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Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

Die Population in <strong>Moosbrunn</strong> ist schon seit längerer Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.<br />

Eine genaue Kartierung im Jahr 2002 zeigte, dass die Population in der<br />

<strong>Brunnlust</strong> auf Grund unterschiedlicher negativer Einflussfaktoren extrem abgenommen hatte<br />

und möglicherweise kurz vor dem Erlöschen steht (HÖTTINGER 2002).<br />

Im Rahmen der Pflegeplanung wurde der Autor daher mit der Untersuchung der derzeitigen<br />

Bestandssituation des Moor-Wiesenvögelchens beauftragt. Bei diesen Kartierungen wurden<br />

auch alle anderen Tagfalterarten (inklusive der Familie der Dickkopffalter) mit kartiert. Zusätzlich<br />

wurden an diesen Kartierungsterminen auch die im Naturdenkmal vorhanden Libellenarten<br />

– welche auch schon Gegenstand von gezielten Kartierungen waren (vgl. CHOVA-<br />

NEC 1999) – mit erhoben. Auch diese sollen bei der Pflegeplanung mit berücksichtigt werden.<br />

9.2 Methodik und Material<br />

Hauptziel der Untersuchungen war es, die innerhalb des Naturdenkmales durch das Moor-<br />

Wiesenvögelchen besiedelten Bereiche möglichst genau abzugrenzen und die Bestandsgröße<br />

abzuschätzen. Dies geschah im Rahmen von insgesamt fünf Exkursionen zur Hauptflugzeit<br />

der Art. Dabei wurden auch die restlichen Tagfalterarten und die Libellenarten im Gebiet<br />

mit erfasst.<br />

Als Methode diente die Transektmethode. Dabei wurde an zwei Kartierungsterminen im Jahr<br />

2007 (7.6. und 24.6.) und an drei Terminen im Jahr 2008 (2.6., 11.6., 25.6.) die gleiche Strecke<br />

abgegangen, und zwar so, dass alle Bereiche innerhalb des Naturdenkmales, welche<br />

auf Grund von bereits erfolgten Kartierungen (HÖTTINGER 2002) als potenzieller Lebensraum<br />

von Coenonympha oedippus in Frage kamen, abgedeckt waren. Die festgelegte Transektlinie<br />

wurde langsam abgegangen und alle Tagfalter und Libellen notiert, die sich jeweils 3 m<br />

links und rechts dieser Linie befanden. Zur Determination wurde teilweise ein Feldstecher<br />

(Pentax Papilio 8,5 x 21 mm) mit Naheinstellung verwendet. „Schwierige“ Arten wurden mit<br />

einem Schmetterlingsnetz gefangen, in der Hand determiniert und anschließend wieder freigelassen.<br />

Die Begehung der <strong>Brunnlust</strong> dauerte je nach Kartierungstermin zwischen 75 und<br />

95 Minuten.<br />

Um festzustellen, ob C. oedippus im nahe gelegenen Herrngras noch vorkommt, wurde dieses<br />

ebenfalls an fünf Terminen mittels Transektmethode begangen (7.6.2007, 24.6.2007,<br />

2.6.2008, 11.6.2008, 2.7.2008) und die festgestellten Individuen und deren Fundorte im Gebiet<br />

notiert. Auch hier wurden alle anderen Tagfalter- und Libellenarten mit erhoben, werden<br />

aber im Rahmen dieses Berichtes nicht weiter behandelt.<br />

Die Begehungen wurden nur bei günstigen Witterungsbedingungen (Temperaturen über<br />

25°C, geringer Bewölkung und niedrigen Windgeschwindigkeiten) durchgeführt.<br />

Die Benennung der wissenschaftlichen und deutschen Namen bzw. die Einstufung in die<br />

Gefährdungskategorien der Roten Listen folgt bei den Tagfaltern HÖTTINGER & PENNERSTOR-<br />

FER (2005) bzw. HÖTTINGER & PENNERSTORFER (1999), bei den Libellen RAAB & CHWALA<br />

(1997).<br />

Eine Reihe von Informationen, welche in die Diskussion eingeflossen sind, stammt von Vorträgen<br />

und Diskussionen einer Tagung zum Moor-Wiesenvögelchen in Europa, welche am<br />

30.1.2009 in Laufen/Salzach (Bayern) stattfand.<br />

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