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BETEILIGEN I PARTIZIPATION IN BIBLIOTHEKEN

Werdet aktiv!

Die Agenda 2030 bietet einen Referenzrahmen für bürgerschaftliches Engagement in öffentlichen Bibliotheken.

Von Petra Hauke

Der Weltverband der Bibliotheken IFLA fordert alle

Bibliotheken weltweit auf, ihren Beitrag zur Erreichung

der in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen

festgeschriebenen Nachhaltigkeitsziele zu leisten. Die

Förderung und Nutzung von Ressourcen bürgerschaftlichen

Engagements kann dazu dienen, sowohl die Ziele in

der Bevölkerung bekannt zu machen als auch Aktivitäten zu

ihrer Umsetzung in Gang zu bringen. Mit der Unterzeichnung

verpflichtete sich auch Österreich, aktiv zur Erreichung der

17 Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Die IFLA hat sich und

die Bibliotheken weltweit – und damit auch uns BibliothekarInnen

– ausdrücklich zum Anwalt dieser Agenda erklärt. Die

IFLA sagt deutlich: „Take Action!“ – „Werdet aktiv!“ Bibliotheken

können den Fortschritt der gesamten Agenda 2030

vorantreiben. (Mehr dazu auf Seite 71, Anm. der Red.)

Was können Bibliotheken nun ganz praktisch für die Erreichung

der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) tun? Sie

können etwa auf Basis der Agenda 2030 Projekte anstoßen

und realisieren. Sie können aber auch die Agenda 2030 offiziell

zu ihrer Leitlinie erklären, sich damit gegenüber ihren

Trägern, ihrer Gemeinschaft, der Öffentlichkeit, den Medien

positionieren und daraus einen Imagegewinn ziehen. Und

hätten somit auch eine Antwort auf die Frage: Wozu noch

Bibliotheken – wir haben doch das Internet?!

knüpfen und Gleichgesinnte treffen. Alle zwei Monate bringen

sie ihre defekten Gegenstände wie Toaster, Kaffeemaschine,

Kinderspielzeug oder ein Gartengerät mit und reparieren

diese mit ExpertInnen oder bessern gemeinsam ein Kleidungsstück

aus. Auch Computer- oder Handysprechstunden,

kleine Workshops zu Handarbeiten oder EDV-Themen sind

möglich. Repair-Cafés helfen nicht nur, Müll zu vermeiden

und dadurch die Umwelt zu schonen. Sie fördern auch die

Gemeinschaft, nutzen und fördern freiwilliges Engagement.

Dazu kommen Kooperationen mit örtlichen Geschäften oder

Unternehmen, die Geräte, Materialien oder Fabrikabfälle beisteuern,

aus denen kreativ Neues geschaffen werden kann –

also „Partnerschaften“ ganz im Sinne der Agenda.

Gut für die Umwelt, gut für das Image

Repair-Cafés wie auch andere Gemeinschaftsinitiativen sind

zweifelsohne eine mögliche Antwort auf die Nachhaltigkeits-

FOTO: MALP/FOTOLIA.COM

Bürgerliches Engagement trifft Nachhaltigkeit

In der Umsetzung bietet sich die Einbeziehung bürgerschaftlichen

Engagements an. Beispiele wie in Bibliotheken angesiedelte

Repair-Cafés scheinen derzeit sogar im Trend zu liegen.

Hier kommen Menschen zusammen, um ihre Expertise für

Näharbeiten oder Reparaturen von Alltagsgegenständen mit

anderen zu teilen und selbst vom Austausch Gewinn zu ziehen.

So startete die Stadtbücherei im baden-württembergischen

Wertheim gemeinsam mit dem Verein „Willkommen

in Wertheim“, dem Naturschutzbund Wertheim, dem städtischen

Seniorenbeirat und weiteren Interessierten eine Reparatur-Initiative.

Hier können die Beteiligten in entspannter

Atmosphäre gemeinsam an etwas arbeiten, neue Kontakte

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