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BETEILIGEN I PARTIZIPATION IN BIBLIOTHEKEN

Menschen zueinander bringen, und das mitten in der

Gemeinde. Den Ortskern als Raum für gemeinsames,

generations- und kulturübergreifendes Lesen nutzen, um

so Menschen zu vernetzen, die über ein höfliches „Griaß

di“ hinaus nicht miteinander ins Gespräch kommen würden.

„Unser Ziel ist es, mit den Ideen, Wünschen und Bedürfnissen

der Menschen interkulturelle Projekte zu initiieren,

die den gemeinsamen Dialog in den Mittelpunkt stellen.

Dazu sollen Orte in der Gemeinde frei genutzt werden,

aber in einem neuen Kontext, an den man vorher vielleicht

noch nicht gedacht hat. Es geht darum, die Gemeindeorte

wieder zu beleben. In diesem Fall darum, öffentlich zu

lesen und so ins Gespräch zu kommen“, so Andrea Folie,

Projektleiterin von Querbeet.

Bei der Bank oder am Brunnen, in der Wiese sowie vor

der Gemeindetür wurde gemeinsam, aber auch still und

für sich gelesen. Durch das öffentliche Lesen entstanden

Gespräche mit Menschen, die zufällig vorbeigingen. Man

konnte mit der Nachbarin über das gemeinsame Lieblingsbuch

aus Kindheitstagen lachen und zuhören, wie der

neu zugezogene Bub den anderen Kindern die Märchen

und Geschichten seiner Vorfahren erzählte. Die Leseorte

wurden zu einem Raum des Miteinanders.

Querbeet

Die „Ankommenstour Querbeet“ ist ein Regionalentwicklungsprojekt,

das von Katrin Reiter und Andrea

Folie begründet wurde und beim Salzburger Bildungswerk

(Gemeindeentwicklung) angesiedelt ist. Darin

gestalten BürgerInnen gemeinsam interkulturelle Bildungsprogramme

für ihre Region. Das Querbeet-Team

unterstützt und begleitet den partizipativen Prozess.

Mehr unter: www.gemeindeentwicklung.at/projekte/

ankommenstour-querbeet

Doch nicht nur die BesucherInnen knüpften neue Netzwerke.

Auch das Projektteam von „Ein Dorf liest“, bestehend

aus HelferInnen von Querbeet, der Bibliothek, des örtlichen

Bildungswerkes und Engagierten, ist für das Projekt

gewachsen. Mit an Bord war nun auch die BiBer Bildungsberatung

mit ihrer hauseigenen Fachbibliothek. Das Angebot

an Büchern konnte mit dem neuen Kooperationspartner um

Literatur rund um Bewerbung, berufliche Orientierung, aber

auch zum Deutschlernen ergänzt werden.

„Die öffentlichen Bibliotheken sind für uns wichtige

Partner vor Ort, sie bieten wundervolle Begegnungsmöglichkeiten

und sind zugleich Orte des Lernens. Die Vielfalt

dieser Orte bietet uns jedes Mal aufs Neue Inspiration und

Neugierde, das hier angesammelte Wissen bestmöglich zu

teilen und vernetzen“, sagt Katrin Reiter.

Projekte wie „Ein Dorf liest“ verdeutlichen, wie wertvoll

Bibliotheken als Begegnungsraum sind. Durch ihr vielfältiges

Angebot an Medien können sie die unterschiedlichsten

Interessen bedienen und so alle Menschen, egal ob jung

oder alt, einheimisch oder neu zugezogen, an einem Ort

zusammenbringen. Denn die Freude am Lesen ist es, die

uns generations- und kulturübergreifend verbindet.

GRAFIK: GEMEINDEENTWICKLUNG SALZBURG

Carmen Bayer ist in der Redaktion Netzwerk Bildungsberatung Salzburg

beim Verein Salzburger Erwachsenenbildung tätig.

Büchereiperspektiven 1/19

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