KnapsackSPIEGEL 5/2022
Das Magazin des Chemieparks Knapsack
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So simpel wie erfolgreich: Schatten für die Nachklärbecken<br />
Wer schon in Spanien, Italien oder Kroatien einkaufen war, kennt die mit netzartigen<br />
Tüchern überspannten Parkplätze. „Warum so etwas nicht auch für unsere Nachklärungsbecken<br />
nutzen?“, dachte sich Werner Krüger, Betriebsmeister der Abwasseranlagen.<br />
Denn das geklärte Wasser, das die Abwasseraufbereitung in den Rhein leitet, darf<br />
höchstens eine Temperatur von 30 Grad aufweisen. Doch schon bei der Ankunft in der<br />
Kläranlage ist es teils über 27 Grad warm. „An sonnigen und heißen Tagen heizen sich<br />
die vier 40 bis 50 Meter langen und acht Meter breiten Becken schnell weiter auf“, so<br />
Krüger. „Dann wird es immer schwieriger, den Grenzwert einzuhalten.“ Ein Sommer, wie<br />
in diesem Jahr, hätte das Team in Bedrängnis bringen können. Doch dank der Beschattung<br />
– sie führt zu eineinhalb bis zwei Grad Abkühlung – blieb alles im grünen Bereich.<br />
Dabei ist die Lösung umweltfreundlich, ermöglicht den Zugang zu den Becken und wird<br />
im Winter abgebaut. Auch Regen fällt einfach durch das Netzgewebe. Ganz nebenbei<br />
ist sie auch noch deutlich günstiger als andere Lösungen. Bereits nach zwei Jahren<br />
sind die Investitionskosten im Vergleich zu Kältemaschinen auf Leihbasis geringer –<br />
und das schon vor der Energiekrise.<br />
So funktioniert eine Kläranlage<br />
Auslauf<br />
Abwasserreinigung Hürth<br />
Quelle: YNCORIS<br />
Denitrifikation<br />
Regenwasser<br />
Nitrifikation<br />
Betriebsgebäude<br />
M<br />
Neutralisation<br />
Einlauf<br />
Der Chemiepark Knapsack<br />
reinigt zusammen mit dem Produktions-<br />
und Sanitärabwasser<br />
auch das anfallende Regenwasser.<br />
Somit ist sichergestellt, dass<br />
zum Beispiel auch kleine Verschmutzungen<br />
auf den Straßen<br />
bei Regen nicht unbehandelt in<br />
die Umwelt gelangen.<br />
Eindicker<br />
Pufferbehälter<br />
Auffangbehälter<br />
Belebungsbecken<br />
Nachklärung<br />
Nun folgt die biologische Reinigung im<br />
Belebungsbecken. Milliarden Bakterien<br />
verstoffwechseln dort die organischen<br />
Bestandteile im Abwasser.<br />
In den abschließenden Nachklärbecken<br />
sinken die Bakterien in Flocken auf<br />
den Boden, werden mittels Räumern<br />
abgezogen und in das Belebungsbecken<br />
zurückgepumpt. An der Oberfläche<br />
wird das geklärte Wasser abgeleitet.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 5 / <strong>2022</strong> | 11