,<br />

Schwangerschaftsdiabetes, verändertes<br />

Schlaf- und Wachverhalten, veränderte Atmung, Zahnfleischbluten,<br />

Zahnschmerzen, Mundgeruch…<br />

Kinder und Jugendliche: Wackelzähne, Nichtanlagen, Schachtelstellung,<br />

Zahnfehlstellungen, erschwerter Zahndurchbruch, erhöhte<br />

Zufuhr an zucker- und säurehaltigen Speisen und Getränke, Fokus<br />

der Zahn-Ästhetik/Farbe/Form/Größe, Sprachentwicklung/Zungenlage/Mundatmung,<br />

Einfluss von Lifestylefaktoren auf die Zahn- und<br />

Mundgesundheit (Piercings, Rauchen, Shisha und co.), Motivation<br />

zur häuslichen Zahnpflege fehlt oder ist weniger im Fokus.…<br />

Erwachsene und Senioren: Diverse Grunderkrankungen, Medikamenteneinnahme,<br />

Löcher in den Zähnen (Karies), Zahnfleischprobleme/Erkrankungen<br />

des Zahnhalteapparates (Gingivitis und Parodontitis),<br />

Einflüsse durch den Lebensstil und die Ernährung, fehlende<br />

Stabilität des Immunsystems, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes,<br />

Stoffwechselerkrankungen, Einfluss der geistigen und körperlichen<br />

Verfassung, Mundtrockenheit, Handicap, Pflegestufe, Notwendigkeit<br />

der oralen Krebsvorsorge, Veränderungen von Zahnhartsubstanz und<br />

Weichgewebe, Wurzelkaries, Fragestellungen zu Zahnersatz, Notwendigkeit<br />

spezieller Hilfsmittel zur häuslichen Zahnpflege, geringe Flüssigkeitszufuhr,<br />

etablieren einer vitaminreichen und bewussten Ernährung,<br />

Bewegung, Sport und Motivation fördern …<br />

Den praxisinternen Gesundheitsfragebogen auf verschiedene Altersstufen<br />

auszulegen und durch einen Ernährungsfragebogen zu erweitern,<br />

um schnell und gezielt möglichst viele Basics filtern zu können, ist nach<br />

meinem Ermessen ein wichtiger Faktor zur Optimierung unserer Arbeitsabläufe.<br />

Mit Hilfe eines erweiterten Ernährungsfragebogens könnt ihr<br />

Behandlungsbeginn und individuelle Vorbereitung<br />

Bevor ihr mit den geplanten Präventionsmaßnahmen beginnt, macht<br />

euch, wenn vorhanden, mit den vorangegangenen Dokumentationen<br />

vertraut. Lest euch kurz in die Karteieinträge (digital oder konventionell)<br />

ein. Wichtig ist es hier, Zusatzinformationen kontinuierlich und sensibel<br />

zu dokumentieren.<br />

Praxis-Impressionen: Patientenbezogene Zusatzinformationen<br />

und exemplarische Dokumentation:<br />

Schwangere: geplanter Entbindungstermin, Art und Verlauf der<br />

Schwangerschaft, Gemütslage der werdenden Mutti, Geschlecht der/<br />

des Ungeborenen (Junge/Mädchen), Wunschname, betreuende Hebamme…<br />

Kinder und Jugendliche: Was mag sie/er? - Was mag sie/er<br />

nicht? (Hobbys, Lieblingssong, Lieblingsfarbe), Freunde/Freundinnen,<br />

Vorbilder/Idole, Geburtstag/Einschulung/Schulischer Bildungsweg,<br />

Artikulation - redet frei oder ausschließlich nach Rapport, Situation<br />

in der Familie (Geschwister, Pflegekinder, Eltern getrennt?), Positive<br />

Motivationsfaktoren<br />

Erwachsene/Senioren und Patient:innen mit Handicap:<br />

Hauptbeschäftigung, Besondere Events (Geburt/Hochzeit/Geburtstag<br />

der Kinder/Enkelkinder), Urlaub/Reisen, Trauerfall in der Familie/<br />

Trennung/negative Faktoren, Gesundheitszustand, Hobbys (Musik,<br />

Kunst), Positive Einflussfaktoren<br />

Ist der Behandlungsbereich vorbereitet, begleitet ihr eure Patienten in<br />

die Räumlichkeit. Nach Anwendung einer geeigneten antiseptischen<br />

Mundspüllösung kann mit der intraoralen Kontrolle begonnen werden,<br />

die ihr vorab ankündigt. Für mich selbst ist es immer sehr wichtig, dass<br />

mein Gegenüber versteht, was ich nun gleich vorhabe und warum ich<br />

dies tue. Ein wortloses agieren kann Unsicherheit und Ängste schüren.<br />

Um bei der Kontrolle von Hartsubstanz und Weichgewebe nichts ungesehen<br />

zu lassen, ist eine bestimmte, immer wiederkehrende Abfolge<br />

und Routine ratsam. Danach erhebt ihr einen Mundhygienestatus,<br />

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34 Prophylaxe<br />

bestehend aus Blutungs- und Plaqueindex, mit der Formulierung, dass<br />

„wir uns“ die Mundhöhle gemeinsam ganz genau anzuschauen. In<br />

der Prävention „sind wir ein Team“ - hierbei spielen unsere Patienten<br />

eine tragende Rolle! Auch das Anfärben der Zähne, welches von Seiten<br />

unserer Patienten häufig als unangenehm und lästig empfunden wird,<br />

lässt sich durch eine treffende Kommunikation gut verpacken. Ich möchte<br />

Ihre Zähne gerne anfärben, damit ich später alle Zahnflächen perfekt<br />

reinigen kann - durch das Anfärben sehe ich einfach alles viel genauer!<br />

Sind Sie damit einverstanden?<br />

Auch hierbei sind im Team einheitliche Arbeitsschritte zur Anwendung,<br />

Abfolge, Auswertung und Reproduzierbarkeit der Indizes wichtig. Ratsam<br />

ist es, sich diesbezüglich regelmäßig, im Abstand von 3 bis 6 Monaten,<br />

als Prophylaxeteam intern zu kalibrieren.<br />

Die Auswertung der Indizes erfolgt gemeinsam mit unseren Patienten.<br />

Eine intraorale Kamera kann hier ebenso hilfreich sein wie ein Kosmetikspiegel<br />

mit 2,5 bis 3,5-facher Vergrößerung und Ringbeleuchtung.<br />

Genauso wichtig ist es, vorhandene Lesehilfen miteinzubeziehen. Generell<br />

sollte bei der Auswertung der erhobenen Parameter immer mit einer<br />

positiven Message gestartet werden. Benennt ihr zu Beginn eine gut<br />

gepflegte Stelle in der Mundhöhle, wird sich der Gegenüber eher öffnen,<br />

als wenn ihr mit „den schlecht gepflegten Zähnen beginnt“! Ich minimiere<br />

in meinem Wortgebrauch „schlecht und eigentlich“, fokussiere mich<br />

auf das Angebot von Hilfe sowie professioneller Unterstützung und auf<br />

Teamwork. Unsere Patienten sind Teil unseres Teams, somit haben ihre<br />

Zufriedenheit und eine bestmögliche Versorgung oberste Priorität.<br />

Praxis-Impressionen:<br />

Grundregeln der Kommunikation:<br />

· nicht wortlos agieren<br />

· Hauptanliegen und Wünsche filtern<br />

· Vorteile, Sinn und Nutzen erläutern<br />

· Reinigungsmechanismen und Abfolgen erläutern<br />

· Patienten mit einbeziehen und mitbestimmen lassen (zum<br />

Beispiel Geschmack der Prophylaxepaste auswählen lassen)<br />

· Rückfragen stellen …„Möchten Sie lieber Apfel- oder Minz-<br />

Geschmack“ ?<br />

· Patienten zum Fan machen, durch aufmerksames Zuhören<br />

und Verstehen<br />

· Input dokumentieren, um diesen wieder aufgreifen zu können<br />

Im Anschluss an die gemeinsame Auswertung und Dokumentation des<br />

Mundhygienestatus, welchen wir im späteren Verlauf, bei Bedarf durch die<br />

Erhebung eines PSI (Parodontaler-Screening-Index) und das Aufnehmen<br />

weitere parodontale Parameter (Sondierungstiefen, CAL, Furkationen, LG,<br />

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Prophylaxe<br />

35<br />

BOP) ergänzen könnten, erfolgen verschieden maschinelle und manuelle<br />

Reinigungsmechanismen. Diese können in Abhängigkeit des individuellen<br />

Praxiskonzeptes und der Individualität unserer Patienten variieren. Auch<br />

abschließende Politurverfahren können Anwendung finden.<br />

Die darauffolgende Mundhygienedemonstration und Instruktion erfolgt in<br />

unserem Praxiskonzept immer AKTIV mit der Tell-Show-Do-Methode, auch<br />

unsere Patienten wenden hierbei beispielsweise Zahnbürsten, Interdentalraumbürstchen<br />

oder Zahnseide, zunächst gemeinsam mit uns, später<br />

selbstständig in ihrer eigenen Mundhöhle an. Eine Mundgesundheitssitzung<br />

ohne nachhaltig wirkende Motivation und Instruktion ist nach meinem<br />

Ermessen als Dentalhygienikerin mit viel Enthusiasmus und Herzblut<br />

wenig zielführend. Es liegt mit an uns, unsere Patienten für die häusliche<br />

Zahnpflege zu begeistern und langfristig zu motivieren. Auch einfache<br />

Tools, wie der bereits erwähnte Kosmetikspiegel, ein besonderer Zahnputzbecher<br />

oder eine individuell angepasste Zahnzwischenraumbürste,<br />

können das besondere Extra sein, das zusammen mit unserem Input und<br />

der vorangegangenen Instruktion „positiv in Erinnerung bleibt“. Unsere<br />

Tipps und die gemeinsamen Anwendungen bleiben im Gedächtnis. Infos<br />

gehen so auf direktem Weg, nach der Empfehlungen mit nach Hause.<br />

Es ist sinnvoll, verschiedene Basics zur Empfehlung nochmals in digitaler<br />

Form oder in Print an unsere Patienten weiterzugeben, denn wenn es<br />

an den Nachkauf bestimmter Zahnpflegeutensilien geht, ist es beispielsweise<br />

wichtig, dass „nicht ausschließlich die Farbe der Interdentalraumbürste“<br />

bekannt ist. Farben, Größen und Formen bei Interdentalraumbürstchen<br />

sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, also nicht<br />

genormt, daher liegt es an uns, diese Medien nach der Anwendung<br />

in der Mundhöhle auszuhändigen und auch näher zu beschreiben. Tun<br />

wir dies nicht, werden unsere Patienten womöglich früher oder später<br />

im „Produktdschungel der Drogerien“ fündig - häufig leider mit dem<br />

Resultat einer Unter- oder Überversorgung, was wiederum der Mundgesundheit<br />

und auch dem eigenen Geldbeutel wenig dienlich ist.<br />

Praxis-Impressionen: Rückfragen zur häuslichen<br />

Mundhygiene:<br />

· Nutzen Sie eine manuelle (Handzahnbürste) oder eine elektrische<br />

Zahnbürste?<br />

· Welche Zahnpasta verwenden Sie derzeit (fluoridhaltig, vegan etc.)?<br />

· Wird zusätzlich eine Mundspüllösung eingesetzt?<br />

· Was setzen sie zur täglichen Reinigung ihrer Zahnzwischenräume<br />

ein?<br />

· Welche zusätzlichen Hilfsmittel wenden sie häuslich an?<br />

· Gibt es Ihrerseits Fragen oder Anregungen ???<br />

die Zahnarztpraxis! Denn wir Fachkräfte können bei Vorlage der Putzutensilien<br />

gemeinsam mit unseren Patienten entscheiden, was weiterhin<br />

sinnvoll ist oder was eventuell ausgetauscht werden könnte. Wichtig<br />

ist hierbei, bringen unsere Patienten uns beispielsweise Zahnbürste,<br />

Zahnpaste und Zahnseide mit in die Praxis, sollten wir zumindest eines<br />

dieser Medien, besser sogar zwei, als gut empfinden, um Vertrauen zu<br />

schaffen, Motivation zu fördern und „nicht das komplette Sortiment als<br />

fehlerhaft zu verteufeln“. Auch ein Bedanken für das Mitbringen des<br />

Zahnpflegesortiments und das gemeinsame Analysieren kann „Eis brechen“.<br />

„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“, unsere Patienten freuen<br />

sich über individuelle Give-Aways. Hierbei ist es mir persönlich sehr<br />

wichtig, dass eine Botschaft zur Zahnarztpraxis „des Vertrauens“ nach<br />

außen getragen werden kann und dass diese Geschenke mehrfach<br />

praktische Anwendung finden können. Ob bedruckte Zahnbürsten,<br />

Jutebeutel zum Einkaufen, Reinigungstücher für den PC/die Brille oder<br />

bedruckte Chips für den Einkaufswagen, hier sind eurer Kreativität keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Zu Ende unserer Präventionssitzung setzen wir abschließend häufig<br />

Mittel zur Lokalfluoridierung, Desensibilisierung oder Präparate mit antibakteriellen<br />

Eigenschaften ein. Wenn möglich, wählt hierbei im Sinne<br />

eurer Patienten einen guten Geschmack in Kombination mit bestmöglicher<br />

Wirkung. Für euer Bewusstsein – der letzte Step bleibt immer in<br />

Erinnerung – auch dieser kann positiv oder negativ triggern.<br />

Danach legt ihr gemeinsam mit den Patienten den nächsten Präventionstermin<br />

fest. Eine Begründung, weshalb dieser vom zeitlichen Abstand<br />

genauso gewählt ist und welcher Nutzen damit einhergeht, sollte<br />

formuliert werden. Das Ziel, einen gemeinsamen Mehrwert zu erreichen,<br />

der bei unseren Patienten über alle Wege der positiven Gefühlswelt<br />

ankommen kann, sollte stets unser Fokus sein. Den eine bestmögliche<br />

Versorgung unserer Patienten, damit einhergehend Dankbarkeit,<br />

Praxistreue und sehr viel Freude haben oberste Priorität.<br />

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Umsetzen der Impressionen im<br />

Praxisalltag!<br />

Sabrina Dogan<br />

Dentalhygienikerin<br />

Aus meiner Sicht ist es ratsam, dass alle häuslich zum Einsatz kommenden<br />

Hilfsmittel zur geplanten Präventionssitzung mitkommen – in<br />

Zahnärzte - Praxis Mauer<br />

Sinsheimerstr.1 · 69256 Mauer<br />

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36 Studium Dentalhygiene B.Sc.<br />

interproffessionell Zusammenarbeiten<br />

wissenschaftliche Kenntnisse<br />

recherchieren und generieren<br />

Qualität sichern und entwickeln<br />

Anleiten und Schulen<br />

trifft voll zu<br />

trifft eher zu<br />

trifft eher zu noch nicht zu<br />

trifft eher nicht zu<br />

trifft nicht zu<br />

Beraten und Informieren<br />

Durchführen ...bezogener<br />

Maßnahmen<br />

Planen, Steuern und Evaluieren<br />

therapeutischer Prozesse<br />

100 % 0 % Grafik: In welchen Kompetenzen 100 %<br />

wurde sie im Studium gestärkt<br />

Erfahrungen mit dem Studium<br />

Dentalhygiene in Deutschland<br />

© Copyright<br />

Eine Qualifizierung als Dentalhygieniker zu erreichen ist in Deutschland seit 2013 über den Hochschulstudiengang<br />

Dentalhygiene B.Sc. möglich. Nach mehr als sieben Jahren ist eine Bewertung<br />

des Studiums Dentalhygiene B.Sc. durch Absolventen und Arbeitgeber in Deutschland noch nicht<br />

erfolgt. Ziel der Bachelorarbeit war es, die Erfahrungen von Absolventen und Arbeitgeber mit<br />

dem Studiengang Dentalhygiene B.Sc. zu beleuchten und Parallelen im internationalen Vergleich<br />

des Berufsbildes Dentalhygieniker B.Sc. zu untersuchen.<br />

Text Prof. Dr. Werner Birglechner, Miriam Köster, B.Sc. DH Grafiken Medical School 11<br />

Dentalhygieniker B.Sc. und Arbeitgeber wurden zu ihren Erfahrungen<br />

mit dem Studiengang Dentalhygiene B.Sc. bezüglich der erworbenen<br />

Kompetenzen, Kenntnisse und Fertigkeiten in Vorbereitung auf den<br />

Beruf des Dentalhygienikers befragt, die Integration des Studiums in<br />

den Alltag, die Zusammenarbeit zwischen Dentalhygienikern B.Sc. und<br />

Zahnärzteschaft nach dem Studium und die Perspektiven der Dentalhygieniker<br />

wurden untersucht. Die Untersuchung erfolgte in Kooperation<br />

mit der Medical School 11 und dem praxisDienste Institut.<br />

Motivation zum Studium<br />

Motivationen zum Beginn eines Studiums sind vielfältig. Motive in Verbindung<br />

mit einer klaren beruflichen Weiterentwicklung, wie einer Verbesserung<br />

der Aufstiegschancen, dem Erwerb zusätzlicher Qualifikationen und<br />

einer Einkommensverbesserung, fließen mit in die Entscheidung für ein<br />

Studium Dentalhygiene B.Sc. ein (Nickel et al., 2018; Kanji et al. 2019).<br />

Bei der Frage nach Motivation waren Mehrfachnennungen möglich.<br />

Die Möglichkeit, eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu<br />

erfahren, verteilt sich mit etwa 91,2 Prozent auf die Angaben der Dentalhygieniker<br />

B.Sc. gleich. Eine Einkommensverbesserung erhoffen sich<br />

die Dentalhygieniker B.Sc. mit 23 von 36 Angaben an dritter Stelle. Der<br />

Wissenserwerb für den Berufsalltag (58,8 Prozent), das Interesse am<br />

Thema Dentalhygiene (52,9 Prozent) und eine Verbesserung der persönlichen<br />

Chancen am Arbeitsmarkt (47 Prozent) sind ebenfalls ein Anreiz<br />

für das Absolvieren des Studiengangs Dentalhygiene B.Sc.<br />

Erwerb von Kompetenzen im Studium<br />

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Dentalhygieniker in zahlreichen<br />

Bereichen zusätzliche Handlungssicherheit erlangt haben. Hier ist an erster<br />

Stelle das Durchführen patientenbezogener Maßnahmen (73,5 Prozent)<br />

genannt, gefolgt von den Bereichen wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

recherchieren und generieren (64,7 Prozent) sowie Beraten und Informieren<br />

(64,7 Prozent). Planen, Steuern und Evaluieren therapeutischer<br />

Prozesse schließt sich mit 50 Prozent der Angaben als voll zutreffend an.<br />

In der Untersuchung von Dieterich et al. (2020) wurde eine Beschreibung<br />

des Studiums Dentalhygiene B.Sc. als berufsorientiert von 83,3<br />

Prozent der Arbeitgeber als voll zutreffend gewertet, eine Charakterisierung<br />

als praxisorientiertes Studium wurde von 66,7 Prozent der Arbeitnehmer<br />

als voll zutreffend gesehen. In der Untersuchung wurde hin-<br />

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Studium Dentalhygiene B.Sc.<br />

37<br />

Interesse am Thema 18<br />

Berufliche Weiterentwicklung 31<br />

Persönliche Weiterentwicklung 31<br />

Wissenserwerb für den Berufsalltag 20<br />

Erschließung eines neuen Berufs... 6<br />

Verbesserung der Aufstiegschancen 11<br />

Verbesserung der Chancen am... 16<br />

Berufliche Neuorientierung 1<br />

Vorbereitung auf Führungsaufgaben 9<br />

Einkommensverbesserungen 23<br />

Empfehlung von Kollegen 1<br />

Empfehlung von Freunden / Bekannten 1<br />

Empfehlung des Arbeitgebers 3<br />

Sonstiges 2<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Grafik: Motivationen zum Studium<br />

sichtlich der praxis- und berufsbezogenen Elemente des Studiengangs<br />

Dentalhygiene B.Sc. mit Blick auf die Tätigkeit als Dentalhygieniker B.Sc.<br />

die Verknüpfung von Theorie und Praxis seitens der Absolventen mit<br />

sehr gut (26,5 Prozent) und gut (61,8 Prozent) beantwortet. Von 70,6<br />

Prozent der Dentalhygieniker B.Sc. wurde die Vorbereitung auf den Beruf<br />

als sehr gut (20,6 Prozent) bis gut (50 Prozent) empfunden. Als sehr<br />

gut wurde die Vorbereitung auf den Beruf von 66,7 Prozent der teilnehmenden<br />

Arbeitgeber angegeben. Zur zeitlichen Lage der Lehrveranstaltungen<br />

und zum Umfang der Präsenzzeiten äußerten sich 66,7 Prozent<br />

der Arbeitgeber neutral.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass der Studiengang Dentalhygiene B.Sc. in<br />

Deutschland seitens der Absolventen und Arbeitgeber bezüglich der<br />

Vorbereitung auf das Berufsbild Dentalhygieniker B.Sc. deutlich positiv<br />

eingeschätzt wird. Erforderliche Kompetenzen, Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

können im dualen, praxis- und berufsbezogenen Studium erworben<br />

und in die Praxis transferiert werden. Die Zufriedenheit ist überwiegend<br />

gut bis sehr gut und die Weiterempfehlungsraten sind sehr hoch.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Zufriedenheit mit dem Studium<br />

Zum Zeitpunkt der Befragung zeigten sich 50 Prozent der Absolventen<br />

rückblickend auf das Studium Dentalhygiene B.Sc. sehr zufrieden, von<br />

11 von 36 Dentalhygieniker B.Sc. (32,4 Prozent) wurde zufrieden angegeben.<br />

6 Prozent der teilnehmenden Absolventen gaben an, mit dem<br />

Studiengang eher unzufrieden zu sein. Von den Arbeitgebern wurde auf<br />

die entsprechende Frage in 67 Prozent der Fälle mit sehr zufrieden und<br />

in 2 Fällen mit zufrieden geantwortet.<br />

Miriam Köster<br />

B.Sc. Dentalhygiene, Mühlheim am Main<br />

Prof. Dr. Birglechner<br />

Medical School 11, Heidelberg<br />

sehr zufrieden 17<br />

zufrieden 11<br />

neutral 4<br />

eher unzufrieden 2<br />

Grafik: Zufriedenheit mit dem Studium<br />

Medical School 11<br />

Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />

E-Mail: studium@medicalschool11.de<br />

www.medicalschool11.de<br />

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38 Materialmanagement<br />

Abb. Der automatische Warenkorboptimierer<br />

Einfach. Clever. Nachhaltig.<br />

Umweltbewusste Einkaufsprozesse<br />

in der Zahnarztpraxis<br />

Zu den beherrschenden Themen unserer Zeit gehören neben der Energiekrise, unseren<br />

knappen Ressourcen und der drohenden Rezession vor allem die Klimaveränderung<br />

und die damit verbundene Frage, welchen Beitrag ein jeder leisten kann, diese aufzuhalten.<br />

Ein weiterer heißer und trockener Sommer lässt die Rufe nach Veränderung in<br />

unserem beruflichen und privaten Leben lauter werden. Umweltschutz und Nachhaltigkeit<br />

gehen uns alle an und jeder kann einen kleinen Teil beisteuern.<br />

Text / Bilder AERA GmbH<br />

So forderte die FDI (World Dental Federation) vor Kurzem die Dentalindustrie<br />

dazu auf, Produkte und Technologien zu entwickeln und vor<br />

allem auch Materialien zu verwenden, die biologisch abbaubar und<br />

soweit möglich wiederverwertbar sind. Die BZÄK (Bundeszahnärztekammer)<br />

ordnet Nachhaltigkeit als einen Aspekt des Engagements<br />

der Zahnärztinnen und Zahnärzte für sozialverantwortliches Handeln<br />

ein. Somit stehen auch Zahnarztpraxen vor der Herausforderung, ein<br />

nachhaltiges Arbeitsumfeld zu schaffen und gleichzeitig wichtige Regelungen<br />

aus dem Medizinproduktegesetz und der Hygieneverordnung zu<br />

erfüllen - ein Spagat zwischen Gesundheit und Umweltschutz.<br />

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Materialmanagement<br />

39<br />

Denkt man an den Ablauf in der Praxis und an die vielen verschiedenen<br />

Materialien und auch deren Verpackungen, so ergeben sich schnell −<br />

auch ohne tief in der Materie drin zu stecken − Ansatzpunkte für mehr<br />

Nachhaltigkeit: Angefangen beim Mundspülbecher bis hin zu Einmalbürstchen<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen, der korrekten Entsorgung<br />

der verschiedenen Abfälle bis hin eben zu einem nachhaltigen Workflow<br />

in Sachen Bestellung und Materialwirtschaft.<br />

Mehr grüne Produkte im Praxisalltag<br />

Dieser kleine gedankliche Schnelldurchlauf zeigt schon, wo man vor<br />

allem auch unkompliziert ansetzen kann, ohne gleich den gesamten<br />

Ablauf in der Praxis umzustellen. Denn gerade der Bereich Materialwirtschaft<br />

leistet einen großen Teil für mehr Nachhaltigkeit. Vermehrt drängen<br />

ökologische oder klimaneutral produzierte Materialien, Mehrwegprodukte<br />

und grüne Ideen auf den Dentalmarkt. Sie ersetzen Plastik<br />

durch Naturmaterialien, bieten Alternativen zu Einwegprodukten oder<br />

sind leichter zu recyclen und fügen sich so in die Kreislaufwirtschaft ein.<br />

AERA-Online, Deutschlands größte Bestellplattform für Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte hilft Ihnen bei der Suche nach nachhaltigen Produkten.<br />

Nach kostenloser Anmeldung unter www.aera-online.de können Sie direkt<br />

auf der Startseite auf die Rubrik „Grüne Specials“ zugreifen und finden<br />

dort eine große Auswahl an „grünen“ Produkten. Diese Liste wird<br />

in Zusammenarbeit mit führenden Experten und Kooperationspartnern<br />

im Bereich Nachhaltigkeit stetig erweitert und überarbeitet. Die Firma<br />

enretec bietet über AERA-Online beispielsweise direkt die Buchung der<br />

Abfallentsorgung an. Über den Partner BeMoVe Dental können unter<br />

anderem Reparaturen von Hand- und Winkelstücken unkompliziert in<br />

Auftrag gegeben werden. Und auch darüber hinaus stehen den Kundinnen<br />

und Kunden viele Produkte aus den Bereichen Behandlung, Mundspülbecher,<br />

Hygiene und Sterilisation sowie Zahnpflege zur Verfügung.<br />

Energie- und ressourcensparender Bestellworkflow<br />

Doch auch im Bereich Materialbestellung und Lagerorganisation bieten<br />

sich Zahnarztpraxen viele Möglichkeiten, umweltgerechter zu agieren.<br />

Ein wichtiger Punkt ist das Lager, das nur so viel Material bereithält,<br />

wie auch konkret benötigt wird. Die Transparenz, die das Bestellen über<br />

eine Online-Plattform bietet, macht es schlicht weg unnötig große Mengen<br />

an Material auf Halde zu legen. Heute bestellt, ist die Ware meist<br />

innerhalb von zwei bis drei Tagen in der Praxis.<br />

von über 350 Anbietern. Der Preisvergleich auf Ebene der kleinsten Packungseinheit<br />

zeigt das günstigste Angebot immer auf den ersten Blick,<br />

ganz ohne langes Suchen und Vergleichen. Haltbarkeitsprobleme und<br />

unnötige Materialentsorgungen lassen sich durch die obengenannte<br />

Merkzettelfunktion und das AERA-Lagerorganisationssystem Lager LE<br />

vermeiden. Und wenn Sie Fehlbestellungen und daraus resultierende<br />

Rücksendungen ausschließen wollen, verwenden Sie doch einfach die<br />

Favoritenliste für Produkte, die häufig in Ihrer Praxis verwendet werden.<br />

Diese und weitere digitale Lösungen auf AERA-Online tragen erheblich<br />

zur Abfallreduktion innerhalb der Praxis bei. Mit dem effizienten Bestellworkflow<br />

verringert sich außerdem die Onlinezeit maßgeblich, was<br />

einiges an Energie einspart. In Zeiten steigender Energiekosten freut das<br />

nicht nur die Umwelt, sondern nebenbei auch Ihren Geldbeutel.<br />

Automatischer Warenkorboptimierer<br />

für weniger Pakete<br />

Den letzten grünen Schliff an Ihrer Bestellung ermöglicht der automatische<br />

Warenkorboptimierer. Der spezielle Algorithmus optimiert Ihre Bestellung<br />

nämlich nicht nur hinsichtlich des besten Preises. Er berechnet<br />

Ihnen auf Wunsch auch die Bestellvariante, die eine möglichst kleine<br />

Anzahl an Lieferanten umfasst und bei der Sie trotzdem noch sparen<br />

können. Denn weniger Lieferanten bedeuten weniger Pakete und damit<br />

weniger Verpackungsmüll und CO 2<br />

-Emissionen.<br />

Bestellen kann man 24/7, wie man so schön sagt, immer und von überall.<br />

Und natürlich wird damit auch kein Papier notwendig. Den Bestellzettel<br />

findet jeder, der auf das Praxiskonto zugreifen kann, online als<br />

Merkzettel bei AERA-Online. Damit hat sich auch die unübersichtliche<br />

und fehleranfällige Zettelwirtschaft erledigt. Als Deutschlands führende<br />

Preisvergleichs- und Bestellplattform für Dentalprodukte finden Sie bei<br />

AERA-Online nahezu den gesamten Dentalmarkt abgebildet. Das sind<br />

immerhin mehr als 160.000 Produkte und knapp 2 Millionen Angebote<br />

AERA EDV-Programm GmbH<br />

Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />

Tel.: + 49 7042 3702-<strong>22</strong><br />

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40 Zahnzusatzversicherung<br />

Die ganze Familie im gleichen<br />

Zahntarif. Geht das?<br />

Wir werden häufig mit dem Wunsch konfrontiert, Vater, Mutter und Kinder sollten die gleiche<br />

Zahnzusatzversicherung bekommen. Schließlich sind sie auch alle bei der gleichen Krankenkasse.<br />

Neben der Frage „geht das“ ist die viel wichtigere Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist.<br />

Text Alexander Mint Bild Freepik.com<br />

Unterschied gesetzliche – private Krankenversicherung<br />

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es in<br />

der privaten Kranken(zusatz)versicherung keine beitragsfreie Familienversicherung.<br />

Und auch keinerlei Rabatte oder sonstige Vergünstigungen,<br />

wenn sich mehrere Personen zeitgleich versichern. Jeder Einzelne<br />

zahlt entsprechend seinem Alter, seinem Zahnstatus und seinem künftigen<br />

Risiko einen individuellen Beitrag. Außerdem haben die Versicherer<br />

unterschiedliche Zahntarife: Was würde es nützen, wenn die Mutter ihr<br />

Kind bei sich mitversichern würde – ihr Zahntarif aber gar keine kieferorthopädischen<br />

Leistungen beinhaltet? Zusätzlich sind die Annahmerichtlinien<br />

der Versicherer sehr unterschiedlich. Gut möglich, dass aufgrund<br />

der Zahnverhältnisse gar nicht alle Familienmitglieder vom gleichen Versicherer<br />

angenommen werden. Daher sollte jeder nach dem Zahntarif<br />

suchen – oder suchen lassen -, der zu seiner individuellen Zahn-Situation<br />

am besten passt.<br />

Auch die Frage, ob es sinnvoll ist, die Angebote von der gesetzlichen<br />

Krankenkasse zur Zahnzusatzversicherung für die Familie abzuschließen,<br />

erreicht uns häufig. Hierbei handelt es sich nicht um ein Zusatzangebot<br />

der gesetzlichen Kasse, sondern um eine private Zahnzusatzversicherung<br />

eines Versicherers, der mit der gesetzlichen Krankenkasse eine Kooperation<br />

eingegangen ist. Auch hier gilt es zu prüfen, ob das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis einem Marktvergleich standhält und ob der Versicherungstarif<br />

zum Zahnstatus passt. Nicht automatisch sind Vorschläge der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung für Zahnzusatzversicherungen auch für die<br />

individuelle Situation der Familie geeignet. Außerdem verlangen die Kassen<br />

von ihren Partnern meist besonders günstige Beiträge, sodass die<br />

Versicherer in den Kassen-Tarifen Leistungen reduzieren müssen.<br />

Neuer Zahntarif erfüllt einige Familienwünsche<br />

Mitte diesen Jahres brachte die Concordia den Tarif Zahn Plus auf den<br />

Markt, der in Verbindung mit ihren bisherigen Zahnersatz- und Zahnbehandlungstarifen<br />

als Tarifkombination Zahn Sorglos angeboten wird.<br />

Aufgrund der Ausgestaltung der Kombination und den Annahmerichtlinien,<br />

können hier tatsächlich Familienmitglieder mit unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen versichert werden.<br />

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Zahnzusatzversicherung<br />

41<br />

Leistungen für Kinder<br />

Concordia zahlt für kieferorthopädische Leistungen bei KIG 1 und 2 100<br />

Prozent der Gesamtkosten, maximal 8.000 Euro nach Ablauf der 3-jährigen<br />

Zahnstaffel. Erstattungsfähig sind die gängigen Behandlungsmethoden<br />

wie Minibrackets, superelastische Bögen, Aligner, Lingualtechnik<br />

u.v.m. Bei KIG 3 bis 5 werden die Mehrkosten zu 100 Porzent - nach 3<br />

Jahren ohne Höchstgrenze – erstattet. Monatlicher Beitrag: 12,82 Euro.<br />

Versicherbar sind auch Kinder, bei denen nicht alle bleibenden Zähne<br />

angelegt sind. Einzig Kinder mit Zahnschmelzstörungen (Kreidezähne,<br />

MIH) und Kinder, bei denen eine KfO bereits angeraten oder geplant ist,<br />

können nicht versichert werden.<br />

Leistungen für Väter und Mütter<br />

Versichert sind Zahnersatz (Inlays, Onlays, (Teil-) Kronen, Brücken,<br />

Prothesen und Implantate inklusive augmentative Maßnahmen) und<br />

zahnerhaltende Maßnahmen. Zu Letzterem gehören Füllungen, Wurzelbehandlungen,<br />

Behandlungen bei Erkrankung des Parodontiums,<br />

Aufbissbehelfe und Schienen u.v.m. Erstattet werden 100 Prozent der<br />

Gesamtkosten, wobei eine eventuelle Leistung der GKV natürlich abgezogen<br />

wird. PZR und Prophylaxe wird mit 100 Prozent maximal 550<br />

Euro innerhalb von 2 Jahren erstattet. Angstpatienten werden Maßnahmen<br />

zur Sedierung zu 100 Prozent bezahlt. Und für Bleachingmaßnahmen<br />

gibt es einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro innerhalb von<br />

4 Kalenderjahren.<br />

Die bei allen Versicherern übliche Zahnstaffel geht bei Concordia nur<br />

über 3 Kalenderjahre und sie gilt auch nur für Zahnersatz und Kieferorthopädie:<br />

1. Jahr 1.500 Euro, 2. Jahr 3.000 Euro und 3. Jahr 4.500 Euro<br />

– danach unbegrenzt.<br />

Die Annahmerichtlinien gewähren vielen Kassenpatienten den Zugang<br />

zu diesem hochwertigen Zahntarif, denn auch Antragsteller mit<br />

bis zu 4 fehlenden Zähnen und solche mit herausnehmbarem Zahnersatz<br />

werden angenommen. Anzahl vorhandener Kronen und Brücken<br />

spielen auch keine Rolle. Einzig Antragsteller mit Parodontitis werden<br />

abgelehnt. In der Altersgruppe 40 bis 49 beträgt der monatliche Beitrag<br />

34,80 Euro.<br />

Fazit und Tipp<br />

Grundsätzlich gilt: Eure Patienten profitieren am meisten von einer Zahnzusatzversicherung,<br />

die den aktuellen Zahnstatus und das damit verbundene<br />

künftige Risiko optimal abdeckt. Welche Fragen zum Zahnstatus<br />

relevant sind, könnt Ihr auf Seite 23 unseres Ratgebers nachlesen.<br />

Ihr helft euren Patienten sehr, wenn ihr ihnen die wesentlichen Informationen<br />

mitgebt. Und wenn die Familie den Wunsch hegt, dass alle<br />

beim gleichen Versicherer abgesichert werden – auch wenn das keine<br />

finanziellen Vorteile bringt - dann ist die Concordia eine sehr gute Option.<br />

Die beschriebene Tarifkombination verdient tatsächlich den Namen<br />

Zahn Sorglos.<br />

Alexander Mint<br />

to:dent-ta GmbH<br />

Dornierstr. 30 ∙ 73730 Esslingen<br />

Tel.: +49 711 69 306 435<br />

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42 Fortbildung<br />

Nachhaltigkeit im Praxisalltag? Ja – gemeinsam!<br />

Team-Workshop − Wege zu nachhaltigen Praxiskonzepten<br />

Starten Sie gemeinsam mit uns beim Get-together mit kleinem Frühstück<br />

in diesen Tag der Nachhaltigkeit. Nach der Eröffnung der Veranstaltung<br />

durch Dr. Torsten Tomppert - Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg – durchlaufen Sie die Workshops in einem rotierenden<br />

System. Beim Mittagessen und dem gemeinsamen Ausklang haben<br />

Sie Gelegenheit, Ihre Eindrücke und Erfahrungen im kollegialen Gespräch<br />

zu diskutieren. Das Zahnmedizinische FortbildungsZentrum Stuttgart und<br />

die Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe freuen sich auf Sie!<br />

Samstag · 10.02.20<strong>22</strong><br />

In na(ch)h(altig)er Zukunft · Milena Hegenauer, Würzburg<br />

Reden ist Silber, umsetzen Grün − von der Theorie in die Praxis · Tanja Rosellen, Köln<br />

Yes We Can – Erfahrungsberichte über die Führung nachhaltiger Praxisbetrie<br />

Dr. Florentine Carow-Lippenberger M.A., Flein und Dr. Thomas-Rainer Schlachta, Sulz<br />

Digitale Fortbildungsformate für nachhaltige Behandlungskonzepte und für einen nachhaltigen Wissenserwerb<br />

PD Dr. Yvonne Wagner und Petra Kärner, M.A., Stuttgart<br />

Der Qualitätszirkel „Nachhaltige Praxisführung“<br />

PD Dr. Daniel Hellmann und Kendra Bernhardt, Karlsruhe<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart · Herdweg 50 · 70174 Stuttgart<br />

Tel.: +49 711 <strong>22</strong>7 160 E-Mail: kurs@zfz-stuttgart.de<br />

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44 Dentalmarkt<br />

Curaden feiert und macht sich bereit, zu wachsen<br />

50 Jahre Marke Curaprox – aber keine Zeit zurückzublicken – die weltweit<br />

führende Anbieterin ganzheitlicher Konzepte für die orale Gesundheit,<br />

Curaden, will und wird weiter überdurchschnittlich schnell wachsen.<br />

Von einer Party im Herzen der Schweiz, die den Start eines selbst<br />

verordneten, spektakulären Wachstumsprogramms darstellt.<br />

Curaden ist eine weltweit führende Anbieterin ganzheitlicher Konzepte für die<br />

orale Gesundheit. Seit bald siebzig Jahren ist das Unternehmen für Mundpflegeprodukte<br />

und -lösungen bekannt – es setzt bereits in der Prävention an,<br />

bevor ein Schaden im Mund entstanden ist. «Better health for you» heißt die<br />

Philosophie, die im Zentrum allen Tuns des Unternehmens steht. Dieses Credo<br />

hebt die Bedeutung der Mundgesundheit und deren direkten Bezug zur allgemeinen<br />

Gesundheit hervor. Egal ob Interdentalbürste, Zahnbürste mit speziell<br />

feinen und akkurat angeordneten Filamenten, elektronische Schallzahnbürste,<br />

Mundspülung, ein Baby-Kit oder die schonende Zahnpasta: Die Produkte und<br />

Gesamtlösungen, die weltweiten Niederlassungen und Tochterunternehmen<br />

sowie die Marke Curaprox signalisieren mit ihrer farbenfrohen Verspieltheit,<br />

dass Gesundheit mit Freude und nicht mit Schmerz zu tun haben sollte.<br />

Curaprox ist genau 50 Jahre alt. Grund genug für die Eigentümerfamilie Breitschmid<br />

ein Fest mit den rund 80 Länderniederlassungen und -vertretungen zu<br />

feiern. In Schweizer Bergdorf Grindelwald hatten sich in diesen Tagen mehr als<br />

230 Menschen getroffen, die Curaprox in der Welt vertreten und die Ideen der<br />

Familie Breitschmid mit dem Dachunternehmen Curaden teilen.<br />

bevor in Working-Sessions die<br />

akkuraten Wachstumspläne<br />

Gestalt annahmen.<br />

Curaden hat damit den Startschuss<br />

zu einem spektakulären<br />

Vorhaben gegeben: Das<br />

weltweit tätige Unternehmen will in den kommenden<br />

fünf Jahren überdurchschnittlich schnell<br />

aus sich selbst heraus wachsen. Die Botschaft,<br />

dass jeder Mensch selbständig seine Mund- und<br />

damit die generelle Gesundheit kontrolliert und<br />

steuern kann, soll sich rasant verbreiten.<br />

Dabei will Curaden inspirieren und ungewöhnliche Wege gehen. Das Unternehmen<br />

setzt auf Qualität, Technologien, universitäre und zahnärztliche<br />

Netzwerke und viele Menschenkenntnisse in den ausgezeichneten Ländervertretungen.<br />

Immer in diesem Sinne: «Better health for you».<br />

Zurückschauen wollte niemand. Vorwärts geht der Blick in einem der spannendsten<br />

Schweizer Unternehmen, das sich der oralen Gesundheit verschrieben<br />

hat und die passenden Produkte und Dienstleistungen dafür bereithält.<br />

Statt einer einmaligen Party gönnte sich Curaden einen Austausch, die Ideenfindung<br />

und das Pläneschmieden vor der eindrücklichen Bergkulisse im Herzen<br />

der Schweiz: Spektakuläre externe Speaker wie die Gründerin von «Coffee<br />

Republic», Sahar Hashemi, teilten ihre Erfahrungen über Vorteile und Risiken,<br />

Curaden<br />

Curaden, Curaprox, Headquarter Schweiz<br />

Tel.: +41 79 459 37 32<br />

E-Mail: bruno.affentranger@curaden.ch<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


Dentalmarkt<br />

45<br />

wellsagreen<br />

– Aus Liebe zur Umwelt<br />

Nachhaltigkeit in der Zahnpflege ist in aller Munde, denn sie schützt nicht<br />

nur unsere Erde und Ressourcen, sondern auch unsere Gesundheit. Jährlich<br />

werden in ganz Deutschland circa 332 Millionen Zahnbürsten verwendet. Ein<br />

bedeutender Teil dieser Handzahnbürsten besteht noch immer aus Plastik und<br />

verursacht damit eine große Menge an schädlichem Müll. Rechnen wir dann<br />

noch weitere Zahnpflege-Produkte wie Interdentalbürsten, Zungenbürsten<br />

und Zahnseide hinzu, vervielfacht sich der Wert und der Müllberg, den wir als<br />

Gesellschaft zu verantworten haben.<br />

Neben der Ressourcenverschwendung und immensen Umweltbelastung,<br />

können sich Plastik-Zahnbürsten zudem auch negativ auf unsere Gesundheit<br />

auswirken. Oftmals enthalten Handzahnbürsten aus Kunststoff schädliche<br />

Chemikalien wie beispielsweise Bisphenol A, das den Kunststoff weicher und<br />

haltbarer macht – für unsere Körper aber schädlich sein kann. Die gute Nachricht<br />

ist: Wir müssen gar nicht so viel Müll bei der täglichen Mundhygiene<br />

produzieren und unseren Organismus schädlichen Stoffen aussetzen! Um die<br />

Zahnpflege im heimischen Badezimmer ein Stück weit nachhaltiger zu gestalten,<br />

hat die deutsche Dentalmarke wellsamed die nachhaltige Produktlinie<br />

wellsagreen entwickelt – für uns und unsere Umwelt.<br />

Die wellsagreen Zahnpflegeprodukte werden aus natürlichem, umweltfreundlichem<br />

und biologisch abbaubarem Bio-Moso-Bambus hergestellt und in einer<br />

zu 100 % recycelbaren Papp-Verpackung geliefert. Sie bilden das perfekte<br />

umweltfreundliche Gegenstück zur herkömmlichen Kunststoff-Zahnbürste.<br />

Neben klassischen Handzahnbürsten mit Aktivkohle-Borsten für Kinder und<br />

Erwachsene, erhalten Sie auch eine Zungenbürste, Interdentalbürsten und<br />

Prothesenbürsten sowie Bio-Zahnseide aus Maisstärke.<br />

Überzeugen Sie sich von der bewährten wellsamed Qualität und bestellen Sie<br />

die wellsagreen Zahnpflegeprodukte jetzt bei Oral Care Center (www.oralcare-center.de).<br />

wellsamed GmbH<br />

Brahestraße 16 · 04347 Leipzig · Tel.: +49 341 27 139-120<br />

E-Mail: info@wellsamed.com · www.wellsamed.com<br />

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46 Dentalmarkt<br />

DG PARO und CP GABA:<br />

neuer Ratgeber zum Parodontalen Screening Index<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V. (DG PARO) hat in Kooperation<br />

mit CP GABA ihren Patienten-Ratgeber zum Parodontalen Screening<br />

Index (PSI) überarbeitet. Die aktualisierte Broschüre mit dem Titel „PSI – Parodontaler<br />

Screening Index“ kann in gedruckter Form ab sofort kostenfrei im<br />

Servicecenter von CP GABA für die eigene Praxis bestellt werden.<br />

Kostenfreie Exemplare des aktualisierten Ratgebers “PSI – Parodontaler<br />

Screening Index” für die eigene Praxis können per E-Mail oder Fax im Servicecenter<br />

von CP GABA bestellt werden:<br />

E-Mail: CSDentalDE@CPGaba.com, Fax: 0180 - 510 129 025<br />

Der Ratgeber unter https://bit.ly/3yfrAAf zum Download bereit.<br />

Parodontitis gilt als stille Erkrankung des Zahnhalteapparates. Unbehandelt<br />

kann sie zu irreversiblen Schäden wie Zahnverlust führen. Darüber hinaus haben<br />

Betroffene ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes mellitus.<br />

Allerdings ist eine Parodontitis, wenn sie frühzeitig erkannt wird, gut<br />

behandelbar. Der neue Ratgeber informiert die Patienten über eine wichtige<br />

Früherkennungsmethode für die Erkrankung: den Parodontalen Screening Index.<br />

Die bisherige Broschüre zum Thema wurde von den Autorinnen Dr. Nihad<br />

El Sayed (MBA) und Prof. Dr. Bernadette Pretzl vollständig überarbeitet.<br />

Hier den Ratgeber downloaden<br />

Frühe Diagnose wichtig<br />

„Je früher Erkrankungen des Zahnhalteapparates erkannt werden, desto besser<br />

können sie behandelt werden“, so Mitautorin Dr. El Sayed. „Deswegen<br />

ist eine regelmäßige und vollständige Untersuchung sehr wichtig. Der Parodontale<br />

Screening Index bietet eine einfache Methode, mit der Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte relativ schnell und zuverlässig einen guten Überblick über den<br />

Zustand des Zahnhalteapparates gewinnen können.<br />

So kann rechtzeitig festgestellt werden, ob Behandlungsbedarf besteht.“ Wird<br />

eine Gingivitis, also eine Zahnfleischentzündung, entdeckt, reichen meist einfache<br />

Behandlungsmethoden aus, damit diese vollständig ausheilt. So lässt<br />

sich verhindern, dass sie in eine Parodontitis übergeht. Aber auch, wenn bereits<br />

eine Parodontitis vorliegt, ist eine frühe Erkennung wichtig.<br />

Erläuterung der fünf Stufen<br />

Der neue Ratgeber enthält auch das neue Formular zur Dokumentation der<br />

PSI-Untersuchungsergebnisse, das seit Juli 2021 allen Patienten in ausgedruckter<br />

Form mitgegeben werden muss. „Allgemein war es uns wichtig, den<br />

Betroffenen mit unserer Broschüre die fünf verschiedenen Stufen der Untersuchungsergebnisse<br />

genauer zu erläutern“, so Mitautorin Prof. Dr. Pretzl.<br />

„Auch erfahren sie mehr über die verschiedenen Maßnahmen, die ergriffen<br />

werden, je nachdem, wie der Status ihrer Erkrankung ist. Schlussendlich weisen<br />

wir auch darauf hin, dass alle Kassenpatienten Anspruch auf eine PSI-Vorsorgeuntersuchung<br />

haben und diese auch regelmäßig wahrnehmen sollten.“<br />

CP GABA GmbH<br />

Beim Strohhause 17 · 20097 Hamburg<br />

Tel.: 0800 725 6654<br />

E-Mail: cpgaba@gaba.com<br />

www.cpgabaprofessional.de<br />

www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin


– WERBUNG –<br />

SO FÜHLEN SICH GUT<br />

GEPUTZTE ZÄHNE AN<br />

Dentalprofis sagen einstimmig: Eine weiche<br />

Zahnbürste ist besser als eine harte. Zu<br />

starre Borsten irritieren oder verletzen das<br />

Zahnfleisch und der wichtige Zahnschmelz wird<br />

einfach weggeputzt. Zudem besteht die Gefahr,<br />

dass gewisse Stellen gar nicht oder nicht<br />

gründlich gereinigt werden. Unser Zahnfleisch<br />

ist sehr empfindlich und Zahnschmelz wächst<br />

nicht nach – also müssen wir achtsam mit<br />

ihnen umgehen und sie schützen. Eine weiche<br />

Bürste ist ideal für die sanfte Entfernung von<br />

bakteriellem Zahnbelag. Je feiner die Borsten<br />

oder Filamente, umso mehr von ihnen lassen<br />

sich auf dem Bürstenkopf platzieren. Und je<br />

dichter die Filamente beisammenstehen, desto<br />

gründlicher wird die Reinigungsoberfläche.<br />

Aber auch auf die Technik kommt’s an.<br />

Mit diesen Tipps werden Zähne und<br />

Zahnfleisch richtig gründlich sauber:<br />

1. Minimaler Druck reicht<br />

Eine leichte Berührung, so zart wie eine<br />

Streicheleinheit, ist alles, was Zähne und<br />

Zahnfleisch brauchen. Putzen wir nämlich mit<br />

zu viel Druck, könnten wir einerseits unser<br />

Zahnfleisch verletzen und andererseits einige<br />

kritische Stellen übersehen. Mit sanftem Druck<br />

lassen sich die besten Ergebnisse erzielen.<br />

2. Wie einen Stift halten<br />

Damit wir sicher sein können, beim Putzen<br />

nicht zu viel Druck auszuüben, halten wir die<br />

Zahnbürste wie einen Stift.<br />

3. Den Zahnfleischsaum nicht vergessen<br />

Bakterien siedeln sich sehr gerne in der<br />

Rille zwischen Zähnen und Zahnfleisch, dem<br />

Zahnfleischsaum, an. Dort vermehren sie sich<br />

munter, bauen Kolonien auf und richten unter<br />

Umständen viel Schaden an. Um sie effektiv<br />

zu beseitigen, sollte der Kopf der Zahnbürste<br />

leicht zum Zahnfleischrand hin geneigt sein.<br />

Die Bürste wird halb auf das Zahnfleisch,<br />

halb auf die Zähne aufgesetzt. Dann wird<br />

behutsam und in kleinen Kreisbewegungen<br />

geputzt.<br />

4. Mit den kniffligsten Stellen beginnen<br />

Normalerweise fangen wir gerne vorne<br />

mit Putzen an, weil wir dort gut mit der<br />

Zahnbürste hinkommen. Leider werden dabei<br />

oftmals die Innenseiten der Zähne oder die<br />

hinteren Backenzähne vergessen. Das macht<br />

diese besonders anfällig für Karies. Sie<br />

sollten also immer zuerst gereinigt werden,<br />

zum Schluss sind die einfachsten Stellen an<br />

der Reihe.<br />

5. Auch das Dazwischen ist wichtig<br />

Unsere Zähne haben fünf Oberflächen und<br />

selbst mit der sanftesten, weichsten und<br />

dichtesten Zahnbürste können bloß 70 %<br />

der Zahnoberfläche gereinigt werden.<br />

Die restlichen 30 % befinden sich in den<br />

Zahnzwischenräumen. Um sie zu reinigen,<br />

sollten wir zu Interdentalbürsten greifen, die<br />

so gründlich sind, dass eine einzige tägliche<br />

Rein-Raus-Bewegung ausreicht.<br />

6. Glatt wie Glas heißt richtig sauber<br />

Ob man gut geputzt hat, lässt sich leicht<br />

prüfen: einfach mit der Zunge über die Zähne<br />

fahren. Fühlen sich die Zähne glatt wie Glas<br />

an? Gratulation, alles richtig gemacht. Sind<br />

hingegen noch ein paar raue Stellen spürbar,<br />

dann sollte nachgeputzt werden.<br />

Die ideale Zahnbürste<br />

Eine gute Zahnbürste sollte also weich, kompakt<br />

und sehr dicht sein. Die «CS 5460 ultra soft»<br />

von Curaprox erfüllt all diese Anforderungen.<br />

Auf ihrem kompakten, leicht gebogenen Kopf<br />

bilden 5‘460 feinsten Curen ® -Filamente eine<br />

äußerst gründliche Reinigungsoberfläche.<br />

Dank praktischem Achtkantgriff hält man sie<br />

automatisch im optimalen Winkel und putzt so<br />

gründlich und effizient. Die «CS 5460 ultra soft»<br />

gibt’s in 36 bunten Farbkombinationen, eine<br />

schicker als die andere. So macht Zähneputzen<br />

richtig viel Spaß!<br />

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48 Lifestyle<br />

Grafik unten: © freepik.com - rawpixel.com Grafik oben: © freepik.com<br />

Buchverlosung:<br />

Wohin geht die Reise? –<br />

Die besten Ziele für 2023<br />

»Die Welt macht wieder auf und zahlreiche<br />

Reiseideen warten! MARCO POLO verrät,<br />

welche Ziele 2023 angesagt sind.«<br />

Wohin geht die Reise? – Die besten Ziele für 2023<br />

Marco Polo ∙ 192 Seiten<br />

Format 14 × 20 cm ∙ ISBN: 978-3-575-01614-0<br />

Die MARCO POLO Reiseexperten präsentieren im neuen Trendguide Wohin geht die<br />

Reise? – Die besten Ziele für 2023, vierzig spannende Reisetrends für das kommende<br />

Jahr in Deutschland/Österreich/Schweiz, Europa und der Welt. Was gibt es 2023 zu<br />

entdecken? Wo findet ein besonderes Ereignis statt? Welches Reiseziel entwickelt<br />

sich gerade und macht von sich reden? Wohin sollte man jetzt reisen, bevor sich alle<br />

anderen auf den Weg machen? Wie und wo funktioniert besonders nachhaltiges<br />

Reisen?<br />

Unterteilt in vier Kategorien wird dieses Jahrbuch<br />

zur perfekten Inspiration:<br />

Pro Kategorie enthält das Buch circa zehn Trends. Jeder Reisetrend<br />

wird mit großformatigen Fotos und einem knackigen<br />

Text vorgestellt. Anschließend folgen jeweils drei Tipps unter<br />

den Headlines to do und to see. Abgerundet werden die<br />

Themen mit praktischen Informationen zu Land, Sprache, Einwohner,<br />

Währung, Anreise, Beste Reisezeit und Budget-Skala.<br />

Eine Liste der definitiv besten Ziele und Trends, die Reisen<br />

2023 prägen und spannend machen werden. Möge sie viele<br />

neue Reisewünsche wecken und erfüllen.<br />

· Noch unentdeckt: Diese Ziele hat bisher kaum jemand auf dem Schirm<br />

· Neuer Glanz: Hier gibt es etwas Neues zu entdecken, wird neu<br />

gedacht oder sich sogar neu erfunden<br />

· 2023 erleben!: Openings, Events und Partys<br />

· Nachhaltig: Wo und wie ist 2023 nachhaltiges Reisen möglich<br />

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Gewinnt einen von drei Atlanten, indem<br />

ihr uns eine E-Mail mit dem Kennwort<br />

„Reise“ bis zum 15.12.20<strong>22</strong> sendet.<br />

Bitte vergesst nicht eure komplette<br />

Anschrift anzugeben!


Lifestyle<br />

49<br />

Rätselspaß<br />

Gesundheit aus dem<br />

Garten Gottes<br />

Die große Hausapotheke aus dem Kloster<br />

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Zitronenmelisse bringt dich auf Trab!“<br />

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Weihnachten den Gewinn in Euren Händen.<br />

Foto: © privat; Kräutergrafiken: © by macrovector / freepik.com<br />

A. Fachbegriff für Zahnbelag<br />

B. umgangssprachlich Vitamin D3<br />

C. lateinisch für Entzündung<br />

D. Begriff der Prophylaxe<br />

E. Organ als Zentrum der Gesundheit<br />

F. Fachbegriff für Gewebewasser<br />

G. deutsch für Compliance<br />

B<br />

F<br />

A<br />

7 2<br />

E<br />

5 10<br />

G<br />

3<br />

11 1<br />

C<br />

6<br />

D<br />

4 8 9<br />

So nehmt ihr an den Verlosungen teil:<br />

Sendet einfach die Lösung des Rätsels oder das Kennwort „Reise“ und<br />

eure Kontaktdaten per E-Mail an: info@<strong>recall</strong>-magazin.de. Die Gewinner<br />

werden durch Auslosung ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Barometer Verlagsgesellschaft mbH sowie deren Angehörige dürfen<br />

nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss<br />

ist der 15.12.20<strong>22</strong>.<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

www.<strong>recall</strong>-magazin.de


50<br />

Vorschau<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 28. Februar 2023 mit folgenden Themen*<br />

© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />

© proDente e.V.<br />

© adobe.stock.com<br />

© Koelnmesse / IDS Cologne/Th. Klerx<br />

Titelthema<br />

Die unterstützende Parodontaltherapie<br />

Ernährung & Prophylaxe<br />

IDS-Vorschau<br />

Die 40. Internationale Dentalschau in 100 Jahren<br />

IDS-Geschichte<br />

... und vielen weiteren interessanten Beiträgen.<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />

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Das Praxisteam-Magazin<br />

Magazin im Abo<br />

Ihr wollt pünktlich und regelmäßig über Fachartikel und Tipps informiert werden?<br />

Dann bestellt ein oder mehrere Exemplare für die Praxis oder zur Lektüre<br />

für zu Hause gleich per Fax oder Mail – ohne Risiko, ohne „Kleingedrucktes“.<br />

E-Mail: info@<strong>recall</strong>-magazin.de Fax: +49 341 231 032-11<br />

Versand- und Rechnungsadresse:<br />

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Vorname: ..................................................................<br />

Straße: ................................................................. Nr. ..........................<br />

PLZ: ........................ Ort: ..................................................................<br />

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Tel.: .................................................................. Menge: ...................<br />

(pro Ausgabe)<br />

Preise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />

einer Mail/Schreiben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jahresabonnementpreis<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />

Abonnement nicht fristgerecht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />

um weitere 12 Monate. Die fristgerechte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />

bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />

wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag/Herausgeber<br />

Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />

Telefon: +49 341 231 032-0<br />

Telefax: +49 341 231 032-11<br />

Internet: www.<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

ISSN: 1869-2842<br />

Geschäfts-, Redaktions- und<br />

Anzeigenleitung<br />

Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />

E-Mail: info@barometer-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz<br />

Carmen Zimmermann<br />

E-Mail: redaktion@<strong>recall</strong>-magazin.de<br />

Gestaltung<br />

Isabel Berger, Melanie Kluge<br />

Druckerei<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien<br />

Marktweg 42-50, 47608 Geldern<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Bild Titelseite<br />

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Beilagen in dieser Ausgabe<br />

Humanchemie (Vollbeilage)<br />

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Benzalkoniumchlorid, Ethanol 96 %, Methansäure, Polyacrylsäure, Saccharin-Na, Trometamol, Gerein. Wasser, Wasser, Zimtöl. Anw.: Traditionell angew. als mild wirkendes AM b. leichten Entzünd. d. Zahnfl<br />

eischs u. d. Mundschleimhaut. Gegenanz.: Überempf. gg. d. Wirkstoffe, and. Lokalanästhetika v. Amid-Typ, Kamille u. and. Korbblütler, Zimt (Zimtaldehyd), Perubalsam od. e. d. sonst. Bestandt. Schwangersch./<br />

Stillz.: Nur nach sorgfält. Nutzen- Risiko-Abwäg. NW: Vorübergeh. leichtes Brennen; Aufgr. d. Gehalts an Lidocain, Zimt u. Kamille können allerg. Reakt. auftr. (z. B. Kontaktallergie), auch b. Überempf. gg. Korbblütler<br />

(z. B. Beifuß) u. Perubalsam (sog. Kreuzreakt.); Zimt (Zimtaldehyd) kann Hautreiz. hervorrufen; Überempf.reakt. an Haut u. Schleimhäuten. Warnhinw.: Enthält Benzalkoniumchlorid u. Zimt (Zimtaldehyd).<br />

Hinw.: Bei fehlender Besserung d. Entzündungszeichen innerhalb 1 Wo. sowie beim Auftr. unklarer Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie<br />

bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand: August 2020. STADA Consumer Health Deutschland GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

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