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BETEILIGEN I PARTIZIPATION IN BIBLIOTHEKEN
FOTO: BIBLIOTHEK ASTEN
FOTO: BÜCHEREI & SPIELOTHEK TELFS
Umwelt schützen,
Büchereiarbeit
lernen, Lesestoff
diskutieren: Die
Jugendteams von
Raggal, Asten
und Telfs (v. li.)
in der Bibliothek, im Dezember einen Kinobesuch mit
anschließendem Burger-Essen als Weihnachtsfeier, vor
Ostern einen gemeinsamen Bucheinkauf und im Juni wird
eine Veranstaltung für den Ferienpass der Marktgemeinde
Asten vorbereitet. Je nach Zeitkapazitäten der Betreuungsperson
und der Jugendlichen wird ein Treffen pro Monat
angepeilt. Alle Mitglieder werden eingeschult und helfen
mindestens einmal, meist zwei- oder dreimal im Monat im
Bibliotheksdienst.
In der Bücherei & Spielothek Telfs in Tirol gibt es den
mittlerweile dritten Jugendliteraturkreis, bestehend aus
Jugendlichen zwischen zwölf und vierzehn Jahren. Bei den
Treffen schmökern die Jugendlichen in der Bücherei und
bringen ihre Buchvorschläge vor, dann wird für einen Titel
abgestimmt. Beim nächsten Mal stellt die Büchereileiterin
Nadja Feneberg den Autor oder die Autorin vor und es geht
in die Diskussion. Umliegende Büchereien unterstützen bei
der Versorgung mit ausreichend Exemplaren des aktuellen
Buchs. Daneben üben die Jugendlichen den Umgang mit
der Bibliothekssoftware, dürfen mit zum Bücherkauf, lernen
einbinden und katalogisieren. Sie besuchen gemeinsam
Lesungen und helfen bei Büchereiveranstaltungen.
Wertvolle Erfahrungen fürs Team
In allen Bibliotheken sind ehemalige Mitglieder der Jugendgruppen
dem Team weiter erhalten geblieben. In Telfs hat
eine junge Frau aus dem ersten Jugendteam die Ausbildung
zur Behindertenbetreuerin abgeschlossen und hilft
bei der barrierefreien Planung der neuen Bücherei mit.
„Ihre Fachmeinung ist wichtig für uns, da sie die Bedürfnisse
von behinderten Menschen und die Arbeitsabläufe
in der Bücherei kennt“, sagt Nadja Fenneberg. Ein junger
Mann, mittlerweile Architekturstudent, hat die HTL für Grafik
und Design abgeschlossen und gestaltet alle Plakate,
Folder und Sticker der Bücherei. Ein Poetry Slammer, der
dem Jugendteam angehörte, wird bei der 25-Jahr-Feier der
Bücherei im September auftreten. Durch sein Netzwerk
konnte die Bücherei gute Kontakte knüpfen und veranstaltet
Poetry Slams und Schreibwerkstätten.
Ehemalige Mitglieder von Jugendteams sind auch die
besten KandidatInnen, um die Tradition weiterzuführen.
So machte eine Mitarbeiterin des ersten Jugendteams
in Asten die Ausbildung zur ehrenamtlichen Bibliothekarin
und baute im Rahmen ihrer Projektarbeit eine neue
Jugendgruppe auf.
Die Betreuung eines Jugendteams bedeutet natürlich
zusätzlichen Aufwand, gerade für ehrenamtliche MitarbeiterInnen.
„Wichtig ist, dass das ganze Team hinter dem
Projekt steht“, meint Ilse Zenisek. Das Projekt Jugendteam
braucht Einsatz, Zeit und Energie – und macht beiden
Seiten Spaß. Es bringt Unterstützung im Büchereibetrieb
und eine zielgruppengerechtere Medienauswahl, sorgt
für bibliothekarischen Nachwuchs und neue LeserInnen:
Das zeigen alle Erfahrungsberichte der Bibliothekarinnen.
Jugendliche wachsen mit der Bibliothek – und verbessern
nebenbei womöglich auch ein Stück weit die Welt.
Büchereiperspektiven 1/19
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