14.11.2022 Aufrufe

PT-Magazin - Ausgabe 6 2022

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft Die Top-Themen: • Premiers, Preisträger, Finalisten - Mittelstandswettbewerb 2022 abgeschlossen • Neuausschreibung 2023 - Jahresmotto: "Gemeinsam Zukunft sichern!" • Nachhaltig sein kann jeder - Auch eine grüne Wirtschaft darf satte Gewinne machen • Industrie 5.0 neu denken - Der Mittelstand braucht keinen erhobenen Zeigefinger

PT-Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft

Die Top-Themen:
• Premiers, Preisträger, Finalisten - Mittelstandswettbewerb 2022 abgeschlossen
• Neuausschreibung 2023 - Jahresmotto: "Gemeinsam Zukunft sichern!"
• Nachhaltig sein kann jeder - Auch eine grüne Wirtschaft darf satte Gewinne machen
• Industrie 5.0 neu denken - Der Mittelstand braucht keinen erhobenen Zeigefinger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 Gesellschaft<br />

13<br />

mehr Diskurs und<br />

Gespräch notwendig.<br />

Politik, Umweltverbände,<br />

Aktivisten<br />

und Unternehmensvertreter<br />

sollten<br />

mehr mit- statt gegeneinander<br />

arbeiten.<br />

Nachhaltigkeit<br />

ist ein Mannschaftssport<br />

und eine Gemeinschaftsaufgabe.<br />

Technologieoffen in<br />

die Zukunft<br />

In diesem Zusammenhang<br />

sollten<br />

bestimmte Gruppen<br />

auch aufhören,<br />

neue Technologien<br />

ideologisch zu verurteilen. Jede Technologie<br />

ist grundsätzlich geeignet, die Welt<br />

nachhaltiger zu machen. Server und Datenspeicher<br />

verbrauchen zwar jede Menge<br />

CO2, aber die Digitalisierung ist auch<br />

unabdingbar für moderne Stromnetze,<br />

E-Mobilität und das Schonen von Ressourcen.<br />

Eine kluge digitale Steuerung<br />

hilft Energie- und Ressourcen zu sparen<br />

und gerechter zu verteilen. Es gibt nichts,<br />

was einseitig nur nachhaltig ist oder nur<br />

schädlich. Es ist ein ständiger Kompromiss.<br />

Wenn Künstliche Intelligenz (KI)<br />

hilft, dass durch eine verbesserte Logistik<br />

weniger Lebensmittel verschwendet<br />

oder besser verteilt werden, dann ist das<br />

ebenso etwas Positives. In allen Branchen<br />

gibt es hier auch entsprechende Bemühungen<br />

und Innovationen. Die Richtung<br />

insgesamt stimmt.<br />

Ein reines „Mehr“ ist niemals nachhaltig<br />

Allerdings: Man muss genau hinschauen,<br />

welchem Ziel eine Innovation dient.<br />

Weder KI noch Digitalisierung sind ein<br />

Selbstzweck. Stiften sie im konkreten Fall<br />

Nutzen und helfen, Dinge zu verbessern,<br />

dann muss man sie positiv bewerten.<br />

Werden sie nur eingesetzt, um ein „sinnloses<br />

Mehr“ zu produzieren, dann darf<br />

man kritisch sein. Das reine Mehr, ein ungebremstes<br />

und unvernünftiges Wachstum<br />

um seiner selbst willen, ist mit dem<br />

Gedanken der Nachhaltigkeit nicht zu<br />

vereinbaren. Selbstverständlich ist alles,<br />

was nicht produziert und konsumiert<br />

wird und alles, was nicht aufwendig<br />

entsorgt werden muss, besser als etwas,<br />

was unter Einsatz von Energie und Rohstoffen<br />

hergestellt wird. Reiner Verzicht<br />

ist aber eben auch keine Lösung. Diese<br />

Debatte muss geführt werden – ehrlich<br />

und im Rahmen der aktuell vorhandenen<br />

Möglichkeiten.<br />

Ökonomie und Ökologie vereinen<br />

Wenn es nicht gelingt, Ökonomie und<br />

Ökologie in Sachen Nachhaltigkeit zu<br />

versöhnen, wird es am Ende keine bessere<br />

Gesellschaft geben, nicht die gerechtere<br />

und bessere Welt, von der so mancher<br />

Aktivist träumt, sondern eine Welt, die<br />

viel ungerechter und unökologischer ist<br />

als die heutige. Die Ungleichheit würde<br />

hierzulande zunehmen und andere Länder<br />

sind gerne bereit, unter weit schlechteren<br />

Bedingungen für Mensch und Umwelt<br />

die Lücke zu füllen, die die deutsche<br />

und europäische Wirtschaft hinterlässt.<br />

Die kleinen Dinge zählen<br />

In diesem Sinne zählen eben auch die<br />

vielen kleinen Dinge, die vielen praktischen<br />

und konkreten Maßnahmen, die<br />

kleine und mittlere Unternehmen ergreifen,<br />

um ihre eigene Umweltbilanz zu verbessern:<br />

recycelte Produkte kaufen, mehr<br />

Effizienz beim Materialeinsatz, Geräte<br />

und Maschinen länger nutzen, Lieferwege<br />

verkürzen, regional Wirtschaften<br />

und vieles weitere mehr sind nur einige<br />

Beispiele. Die meisten Unternehmen<br />

sind in Lieferketten<br />

eingebunden. Hier zu<br />

schauen, was der unmittelbare<br />

Lieferant<br />

macht und zu fragen,<br />

was der eigene<br />

Kunde unternehmen<br />

könnte, kann schon<br />

helfen, ein neues<br />

Bewusstsein zu verankern.<br />

Für viele<br />

Unternehmen ist es<br />

weit weniger interessant<br />

nach Fernost<br />

oder Südamerika zu<br />

schauen, als in die eigene<br />

Nachbarschaft<br />

und in die eigenen<br />

Kunden- und Lieferantendatenbanken<br />

–<br />

und auch hier braucht<br />

es dann keine Ermahnungen und moralischen<br />

Vorträge, sondern Angebote zur<br />

Kooperation und des Miteinander. Jeder<br />

kann etwas zur Nachhaltigkeit beitragen<br />

und andere ermutigen, dies ebenfalls zu<br />

tun. In diesem Geist kann vieles gelingen.<br />

Nachhaltigkeit kann jeder, im Rahmen<br />

seiner Möglichkeiten.<br />

© PIQSELS .COM | FHVAB<br />

Wohlstandsverluste vermeiden<br />

Enkeltauglichkeit darf und wird nicht<br />

über Wohlstandsverlust und technologisches<br />

Nachsehen hergestellt werden,<br />

sondern durch kluge Kompromisse und<br />

das Beschreiten eines gemeinsamen<br />

Weges. Verurteilungen und Proteste sind<br />

deswegen kein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit,<br />

sondern nur der Weg in mehr Abhängigkeit.<br />

Miteinander mehr Wohlstand<br />

schaffen auf einer gesunden und nachhaltigen<br />

Basis muss die Devise sein. •<br />

Jürgen Linsenmaier ist<br />

Experte für Nachhaltigkeit,<br />

Vortragsredner, mehrfacher<br />

Buchautor, Initiator des<br />

<strong>Magazin</strong>s „Wirtschaft &<br />

Ethik“, Gründer der ETHIK<br />

SOCIETY sowie leidenschaftlicher<br />

Werber für unternehmerische<br />

Freiheit mit nachhaltiger<br />

Verantwortung.<br />

www.juergen-linsenmaier.de<br />

Über den Autor<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6 <strong>2022</strong><br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6 <strong>2022</strong><br />

WER WIRD GEFÖRDERT?<br />

Schachspiel auf freiwilliger Basis:<br />

Alle Kinder ab 4 Jahren in Kindergärten, Horts und Grundschulen in Deutschland.<br />

Chancengerechtigkeit:<br />

Kinder auch aus benachteiligten Familien lernen Zahlen und Buchstaben sowie vernetztes Denken.<br />

Erlernen der deutschen Sprache für Kinder mit Migrationshintergrund:<br />

Durch das spielerische Miteinander werden Barrieren abgebaut, Kommunikation angeregt und<br />

soziale Kompetenzen gefördert.<br />

Beitrag zur Inklusion:<br />

Behinderte und nicht-behinderte Menschen können problemlos miteinander spielen.<br />

Beitrag zur altersübergreifender Kommunikation:<br />

Ohne körperliche Beschränkungen ist das Schachspiel zwischen jung und alt möglich.<br />

Schach der digitalen und systemaffinen Demenz:<br />

Schach steigert die kognitiven Fähigkeiten und beugt Demenz vor.<br />

Schachstiftung GK gGmbH • August-Bebel-Straße 13 • 04425 Taucha • kontakt@schachstiftung-gk.de<br />

www.schachstiftung-gk.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!