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TEILEN UND BETEILIGEN I LITERATUR & LINKS

Die handgemachte Bibliothek

Von Anna Zschokke

Ökonomie des Teilens

Immer mehr Menschen teilen Güter.

Autos, Häuser, Gärten oder Büros werden

gemeinsam genutzt. Zudem entstehen laufend

neue kommerzielle Sharing-Dienste.

Die Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts

(GDI), eines Trendforschungsinstitut

mit Sitz in der Schweiz, untersucht das

Phänomen des Teilens mittels qualitativer

Interviews und einer quantitativen Erhebung:

Was teilen wir, was nicht? Wer teilt

gerne, wer weniger? Welche neuen Märkte

entstehen?

Das Fazit: Wir werden in Zukunft noch

mehr Dinge mit anderen Menschen teilen

(müssen) – Teilen wird zur Norm. Die neue

Sharing Economy verlangt nach kollaborativen

Konsum-, Lebens- und Arbeitsformen.

Die Studie beschreibt, was das

für KonsumentInnen und Unternehmen

bedeutet.

Karin Frick, Mirjam Hauser, Detlef Gürtler

Sharity. Die Zukunft des Teilens

GDI-Studie Nr. 39

Zürich: Gottlieb-Duttweiler-Institut 2013

Kostenloser Download unter:

www.gdi.ch/de/publikationen/studien/sharity

Spannende Aktivitäten, nachhaltige

Materialien: In dieser Rubrik werden

Projekte vorgestellt, die in Büchereien

unter Einsatz von möglichst einfachen,

schon vorhandenen oder wiederverwerteten

Werkstoffen verwirklicht werden

können. Die Beispiele setzen eine kleine

Exkursion in den Bibliotheksgarten oder

in die nahe Umgebung voraus, denn es

müssen Blumen und Blätter gesammelt

werden.

Für das erste Projekt werden nur

wenige Zutaten benötigt: pro Person ein

Brett, ein Hammer oder Stein, ein Stoffstück

oder festes Papier und ein dünner

Karton. Stoff oder Papier kommen auf

das Brett, dann kommt ein Pflanzenteil

obendrauf, das mit dem dünnen Karton

abgedeckt wird, und nun wird auf das

Blatt gehämmert! Durch den Druck

übertragen sich die Pigmente in den

Stoff oder auf das Papier.

Mit dieser Technik kann viel experimentiert

werden, da sich unterschiedliche

Effekte ergeben, wenn ein Stein

zum Hämmern verwendet wird oder

die Pflanzenteile nass sind. Wichtig ist,

dass Blätter und Blüten frisch sind, aber

gehämmert kann bis in den Herbst hinein

werden. Da die Naturfarben nicht lichtund

waschecht sind, empfiehlt es sich,

schon oft benutzte Stoffstücke zu nehmen

oder sie mit Salz und Essig vorzubehandeln.

Die Abdrücke auf Papier können

mit Acryllack-Fixierspray fixiert werden.

Länger halten sich Blätter oder Blüten

von Färbepflanzen wie schwarzen Malven,

Ringelblumen oder Klatschmohn.

Diese lassen sich wie Schwarztee,

Kaffee, Nuss- und Zwiebelschalen auch

für ein anderes Projekt verwenden. Es

dauert etwas länger als das Blumenhämmern,

nutzt aber die Sommersonne ausgezeichnet.

Dazu werden Stoff oder Garn

mit Wasser und Färbepflanzen in große

Glasgefäße wie Vorrats- oder Gurkengläser

gegeben und ins Fenster gestellt.

Durch die Sonneneinstrahlung und Hitze

lösen sich die Farbstoffe aus den Pflanzen

und gehen in den Stoff über.

Wie beim Hämmern können einzelne

Blätter oder Blüten fest in den Stoff gewickelt

werden, sodass sie ihre Farbe nur

punktuell abgeben, und auch hier empfiehlt

sich eine Vorbehandlung der Stoffe

mit Salz und Essig. Bei Fenstern mit

hoher Sonneneinstrahlung lässt sich das

Solarfärben bis in den Herbst praktizieren

– mit Rotkraut, Granatapfelschalen,

Beeren vom wilden Wein und Dirndln.

Die Experimente lassen sich bestens

durch Medien und Ausflüge ergänzen

und etwa als Sommeraktivitäten für

Kinder in größere Rahmenprogramme

einbinden. Denkbar wären Themen

wie Sammeln von essbaren Pflanzen,

Erkennen von Heil- und Giftpflanzen,

Wiederverwertung und Upcycling – für

spielerisches Lernen mit allen Sinnen!

Links:

Pflanzen hämmern: www.tollwasblumenmachen.de/diy-blütendruck-mit-dem-hammer

Solarfärben: www.smarticular.net/solarfaerben-t-shirt-baumwolle-sonne-pflanzenblueten-blaetter-beeren-wurzeln

Farbfixierung mit Salz und Essig:

https://de.wikihow.com/Batik-fixieren

++ Lange Nacht der Partizipation: In diesem Tiroler

Veranstaltungsformat steht einen Abend lang die Partizipation

im Mittelpunkt: www.langenachtderpartizipation.at

FOTO: ANNA ZSCHOKKE

Frische Farben aus der Natur

RUBRIK

Büchereiperspektiven 1/19

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