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FACHLITERATUR I NEUVORSTELLUNGEN

Bibliothekswelten

im Vergleich

Ein kleines Land vernetzt die Bibliothekswelt:

Die Sektion „New Professionals“

des Bibliotheksverbandes Lettland

führte das Online-Projekt „Librarians

Around the World“ durch. BibliothekarInnen

rund um den Globus wurden

eingeladen, über ihre Arbeit und ihre

Bibliotheken zu schreiben. Das Ergebnis

ist ein E-Book mit 19 Erfahrungsberichten

von 34 BibliothekarInnen – von

Serbien bis Südkorea. Unterschiedliche

Bibliothekssysteme, Ausbildungswege,

Schwerpunktsetzungen und Schwierigkeiten

des bibliothekarischen Alltags

werden anhand der exemplarischen Beiträge

sichtbar.

Bibliotheksverband Lettland (Hg.):

Librarians around the World

Articles of 34 librarians from 19 countries

Riga: Bibliotheksverband Lettland 2018

Kostenloser Download unter:

https://lbbjss.wordpress.com/librarians-aroundthe-world

(auf Englisch)

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Bibliotheken kommen oft in Büchern

vor – naheliegend, dass Schreibende

diese Orte der Inspiration in ihre Werke

aufnehmen. Auch in der Kinder- und

Jugendliteratur findet man Bibliotheken

als magische Orte und BibliothekarInnen

als Leitfiguren vor. In dem Kinderroman

„Amy und die geheime Bibliothek“ stellt

der US-Autor Alan Gratz Bücher und Bibliotheken

ins Zentrum der Handlung.

Die zehnjährige Amy ist enttäuscht, als

sie ihr Lieblingsbuch nicht in der Schulbibliothek

vorfindet – und entsetzt, als sie

den Grund erfährt: Der Schulausschuss

hat begonnen, Bücher der Schulbibliothek

zu zensurieren, darunter einige ihrer

liebsten Romane. Warum ihr die Lektüre

schaden sollte, kann Amy nicht verstehen.

Vor den Erwachsenen wagt sie erst

nicht, für ihre Sache einzutreten, doch

im Verborgenen wird sie mit FreundInnen

aktiv. Amy begründet eine geheime

Schießfachbibliothek. Sie schaut sich von

der Schulbibliothekarin das Handwerk ab

und legt sich Methoden zur Katalogisierung

und zum Verleih zurecht. Karteikarten

und ein alter Stempel sind hilfreiche

Mittel für ihre Schließfachbibliothek. Als

diese auffliegt und die Zensur immer weitere

Ausmaße annimmt, schmieden die

Bücherwelten in der Literatur

Kinder einen Plan, der die Maßnahme des

Schulausschusses ad absurdum führt.

Was wäre Literatur, wenn alle Figuren

brav wären und die Handlung stets sittsam

und anständig? Sie würde keinen

Spaß machen und lernen könnte man

auch nichts daraus. Alan Gratz erzählt

die Geschichte als Emanzipation eines

Mädchens. Zugleich kann das, was die

Schulkinder in dem Buch vorführen, als

aktive Beteiligung bezeichnet werden: Sie

entdecken einen Missstand, formieren

und engagieren sich, gestalten mit und

verändern.

Der Plot ist auf die Handlung rund um

die Schulbibliothek fokussiert, wobei

neben dem Schauplatz der Schule das

beengte Zuhause von Amy mit zwei

lästigen Schwestern und zwei riesigen

Hunden lebhaft geschildert ist. Dass sich

letztlich alle Schulkinder für das Buch

stark machen und daneben nichts mehr

wichtig scheint, kommt ein wenig als

Wunschfantasie daher. Dass Bücher von

„Matilda“ bis „Harry Potter“ aus Bibliotheken

ausgeschlossen werden, ist leider

keine Imagination, sondern jedenfalls in

den USA oft Realität.

Die unheilvolle Geschichte der Buchzensur

ist leider nicht abgeschlossen. Auch

heute kommt es an verschiedenen Orten

der Welt immer wieder zur Verbannung

von Büchern, sei es aus politischen oder

pädagogischen Interessen. Der kurzweilige

Kinderroman führt die Mechanismen

von Zensur und zugleich die Macht der

Bücher zur Selbstermächtigung vor.

Pública Daniel Guillard in Kolumbien

vergeben: www.ifla.org/environmentsustainability-and-libraries

Alan Gratz

Amy und die geheime Bibliothek

München: Hanser 2019

At 248 fuga. Seiten Et qui – EUR cuptatior 15,50 accullore parum

ISBN 978-3-446-26211-9

dolorume modio

RUBRIK

Büchereiperspektiven 1/19

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