PT-Magazin - Ausgabe 6 2022
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Premiers, Preisträger, Finalisten - Mittelstandswettbewerb 2022 abgeschlossen • Neuausschreibung 2023 - Jahresmotto: "Gemeinsam Zukunft sichern!" • Nachhaltig sein kann jeder - Auch eine grüne Wirtschaft darf satte Gewinne machen • Industrie 5.0 neu denken - Der Mittelstand braucht keinen erhobenen Zeigefinger
PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Top-Themen:
• Premiers, Preisträger, Finalisten - Mittelstandswettbewerb 2022 abgeschlossen
• Neuausschreibung 2023 - Jahresmotto: "Gemeinsam Zukunft sichern!"
• Nachhaltig sein kann jeder - Auch eine grüne Wirtschaft darf satte Gewinne machen
• Industrie 5.0 neu denken - Der Mittelstand braucht keinen erhobenen Zeigefinger
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12 Gesellschaft<br />
13<br />
mehr Diskurs und<br />
Gespräch notwendig.<br />
Politik, Umweltverbände,<br />
Aktivisten<br />
und Unternehmensvertreter<br />
sollten<br />
mehr mit- statt gegeneinander<br />
arbeiten.<br />
Nachhaltigkeit<br />
ist ein Mannschaftssport<br />
und eine Gemeinschaftsaufgabe.<br />
Technologieoffen in<br />
die Zukunft<br />
In diesem Zusammenhang<br />
sollten<br />
bestimmte Gruppen<br />
auch aufhören,<br />
neue Technologien<br />
ideologisch zu verurteilen. Jede Technologie<br />
ist grundsätzlich geeignet, die Welt<br />
nachhaltiger zu machen. Server und Datenspeicher<br />
verbrauchen zwar jede Menge<br />
CO2, aber die Digitalisierung ist auch<br />
unabdingbar für moderne Stromnetze,<br />
E-Mobilität und das Schonen von Ressourcen.<br />
Eine kluge digitale Steuerung<br />
hilft Energie- und Ressourcen zu sparen<br />
und gerechter zu verteilen. Es gibt nichts,<br />
was einseitig nur nachhaltig ist oder nur<br />
schädlich. Es ist ein ständiger Kompromiss.<br />
Wenn Künstliche Intelligenz (KI)<br />
hilft, dass durch eine verbesserte Logistik<br />
weniger Lebensmittel verschwendet<br />
oder besser verteilt werden, dann ist das<br />
ebenso etwas Positives. In allen Branchen<br />
gibt es hier auch entsprechende Bemühungen<br />
und Innovationen. Die Richtung<br />
insgesamt stimmt.<br />
Ein reines „Mehr“ ist niemals nachhaltig<br />
Allerdings: Man muss genau hinschauen,<br />
welchem Ziel eine Innovation dient.<br />
Weder KI noch Digitalisierung sind ein<br />
Selbstzweck. Stiften sie im konkreten Fall<br />
Nutzen und helfen, Dinge zu verbessern,<br />
dann muss man sie positiv bewerten.<br />
Werden sie nur eingesetzt, um ein „sinnloses<br />
Mehr“ zu produzieren, dann darf<br />
man kritisch sein. Das reine Mehr, ein ungebremstes<br />
und unvernünftiges Wachstum<br />
um seiner selbst willen, ist mit dem<br />
Gedanken der Nachhaltigkeit nicht zu<br />
vereinbaren. Selbstverständlich ist alles,<br />
was nicht produziert und konsumiert<br />
wird und alles, was nicht aufwendig<br />
entsorgt werden muss, besser als etwas,<br />
was unter Einsatz von Energie und Rohstoffen<br />
hergestellt wird. Reiner Verzicht<br />
ist aber eben auch keine Lösung. Diese<br />
Debatte muss geführt werden – ehrlich<br />
und im Rahmen der aktuell vorhandenen<br />
Möglichkeiten.<br />
Ökonomie und Ökologie vereinen<br />
Wenn es nicht gelingt, Ökonomie und<br />
Ökologie in Sachen Nachhaltigkeit zu<br />
versöhnen, wird es am Ende keine bessere<br />
Gesellschaft geben, nicht die gerechtere<br />
und bessere Welt, von der so mancher<br />
Aktivist träumt, sondern eine Welt, die<br />
viel ungerechter und unökologischer ist<br />
als die heutige. Die Ungleichheit würde<br />
hierzulande zunehmen und andere Länder<br />
sind gerne bereit, unter weit schlechteren<br />
Bedingungen für Mensch und Umwelt<br />
die Lücke zu füllen, die die deutsche<br />
und europäische Wirtschaft hinterlässt.<br />
Die kleinen Dinge zählen<br />
In diesem Sinne zählen eben auch die<br />
vielen kleinen Dinge, die vielen praktischen<br />
und konkreten Maßnahmen, die<br />
kleine und mittlere Unternehmen ergreifen,<br />
um ihre eigene Umweltbilanz zu verbessern:<br />
recycelte Produkte kaufen, mehr<br />
Effizienz beim Materialeinsatz, Geräte<br />
und Maschinen länger nutzen, Lieferwege<br />
verkürzen, regional Wirtschaften<br />
und vieles weitere mehr sind nur einige<br />
Beispiele. Die meisten Unternehmen<br />
sind in Lieferketten<br />
eingebunden. Hier zu<br />
schauen, was der unmittelbare<br />
Lieferant<br />
macht und zu fragen,<br />
was der eigene<br />
Kunde unternehmen<br />
könnte, kann schon<br />
helfen, ein neues<br />
Bewusstsein zu verankern.<br />
Für viele<br />
Unternehmen ist es<br />
weit weniger interessant<br />
nach Fernost<br />
oder Südamerika zu<br />
schauen, als in die eigene<br />
Nachbarschaft<br />
und in die eigenen<br />
Kunden- und Lieferantendatenbanken<br />
–<br />
und auch hier braucht<br />
es dann keine Ermahnungen und moralischen<br />
Vorträge, sondern Angebote zur<br />
Kooperation und des Miteinander. Jeder<br />
kann etwas zur Nachhaltigkeit beitragen<br />
und andere ermutigen, dies ebenfalls zu<br />
tun. In diesem Geist kann vieles gelingen.<br />
Nachhaltigkeit kann jeder, im Rahmen<br />
seiner Möglichkeiten.<br />
© PIQSELS .COM | FHVAB<br />
Wohlstandsverluste vermeiden<br />
Enkeltauglichkeit darf und wird nicht<br />
über Wohlstandsverlust und technologisches<br />
Nachsehen hergestellt werden,<br />
sondern durch kluge Kompromisse und<br />
das Beschreiten eines gemeinsamen<br />
Weges. Verurteilungen und Proteste sind<br />
deswegen kein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit,<br />
sondern nur der Weg in mehr Abhängigkeit.<br />
Miteinander mehr Wohlstand<br />
schaffen auf einer gesunden und nachhaltigen<br />
Basis muss die Devise sein. •<br />
Jürgen Linsenmaier ist<br />
Experte für Nachhaltigkeit,<br />
Vortragsredner, mehrfacher<br />
Buchautor, Initiator des<br />
<strong>Magazin</strong>s „Wirtschaft &<br />
Ethik“, Gründer der ETHIK<br />
SOCIETY sowie leidenschaftlicher<br />
Werber für unternehmerische<br />
Freiheit mit nachhaltiger<br />
Verantwortung.<br />
www.juergen-linsenmaier.de<br />
Über den Autor<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6 <strong>2022</strong><br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6 <strong>2022</strong><br />
WER WIRD GEFÖRDERT?<br />
Schachspiel auf freiwilliger Basis:<br />
Alle Kinder ab 4 Jahren in Kindergärten, Horts und Grundschulen in Deutschland.<br />
Chancengerechtigkeit:<br />
Kinder auch aus benachteiligten Familien lernen Zahlen und Buchstaben sowie vernetztes Denken.<br />
Erlernen der deutschen Sprache für Kinder mit Migrationshintergrund:<br />
Durch das spielerische Miteinander werden Barrieren abgebaut, Kommunikation angeregt und<br />
soziale Kompetenzen gefördert.<br />
Beitrag zur Inklusion:<br />
Behinderte und nicht-behinderte Menschen können problemlos miteinander spielen.<br />
Beitrag zur altersübergreifender Kommunikation:<br />
Ohne körperliche Beschränkungen ist das Schachspiel zwischen jung und alt möglich.<br />
Schach der digitalen und systemaffinen Demenz:<br />
Schach steigert die kognitiven Fähigkeiten und beugt Demenz vor.<br />
Schachstiftung GK gGmbH • August-Bebel-Straße 13 • 04425 Taucha • kontakt@schachstiftung-gk.de<br />
www.schachstiftung-gk.de