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BETEILIGEN I PARTIZIPATION IN BIBLIOTHEKEN

Die Bibliothek jen.buch macht ein engagiertes Programm rund um die Agenda 2030

ziele der Agenda 2030, doch kaum eine Bibliothek stellt diesen

Bezug her oder nutzt diese Tatsache gar für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Für das oben gezeigte Beispiel aus Wertheim trifft

dies mindestens auf die Agenda-Ziele 12 (Nachhaltigkeit in

Konsum und Produktion), 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz)

und 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) zu, doch

wird dieser Zusammenhang nicht öffentlich thematisiert. Für

das Image wäre es sicher nicht verkehrt, auch gegenüber den

für die Stadt Verantwortlichen diesen durchaus wichtigen Beitrag

der Bücherei zu den Agenda-Zielen deutlich zu machen.

Aufruf zum Mitmachen

Anders stellt sich die Bezugnahme zur Agenda 2030 bei der

Markt- und Schulbücherei im österreichischen Jenbach dar.

Unter dem Slogan „jen.buch macht mit!“ werden die Ziele

auf Plakaten in der Bibliothek für alle sichtbar aufgehängt

und auch auf Facebook wird zum Mitmachen bei der Erreichung

der Ziele aufgerufen. Ein vielfältiges Programm von

thematisch wechselnden Büchertischen über Ausstellungen,

Vorträge und Workshops bis hin zu einem „Tagfalter-Monitoring“

und der Beteiligung an den „Aktionstagen Nachhaltigkeit“

lenkt unter Einsatz vieler engagierter Freiwilliger immer

wieder die Aufmerksamkeit auf die Agenda-Ziele – und verschafft

quasi nebenbei der Bibliothek ein gutes Marketing.

Hier fungiert die Bibliothek einerseits als Multiplikator für

die Vermittlung der Agenda 2030; zugleich trägt sie selbst

aktiv zur Umsetzung der Ziele bei. Die von der Agenda geforderte

Kooperation macht all dies letztlich erst möglich – sei

es durch die Einbeziehung der Potenziale engagierter Menschen

in der Gemeinde, sei es durch die Zusammenarbeit

mit einem Verein wie Südwind Tirol, der sich seinerseits mit

einer umfangreichen Programmarbeit für die Agenda-Ziele

einsetzt, zugleich aber ebenfalls eine Plattform für bürgerschaftliches

Engagement darstellt.

Deutlich wird: Wer teilt, bereichert die Gemeinschaft, zieht

daraus aber auch Gewinn für die eigene Bibliothek. Und: Wer

Gutes tut, soll auch darüber reden, denn es fördert nicht

nur das Image der Bibliothek, sondern steckt im besten Fall

auch an!

FOTOS: MICHAELA NOLL

Petra Hauke ist Lehrbeauftragte am Institut für Bibliotheks- und

Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

Büchereiperspektiven 1/19

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