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Ausbau Eisenbahnachse München - Verona ... - MplusM

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Martin Obex, Klaus Gillarduzzi, Robert Weber<br />

6.2 Trigonometrische Höhenmessungen<br />

Für die zum Teil weit ab der Nivellementlinien stabilisierten Punkte des GPS-Rahmennetzes<br />

und der Netzverdichtung waren, wie erwähnt, orthometrische oder genähert orthometrische<br />

Höhen zu bestimmen. Bei den gegebenen großen Distanzen und Höhenunterschieden,<br />

man denke nur an den Punkt in Aberstückel im hinteren Sarntal oder jenem bei der<br />

Seapenalm in Navis auf etwa 2200 m, stellt das trigonometrische Nivellement eine sehr<br />

wirtschaftliche und hinreichend verlässliche Messmethode dar.<br />

Die unberechenbarste Fehlerquelle, die Refraktion, wird üblicherweise mit Standardmodellen<br />

über den Aufbau der Atmosphäre eliminiert. Allerdings bleiben dabei Einflüsse, wie<br />

z.B. die Temperaturinversion oder über den Tagesverlauf wechselnde Bedingungen, wie sie<br />

im Hochgebirge auftreten, nicht berücksichtigt. Es ist deshalb unerlässlich, nicht nur<br />

zwangszentriert aufzustellen, sondern quasisimultan, d.h. in möglichst kurzen zeitlichen<br />

Abständen mit zwei Theodoliten die Distanzmessung und die Beobachtung der Zenitdistanzen<br />

einer Teilstrecke auszuführen.<br />

Mit modernen digitalen Ingenieurtheodoliten ist bei der zwei- bis dreifachen Wiederholung<br />

der Beobachtung, jeweils in zwei Lagen, eine Signifikanz des Mittels des gewonnenen<br />

wahrscheinlichsten Wertes für die Zenitdistanz von ± 0,3 mGon ohne weiteres erreichbar.<br />

Damit ergibt sich für die einseitig ermittelte Höhendifferenz eine Signifikanz von σT = ±<br />

4,7 mm je km und für die gegengleich ermittelte Höhendifferenz, wie im vorliegenden Fall,<br />

eine Signifikanz von σTkm = ± 3,3 mm je km. Die endgültige, von der gesamten Streckenlänge<br />

der Höhenübertragung abhängige, Signifikanz der Punkthöhe errechnet sich nach<br />

dem Fehlerfortpflanzungsgesetz mit σP = σTkm n km .<br />

Ein weiterer Einfluss auf die Signifikanz der Höhendifferenz ist durch die Unsicherheit der<br />

Streckenmessung gegeben. Mit den eingesetzten zertifizierten Tachymetern Leica<br />

TCA1800 wird eine Signifikanz der doppelt beobachteten Strecke von σ S = ± 0,6 + 0,6 mm<br />

für einen km erreicht. Auch bei steilen Strecken beeinflussen davon maximal ± 0,5 mm die<br />

Höhe und sind damit vernachlässigbar.<br />

Diese theoretischen Überlegungen sind keineswegs zu optimistisch angesetzt, sondern decken<br />

sich mit Ergebnissen aus Dreiecks- und somit überbestimmten Beobachtungen verschiedenster<br />

Distanzen und der langjährigen positiven Erfahrung.<br />

Die Auswertung der Messdaten erfolgte mit der Software „Geosi“. Um ein dem geometrischen<br />

Nivellement vergleichbares Ergebnis zu erhalten, wurden die gemessenen EDM Strecken<br />

dabei lediglich bezüglich der atmosphärischen Einflüsse, nicht jedoch bezüglich der<br />

Seehöhe und der Projektionsverzerrung korrigiert.<br />

Es wurden insgesamt Höhenübertragungen über 131 km durchgeführt.<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die Brennerbasistunnel EWIV verfügt mit dem Rahmennetz, den Verdichtungspunkten und<br />

den Höhenpunkten über ein dichtes Gerüst an Punkten für die weitere Projektierung.

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