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TEILEN I NEUE LEIHANGEBOTE

Dinge zur Verfügung gestellt: zum Beispiel Tiptoi-, Ting- und

Bookii-Stifte für die entsprechenden Medien, Bluetooth-

Lautsprecher und Smartphone-Stative. Zusätzlich empfehlen

die KollegInnen vor Ort Begleitmedien aus dem Büchereibestand

zu den Objekten.

„Ein bisschen Erstaunen ruft es schon hervor, wenn man

die bunt befüllte Vitrine neben den Bücherregalen sieht.

Aber alle sind neugierig und wollen wissen, ob man sich das

hier wirklich ausborgen kann“, erzählt Christian Schneider.

„Der erste entlehnte Gegenstand waren Bongo-Trommeln,

die ein Stammkunde von uns mitnahm. Er erzählte uns

dabei, dass er immer schon mal Bongo spielen lernen

wollte, sich aber nie welche gekauft hätte.“

Hier kann die Bibliothek im Sinne von „Leihen ist besser

als kaufen“ ihren Beitrag leisten: Das Angebot ist günstig,

ressourcenschonend und unkompliziert in der Abwicklung:

Mit einer gültigen Büchereikarte können sämtliche Gegenstände

aus der Bibliothek der Dinge kostenfrei entlehnt

werden.

Neu im Katalog

Aus bibliothekarischer Sicht erforderten die neuen Leihgaben

im Vorfeld einige Denkarbeit – alle Gegenstände

mussten katalogisiert werden. Die speziellen Entlehnbedingungen

(zwei Wochen Entlehnfrist, nicht verlängerbar,

Entlehnung und Rückgabe ausschließlich am Standort

Schwendermarkt) mussten im Bibliotheksprogramm Bibliotheca

eingerichtet werden. Daneben wurden die allgemeinen

Geschäftsbedingungen auf Haftung und auf Gültigkeit

für Gegenstände überprüft.

Die Palette der angebotenen Dinge ist breit und wächst

ständig: Werkzeug, Spielzeug, technische Geräte, Musikinstrumente,

Sportgeräte. Alle Gegenstände sind im Online-

Katalog der Büchereien Wien unter katalog.buechereien.

wien.at abrufbar: Durch die Auswahl der Medienart ‚Objekt‘

und der Zweigstelle 15., Schwendergasse 39–43, erscheinen

die katalogisierten Verleihobjekte.

Das Team präsentiert die neue Bibliothek der Dinge

Anlass im Jahr kaufen zu müssen, wenn sie die restliche

Zeit nur herumliegt“, sagt Christian Schneider. „Und das

Akkuschrauberset brauchen viele nur bei einem Umzug.“

Die Büchereien Wien ziehen nach den ersten Monaten eine

positive Bilanz und berichten von oft erstaunten, aber immer

wohlwollenden Rückmeldungen. Es mag gewöhnungsbedürftig

scheinen, in einer Bibliothek anderes als Medien zu

entlehnen, entspricht aber dem Wandel im Selbstbild von

Bibliotheken. Diese sind heute weitaus mehr als Medienverleihstationen.

Kundenberatung, Vermittlungsarbeit und die

Funktion als gesellschaftlicher Treffpunkt im Sinne eines

Dorfplatzes sind Hauptaufgaben. Und in der Nachbarschaft

hilft man sich eben gerne aus – mit einer Bohrmaschine,

Materialien für eine große Geburtstagsfeier oder Spielzeug.

FOTOS: BÜCHEREIEN WIEN

Nachbarschaftshilfe in der Bücherei

Online stoßen NutzerInnen aus ganz Wien auf das neue

Angebot und kommen gezielt zum Standort Schwendermarkt.

Es wird positiv aufgenommen, dass man die Dinge

leihen statt kaufen, nutzen statt besitzen kann. „Die Gedanken

der Sharing Economy und der Gemeinschaftskonsumation

werden den Menschen immer wichtiger. Sie begrüßen

es, sich keine Sofortbildkamera für einen besonderen

Magdalena Martha Maria Schneider ist Leiterin des Referates Bibliothekspädagogik

der Büchereien Wien und in dieser Funktion mit der

Zielgruppenarbeit befasst.

Büchereiperspektiven 1/19

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