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BETEILIGEN I PARTIZIPATION IN BIBLIOTHEKEN

Trauen und

vertrauen

FOTOS: INGRID BENEDIKT (2)

Bürgerbeteiligung ist keine einmalige Sache, sondern

eine Haltung. Über die Erfahrungen mit Beteiligung in der

Stadtbibliothek Dornbirn.

Von Ulrike Unterthurner

Beteiligung im Umfeld der Dornbirner Bibliotheken

findet auf verschiedenen Ebenen statt: Unser Bibliothekssystem

lebt von ehrenamtlichem Engagement

in unterschiedlichen Facetten, von Kooperationen mit Einzelpersonen

oder Einrichtungen und von BürgerInnen, mit

denen wir gemeinsam Bibliotheksangebote gestalten.

Die Stadtbibliothek

Dornbirn

bietet einen

„Offenen

Kühlschrank“

Büchereiperspektiven 1/19

Voraussetzungen für bürgerschaftliches Engagement

Beteiligung und Zusammenarbeit erzeugen

positive Energie – und sie erzeugen Reibung.

Beides erfordert genaues Zuhören, Beobachten

sowie den Mut, Irritationen anzusprechen und

Unterschiede zu markieren. Die Bereitschaft zur

Selbstreflexion – zur Auseinandersetzung mit

den eigenen Werten, Vorstellungen, Ängsten

oder mit der Art und Weise, wie Konflikte ausgetragen

werden – ist eine Grundvoraussetzung für

gelingende Kommunikation und darüber hinaus

für tragfähige (Arbeits-)Beziehungen.

Beteiligung ist eine Haltung – und hat daher

viel mit dem Blick zu tun, den ich auf die anderen und

die Welt habe. Einstellungen wie „Die Welt ist bedrohlich“,

„Ich kann mich nicht auf die anderen verlassen“

oder das starke Bedürfnis zu kontrollieren beeinflussen

die Art und Weise von Interaktionen und daher auch von

Kooperationen. Das Wissen um menschliche Grundbedürfnisse

ermöglicht es uns, für einen menschen- und

daher arbeitsfreundlichen Rahmen zu sorgen, der nicht

nur Beteiligung fördert, sondern Voraussetzung für wirksame

Beteiligungsprozesse ist.

Zu den menschlichen Bedürfnissen gehören verlässliche

Bindungen, das Erleben von Selbstwert, Erfahrungen

von Selbstwirksamkeit, Stimulation (im Sinne von Lernen

und Anregungen), Zuwendung, Struktur. Als Bibliothek –

Dass Mitgestalten

Spaß macht, zeigt das

Projekt „BI:JU“

die sich als Ort der Kommunikation versteht – unterstützt

uns dieses Wissen beim Aufbauen tragfähiger Kooperationen.

Wenn wir Bürgerbeteiligung einführen möchten,

könnte ein wirksamer Schritt sein, dass wir den BürgerInnen

die Möglichkeit geben, im Kontakt mit der Bibliothek

positive Beziehungserfahrungen zu machen. Eine wesentliche

davon könnte sein, dass wir die Menschen und ihre

FOTOS: STADTBIBLIOTHEK DORNBIRN (2)

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