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Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

10.3.4 Verminderung der Isolation des Schutzgebiets<br />

Im Rahmen des geplanten LIFE-Natur-Projektes sollten vordringlich auch Ziele zur Verminderung<br />

der Isolation des Schutzgebiets eingeleitet und durchgeführt werden. Durch die Anlage<br />

von Trittsteinlebensräumen von der <strong>Brunnlust</strong> in Richtung ND Eisteichwiese und in Richtung<br />

des Jesuitenbachursprungs (Herrengras) könnten, zumindest einige, schützenswerte<br />

Arten größere und stabilere Populationen (Metapopulationen) aufbauen.<br />

10.3.5 Schaffung eines kleinräumigen Nutzungsmosaiks<br />

Beim Vergleich der zwei naturschutzfachlich bedeutendsten Gebiete <strong>Moosbrunn</strong>s fällt ein<br />

(landschaftsökologischer) Unterschied besonders auf. Dieser Unterschied hängt mit der Geschichte<br />

der zwei Gebiete, mit der Anlage und Ausdehnung der Entwässerungsgräben und<br />

mit der Nutzung zusammen. Im Gebiet der <strong>Brunnlust</strong> herrscht, vereinfacht ausgedrückt, eine<br />

Art Segregation. Der zentrale Teil des Naturdenkmals wurde über Jahrzehnte in keiner Weise<br />

bewirtschaftet, während die umgebenden Wiesen jährlich ein- bis zwei gemäht wurden<br />

und werden. Das bedeutet, es gibt einerseits eine große, langjährige Moor- und Feuchtwiesenbrache<br />

und andererseits einen jährlich gemähten Feuchtwiesenbereich.<br />

Beim Blick auf das Luftbild wirkt das Herrengras ganz anders. Es gibt zwar auch hier einen<br />

größeren schon sehr lange verbrachenden Teil mit vorwiegend Schilf und Schneidried, aber<br />

daneben fallen die zahlreichen gemähten Feuchtwiesen auf, die mosaikartig von schmalen<br />

Brachestreifen umgrenzt werden. Die Brachestreifen entstehen v.a. entlang der teilweise<br />

bereits verlandeten Entwässerungsgräben. Diese oft sehr nassen Bereiche werden nicht<br />

immer jährlich gemäht und so entsteht ein Mosaik aus langgezogenen, jungen Feuchtwiesenbrachen.<br />

Etliche Pflanzenarten fühlen sich an diesen Stellen ganz besonders wohl, d.h.<br />

sie erreichen hier eine hohe Dichte (z.B. der Duft-Lauch). Aber auch das Moor-<br />

Wiesenvögelchen wurde gerade hier besonders zahlreich und mit hoher Aktivität beobachtet<br />

(A. Koschuh, mündl. Mitt.).<br />

Die verstärkte Förderung eines Nutzungsmosaiks sowohl im gemähten, als auch im verbrachenden<br />

Teil der <strong>Brunnlust</strong>, könnte gewissen Arten, die insbesondere junge Brachen als<br />

Lebensraum bevorzugen, einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Zu diesen Arten zählt<br />

insbesondere auch das Moor-Wiesenvögelchen.<br />

10.3.6 Reduktion des Aufwuchses<br />

Insbesondere aus botanischer Sicht werden folgende Maßnahmen empfohlen:<br />

• Eine händische Spätherbst- oder Wintermahd der Kopfbinsenrieder (Schoeneten) ist<br />

erforderlich, da die Kalkflachmoorarten, die als Eiszeitrelikte in der <strong>Brunnlust</strong> überdauert<br />

haben (Primula farinosa, Pinguicula alpinus und P. vulgaris etc.) nur so auf<br />

Dauer erhalten werden können. Diese Mahd soll in einigen Teilbereichen jährlich erfolgen,<br />

in anderen Teilbereichen reicht auch ein 2-4-jähriger Mahdrhythmus aus. Die<br />

weitere Ausbreitung von Schneidried in die Kopfbinsenrieder sollte durch randliches<br />

Mähen der Schneidriedbestände im Spätherbst oder Winter hintan gehalten werden.<br />

• Das Vordringen von Gehölzen in der östlichen Randzone ist durch Rückschnitt und<br />

Aufnahme einer jährlichen bis zweijährlichen späten Pflegemahd zu unterbinden.<br />

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